bin etwas spät zur party und habe mir erst jetzt das ganze game geben können. zum glück konnte ich jegliche spoiler vermeiden, hatte absolut keine ahnung was passieren würde (und wenn ich meinte, etwas vorhersehen zu können, lag ich glücklicherweise erstaunlich oft falsch).
das setting ist ein perfekter mix aus altbekanntem und bewährter postapokalypse mit frischen, stimmigen ideen. das konzept der infektion mit den pilzen und den verschiedenen krankheitsstadien wirkt nicht aufgesetzt und bietet einen schönen twist am zombiegenre.
storys und charaktere sind besser inszeniert als in den meisten hollywood-produktionen und bedienen sich nicht an ausglutschten klischees: alles wirkt stets authentisch und vielschichtig. es gibt kaum schwarz und weiß, gut und böse. ich glaube, mehr verschiedene gefühle wurden in einer zombie-produktion noch nie zuvor rübergebracht.
die wunderschönen visuals haben dazu natürlich beigetragen: nach stealth- und kampfpassagen in verlassenen, kalten gebäuden sieht man wieder das warme tageslicht, die natur und wie sie allmählich die überhand über die menschlichen strukturen gewinnt. das ganze game ist eine absolute augenweide und ruhige szenen, in denen man z.B. nur durch die landschaft reitet erinneren einen immer wieder daran.
der soundtrack ist exzellent. experimentellere klänge, gepaart mit themen die einem direkt unter die haut gehen und durch imperfektionen, die eine gewisse bedrohlichkeit vermitteln. sounds werden im game spärlich eingesetzt, was perfekt zum setting passt.
ich könnte noch seitenlang aufzählen, welche details mir positiv aufgefallen sind, aber ohnehin niemals vermitteln, was das game so großartig macht. viel wichtiger ist der gesamteindruck, und der ist mehr als die summe seiner teile.
hier passt einfach alles; das game ist unglaublich immersiv, vermittelt emotionen wie kaum ein anderes, belohnt den spieler und zuschauer auf vielen ebenen und ist einfach extrem unterhaltsam. die eigentlichen combat-mechanics sind für mich der schwächste part von diesem game - auch wenn sie sehr flüssig und gut designed sind, werden sie dem rest dieses kunstwerk nicht ganz gerecht. vielleicht kann man aus action-games aber in der hinsicht auch nicht viel mehr rausholen.
nicht zuletzt deswegen hat sich das spiel für mich wie ein interaktiver film angefühlt, was aber keineswegs schlecht gemeint ist. mein bisheriger favorit aus diesem genre war bis jetzt heavy rain, was natürlich immer noch seinen charme hat und ein absolutes erlebnis war - bei nachträglicher betrachtung aber auch seine macken hat.
bei the last of us kann ich über die wenigen macken hinwegsehen. ein absolutes meisterwerk, 10/10