Filmkritik: The Dark Knight
Komme gerade frisch aus dem Kino und hab mir mit ein paar Freunden "The Dark Knight" angeschaut. Vorweg gesagt, wurde ich von ihnen, und was man so in div. Foren ließt, vom Hype um diesen heiß erwarteten Film, der Fortsetzung von Batman Begins natürlich mitgerißen, und da mit dir alten Batman Filme gut gefielen, waren meine Erwartungen relativ hoch, und das obwohl ich eigentlich vom modernen Kino in letzter Zeit eher enttäuscht wurde.
Leider wurden meine Erwartungen, meine Hoffnung auf einen wirklich guten Aktionstreifen der schon so lange auf sich warten ließ, nicht gänzlich erfüllt. Woran lags:
Im Grunde genommen handelt es sich bei "The Dark Knight" um einen aufguß von "Batman", sozusagen den ersten Teil der Filmreihe (mal abgesehen von den ganz alten)doch im Gegensatz zum Original hielt sich der Film so gut wie garnicht an die Comicvorlagen, was schon den einen oder andern Batman-Fan abschrecken wird. Abgesehen von einigen Karakteren wurde die ganze Story neu geschrieben, es wurde viel Interpretiert und Mainstrain tauglich gemacht. Dieser missliche Aspekt des Films sei noch zu verzeihen, wären da nicht einige große schwächen in der Umsetzen selbst. Die Story wirkt leider viel zu stumpf und emotionslos und leider auch viel zu einfallslos. Klar steht bei Batman die Aktion im Vordergrund, doch wenn die Story nicht mitreißen kann bringt auch die besten Aktion nichts, oder besser gesagt würde die besten Aktion nichts bringen, was mich auch gleich zum nächsten Punkt bringt. Die Effekte und Explosionen waren wirklich erste Sahne, wer auf Stunts und viel zerstoerung wert legt, der wird belohnt, doch mangelt es auch hier deutlich. Zum einen wurde bei Verfolgungsjagden leider viel zu schnell geschnitten, so dass man meist nur erahnen kann was nun wirklich passiert ist, man bekommt einfach das nicht geboten, was das Auge fordert, und so bleibt es dem Zuschauer überlassen, den Effekt für sich selber zu verarbeiten. Die wäre noch annehmbar, wenn die Aktionszenen und Exlosionen in erträglicher Dosis gehalten worden wären, doch wird man beim zuschaun von einer Hetzjagd zur nächsten katapultiert, da fliegt wieder mal das in die Luft, dann stürtz das Ding ein, ploetzlich da wieder eine Explosion, ein kaputtes Auto usw. Ich bin für Aktion, ich liebe Aktionfilme, doch was hier an Aktion geboten wird ist eher eine aneinanderreihung von Effekten. Die vorreiter der Serie lebte ja allesamt von den Faustkämpfen und der coolen Technik, die Batman so mitbrachte. Beides war im Film zur genüge zu sehen, das Equipment von Batman übertraf mal wieder alles, es wurde wie erwartet einfach noch eine Scheibe draufgelegt, und trug stark an der coolness der Hauptfigur bei. Anders ist es leider bei den direkten Auseinadersetzungen. Die Kämpfe zwischen Clowns und Batman waren so uneinsichtig wie unlägst zb. Aliens vs Predator. Das Problem liegt auch hierbei am teilweise schnellen Schnitt, welcher in dieser Form noch verzeilich wäre, wäre da nicht die Art und Weise der Kameraführung, die stehts zu nahe beim Geschehen war. Dies behinderte einfach einen klaren Überblick, man konnte erkennen das da gerade irgendwer auf irgendwen einschlug, 3 Sekunden spähter liegen 5 Schärgen am Boden, der Batman ist schon längst wieder fort um die nächste Horde aufzureiben. Dem Zusehen wird hier eindeutig zuviel zugemutet, und der Flair der Kämpfe aus dem Original wird durch moderne CGI Technik ersetzt. Die beinahe durchwegs andauernde Aktion ließ dann leider viel zu wenig Spielraum für die Karaktere im Film, was wohl der große Schwachpunkt im Film ist. Zwar kommen eine wirklich große Anzahl an Darsteller, die für die Story sehr wesentlich sind vor, doch wird so gut wie keine in irgendeiner weise ausgebaut, und so fragt man sich dann doch des oefteren, was nun mit dem da los ist, wo der ploetzlich herkommt, was der und der Karakter nun für eine Rolle spielt. Prioritäten koennen demnach kaum gesetzt werden. Leider wird auch relativ wenig wert auf Alfred und Bruce Wayne's Entwicklung in der fortlaufenden Handlung gesetzt, jedoch ganz im Gegensatz zum Boesewicht, dem Joker, welcher wirklich herrausragend von Heath Ledger gespielt wurde, und seinem Vorgänger, Jack Nicholson alle Ehre erwies. Die übrigend Darsteller waren mittelmäßig bis recht annehmbar, an die herrausragende Leistung von Heath Ledger kam jedoch leider keiner ran. Sehr positiv zu vermerken war der Soundtrack, welcher Stimmig und teilweise sogar zu gewisser Atmosphäre beitrug, der Mainscore war äusserst rythmisch, und passte perfekt zum Film und den einzelnen Kampfszenen.
Fazir: The Dark Knight ist ein schonungsloser, stimmiger Aktionfilm mit leider etlichen Schwächen, der vor allem das jüngere Publikum gefallen kann und wird. Wer auf Anspruch steht, sollte erst garnicht in erwägung ziehen, diesen Film anzusehen, wer kurzweilige Aktion liebt und die schwächen verschmerzen kann, der ist hier an der richtigen Adresse.
Bewertung: 6,0/10