Tempolimit als Wahlkampfthema

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Ich hab mir schon oft gedacht nen Thread über den Frust & die gefährlichen Situationen die ich so jede Woche auf der Autobahn erlebe, aufzumachen. Aber irgendwie fehlte der Aufhänger. Den hab ich jetzt gefunden.

Es ist mal wieder Wahlkampf und mal wieder packt jemand, nämlich Sigmar Gabriel das Tempolimit aus.

Als Gründe nennt er, anders als z.b. die Grünen, eine verringerte Anzahl an Verkehrstoten welche durch ein Tempolimit 120 km/h erreicht werden soll. Kaum gesprochen, schon hagelts Reaktionen. Kommentare verschiedener Ausrichtungen schiessen aus dem Boden.

Dabei fällt auf, es gibt nur schwammige Argumentationen.
Beispielsweise Liebe macht Blind, von Spiegel.de.

Der Autor schreibt:

Das Festhalten am Recht zum Rasen ist auch deshalb so unverständlich, weil es keine echten Argumente gegen ein Tempolimit gibt. Der Verweis auf Zeitersparnis durch schnelleres Fahren zieht in der Realität nur in den seltensten Fällen. Meistens verhindert die Auslastung der Autobahnen ohnehin, dass man auf Abschnitten ohne Beschränkung entscheidend zügiger vorankommt.

"Seltenste Fälle", "meistens". Verallgemeinerte Aussagen die ggf. auf eigenen Erfahrungen beruhen. Geht man mal durch die Republik wird man feststellen, ja es gibt Autobahnen, da ist immer was los und es gibt welche, da ist eigentlich immer frei.

Ich mag diese Art der Argumentation (wie vllt bekannt) nicht. Es wird eine generelle Annahme gemacht, darüber eine Aussage getroffen, ohne wirklich zu wissen ob dies denn der Wahrheit entspricht.

Gleichzeitig kommt Gegenwind durch den ADAC auf.


Wie kommt das? Warum, zum einen, muss Gabriel diesen Alleingang wagen?`Er schiesst gegen Steinbrück, die Grünen wären zwar auch für 120, aber aus vollkommen anderen Gründen, die Nation ist über dieses Thema schon immer zwiegespalten und mehr als deutlich WAHLKAMPF leuchtet über diesem Thema auch nicht auf.


Ich persönlich finde die Argumentation von Sigmar Gabriel sogar gefährlich.
Wir haben klare Regeln für den Strassenverkehr. Jeden Tag stürzen wir uns auf Landstrassen und fahren mit Tempo 100 auf andere Autos zu, diese passieren uns, ebenfalls mit Tempo 100, im Abstand von einem Meter. Trotzdem kommen wir immer wieder sicher an. Eine kleine weisse Linie sagt, halt mich ein, oder verrecke.

Auf der Autobahn scheinen dagegen jene Dinge die in der StVO stehen, keinen Anklang zu finden. Schnell fahren ist überhaupt kein Problem. Werden die Regeln eingehalten wird sich sowieso an Verkehrsdichte, Wetterbedingungen wie Nässe, Sicht, u.a. orientiert. Es werden Schulterblicke durchgeführt, ordentlich geblinkt, es wird nicht rücksichtslos in jeden Sicherheitsabstand reingefahren.

Aber all das stimmt nicht. All das passiert jeden Tag. Jeden Tag wird auf der A6, Mannheim - Heilbronn, bei Sinsheim, Tempo 120 ignoriert. Da düsen Typen mit 160 durch. (mehr fahren sie dann allerdings wenn 120 aufgehoben wird auch nicht...).

Tempo 120 um Unfälle zu vermeiden ist doch eine Bankrotterklärung gegenüber der Unfähigkeit die StVO zu vermitteln, diese einzuhalten und dieses zu kontrollieren. V.a. welchen Sinn hat Tempo 120 überall wenn schon JETZT Tempo 120 Zonen ignoriert werden.

Ja, es wird unter Strafe stehen wenn man schneller fährt und es wird kontrolliert... genau wie jetzt. ich kann jeden Vorstoß nachvollziehen der ankommt mit Co² Ausstoß, Umweltschutz, bessere Motoren, Optimum aus Spritverbrauch und bla bei 130. All solche Ansätze kann ich irgendwo nachvollziehen.

Es trifft sich dass im Spiegel.de Kommentar weiterhin steht:


De Facto würde sich selbst bei einem Tempolimit von 120 die reale Reisegeschwindigkeit der meisten Menschen irgendwo zwischen 140 und 150 einpendeln, weil sich kaum jemand strikt an Tempolimits hält.

...
 
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als ich das heute in den Nachrichten gelesen habe, hab ich mich schon gefragt ob die Grünen absichtlich in die Opposition wollen. Erst Steuererhöhungen fordern, dann Tempolimit, wtf :stupid3:
Das sind doch Dinge die macht man höchstens nach der Wahl wenn man vorher das Gegenteil versprochen hat.

Zum Thema:
Da wird mal wieder viel zu ideologisch Argumentiert, man bräuchte mal belastbare Zahlen was das wirklich bringen soll.
Nachdem was ich bisher so gelesen habe ist Tempolimit Blödsinn. Umweltschutz und weniger Verkehrstote wären zwar gute Argumente, aber eben nur wenn es auch wirklich was bringt.
Es hilft nicht wirklich bei Unfällen: Autobahnen sind schon so ziemlich die sichersten Straßen (2011: 6% der Unfälle vs 31% vom Verkehr) und wenn Unfälle passieren dann eher wegen LKW, zu dichtem Auffahren usw.
Wenn man besser auf die bestehenden Regeln achtet, also kein Überholen bei 1 kmh Geschwindigkeitsdifferenz, Sicherheitsabstand dann wird die Autobahn gleich viel sicherer. Wenn man Allgemein was gegen Verkehrstote tun möchte, lieber Landstraßen ausbauen, zb gute Leitplanken.
Umweltargument ist auch Unsinn, es wird zwar CO2 gespart, aber so wenig, das fällt im Gesamtaustoss Deutschlands kaum auf.

Und wenn das Tempolimit nicht viel bringt, dann hat auch der Staat nicht zu entscheiden ob es für mich notwendig ist schneller als 120 zu fahren oder nicht.
 
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Die Industrie, also insbesondere auch die Autoindustrie, ist nunmal das Zugpferd Deutschlands. Und das nicht vorhandene Tempolimit ist die beste Werbung, die es dafür geben kann, die ganze Welt spricht darüber.
Ein generelles Tempolimit auf Autobahnen ist zutiefst antideutsch und die ganze Geschichte hat meiner Ansicht nach nur sehr wenig damit zu tun, wie schnell denn nun wirklich irgendwo auf deutschen Straßen gefahren wird oder gefahren werden soll.
 
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ich glaub ja die spd wartet bis sich die ganze euro krise verabschiedet hat um dann wieder politik zu machen. so lange heißt es:
blos nicht gewählt werden!
 
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Und wenn das Tempolimit nicht viel bringt, dann hat auch der Staat nicht zu entscheiden ob es für mich notwendig ist schneller als 120 zu fahren oder nicht.

Das ist für mich der entscheidende Punkt.
So lange es keine klaren Ziele gibt und klar ist, dass ein Tempolimit der richtige Weg dorthin ist, sollen die Politiker mich einfach in Ruhe fahren lassen.
Die Debatte besteht zur Zeit aus purer Ideologie. Die einen sind für unbegrenztes Tempo, weil sie gerne schnell fahren, die anderen sind partout dagegen - aber auch eher aus einem unguten Bauchgefühl heraus-
 

Gelöschtes Mitglied 160054

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Hmm, wieso entstehen die verkehrstoten denn?
Ich habe leider keine Studie dazu parat, vermute aber ein guter Teil entsteht schon durch seltsames fahren unter alkoholeinfluss, welches durch ein 120 kmh limit auch nicht geändert werden würde.
Auf der anderen Seite könnte man argumentieren, dass die Todeszahlen vermutlich nicht negativ beeinflusst werden, d.h. Zahl der Toten nach Einführung eines derartigen Tempolimits <= Zahl davor.
Nun müsste man abwägen zwischen Zeiteinbuße sowie möglicherweise erhöhten Kosten(Überwachung sowie Anschaffung und Wartung der Schilder) und womöglicher Verringerung der Totenzahlen im Autobahnverkehr.

Jetzt mag man natürlich zunächst die Meinung vertreten dass ja letzteres aufjedenfall ersteres überwiegt, allerdings müsste man dann konsequenterweise das Autofahren komplett verbieten, was wohl ernsthaft keiner vertreten mag.

Nochmal zum Anfang:
Wie gesagt ist mir keine Ursachenstudie bezüglich der Unfallgründe präsent, sollte es tatsächlich ernsthafte Gründe geben wieso bei über 120 kmh (bzw um diese Zahl herum, irgendeine wählt man willkürlich aus) vermehrt Unfalltote entstehen (bei Auffahrunfällen dürfte zunächst nur die relativ Geschwindigkeit interessant sein, welche jedoch ab einer gewissen Geschwindigkeit unabhängig von der absolut Geschwindigkeit beim Aufprall sein dürfte, wobei beim Fahren gegen etwa einen Baum es ebenso kaum einen Unterschied machen dürfte ob man mi etwa 80 kmh gegen fährt oder mit 120, aber ich mag mich irren), so würde ich das durchaus überdenken

edit:
Ansich aber Raute an Valhalla, so wie sich die SPD bzw ihre Repräsentanten geriert erhält man den Eindruck sie wollten nicht regieren.
 
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Ein generelles Tempolimit auf Autobahnen ist zutiefst antideutsch
In Deutschland gibts Regeln dafür, wer, wie, wann und wo einen Stock mit einer Schnur dran in einen Teich halten darf. Alles ist bis in kleinste durchreglementiert. Warum ist ein Tempolimit jetzt antideutsch?
Außerdem verstehe ich nicht, warum ein fehlendes Tempolimit auf deutschen Autobahnen Werbung für Autos aus deutscher Produktion sein soll.

Meine Meinung zum Thema: geht mir am Arsch vorbei.
 
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Erhöhte Kosten für Schilder und Überwachung halte ich für ein Gerücht. Moderne Blitzeranlage können sich je nach Standort schon in kurzer Zeit selbst finanzieren durch die Bußgeldeinnahmen.

Was ich mich frage woher diese "magic" 120 kmh kommen. Viel effizienter wären intelligente Verkehrsleitsystem, die vmax an Verkehrsdichte adaptieren. Ob eine obere Grenze die anzahl an todesfällen reduzieren kann muss mit belastbaren Zahlen belegt werden.

aber grundsätzlich können die Politiker soviel rumtrollen wie sie wollen. am ende entscheidet die automobillobby. und die finden vmax 120 sicher geil.

nicht.
 
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Ob ein Tempolimit sinnvoll ist oder nicht lass ich mal ganz außen vor. Dennoch glaube ich kaum, dass eine Partei mit einer Beschränkung in den Wahlkampf zieht. Mit einem Tempolimit nimmt man "uns" was weg und das wird der Bürger, ganz gleich ob er rast oder nicht, nicht durchwinken, außer er ist ein Ökofaschist, aber die sind glücklicherweise nicht in der Überzahl
 
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Wer schon einmal im Ausland gewohnt hat (oder Erfahrung hat) und die drängelnden, zu dicht auffahrenden Hurensöhne hierzulande als nicht _normal_ empfindet kann sich da evt. hinein empfinden :rolleyes:
 
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Bin bei dem Thema zwiegespalten. Aus persönlicher Erfahrung fahre ich eigentlich lieber mit Tempolimit. Autobahnverkehr in Belgien und Holland ist wesentlich angenehmer als bei uns, durch die gleichmäßige Geschwindigkeit ist das Mitfahren auf der Straße deutlich stressfreier. Andererseits gehört das fehlende Tempolimit imo einfach zu Deutschland dazu, es ist kulturelle Identität. Außerdem hätte ich keinen Bock, nachts um 2 auf einer leeren Autobahn mit 120 rumzuzuckeln. Ich würde es nicht einführen.
 
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Gemäß den Zahl von Destatis scheint es so zu sein, dass die meisten Unfälle, in denen Personen zu Schaden kommen, auf den Landstraßen passieren.

Von daher finde ich, dass ein Tempolimit einfach keine hohe Priorität hat. Wichtiger wäre es, mehr Geld in die Bahn zu investieren und den Güterverkehr auf die Schiene zu bringen. Das spart nämlich Geld, weil die riesigen Trucks ziemlich schlecht für die Straßen sind. Und da wäre sicherlich noch Luft nach oben.
 
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Stören würde es mich überhaupt nicht.
Ob es was bringt, das weiss man wohl erst belastbar, wenn man es ausprobiert hat. Zahlen von anderen Ländern würden als Vergleich wenig Sinn machen, finde ich.

Ich fahr auch gern mal 150, aber naja, Auto fahren im Ausland mit Tempolimit fand ich in der Tat auch angenehmer. Also zumindest in Frankfreich, Benelux und auf der Insel.
 

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Freie Fahrt für freie Bürger!

Die sollen lieber die Kontrollen verdoppeln und die Strafen hochsetzen.
 
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Erstmal generelles Überholverbot für LKWs und konsequente Ahndung von Verstößen gegen das Rechtsfahrgebot. Und dann mal schauen wie bequem man ohne Tempolimit in Deutschland auf der Autobahn auf einmal fahren kann.
 
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fail spd. als nächstes fordern sie tempolimit im internet.
 
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jo geht mit der Peinlichkeit Richtung FDP langsam

bzgl dem "Wir regieren erst wieder wenn die Euro-Krise vorbei ist"-Ansatz...das dumme für die SPD wäre wohl nur, dass sie dann vielleicht schon hinter den Grünen sein könnten ;)
 

GeckoVOD

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Ich musste etwas lachen, als ich gelesen habe, dass sich gerader der ADAC über falsch interpretierte Statistiken aufregt, die wissen doch selbst oft nicht, was sie da sagen.

Ein generelles Tempolimit auf Autobahnen ist zutiefst antideutsch und die ganze Geschichte hat meiner Ansicht nach nur sehr wenig damit zu tun, wie schnell denn nun wirklich irgendwo auf deutschen Straßen gefahren wird oder gefahren werden soll.

Ich sehe nicht was an der Forderung oder an einem Limit antideutsch sein soll. So lange gibt es die Autobahnen und Autos, die gerade hohe Geschwindigkeit wirklich ausreizen können, doch gar nicht (ernsthaft, was sind 3-4 Jahrzehnte schon)? Ansonsten würde ja das gleiche Argument für den Atomausstieg gelten - antideutsch, weil es unsere Tradition ist.
 

GeckoVOD

Guest
Du weißt schon dass das Auto(mobil) erst 127 Jahre alt ist?

Schon. So eine Art von Argumentation ist doch nicht wirklich eine, das gleiche kam bei der Raucherabstimmung auch die ganze Zeit, keine zwei Jahre später ging es jedem am Arsch vorbei, völlig egal ob pro oder kontra. Irgendwie bedauerlich, dass trotzdem immer wieder solche Sprüche gebracht werden.
 
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Die SPD ist peinlich, Tempolimit an sich finde ich sinnvoll. Reduzierung der CO2 Belastung, erhöhte Verkehrssicherheit und die unkomplizierte, kostenarme Umsetzung reichen mir völlig. Sehe auch nicht, was dagegen spricht. Brauchbare Gegenargumente habe ich bis jetzt noch keine gehört, außer dass versucht wird, die Pro-Argumente zu relativieren. Was schon mal ziemlich schwach ist, zumal selbst eine geringe Wirkung zu begrüßen wäre, wenn sie positiv und praktisch kostenlos zu bekommen ist.
 
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Wo kommt da eigentlich die zitierte "erhöhte Verkehrssicherheit" her?
 
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Und die Reduzierung der Co2-Belastung wird auch marginal sein...wenn ich raten müsste, wieviel Prozent des Co2s/Monat auf Autobahnen in ganz Deutschland dadurch eingespart würde, würde ich mal sagen <1%...allein schon weil der allergrößte Teil von LKWs kommen wird, gefolgt von Staus

Wenn man was bzgl Co2-Belastung tun wollte, müsste man gucken die Staus zu senken (LKWs von der Straße kriegen, ist mittlerweile wohl schwerlich noch möglich)
 
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Deutschland und Tempolimit, das is wie USA und Waffenverbot. Inbegriff von Freiheit, quasi.
 
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Sehe auch nicht, was dagegen spricht. Brauchbare Gegenargumente habe ich bis jetzt noch keine gehört, außer dass versucht wird, die Pro-Argumente zu relativieren. Was schon mal ziemlich schwach ist, zumal selbst eine geringe Wirkung zu begrüßen wäre, wenn sie positiv und praktisch kostenlos zu bekommen ist.

Nein.
Wenn etwas verboten werden soll dann braucht es gute Gründe warum es verboten wird. "Weil Menschen nicht verboten haben wollen" ist ein völlig ausreichendes Argument, solange es nicht wirklich gute Gründe für ein Verbot gibt.
Wenn der minimale Nutzen den die Geschwindigkeitsbeschränkung auf Autobahnen hat für ein Verbot ausreichen soll, dann muss der gleichen Logik folgend auch alles mögliche andere Verboten werden. Erstmal angefangen bei Geschwindigkeitsbeschränkung auf Landtraßen von 50 kmh. Dann weiter mit Alkohol und Tabak.
 
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Niedrigere Unfallzahlen und geringerer Co2 Ausstoß reichen ja wohl völlig, was wollt ihr denn noch? Wir reden hier davon, dass auf Autobahnen weniger aufs Gas gedrückt wird, versteh gar nicht, was es da groß zu diskutieren gibt. Der Verkehr ist doch überall reglementiert, Geschwindigkeitsbegrenzungen gibt es überall außer auf Autobahnen und ein generelles Tempolimit existiert auch überall in Europa außer hier in DE. Man kann deswegen natürlich auch ein riesen Fass aufmachen, man kann auch jedes Mal ein Fass auf machen, wenn ein Verkehrsschild aufgestellt wird. Völlig sinnlos. Sicherheit wird erhöht, fertig - reicht doch.

Nebenbei gesagt mögen die Unfälle, die sich auf Autobahnen ereignen, vielleicht statistisch in geringerer Zahl auftreten als auf Landstraßen etc., sind aber logischerweise schwerer und oft mit Todesfolge. Wenn man von denen im Jahr nur 5 vermeiden kann, es sich schon gelohnt.
 
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Wir können auch wieder autofreie Sonntage einführen, dann haben wir auch weniger Co2-Ausstoß :troll:

Und an den schwerer Unfällen auf den Autobahnen sind afaik meist eher LKW und/oder Geisterfahrer Schuld, aber wohl seltener "Raser"
 
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Niedrigere Unfallzahlen und geringerer Co2 Ausstoß reichen ja wohl völlig, was wollt ihr denn noch? Wir reden hier davon, dass auf Autobahnen weniger aufs Gas gedrückt wird, versteh gar nicht, was es da groß zu diskutieren gibt. Der Verkehr ist doch überall reglementiert, Geschwindigkeitsbegrenzungen gibt es überall außer auf Autobahnen und ein generelles Tempolimit existiert auch überall in Europa außer hier in DE. Man kann deswegen natürlich auch ein riesen Fass aufmachen, man kann auch jedes Mal ein Fass auf machen, wenn ein Verkehrsschild aufgestellt wird. Völlig sinnlos. Sicherheit wird erhöht, fertig - reicht doch.

Nebenbei gesagt mögen die Unfälle, die sich auf Autobahnen ereignen, vielleicht statistisch in geringerer Zahl auftreten als auf Landstraßen etc., sind aber logischerweise schwerer und oft mit Todesfolge. Wenn man von denen im Jahr nur 5 vermeiden kann, es sich schon gelohnt.

Mit dieser Argumentation sollten wir wirklich 50km/h auf Autobahnen und 30 auf Landstrassen einführen. Innerorts gilt Fahrzeugverbot. Würde bestimmt auch mehr als 5 Leben pro Jahr retten.
 

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Nein, mit so einer Argumentation sollten wir jeden Menschen in eine Luftpolsterfolie einpacken und Tag und Nacht um Haus bleiben. Uns könnte ja nen Haufen Scheiße auf den Kopf fallen.
 
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Slippery Slope war schon immer das schlechteste aller Argumente. Sagt doch einfach "überzeugt mich nicht" und gut ist, aber sowas ist einfach albern.
 
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Das ist kein slippery slope. Niemand behauptet dass wenn wir Tempolimit auf den Autobahnen haben, wir das dann bald auf 50 setzten werden.

Aber es zeigt dass das Argument nicht ehrlich ist, es geht nicht um ein bisschen CO2 und Menschenleben, es geht um irgendetwas anderes, gibt nur keiner zu. "Rasen ist unanständig" oder vielleicht "solange es mich persönlich nicht stört sind die Kosten Null und jeder noch so geringe Nutzen ausreichend". Bei den Grünen vielleicht auch "Unbeschränkte Autobahnen sind zu deutsch und deutsch ist böse".

Denn WENN aus dem Argument von TriloByte tatsächlich folgen würde dass man die Autobahngeschwindigkeit begrenzen sollte, dann folgt daraus genauso dass man sie gleich auf 90 begrenzen sollte und innerorts Autos verbieten. Spart nämlich auch CO2 und rettet Menschenleben, was nach Trilo ja ausreichend für ein Verbot ist "Niedrigere Unfallzahlen und geringerer Co2 Ausstoß reichen ja wohl völlig, was wollt ihr denn noch?"
 
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ganz ehrlich: einer der schönsten sachen in meinem leben war (ich fahre schon lang kein auto mehr) auf der autobahn einfach mal druffzuhalten wie ich will, natürlich ohne irgendwen dabei zu stressen. ich will kein tempolimit, wie ich keine drosselung will. ich will frei sein, wie jeder mensch.

aber es gibt wahrlich kein "sachliches" oder sagen wir mal wissenschaftliches argument dagegen. ich habe zumindestens keines gehört. und wissenschaftliche argumente dafür gibt es schon, auch wenn natürlich die größenordnung der "ersparten" toten oder kohlendioxid-oder-was-sonst-noch-so-da-raus-kommt-moleküle evtl. strittig wäre.

fazit: ich kann mit beidem leben. das ganze auto-herstellungs-geherstelle ist sowieso im umbruch. den macht nen tempolimit garnichts, gibs ja sowieso überall oder besser gesagt: in den orten, wo sie am meisten verkaufen.
 
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@Myta: Leider ist an dem Text von Trilobyte einfach schlicht nichts wahres dran, warum also mit sinnvollen Argumenten auf einen völlig unsinnigen Beitrag eingehen?

Allein die Aussage "wir haben überall Tempolimits nur auf den Autobahnen nicht!!!" geht doch völlig an der Realität vorbei. Ich weiss nicht, ob er einfach keine Autobahn fährt oder ob er uninformiert zum Thema postet. De Facto ist der Großteil der Autobahnen bereits limitiert, und zwar an Punkten wo dies sinnvoll ist. Die wenigen Strecken die noch freigegeben sind, haben keine signifikant höhere Unfallhäufigkeit oder -schwere als limitierte Strecken in Deutschlan oder anderen Ländern der Welt. Zusätzlich passieren auf Autobahnen statistisch gesehen deutlich WENIGER Unfälle als auf allen anderen Straßenarten UND die Unfälle die auf Autobahnen entstehen, resultieren oft aus Extremsituationen -> Massencrash im Nebel, Glatteis etc wo dann an einem Tag auf einmal 200 Unfälle gezählt werden. Die alle durch ein Tempolimit nicht verhindert worden wären, denn wer im Nebel 200 fährt, tut das auch wenn ein Schild am Straßenrand steht. Solchen Leuten ist schlicht nicht zu helfen, aber man erkennt sie halt erst beim ersten Crash.

Das Argument "ein gerettetes Leben ist genug!" ist völliger Blödsinn, weil man mit genau dem Argument zurück in Höhlen ziehen müsste. Die Unvorsichtigkeit der Leute tötet Menschen. Mit Autos, mit Strom, mit Feuer und mit Suchtmitteln. Versucht einer Strom zu verbieten oder auf 30V zu "limitieren" damit keiner mehr dran stirbt? Oder Holz in Häusern zu verbieten damits nicht mehr brennt? Wir haben zehntausende Tote im Jahr durch Alkohol und Tabak oder mangelnde Hygiene. Warum gibts kein 5% Limit bei alkoholischen Getränken? Warum kein 3-Zigaretten-pro-Tag Limit für den Erwerb von Rauchwaren? Warum gibts keine ständigen Kontrollen und harte Strafen für Ärzte die nicht in der Lage sind sich zwischen zwei Patienen die Hände zu desinfizieren? Also wenn man den Lebensretter spielen will, kann man ein Tempolimit auf Autobahnen ungefähr auf Punkt 2413 der Liste seiner abzuarbeitenden Problemzonen in Deutschland setzen. Die Argumentation ist schlicht vorgeschoben um seiner Ideologie Wucht zu verleihen.

Beim CO2-Ausstoß haben wir ebenfalls ganz andere Baustellen, Staubeseitigung z.B. spart 10x so viel CO2 wie ein Tempolimit. Und wenn man denn an C02-Reduktion interessiert ist, kann man ja direkt ein CO2-Limit pro Fahrzeug einführen und alle fünf Jahre absenken bis die Fahrzeuge 20XX komplett CO2-frei sein müssen. Dann lassen sich die Hersteller schon was einfallen - fördert Innovation UND Umweltschutz. Wieder ist der angebliche Umweltschutz nur ein vorgeschobenes Argument, denn es gäbe ja deutlich sinnvollere Ansätze.

Last but not least wurde das Kernargument schon genannt: Wer etwas verbieten will, sollte nachweisen dass das Verbot wirklich so viel bringt, dass es die Einschränkung der Bürger notwendig macht. Sehe ich atm absolut nicht so. Und 'rasen' ist keine Frage der Höchstgeschwindigkeit, sondern eine Frage der Angemessenheit der Geschwindigkeit gegenüber der aktuellen Verkehrssituation. Im engen Stadtverkehr kann 55 schon "rasen" sein, wenn die andern nur in Schrittgeschwindigkeit vorankommen und man sich selbst überall reindrängelt. Auf der Autobahn kann 250 völlig angemessen sein, wenn man freie Bahn, einen dafür ausgelegten Wagen und gutes Wetter hat.
 
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Ich kann Trilobyte einfach nicht zustimmen.

Erst gestern wieder auf der A6, Mannheim - Heilbronn. Man kommt auf die A6 und es ist keine Geschwindigkeitsbegrenzung. Also fahr ich 200. Dann gibts Fahrer wie ein Audi Combi, der stur links 160 fährt. Kein Ding, kriegt man hin.
Irgendwann kommen wir in die 120 Zone in Sinsheim. Ich fahr Tacho 130, wer bratzt an mir mit 160 vorbei... genau.

Was mich an der ganzen Debatte so maßlos ärgert, keiner stellt sich hin und sagt "haltet die scheiss Regeln ein die bereits bestehen, dann passiert automatisch weniger!". Stattdessen kommen Pseudoargumente, die nichtmal mit harten Zahlen hinterlegt werden können um im Wahlkampf Ideologien zu aktivieren.

Sehe ich atm absolut nicht so. Und 'rasen' ist keine Frage der Höchstgeschwindigkeit, sondern eine Frage der Angemessenheit der Geschwindigkeit gegenüber der aktuellen Verkehrssituation. Im engen Stadtverkehr kann 55 schon "rasen" sein, wenn die andern nur in Schrittgeschwindigkeit vorankommen und man sich selbst überall reindrängelt. Auf der Autobahn kann 250 völlig angemessen sein, wenn man freie Bahn, einen dafür ausgelegten Wagen und gutes Wetter hat.

Ganz genau DIES.

Und wenn es einige vllt nicht wahrhaben wollen. Wenn man links 200 fährt und da taucht ein LKW auf und hinter diesem fährt irgendendjemand. Und dieser jemand entscheidet sich 50m vor dem ankommenden Fahrzeug auf der linken Spur, zu einem Spurwechsel, dann liegt der Fehler NICHT bei dem links fahrenden Fahrzeug...
Wenn man per Telepathie jedem Autofahrer den Schulterblick auf der Autobahn und das Setzen des Blinkers bei Spurwechseln ins Gehirn brennen könnte, alleine dadurch würden sehr viele Unfälle vermieden.

Aber, sowas eigentlich schlecht für populistischen Wahlkampf.
 
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Beim CO2-Ausstoß haben wir ebenfalls ganz andere Baustellen, Staubeseitigung z.B. spart 10x so viel CO2 wie ein Tempolimit. Und wenn man denn an C02-Reduktion interessiert ist, kann man ja direkt ein CO2-Limit pro Fahrzeug einführen und alle fünf Jahre absenken bis die Fahrzeuge 20XX komplett CO2-frei sein müssen. Dann lassen sich die Hersteller schon was einfallen - fördert Innovation UND Umweltschutz. Wieder ist der angebliche Umweltschutz nur ein vorgeschobenes Argument, denn es gäbe ja deutlich sinnvollere Ansätze.

Weil ich das nun schon so oft im Thread gelesen habe. Nur weil andere Maßnahmen die Umwelt noch mehr schonen würden, heißt das doch nicht, dass das Tempolimit keine legitime Maßnahme ist, den C02-Ausstoß zu reduzieren. Insbesondere da ein Tempolimit leicht und billig umsetzbar ist.
 

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Ein Tempolimit auf 120 reduziert den CO2-Ausstoß um lächerliche 0,3% *1. Deutschland hatte 2010 einen CO2-Ausstoß von 744,9 Millionen Tonnen *2, was weltweit einen Anteil von 2,34% (2012) *3 ausmacht. Reduziert man das alles jetzt um 0,3%, kommt man auf 742,6653 Millionen Tonnen bzw. 2,33298%. Ach ja, diese eingesparten 2,2347 Millionen Tonnen entsprechen in etwa dem Jahresverbrauch von 203154,5 Bundesbürgern *4.

Ziemlich lächerlich/gering also.

*1 http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3136.pdf (Seite 8)
*2 http://de.statista.com/statistik/da...missionen-in-ausgewaehlten-laendern-weltweit/
*3 http://de.statista.com/statistik/da...e/die-zehn-groessten-c02-emittenten-weltweit/
*4 http://www.focus.de/wissen/klima/we...liches-deutsches-klimaschwein_aid_689366.html
 
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Jeder der auch nur ein einziges Mal im Jahr per Flugzeug in den Urlaub fliegt hat sowieso absolut jedes Recht verloren über CO2-Senkungen zu schwadronieren.
Andere Leute einschränken wollen, um einige Zehntelprozentpunkte zu reduzieren und dann den eigenen CO2-Jahresaustoß mal kurz verdoppeln, indem man per Flugzeug in die USA düst.
In Deutschland kein Problem.
 
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