Strukturwandel durch AI

Deleted_504925

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Weil in Schach eben null Spielraum für Kreativität ist auf der mathematischen Ebene? Nur deshalb funktioniert es doch so gut die Züge zu berechnen.
In Position X sind eben nur genau X Züge möglich und die Siegbedingung ist auch klar gegeben.
Was ist die Siegbedingung wenn die AI einen Text schreiben soll? Ist es so schwer zu verstehen wie weit da die Komplexitätsstufen ausseinander sind? Wie will die AI denn was neues erschaffen? Auf welcher Basis denn? Mit Maschine Learning tritt man doch automatisch bei kreativen Prozessen auf der Stelle und bleibt nahe am Ausgangsmaterial.
 
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Klar gibt es noch Raum für Kreativität beim Schach. Schach ist nur bis 7 Figuren auf dem Brett "gelöst", darüber wird nicht der optimale Zug errechnet, sondern aufgrund von Erfahrungswerten aus früheren Spielen gezogen.

AlphaZero basierend auf Machine learning spielt die stärksten Stockfish engines an die Wand.
Wenn KI bei Schach und Go keine Kreativität zugestanden wird, dann darf man das auch Menschen nicht zugestehen.
 

Deleted_504925

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Jo, aber ist doch ein völlig anderes Level an Kreativität als das Erstellen eines Textes. Die Anzahl der Variablen ist doch unendlich höher als bei einem starren Brettspiel.
 
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Nach dem Aufkommen "übermenschlich" guter KI hätten die Menschen "signifikant bessere" Entscheidungen getroffen, hat die Analyse ergeben. Eine grafische Darstellung des Befunds zeigt, dass die Qualität der Spielzüge bis 2016 vergleichsweise konstant geblieben ist und dann auffällig und rasch zugenommen hat.
 
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Auf einem 19x19 Go-Brett sinnvolle Zugkandidaten zu finden und daraufhin zu untersuchen, ob sie die Wahrscheinlichkeit eines Spielgewinns optimieren ist nicht grundsätzlich verschieden davon, eine Menge sinnvoller Wörter daraufhin zu suchen, ob sie die Wahrscheinlichkeit eines guten Romans optimieren.
Da geht es aber um Quantität und Skalierbarkeit, nicht um Qualität schlechthin. Natürlich ist das Problem viel komplexer, darum haben wir es auch noch nicht gelöst.

Wie schnell die Entwicklung verlaufen wird, lässt sich schwer prognostizieren. ChatGPT kann jetzt schon recht passable Texte schreiben. Ich rechne nicht damit, dass wir nächstes Jahr bereits einen Bestseller by ChatGPT erleben, aber innerhalb weniger Jahre halte ich es nicht für unrealistisch und in absehbarer Zeit halte ich es für wahrscheinlich.
Man muss sich halt klar machen, dass ChatGPT afaik bisher nicht darauf optimiert wurde, kreative bzw. überhaupt literarische Texte zu verfassen. Die Herausforderung liegt nicht in der reinen Texterstellung, sondern in der Bewertung: Ein Programm, das literarische Texte schreiben soll, muss lernen, was von Menschen als ein attraktiver Stil, ein spannender Plot usw. empfunden wird.
Wie bald wir sowas sehen werden, hängt auch davon ab, ob Unternehmen genug Ressourcen auf genau dieses Problem werfen. Ich habe aber wenig Zweifel daran, dass das irgendwann so sein wird, einfach weil es eine fantastische Herausforderung ist. Ich freue mich jedenfalls darauf, weil ich es weniger als Bedrohung einer bisher vom Menschen dominierten Domäne sehe, sondern mehr als Chance etwas über uns selbst und das, was uns an Literatur begeistert, herauszufinden. Und wenn wir dabei richtig geile Bücher am Fließband produzieren lassen können, why the hell not?
 
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Mit ChatGPT habe ich mich bisher nicht beschäftigt, wohl aber mit einigen der Grafik-"AI"s, wie Leonardo.AI oder Wombo Dream - als (Hobby-)Zeichner möchte ich schließlich meinen Feind kennen. Spätestens seit bekannt ist, dass diese AI-Datenkraken einfach mal sämtliche großen Seiten abschlürfen und ungefragt alles verwenden, was sie in die digitalen Griffel kriegen.

Und ich bin gleichermaßen fasziniert, wie schockiert, wie fortgeschritten die Ergebnisse bereits sind. Ja, an manchen Dingen hakt es noch - Hände, Auflösung, Augen, technische Objekte, etc. Aber ich konnte selbst da schon innerhalb der letzten paar Wochen bereits eine spürbare Verbesserung feststellen. Das Zeug entwickelt sich schnell und da werden wesentlich früher, als ich es erwartet hätte, viele kreative Bereiche von betroffen und auch bedroht sein. Künstler, die sich schon jetzt nur gerade so über Wasser halten, können kaum gegen Programme bestehen, die binnen kürzester Zeit etliche, wirklich gute Artworks ausspucken - und das für wesentlich weniger kein Geld - wenn es denn überhaupt etwas kostet.

Ich finde es... bedauerlich, dass wir weiterhin Fabriken und etliche Arbeitsbereiche haben, wo Menschen in knocherharter, stupider Arbeit verheizt werden, während wir unsere Kreativität und Vorstellungskraft nun teilweise der Automation überlassen. Das ist doch völlig gegensätzlich zu dem, wie es sein sollte. Als Gesellschaft können wir kaum noch mehr verkacken.
 

[fN]Leichnam

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Und wenn wir dabei richtig geile Bücher am Fließband produzieren lassen können, why the hell not?
Interessant finde ich das auch. Und halte es auch nicht für ausgeschlossen, dass es so kommt. Aber wer soll das alles lesen? Ein Mensch kommt da nicht mehr hinterher. Dann schreibt die KI für KIs. Und du kannst immer mal zufällig reingreifen in diese große Wunderkiste voller Meisterwerke. Aber spannend ist das schon. Und heute noch gar nicht absehbar, was das dann bedeuten mag für den Menschen. Da könnte ich mir zum Beispiel vorstellen, dass wir unsere Fähigkeit, uns über Kunst auszutauschen und zu unterhalten mehr oder weniger verlieren, weil wir kaum noch die gleichen Kunstwerke kennen aufgrund dieser Inflation. Da muss doch ein Interesseverlust einsetzen.
 
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Ich finde es... bedauerlich, dass wir weiterhin Fabriken und etliche Arbeitsbereiche haben, wo Menschen in knocherharter, stupider Arbeit verheizt werden, während wir unsere Kreativität und Vorstellungskraft nun teilweise der Automation überlassen. Das ist doch völlig gegensätzlich zu dem, wie es sein sollte. Als Gesellschaft können wir kaum noch mehr verkacken.

Wieso? Ist ja nicht so als würden die Ressourcen die verwendet werden um die kreativen KIs zu trainieren fehlen um die harten Jobs zu entlasten, das ist einfach eine völlig andere Aufgabenstellung, völlig andere Technik.
Und aus meiner Sicht wird die Kreativität teilweise deutlich verbessert wenn wir sie mit KI unterstützen können. Kleines Beispiel: Ich schreibe hobbymäßig immer mal wieder an Spielen rum. Für mich ist Artwork ein großes Hindernis weil ich für private, nicht-kommerzielle Hobbyprojekte nicht viel Geld investieren will um Künstler zu beauftragen - und ich selbst kann nur coden, bin kein Künstler. Also bin ich was Modelle, Tilesets, Texturen etc. darauf angewiesen was sich eben so finden lässt und frei verfügbar ist. Einfach eine KI damit zu beauftragen maßgeschneidert das was ich will herzustellen wäre fantastisch. Alles zusammenpassend in einem bestimmten Stil, exakt die Art von Objekten die ich brauche... und das geht sicher nicht nur mir so, mit AI unterstützung könnten noch viel mehr coole Projekte entstehen.
Anderes Beispiel ist pnp. Das gewinnt auch viel durch schönes Artwork. Maps, Charactere, Kreaturen, Landschaften etc. Auch hier kann sich das im Moment niemand als hobby leisten extra Künstler zu beauftragen um seine Kampagne zu erstellen, also muss man halt nehmen was man findet, oder so gerade noch mit eigenen skills machen kann. Mit entsprechender KI unterstützung kämen dann auch Leute die das nicht-kommerziell machen auf professionell aussehende Werke.
 
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Kleines Beispiel: Ich schreibe hobbymäßig immer mal wieder an Spielen rum.

Wozu? Kann doch dann auch bald die KI machen. Da braucht man dich ja nicht mehr. (Ich überspitze... vermutlich)

Ich sehe das Argument, dass nun jene ohne "Skill" auch mal dran wären tolle Sachen zu machen recht häufig (als ob sie jemand aufhält), finde es aber etwas kurz gedacht. Jene, die nun durch besonders gute Prompts gelungene Artworks hinbekommen - also hier auch einen gewissen Skill entwickeln -, sind doch die nächsten in der Kette, die überflüssig werden. Und diese Kette geht weiter, bis es irgendwann so einfach ist, ununterbrochenen Content auszuspucken, dass deine PnPs und Texte wieder völlig irrelevant, weil in der Masse untergehen werden.
 
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Ab wann eine Maschine intelligent ist scheint mir eher eine philosophische Frage. Wenn die AI meine Verträge erfolgreich auf Fehler und Fallstricke überprüfen kann, ohne dass ich einen Anwalt engagieren brauche, ist mir das intelligent genug.
Was die Datenbasis perspektivisch angeht: Das Interent?! also praktisch das gebündelte Menscheitswissen
Das ist nicht sehr viel mehr als die Rechtschreibkorrektur von Word. Ja, zum Verträge lesen gehört mehr, aber das ist keine Intelligenz und eben nicht kognitiv. Die Maschine wird legal korrekten Bullshit oder sogar offensichtlichen Unsinn außerhalb der gesteckten Parameter nicht erkennen.
 
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Wozu? Kann doch dann auch bald die KI machen. Da braucht man dich ja nicht mehr. (Ich überspitze... vermutlich)
Weils mir Spass macht. Ich lerne dadurch mehr über die Technik, kann interessante Probleme lösen, und sehe dann ein cooles Ergebnis. Ob man es anders effizienter machen könnte ist eher zweitrangig. Ich schreibe auch meine eigene Engine von Grund auf, obwohl ich natürlich weiß dass ich mit Unity schneller zum Ziel käme wenn es nur ums Ergebnis geht (und mit Unity auch umgehen kann). Aber macht halt Spass genau zu verstehen wie es funktioniert und dann eine engine zu haben die exakt das macht was ich brauche.
Daran ändert sich ja nichts wenn es eine KI auch schreiben könnte. Wenn dir mir helfen kann Sachen zu erklären die ich sonst selbst recherchieren muss umso besser.

bis es irgendwann so einfach ist, ununterbrochenen Content auszuspucken, dass deine PnPs und Texte wieder völlig irrelevant, weil in der Masse untergehen werden.

Es geht ja nicht darum content zu haben der in der Masse heraussticht. Sondern einfach darum besseren content für sich selbst zu haben.

Kreativität macht auch Spass, das wird imo nicht wesentlich weniger nur weil es jemand anders besser könnte, das ist sowieso fast immer der Fall. Es geht in beiden Beispielen darum dass man sich dann auf die Sachen konzentrieren kann die Spass machen, die man wirklich machen will (das eigene Spiel designen, eine eigene Gamelogik entwickeln, eine Kampagne entwickeln deren Handlung und Entwicklung genau zu den Spielern und deren Charakteren passt) und die Sachen die man nicht so gerne macht (Modelle finden, Tilemaps finden, Maps finden, Artwork finden) die AI erledigt. Andere Leute sind vielleicht froh dass ihnen das coden abgenommen wird und konzentrieren sich lieber auf Kunst.

Ich bin sehr optimistisch das für mich und viele andere Leute auch, viele Sachen besser werden wenn AIs so viele Sachen abnehmen können.
 
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Das ist nicht sehr viel mehr als die Rechtschreibkorrektur von Word. Ja, zum Verträge lesen gehört mehr, aber das ist keine Intelligenz und eben nicht kognitiv.
Mir gehts auch weniger darum was die AIs bereits können, sondern was in 3,4,5-10 Jahren möglich ist. Mein Eindruck ist dass manche hier den "kreativ" Teil der cognitiven work force stark überhöhen.
 

Deleted_504925

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Ist eben genau der Step der AI fehlt um selbständig Entscheidungen zu treffen und wirklich einen großen Impact zu haben und mehr als ein kleines Tool zu sein. Der wird kommen, aber dazu braucht es auch noch den nächsten Sprung in der Rechenleistung.
 
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Auf einem 19x19 Go-Brett sinnvolle Zugkandidaten zu finden und daraufhin zu untersuchen, ob sie die Wahrscheinlichkeit eines Spielgewinns optimieren ist nicht grundsätzlich verschieden davon, eine Menge sinnvoller Wörter daraufhin zu suchen, ob sie die Wahrscheinlichkeit eines guten Romans optimieren.
Da geht es aber um Quantität und Skalierbarkeit, nicht um Qualität schlechthin. Natürlich ist das Problem viel komplexer, darum haben wir es auch noch nicht gelöst. [...]
Man muss sich halt klar machen, dass ChatGPT afaik bisher nicht darauf optimiert wurde, kreative bzw. überhaupt literarische Texte zu verfassen. Die Herausforderung liegt nicht in der reinen Texterstellung, sondern in der Bewertung: Ein Programm, das literarische Texte schreiben soll, muss lernen, was von Menschen als ein attraktiver Stil, ein spannender Plot usw. empfunden wird.
Ich meine du schreibst es ja selber, aber ist das nicht dann schon auch ein Unterschied in der Qualität? Die Zielfunktion bei Go, Schach usw. ist sehr einfach definierbar, nämlich der Spielgewinn. Dadurch kann man dann auch die KI unendliche Male gegen sich selber spielen lassen und ihre inkrementelle Verbesserung ist dadurch trotzdem schnell.
Einen guten Roman zu schreiben oder insgesamt gute Kunst zu produzieren ist aber per se etwas, was nur einen Wert hat, weil Menschen ihm diesen zuschreiben. Das kannst du nicht in einer Form in eine Zielfunktion definieren, die alleine die KI bewerten kann. Du kannst also eine KI unendlich viele Versionen eines Romans schreiben lassen oder unendlich viele Versionen eines Bildes erstellen lassen, aber die sind alle so lange wertlos, wie sie keinem Menschen gefallen. Das verlängert die Verbesserungsdauer natürlich aber enorm, weil jede neue Version nicht von der KI selber, sondern von einem Menschen geprüft werden muss, um die Zielfunktion anzupassen.
Und da ist noch nichtmal drin enthalten, dass sich die Zielfunktionen von Person zu Person unterscheidet, auch bei einer Person mit der Zeit veränderbar ist und auch einem gewissen Zeitgeist folgt.
So kann man z.B. KI sicherlich trainieren, immer besser fotorealistische Bilder zu erzeugen, aber was ist wenn plötzlich wieder abstrakte Picasso-Kunst en vogue wird und man Menschen mit 3 Strichen darstellt? Oder man kann sie sicherlich mit viel Aufwand darauf trainieren, den neusten Krimi auf der Spiegel-Bestseller Liste zu schreiben oder den Plot für den neusten Marvel Film. Was genau wir dabei gewinnen ist mir aber nicht so ganz klar.
Ich sehe in dem Bereich hauptsächlich sowas was Myta sagt: Das wird ein super Hilfsmittel sein, damit sich Menschen ohne größeren Aufwand Arbeiten abnehmen lassen können wenn sie künstlerisch tätig sein wollen. Artwork-Generierung nach eigenem Gusto, kurze Dialoge mit NPCs, Grafik-Assets usw usf. Da sehe ich auch durchaus Potenzial.
 
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Interessant finde ich das auch. Und halte es auch nicht für ausgeschlossen, dass es so kommt. Aber wer soll das alles lesen? Ein Mensch kommt da nicht mehr hinterher. Dann schreibt die KI für KIs. Und du kannst immer mal zufällig reingreifen in diese große Wunderkiste voller Meisterwerke. Aber spannend ist das schon. Und heute noch gar nicht absehbar, was das dann bedeuten mag für den Menschen. Da könnte ich mir zum Beispiel vorstellen, dass wir unsere Fähigkeit, uns über Kunst auszutauschen und zu unterhalten mehr oder weniger verlieren, weil wir kaum noch die gleichen Kunstwerke kennen aufgrund dieser Inflation. Da muss doch ein Interesseverlust einsetzen.
Ich finde es noch schlimmer, dass damit der Literatur die Seele abhanden käme. Warum soll mich das Produkt einer KI interessieren?

Ich finde es allerdings sehr interessant was hier so geschrieben wird. Mutmaßlich bin ich der einzige hier (?) der in genau diesem Feld arbeitet? (Also NLP+Data Science/ML)
Mir macht eher Sorge, dass kaum Firmen überhaupt die Ressourcen für die wirklich großen Modelle haben, und sich dort ungesunde Marktkonzentrationen ergeben. Ich sehe die Zukunft des Marktes, für alle die nicht Google/Meta/OpenAI/MS heißen und nicht von ihnen abhängig sein wollen, eher bei kleineren knowledgegraph-enhanced Modellen, die unabhängig und ressourcenschonend funktionieren können.
Und natürlich bei der Entscheidungsunterstützung sowie der Robotik.
 
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Fand die frage ob AI's zukünftig bücher schreiben interressant und hab jetzt einfach mal ausprobiert, ob openAI zum Autor taugt.

The office was located in the heart of Millfield's business district, a bustling area filled with shops, restaurants, and offices. According to the officers, John Smith was a well-respected businessman who owned a successful chain of electronics stores.

"Was there any sign of forced entry?" I asked, trying to piece together the puzzle in my mind.

"No, the door was unlocked when we arrived," one of the officers replied.

"Did anyone see or hear anything suspicious?" I asked.

"We've talked to some of the neighboring businesses, but no one reported hearing anything out of the ordinary," Sergeant Thompson said.

I nodded, thinking. "What about the victim's personal life? Any enemies, disputes, or ongoing issues that you know of?"

"We're still looking into that, but as far as we know, he had no known enemies," Sergeant Thompson replied.

I stood up from my chair. "Let's go to the crime scene," I said. "I want to take a look for myself."

The officers led me to John Smith's office, which had been cordoned off with police tape. As I stepped inside, I could see the victim's body lying on the ground, surrounded by evidence markers and crime scene photos.

I surveyed the room, taking note of any clues or potential leads. There was a desk in the corner, a filing cabinet against the wall, and a large window overlooking the street below. The room was neat and organized, with no obvious signs of a struggle or disturbance.

I crouched down next to the victim's body and examined it carefully. There were no visible signs of trauma or injury, but the expression on his face was one of fear and surprise.

I stood up, deep in thought. "We need to talk to everyone who knew John Smith," I said to the officers. "Family, friends, employees, business partners, anyone. We need to find out who would have a motive to kill him.

Hab als Prompt, 'Write chapter 1 of a murder mystery Novel.' Eingegeben und das oben hat er ausgespuckt.

(Hat sich ein paar wörter später aufgehangen)

Keine literarische Meisterleistung aber besser als erwarted.
 
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Damit habe ich auch schon experimentiert und fand das Ergebnis immer furchtbar.
Ein Problem scheint mir zu sein dass ChatGPT derzeit nicht in der Lage ist einen abwechslungsreichen Sprachrhytmus zu finden. Es klingt einfach nicht gut, bzw. nach ein paar Sätzen klingt es monoton.

Und ich nehme an bei längeren Texte wird es bezüglich innerer Logik und Konsistenz hart failen.

Bis das wirklich gute Literatur rauskommt ist schon noch einiges an Arbeit zu machen
 

Deleted_504925

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Keine literarische Meisterleistung aber besser als erwarted.
Das erste Ergebnis wirkt meistens gut, bis man merkt dass er immer die gleichen Bausteine nutzt.
Broodwar.de war eine einst florierende Gaming-Community, die sich um das beliebte Strategiespiel "Starcraft: Brood War" drehte. Die Website hatte eine treue Anhängerschaft, die sich für das Spiel und die damit verbundenen Turniere und Wettbewerbe begeisterte.

Die Anfänge von Broodwar.de gehen zurück in die späten 90er Jahre, als Starcraft erstmals auf den Markt kam. Eine Gruppe von Spielern aus Deutschland und anderen europäischen Ländern begann, sich online zu vernetzen und eigene Turniere zu organisieren. Nach einigen Jahren beschlossen sie, ihre Aktivitäten auf einer eigenen Website zu bündeln und so entstand Broodwar.de.

Die Website wurde schnell zum zentralen Anlaufpunkt für alle Starcraft-Spieler im deutschsprachigen Raum. Hier konnte man sich über Strategien und Taktiken austauschen, eigene Turniere organisieren oder an den zahlreichen Wettbewerben teilnehmen, die regelmäßig auf Broodwar.de veranstaltet wurden. Die Website war auch ein wichtiger Treffpunkt für die Profi-Spieler der Szene, die hier ihre Fans und Unterstützer hatten.

In den folgenden Jahren wuchs Broodwar.de stetig und wurde zu einem der wichtigsten Anlaufstellen für Starcraft-Spieler weltweit. Die Community war eng verbunden und man half sich gegenseitig bei technischen Problemen oder strategischen Herausforderungen. Auch die Betreiber der Website waren sehr engagiert und organisierten regelmäßig eigene Turniere und Events, um die Community zusammenzuhalten und zu fördern.

Doch wie so oft im Leben, änderten sich die Zeiten. Neue Spiele kamen auf den Markt und die Popularität von Starcraft ging zurück. Auch die Zahl der aktiven Spieler auf Broodwar.de sank langsam aber stetig. Die Betreiber der Website versuchten noch, neue Angebote und Turniere zu schaffen, um die Community am Leben zu halten, aber es war ein Kampf gegen Windmühlen.

Schließlich, nach fast 20 Jahren des Bestehens, beschlossen die Betreiber von Broodwar.de, die Website stillzulegen. Es war eine traurige Nachricht für die verbliebenen Fans und Spieler, die sich über die Jahre hinweg auf der Website vernetzt hatten. Viele von ihnen hatten sich inzwischen persönlich kennengelernt und waren gute Freunde geworden. Aber auch sie wussten, dass es an der Zeit war, Abschied zu nehmen.

Heute existiert Broodwar.de nur noch als Erinnerung an eine vergangene Zeit. Aber für viele Spieler wird die Website immer einen besonderen Platz in ihrem Herzen haben. Denn Broodwar.de war nicht nur ein Ort zum Spielen, sondern auch ein Ort zum Austausch, zur Gemeinschaft und zum Spaß. Und das sind Dinge, die man nie vergessen wird.
Ein Text über Broodwar.de. Erstmal nicht schlecht.
Wenn man jetzt Broodwar.de gegen Indiablo.de tauscht kommt fast 1:1 der gleiche Text, ein wenig angepasst und mit mehr fehlerhaften Eckdaten. Es wurde zb. nicht 2012 geschlossen.
Das ist eben das Problem, bei ähnlichen Anfragen sieht man direkt was Baustein Phrasen und was eingefügte Daten sind.

Wobei sowas für einfache Info Websites ja schon völlig ausreicht. Literatur auf dem Level möchte aber glaube niemand freiwillig Lesen.
 
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Mir gehts auch weniger darum was die AIs bereits können, sondern was in 3,4,5-10 Jahren möglich ist. Mein Eindruck ist dass manche hier den "kreativ" Teil der cognitiven work force stark überhöhen.
Was deinen Vertrag durchschaut, ist keine KI. Das ist nur ein Algorithmus, so wie z.B. Siri. Da wird die Kreativität nur simuliert.
Klar wird in Zukunft mehr gehen, aber einen Vertrag rechtssicher durchschauen wird auch 2030 nicht gehen
 

[fN]Leichnam

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ChatGPT in seiner jetzigen Version hat auch noch arge Schwierigkeiten, sich etwas zu merken. Hatte da auch mal ein bisschen mit rumgespielt, einfach, um einen Eindruck zu kriegen.
Hab den aufgefordert, mich nicht zu siezen. Das ging ne Weile lang gut. Dann war wieder mal ein 'Sie' dabei. Also wieder darum gebeten, mich nicht zu siezen. Und da hats dem quasi den Stecker gezogen.
"In Ordnung. Ich werde Sie nur noch duzen." Und solche Schmuckstücke.
 
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Der Fokus ist jetzt gerade viel auf diesen Textsachen, da ChatGPT im UI halt so umgesetzt wurde.

Ich glaub aber gar nicht unbedingt da dran, sondern eher, dass das jetzt überall hintendran geschaltet wird.
 
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Ich wollte noch mal kurz das Thema Schach hervorholen: Ja, das ist ein völlig anderes Thema, weil man eben die Ergebnisse analytisch bewerten kann und das bei sehr vielen Dingen, deren Beherrschung wir als intelligent bezeichnen würden, nicht kann. Bzw. kann man das nicht mehr lokal sondern müsste dafür zumindest wieder eine riesen Datenbank ("Internet") befragen. Und damit ist das Training so lahm, dass du plötzlich nicht Trillionen Trainingsdurchläufe machen kannst.

Allerdings ist das bei Menschen ähnlich, kann ich aus meiner Persönlichen Erfahrung mit Schach bewerten: Auch ein guter Mittelklasse-Spieler kann nicht alle Züge durchrechnen. Auch ein Mensch macht extrem viel "Pattern Recognition". Ich habe so oft gute Züge gemacht, nicht weil ich alles durchgerechnet habe, sondern "weil es sich richtig angefühlt" hat. Und das geht selbst Großmeistern so. Der Große Vorteil von Computern in der Schachwelt ist nach meiner Meinung, dass sie eben nicht nur die typischen Züge durchdenken sondern "alle".

Ich denke das lässt sich auch auf vieles in der Arbeitswelt übertragen. Nehmen wir Schaltungstechnik. Schaltungsentwurf ist sehr komplex, gibt wenige, gut-bezahlte Experten. Aber die ticken in der Regel auch so, dass sie bekanntes modifizieren und erweitern. Dann kommt noch die externe Stimulation über sich ändernde Technologien und Anforderungen und daraus wird eine im Mittel steigende Performance über Zeit. Wenn man einer AI nicht "das Internet" füttern würde sondern die peer-reviewed Papers aus diesem Bereich, eine saubere KPI / Optimierungsfunktion und eine API zu den einschlägigen Simulationsprogrammen, dann wird das durchaus spannend. Das größte Hindernis ist glaube ich, dass man das wirklich alles super sauber ausformulieren müsste und ein Experte extrem viel "Randwissen" hat und viele Informationen sinnvoll annimmt/interpoliert. Da wird es noch lange brauchen, dass AIs da am Limit des Möglichen wirklich einen unterschied machen. Aber für so 0815 Zeug, dass eh schon 100x pro Jahr irgendwo gemacht wird, sehe ich das auf jeden Fall.

Ich leite aktuell ein AI Projekt und ich sage mal so: es ist echt krass, was man damit alles machen kann, aber bei uns scheitert der Durchbruch zum sinnvollen Produkt wahrscheinlich am Labeling, also genau das Thema, dass die durch Maschinen bewertbare Qualität nicht ausreicht. Und hochqualifizierte Leute hinzusetzten um dem Ding zu erklären was gut oder schlecht ist aktuell nicht wirtschaftlich. Und ich glaube daran sieht man auch, dass AI's vor allem da funktionieren, wo man irre Datenmengen hat (Cpt. Obvious) aber auch den Nutzen extrem multiplizieren kann. Für viele Anwendungsfälle, selbst wenn die Millionenfach auftreten, rentiert sichs wahrscheinlich lange nicht.
 
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Sounds interesting. Aus Interesse von jemandem der auch AI-Projekte (wenn man sie so nennen will) macht: Was machst Du denn so und in welchem Maßstab?
Selbst: Data Science Gedöns mit NLP und viel Integration in bestehende Strukturen, vor allem Backend & Datentransformation. Python-based Stack.
 
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Ist eher ein Spiel-Projekt im Verhältnis zu den üblichen Projekten. Wir haben recht komplexe elektronische Geräte und schauen, ob wir aus den Daten, die während dem Betrieb anfallen Aussagen über den Gesundheitszustand/Datenhaltigkeit des Geräts treffen können. Geht Richtung Predictive Maintenance. Vom technischen her - von dem in keine Ahnung habe - schmeißen wir alles drauf, was unser AI-Team so kann und benchmarken das (z. B. XGBoost vs Random Forest Regression vs NN). Weiß nicht, ob das deine Frage war ;)
 

Deleted_504925

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Passt wohl am besten hier rein, sowas passiert wenn die zu schlecht eingestellt sind und auf Leute treffen die nicht verstehen was da gerade passiert.
 
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Naja, selbst wenn wir gutgläubig "Without Eliza, he would still be here" als Prämisse akzeptieren, würde ich wegen eines Falls kein Fass aufmachen. Es ist sicherlich keine schlechte Idee, gewisse Schutzvorkehrungen gegen allzu emotionale Interaktion einzubauen bei Maschinen, die nicht sehr spezifisch für solche Zwecke entwickelt und entsprechend gevettet wurden.
 
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Deleted_504925

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Dachte deine alte Antwort wäre Satire :rofl2:
Zeigt halt was noch fehlt für den wirklich großen Schritt, sie kann schnell Sachen ausgeben, aber nicht selbst bewerten.
 
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Warum? Ich habs rausgenommen, weil man es missverstehen konnte. Aber letztlich finde ich solche "News" recht uninteressant, weil völlig erwartbar ist, dass solche Chatbots mit dem richtige Input solchen Output produzieren können, wenn man keine Schanken für einbaut. Es wird vermutlich auch immer Wege geben diese Schranken in gewissem Ausmaß zu umgehen bzw. Bereiche, wo sie schlicht nicht erwünscht ist. Wenn Chatbots bspw. gezielt für besonders persönliche Interaktionen entwickelt werden, dann wird es kaum praktikabel sein, jede potentiell unerwünschte persönliche Interaktion zu unterbinden, weil es die Funktion zu sehr einschränken würde.
 

Deleted_504925

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Nee natürlich, gerade die persönlich interagierenden wird es ja sicher vermehrt geben. Ist ja schon ewig die Vision so ziemlich von Sci-Fi Autoren. Fand es eher interessant weil es die momentanen Grenzen gut zeigt. Sie kann theoretisch das weltweite Wissen wiedergeben, aber eine gute Einschätzung für Konsequenzen oder Qualität (abseits von Gewichtung der Daten), selbst auf Kleinkind Niveau, fehlt eben noch.
 
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Ist eher ein Spiel-Projekt im Verhältnis zu den üblichen Projekten. Wir haben recht komplexe elektronische Geräte und schauen, ob wir aus den Daten, die während dem Betrieb anfallen Aussagen über den Gesundheitszustand/Datenhaltigkeit des Geräts treffen können. Geht Richtung Predictive Maintenance. Vom technischen her - von dem in keine Ahnung habe - schmeißen wir alles drauf, was unser AI-Team so kann und benchmarken das (z. B. XGBoost vs Random Forest Regression vs NN). Weiß nicht, ob das deine Frage war ;)
ja doch. mich interessiert halt wer hier noch so tatsächlich einen zugang zum thema hat … und dann natürlich auch aus welcher richtung. das formt meiner wahrnehmung nach schon recht stark die einstellung einer person zu den themen.

kurz: wer keine ahnung hat, hat sehr schnell angst und fabuliert sich irgendeinen mist zusammen.
 
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Naja, etwas irritiert bin ich schon, wenn Leute wie RD Precht und ähnliche Kaliber im Brustton der Überzeugung verkünden, wozu KI in absehbarer Zeit fähig sein wird und wozu nicht. Meiner Erfahrung nach denken Leute, die sich auskennen, über diese Dinge vor allem pragmatischer und interessieren sich - Surprise - stärker für technische Aspekte. Wer in der Materie nicht drinsteckt und sich damit auseinandersetzen muss bzw. meint es zu müsen, fühlt sich halt oft auch genötigt, irgendwas daran rumzuinterpretieren, denn wozu soll man sonst da sein?
 
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Der Teufel liegt imo im Detail. Wenn sie sich zu aktuellen Notständen wie der Pandemie äußern, wäre ich da auch vorsichtig mit. Was solche Themen wie KI angeht, da würde ich sagen ist das der originäre Sinn von Philosophie. Klar, der Philosoph kann die Technik nicht erfassen, genauso wie der Techniker oftmals die gesellschaftlich-politischen Konsequenzen einer technischen Entwicklung nicht einschätzen kann (und daran - surprise -auch gar kein Interesse hat bzw. dafür da ist). Und Wissenschaftsphilosophen gibt es nicht sonderlich viele.
Ansonsten soll der Philosoph nunmal Diskurse anstoßen und auch seine Sicht und Argumentationslinie darlegen. Ob das dann im Brustton der Überzeugung stattfinden muss, ist in der Einschätzung wohl jedem selbst überlassen. Ich persönlich höre Precht, so eitel der Typ auch ist, zu einigen Dingen gerne zu. Das Thema der Transformation von Arbeit im Zuge weiterer technischer Revolution ist ja etwas, was ihn schon ziemlich lange begleitet und imo ist das auch ein Thema, welches neben der technischen auch eine normativ-gesellschaftliche Komponente verdient hat.
 

Benrath

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War das nicht der Trick von Chat GTP, dass es zweistufig ist. Die reine Vorhersage des Sprachmodells und ein weiteres Modell, dass die Konformität der Antwort prüft. Natürlich kann man immer Prinzipien reiten und auf mögliche schlechtere Einzelfallentscheidung einer KI hinweisen. Da wäre ich dann aber auch Konsequentalist, wenn der einen schlechten Entscheidung tausend andere wesentlich bessere gegenüberstehen.
 

parats'

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Ich persönlich höre Precht, so eitel der Typ auch ist, zu einigen Dingen gerne zu. Das Thema der Transformation von Arbeit im Zuge weiterer technischer Revolution ist ja etwas, was ihn schon ziemlich lange begleitet und imo ist das auch ein Thema, welches neben der technischen auch eine normativ-gesellschaftliche Komponente verdient hat.
Das Problem an RDP ist, dass er seit gefühlt 10 Jahren eine Utopie aufzeigt, in der Maschinen alles erledigen und die freigewordene Arbeitskraft sich dann tolleren Dingen widmen kann. Das hört sich dann immer so an, als gehe es gleich morgen los und wir müssen nun unbedingt ein BGE einführen. Das ist mir zum einen viel zu kurz gedacht und zum anderen ist der Weg der Transformation 1. ein noch recht langer und 2. werden auf dem Weg dahin auch ganze Branchen der Transformation unterliegen und dafür wird (suprise) noch immer menschliche Arbeitskraft von Nöten sein.
Den von ihm beschrieben Zustand, dass wir täglich nur noch in Milch und Honig baden, 4h am Tag soziale Tätigkeiten für die Gesellschaft erledigen und die komplette Wertschöpfung wird von Maschinen erledigt, wird hier keiner mehr erleben.

RDP ist vor allem ein guter Redner, der seine Ideen und Vorstellung relativ charmant darstellen kann. Aber manchmal fehlen mir bei ihm einfach einige Zwischenstufen und ich habe einige seiner Bücher gelesen, die bei diesem Thema alle in ein sehr ähnliches Horn blasen.
 
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Das hört sich dann immer so an, als gehe es gleich morgen los und wir müssen nun unbedingt ein BGE einführen. Das ist mir zum einen viel zu kurz gedacht und zum anderen ist der Weg der Transformation 1. ein noch recht langer und 2. werden auf dem Weg dahin auch ganze Branchen der Transformation unterliegen und dafür wird (suprise) noch immer menschliche Arbeitskraft von Nöten sein.
Den von ihm beschrieben Zustand, dass wir täglich nur noch in Milch und Honig baden, 4h am Tag soziale Tätigkeiten für die Gesellschaft erledigen und die komplette Wertschöpfung wird von Maschinen erledigt, wird hier keiner mehr erleben.
Ich denke hier liegt der Hund begraben, so kommt das bei mir nämlich nicht an. Es ist im Gegenteil ja nicht kurz, sondern eher ziemlich langfristig gedacht. Also klar zeichnet er Utopien, aber imo in einem philosophischen Sinne, d.h. es werden Entwicklungen konsequent zuende gedacht und mögliche Anwendungsfälle für den Eintrittsfall eben jetzt schon besprochen.
Gerade im Bereich der Automatisierung ist das enorm wichtig. Im Zuge technischer Innovationen der Landwirtschaft und Industrie ist der notwendige Anteil an Arbeitskraft drastisch zurückgegangen. Als Konsequenz sind die Menschen größtenteils in den Dienstleistungssektor gewechselt. Und jetzt reden wir, auch hier im Forum, darüber, dass auch komplexere menschliche Tätigkeiten im Zuge der AI-Entwicklung von Maschinen übernommen werden können, was dazu führt, dass auf mittel- bis langfristige Sicht die Mehrheit der menschlichen Arbeitskraft eben nicht mehr notwendig sein wird. Was bleibt dann als Ersatzsektor noch übrig? Persönliche Betreuung? Wartung der Maschinen?
Die menschliche Arbeitskraft, die dann noch von Nöten sein wird, wird nie im Leben für eine Vollbeschäftigung der mehrheitlichen Bevölkerung ausreichen, was einer der Grundpfeiler unseres jetzigen Gesellschaftssystems ist.

Und das führt imo zu zwei, natürlich übertrieben gezeichneten, gegensätzlichen Zukunftsperspektiven: Entweder vergleichbar zur frühen industriellen Revolution absolute Macht und Reichtum derer, die diese Technologien besitzen bzw. kontrollieren und eine extreme Abhängigkeit des ganzen Rests, oder aber eine Nutzung zum Gemeinwohl mit positiven Konsequenzen für alle Mitglieder der Gesellschaft und einer absoluten Transformation des Arbeitsbegriffs.

RDP ist vor allem ein guter Redner, der seine Ideen und Vorstellung relativ charmant darstellen kann. Aber manchmal fehlen mir bei ihm einfach einige Zwischenstufen und ich habe einige seiner Bücher gelesen, die bei diesem Thema alle in ein sehr ähnliches Horn blasen.
Ob das ganze in 10, 50 oder 100 Jahren passiert ist für die Betrachtung dieser Entwicklung komplett unerheblich und darum sind auch die Zwischenstufen erstmal irrelevant. Der Punkt ist, dass wir als Gesellschaft in der Hand haben zu entscheiden, in welches System wir uns bewegen werden und dafür müssen wir jetzt einen Diskurs führen und die Weichen gesellschaftlich und politisch stellen.
Aber natürlich hast du Recht, dass für die reale politische Entwicklung, die nunmal den Status Quo betrachtet, die Zwischenstufen und die Frage nach dem "wie genau kommen wir da hin?" von essentieller Bedeutung ist. Ich vermute, dass das dem Herrn RDP zu unsexy in der Betrachtung ist - und da ist er unter Philosophen natürlich nicht alleine.
 
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Der Teufel liegt imo im Detail. Wenn sie sich zu aktuellen Notständen wie der Pandemie äußern, wäre ich da auch vorsichtig mit. Was solche Themen wie KI angeht, da würde ich sagen ist das der originäre Sinn von Philosophie.
Kein Widerspruch. Aber (gute) Philosophen, die diese Themen akademisch bearbeiten, kennen sich meistens auch ganz gut mit den technischen Aspekten aus. Das würde ich schon nochmal abgrenzen von Leuten, die eher public intellectuals sind und denen diese Kenntnisse oft fehlen. Das tritt bei Precht, ohne ihn trashen zu wollen, gerade bei diesem Thema auch relativ deutlich zutage. Er sagt ja von sich selbst, dass er mangels Talent nicht mal programmieren lernen könnte. Wenn er dann trotzdem darüber spekuliert, wozu MI-Systeme bald fähig sein werden oder nicht, passt das einfach nicht. Das sind originär technische Fragen, die nicht mal technische Experten gut beantworten können. Ich wäre Interpretationen gegenüber sehr skeptisch, die auf empirischen Prämissen über die Zukunft basieren.

Btw meine ich ernst, dass ich RDP nicht trashen will: In seiner Funktion als öffentlicher Intellektueller ist er imo großartig, gerade im Vergleich zu vielen anderen. Er übertritt halt regelmäßig die Grenzen seiner Kompetenz, was man ihm aber nachsehen kann, da er nun mal von Beruf zu sehr vielen Dingen (un)gefragt seine Meinung abgibt.
Ich denke, dass unsere Gesellschaft durchaus von mehr RDPs profitieren würde - ebenso allerdings davon, wenn akademisch profilierte Philosophen präsenter im öffentlichen Diskurs wären.
 
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parats'

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Das Beispiel Landwirtschaft zeigt recht gut, wieso solche Aussagen einfach viel zu kurz sind.
Menschen haben angefangen mit rudimentären Werkzeugen wie Faustkeilen und später Hacken Landwirtschaft zu betreiben. Irgendwann wurde der Pflug erfunden und zack befinden wir uns im 21. Jahrhundert mit 5G Treckern die autonom riesige Flächen selbstständig abarbeiten können. Das dazwischen mehrere tausend Jahre an Fortschritt passiert sind, wird dann irgendwie außen vor gelassen. Dazu kommt, dass die ersetzte Arbeitskraft zum einem gewissen Teil an der Herstellung und Unterhalt der Betriebsmittel beteiligt werden musste.
Man braucht eben nicht mehr einfache Bauern mit Hacken, sondern Viehhirten für das Zugespann, Holzfäller, Bergarbeiter, Schmiede etc. pp..
Und um den Sprung mal in die heutige Zeit zu machen, was meinst Du, wieviel Arbeitskraft brauchst Du, um einen 5G Trecker am laufen zu haben? Du musst die komplette Wertschöpfung des Treckers (Rohstoffe, Zwischenprodukte, Endfertigung), den Unterhalt (Treibstoff, Ersatzteile, Reparaturen) und die Infrastruktur (Mobildfunknetz, IT Systemlandschaft, etc pp.) abbilden. Die Menschen sind doch nicht arbeitslos, sondern es bilden sich neue Wirtschaftszweige, die erstmal menschliche Arbeitskraft voraussetzen und erst mit der Zeit durch die Automatisierung wieder ohne diese auskommen können. Ja, mit dem Fortschritt wird der Einsatz von menschlicher Arbeitskraft abnehmen, keine Frage.
Bei Leuten wie RDP schwingt im subtext aber immer die Hysterie aus der ISDN-Ära mit: "Wenn irgendwann alle Computer und ISDN haben, dann sind wir alle arbeitslos".

Genau deshalb sind mir Beispiele wie die Landwirtschaft einfach viel zu kurz gedacht, weil man sich immer auf Trecker > 5g > ?? > Profit > Perpetuum Mobile beschränkt aber alles drum herum ausblendet.

p.s. im Kern bin ich bei dir. Aber ich widerspreche vehement, dass Leute wie RDP verstanden haben, wie die Digitalisierung sich auf den Arbeitsalltag auswirkt. Das mag man noch damit begründen, dass er ja nur Philosoph ist und vom technischen gar keine Ahnung hat. Wenn man sich aber eben mal mehr mit ihm beschäftigt, dann ist da viel heiße Luft. Ich gönne mir den wöchentlich Podcast Lanz und Precht, sowie seine Bücher und seine TV Auftritte und bilde mir zumindest mal ein, dass ich ein recht gutes Bild davon habe, was RDP öffentlich an Meinungen vertritt (was zugegeben nicht schwer ist, er tut ja immer seine Meinung kund).

Btw meine ich ernst, dass ich RDP nicht trashen will: In seiner Funktion als öffentlicher Intellektueller ist er imo großartig, gerade im Vergleich zu vielen anderen. Er übertritt halt regelmäßig die Grenzen seiner Kompetenz, was man ihm aber nachsehen kann, da er nun mal von Beruf zu sehr vielen Dingen (un)gefragt seine Meinung abgibt.
Ich denke, dass unsere Gesellschaft durchaus von mehr RDPs profitieren würde - ebenso allerdings davon, wenn akademisch profilierte Philosophen präsenter im öffentlichen Diskurs wären.
Das möchte ich übrigens auch nochmal unterstreichen. So sehr ich hier gegen RDP schieße, so "sinnvoll" finde ich dennoch seine Beiträge dazu. Er kann solche Themen einem breiteren Publikum sehr oberflächlich näher bringen. Aber er kennt eben keine Grenze und damit bewegt er sich bei mir auf einer Skala mit Ulrike Herrmann* die auch zu allem eine Meinung hat, aber oftmals wenig Ahnung.
Dennoch sind solche Leute wichtig, weil sie eben auf breite Masse zugänglich wirken.
Stell dir vor wir hätten überall Leute vom Schlage Karl Lauterbachs, die zwar von der Fachexpertise weit oben anzusiedeln sind, aber eine Außenwirkung wie ein Ork haben, weil sie keinen gerade Satz ohne Unterbrecher rauskriegen.

*Herrmann ist vor allem ganz witzig, weil sie unterschwellig (oder direkt offensichtlich) alle anderen um sich rum beleidigt, die nicht ihrer Meinung sind. Vor allem der Auftritt mit Frank Thelen bei Lanz ist da noch gut hängen geblieben. Vom Habitus würde sie ganz gut ins Comm-Forum passen.
 
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Das Beispiel Landwirtschaft zeigt recht gut, wieso solche Aussagen einfach viel zu kurz sind.
[...]
Und um den Sprung mal in die heutige Zeit zu machen, was meinst Du, wieviel Arbeitskraft brauchst Du, um einen 5G Trecker am laufen zu haben? Du musst die komplette Wertschöpfung des Treckers (Rohstoffe, Zwischenprodukte, Endfertigung), den Unterhalt (Treibstoff, Ersatzteile, Reparaturen) und die Infrastruktur (Mobildfunknetz, IT Systemlandschaft, etc pp.) abbilden. Die Menschen sind doch nicht arbeitslos, sondern es bilden sich neue Wirtschaftszweige, die erstmal menschliche Arbeitskraft voraussetzen und erst mit der Zeit durch die Automatisierung wieder ohne diese auskommen können. Ja, mit dem Fortschritt wird der Einsatz von menschlicher Arbeitskraft abnehmen, keine Frage.
Bei Leuten wie RDP schwingt im subtext aber immer die Hysterie aus der ISDN-Ära mit: "Wenn irgendwann alle Computer und ISDN haben, dann sind wir alle arbeitslos".
Ich stimme zu, dass der Weg dahin von Menschen wie RDP jetzt nicht wirklich betrachtet wird - imo aber nicht, weil RDP nicht weiß, dass es diesen Weg gibt, sondern weil es für das, was er aussagen will keine Rolle spielt.
Es geht doch darum, dass wir in der Tat irgendwann alle "arbeitslos" sind. Ja, in der Vergangenheit hat der technische Fortschritt zu einer Verschiebung der Arbeiten geführt - entweder im gleichen Bereich oder im Rahmen einer Verschiebung in den tertiären Sektor. Jetzt geht es aber darum, dass wir mit der Entwicklung von KI irgendwann eine Singularität erreicht haben, die das System fundamental verändert. Um das als Prämisse anzusetzen braucht es auch keine großartige technische Expertise, die Prämisse ist aber natürlich streitbar - wenn du dem widersprichst, wäre das eine Diskussionsgrundlage.
Ich finde das aber, als Laie auf dem Gebiet, nicht zu weit hergeholt - man sieht ja, wie wir auch hier im Forum über die Notwendigkeit von Ärzten und Juristen reden und auch mein Job im Planungsbüro elektrischer Anlagen wird irgendwann obsolet sein. Ja, es wird noch immer Arbeitskräfte zur Wartung der Systeme bedürfen, oder aber Menschen in Arbeiten, die Maschinen fundamental nicht übernehmen können. Das wird aber sehr weit weg von der Art Vollbeschäftigung sein, auf der unser komplettes Gesellschaftsmodell beruht.

Und dann gibt es, natürlich abstrahiert betrachtet, zwei fundamental unterschiedliche Wege, die unsere Gesellschaft einschlagen kann. Entweder liegt die Macht dann, vergleichbar zu den Anfängen der Industrialisierung, konzentriert bei den Produktionsmitteln, also den Betreibern der KIs und Maschinen, oder bei der Gesellschaft im allgemeinen. Und dann müssen wir uns überlegen, wie wir damit umgehen können und wollen. Dafür ist es wichtig, den Diskurs entsprechend früh zu starten und ein technisches Know-How ist eher sekundär. Es spielt nämlich keine Rolle, ob diese Singularität in 10, 20 oder 50 Jahren eintritt und wie der Weg dahin aussieht. Möchte man das voraussagen ist diese Expertise natürlich notwendig.

Das möchte ich übrigens auch nochmal unterstreichen. So sehr ich hier gegen RDP schieße, so "sinnvoll" finde ich dennoch seine Beiträge dazu. Er kann solche Themen einem breiteren Publikum sehr oberflächlich näher bringen. Aber er kennt eben keine Grenze und damit bewegt er sich bei mir auf einer Skala mit Ulrike Herrmann* die auch zu allem eine Meinung hat, aber oftmals wenig Ahnung.
Dennoch sind solche Leute wichtig, weil sie eben auf breite Masse zugänglich wirken.
Stell dir vor wir hätten überall Leute vom Schlage Karl Lauterbachs, die zwar von der Fachexpertise weit oben anzusiedeln sind, aber eine Außenwirkung wie ein Ork haben, weil sie keinen gerade Satz ohne Unterbrecher rauskriegen.
Dem würde ich widersprechen. Das ist keine Unterscheidung zwischen Wissen vs. Didaktik sondern ist Expertise in fundamental unterschiedlichen Bereichen. Ich würde dir und @saistaed ja zustimmen, dass ich mir mehr Wissenschaftsphilosophen wünschen würde, also Menschen die in beiden Bereichen qualifiziert sind. Die gibt es aber nunmal kaum und der Fachexperte hat keine Expertise (meistens zum Glück aber auch weder Bestreben noch Interesse) die potenziellen Auswirkungen auf eine Gesellschaft zu betrachten.

Ich finde es ja auch nervig, wenn Philosophen bestehende wissenschaftliche Erkenntnisse mit ihrer fehlenden Kompetenz in Frage stellen (wie oft im Rahmen von Corona geschehen), aber ich halte auch nichts davon ihre Expertise zu negieren, nur weil sie von etwas reden, womit sich (fast) jeder ein Stück weit beschäftigt. Sie müssen ihre wissenschaftlichen Prämissen, mangels ausreichend Kenntnissen im Fach, natürlich klar formulieren und diese sind auch angreifbar. Aber davon ausgehend sehe ich kein großes Problem, sich auch ohne Fachkenntnis mit den Auswirkungen auf die Gesellschaft zu befassen. Ich bin auf jeden Fall kein Technokrat. :deliver:
 
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