Sportunterricht [Randnotizen]

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Frechdachs
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Weil der Bildunsgauftrag der Schulsports damit nicht erfüllt wird
und zu einem reinen Spielplatz degradiert wird.
 
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Weils nur 3 Sportarten waren?

War ja nur in der Oberstufe so, in den unteren Klassen hattest du mehr Abwechslung.

Bei uns konnte man während der Oberstufe (also Abiturvorbereitung) ja auch ganze Fächer "abwählen", warum soll man den dann beim Sportunterricht nicht auch mal wählen können.
 

Das Schaf

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Weil der Bildunsgauftrag der Schulsports damit nicht erfüllt wird
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hmm
wir haben in der obserstufe schwimmen, basketball, volleyball gemacht.
schwimmen war der horror anfangs und unser sportlehrer war ends der schleifer. aber das keiner konnte sind alle von ~5punkte am anfang des semesters auf ~12 punkte gestiegen.
anfangs ist aber echt jeder nur am absaufen gewesen.

volleyball hab ich in der schule quasi zum ersten mal gespielt. ebenso basketball. seitdem weiß ich a) die regeln
b) wie man spielt
c) dass ich zu klein für basketball bin :ugly:
und ausserdem hab ich doch tatsächlich einiges gelernt dabei. vorallem im basketball da ich das ~3 jahre hatte
auch im volleyball haben wir am ende ballwechsel spielen können.
dazu sind die richtig guten/großen danach richtig aktiv im volleyball gewesen. hatten einige sportvereine gut was von in der gegend. (+ sämtliche beach turniere in der gegend waren teams aus meiner stufe dabei)
 
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Boden und Gerätturnen kam bei uns in der Oberstufe leider nicht zu stande, sonst hätte ich selbstverständlich das gemacht.
 
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Weil der Bildunsgauftrag der Schulsports damit nicht erfüllt wird
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das selbe könnte man teils aber auch über den Deutschunterricht (im Abi) sagen...ob man nun zum xten mal Fussball spielt oder die xte Textinterpretation macht. Wer den Kram kann, kann ihn halt und der Rest lernt es halt auch nicht mehr.
 
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das selbe könnte man teils aber auch über den Deutschunterricht (im Abi) sagen...ob man nun zum xten mal Fussball spielt oder die xte Textinterpretation macht. Wer den Kram kann, kann ihn halt und der Rest lernt es halt auch nicht mehr.
Blödsinn. Die Auseinandersetzung mit Texten kann erlernt werden, und zwar auch nach der Mittelstufe. Klar interessiert sich jmd., der schon Schwierigkeiten mit der Analyse eines Zeitungsartikels hat, nicht für die Auseinandersetzung mit einem komplexeren Text, aber das ist erstmal darin begründet, dass Textinterpretation 1. ein schlechtes Image hat und 2. total beschissen unterrichtet wird. (nämlich total schematisch)

Viele Schüler denken, Textinterpretation sei ne Mischung aus Auswendiglernen von idiotischen Stilmitteln und der strengen Einhaltung formaler Kriterien. Dabei geht's darum, dass sie den Scheisstext verstehen und in klaren, logischen Schritten darlegen, worum es in dem Text geht. Leider unterrichten viele Lehrer noch immer nach dem Deppenprinzip.

Problematisch ist natürlich, dass in der 10. Klasse extrem unterschiedliche Levels an Lesekompetenz vorhanden sind. Der eine liest easy schon Nietzsche, während der andere froh ist, nicht die nächste Aufgabe im Deutschbuch vorlesen zu müssen. Da scheitert sowohl das Bildungssystem als auch der Rest der sog. Gesellschaft. Ich wäre für eine Zwangssteuer für Nichtleser, der Maxime folgend: Wer nicht liest, bleibt stumpf.

Penis.
 
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man kann sich sicher auch ein tolles pädagogisches Konzept für den "nur noch Fußball/Basketball"-Unterricht überlegen...nur entspricht das halt genau so selten der Realität wie dein Fantasie-Deutschunterricht (bzw auch Englisch war spätestens ab der 12 ja auch eine Kopie davon)
 
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Also englisch unterricht wurde doch in der oberstufe erst so richtig interessant. Englische literatur lesen und drüber sprechen war auf jeden fall mal deutlich besser als der mist den man davor so gemacht hat.
 
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Ave2 fand seinen Sportunterricht offenbar auch interessant...das war nicht das Thema. Denn ja genug Literatur im Abi (ob deutsch oder englisch) fand ich auch interessant. Ich hatte aber nicht grade das Gefühl in den Jahren sehr viele Kenntnisse angesammelt zu haben.
 
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In deutsch ging's mir ähnlich, hängt aber wohl auch einfach stark vom lehrer ab. Unser 4 stündiger sport "leistungskurs" hatte nen sehr jungen ultra motivierten lehrer, die haben sicherlich auch einiges gelernt.
 

Das Schaf

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Also englisch unterricht wurde doch in der oberstufe erst so richtig interessant. Englische literatur lesen und drüber sprechen war auf jeden fall mal deutlich besser als der mist den man davor so gemacht hat.
ich hab in der oberstufe in englisch nichts aber auch gar nichts gelernt.
mein lehrer meinte zitat:" ich soll mich schämen für das was ich tue"
hatte gute noten aber er wusste dass ich halt exakt gar nichts getan hab. ( + er spielte mit meinem vater,der englisch lehrer ist, fußball :ugly: )
 
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Weil der Bildunsgauftrag der Schulsports damit nicht erfüllt wird
und zu einem reinen Spielplatz degradiert wird.

Viele der besten Fußballer der Welt sind ehemalige Straßenfußballer. Das man auf so einem "Spielplatz" nix mitnehmen kann, ist sehr stumpf gedacht.
 
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Also ich habe Sportunterricht größtenteils gehasst. Ich bin / war jetzt nicht die allergrößte Sportskanone, spiele aber seit dem 13ten Lebensjahr regelmässig 1-3mal die Woche Tennis im Verein (mit Punktspielen und so).

Tennis macht/e mir echt Spass, aber der Schrott, der da im Sportunterricht gemacht wurde (Geräteturnen, Seilklettern, Klimmzüge und Ausdauerläufe bzw. allgemein Leichtathletik), war ja echt mal Folter.

Fußball hatten wir nie gehabt, Basketball fand ich öde. Irgendwann war ein halbes Jahr Badminton dran, wobei wir 3 Tennisspieler in der Klasse davon ausgegrenzt wurden und nur nach Bock erscheinen brauchten (wir sollten auch nur unter uns spielen, anstatt die anderen Mitschüler abzuschiessen und bekamen eh 15 Punkte). Ok, Schwimmen hat mir noch Spass gemacht, war da auch Klassenbester (nach nem Vereinsschwimmer, der da genauso ausgegrenzt wurde).

Zum Tennis bin ich eher trotz statt wegen des Sportunterrichts gekommen.

Und es stellt sich halt die Frage, was der Sportunterricht jetzt bringen soll. Spass am Sport vermitteln und Anregungen geben, das ein oder Andere mal in der Freizeit auszuprobieren? Oder geht es darum, dass sich die dicken Kinder zumindest einmal die Woche etwas bewegen?

Ich finde, beide Ansätze haben in einer Schule nichts zu suchen. Und Sport ist ja auch kein Fach, bei dem man sich durch Fleiss oder konzentriertes Aufpassen im Unterricht irgendwie verbessern kann, zumindest nicht innerhalb eines Halbjahres. Entweder man ist vorher schon gut drin oder eben nicht. Aber darauf jetzt Noten zu geben, wie weit irgendwer jetzt nen Ball werfen kann - nun ja. Meiner Meinung nach sollte das eher auf freiwilliger Basis AG mässig stattfinden mit gerne irgendwelchen Vorteilen (wie die aussähen wüsste ich aber gerade auch nicht) für die Leute, die daran teilnehmen.
 
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Meiner Meinung nach sollte das eher auf freiwilliger Basis AG mässig stattfinden mit gerne irgendwelchen Vorteilen (wie die aussähen wüsste ich aber gerade auch nicht) für die Leute, die daran teilnehmen.

Oder einfach ohne Benotung? Genau wie Kunst und Musik. Das sind einfach Fächer in denen nur ein paar gut sind und die Masse schlichtweg versagt. Entweder man ist sportlich, kunstbegabt oder musikalisch, oder halt nicht.
 
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Genau wie in Kunst und Musik auch, kann man gewissen Fähigkeiten selbstverständlich auch in Sport lernen.
Oder konntet ihr alle von Geburt an Noten lesen, Blockflöte spielen, töpfern, Speerwerfen und Hochsprung in Floptechnik?
Langsam wird es hier echt lächerlich.
Fächer ohne Benotung, ich glaube es hackt. Die Schule ist zum lernen da und nicht um rumzudümpeln und seinen persönlichen Interessen nachzugehen. Wenn man nicht benotet ist es nicht wichtig und dann hat der Staat auch kein Recht die Anwesenheit der Kinder zu fordern und sie ihren Familien zu entziehen.
 
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Joa, würde es etwas weniger schroff formulieren, aber stimme zu. So etwas wie Talent gibt es, aber viel entscheidender ist Förderung von Kindesbeinen an. Wobei da das Elternhaus einfach der wichtigste Sozialisationsfaktor ist. Kinder machen erstmal das nach, was sie bei Mama und Papa (oder anderen Erziehungsberechtigten :ugly:) sehen. Wenn Papa Gitarre spielt, will der Bub auch mal. Wenn Papa biersaufend vorm TV sitzt, hinterlässt das ebenso nen tiefen Eindruck.

Die Schule könnte hier im Optimalfall nen gewissen Ausgleich herstellen. Leider wird gerade kulturelle Bildung derzeit überhaupt nicht mehr verfolgt. (Kompetenz! Leistung! Quantifizierung!) Dies spiegelt sich auch in der Finanzierung und Einstellungspolitik wider. Imho darf die Schule nicht zur reinen Bulimielern-Anstalt verkommen. Zum Bildungsideal gehört mehr als Mathe, Deutsch und Englisch.
 
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Oder einfach ohne Benotung? Genau wie Kunst und Musik. Das sind einfach Fächer in denen nur ein paar gut sind und die Masse schlichtweg versagt. Entweder man ist sportlich, kunstbegabt oder musikalisch, oder halt nicht.

Das liegt weniger an den Fächern, sondern viel eher an komplett unfähigen Lehrern.
Wenn man in Kunst z.b. erstmal Maltechniken erlernen würde und dann abschließend ein Bild malt das anhand der angewendeten Technik bewertet werden würde, wäre Kunst doch 1A. Schule soll ja auch grade dazu da sein neues für sich zu entdecken.
Wenn kunstlehrer natürlich 10 stundenlang ein Bild malen lassen und sonst nichts tun, sind sie einfach falsch in ihrem Job. Leider bestand Kunst bei mir nur aus solchen Lehrern.

Bei Musik ist ja eher das Problem, das man mit 20+ Schülern keinen Instruments oder Gesangsunterricht machen kann, der aber wichtig wäre um Gesang oder Instrumente ordentlich zu bewerten.
Bei uns bestand der Musikunterricht ab der 9. Klasse daher auch fast nur noch aus Musikgeschichte, wo wir die Bedeutung von Musik für verschiedene gesellschaftliche ströme bearbeitet haben. Da haben wir dann eben auch Gospel oder später rockn roll und sogar Punk bearbeitet.
War dann geschichtsunterricht / sozialkunde mit Fokus auf Musik. Ist auch super
 

FORYOUITERRA

TROLL
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wenn sportlehrer ihre klassen einfach 20 stunden fußballspielen lassen, sind sie einfach falsch in ihrem job.
 
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Musik kannst du lernen. Wenn irgendwelche Affen es auch nach 5 Jahren Unterricht noch nicht hinbekommen Noten zu lesen bzw. einen einfachen Takt zu zählen, dann ist der Schüler einfach ein Eimer.
 
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Bei Musik ist ja eher das Problem, das man mit 20+ Schülern keinen Instruments oder Gesangsunterricht machen kann, der aber wichtig wäre um Gesang oder Instrumente ordentlich zu bewerten.
Das ist so nicht richtig.
Unser Musiklehrer hat es geschafft in zwei Jahren der gesamten Klasse Blockflöte spielen beizubringen. Das war natürlich eine Menge Arbeit, aber es ging und hat uns alle vorangebracht. Da musste regelmäßig vorgespiet werden und wer es nicht konnte hat auch eisenhart eine 5 oder 6 kassiert. Er hat das also auch gegen Widerstände mit Erfolg durchgezogen.
Die meisten anderen Musiklehrer danach haben dann aber wieder so versagt, wie man das ja inzwischen gewohnt ist: Irgendwelche musicals glotzen und ein bisschen darüber diskutieren etc.
 
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Wenn kunstlehrer natürlich 10 stundenlang ein Bild malen lassen und sonst nichts tun, sind sie einfach falsch in ihrem Job. Leider bestand Kunst bei mir nur aus solchen Lehrern.

Jo, war bei uns genau so. Kann auch immer noch null Zeichnen und Malen. Hasse das wie die Pest.
Den Kunstunterricht haben die meisten auch eh nur dazu genutzt, um für die anderen Fächer Hausaufgaben nachzuholen.

Immerhin ein Jahr in der Obserstufe haben wir in Kunst Bildanalyse gemacht. Das war wiederum super interessant und hat Augen geöffnet.
 
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Naja, Kunst ist aber auch son Kandidat... War sehr oft so, dass ich da irgend'n Rotz abgeben konnte, den ich mir in der 5 Minuten Pause vor Ablauf der eigentlichen 2 wöchigen Abgabezeit zusammen kritzelte, und trotzdem volle Punktzahl bekam, weil die Lehrer wussten "der kann es". Gab zwar nen paar Ausnahmen an Lehrern und Themen (hatten auch mal ne Zeit ne Fotografie mit Dunkelkammerentwicklung, Typografie oder "Architektur vom sozialen Wohnungsbau") und Theorie war jetzt auch nicht mein Fall - aber trotzdem war das Fach zu 99% nen Selbstläufer, wo ich bei Lehrerwechsel den Neuen zu Anfang des Schuljahres nur mal kurz beeindrucken musste und danach nen Faulen schieben konnte.

Aber bei Kunst ists jetzt aber auch nicht so, dass sich da jemand blamiert, wenn er schlecht ist. Und bis auf im LK habe ich auch nie irgendwie mal erlebt, dass jemand schlechter 3 oder 4 dort benotet wurde. Gut, kam jetzt beim Sport auch glaube ich nicht vor. Aber ob eine Benotung dann überhaupt in beiden Fächern Sinn macht, wenn es eh keine schlechten Noten gibt und die Noten auch nicht immer objektiv abgegeben werden können, ist mal echt die Frage.

Musik kann man objektiver benoten, gerade wenn es um Musiktheorie geht, aber da waren die paar Jahre Unterricht von mir bei nem Lehrer, der mich hasste, jetzt nicht gerade aussagekräftig. Falls es jemanden interessiert, wie sich das äusserte, mal ein Beispiel:

Ich spielte damals seit 2-3 Jahren Klavier, war also fit in der Theorie. Die Klausur war bestand aus 2 Teilen, Theorie und Fragen zur "Westside-Story", die auf dem Niveau "Welches Lied fandest du am besten" und "Welches weniger gut" waren.
Im Theorieteil hatte ich fast alles richtig, bis auf eine enharmonische Verwechselung bei der Aufzählung der Noten einer Tonleiter (B statt Ais geschrieben - für die unmusikalischen: das ist der selbe Ton, nur ne andere Bezeichnung für, also son Minifehler, der bei ner echten Notation gar nicht auftreten kann) und der Lehrer mir das 3mal einkringelte und fett daneben wirklich so schrieb "FALSCH !!! ENHARMONISCHE VERWECHSELUNG !!!", man also richtig merkte, wie er sich drauf einen abwichste.
Im Westside-Story Part dann habe ich mir auf die Fragen nen Wolf geschrieben, mit Begründungen und all so nem Kram - bekam aber 0 Punkte drauf. Nen Freund, den er liebte, und dessen Mutter auch Musik an der Schule unterrichtete, antwortete bei den Fragen "was am besten" mit "Alles." und "was weniger gut" mit "Nichts." und bekam volle Punktzahl drauf...

Und joa, auf sonen Unterricht und Benotung kann man dann doch verzichten...
 
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Die künstlerischen Fächer (Kunst/Musik) und Sport sind für eine umfassende humanistische Bildung schon wichtig, aber, ich denke vom Lehrplan her, vollkommen Banane umgesetzt. Im Sportunterricht z.b. Kinder über nen Bock springen lassen ist doch 70er Jahre - körperliche Ertüchtigung + Körperlehre + Ernährungswissenschaft wäre da ein viel besserer und umfassenderer Ansatz. Wie funktionieren Muskeln, warum muss man sich aufwärmen, muskelverletzungen etc., dazu der benefit gesunder ernährung auf den Körper/Sportler und die negativen Auswirkungen von Fastfood und das ganze dann in der Praxis erklärt beim gemeinsamen Aufwärmen in der praktischen Sportstunde.
Stattdessen halt 60 Minuten Völkerball.
 
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Musikunterricht sollte imho viel mehr Wert auf Gehörbildung und basale musikalische Fähigkeiten legen. (Rhythmen erkennen und nachmachen, Töne und Intervalle "verstehen".) Zudem sollte viel mehr Musik eingebunden werden, die die Kinder auch wirklich hören wollen. Ja, Bach und Mozart sollte man auch gehört haben, auch die Geschichte von Rock und Pop sollte man mal mitbekommen haben. Spricht aber trotzdem nix dagegen, hin und wieder z.B. mal nen HipHop-Track zu hören und zu analysieren.
Das Problem ist, dass die meisten Musiklehrer und auch der LP ziemlich verknöchert sind. Veränderung ist böse und wer nicht Noten lesen kann, ist unmusikalisch. Wenn man keinen Plan von Tönen, Intervallen und Akkorden hat (= nicht weiß, wie sie KLINGEN), dann bleiben Noten natürlich auf ewig unverständlicher Scheiß.
 
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Den thread kann man dann wohl abschließen mit den Worten, das kein Fach in der Schule wirklich sinnlos ist (außer konfessioneller Religionsunterricht), solange die Lehrkräfte den Schülern Grundlagen, Methoden und Techniken beibringen. Wenn diese aber einfach alleine gelassen werden und sie keine Hilfestellung bekommen finden sie die Fächer beschissen.
Also genau dann, wenn sie nichts lernen oder nichts machen was ihnen gefällt.
Leider gibt es in Sport, Musik und Kunst scheinbar die meisten Lehrer, deren lehrfahigkeit bei ungefähr 0 liegt.
 
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Selbst konfessioneller Relegionsunterricht kann gut sein. Ich hatte Lehrer die das viel philosophischer und ethischer aufgebaut haben als andere. Aber es ist in der Tat das sinnloseste Fach wenn der Lehrer nicht außergewöhnlich gut oder viel mehr.. "anders" ist als der "durchschnittliche" Religionslehrer.

Ich bleibe dabei: Gut umgesetzter Sportunterricht ist wichtig und sinnvoll und macht auch Spaß wenn man nicht total dem Sport gegenüber abgeneigt ist.

Ansonsten: Das Argument, dass der Sportunterricht beschissen war und es ihn deswegen nicht geben sollt usw. ist doch Käse. Jedes Fach (ja!) kann gut/spaßig oder schlecht/langweilig sein. Es kommt einfach nur drauf an wie der Lehrer seinen Unterricht gestaltet und wie fähig er ist (und natürlich auch was man selber will/braucht/erwartet).

Das hier anscheinend ein paar vom Sportunterricht abgeschreckt wurden oder viel mehr durch den Sportunterricht vom "Sport an sich" etwas abgerückt sind liegt doch nicht _an der Idee_ des Sportunterrichts sondern an der Umsetzung. Und da kann ich nur sagen:

Ich hatte Lehrer da war Sport genial und ich hatte Lehrer da war Sport kacke (ABER! da ich Sport einfach liebe war selbst der schlechte Sportunterricht für mich besser als guter Erdkundeunterricht).

@Valhalla:

Naja das hat nichts mit den Lehrern primär zu tun. In Mathematik (und den ganzen anderen Fächern) hast du ständig Prüfungen, schriftliche, mündliche Noten usw. Da kannst du als Lehrer ja nicht irgendwie "chillen". Das bietet sich halt einfach bei Sport, Musik und Kunst an.

Und gerade was Mathematik betrifft fand ich fast alle Lehrer total kacke. Es gab 2 oder so bei denen ich es interessant fand und wo man einfach auch mal über interessante Themen diskutieren konnte usw..

Eigentlich ist und sollte es ja die größere Herausforderung sein ein Fach wie Mathematik interessant und beliebt zu machen als z.b Sport (finden viel einfach super meiner Erfahrung nach) und Kunst / Musik (da haben viele gechillt oder man hat halt rumgeblödelt oder sich dafür interessiert weil man ein Instrument gespielt hat oder künstlerisch begabt war)
 
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Konfessioneller Religionsunterricht ist vor allem an kirchlichen Schulen spannend - bei uns gabs tatsächlich ne Lehrerin, die fest darauf bestanden hat, dass Kondome schon ziemlich kacke sind, weil der Papst das gesagt hat.
Da gabs dann auch spannende Klausurfragen wie "Wie hat Jesus dein Leben beeinflusst?", "Warum bist du dank Gott ein besserer Mensch?" und solches Zeug. Und da gabs dann auch richtige und falsche Antworten.
Und bis zur 12. Klasse war der Kram nicht abwählbar...
 
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Ach du scheisse :rofl:
Wenn ich sowas lese bin ich immer gleich noch glücklicher, das Religion in Berlin kein ordentliches schulfach ist.

@Phil
Es geht hier aber nicht darum, ein Fach interessant zu gestalten. Das ist eine ganz andere Baustelle.
Es geht darum, das es manche Lehrer irgendwie schaffen, dass ihre Schüler gar nichts lernen und nur ihre Zeit verschwenden und das ist natürlich die schuld des Lehrers und des Lehrplans. In Kunst, Musik und Sport fällt so ein totalversagen nur oft nicht auf, weil ein Teil der Schüler das Lernziel sowieso schon kann.
Wenn ich mich an meinen Kunstunterricht erinner, ist das zu vergleichen mit einem mathekurs in dem mach 10 Einheiten differentialrechnung immer noch keiner eine Ableitung bilden kann, weil es einfach niemals gezeigt wurde.
Da lügen sich manche Lehrer auch einfach gut selbst an. Wir sollten in Kunst z.b. mal ein stillleben mit dem Thema Freiheit malen. Ein Kumpel von mir der maltechnisch Top ist, malt singende Vögel und bekommt die vollen 15 Punkte drauf.
So einen Unterricht kannste einfach in die Tonne treten.
 
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Das ist doch aber in Kunst auch nicht anders als in Sport z.B. die leute die in der Freizeit auch gut sport treiben sind massiv unterfordert. Wenn irgendeiner in seiner freizeit gerne da hockt und matheaufgaben macht rockt der dir auch alles andere weg.
Beim malen wirst du halt auch nur besser wenn du es auch machst. Klar kann man davor kunsttheorie durchpauken über perspektive und was weiss ich noch was man alles beachten müsse um ein tolles bild zu malen, wenn danach der kunstkrüppel der nie malt den bleistift in die hand nimmt sieht das trotzdem wie kraut und rüben aus.

Wobei ich den kunstunterricht mit nichten verteidigen möchte ich hatte auch nur in der oberstufe eine gute kunstlehrerin davor war's ne einzige katastrophe. Spass gemacht hat's trotzdem. War mal was anderes.
 
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In den anderen Fächern hat man aber immer einen Fortschritt.
Wer beim Basketball am Anfang von 15 freiwurfen nicht einmal auch nur das Brett trifft, sondern den Ball sonstwo hin wirft und dann am Ende sicher 3 oder 4 Körbe wirft ist zwar noch kein lebron James, aber immerhin hat er sich verbessert.
Bei Kunst kann man durchaus Techniken und Tricks vermitteln, die helfen Dinge darzustellen. Damit wird man dann natürlich nicht über Nacht zu rembrandt, aber wenigstens bekommt man mehr hin als am Anfang.
 
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Wenn einer 20 stunden zeichnet tut er das danach auch besser als davor.
 

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Das problem das ich mitbekam in sport war meistens
a) der idiotische lehrplan
b) das gelder fehlten.
wir hatten an der schule nen echt motivierten sportlehrer. der wollte vieles tun.
wir hatten aber zum beispiel nur 5 basketbälle die nciht kaputt waren; 1 volleyball der nicht total zerfleddert war, keinen fußball mit dem irgendwer auch nur spielen wollte ( wir haben dann mit privaten gespielt )
wir hatten 10 hockeyschläger ( so mist gammel zeug)
und er bekam einfach kein geld für gar nix.
da kannste mit ner klasse aus 30 schülern nicht allzu viel zaubern wenn man keine mittel hat.
ich mein wir haben zum fußball spielen teilweise bälle vom fußballverein geklaut weil wir fußballer da nen schlüssel fürs vereinsheim hatten inkl balraum mit pumpe etc.
volleybälle etc haben wir selber mitgebracht nur hatte bis auf einen keiner welche.
nichtmal gute handbälle hatten wir und das obwohl zu dem zeitpunkt an der schule 3 junioren nationalspielerinnen waren ( schulmannschaft handball bei den mädchen war lächerlich :ugly: )
 

Das Schaf

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gott nein
wenn man ihm nicht erklärt wies geht tut er das nciht besser.
ich bin so einer der reihenweise 5er/4er bekommen hat in kunst,
ich hab nie gelernt zu malen nie. man hat uns nie was erklärt. in der kollegstufe hatte ich dann einmal nen lehrer der was erklärt hat. aber davor.....
 
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Das ist allerdings echt hart. Ausstattung war bei uns so gesehen schon sehr gut.
 
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wenn man ihm nicht erklärt wies geht tut er das nciht besser.
ich bin so einer der reihenweise 5er/4er bekommen hat in kunst,
ich hab nie gelernt zu malen nie. man hat uns nie was erklärt. in der kollegstufe hatte ich dann einmal nen lehrer der was erklärt hat. aber davor.....

Dann bist du halt ein totalversager. Kenn genug leute die in mathe auch nie über eine 4-5 hinaus gekommen sind, das gibt's ja wohl in jedem fach.
 
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b) das gelder fehlten.

Das liegt aber meiner Erfahrung nach auch daran, dass Schulen gerne in Zeug investieren, das zwar toll aussieht, wenn Tag der offenen Tür ist und Eltern von zukünftigen Schülern den Laden besichtigen können, das für Schulsport aber absolut ungeeignet ist. Ob der Kram mal irgendwann auf einem vorgegebenen Lehrplan auftauchte, weiß ich natürlich nicht... Bei uns standen zum Beispiel 2 Trampoline mit ~5 Meter Durchmesser quasi originalverpackt rum, weil man mit großen Gruppen nichts mit einem Trampolin anfangen kann, die Dinger ewig aufgebaut werden müssen und sich wahrscheinlich jeder 4. das Genick gebrochen hätte. Wir hatten 5-10 Stabhochsprungstäbe, aber keine Außenanlage, auf der man Stabhochsprung hätte machen können. Die wurden tatsächlich nur zum besagten Tag der offenen Tür rausgekramt.

Gleichzeitig sahen die Fußbälle so aus, als wäre Deutschland damit 74 Weltmeister geworden, als Volleybälle nutzte man irgendwelche komischen Schaumstoffdinger und die meisten simplen Turngeräte waren wegen diverser Sicherheitsmängel nicht mehr benutzbar. Da wurde bei uns in der Oberstufe der Sportunterricht quasi auch privat organisiert. Ein paar Leute brachten Bälle mit, einer schleppte die ausrangierten alten Leibchen vom Fußballverein an und gespielt wurde Abends auf dem städtischen Fußballplatz. Und bei zu schlechtem Wetter gabs dann Theorie und Taktikunterricht.
 
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