Snooker WM 21

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Phase: Viertelfinale (5.4 - 14.4)
WM-Start: 17.4 (-3.5)

McGill 4 - 4 Bingham
MJW 2 - 6 Selby
Robertson 5 - 3 Wilson
Murphy 4 - 4 Trump

Streams: Eurosport (+ Player)
Titelverteidiger: Ronnie o'Sullivan
Vizeweltmeister: Kyren Wilson
Ranglistenerster: Judd Trump
 
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Trotz Virus wurden fast alle Turniere veranstaltet, auch wenn die Bedingungen denkbar merkwürdig waren. Profitiert haben vor allem die etablierten Spieler, die entweder auf Erfahrung oder ihre Trainingsleistung aufbauen konnten. In der Eliteklasse gab es daher wenig Bewegung und die Favoriten sind mehr oder weniger klar.


1. Judd Trump

Judd Trump führt die Weltrangliste mit eisernem Griff an. In den letzten drei Jahren gewann er 16 Turniere, stellte dabei den geteilten Rekord von Stephen Hendry, Mark Selby und Ding Junhui (jeweils fünf Siege pro Saison) 2019/2020 ein und könnte ihn dieses Jahr wiederholen. Zu Anfang der laufenden Saison zeigte Trump kaum Schwäche, erst gegen Ende des Marathons in der ewig gleichbleibenden Arena zeigte er hier und da Schwächen. Allerdings gibt es sonst niemanden, der eine ähnliche Konstanz über Wochen und Monate aufweisen kann - weder die alte Garde, noch die Nachfolger konnten den Vorsprung im Ranking deutlich kleiner machen.

2. Selby und Robertson

Seit seinem letzten WM-Titel brach Selby erheblich ein und schnitt merkbar schlechter in den Turnieren ab. In den letzten 12 Monaten zeigte sich aber die Investition in sein Training und er kommt langsam wieder zu seinem Allround-Spiel zurück. Seine durchschnittliche Leistung langt normal für einen ersten Platz im Ranking, immerhin kamen mehrere Endrunden und zwei Titel dabei herum - allerdings 'nur' in der Home Nation Series. Dort allerdings sehr souverän und ohne große Fehltritte. Wie üblich, je länger die Distanzen sind, desto schwieriger wird es Selby zu besiegen. Dann braucht es schon einen erfahrenen Spieler wie Robertson, Trump oder Higgins. Insgesamt dürften Selbys Chancen auf einen vierten Titel steigen, je weiter er im Turnier kommt. Es könnte aber auch eine Erstrundenniederlage passieren, je nachdem, mit welchem Bein er früh aufsteht.

Robertson spielt diese Saison sehr unstet und setzt seinen Wankelmut der letzten zehn Jahren fort. Dennoch ist die Variation höher als bei Selby und ähnelt eher einem Sullivan: Entweder er spielt Durchschnittskost oder besser als jeder andere. Deswegen sitzt er auch auf Augenhöhe mit Selby: Mit zwei Titeln in der UK Championship und der Tour Championship, sowie zwei Silbermedallien sollte man mit dem Australier rechnen. Es gibt keinen Gegner, den er nicht völlig deklassieren könnte.

Egal auf welchen der beiden Trump stößt: Das wird der Benchmark für den Titel.

3. Sullivan und Kyren Wilson

ROS "muss" immer mit einberechnet werden. Als Titelverteidiger sollte er trotz seiner Kapriolen ernstgenommen werden - oder vielleicht auch gerade wegen seiner Unberechenbarkeit. Doch irgendwie fehlt es ihm schon länger, der "Negativrekord" von fünf Silbermedallien, eine davon gegen Jordan Brown, zeigt, wie instabil er geworden ist. Ob er wirklich auf langer Distanz mit Selby, Robertson oder Trump mithalten kann ist fraglich. Noch wahrscheinlicher wäre ein frühes Aus gegen einen eher noch weniger guten Spieler, dem er auf dem Papier überlegen sein sollte. Aber, alles ist möglich, vielleicht dreht er aufgrund seiner Persönlichkeit erst im Crucible auf.

Kyren Wilson, ähnlich wie ROS, gehört zu der zweiten Reihe der Favoriten. Auch er gewann zwei Titel in der laufenden Saison, allerdings jene Turnierformate, die man als willkürlich bezeichnen kann: die Pro Series und die Championship League. Kurze Distanzen und unterschiedliche Gegner liegen dem Waliser scheinbar, da packt er das ganze Können aus. Auch im Crucible schaffte er es letztes Jahr ins Finale, das könnte durchaus wieder passieren. Gefährlich ist er auf jeden Fall.

Im Gegensatz zu Trump, Selby und Robertson sinkt bei ROS/Wilson jedoch die Wahrscheinlichkeit besser als im Rest der Saison zu spielen.

4. Higgins / Junhui / MJW

MJW und Higgins sind immer gefährlich, beide spielen weiterhin "ihr Ding", völlig egal, was passiert. Higgins schaffte es in vier Jahren drei mal auf den zweiten Platz, warum jetzt nicht auf den ersten? Zwar unwahrscheinlich, aber wer weiß das schon.
MJW hat zwar wenig gezeigt, aber drehte gegen Ende der Saison auf. Drin wäre es schon.
Junhui ist das Fragezeichen schlechthin, seit Ewigkeiten "das Talent", seit Ewigkeiten muss er keine Angst haben. Allerdings spielte er so wenig, dass eine Einschätzung fast unmöglich ist.

5. Wildcards: Hawkins, Bingham, Lisowski, Un-Nooh, Gould, Gilbert, Jordan Brown und Jamie Jones

Dem Rest der Top 16 - Bingtao, Murphy, Maguire, Allen, McGill und Yuelong - spreche ich das Können nicht ab. Nur denke ich nicht, dass diese bei der aktuellen Form sonderlich viel reißen werden, was man ihnen nicht eh zutraut. Viertelfinale, eventuell noch Halbfinale, das war's dann aber wahrscheinlich auch (aufgrund dieser Vorhersage kriegen wir Bingtao vs. McGill im Finale und alle kotzen).
Bei Hawkins/Bingham wäre dennoch einiges möglich, jederzeit und immer. Sehr unkonstante Spieler, die gerade in Sheffield nochmals aufdrehen.
Un-Nooh und Lisowski sind schon länger am Anklopfen in puncto Titel - es wird zwar nie im Leben langen, aber als Vizeweltmeister könnte ich mir beide vorstellen.
Ähnliches für Gould und Gilbert, die "wieder am erstarken" sind und das nötige Rüstzeug mitbringen.
Letzlich hat Jordan Brown aus dem Nichts die Welsh Open mitgenommen, sich dort gegen ROS und Selby in Decidern behauptet. Auch da wäre ein Viertel- oder Halbfinale kein undenkbares Ereignis, wenn er sich denn qualifiziert. Auch Jamie Jones spielt unfassbar konstant und bringt die Erfahrung in der Weltklasse mit. Auch ihm ist ein Viertel- oder Halbfinale zuzutrauen.
Für den ganz großen Wurf sehe ich aber in dieser Kategorie aktuell keinen. Kann sich im Laufe der Woche noch ändern.
 
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Auf dem Papier sieht fast alles nach Trump aus. Aber der hat bisher schon öfter gewackelt im Crucible, finde es dieses Jahr ganz schwer, nen wirklichen Favoriten zu bestimmen. Wie du schriebst, ist ROS langsam aber sicher auf dem absteigenden Ast, wobei ich ihm schon noch mal so ne Performance wie letztes Jahr zutraue. Er wird aber wirklich immer wackeliger, was angesichts seines fortschreitenden Alters aber auch normal ist. Ähnlich ist es bei MJW und Higgins, ich würde AUSRASTEN, wenn MJW noch nen Titel holt. Bester Mann.

Ansonsten würde ich es Ding natürlich einfach mal gönnen. Er ist aber auch so ne Wildcard. Wird spannend dieses Jahr. Wollte ja eh nie wieder rausgehen, Snooker-WM kommt da sehr gelegen.
 

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Saison 20/21 - Retroperspektive

Mit starker Verzögerung und sehr vielen Unklarheiten begann die Saison mit der Championship League und später dem European Masters. Kein Publikum und der Ort immer gleich: Die Marshall Arena in Milton Keynes. Für die Spieler gab es einige Neuerungen, vor allem dauernde Schnelltests, Masken, eigne Verlängerung und erzwungene Quarantäne während des Turniers. Entsprechend häufig traten Profis nicht an, weswegen Amateure nachrückten und deren Platz einnahmen. Was blieb allerdings im Gedächntnis?

09/2020: ROS vs. Amateure, Diskussionen, European Masters

Nach der WM musste Hr. Sullivan wieder in die Schlagzeilen, also gab er an, es gäbe keine Nachwuchsspieler, die ihm gefährlich werden könnten, die Qualität passt einfach nicht. In der ersten Runde der European Masters verlor er dann gegen Aaron Hill recht deutlich. Irland 1, Sullivan 0.
Während der EuroMasters gab es, ähnlich wie in der WM einige Wochen zuvor, immer wieder kleine Debatten zwischen Spielern. Grund hierfür waren Unstimmigkeiten darüber, ob sich jemand gerade im Blickfeld des Stoßes bewegt hätte - sei es der Hilfsrichter, der Gegner oder eine Fliege. Nennenswert nur, weil sich das relativ schnell legte.
Im Turnier selbst zeigte sich, dass die Spieler noch nicht mit den Randbedingungen vertraut waren - viele davon zeigten mehr Schwächen und Patzer als sonst. Die Atmosphäre war wohl eine andere, auch das Training gestaltete sich durch den britischen Lockdown recht schwierig. Das Turnier setzte allerdings den Ton für die Saison: Gute Resultate erzielen vor allem bereits sehr erfahrene Spieler.

10/2020: English Open & Champion of Champions

Judd Trump gewinnt das English Open ohne jegliche Gefahr. Er nahm mit dem Sieg auch Kurs auf einen Rekord, 10 mal ohne Niederlage in Finalen. Das Finalspiel selbst, Robertson vs. Trump, war extrem sehenswert.

Champion of Champions: Mark Allen, eigentlich eher schwankend in der Form, drehte auf und plättete die Konkurrenz. Randnotiz: Sullivan meckerte wieder herum und legte sich mit Allen an. Allen verhohnepiepelte ihn und gewann. ROS 0, Irland 2.

11/2020: Irish Open

Judd Trump besiegt im dritten Jahr in Folge ROS mit 9-7. Er wird damit zum zweiten Spieler nach Stephen Hendry, der zweifach einen Rankingtitel verteidigen konnte und 11 Finale unbesiegt bestritten hat. Im Laufe des Turniers überholt er Neil Robertson im All-Time-Ranking der Centuries und überholt Robertson und Selby auf der Liste der meisten Ranglistentitel (18 Titel je Spieler, 19 Trump).

12/2020: UK Championship / Scottish Open / WGP

Neil Robertson überholt Judd Trump in den Titeln und endet dessen Siegesserie im Finale. Gleichzeitig stellt Robertson den Rekord für "meiste Centuries in der UK Championship" mit 13 Tons auf.

Selby gewinnt gegen Sullivan und stellt seinerseits den Rekord von Stephen Hendry mit 11 Siegen in 11 (Ranking)Turnierfinalen ein.

Dritter Titel in der Saison und drittes Mal Sieg im World Grand Prix: Trump besiegt seinen Freund Lisowski. Er führt nun das Ranking mit 20 Titeln vor Selby und Robertson.

1/21 Masters & German Masters

Maguire, obwohl er keine Chancen hat, kickt den Favoriten Selby nach einem 1-5 Rückstand mit 6-5 aus dem Turnier. 2020 hat er das gleiche gegen Robertson gemacht.
John Higgins überschreitet vs. ROS die 600 Century-Marke. Fünf Centuries im Match, 145-High-Break inklusive. Absolute Empfehlung.
Higgins verliert trotz überragender Form gegen Bingtao, dem jungen Chinesen. Seit Selby wird Bingtao zum ersten Neuling, der auf Anhieb den Tripple-Crown-Titel holt, gleichzeitig auch zum jüngsten Turniersieger seit 1995.

Judd Trump gewinnt eine Woche später, wieder gegen Lisowski, mit sehr deutlichem Abstand das German Masters. Vierter Turniersieg, 21 Ranglistentitel innerhalb, 15. Titel innerhalb von 24 Monaten.

2/21: Shoot Out, Welsh Open, PTC

Selby mogelt sich durch das Turnier, trotz eher... konservativem Spiel. Das Shoot Out so fremd wie nie, etwas fehlt. Teilweise lustige Spiele, teilweise auch sehr langweilig, aber nicht so langweilig wie McGills Sieg. Letztendlich verhagelt Ryan Day Selbys Rekord vom 12ten Titel in 12 Finalen.

In der Welsh Open zieht der Tourneuling Jordan Brown alle Register und räumt das Feld von hinten auf. Ziemlich souverän besiegt er ab dem Viertelfinale erst Selby im Decider, schlägt Maguire im Halbfinale und setzt sich auch im Decider gegen ROS durch. Klasse Geschichte.

In der Players Tour Championship blitzt John Higgins Stärke auf: Erst räumt er Jordan Brown mit 6-0 weg, dann das gleiche Ergebnis gegen Selby, wobei Selby gerade mal sieben Punkte schaffte. Und wieder kriegt ROS im Finale eine Abreibung. Higgins gewinnt den Titel mit 28-4 Frames gegen Brown, Selby, Kyren Wilson und ROS.

3/21: Gibraltar Open, Tour Championship

Judd Trump gewinnt seinen fünften Titel gegen (zum dritten Mal) Lisowski.
Robertson gewinnt die Tour Championship mit 38-12 Frames insgesamt und einem 10-4 gegen ROS. ROS verliert das fünfte Finale der Saison.

Turniere am Rande: CL 20 & 21, PS 21

Die Championship League lief irgendwie nebenher - zweimaliger Gewinner war Kyren Wilson. Die Pro Series, ähnlich verwirrend, gewann MJW.
 
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Schick, was du geschrieben hast. Ich hab leider nicht mehr die Faszination für Snooker übrig. Werde aber mal reinschauen.
 

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Aus Zeitmangel lustlos den snooker.org-Baum reingeklatscht.

Highfield statt Yuelong:kotzerle:
 

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Update:

Die WM wird öffentlich besuchbar sein, das wiederum erfolgt im Rahmen irgendeiner Öffnungsstrategie und wahrscheinlich auch im Rahmen einer Studie. Also wird die WM mit Sicherheit von Saistaed ausgewertet.

Ansonsten:
Wie oben ausgedrückt empfinde ich Highfield statt Yuelong als mit Abstand dümmstes Ergebnis der WM in puncto Spielqualität. Der ist wie McGill, kann schon was, aber sehr langweilig und sehr nervig zum Zusehen.
McManus verlor gegen einen der vielen Chinesen, die man nicht näher kennt. Danach hat er, was ich persönlich extrem schade finde, seine Karriere beendet. Als Kommentator bleibt er gottseidank erhalten und ersetzt langfristig hoffentlich Neal Foulds. Letztes wäre mein Wunsch.

Kracher Runde 1: Bingham vs. Junhui - könnte ein Finale sein, wird hoffentlich allen Standards gerecht.
Spannend: Maguire vs. J. Jones - zwei Spieler mit etwa gleich guter Qualität, zumindest aktuell. Insgesamt aber Maguire deutlich erfahrener, Jones deutlich mehr im Training.
Interessant: Carter vs. Lisowski - ein sehr starker Spieler gegen einen der jüngeren Garde. Könnte gut werden.
Potential: Selby vs. Maflin - eigentlich eindeutige Kiste für Selby, aber Maflin dreht gern im Crucible auf, während Selby in den ersten Runden schwächelt

Rein der Blick aufs Grid:
Sullivan vs McGill könnte ein schnelles Ende für Sullivan werden, ROS vs. Walden wäre eher so geschenkt.
Trump mit Ticket bis ins Halbfinale, sehe da keinen Gegner für ihn.
Robertson vs. K. Wilson sieht auch nach gesetztem Halbfinale aus bei aktuellem Stand.
Higgins vs. MJW in Runde 2 😍🥰
 

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Ergebnisse WE:

ROS 10 - 4 Joyce

Joyce mit durchwachsenem Start, einige ordentliche Safeties und ROS unter sanftem Druck. Auffallend dabei, ROS "ballert" etwas zurückgehalten Safeties hin, man merkt, er will einfach nur Breaks machen. Joyce erhält dadurch Chancen, von der er in der ersten Session ca. 40% nutzt. Ansonsten solides Breakbuilding bei ROS nach relativ einfachen Einsteigern.
Unterm Strich: ROS wischt den WM-Neuling weg, wie zu erwarten war. Gefordert wurde er nicht, daher ist die Leistung schwer einzuschätzen. "Geht so".

McGill 5 - 4 Walden

nicht geschaut

Jones 10 - 4 Maguire

Erste Session hat Maguire wirklich taktisches Niveau an den Tag gelegt und dann immer wieder mit extrem präzisen Long-Pots Einsteiger für sich geschaffen. Dadurch war die erste Session schon sehr kleinteilig, da sehr komplizierte Breaks rumlagen. 3-0 Führung für Maguire war völlig verdient. Aus dem Nichts konterte Jones und drehte den Spieß um, setzte Maguire unter erheblichen Druck und verwendete die Arznei gegen ihn. Zwischenstand: 5-3. Zweite Session hatte Maguire wohl keine Energie mehr und war gebrochen, das 10-4 ging schnell und mit deutlich einfacheren Breaks weg.

Jones verdient weiter, Top-Form. Maguire in der ersten Session sehr hoch, in der zweiten sehr niedrig. Damit hat Jones zumindest 25-30% Chancen auch gegen einen Ding oder Bingham zu bestehen.

Higgins 3 - 4 Pengfei

Gute Güte ist Higgins mit dem falschen Bein aufgestanden. Der Schotte muss grinden, er grindete und rettete trotz massivem Pech noch irgendwie die Session. So lange Frames, dass sie nur 7(!) von 9 Frames schafften. Hab ich persönlich noch nie erlebt. Was ein zerfahrenes Spiel.

Robertson 10 - 3 Wenbo

Robertson in Hochform, Wenbo eher verhalten. Völlig weggebügelt und den Widerstand im Keim erstickt. In der Form ist Robertson Titelfavorit.

Bingtao 10 - 6 Gould

nicht gesehen, aber angeblich ziemlich gute Leistung von Bingtao.

Gilbert 10 - 4 Wakelin

Pendant zu ROS: Der gesetzte Spieler einfach konsequenter und konstanter, aber nicht wirklich gefordert. Lediglich hier und da blitzte Wakelin etwas mit Safes oder dem ein- oder anderen Break. Keine Einschätzung von Gilbert möglich, aber Trump wird in R2 ein anderes Kaliber.
 

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Ende Ro32:

Persönliche Einschätzung der Spieler (bisher):

1. Selby
2. Trump/Robertson / Bingham
3. ROS/Bingtao/Gilbert/Jones/Hawkins/Allen
4 K. Wilson / Murphy
5. MJW
6. Higgins

Selby mit Platz 1 doch noch deutlich vor dem Rest. Maflin hat in der ersten Session maximal einen Fehler pro Frame gemacht, wenn er eine Chance hatte (die er faktisch nur zwei mal hatte) auch direkt hoch gepunktet. Dennoch keinerlei Chance, typische Mischung von Selby aus taktischem Würgegriff, Longpot und Breaks: Selby spielt eng, das Bild wird kompliziert, Selby macht aus dem Nichts eine 50+ oder direkt ein Century. Zweite Session war nicht mehr so ganz dominant, aber was macht das für einen Unterschied bei 8-1.

Trump/Robertson gewohnt souverän, kein großes Zeichen von Schwäche, wurden aber auch beide nicht "wirklich" gefordert. Beide konnten mit der Dampfwalze relativ einfach durchkommen. Bingham andererseits hatte mit Ding ein Monster und das Spiel war entsprechend hochklassig. Großartige Leistung, gute Nerven.

ROS, Bingtao, Gilbert, Jones, Hawkins und Allen auch alle grundsolide, aber auch hier wurde kaum jemand gefordert. Sieger mit etwas weniger Leistung als der Rest.

K. Wilson und Murphy spielten schon gut, aber phasenweise waren sie einfach nicht da. Die Gegner waren beide stark (insb. Gary Wilson wieder bei normaler Leistung nach Corona-Erkrankung).

MJW eher zerfahren und wohl durch Erfahrung gewonnen.

Higgins ganz, ganz, ganz falsch gestartet, schwierige und zerfahrene erste Session wurde abgelöst durch ein ähnlich kaputtes Spiel eine Session später. Gleich zwei mal das Ende der Session in die Nacht gelegt. Gerade so noch gerettet. Hoffe da kommt mehr, da MJW vs. Higgins.

Start Ro16:

ROS vs. McGill: Der Schotte könnte ein Problem für ROS werden, da der eher wenig von dessen Ruhm beeindruckt ist. Bislang gibt er gut Kontra, Ausgang fraglich, da ROS sich steigern könnte.

Robertson - Lisowski: Bisher etwas unter dem Niveau, das beide könnten, aber doch recht sehenswert. Denke Robertson kommt weiter.

MJW vs. Higgins: Hoffe auf bestes Snooker, erwarte nichts.

Trump - Gilbert: keine Ahnung, kann was werden, aber Trump doch deutlicher Favorit.

Bingham vs. Jones: Bingham klarer Favorit, wobei Jones schon gut spielt.

Murphy vs. Bingtao: Daumen für Murphy gedrückt, mir aber eigtl. egal.

Selby vs. Allen: Könnte ein absoluter Kracher werden.

K. Wilson vs. Hawkins: Könnte auch sehr, sehr sehenswert werden. Aktuell wäre Hawkins mein Favorit.
 
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Sehr feines Match zwischen ROS und McGill am Ende. Viel Kampf, einige Fehler, aber hochspannend. Verdienter Sieg insgesamt für den Ingwergnom.
 

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Ziemlich starkes Ding von McGill. Erste Session hat ROS wieder seinen Prügel ausgepackt und Breaks verteilt, irgendwie hat McGill noch die Notbremse reinbekommen. Hätte ich SO nicht von ihm erwartet, ROS in S-Form von 4-0 auf 4-4 zu kriegen. Zweite Session war McGills Sieg: ROS versuchte es erst patzig und mit der neuen "vs. Selby Halbfinal"-Attitüde aka. "ich baller drauf und da ich besser bin, krieg ich so meine Chancen". Funktionierte nicht. Dann etwas weniger "Cue-goes-brrr", dafür mit exzellenten Exhibition-Shots, aber es war zu spät, 10-6. Ganz krasse Leistung von 10-11 aus McGills Sicht dann einfach eiskalt zu bleiben. Bis dahin hatte ROS wieder mal seine Cue-go-Brrrrr Momente bei Safes. Hier nicht zu ragen - Hut ab vor dem Ingwergnom aus Glasgow.

Bezeichnend wieder das Hochgerede von Sullivan auf WST.tv, von wegen "wie gut er war" und McGill am Rande zu erwähnen. Langsam sollte das wirklich aufhören, sonst wird das Gebolze (wie in der zweiten Session häufiger zu beobachten war) wieder schlimmer. Der Typ sollte weniger hofiert werden, damit er wieder bischen runter kommt. KA, warum mich das so aggro beim Zusehen macht.
 

Reary McFooface

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McGill lag nur 4-1 hinten, er hat den zweiten Frame gewonnen. War wirklich ein sehr cooles Match. McGill hat aus dem Halbfinale letzten Jahres wirklich was mitgenommen. Vor allem der letzte Frame, wo er dann einfach zu gemacht hat, ohne zu wackeln, war schon Zucker. Und ich befürchte, es ist relativ egal was WST.tv schreibt, Ronnie hat einfach zu viel Rückhalt von "Fans", um noch richtiges Feedback zu bekommen. Und er ist zwar 'n Otto, aber er ist keiner, den es wirklich kümmert, was andere denken. Ich glaube an das Gebolze wirst du dich gewöhnen müssen, ist ja eigentlich eher ein Rückfall zu den Zeiten, wo er nie Bock hatte, taktisch zu spielen.
 

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McGill lag nur 4-1 hinten, er hat den zweiten Frame gewonnen. War wirklich ein sehr cooles Match. McGill hat aus dem Halbfinale letzten Jahres wirklich was mitgenommen. Vor allem der letzte Frame, wo er dann einfach zu gemacht hat, ohne zu wackeln, war schon Zucker. Und ich befürchte, es ist relativ egal was WST.tv schreibt, Ronnie hat einfach zu viel Rückhalt von "Fans", um noch richtiges Feedback zu bekommen. Und er ist zwar 'n Otto, aber er ist keiner, den es wirklich kümmert, was andere denken. Ich glaube an das Gebolze wirst du dich gewöhnen müssen, ist ja eigentlich eher ein Rückfall zu den Zeiten, wo er nie Bock hatte, taktisch zu spielen.
Mea Culpa mit dem 3-1. Ja, ROS ist ein klassischer Narzisst, aber das ist nix Neues. Diese Luck-Safes haben mich teilweise getriggert, insbesondere diese "that's genious / brilliant"-Momente, wo eigtl. klar ist, dass er maximal hoffen kann es bleibt so liegen wie's eventuell möglich ist. Dankbarerweise hat sich früher oder später zumindest etwas Kritik eingestellt.

Ansonsten: Robertson durch, weiterhin ziemlich solide. Allerdings mit leichten Rissen in der Fassade, da Lisowski deutlich besser gegenhalten konnte. Mal gucken, wie es mit einem Crucible-"Veteranen" aussieht, Robertson hat seit 9 Jahren (?) nicht mehr das Halbfinale erreicht. Wilson auch verdient weiter, imo jedoch einen Ticken schwächer als Hawkins.

Selby: Einen Ticken schlechter als zu Anfang, aber immer noch bedrohlich stark. Dürfte auf ein 13-7 bis 13-8 rauslaufen, außer Allen findet etwas Angriffsfläche.

Murphy: Jo, drücke ihm die Daumen, dass es so weiter läuft. Starkes Spiel.

MJW: Hui. Da meldet sich wer an. Zwar Higgins streckenweise unter Niveau, aber dennoch. Da ist Luft nach oben.

Insgesamt ist die Qualität des Turniers extrem stark, könnte auf ein großartiges Finale rauslaufen. Bis jetzt kein wirklich richtig beschissenes Spiel gesehen.
 

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Viertelfinale, erste Sessions:

McGill - Bingham:
Nur in den letzten Zügen gesehen. Beide in etwa gleich gut.
MJW - Selby:
Ohje, Selby der Zerstörer, MJW mit guten, aber zu wenigen Akzenten.
Robertson - Wilson:
nicht gesehen
Trump - Murphy
Oha, Murphy kann's noch, Trump wackelt gehörig.

Predictions:

Rangordnung:
1. Selby, weit vorn
2. Robertson / Murphy
3. Trump / Wilson
4. Rest

Selby, obwohl er hier und da wirklich ungewohnt schlampige Safes spielt, ist irgendwie abgehoben. Drei verschossene Bälle in fünf Frames, 6-2 Führung, obwohl MJW fast jede Chance verwandelt und selbst wirklich in guter Form ist. Schon krasses Ding. MJW traue ich noch den ein- oder anderen Turbo zu, den Allen so nicht auspacken konnte, aber imo steht Selby schon fast im Halbfinale. Hängt wirklich viel von der Morgensession ab.

Robertson weiterhin beständig und kann wahrscheinlich noch einen Gang höher schalten. Wilson dagegen, mein Eindruck, eher am Limit seiner derzeitigen Fähigkeiten. Ein Tripple-Crown-Champion ist dann doch ein anderes Kaliber als McGill letztes Jahr. Heißt nix, kann zu einem Upset kommen, aber glaube nur nicht so recht dran. Basierend auf den bisherigen Turnierergebnissen.

Murphy ungewohnt stark, vor allem im All-Round-Game, gegen einen Trump, der sich mit den Zähnen wehrt. Klar ist das nicht Trumps Topform, aber Murphy trägt das seinige zu den Schwierigkeiten bei. Da sieht man, warum der Typ in den 0er-Jahren groß rauskam. Hut ab, in der Form kann er es locker bis ins Finale schaffen, egal ob da jetzt Robertson oder Wilson steht.

Trump und Wilson, wie angedeutet, irgendwie etwas ausgezehrt. Wenn Trump das Spiel noch dreht - das Potenzial hat er allemal - dann kommt es auf das "wie" und seinen Gegner an. Er müsste schon die alte Form finden, deutlich gewinnen und dann wäre auch Robertson schlagbar. So wie aktuell gewinnt er höchstens gegen Wilson, und auch nur dann, wenn Wilson Energie liegen lassen muss.

Rest: Einfach irgendwie aktuell wenig Chancen. Am ehesten noch Bingham, der kann aus dem Nichts überragend spielen, nur müsste er das halt noch über eine gute Woche können. Ist ein ganz großes Ob. Der Gnom könnte zwar auch, weil er immer für eine Überraschung gut ist - nur warten Selby und ein entweder starker Robertson, Murphy und Trump. Nunja. Wäre schon ein weiter Wurf.
MJW müsste erstmal Selby knacken. WENN er das noch dreht - wie auch immer UND ohne völlig unwahrscheinliche Einbrüche von Selby - dann wäre er auch instant der Topfavorit.

geschrieben für die U-Bahn.
 

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Halbzeitanalyse:

Das Crucible hebt sich von allen Turnieren nicht nur wegen dem Preisgeld, der besonders kleinen Arena und dem Prestige "Weltmeister" ab, sondern vor allem durch die langen Distanzen in den Matches. Hintergründig steht die Logik, dass jede Begegnung in etwa dem Finale eines üblichen Ranglistenturniers gleichen sollte. Das führt(e) zu einigen Schieflagen, besonders wenn ungleiche Paare in den ersten Runden über Stunden zu einseitigen Partien werden. In diesem Jahr war das nur bei zwei Partien in der ersten Runde der Fall:

ROS - Joyce
Gilbert - Wakelin

Diese abgezogen und aus der Wertung genommen: Das Turnier ist bisher das qualitativ hochwertigste in den letzten zehn oder zwanzig Jahre. Wahnsinnige Leistungen, auch bei Ergebnissen wie dem 13-3 von Selby gegen MJW. Die verbleibenden vier Spieler Bingham, Selby, K. Wilson und Muprhy haben es alle wirklich verdient. Bisher hätten alle Matches tatsächlich ein Finale der UK Championship oder des Masters sein können - die Klasse war fast immer da. Zu sehen ist das auch an einer andere Bilanz: 90 Centuries und es bleiben noch mehr als 100 Frames. Der stehende Rekord liegt bei 100 Centuries über das ganze Turnier hinweg.

Bingham - Selby

Hier ist Selby der klare Favorit. Ich sah zwar nicht, was mit MJW gestern Vormittag passierte, aber es lief wohl so wie bisher: Selby diktiert das Spiel und die Gegner haben nur sehr, sehr wenige Chancen. Bingham spielte zwar ein extrem(!) gutes Halbfinal gegen McGill, aber Selby ist eine andere Hausnummer. Bingham ist in starker Form, spielt taktisch klug und lässt kaum eine Chance aus. Nun muss er sich Chancen erarbeiten - fraglich ist nur wie. Es bleiben wahrscheinlich Longpots mit darauf folgendem schwierigen Breakbuilding, oder eben taktische Finesse. Beides gegen Selby in DER Form wird schwierig. Traue ich ihm aber zu. Der Außenseiter bleibt er, sehe da Selby mit 70 zu 30% vorn.
Müsste ich raten: Selby 17 - 13 Bingham.

K. Wilson - Murphy

Leider hab ich die Spiele Wilson - Robertson fast gänzlich verpasst. Scheinbar schafft Wilson das, was er letztes Jahr auch konnte: Im Laufe des Turniers Momentum aufbauen und dann krachend in den entscheidenden Phasen mit all seinem Können auf den Gegner schlagen. Aus irgendeinem Grund unterschätze ich den Waliser häufig. Es fällt schwer ihn in die Riege der Top4 dieser Saison zu packen - da steht ein ROS, Selby (2 Titel, mehrere Halbfinals), Robertson (UK + ein weiterer Titel) und Trump (fünf! Ranglistentitel). Dennoch hat auch er zwei Titel geholt und keine einfachen, sondern zwei Serien, in deren Verlauf er alle schlagen musste - was er auch tat. Nun: Wie weit kommt er?
Murphy auf der anderen Seite hatte eine überragende Session, in der er Trump förmlich deklassierte und so spielte, wie man ihn kennt. Es ist nicht mein Lieblingsstil, aber effektiv ist er allemal. Trump lässt etwas liegen, Murphy macht den Frame in kürzester Zeit aus. Trump spielt Safe (und zwar sehr eng), Murphy wird zum Longpot gezwungen, schafft es und killt den Frame. Starkes Offensivspiel mit entsprechender Auswirkung auf die Psyche des Gegners - der Typ ist wirklich eine Hausnummer. Gegen Ende des Matches hat Trump dann mit allem Gekontert, was im Bereich seiner Möglichkeiten war. Ich erkannte jetzt nicht, wo er schlechter als sonst gespielt hätte - alles war da. Nur war es nicht genug um das Defizit von vier Frames auszugleichen.
Jetzt stehen sich zwei Spieler gegenüber, die ich nur schwer bewerten kann. Murphy in Topform SOLLTE K. Wilson deutlich überlegen sein. Sollte. Nur kann sich Murphy hier keine Session leisten, die ähnlich abläuft wie die letzte gegen Trump. Auch scheint mir Wilson resilienter als Trump zu sein - zumindest im großen Kontext. Im Gegensatz zum Wunderkind hat der Waliser nichts zu verlieren, er hat es immerhin zwei mal in Folge in das 1-Table-Set-Up geschafft.
Müsste ich raten, würde ich Murphy den Vorzug geben, einfach weil die Erfahrung da ist. Murphy 17 - 15 K. Wilson.

Unterm Strich kann es aber jeder der vier werden. Auch völlig verdient, egal wie es ausgeht und wer der Finalgegner wäre.
 
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Hoffe auf Bingham oder Murphy. Glaube eher Selby oder Wilson.
 

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Enge Matches. Mal gucken ob sies bis zur deadline schaffen
 
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Wird ein geiles Finale, denke ich. Murphy hat nen Lauf, Selby kann grinden. Tippe eher Selby, hoffe auf Murphy.
 

Reary McFooface

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Murphy hat nen Lauf, Kyren hat ihn aber auch reingelassen. Das wird Selby nicht passieren. Ich finde es bei Murphy schwierig, das Finale schon zu hypen, weil ein Match durchaus mal daneben gehen kann, wenn die langen Bälle nicht kommen. Und Selby ist der Beste im Geschäft, wenn es darum geht, jemandem den Rhythmus zu nehmen. Ich mag Murphy aber auch nicht, und hoffe dass Selby gewinnt, also soll mir das durchaus recht sein. Ausserdem GG an Gecko
 

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Murphy hat nen Lauf, Kyren hat ihn aber auch reingelassen. Das wird Selby nicht passieren. Ich finde es bei Murphy schwierig, das Finale schon zu hypen, weil ein Match durchaus mal daneben gehen kann, wenn die langen Bälle nicht kommen. Und Selby ist der Beste im Geschäft, wenn es darum geht, jemandem den Rhythmus zu nehmen. Ich mag Murphy aber auch nicht, und hoffe dass Selby gewinnt, also soll mir das durchaus recht sein. Ausserdem GG an Gecko
Ging mir mit Murphy ähnlich wenn es um das Spiel geht. Abseits vom Tisch find ich den aber mega sympathisch mit allem was er so macht und tut. Wo kommt die Abneigung her?
GG würd ich mal nicht unterschreiben, hab gestern gemerkt, dass iwas an der Auszählung asynchron gelaufen ist.
 

Reary McFooface

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Ich mochte ihn früher auch. Ich hab familiär nen etwas religiösen Hintergrund, und er passt relativ genau in das Muster von jemandem, mit dem ich relativ schlechte Erfahrungen gemacht habe, also Triggerle. Seine Art wirkt für mich deswegen jetzt auch sehr aufgesetzt. Einiges was ich über die Jahre an Gerüchten mitbekommen habe, passt auch sehr gut in das Bild.
 

GeckoVOD

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Am Ende war's dann doch recht klar, auch wenn Murphy gut Widerstand geleistet hat.
Insgesamt war das Turnier qualitativ wirklich gut, 108 Centuries sind eine Hausmarke. Bin auch begeistert, ob der hohen Lochquote, trotz der turnierweiten Safe-Qualität.
Mal gucken ob Selby wieder in den Overdrive geht die nächsten Jahre, oder ob es das erstmal war. 20 Titel erscheinen das letzte Jahrzehnt schon wenig, wenn man sieht, dass Trump alleine 11 in drei Jahren geholt hat und wie sauber Selby in Normalform weggrindet.
 
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Alterstechnisch geht bei Selby locker noch was für die nächsten paar Jahre. ROS und MJW haben auch jenseits der 40 noch Titel geholt. Allerdings hatte Selby immer wieder diese Hänger in den letzten Jahren, hätte auch nicht erwartet, dass er diesmal so konstant spielt. Gleichzeitig ist die Konkurrenz zwar irre stark, aber so nen wirklichen Dominator gibts nicht mehr. Selbys Spiel ist halt schon ne Augenweide, wenn man auf brulu-artiges Gegrinde steht. Seine Breaks sind aber schon auch echt nice. Einer der besten Allrounder, finde ihn am ehesten mit Higgins vergleichbar. Defensiv bockstark, aber auch offensiv eine Maschine.
 

Reary McFooface

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Murphy hat sehr gut gespielt, letzten Endes war der Unterschied mal wieder das Matchplay von Selby. Sah am Ende nach mehr aus, als es eigentlich war. Zwei, drei kleine Konzentrationsschwächen von Murphy weniger, und das ist ne komplett andere Geschichte. Ich bin mir nicht sicher, ob es nicht der sehr auf Willenskraft und Catenaccio ausgelegte Spielstil ist, der bei Selby für die Hänger sorgt. Immer den Gegner im Blick zu haben, ist relativ aufwändig, anstatt einfach sein eigenes Spiel durchzuziehen, wie Willo zum Beispiel. Vor allem über die Zeit einer Saison gesehen, wenn man jetzt alle Titel im Blick hat. Würde mich jedenfalls nicht wundern, wenn es da immer mal wieder Schwankungen gibt.
 
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