Snooker WM 2015

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Gelöschtes Mitglied 683020

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Alle Jahre wieder: Die Snooker WM in Sheffield steht kurz bevor. Ab heute starten die langen Qualifikationsmatches, die gesetzten Spieler sind bekannt, und am Anfang des nächsten Monats sollte der Weltmeister feststehen. Damit Magiephillip nicht rumheult, gibt's alles Wissenswerte hier.

Status: Finale
Murphy 9 - 8 Bingham (Session 3 TBE)






Wissenswertes über das Crucible - Die Spieler - Saisonrückblick



Quellen, Coverage & co.


Streams / Übertragung

Eurosport


Ja, es nennt sich Prokrastination. Es lebe die verschleppte Diplomarbeit.
 
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Gelöschtes Mitglied 683020

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Das Crucible und die WM-Geschichte

Der Austragungsort der WM ist seit 1977 Sheffield, bzw. das Crucible Theater, in dem die WM einmal jedes Jahr stattfindet. Gleichzeitig markiert die WM das Ende einer laufenden Saison, ist das Ziel eines jeden Profis, wird von Fans, Reportern und Spielern gleichermaßen verehrt. Die Preisgelder sind, zumindest für den Billardsport, extrem hoch und deshalb auch immens wichtig, wenn es um die kommenden Rankings geht. Die Besonderheit des Turniers ist neben dem Prestige und dem Geld auch der sportliche Aspekt: kein anderer Wettbewerb nutzt ähnlich lange Distanzen. Bereits in der Qualifikation werden zwei Sessions pro Match angesetzt, das Finale selbst kann sich drei Tage lang strecken. Mentale Härte und körperliche Fitness werden besonders wichtig.

Die Frühgeschichte vor dem Crucible lassen wir mal aus Platzmangel aus. Angemerkt soll nur sein, dass der Name Davis überzufällig häufig auf dem Pokal stehen dürfte. Allerdings: In den 80ern hat Steve "Interesting" Davis ein neues Zeitalter des professionellen Snooker eingeleitet; gleichzeitig haben seine sechs WM Titel nichts mit den Davises (zur Hölle Plural) aus den frühen Tagen zu tun. Egal. Beschränken wir uns auf Dinge, die ein Snooker-Fan gesehen haben sollte.


1982 - Die Hurricane-69

Alex "Hurricane" Higgins gilt völlig zu Recht als eines der größten Snooker Talente, allerdings auch als ein Unikat in der Geschichte des Sports. Neben unglaublich starkem Spiel sorgte der Ausnahmeprofi immer wieder für diverse Kontroversen. Eines konnte er aber besser als alle anderen: Für Unterhaltung sorgen. Entweder durch sein Auftreten, Interaktion mit dem Publikum, oder durch seinen Stil.

1984 war Higgins auf dem besten Weg seinen zweiten WM Titel zu holen, bevor er Jimmy White im Halbfinale begegnete. Es stand 14-15 für White und Higgins hätte theoretisch befürchten müssen, dass es damit zu Ende war. Doch dann kam eine Chance und es folgte die mit Abstand ... interessanteste Clearance.


Der Screenshot ist schlauerweise ein Link

Hierzu auch die Aussage des sechsmaligen WM-Siegers Ray Reardon (paraphrasiert aus der WM-Doku): "[...]Der fürchterlichste Frame, wenn es um das Positionsspiel geht. [...] Zweifellos ein denkwürdiger Teil der WM Geschichte".

1985 - Black Ball Game

1981, 1983, 1984: Drei Titel für Steve Davis. Im Mittelpunkt der 80er Jahre konnte man sich schon fragen, ob es überhaupt noch Spaß machte das Finale zu sehen. Davis schien unbesiegbar und war der haushohe Favorit.

Entsprechend "interesting" war das Finale 1985 anfangs. Davis spielte gegen Dennis Taylor sorgenfrei und führte nach Ende der ersten Session mit einem stattlichen 8-0. Am Abend jedoch legte Taylor nach, 7-9, alles war wieder offen.

Im Folgenden entwickelte sich das spannenste Finale in der Geschichte des Crucibles, da der König des Theaters immer mehr unter Druck geriet. Zwar wurde aus dem 7-9 zunächst ein 11-8, dann aber ein 11-11 und schließlich ein 17-17.

Der letzte Frame dauerte 68 Minuten und endete irgendwann in einer respotted Black - einer neu aufgelegten Schwarzen, die das ganze Match auf einen einzigen Pot reduzierte. Kurz vor Ende des fast 15 stündigen Finales (!) verfolgten 18.5 Millionen Zuschauer den nervenaufreibenden Show Down. Die letzten vier Stöße:

  • Davis versemmelt eine Safety und fängt einen Double Kiss. Resultat: die Schwarze ist relativ "einfach" in die grüne Tasche lochbar
  • Taylor verschießt über die mittlere Distanz und die Schwarze bleibt lochbar unten links liegen
  • Davis, der die Tasche nicht sieht, überschneidet die Schwarze
  • Taylor locht

Nunja, wenn ihr den BBC-Stream schauen werdet, werdet ihr wohl in den Genuß des Frames kommen. Entweder als Wiederholung, oder als Nachstellung. Wie es so treffend von Mark Williams re-tweeted wurde:


black1vudv.png


Der Fluch des Crucible

Laut Wikipedia gibt es in der "modernen" Snooker Ära nur acht Spieler, die mehr als einen WM-Titel holten: Stephen Hendry(7), Steve Davis(6), Ray Reardon (6), Ronnie o'Sullivan (5), John Higgins (4), John Spencer (3), Alex Higgins (2), Mark Williams (2). Dabei ist es egal, ob diese Spieler "ihre" Epoche dominierten, wie es etwa bei Davis und Hendry der Fall war, oder ob es Wunderkinder wie o'Sullivan oder Higgins waren: Keiner von den genannten konnte seinen ersten WM Titel verteidigen.

Hinzu kommt, dass die WM selbst nur den wenigsten vergönnt war. Besonders tragisch ist die Geschichte Jimmy Whites, den man zu den Wunderkindern des Sports zählen kann. Gleich zehn Mal schaffte er es ins Halbfinale, sechs mal noch eine Runde weiter - wo er sechs mal verlor. Am bittersten war das Finale 1994, das White an seinem Geburtstag (mal wieder) gegen Stephen Hendry mit 17-18 verlor. Sein Kommentar: "He's beginning to annoy me".

Crucible Rekorde

Ein paar andere Crucible Rekorde, bzw. wissenswerte Fakten:

  • Stephen Hendry war mit 21 Jahren der jüngste Turniersieger aller Zeiten. 2009 gewann Hendry zudem seinen 1000ten Frame im Crucible. Zusätzlich hält er den Rekord für den längsten Siegeszug in der WM: Von 1992 - 1997.
  • 1997 stellte o'Sullivan den Rekord für das schnellste Maximum aller Zeiten im Crucible auf
  • Cliff Thorburn schoß das erste Maximum der WM. Der Einsteiger war dabei ein Fluke. Tragisch: kurz danach verlor seine schwangere Frau ihr Kind.
  • Nur einmal wurden zwei Maximum Breaks während einer WM geschossen: Von Ali Carter und Ronnie o'Sullivan in der WM 2008.
  • Nur Steve Davis, Stephen Hendry und Ronnie o'Sullivan konnten jemals den WM Titel erfolgreich verteidigen.
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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Die Spieler

Bereits qualifiziert und gesetzt sind (nach Seeding):

  • Mark Selby
  • Ronnie o'Sullivan
  • Ding Junhui,
  • Neil Robertson
  • Barry Hawkins
  • Judd Trump
  • Ricky Walden
  • Shaun Murphy
  • Joe Perry
  • Stuart Bingham
  • Marco Fu
  • Mark Allen
  • Allister Carter*
  • John Higgins
  • Mark Williams
  • Stephen Maguire

*Ali Carters Platzierung wurde wegen seiner Krebserkrankung eingefroren. Im Ranking ist er weit abgeschlagen und hätte sich theoretisch erst qualifizieren müssen.


Die Favoriten

Und nun zu meiner persönlichen Zusammenstellung der diesjährigen Favoriten. Wenn meine Glückssträne in Bezug auf Prophezeihungen anhält, dürfte ich wohl mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit alles falsch haben :ugly:

Die folgenden Daten habe ich von cuetracker und snooker.org gezogen. Nochmal: Fantastische Seiten, war erstaunt, was man da so alles findet. :top2:

Ronnie o'Sullivan

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Platzierung | Häufigkeit | Turniere
Sieg | 2 | Champion of Champions, UK Championship
Zweiter | 1 | World Grand Prix
Halbfinale | 1 | Masters
Viertelfinale | 2 | International Championship, German Masters
Letzte 16 | 1 | ET 2
Letzte 32 | 3 | Shanghai Masters, Welsh Open, Shoot-Out

Zu ROS muss man nicht wirklich viel sagen. Es ist völlig egal, in welchem Turnier er spielt, er ist und bleibt der Favorit. Im Gegensatz zu früheren Jahren scheint o'Sullivan immer stabiler zu werden, und auch unter Druck seltener an Qualitätseinbrüchen zu leiden. Zwei Titel in zwei der großen Turnieren sprechen Bände. Weiterhin sollte man auch den "Erfolg" trotz Knöchelverletzung im German Masters entsprechend bewerten.

Andererseits ist das Teilnehmerfeld nicht übel und es sind mehr Leute denn je darauf vorbereitet Sullivan zu schlagen. Mit seinem relativ hohen Seeding zu Beginn der WM dürfte er jedoch die härtesten Gegner in den ersten Runden umschiffen. Es wird viel davon abhängen, wie konzentriert und motiviert ROS in den langen Distanzen der WM antreten wird.

Judd Trump


Platzierung | Häufigkeit | Turniere
Sieg | 2 | Australian Open, World Grand Prix
Zweiter | 3 | ET 2, Champion of Champions, UK Championship
Halbfinale | 2 | ET 4, PTC Finals
Viertelfinale | 4 | ET 1, ET 5, German Masters, ET 6
Letzte 16 | 6 | Wuxi Classic, ET 3, Masters, Welsh Open, Indian Open, China Open
Letzte 32 | 3 | Shanghai Masters, International Championship, Shoot Out

Das Wunderkind steht momentan für mich an zweiter Stelle, wenn es um Favoriten geht. Im laufe der Saison hatte er zwar ab und an geschwankt, schaut man sich allerdings die Niederlagen Trumps an, erkennt man schnell, dass es häufig knappe Matches gegen hochkarätige Gegner waren. Gerade gegen die Elite setzte Trump immer wieder zu Aufholjagden an, die besonders gegen ROS in einer quasi-Rivalität endeten. Denkwürdig: Das Champion of Champions Finale mit einer Snooker-Gala von ROS und Trump, darauf das fast-Comeback in der UK Championship, letztendlich natürlich auch die Revanche im World Grand Prix.


Shaun Murphy


Platzierung | Häufigkeit | Turniere
Sieg | 3 | ET 3, ET 4, Masters
Zweiter | 1 | German Masters
Halbfinale | 1 | ET 6
Viertelfinale | 4 | Wuxi Classic, 6 Reds WM, Shoot Out, China Open
Letzte 16 | 5 | Australien Open, Shanghai Masters, Champion of Champions, UK Championship, PTC Finals
Letzte 32 | 3 | ET 2, International Championship, World Grand Prix
Letzte 64 | 2 | ET 1, Welsh Open
Letzte 128 | 1 | ET 5

Murphys Platzierungen in der Saison streuen sehr stark, allerdings spielte Murphy auch fast überall. Dabei täuscht die hohe Varianz leicht, da Murphy durchaus konstant punktete. Der Höhepunkt seiner Saison lag im späten Herbst / Winter des letzten Jahres, als er zwei der ET Events gewonnen hat, und kurz darauf das Masters, in dem er Neil Robertson in Grund und Boden stampfte. Mit dem Masterstitel schrieb er sich in die Snookerbücher ein, da er nun zu den Trägern der Tripple-Crown gehört.

Murphys momentan (Laienmeinung) größere Schwäche ist stellenweise verpatztes Stellungsspiel. Allerdings locht er wie gewohnt selbst die schwersten Bälle und ist in Topform eine Bedrohung für jeden. Gerade ob seiner Konstanz sollte Murphy nicht zu verachten sein und gehört definitiv zu dem Favoritenzirkel der diesjährigen WM.


Mark Selby


Platzierung | Häufigkeit | Turniere
Sieg | 3 | ET 1, German Masters, China Open
Zweiter | 1 | German Masters
Halbfinale | 1 | Shanghai Masters
Viertelfinale | 3 | ET 2, ET 3, Champion of Champions
Letzte 16 | 4 | Masters, Welsh Open, World Grand Prix, PTC Finals
Letzte 32 | 2 | Wuxi Classic, ET 6
Letzte 64 | 2 | UK Championship, Shoot Out
Letzte 128 | 1 | International Championship

Selbys Nervernstärke und Konstanz zeigte sich besonders in dieser Saison: Obwohl er den WM Titel das erste Mal gewonne hat, hielt in der Druck nicht auf gleich drei Turniere zu gewinnen. Allerdings begegnete er in den Main Tour Events vergleichsweise wenigen Gegnern aus dem Elitezirkel - was seinen Erfolg nicht wirklich schmälert.

Gegen Selby spricht wohl der Druck, den selbst die Legenden (siehe Crucible Fluch) immer wieder betonen; hinzu kommen Meldungen, dass er wieder unter der alten Nackenverletzung leidet, wenn auch (glücklicherweise) weniger stark als in den Jahren zuvor. Andererseits ist Selby der abgebrühteste Spieler der ganzen Liste, und als Selby-Fan hoffe ich auf das Beste.

Wen es interessiert, Sky-Sports veröffentlichte eine Dokumentation über Selbys WM-Sieg: Mark Selby - Life Of A World Champion.

Neil Robertson


Platzierung | Häufigkeit | Turniere
Sieg | 2 | Wuxi Classic, ET 6
Zweiter | 2 | Australian Open, Masters
Halbfinale | 1 | Champion of Champions
Viertelfinale | 2 | ET 4, German Masters
Letzte 16 | 5 | ET 2, UK Championship, Welsh Open, World Grand Prix, PTC Finals
Letzte 32 | 2 | Shanghai Masters, International Championship
Letzte 64 | 3 | ET 1, ET 3, China Open

Der Australier legte einen krachenden Saisonstart hin, als er direkt das Einladungsturnier Wuxi Classic gewann und darauf im Finale gegen Judd Trump in der eigenen Heimat stand. Was folgte war ein relatives auf- und ab. Abwärts ging es vor allem in den ersten ET Events, wo er vielleicht ob der kurzen Distanzen relativ spät ins Match fand. Andererseits zeigte er stellenweise immer wieder Snooker auf höchstem Niveau, spielte gleich zwei mal mehr als vier Centuries / Turnier, rang ROS im Masters Halbfinale nieder und sicherte sich das Ticket zum PTC Final in der ET6.

Trotzdem, gemessen an seinen 100 Centuries letzte Saison gehört er zwar noch zu meinen Favoriten, allerdings deutlich hinter dem erstarkten Trump, dem konstanten Duo Murphy/Selby und natürlich ROS selbst. Möglich ist es dennoch.


Außenseiter

John Higgins


Platzierung | Häufigkeit | Turniere
Sieg | 1 | Welsh Open
Zweiter | |
Halbfinale | |
Viertelfinale | 2 | 6 Reds WM, China Open
Letzte 16 | 7 | Australian Open, Champion of Champions, UK Championship, ET 5, Masters, ET 6, Indian Open
Letzte 32 | 5 | Wuxi Classic, Shanghai Masters, ET 1, German Masters, World Grand Prix
Letzte 64 | 6 | AT 1, ET 2, ET 3, International Championship, ET 4, Shoot Out

John Higgins hat in den letzten Jahren lange Zeit nach seiner Form gesucht. Ähnlich "schlecht" für so eine Legende startete auch diese Saison, bis er im Masters langsam die Wende einleitete. Trotz starkem Spiel in London hatte ihn wohl bis zur Welsh Open die Fangemeinde größtenteils abgeschrieben - und doch gewann er sehr überzeugend einen weiteren Titel. Abgesehen von einem frühen Ausscheiden im Shoot Out geht es seitdem doch deutlich besser, die weiteren Niederlagen gingen in Ordnung. Besonders der zähe Kampf, dem er dem wiedererstarkten Ding Junhui lieferte, zeigt, dass man mit Higgins rechnen sollte.

Dennoch ist Higgins deutlich hinter den eigentlichen Favoriten. Für den Schotten spricht seine enorme Erfahrung, die er mit seinen vier Titeln ins Feld führen kann. Er hat quasi nichts zu verlieren, aber alles zu gewinnen.

Mark Allen


Platzierung | Häufigkeit | Turniere
Sieg | 1 | ET 2
Zweiter | 3 | ET 1, Shanghai Masters, International Championship
Halbfinale | 1 | Masters
Viertelfinale | |
Letzte 16 | 3 | Champion of Champions, German Masters, PTC Finals
Letzte 32 | 6 | Australian Open, ET 4, UK Championship, Welsh Open, Shoot Out, World Grand Prix
Letzte 64 | |
Letzte 128| 1 | China Open

Mark Allen hat von allen Spielern wohl den besten Start in die Saison geschafft: Zweiter in der ET1, Sieg in Fürth, zwei weitere Finalteilnahmen in China, gefolgt von zwei eher mageren frühen Niederlagen, aber immerhin wieder einem Halbfinalplatz im Londoner Masters.

Danach ging es allerdings steil bergab, an die Form der ersten Hälfte der Saison konnte der Ire leider nicht anknüpfen und verpasste zuletzt auch die Qualifikation für die China Open. Trotzdem zeigte Allen, dass er durchaus zur Weltspitze gehört. Wenn er seine Form wieder abrufen kann und mit seiner Erfahrung die langen Distanzen in den Griff kriegt, spricht theoretisch nichts dagegen, dass auch er sein erstes WM Finale erreicht.


Stephen Maguire


Platzierung | Häufigkeit | Turniere
Sieg | 2 | Six Reds WM, ET 5
Zweiter | 1 | UK Championship
Halbfinale | 2 | ET 4, German Masters
Viertelfinale | 3 | Wuxi Classic, Masters, Welsh Open
Letzte 16 | 6 | ET 2, Shanghai Masters, Champion of Champions, World Grand Prix, PTC Finals, China Open
Letzte 32 | 2 | Australian Open, ET 3
Letzte 64 | 4 | AT 1, ET 1, International Championship, Shoot Out
Letzte 128 | 1 | ET 6

Ähnlich wie sein Landsmann Higgins suchte Maguire länger nach seiner Form, spielte sogar mit dem Gedanken seine Karriere zu beenden. Obwohl es nicht so lange her ist, seit er als einer der kommenden Superstars im Format eines o'Sullivans oder Higgins gehandelt wurde, blieben Erfolge lange aus.

Mit dem Gewinn der 6 Reds WM leitete Maguire die Wende ein - es folgte ein PTC Gewinn, sowie gutes Abschneiden in den vollen Ranglistenturnieren. Mittlerweile darf man durchaus wieder mit dem Schotten rechnen, v.a. da er zeigte, dass er noch Titel gewinnen kann.

Ob es dann allerdings für einen ersten WM Titel reicht ist fraglich.

Mark Williams


williamshdu8s.png



Platzierung | Häufigkeit | Turniere
Sieg | 1 | World Seniors Championship
Zweiter | 2 | ET 6, PTC Finals
Halbfinale | 4 | International Championship, AT 3, Welsh Open, Indian Open
Viertelfinale | 3 | Six Reds WM, ET 4, World Grand Prix
Letzte 16 | 4 | ET 1, Shanghai Masters, Shoot Out, China Open
Letzte 32 | 4 | Wuxi Classic, UK Championship, ET 5, German Masters
Letzte 64 | 2 | AT 1, AT 2
Letzte 128 | 2 | ET 2, ET 3

Mark Williams gehört zur alten Garde (neben Higgins und Perry): Also eher zu denjenigen Spielern, mit denen keiner mehr gerechnet hat. Trotz zwei WM Titeln und zahlreichnen Erfolgen im letzten Jahrzehnt, hätte keiner auf ihn gewettet. Dennoch hat er in den letzten Monaten zugelegt, in seinem ersten Jahr auf der Seniors Championship den Titel geholt und auch fast die PTC Finals gewonnen. In Thailand zwang er seinen Gegner in den ersten drei Frames auf seinen Platz, bevor Perry bärenstark die wenigen Chancen nutzte, die er sich hart erarbeiten musste.

War die durchschnittliche Platzierung Williams in der ersten Hälfte der Saison noch "Top 32", ist sie nun eher "Viertelfinalist". Theoretisch gelten die gleichen Argumente wie bei Higgins: Massive Erfahrung, neugefundene Konstanz und kein Zwang, den Titel unbedingt holen zu müssen - also keine Vorbelastung. Und auch hier gilt: Ob Williams wirklich stark genug ist die jüngeren Spieler zu besiegen wird sich erst in zwei Wochen zeigen. Qualifiziert ist er immerhin schon.


Joe Perry


Platzierung | Häufigkeit | Turniere
Sieg | 2 | AT 3, PTC Finals
Zweiter | 1 | Wuxi Classic
Halbfinale | |
Viertelfinale | 4 | ET 5, Masters, ET 6, Indian Open
Letzte 16 | 7 | AT 1, 6 Reds WM, ET 3, AT 2, German Masters, Shoot Out, World Grand Prix
Letzte 32 | 5 | Australian Open, Shanghai Masters, International Championship, UK Championship, Welsh Open
Letzte 64 | 2 | ET 4, China Open
Letzte 128 | 1 | ET 1

Der Gentleman Joe Perry kündigte schon in der letzten WM gegen ROS an, dass er durchaus Ambitionen auf einen Titel hat. Über lange Strecken war er dabei der erste Spieler, der tatsächlich wirkungsvoll etwas der Legende entgegenzusetzen hatte, und zwang Sullivan sein allerbestes Spiel aufzufahren, um eine Niederlage zu vermeiden.

Trotzdem übertrug Perry die Form nicht auf diese Saison, jedenfalls nicht in der ersten Hälfte. Er gelangte zwar ins Finale des Einladungsturniers in Wuxi und verlor knapp gegen Robertson, aber wirkliche Erfolge blieben aus. Selbst der PTC Sieg in Asien blieb relativ - viele der Elitespieler fehlten. Umso größer ist Perrys Erfolg in Thailand: In einem nervernstark ausgespielten Finale besiegte er Williams mit 0-3 Rückstand und sicherte so seinen ersten, hochverdienten Ranglistentitel. Das war längst überfällig.

Perry gehört für mich zu den wahren Außenseitern; abschreiben würde ich ihn nie. Es könnte durchaus sein, dass der Knoten geplatzt ist.


Von allen anderen gesetzten Spielern wäre noch Stuart Bingham zu nennen; allerdings sehe ich keine großen Chancen für ihn über lange Distanzen zu überzeugen.
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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Saison: Eine Art Rückblick

Und noch kurz die Saison im Rückblick. Also, so eine Art Rückblick. Dank unserem tollen pikoresquen Snooker-Thread und der Fantasy-Liga habe ich eigentlich erst ab Fürth alles mitverfolgt. Wirkliche Recherche sieht anders aus.


Die Schiedsrichter

Ignoriert zu werden ist normalerweise kein Zeichen von Erfolg, außer man ist ein Referee am Snookertisch. Genau genommen sollte ein Schiedsrichter nicht wahrgenommen werden, obwohl sie eine Bärenarbeit leisten - man darf nicht im Weg stehen, muss mitzählen können, alle Regeln wissen und nur in der Not eingreifen - ein Knochenjob, der mehr Qualifikationen braucht als ein Ministerposten für Verteidigung in unserer Regierung.

Umso schöner ist es, dass es endlich ein Deutscher auf die Main Tour geschafft hat: Marcel Eckardt. Vor Jahren sah ich ihn in einer Exhibition, in der er schon verkündete, er wolle den Sprung in den professionellen Bereich schaffen - das hat er. Von allen Seiten wird er gelobt, ganz besonders von Rolf Kalb, Jan Verhaas und sogar dem BBC Kommentatorenteam. Auf die Leistung darf man stolz sein. Sogar Ronnie o'Sullivan zickte ihn von der Seite an - was auch eine Art von Lob ist.

Die anderen Schiedsrichternachrichten sind nicht so berauschend. Michaela Tabb, die erste Schiedsrichterin, die ein WM Finale leitete, ist wohl nun offiziell zurückgetreten. Schade eigentlich. Grund unbekannt.
Leo Scullion, einer der Veteranen, ist momentan auch nicht mehr aktiver Schiedsrichter - auch er ist inaktiv. Grund: Krebs. :(


Lukas Kleckers

Über Kleckers stolpert man derzeit wohl auf jeder halbwegs aktuellen, deutschen Snookerseite. Das Nachwuchstalent versucht auf der Main Tour Fuß zu fassen und spielte bereits in mehreren PTC Events mit - noch ohne großen Erfolg. In Erinnerung bleiben zwei Spiele, die er 1-4 gegen John Higgins und 0-4 gegen Mark Davis verloren hat. Trotzdem, auch etwas wert.

Ab Samstag spielt er in Sheffield und versucht sich für die WM zu qualifizieren. Viel Glück, und in dem Sinne:

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Machtkampf der Saison

Wie bereits in der Spielervorstellung erwähnt wurde, ein Duell der Extraklasse durfte man diese Saison nicht verpasst haben: Judd Trump vs. Ronnie o'Sullivan. Beide gehören zu der Art von Spielern, die von allen Kommentatoren als absolute Ausnahmetalente gelobt wurden. Beide spielen brilliantes Hau-Drauf-Snooker, sind Offensivkünstler, beherrschen dabei auch alle anderen Aspekte des Sports. In dieser Saison trafen sie sich gleich drei mal.

Im Finale der Champion of Champions zog o'Sullivan mit einem 3-8 davon, wobei er gleich zweimal das höchste Break des Turnieres aufstellte - erst eine 137, dann eine 139. Trump nahm die nächsten 382 Punkte mit und kam bis auf ein 7-8 heran, bevor Sullivan das Finale beendete. Bilanz: Sechs Centuries, Elf Breaks von 50 oder mehr Punkten.

Nicht einmal einen Monat später sahen sich die beiden Kontrahenten in einem zweiten Finale wieder - der UK Championship. Und wieder zog Sullivan mit einem 9-4 auf und davon; hier kam es zu einer Art Desaster für die Fans: Eurosport schaltete um, das Finale schien entschieden. Ungeachtet dessen kämpfte sich Trump bis auf einen Frame an den Gewinn heran, nur um letztendlich den finalen Schritt über die Ziellinie zu verpassen. Eine zweite Niederlage. Sullivans Kommentar: "Das härteste Finale meines Lebens".

Im World Grand Prix letzten Monats kam es zum dritten Treffen - wieder im Finale. Und wieder verschaffte sich ROS einen 4-7 Vorsprung, bevor Trump so richtig ins Rollen kam. Dieses mal gab es kein Halten mehr, eine 142 und sechs Frames später sicherte sich der Jüngere der beiden den Titel und schaffte die Revanche.

Unterm Strich führt Sullivan mit einem Frame: Sullivan 27 [2] - [1] 26 Trump. Theoretisch müsste man für diese Rivalität nur Superlative verwenden: Beste Frames, Spannenstes Finale, bestes Allroundspiel.


Bester Decider

Obwohl das Shoot Out nicht wirklich zu den wichtigen Turnieren gehört, hatte es einen sehr hohen Unterhaltungswert - auch wenn es recht schwer war, alle Matches irgendwie zu finden. Etwas genauer: Hier war der Modus unüblich. Nur ein Best of One pro Match, jede Runde ausgewürfelte Paarungen, eine Shot Clock und nur wenige Sekunden Zeit. Das führte unter anderem hierzu:

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(related)
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Wie dem auch sei, der turbulente Modus führte dazu, dass zwei relative Außenseiter im Finale standen: Xiao Guodong und Michael White. Schaut einfach den 10 Minuten-Clip, er ist es wert:



Denkwürdiger Schlagabtausch, Teil 1: Offensive

Masters, Runde der letzten 16, Higgins vs. Allen. Obwohl Sullivan und Trump viel vorlegten, geht der Preis an die krasseste erste Hälfte eines Matches an den Iren und den Schotten. Unbeschreiblich, wie knapp und auf welchem Niveau beide in der ersten Runde agierten. Im Kontext des Turniers die wohl spannenste Partie.

Mind you, this is not an exhibition, this is the masters, one of the greatest tournaments the game has to offer - BBC Kommentar

In den ersten 35 Minuten legen beide Spieler drei Centuries auf den Tisch, die Lochquote beträgt für Higgins wahnsinnige 100% und für Allen immerhin "nur" 98%.




Denkwürdiger Schlagabtausch, Teil 2: Defensive

Eine ganz andere Art von Snooker wurde von Neil Robertson und Mark Davis im Decider der Ro16 des World Grand Prix ausgefochten. Der Frame war von Anfang an alles andere als flüssig, und auch alles andere als schlecht - beste Voraussetzungen für ein taktisches Duell zwischen zwei Meistern des Sports. Streckenweise mit Längen, aber in seiner Gesamtheit der wahrscheinlich härteste Frame des Turniers, bzw. der ganzen Saison.



Der Absturz der Saison

Wie wir bereits in unserer Fantasyliga feststellen durften, war einer der Verlierer der Saison: Ding Junhui. Ihm gelang so gar nichts, bis er in der China Open endlich wieder zeigte, dass er zur Weltspitze gehörte. Hatte er letzte Saison noch fünf Titel geholt, konnte er über seine einzige Halbfinalteilnahme dieses Jahr noch froh sein. Ob er seinen persönlichen Cruciblefluch brechen kann ist sehr zweifelhaft.

Paradox: Trotz schlechter Leistung führte der Chinese kurzzeitig sogar die Weltrangliste an.


Anderes

Willkommen in der Rubrik "anderes". Teil 1: Mark Selby, scherzend, Shaun Murphy, verwirrt, Schiedsrichter, selbstbewusst während der ET 2 in Fürth.


Three misses incident, Neil Robertson vs. Gary Wilson:

 

Reary McFooface

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Vor den China Open hätte ich Ding sogar noch Chancen eingeräumt, aber nach dem Spiel gegen Wilson seh ich für ihn echt kein Land mehr. Sobald der Gegner irgendwie Druck aufbauen kann, läuft bei ihm nichts mehr. So bezeichnend, wie er gegen Wilson im letzten Frame mit vier Snookern hinten auf einmal anfängt wirklich nahezu perfektes Snooker zu spielen, er sich auf einen ran kämpft und er dann doch verliert als er merkt, dass es wieder ernst wird. Das Grid ist auch schon wieder herrlich für meiner einer, wenn sich von Dott und Stevens niemand qualifiziert, ist nach dem Viertelfinale im besten Fall nur noch einer von meinen Spielern übrig. Egal, ich freu mich auf Sheffield, ist immer wieder cool.

Hoffe wir sehen Scullion nochmal wieder. :( Tabb war auch immer cool am Tisch, schade.
 
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Wunderschönes Topic :love:

Rumgeheult hätte ich trotzdem nicht. Aber Prokrastination ist was mächtiges :troll:
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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stream zum heutigen (kostenlosen) live stream im startpost: doherty vs. reanne evans

upset der qualifikation: adam duffy schlägt martin gould

sagte doch der duffy kann was. GO DUFFY
 
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Wann gehen denn die "runden des hauptfeldes" los ca.?
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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In ungefähr zwei Wochen. Hab mir mal den Snooker Player von WorldSnooker geleistet und bin für das Geld begeistert. Fuck yeah.

Reanne Evans hat gestern überraschend viel Druck gegen Doherty gemacht, war aber an sich weit von der Elite weg. Paar gute Shots waren durchaus dabei, sowie 2-3 knackige Snooker.

Heute Steve Davis vs. Jamie Cope - freue mir einen Ast ab. Davis führt momentan 5-4, hoffe Mr. Interesting schafft sein Win 1000 im Crucible :top2:
 
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Spielst du selber? Wenn ja was schaffst du so? ;)

Ich bin froh wenn ich mal 2 rote und 2 farben in folge schaffe :rofl:
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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Spielst du selber? Wenn ja was schaffst du so? ;)

Ich bin froh wenn ich mal 2 rote und 2 farben in folge schaffe :rofl:

Ja. Allerdings nicht mehr regelmäßig, weil keiner mitspielt, und weil es auf Dauer alleine zu teuer ist, um zu trainieren.

In einem Trainingsbild hatte ich mal 7 rote + diverse Farben gemacht, aber das war Training und ich sehr, sehr aktiv, und noch dazu die Ausnahme². Waren 46 Punkte oder so.

Gegen einen menschlichen Spieler hab ich mal Blau + Schwarz + Farben, wobei blau, eine rote und schwarz in den Taschen lagen. Also auch nicht soooo krass, wie es sich anhört - 42.

In einem Turnier hatte ich öfter mal 18, 19 Punkte, einmal sogar 25, hab die aber nicht notiert, nachdem mein Gegner mit irgendwas um die 70 den Tisch leer gemacht hat :ugly:

Wenn ich heute mal vier Bälle loche bin ich glücklich. Spiele auch fast nur noch 8- oder 9-Ball. Und das auch auf Holzklasseniveau, bin zwar in meinem Lokal einer der Besseren, heißt aber nix. In so Turnieren komm ich zwar in meinem Newb-Lokal in die Top8, aber mehr als Platz 3 wurde es noch nie. Und auch das nur mit Ach und Krach. Aber hey, ich hab einen blinkenden Queue und einmal 3 Liter Weißmainer (:dead::dead::dead:) gewonnen.
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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:top2::top2::top2::top2:

Nach nur 19 Frames gewinnt Steve Davis 10 - 9 gegen Jamie Cope. Grandios. Absolut grandios.

daviseviliauq1.jpg


ach omfg war das episch

mal gucken ob ich morgen mehr schreibe
 
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Gelöschtes Mitglied 683020

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Es geht weiter:

Der zweite volle Tag ist vorbei und die erste Runde auch schon fast. Soweit gab es eigentlich keine weitere Überraschung. Liang Wenbo hat seinen Gegner gestern hart vorgeführt, 3 Centuries und fast andauernd hohe Breaks waren einfach zu viel. Dazwischen hat er mit einer Cue Power geprotzt, die schon stark an Judd Trump erinnern. War halbwegs sehenswert.

Der richtige Bringer gestern war allerdings Steve Davis vs. Jamie Cope - beide Spieler formtechnisch weit hinter dem Feld. Gestern habe beide sehr konfus gespielt und hohe Breaks hat man vergebens gesucht. Andererseits haben sich beide ein strategisches Duell auf allerhöchstem Niveau geliefert, in dem imo Davis immer die Nase vorne hatte, wenn auch nur sehr knapp.

Nach der ersten Session startete Davis mit 5-4, baute das zwischenzeitig sogar auf zwei Frames aus. Gegen Ende legte Cope zu und schaffte ein 9-9. Dabei war es immer das selbe: Davis erobert den Tisch mit zwingenden (Untertreibung des Tages) Safes, baut ein kleines Break, verschießt, oder verliert die Stellung. Cope kommt zurück, und bis zu den Farben gehen die Safes weiter.

Der Knacker: Cope stürmt in den Decider, Davis kontert ihn aus, und baut sich eine ~30 Punkte Führung zusammen. Cope legt nach, schafft es aufzuholen und hat eine relativ einfache Clearance auf die Farben - vergeigt aber die Stellung auf Pink und es geht weiter. Pink holt Cope noch, bei Schwarz killt ihn dann Davis. Ganz, ganz großes Kino und extrem spannend.

hier mal ein paar Impressionen des Tages: http://t.co/yY0mr0lRql
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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Die Quali geht heute zu Ende und damit werden morgen die ganzen Spieler für die WM bekannt sein - die geht dann wohl am Samstag offiziell los.

Kurzes TL;DR bevor die Evening Session aus ist:

Michael White ist draußen, nachdem er die erste Session in seiner zweiten Runde gegen Craig Steadman total verbockt ist. Letzterer hat sich ohne große Probleme qualifiziert.

In der ersten Runde war das Wenbo-Spiel "sehenswert", da hat es hohe Breaks vom Chinesen gehagelt. Anscheinend hat er da seine Malta-Form ausgepackt und steht kurz vor dem fünften Century. Gegen den momentanen Zhang Anda steht er mit 4-5 hinten, dürfte er aber drehen. Gester Nacht hat er zumindest trotz massig schlampigen Spiel noch genug geholt.

Ansonsten steht Adam Duffy als momentan-Amateur (ex-Pro) knapp davor sich gegen Jamie Jones zu qualifizieren. 8-8, ich drücke Duffy die Daumen, sympathischer Typ und großes Talent. Wenn er das hier nicht packt, dann wird er wahrscheinlich eins der Q-School Turniere reißen. Achja, er hat Martin Gould rausgekegelt.

Ansonsten: Robin Hull ist weiter, und wenn ich das richtig sehe, damit auch in den Top 64. Ist Finne. Weiterhin ist Jimmy White draußen, der damit auch aus den Top64 rutscht. Kp ob der sich qualifizieren "muss", damit er auf der Tour bleibt - denke der dürfte eines von den Invites haben nach 6 WM Finalen.
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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Zuerst für die Fantasy-Helden, WC Qualifikation:

User | Punkte | Änderung
Gecko | 91| -1
piko | 79 | +2
foo-rear | 68 | +2
ex'ratt | -22 | +4

Übersicht

Die Quali ist aus, die Paarungen stehen oben. Überraschend nicht dabei: Ebdon, White, Wenbo (nach Führung), Gould

Unter den Qualifizierten und der Kategorie "war zu erwarten": McGill, Selt, Day, McManus, Mark Davis, Milkins, Dott, Stevens

Unter den Qualifizierten, Kategorie "Überraschung": Maflin, Anda (!), Hull, Jones, Robertson, Carrington (!), Williams (Robbie), Steadman

Hinweis: Crucible Prediction Contest läuft (kostenlos).

Frage: Interesse an einem extra Tippspiel für die WM? :ugly:

Meine Tipps für die erste Runde (Bo19)

Selby 10 - 6 Maflin

Maflin spielt ohne Frage sehr, sehr stark in letzter Zeit und hat in der Quali die Nerven behalten. Selby ist aber ein ganz anderes Kaliber und dürfte in der ersten Runde nicht einknicken.

Maguire 10 - 5 McGill

McGill ist nach wie vor überbewertet - unter den Top32-64 ohne Frage ein Spitzenspieler, aber weit weg vom Format eines Top16 Profis. Erfahrung fehlt, die Maguire hat, und noch dazu in letzter Zeit eine gute Form.

Perry 10 - 4 Anda

Anda hat gegen Wenbo Ausdauer bewiesen, gute Breaks gezeigt, aber doch zu schlecht gespielt. Einfache Sache imo.

Murphy 10 - 3 Hull

Von Hull höre ich prinzipiell nur, dass er jetzt noch Profi sein soll, das wars aber auch. Murphy ist Mitfavorit, klare Sache (lol)

Hawkins 8 - 10 Selt

Selt spielt eine sehr starke Saison, und dem traue ich entsprechend gegen einen zwar konstanten, aber nicht heldenhaften Hawkins einen knappen Sieg zu.

Allen 10 - 6 Day

Ryan Day spielt konstant, aber weit weg von seiner Topform. Allen dagegen spielt nach wie vor unter den Außenseitern mit und dürfte über die lange Strecke nicht allzu krasse Probleme haben.

Carter 9-10 McManus

Großes Fragezeichen, kann Carter 0 einschätzen. Will zwar, dass er weiter kommt, aber McManus dürfte besser vorbereitet sein.

Robertson 10 - 2 Jones

Jamie Jones spielt streckenweise gut, aber Robertson, naja.

Ding 5 - 10 Davis

Davis einfach momentan der sehr viel bessere Spieler, außerdem Crucible + Ding.

Higgins 10 - 4 Milkins

Ohne Worte, Higgins dürfte ihn auf taktischer Ebene vorführen.

Fu 10 - 7 Robertson

Robertson, Jimmy ist einer der besseren Amateure, Fu spielt unkonstant. Erfahrung sollte siegen.

Trump 10 - 2 Carrington

Wer ist Carrington?

Walden 10 - 9 Dott

Spitzenpartie der ersten Runde. Sehe Walden momentan gefestigter, und auch kompletter als Dott. Aber alles drin, Waldens Saison war jetzt nicht sooo bombastisch, Dott in letzter Zeit aber gut.

Bingham 10 - 2 Williams

Erfahrung > Neuling

Williams, Mark J. 10 - 8 Stevens

Die 8 nur weil ich Stevens mag. Ernsthaft, momentan nicht so in Form.

Sulliven 10 - 2 Steadman

... als ob das eine Beschreibung braucht.

Los geht's am Samstag mit Selby um 11 Uhr.
 
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Da geht sie hin, meine Zeit. Klack, klack. 62, 63, 70. Aaand the frame. Klack, klack.
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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Selby - Muflin

1. Session: Nahezu perfektes Spiel von beiden, imo Selby ein Stückchen abgebrühter und entsprechend 6-3 vorn. Hätte auch 4-5 für Muflin sein können. Einziger Abfuck war eine Gelbe, als Selby eigentlich schon durch war.

2. Session: Naja, also, bah. Gott hatte Muflin da viel Glück, hätte sicher ohne so viel Pech seitens Selby niemals so eng werden sollen. Selby rettet sich mit seiner Matchhärte, verdient weiter.

Wenn Selby die Form hält, sollte er weit kommen. Für den Titel muss er aber drauflegen, gegen Trump/Sullivan/co. schafft er das nicht auf die "Art".
 
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JAAAA Dott in your face!
Klassischer Graeme: Reinkämpfen, teilweise irres Zeug potten, es unfassbar spannend werden lassen, gerade so gewinnen.
 
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Ding Junhui ist wirklich unterirdisch drauf zur Zeit. Schon krass, wie hart man in einem Jahr abschmieren kann. Aber immerhin mal die erste Runde überstanden.

Dass MJW so untergehen würde, hätte ich nicht gedacht. Stevens vs. O'Sullivan ist ein netter Klassiker.

Murphy heute mit Balls of steel vs. Hull. Was der teilweise für Longpots reingedonnert hat, war absurd. Dementsprechend auch völlig verdient 7-2 vorn, wobei um ein Haar sogar 8-1 gestanden hätte.
 
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Ding vs. Higgins ist sehr schön gerade. Beide auf gutem Niveau, sehr ansehnliche Breaks und das zu erwartende saubere Safetyspiel. (lol, kaum schreib ichs, schon verhaut Higgins ne Safety total...)

Selby tut sich atm sehr schwer vs. McGill, vor der letzten Session ist er 6-10 hinten. Und es ist nicht nur so, dass Selby nicht besonders toll spielt, McGill hat heute richtig stark aufgespielt. Da liegt der erste Favoritentod in der Luft.
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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Als erklärter Selby-Fan mag das "etwas" voreingenommen sein, aber ich hoffe inständig, dass McGill endlich auf die Fresse fliegt. Bei aller Neutralität, der schafft es nie im Leben weit genug, um tatsächlich Weltmeister zu werden, temporäres hoch hin- oder her. Selby andererseits kann sich enorm steigern und liefert immer tolle Spiele; atm langts halt leider nicht, hat er letztes Jahr 100 mal besser geliefert, v.a. das Halbfinale vs. Robertson :love:

Aus den gleichen Gründen wäre es auch geil, wenn Higgins weiterkommt, Ding verreckt doch sowieso gegen den ersten soliden Favoriten. Meeeh.

Momentan am stärksten scheinen mir übrigens eher Murphy und Robertson, ist bei beiden noch Luft nach oben.
 
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Murphy sah sehr stark aus, hatte aber natürlich auch nen recht schwachen Gegner. Denke aber auch, dass wir dieses Jahr keinen "neuen" Weltmeister sehen werden. Selby muss sich zurückkämpfen, wenn McGill weiter so krank pottet, kann er sich keine einzige schwache Safety leisten. Wobei McGill natürlich auch das große Flattern kriegen kann.

Da ich Higgins und Ding mag, ist deren Match für mich ne zwiespältige Sache. Würde es dem ollen Higgins aber noch nen Tick mehr gönnen, nochmal richtig weit zu kommen.
 

Reary McFooface

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Würde es Selby zutrauen, selbst hier noch ein Comeback zu schaffen, aber wird schon schwer, Anthony McChill scheint nicht zu flattern. Ich glaube auch nicht an ein Dingwunder, ich würds ihm aber gönnnen auch mal im Crucible nicht komplett zu versagen, und Higgins spielt auch nicht mehr so konstant wie früher, bei der Menge an Frames wird es schon schwer. Wer da gewinnt ist mir relativ wurscht, denke keiner der beiden hat wirklich ne Chance. Murphy und Robertson auf jeden Fall sehr stark, ob O'Sullivan was zustande bringt, sehen wir vielleicht, wenn er sich nicht so hart langweilt, dass er am Tisch die Schuhe auszieht, er ist gegen nervige Gegner schon deutlich schwächer. Steadman hat ihm schon in die Karten gespielt. Trump hätte Carrington fast noch ran kommen lassen und scheint bisher nicht die Form zu haben.
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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Selby müsste jetzt schon noch 4-5 Gänge hochschalten, damit er da Licht sieht. Vor der Mid-Session hat McGill das erste Mal imo richtig dürftig gespielt, setzt den Trend wohl fort. Trotzdem...

Mit der Einschätzung bezüglich Sullivan gehe ich konform. Trump sehe ich allerdings immer noch weit vorn, v.a. weil er nicht durchgedreht ist, als Carrington Aufwind hatte. Vor paar Jahren wäre er wohl daran gescheitert. Zeigt halt, dass sein B-Spiel jetzt gut genug funktioniert, damit die langen Distanzen überbrückt werden können. Brilliant Lochen und Breaks produzieren kann er ja trotzdem.

edit: 13-9
naja, damit ist wenigstens die wm auf niedrigpriorität gerutscht :ugly:
 
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Robertson und Trump nicht vergessen. Wird ne sehr enge Kiste ab dem HF.
 

Reary McFooface

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Trump hat mich gegen Fu schon ordentlich Lügen gestraft. Fu hat wirklich nicht schlecht gespielt anfangs, und Trump hat sich komplett kontrolliert abgesetzt, ihn unter Druck gesetzt und das Spiel ohne größere Komplikation nach Hause gefahren. Da gabs keinen Moment wo irgendwas gekippelt hat oder wo er unnötig Risiken eingegangen ist, wie man es von ihm schon noch ab und zu sieht, auch wenn er sich gebessert hat. Der scheint den Titel echt zu wollen. Bin neugierig wie sich McGill gegen Murphy schlägt, aber insgesamt sehen die Viertelfinale relativ eindeutig aus.
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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Die WM könnte hoch interessant werden. Generell sehe ich nur Bingham als Außenseiter im Viertelfinale, der Spielstil ist nichts, mit dem man Sullivan unter Druck setzen kann. Ich meine mich zu erinnern, dass Robertson sagte, Bingham könnte man gut auskontern, wenn man weiß wie. Allerdings ist Robertson total fanatisch, was Spielauswertung angeht.

Ding spielt momentan eigentlich recht gut, wenn auch noch nicht da, wo er letzte Season war. Sollte er noch die Ecken ausbügeln, kann er Trump heftig unter Druck setzen, sehr viele Fehler hat er gegen Higgins nicht gemacht, und oft genug 60+ Breaks produziert. Theoretisch spricht nix gegen einen Win.

Hawkins kann ich sau schwer einschätzen, der hat die nötige Standhaftigkeit Robertson zu besiegen, sein Spiel ist auch recht rund. Allerdings kann Robertson zur Not auch zwei Tage absolutes Topniveau zeigen. Dürfte so 70-30 für den Australier sein, wenn Hawkins nicht total aufdreht. WM halt, plus Hawkins als unterbewerteter Top8 Spieler und Ex-Vize ;/

McGill sollte, theoretisch, mit Murphy einen enorm schweren Gegner haben. Nicht weil Murphy "besser" als Selby spielt, aber anders. Im Selby Spiel lag es an den <65% Longpots des ex-Weltmeisters, Murphy ist allerdings einer DER Longpotter. Kp, entweder das wird ein einseitiges Massaker in der ersten- oder zweiten Session, oder wieder so ein Kopf-an-Kopf Ding.

Rechne aber fast trotzdem mit

Murphy - Robertson
Trump - Sullivan

Und das kann man dann nicht voraussagen. Robertson hatte im Mastersfinale einen Einbruch, den er wohl in der WM ausgleichen könnte, sollte es dazu kommen. Rein vom Grid her, sollten (wenn es "normal" wäre) Robertson und Sullivan ausgeruhter ins Halbfinale gehen. Ab da wirds dann wohl ein 17-14 oder 17-16 zwischen den Partien.

Entsprechend spannend sollte das Finale werden - dürfte ja total langer Krieg werden. Sollte Trump weiterkommen, hängt alles von seiner neuen Einstellung ab; sollte Sullivan da hinkommen, seh ich für ihn schwarz. Der ist viel zu angepisst von allem momentan, als das er den Marathon gegen zwei Elitespieler über die Distanz durchhält. Letztes Jahr brach er an Selby ein, und davor schon fast gegen einen halbwegs guten Perry. Jetzt würde er am Stück zwei der absoluten Topstars der Saison besiegen müssen. Ich glaube (hoffe) nicht an einen 6ten WM Titel.
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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Im anderen Match 4-4 :rofl2:

Laut Scores müssen die sich die Breaks um die Ohren knallen.
Dings letztes Break war auch genial.
 
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Im anderen Match 4-4 :rofl2:

Laut Scores müssen die sich die Breaks um die Ohren knallen.
Dings letztes Break war auch genial.
Hab gerade die 1. Session bei Ding - Trump nebenher geschaut. In den ersten 6 Frames hat Trump perfekt gespielt. Selbst nach guten Safeties von Ding hat er den Tisch leergeräumt. Das war weltmeisterlich. Danach hat er etwas überreizt und Ding konnte kleine Schlampereien souverän nutzen. Eigentlich müsste es 5-3 stehen, einen Frame hat Ding verschenkt. Kann noch ne knappe Sache werden, wenn Ding Trump duch Safeties stärker unter Druck setzen kann.

Normalerweise gehts aber 13 - <10 für Trump aus.

Bei Murphy - McGill hab nich nur 1 grandioses Break von Murphy gesehen, danach schaute ich Dingdingding.
 

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Ich hab nur den letzten Frame gesehen, war klasse. Das mit den Breaks hat sich auf McGill - Murphy bezogen - zwei Centuries, und nur einer mit weniger als 50 Punkten drin.

Mal schaun, welcher von denen das Niveau tatsächlich konstant so weit oben halten kann. Irgendwann müssen die einbrechen, siehe Selby ersten Session letztes Finale.
 
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Bingham - O'Sullivan ist ca. so wie ichs erwartet hatte. Wenn Ronnie ins Break kommt, räumt er leer, insgesamt wirkt er aber nicht ganz bei der Sache und macht viel zu einfache Fehler. Bingham ebenfalls eher shaky, aber am Ende mit dem solideren Spiel, verdiente 5-3-Führung.

Wenn O'Sullivan sich nicht am Riemen reißt, verliert er das Match. Bingham ist alles andere als godlike, aber abgeklärt genug, um Fehler des Gegners in gewonnene Frames umzusetzen.
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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Für mich sieht das einfach so aus, als ob Sullivan auf gar nix Bock hat in dem Spiel. Geht total riskanten Schwachsinn an, splittet und hofft iwie auf Stellung. Dass Bingham nicht 6-2 oder 7-1 führt, liegt auch nur dran, dass er selbst hart zu kämpfen hat. Mit Abstand das schlechteste Spiel der WM bis jetzt.
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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Sullivan völlig verdient raus, damit ist Trump wohl im Finale. "Wohl".

Robertson mit 11 Centuries in der laufenden WM. :top2:
 

Reary McFooface

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Egal, wer da gleich verlieren wird, auf jeden Fall nicht verdient raus. :8[:
 
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MUC
wow wow wow das ist sau spannend snooker at its best

:love:
 
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