Rundfunkbeitrag verweigerbar?

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Kann mich nur wiederholen... die einzige Partei die wohl die Chance haben könnte da was zu ändern und es auch laut Parteiprogramm wirklich wollen sind die Piraten. Alle anderen Großen wollen und werden da nix ändern.

Selbst wenn einem alles andere egal ist oder man aufgegeben hat, kann man wenigstens deswegen noch sein Kreuz machen.
und dann? Selbst wenn die in die zig Landtage kommen sollten, bleibt es ja unwahrscheinlich, dass mit ihnen koaliert wird.

Naja, das mit den zwei Stationen mag übertrieben sein. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie viel es kostet regionale Sender pro Bundesland anzubieten. Eventuell ist das technisch relativ einfach und kostet nicht zu viel. Spricht nix dagegen, wenn die Sender fast das gleiche senden und die Nachrichten einen n-minütigen, regionalen Beitrag leisten. Das wäre i.O.
es geht in dem Fall weniger um die Anzahl der Regionalsender, sondern um die der Rundfunkanstalten. Denn Sendeplätze gibt es ja noch mehr als die 9, denn es gibt bei jedem Sender (außer vielleicht rbb) noch mal eine kleinere Unterteilung, wo dann noch regionalere Berichterstattung ist (meist Nachrichten, in NRW ist es ja die "aktuelle Stunde"). Problem würde es also völlig reichen (sowohl TV als auch Radio) einen Sender zu haben, der den halben Tag überall das gleiche sendet und zu entsprechenden Zeit in der jeweiligen Region den regionalen Kram sendet.
 
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GEZ ist von der Regierung gewünschte Abzocke der Bürger, ist scheiße aber kann man leider wenig gegen machen. Von daher hat Benrath schon irgendwo Recht, deal with it. Ändern kann mans ja doch nicht, gab ja mWn schon mehr als genug Versuche das juristisch zu kippen die alle gescheitert sind.
 
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Wie viele Klagen gegen den Rundfunkbeitrag wurden denn schon abgeschmettert? Ich würde ja eher annehmen, dass die bisher noch munter am Laufen sind...So schnell mahlen die juristischen Mühlen da ja meist nicht.
 
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Selbiges gilt für Olympia, kann man vma auch übertragen. Solang man das halt irgendwie rechtfertigen kann.

Klar kann man es übertragen, aber offenbar besteht ja nicht die Notwendigkeit zu sparen wie Morph weiter oben in einem Link ausgeführt hat. Wir brauchen bei einer WM/EM/Olympia keine Berichterstattung aus 2 Studios und offenbar bekommen das andere Sender mit deutlich weniger Personal hin. Aber man muss halt sich übers sparen keine Gedanken machen, wenn die Kohle satt hereinrollt...

Das es Regionalsender gibt finde ich gerade gut. Denn die haben Spielräume auch mal Dinge zu senden, die wirklich für die Region interessant sind und deren Zielgruppe nicht groß genug ist, um es ins normale Fernsehen zu schaffen. Ebenso ein Nachrichtenkanal, der auch gerne alle Parlamentsdebatten überträgt. Auch Dokumentationen, kritische, unabhängige REportagen, politisches Kabarett.

Aber der Punkt ist, dass die wohl alle nicht so teuer sind, wo bleibt denn die Kohle?

Im Verwaltungsapparat? Finanzieren wir damit die Mondgehälter von ehemals Gottschalk und jetzt Jauch und Lanz (und komm mir bitte keiner mit marktüblicher Bezahlung). Sollen se doch zu denen gehen, wenn die Privaten deutlich mehr zahlen.

Zugegebenermaßen polemisch, aber die Zahlen von gez-abschaffen.de lassen einen doch etwas aufhorchen:

Im öffentlich-rechtlichen Rundfunk werden die Gehälter und Gagen der Einfachheit halber am Besten gleich in einer speziellen Währung bemessen: den Bundeskanzlergehältern. Sie wissen: Das Bundeskanzlergehalt in Deutschland ergibt sich aus § 11 Abs. 1 Bundesministergesetz und besteht aus den Grundbezügen plus Dienstaufwandsentschädigungen von zusammen insgesamt rund 250.000 Euro pro Jahr, also einer viertel Million. Sie können es sicher genauer beziffern.

Jetzt kommen die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Öffentlich-Rechtlichen:

Jörg Pilawa hat sich kürzlich eine ganze Insel gekauft. Ihm wurde vor seinem Umzug zum ZDF von der ARD ein Aufschlag von vier Bundeskanzlergehältern geboten, falls er bliebe. Was er wohl ganz offensichtlich ablehnte. Wohl gemerkt: Es ging um einen Aufschlag!

HEUTE-Moderator Claus Kleber liegt mit seinen 600.000 Euro immerhin noch mehr als doppelt über Ihrem Bundeskanzlergehalt.

Thomas Gottschalk wohnt nicht mehr in Häusern oder Villen, sondern in Schlössern und Palästen (z.B. Schloss Marienfels) . Sein Vermögen wird auf 85 bis 130 Millionen Euro geschätzt . Wie viel Bundeskanzlergehälter er im Jahr bekommt, ist meines Wissens nach nicht öffentlich bekannt.

Günther Jauch moderiert ja seit September 2011 einen dieser ARD-Polittalks. Hierfür erhält er 4.487,- Euro. - Pro Minute! Die meisten Menschen müssen ein ganzes Jahr lang hart von morgens bis abends dafür arbeiten, was Jauch für gerade mal drei bis fünf Minuten Rumpalavern von der ARD bekommt. Um aber bei den Bundeskanzlergehältern zu bleiben: Nach einer 60-Minuten-Sendung hat er 269.220 Euro eingenommen, also mehr als Ihr Jahresgehalt, Frau Merkel! Bei geschätzten 40 Sendungen pro Jahr wären das 43 Bundeskanzlergehälter. Nehmen wir mal an, in allen 27 Staaten der Europäischen Union bekommen Ihre Kolleginnen und Kollegen durchschnittlich das gleiche wie Sie, dann kassierte Jauch von der ARD so viel wie alle 27 Regierungschefs zusammen und hätte nebenbei noch 16 Bundeskanzlerjahresgehälter übrig. Was sagen Sie als Bundeskanzlerin dazu? Sie waren doch mal in seiner Sendung. Ärgert Sie das nicht zumindest ein kleines bisschen, dass er in dieser Stunde, wo Sie mit ihm geplaudert haben, so viel Einnahmen hatte, wie Sie im ganzen Jahr? Mich zumindest macht das wütend!

Hier noch was zu den Gehältern der Intendanten:
http://www.focus.de/kultur/medien/rundfunk-intendanten-legen-gehaelter-offen_aid_541149.html

Könnte man auch mal an das Bundeskanzlergehalt anpassen...
 
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und dann? Selbst wenn die in die zig Landtage kommen sollten, bleibt es ja unwahrscheinlich, dass mit ihnen koaliert wird.

Wie sieht Dein Vorschlag aus etwas, was politisch gewollt ist, zu verändern?
Das geht halt auf friedlichem Wege nur über eine politische Neuregelung. Ausser den Piraten hat das so keiner im Programm.
Die ganzen Nichtwähler, weil würde sich ja nix ändern, hätten also zumindest einen Anreiz Piraten zu wählen wenn sie das Thema interessiert. Wenn Du nur wählen willst was wahrscheinlich gemacht wird, kannste weiter CDU/SPD wählen.
 
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Die Zahlen von gez-abschaffen.de sind ja durchaus interessant, gleichzeitig bietet der Text natürlich auch total einfach Angriffspunkte um ihn zu diffamieren, sowas wie
Hierfür erhält er 4.487,- Euro. - Pro Minute! Die meisten Menschen müssen ein ganzes Jahr lang hart von morgens bis abends dafür arbeiten, was Jauch für gerade mal drei bis fünf Minuten Rumpalavern von der ARD bekommt.
Ich denke ja mal, dass die meisten(!) Menschen, die Vollzeit arbeiten, schon etwas mehr als 14-22k Brutto im Jahr kriegen ;)
Leider ist der Text am Ende nen bunter Mischmasch aus interessanten Zahlen und dumen Gebashe :(

Wie sieht Dein Vorschlag aus etwas, was politisch gewollt ist, zu verändern?
Das geht halt auf friedlichem Wege nur über eine politische Neuregelung. Ausser den Piraten hat das so keiner im Programm.
am Ende halt ich es für wahrscheinlicher, dass die Landesregierungen es von irgendeinem Gericht mal um die Ohren gehauen bekommen und dann "nachbessern" müssen. Dann hab ich jedenfalls mehr Hoffnung, dass sich auch bei den etablierten Parteien ein paar zu Wort melden, als dass die Piraten mal in (genügend) Regierung(en) landen
 
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Ich habe da 18-19k € als Medianeinkommen im Kopf. Wenn ich das richtig sehe bekommen die meisten Menschen also weniger.
 
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Ich habe da 18-19k € als Medianeinkommen im Kopf. Wenn ich das richtig sehe bekommen die meisten Menschen also weniger.
ist halt die Frage, ob da auch ausschließlich Vollzeitstellen zählen und ob das in Brutto angegeben wird...viele Statistiken die ich beim googlen so finde, geben eher Netto an

aber zB (auch wenn von 09) http://www.lifepr.de/pressemitteilu...arbeit/Wo-verdient-man-wievielOE/boxid/208989 spricht selbst im Osten von 2050€/Monat als Vollzeit-Brutto-Median, sprich 24k/Jahr
 
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Gut, können schon ein bischen älter sein meine Zahlen.

Macht aber offensichtlich keinen Unterschied ob es 3, 5 oder 10 Minuten sind.
 

Gelöscht

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Die ÖR verpulvern pro Jahr knapp 10 Milliarden €. Für Reaktorsicherheit gibt Deutschland im Vergleich 1,6 Milliarden aus. Brandenburg hat nen Jahreshaushalt von 10 Milliarden. Daimler AG hat nen Gewinn von 6,5 Milliarden.
 
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Die 11 Orchester, die Intendanten mit ihren 6 stelligen Gehältern, der Jauch, der Lanz usw sind eben nicht für lau :D
 
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Wie hoch ist der Etat der britischen BBC im Vergleich? (ja Tante Google kann auch helfen..vlt hats ja jemand parat).
Für eine Serie wie "Sherlock" wäre eine Gebühr durchaus gerechtfertigt.
Nur wie oben schon genannt..die aktuellen Programme bieten nichts vergleichbares.
 
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er schreibt doch extra... die aktuellen Programme bieten nichts vergleichbares
 

Gelöscht

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Wie hoch ist der Etat der britischen BBC im Vergleich? (ja Tante Google kann auch helfen..vlt hats ja jemand parat).
Für eine Serie wie "Sherlock" wäre eine Gebühr durchaus gerechtfertigt.
Nur wie oben schon genannt..die aktuellen Programme bieten nichts vergleichbares.

bbc hat knapp die hälfte, ca. 5 milliarden €.
 
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Die Zahlen von gez-abschaffen.de sind ja durchaus interessant, gleichzeitig bietet der Text natürlich auch total einfach Angriffspunkte um ihn zu diffamieren, sowas wie Ich denke ja mal, dass die meisten(!) Menschen, die Vollzeit arbeiten, schon etwas mehr als 14-22k Brutto im Jahr kriegen ;)
Leider ist der Text am Ende nen bunter Mischmasch aus interessanten Zahlen und dumen Gebashe :(

am Ende halt ich es für wahrscheinlicher, dass die Landesregierungen es von irgendeinem Gericht mal um die Ohren gehauen bekommen und dann "nachbessern" müssen. Dann hab ich jedenfalls mehr Hoffnung, dass sich auch bei den etablierten Parteien ein paar zu Wort melden, als dass die Piraten mal in (genügend) Regierung(en) landen

Also das das Ganze polemisch ist habe ich selbst geschrieben, dennoch sollten die Zahlen zu denken geben. Und wie Du selbst schreibst... selbst wenn da ein Gericht was kippt, dann wird halt nachgebessert und auf ein Neues. Die haben Zeit.
Und wer weiß, wenn die Piraten das Zünglein an der Waage sind, könnten die anderen doch bereit sein eine Reform des ÖR für Regierungsmehrheit zu opfern. Ist jetzt nicht unwahrscheinlicher als Deine Hoffnung das ein Gericht dauerhaft was an der jetzigen Regelung ändert.
Btw... wie ist da jetzt der Stand? Weiß da jemand was wie der Stand der Klage dieses Bayern ist? Wo kann man da Infos herbekommen?
 
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Wie hoch ist der Etat der britischen BBC im Vergleich? (ja Tante Google kann auch helfen..vlt hats ja jemand parat).
Für eine Serie wie "Sherlock" wäre eine Gebühr durchaus gerechtfertigt.
Nur wie oben schon genannt..die aktuellen Programme bieten nichts vergleichbares.

Das ist halt hochgradig subjektiv. Wetten Dass und Tatort sind für die Hauptzielgruppe der ÖR (Rentner) viel besser als Sherlock.

Zwangsgebühren sind für Unterhaltungsprogramme generell nicht gerechtfertigt, egal wie gut oder schlecht das Unterhaltungsprogramm ist.
Wenn Zwangsgebühr dann ganz klarer Bildungsauftrag und exakt gar nichts anderes, die Quote darf exakt gar keine Rolle spielen.
 
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Zwangsgebühren sind für Unterhaltungsprogramme generell nicht gerechtfertigt, egal wie gut oder schlecht das Unterhaltungsprogramm ist.
Wenn Zwangsgebühr dann ganz klarer Bildungsauftrag und exakt gar nichts anderes, die Quote darf exakt gar keine Rolle spielen.

Platinraute.
 

zhxb

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Keine rechtlichen Bedenken gegen Rundfunkbeitrag für Privathaushalte
Zwei Klagen gegen die Erhebung des neuen Rundfunkbeitrags vor dem Verwaltungsgericht Bremen sind gescheitert: Die Richter konnten keine verfassungsrechtlichen Bedenken erkennen.

Der neue Rundfunkbeitrag ist keine Steuer, sondern ein Beitrag im rechtlichen Sinne, gegen dessen Erhebung für Privathaushalte keinerlei rechtliche Bedenken bestehen. Das teilt das Verwaltungsgericht Bremen unter Berufung auf zwei kürzlich erfolgte Urteile mit (vom 20. Dezember 2013, Az.: 2 K 570/13 und 2 K 605/13).

[...]

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Und wieder ein Beweis dafür, wie kaputt unser Rechtssystem ist und wie "unabhängig und objektiv" unsere Richter wirklich sind.
Was wohl HeatoR dazu sagt :deliver:

Scheiß Bananenrepublik ...
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
tatort kennst du wohl nicht?
lol du vergleichst ernshaft eine schlechte provinz0815krimiserie mit einem international gefeierten meisterwerk wie sherlock? rofl.

es gibt NICHTS im deutschen tv, was auch nur in die nähe amerikanischer und englischer serien kommt. serien können die deutschen einfach nicht, ich weiß nicht warum. genfehler oder so.

Und wieder ein Beweis dafür, wie kaputt unser Rechtssystem ist und wie "unabhängig und objektiv" unsere Richter wirklich sind.
Was wohl HeatoR dazu sagt

Scheiß Bananenrepublik ...

und jeztt ist MV endlich ganz am boden des zahnlosen, halb besoffenen h4 empfängers in der eckkneipe angekommen. "muuh ein gericht fällt eine entscheidung, die mir als juristischen laien, der KEINERLEI ahnung von verfassungsrecht hat falsch erscheint, weil ich will, dass das ergebnis anders ist. SCHEISS JUSTIZ. SCHEISS BANANENSTAAT MUUUUH". was für ein trauriges bild.aber der frust ist verständlich, jeder weiß ja, dass das VG bremen DIE instanz ist, auf deren rechtsprechung es in deutschland ankommt, gerade wenn es um verfassungsrechtliche fragen geht:D
 
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Ich würde echt gerne die ausführliche Begründung lesen, mit der Lindenstraße mittels Zwangsabgabe gerechtfertigt wird. Ich sehe einfach nicht, wie das Konzept, dass der Bürger einen "unabhängigen Sender mit Bildungsauftrag" zur Verfügung haben muss dafür ausreicht.
 

Seingalt

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Ähem, also hier muss ich mich Heator mal anschließen. Man muss schon gut unterscheiden, wovon man eigentlich redet.

Politische Kritik am Rundfunkbeitrag ist eine Sache, Gerichtsschelte in dieser Frage eine ganz andere. Denn es geht doch tatsächlich um zwei völlig verschiedene Fragen.
Das eine ist eine inhaltliche Frage: Was sind Leistungen, die wir öffentlich finanzieren sollten? Gehört Lindenstraße dazu? In meinen Augen nicht, aber das ist in erster Linie eine politische Entscheidung der gewählten Volksvertreter, nicht der Richter. Die tun gut daran, dem Staat hier den Gestaltungsspielraum zu lassen, den er braucht, solange die Grenzen der verfassungsmäßigen Ordnung nicht überschritten werden.
Die andere Frage ist die nach der formal-juristischen Qualität (Beitrag oder Steuer) einer politischen Entscheidung. Hier sind die Gerichte gefragt. Aber wir sollten uns keine Illusionen machen: Wenn der Staat unbedingt will, dass wir alle für öffentlichen Rundfunk und damit auch für Lindenstraße zahlen, dann hat er die Möglichkeiten, das zu veranlassen. Das Grundgesetz verbietets ihm nicht.
Das einzige, was hier gewinnen können, ist ein zusätzlicher politischer Aufwand, der eventuell eine erneute Diskussion des Themas und schließlich eine bessere politische Entscheidung bringen könnte.

Meine persönliche Meinung dazu ist daher gespalten: Ich hoffe, dass es in der Tat irgendeinen formal-juristischen Haken an der Geschichte gibt, der die Sache erstmal zu Fall bringt. Aber mittelfristig brauchen wir eine gesellschaftliche Diskussion über die Finanzierung des öffentlichen Rundfunks, die letztlich ein politisches Problem ist.

Besonders amüsant finde ich übrigens, wenn das größte Hindernis des jetzigen Rundfunkbeitrags in der Ungleichbehandlung gesehen wird und damit die Ungleichbehandlung von Rossman gegenüber einem anderen Großkonzern gemeint ist, oder von jemandem, der mehrere Wohnsitze hat gegenüber jemandem mit nur einem Wohnsitz. :rolleyes:


Zur juristischen Diskussion ein kurzes Interview:
http://www.welt.de/wirtschaft/webwe...ndfunkbeitrag-ist-zu-nah-an-einer-Steuer.html

[edit]
Übrigens war ich von Anfang an und bin nach wie vor ziemlich skeptisch gegenüber den ganzen rechtlichen Bedenken, die verschiedene Jura-Professoren gegen den Rundfunkbeitrag äußern.
Zum einen sollte man nicht vergessen, dass das ganze Konzept von einem ehemaligen Verfassungsrichter erarbeitet wurde, der nochmal einen besseren Blick auf die Rechtsauffassung innerhalb unseres obersten Gerichts hat.
Zum anderen hat das Bundesverfassungsgericht beim Thema Rundfunkfinanzierung bisher relativ uneingeschränkte Unterstützung für den Staat signalisiert.
Darum ist meien Hoffnung, dass da irgendwas zu Fall kommt, einigermaßen trüb.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
eben, seingalt hat es erfasst. es ist vollkommen wurscht, ob das ding jetzt beitrag oder steuer oder wasauchimmer ist. wenn es da nen formfehler gibt, dann beschließt der BT die finanzierung als steuer und fertig ist der käse. glaubt doch keiner ernsthaft, dass die ÖR lobby nicht ein gesetz verabschieden lassen kann, das sie benötigen. was manche für illusionen haben ist echt putzig.
 
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Wieso Bundestag :confused:

Rundfunk ist Ländersache ^_^...was ich in dem Fall sogar als kleine Hoffnung sehe, dass vielleicht irgendein Furzbundesland sich querstellt. Denn NRW oder Niedersachsen mit den großen Rundfunkanstalten werden das natürlich leider nicht tun.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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wenn es als steuer beschlossen werden müsste, dann wäre das wohl eher ne bundesangelegenheit. aber eisen wird da mehr wissen, er macht steuerrecht.
 
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Beim Thema Rundfunk ist die Politik schon sehr kreativ, wenn es darum geht neue Alibibegründungen zu erfinden. Die wuerden irgendeinen Grund in Art. 72 II reinlesen, um sich die Kompetenz für den Bund zu holen. Um dann ueber Art. 104a II GG die Landesrundfunkanstalten querzufinanzieren. Und eine Gesetzesaenderung wäre bei den derzeitigen Mehrheitsverhaeltnisse eh kein Problem. Da wäre wahrhscheinlich nur die Linke dagegen - was sie mit Hinblick auf spätere Posten - durch eine Enthaltung bei der Abstimmung zeigen wuerde.

Gab mal nen Beitrag von Kirchhoff in der FAZ zum Thema, als einer der wichtigsten Ratgeber zum Gesetzesentwurf der Bundesregierung erklärt er, wieso der Haushaltsbeitrag in rechtlicher Definition keine Steuer sein soll. Während des Lesens kommt einem gut das kotzen

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/recht-steuern/paul-kirchhof-im-gespraech-der-rundfunkbeitrag-ist-wie-eine-kurtaxe-12030778.html
 
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Das eine ist eine inhaltliche Frage: Was sind Leistungen, die wir öffentlich finanzieren sollten? Gehört Lindenstraße dazu? In meinen Augen nicht, aber das ist in erster Linie eine politische Entscheidung der gewählten Volksvertreter, nicht der Richter. Die tun gut daran, dem Staat hier den Gestaltungsspielraum zu lassen, den er braucht, solange die Grenzen der verfassungsmäßigen Ordnung nicht überschritten werden.
Die andere Frage ist die nach der formal-juristischen Qualität (Beitrag oder Steuer) einer politischen Entscheidung. Hier sind die Gerichte gefragt. Aber wir sollten uns keine Illusionen machen: Wenn der Staat unbedingt will, dass wir alle für öffentlichen Rundfunk und damit auch für Lindenstraße zahlen, dann hat er die Möglichkeiten, das zu veranlassen. Das Grundgesetz verbietets ihm nicht.

Wenn der Staat das will dann schafft er das natürlich, aber dann bitte auch über eine Steuer. Das ist ja gerade das Problem: Auch ohne Jura-Experte zu sein ist vollkommen offensichtlich, dass es sich effektiv um eine Haushaltssteuer handelt. Dass Richter hier überhaupt anders entscheiden können zeigt entweder Korruption, Unfähigkeit oder eine krasse Schieflage in unseren Gesetzen, die eine solch schwachsinnige Begriffsauslegung ermöglicht. Das ist mal mindestens auf der Ebene der Definition von Wehrdienst und Zwangsarbeit, wo ja nun wirklich offensichtlich ist dass der Wehrdienst eine Forn von Zwangsarbeit ist aber juristische Definitionen Ausnahmen schafften. Ein funktionierendes Rechtssystem sollte hier dem Schwachsinn der Politik Einhalt gebieten bzw. wenn die Politik so einen offensichtlichen Schwachsinn durchbringen kann dann handelt es sich halt um eine Bananenrepublik.
 
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Seingalt

Guest
Wir zahlen für das Recht, überall und jederzeit ein breites Programm von Information und Unterhaltung verlässlich empfangen zu können. Ob der Einzelne das Angebot nutzt, ist seine Sache.
:top2:

Interessant auch das schöne Gegenargument hier:
Sie machen sich ja nicht die Mühe, Nutzer zu identifizieren, alle zahlen - das ist eine Rundfunksteuer.

Nein, ein steuerfinanzierter Rundfunk wäre verfassungsrechtlich unzulässig.
Aha, es ist also deshalb gerade keine Steuer, weil das verfassungsrechtlich unzulässig wäre? :rolleyes:

Leider geht es nicht nur um Politik. Wer einschaltet, findet auch Kochsendungen, Quiz-Shows, Seifenopern - wie bei den Privaten.

Der Rundfunkbeitrag garantiert kein gehaltvolles Programm, sondern ermöglicht dieses nur. Jedes System ist auf ein Ideal ausgerichtet, wird aber von fehlbaren Menschen gestaltet. Schon die Bibel lehrt, dass unter den zwölf Aposteln zwei Verräter waren. Wichtig ist, dass wir nie aufhören, das Ideal anzustreben.
Rofl.

Ich hör jetzt mal auf, da sind einfach zu viele Perlen drin.

Was mich hier am meisten irritiert: Herr Kirchhof scheint sich mit sich selbst nicht so ganz einig sein, was denn nun die offizielle Haltung zum Rundfunk und dessen Finanzierung sein soll.
Mal klingt es so, als würde er lieber nur die zahlen lassen, die ihn auch nutzen, und als sei die Pauschalfinanzierung allein der Umsetzbarkeit geschuldet. Dann wird wieder argumentiert, als sei öffentlicher Rundfunk ein allgemeines Gut und es spiele schon theoretisch keine Rolle, ob man als Einzelner überhaupt daran Interesse hat oder nicht.

Ein schlichtes Armutszeugnis sind dann seine Einlassungen zu den Themen Werbung und Transparenz, wo er die Legitimation des ÖR von Bedingungen abhängig macht, die überhaupt nicht gegeben sind und damit indirekt zugibt, dass es keine Legitimation gibt...
 
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wenn es als steuer beschlossen werden müsste, dann wäre das wohl eher ne bundesangelegenheit. aber eisen wird da mehr wissen, er macht steuerrecht.

Ich dachte du hättest das erste Staatsexamen? Was hat das mit Steuerrecht zu tun? Offensichtlich handelt es sich hier um eine Steuer, deren Kompetenz nur dem Bund obliegt. Der Rundfunkbeitrag ist aber durch die Länder beschlossen worden. Diese haben keine gesetzesKompetenz steuern zu erheben, sondern nur der Bund. Muss ich weiter reden?
Das ist evident verfassungswidrig auf formeller ebene. Das weiß auch jeder, der Grundwissen in öffentlichem recht besitzt.
Dennoch bleibt es natürlich letztendlich eine politische Entscheidung. Bei Den dummfick, den das Bundesverfassungsgericht in den letzten Jahren abgezogen hat, würde es mich stark wundern, wenn. Sie das kippen lassen. Schließlich bleibt nur die Hoffnung, ich würde es begrüßen, denn jetzt würde es nämlich mal wieder Vertrauen in den Rechtsstaat bei den Bürgern sorgen, der doch unbestreitbar abhanden gekommen ist. So oder so es bleibt eine politische Entscheidung, keine juristische - und das ist leider traurig.
 
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Um das noch mal aufzugreifen...Sotschi ist da auch wieder ein gutes Beispiel...man weigert sich mal wieder ganz gut vernünftig zusammenzuarbeiten, sondern haut das Geld lieber munter raus. Dieses mal gibt es ja nicht nur das normale Fernsehsignal als Livestream, sondern auch Internetübetragungen von allen Disziplinen. Wenn dann so wie heute ZDF überträgt im TV, hat man auf den ARD-Streams "natürlich" andere Kommentatoren. Sprich man ist pro Disziplin immer mit mindestens 2 Kommentatoren angereist, man hats ja schließlich :deliver:
 
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Um das noch mal aufzugreifen...Sotschi ist da auch wieder ein gutes Beispiel...man weigert sich mal wieder ganz gut vernünftig zusammenzuarbeiten, sondern haut das Geld lieber munter raus. Dieses mal gibt es ja nicht nur das normale Fernsehsignal als Livestream, sondern auch Internetübetragungen von allen Disziplinen. Wenn dann so wie heute ZDF überträgt im TV, hat man auf den ARD-Streams "natürlich" andere Kommentatoren. Sprich man ist pro Disziplin immer mit mindestens 2 Kommentatoren angereist, man hats ja schließlich :deliver:

Das mit den Extrakommentatoren in den Livestreams wusste ich noch gar nicht... oh man, da hat man doch echt Lust diese Saubande nur noch zu prügeln... REFORMEN verdammt und zwar schnell. Wird doch jetzt eigentlich so langsam auch was für den Bund der Steuerzahler, oder?
 
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könnte man bei sowas nicht petitionen oder bürger-entscheide fordern/einreichen?
 
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Reformen bei den ÖR über Petitionen erzwingen dürfte kaum gehen, denn die sind ja "politisch unabhängig". Politisch lässt sich imho höchstens der Beitrag und damit das Gesamteinkommen senken ;).
 
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Rundfunkgebühren sind ja ok weil man muss eine Infrastruktur aufrechterhalten damit im Notfall Informationen über einen Sender zum Volk kommen. Ein bis zwei TV-Sender sowie vielleicht 4-5 Volksradios sind auch noch ok.

Aber das gigantische bürokratie Monster das aufgrund von mangelden Druck das Geld rausschmeißen kann wie es will und ineffektiv nur Bullshit produziert ist nicht ok.

Zumindest sind wir hier besser gestellt als in Österreich. Da läuft wirklich Unterschichtstv im ÖR alla Talkshows und Berlin Tag und Nacht

E: In meiner Wunschwelt will ich keine GEZ zahlen und mir dafür lieber Sky holen, die bieten für das Geld wenigstens gute Unterhaltung
 
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Es wird ernst. Die Schweinehunde haben mich jetzt zwangsangemeldet und mir gestern nen Beitragsbescheid mit Zahlungsfrist zum 15.02. geschickt.

Das scheint jetzt wohl mehreren Leuten so ergangen zu sein, die bisher nicht gezahlt haben (auch mit den gleichen Fristen, die scheinen also Anfang des Monats eine ganze Welle Briefe verschickt zu haben).

Bin mir noch unschlüssig, wie ich jetzt weiter verfahren soll.

Wie ist der Stand bei euch? Zahlt ihr mittlerweile, ignoriert ihr fleißig weiter oder habt ihr sogar schon Widerspruch / Klage eingereicht?
 
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Ich zahle und fühle mich jedesmal schlecht dabei... wüsste aber keinen besseren Weg.
 
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Ich bin zwar angemeldet und bekomme alle drei Monate Post, die Zahlung habe ich aber seit zwei oder drei Quartalen eingestellt.
So kommen zwar jedes mal 1% (aber mindestens acht Euro) Mahngebühren dazu, aber das ist es mir Wert. Falls die irgendwann mit rechtlichen Schritten drohen, werde ich wohl nachzahlen - unter Vorbehalt. Ich hoffe aber, dass die ob ihrer nicht wirklich vorhandenen Legitimität kein Fass aufmachen wollen. Vor allem, weil noch ein Haufen Verfahren laufen.

Long Story short: nicht zahlen, die Kohle aber in der Hinterhand behalten für den Notfall.
 
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