Ich verstehe nicht warum so viele nicht verstehen, dass es dem Wohlstand einer Gesellschaft nicht nutzt, wenn man arbeitsfähigen Menschen das Faulenzen ermöglicht. Das funktioniert vielleicht wenn nur ein insignifikanter Teil dieses Angebot in Anspruch nimmt, aber so wird es nicht laufen weil die Mehrheit lieber rumhängt als zu arbeiten. Klar Voraussetzung ist, dass die geleistete Arbeit einen Mehrwert hat, aber das sollte man auch jetzt schon, ohne (B)GE anpacken und ändern können.
Stirling: Wenn 2 je 20 Arbeiten anstatt 1 volle 40 Stunden, dann geht die Rechnung auf. Wenn Du das aber auf einen ganzen Staat beziehst, dann gehen Anzahl der Bevölkerung mal 40h mal 0,5 potentielle Arbeitsstunden verloren. Was da nicht gearbeitet wird, taucht als Leistung nirgendwo auf. Und selbst wenn man Produktivitätszuwächse mit reinnimmt und sagt, dass die eingesetzte Arbeit nur in dem Maße abgeschmolzen wird wie die zusätzliche Produktivität durch Technik/Kapitaleinsatz es zulässt: Das Ende vom Lied ist, man verschenkt Potential dadurch, dass man Menschen rumsitzen und sich am Glied spielen lässt anstatt ihnen eine sinnvolle Arbeit zu geben. Ein ganz okayer Vergleich sind Jäger/Sammler-Gesellschaften die es teils heute noch gibt. Dort wird genau so lange gearbeitet wie zur Subsistenz notwendig, den Rest der Zeit hängt man rum und hält Palaver. Und genau deswegen leben diese Gesellschaften auch heute noch in Hütten im Wald. Ein solches Modell ist ein Rezept für Stagnation. Für mehr ist es nicht zu gebrauchen. Ich glaube nicht, dass es eine Mehrheit für Stagnation gibt, denn nur durch Fortschritt, und das bedeutet eben auch produktiveres Arbeiten, können wir existierende Krankheiten heilen, länger und allgemein gesünder Leben, sauberere Energiequellen nutzen … im Prinzip alles was sinnvoll ist. Und das wird in einer Gesellschaft mit einem Recht auf alimentierte Faulheit nicht passieren. Aus der Sicht eines Einzelnen sicherlich nice, aus Gesellschaftssicht katastrophal.
Caveat: Ich betone nochmal, dass ich nicht pro "Egal welche Arbeit. Hauptsache arbeiten weil arbeiten toll ist." argumentieren will. Es geht mir um die sinnvolle Nutzung des Potentials an Arbeitskraft in einer Gesellschaft, welche eben nicht brachliegen sollte, sondern möglichst effizient und sinnvoll genutzt werden sollte. Das mag mancher als "schön schaffe schaffe Häusle bauen lol scheiß naive Arbeitsdrohnenlogik … voll Opfer style!!!" verstehen. Die Vergangenheit zeigt, dass Kulturen gerne mal zugrundegegangen sind oder marginalisiert wurden nachdem sie dekadent und faul wurden. Das letzte Mal zeigte sich das im Juni in Russland.