Religion und Ethik in der Schule

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Der Religionsunterricht heute ist _nicht_ als neutraler rein informativer Unterricht gedacht. Er ist ein Instrument der Kirche zur Verbreitung ihres Glaubens. Er ist kein sachlicher Geschichtsunterricht und gehört deshalb nicht in die Schule.

Wie du das einfach als Fakt abtust, weil es deiner Meinung und deiner Vorstellung entspricht. Aber nein - es ist nicht so.
Mag ja sein, dass es woanders anders gelehrt wird, aber bei uns im Religionsunterricht, den fast nur Atheisten besucht haben, wurde nichts aufgezwungen und nicht mal die christliche Seite hervorgehoben (evangelischer Unterricht). Es wurde über alle Religionen neutral informiert und diskutiert. Kritische Auseinandersetzung wurden begrüßt und es wurde über Widersprüche in der Bibel philosophiert.
Aber nicht nur Religionen waren Gegenstand des Unterrichts, sondern auch soziale Themen und natürlich Sekten, vor denen auch richtigerweise gewarnt wurde. (Scientology, Zeugen Jehovas und und und)
Das waren eigentlich 1a Stunden mit offener Unterrichtskultur, den alle mitgestalten konnten.
Man sollte einfach mal das Thema differenziert und sachlich betrachten, stattdessen kommst du immer wieder mit deiner Religionsphobie steil aus der Kurve (ja ich weiß, das ist in unserer Generation sehr beliebt).
 
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Wie du das einfach als Fakt abtust, weil es deiner Meinung und deiner Vorstellung entspricht. Aber nein - es ist nicht so.
Mag ja sein, dass es woanders anders gelehrt wird, aber bei uns im Religionsunterricht, den fast nur Atheisten besucht haben, wurde nichts aufgezwungen und nicht mal die christliche Seite hervorgehoben (evangelischer Unterricht). Es wurde über alle Religionen neutral informiert und diskutiert. Kritische Auseinandersetzung wurden begrüßt und es wurde über Widersprüche in der Bibel philosophiert.
Aber nicht nur Religionen waren Gegenstand des Unterrichts, sondern auch soziale Themen und natürlich Sekten, vor denen auch richtigerweise gewarnt wurde. (Scientology, Zeugen Jehovas und und und)
Das waren eigentlich 1a Stunden mit offener Unterrichtskultur, den alle mitgestalten konnten.
Man sollte einfach mal das Thema differenziert und sachlich betrachten, stattdessen kommst du immer wieder mit deiner Religionsphobie steil aus der Kurve (ja ich weiß, das ist in unserer Generation sehr beliebt).
tja nur hängt das alles eben sehr stark vom Lehrer ab...der kann eben offen sein oder stark konservativ-christlich...bei uns soll mal eine Lehrerin einen Schüler als "Satanisten" etc bezeichnet haben und dann vor die Tür gesetzt haben, nachdem der in Frage gestellt hatte, ob Jesus denn wirklich solche Wunder vollbracht hätte...ironischerweise hat die Lehrerin auch gleichzeitig Biologie unterrichtet und das sogar verdammt gut :ugly:

wenn man seinen (katholischen...bei den Evangelen kenn ich solche Bsp zumindest nicht) Religionsunterricht ZU offen gestaltet und das ggf auch irgendwelchen Eltern (mglw auch Schülern, wobei das wahrscheinlich seltener ist) nicht passt und die sich damit an entsprechende Stellen von der Kirche wenden, können die damit auch einen Religionslehrer aus diesem Fach rausdrängen, weil der nicht nur die Erlaubnis vom Staat sondern auch von der Kirche haben muss...das allein find ich schon ziemlich daneben
 
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Wie du das einfach als Fakt abtust, weil es deiner Meinung und deiner Vorstellung entspricht. Aber nein - es ist nicht so.
Mag ja sein, dass es woanders anders gelehrt wird, aber bei uns im Religionsunterricht, den fast nur Atheisten besucht haben, wurde nichts aufgezwungen und nicht mal die christliche Seite hervorgehoben (evangelischer Unterricht). Es wurde über alle Religionen neutral informiert und diskutiert. Kritische Auseinandersetzung wurden begrüßt und es wurde über Widersprüche in der Bibel philosophiert.
Aber nicht nur Religionen waren Gegenstand des Unterrichts, sondern auch soziale Themen und natürlich Sekten, vor denen auch richtigerweise gewarnt wurde. (Scientology, Zeugen Jehovas und und und)
Das waren eigentlich 1a Stunden mit offener Unterrichtskultur, den alle mitgestalten konnten.
Man sollte einfach mal das Thema differenziert und sachlich betrachten, stattdessen kommst du immer wieder mit deiner Religionsphobie steil aus der Kurve (ja ich weiß, das ist in unserer Generation sehr beliebt).

Wurde auch vor der katholischen Sekte gewarnt? Besser als Scientology und Zeugen Jehovas sind die nämlich auch nicht.

Wie dein persönlicher Unterricht aussah ist eigentlich irrelevant. Du magst Glück gehabt haben. Aber Religionsunterricht ist im Design her nicht neutral, das lässt sich einfach nicht abstreiten.
 
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es wurden durchaus auch offizielle standpunkte der katholischen kirche vom religionslehrer kritisiert.
so war das zumindest bei mir.
ich weiss auch nicht, wieso alles unbedingt neutral sein muss, das geht doch überhaupt nicht. der lehrer bringt immer seine persönliche meinung und sichtweise ins spiel, egal in welchem fach. ich hatte zwei jahre lang nen scheiss nazi als geschichtslehrer, das hat auch keinen gebockt.
 
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Interessant, was manche Leute sich unter Religionsunterricht vorstellen, insbesondere solche kommetare:

bitte nicht schon wieder.

religionsunterricht hat imho nix an schulen verloren, das soll in vma in privaten indoktrinationsstätten stattfinden.

Religion war doch das Unterrichtsfach, indem man seine Hausaufgaben noch schnell machen konnte, oder?

Ich bin auch der Meinung in der Grundschule braucht man keinen Ethik unterricht, am Gymnasium fand ich den Religionsunterricht (evangelisch) aber eigentlich immer sehr gut.
Man hat vieles angesprochen und wurde viel über andere Religionen informiert, auch darüber wo Religion überhaupt herkommt, wie die Geschichte des christentums ist, gottesbeweise, gegenbeweise, usw.
Natürlich hat man auch viel über die eigene Religion gelernt, aber nicht aus sicht eines Priesters oder so.
Und das finde ich auch nicht verwerflich, wenn man in Politik erklärt bekommt wie die bundesrepublik funktioniert bezeichnet ads auch niemand als indoktrination.

War insgesamt ein sehr gutes fach und hatte in keinster weise irgendwas mit christlicher propaganda oder konfirmationsunttericht zu tun.
 
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es wurden durchaus auch offizielle standpunkte der katholischen kirche vom religionslehrer kritisiert.
so war das zumindest bei mir.
ich weiss auch nicht, wieso alles unbedingt neutral sein muss, das geht doch überhaupt nicht. der lehrer bringt immer seine persönliche meinung und sichtweise ins spiel, egal in welchem fach. ich hatte zwei jahre lang nen scheiss nazi als geschichtslehrer, das hat auch keinen gebockt.

Es ist doch ein riesiger Unterschied, ob man einen Lehrer hat der in einem eigentlich neutral gedachten Fach nicht wirklich neutral unterrichtet oder ob man direkt ein Fach einführt, dass in seiner Grundidee schon gar nicht neutral sein kann und dann darauf hofft, dass nette Lehrer doch das beste draus machen sollen.

Nochmal: Geschichte als Fach soll Fakten vermitteln. Wenn ein Lehrer das ideologisch färbt dann ist das die Schuld des Lehrers, nicht des Unterrichtsfachs. Das kann passieren aber es ist kein Fehler des Systems sondern des unterrichtenden Individuums.
Religion als Fach soll Schülern das Christentum näherbringen. Das ist ein Fehler des Systems. Wenn ein Lehrer es schafft, dieses Fach "gut" zu unterrichten dann ist das erfreulich. Es ist aber dann einzig und allein dem unterrichtenden Individuum zuzuschreiben und entschuldigt nicht das eigentlich falsche System.
 
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es wurden durchaus auch offizielle standpunkte der katholischen kirche vom religionslehrer kritisiert.
so war das zumindest bei mir.
ich weiss auch nicht, wieso alles unbedingt neutral sein muss, das geht doch überhaupt nicht. der lehrer bringt immer seine persönliche meinung und sichtweise ins spiel, egal in welchem fach. ich hatte zwei jahre lang nen scheiss nazi als geschichtslehrer, das hat auch keinen gebockt.

Doch das bockt eigentlich jeden Nazi Lehrer bekommen normalerweise Arbeitsverbot.
 
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Interessant, was manche Leute sich unter Religionsunterricht vorstellen, insbesondere solche kommetare:

Schön, dass du so einen tollen Religionsunterricht hattest. Bei mir sah der aber anders aus, sowohl in der Grundschule als auch aufn Gymnasium. Ich kann mich an nichts nennenswertes erinnern, was ich im Religionsunterricht gelernt haben könnte. Da hieß es entweder Langeweilen, weil der Lehrer keine gute Unterrichtsgestaltung hatte, oder halt Hausaufgaben machen...
Die Lösung, die es hier in Berlin gibt, nach Grundschule Ethik und wahlweise Religion finde ich gut, muss nur noch auf die Grundschule übertragen werden. Man muss halt nur Ethik entsprechend anpassen, und daran sehe ich irgendwie das geringste Problem...
 
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Du darfst gerne Maßstäbe anlegen. Du darfst diese nur nicht unterrichten. Genau deshalb will ich Religionsunterricht ja abschaffen.
Nochmal:
1.) Du legst Maßstäbe an die Religion an
2.) Auf Grund dieser Maßstäbe entscheidest du, Religion sei nicht unterichtenswert

Was ich mache ist:
1.) Ich lege Maßstäbe an alles an, nicht nur die Religion, denn ich bin ja ein aufgeschlossener Mensch der über das große, ganze nachdenkt.
2.) Auf Grund dieser Maßstäbe komme ich zu dem Schluss, dass sowohl die Religion, wie aber auch der Rest sehr sehr stark verbesserungswürdig ist.
Im Gegensatz zu dir 'will' ich deswegen nicht nur den Religionsunterricht verbieten, sonder gleich den gesammten Unterricht, der in irgend einer Form ein Wertesystem enthält.

Du willst letztendlich den Relegionsunterricht abschaffen, da er nicht deiner Vorstellung entspricht. Berechtig oder begründet ist das aber in letzter Konsequenz nicht, da du eben nicht bereit bist einen Schritt weiter zu gehen und das dahinter steckende Prinzip auf das große, ganze anzuwenden.
Deswegen bist du aber genauso gut oder schlecht wie jeder Relegionsheini.

Nur um das klar zu stellen, letztendlich will ich natürlich nicht den Unterricht, auch den Religionsuntericht, verbieten, worum es mir geht ist nur die Scheinheiligkeit einiger hier aufzuzeigen.
 
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Nochmal:
1.) Du legst Maßstäbe an die Religion an
2.) Auf Grund dieser Maßstäbe entscheidest du, Religion sei nicht unterichtenswert

Was ich mache ist:
1.) Ich lege Maßstäbe an alles an, nicht nur die Religion, denn ich bin ja ein aufgeschlossener Mensch der über das große, ganze nachdenkt.
2.) Auf Grund dieser Maßstäbe komme ich zu dem Schluss, dass sowohl die Religion, wie aber auch der Rest sehr sehr stark verbesserungswürdig ist.
Im Gegensatz zu dir 'will' ich deswegen nicht nur den Religionsunterricht verbieten, sonder gleich den gesammten Unterricht, der in irgend einer Form ein Wertesystem enthält.

Du willst letztendlich den Relegionsunterricht abschaffen, da er nicht deiner Vorstellung entspricht. Berechtig oder begründet ist das aber in letzter Konsequenz nicht, da du eben nicht bereit bist einen Schritt weiter zu gehen und das dahinter steckende Prinzip auf das große, ganze anzuwenden.
Deswegen bist du aber genauso gut oder schlecht wie jeder Relegionsheini.

Uhm welcher andere Unterricht enthält denn ein (moralisches) Wertesystem? Als ich das letzte mal nachgesehen habe ging es in Mathe so eher um Zahlen/rechnen und in Deutsch um Rechtschreibung bzw. schreiben lernen (in der Grundschule). Alle anderen Unterrichtsfächer sind doch faktenbasiert und prinzipiell wertneutral. Dass einzelne Individuen ihre Ideologie dort einbringen mag stimmen (gerade in Geschichte oder Politik findet das wohl oft statt - wobei weder Geschichte noch Politik in der Grundschule unterrichtet werden, so dass sich das Problem hier eigentlich gar nicht stellt, wir reden ja immerhin über Kinder und nicht über die gymnasiale Oberstufe) aber ist wie gesagt für das dahinterstehende System nicht wirklich relevant.
Religion ist nunmal das einzige Fach, das in seiner Natur nicht neutral sein kann. Der Rest erfüllt diese Grundvoraussetzung.
Was meinst du eigentlich mit "der Rest ist stark verbesserungswürdig"? Sollen sich Mathelehrer jetzt "bessere" Zahlen ausdenken?!
 
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In der Grundschule gibs irgendwie immer n Fach was in Richtung Sozialkunde geht. Heisst überall (natürlich -_-) anders und hat verschiedene Schwerpunkte, aber dort wäre es schon möglich ideologisch zu lehren.
 
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Schön, dass du so einen tollen Religionsunterricht hattest. Bei mir sah der aber anders aus, sowohl in der Grundschule als auch aufn Gymnasium. Ich kann mich an nichts nennenswertes erinnern, was ich im Religionsunterricht gelernt haben könnte. Da hieß es entweder Langeweilen, weil der Lehrer keine gute Unterrichtsgestaltung hatte, oder halt Hausaufgaben machen...
Die Lösung, die es hier in Berlin gibt, nach Grundschule Ethik und wahlweise Religion finde ich gut, muss nur noch auf die Grundschule übertragen werden. Man muss halt nur Ethik entsprechend anpassen, und daran sehe ich irgendwie das geringste Problem...

du hast jetzt genau null über deinen religionsunterricht erzählt, nur dass er langweilig war weil dein lehrer anscheinend für dich schlecht war.
und ethik gibts bei uns wie gesagt auch.
 
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Religionsunterricht wird doch mehr und mehr zu Ethik unterricht. Natürlich kommt es auf die Qualität des Lehrers an. Mein Lehrer damals war sogar Pfaffer und trozdem war er mit Abstand der beste Religionslehrer den ich in meiner Schulzeit hatte.

Es ging ihm nicht um auswendiglernen von Bibelstellen oder irgendwelchen Doktrinen sondern um das Große und Ganze. Philosophie. Ideologien betrachten usw..


Alle sind sich einig: Unterricht über Religionen => [x] win
Unterricht der Religion (einer bestimmten und nicht im Sinne von ''erklären'' sondern ''partizipieren'') => [x] fail
 
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Religionsunterricht wird doch mehr und mehr zu Ethik unterricht. Natürlich kommt es auf die Qualität des Lehrers an. Mein Lehrer damals war sogar Pfaffer und trozdem war er mit Abstand der beste Religionslehrer den ich in meiner Schulzeit hatte.

Es ging ihm nicht um auswendiglernen von Bibelstellen oder irgendwelchen Doktrinen sondern um das Große und Ganze. Philosophie. Ideologien betrachten usw..


Alle sind sich einig: Unterricht über Religionen => [x] win
Unterricht der Religion (einer bestimmten und nicht im Sinne von ''erklären'' sondern ''partizipieren'') => [x] fail

this
 
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Man könnte auch über die Sinnhaftigkeit des Deutschunterrichts streiten.

Wenn ich mit Bewerbern spreche, muss ich leider häufig feststellen, dass grundlegendes Wirtschaftswissen fehlt. Die Leute kennen nicht den Unterschied zwischen Eigen- und Fremdkapital, wissen nicht was Derivate sind und die Bilanz ist für viele ein Buch mit sieben Siegeln.

Die Wirtschaftswissenschaften werden an Schulen völlig vernachlässigt. Selbst "Sozialwissenschaft" beschränkt sich häufig auf Soziologie, und bildet somit neben Deutsch, Philosophie, Religion, Kunst, etc. ein weiteres Blabla-Fach. Falls doch mal über Wirtschaft gesprochen wird, dann fallen häufig die Namen Marx und Engels, bzw. es wird über kommunistische Systeme debattiert (wobei wir wieder beim "blabla" wären). Namen wie Keynes, Hayek oder M. Friedmann fallen leider garnicht.
 
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Also da musst du mir aber echt erklären was an Biologie ein moralisches Wertesystem sei?!?
 
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In meinem Bio-LK auf jeden Fall:

Biologismus

Allgemein beansprucht jede Naturwissenschaft eine bestimmte erkenntnistheoretische (und damit auch in manchen Konzeptionen: ethische) Position.

Auf jeden Fall aber müssen Vorannahmen getroffen werden um sinnvoll Naturwissenschaft zu betreiben, die aber selbst nicht mehr naturwissenschaftlich reduzibel sind. (So dürfte es z.B. der Physik kaum gelingen Kausalität auf physikalische Gegebenheiten zu reduzieren)
 
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Nenn mal bitte genauere Beispiele in deinem Bio-LK. Hat der Lehrer Sozialdarwinismus gelehrt?
 
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Reduktion von menschlichem Verhalten auf neurophysiologische Phänomene
Reduktion von menschlichem Verhalten auf evolutionsbiologische Phänomene
Reduktion von ethischen Sätzen auf evolutionsbiologische Phänomene

Und so weiter.

Ich spreche mich garnicht gegen die Gültigkeit solcher Reduktionismen aus, aber normativ aufgeladen sind die vermeintlich objektiven hard sciences allemal.

E: Alleine schon das Objektivitätskriterium das hier immer mal wieder an die Religionen angelegt wurde: Das besagt nichts anderes als "Erkenntnis soll "objektiv" sein", das ist eine starke moralische Forderung. Geht noch weiter mit "Nur objektive Erkenntnis soll im gesellschaftlichen Diskurs Gehör finden", eine weitere stark normativ geladene Forderung, die implizit im (auch in den Schulen vermittelten) szientistischen Weltbild mitschwingt.

Nochmal, bevor mir das hier wieder vorgeworfen wird:

Ich sage nicht, dass die oben genannten Forderungen nicht gut begründbar sind, ich versuche nur zu zeigen, dass auch scheinbar "objektive" Wissenschaften moralische Vorannahmen vermitteln.
 
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Reduktion von menschlichem Verhalten auf neurophysiologische Phänomene
Reduktion von menschlichem Verhalten auf evolutionsbiologische Phänomene
Reduktion von ethischen Sätzen auf evolutionsbiologische Phänomene

Und so weiter.

Ich spreche mich garnicht gegen die Gültigkeit solcher Reduktionismen aus, aber normativ aufgeladen sind die vermeintlich objektiven hard sciences allemal.

Dass einzelne Individuen ihre Ideologie dort einbringen mag stimmen [...] aber ist wie gesagt für das dahinterstehende System nicht wirklich relevant.

'nuff said

E: Alleine schon das Objektivitätskriterium das hier immer mal wieder an die Religionen angelegt wurde: Das besagt nichts anderes als "Erkenntnis soll "objektiv" sein", das ist eine starke moralische Forderung. Geht noch weiter mit "Nur objektive Erkenntnis soll im gesellschaftlichen Diskurs Gehör finden", eine weitere stark normativ geladene Forderung, die implizit im (auch in den Schulen vermittelten) szientistischen Weltbild mitschwingt.

Nochmal, bevor mir das hier wieder vorgeworfen wird:

Ich sage nicht, dass die oben genannten Forderungen nicht gut begründbar sind, ich versuche nur zu zeigen, dass auch scheinbar "objektive" Wissenschaften moralische Vorannahmen vermitteln.

Nein es sind objektive experimentell nachgewiesene Grundlagen, keine moralischen Vorannahmen. Dass man in der Moral _auch_ davon spricht macht die Experimente nicht moralisch.
 
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Was meinst du eigentlich mit "der Rest ist stark verbesserungswürdig"? Sollen sich Mathelehrer jetzt "bessere" Zahlen ausdenken?!

Um Mathe als Beispiel zu nehmen, hier heisst es ja nicht nur Zahlen und Rechenarten zu verstehen und begreifen sondern auch etwas damit anfangen zu können.

Eine Aufgabe wie:
Wenn ein Apfel 1 Euro kostet, wieviel kosten dann 5 Äpfel?

Enthält:
1.) Eine 'mathematische' Fragestellung
2.) Information über Geld und wie das funktioniert

Nicht viel in beiderlei Hinsicht, aber genauso wie man daraus lernt 1*5=5, lernt man daraus: Äpfel kosten Geld.

Äpfel kosten aber nur deshalb Geld, da wir das so festgelegt haben, das ist kein Naturgesetz oder ähnliches. Hier spielt also auf einmal unser gesammtes Wertesystem mit hinein.
 
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Und das ist für dich ein Argument dass Mathe ideologisch behaftet sei?
 
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Nicht Mathe, sondern die Welt in der wir leben. Da wir aber Mathe mittels dieser erklären ist der Matheunterricht logischerweise auch davon betrofen.
 
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Dann sind wir wieder bei dem oben schon gebrachten Punkt: Dass die praktische Umsetzung eines theoretisch "perfekten" Fachs nicht "perfekt" sein kann ist recht klar.
Das ist aber etwas ganz anderes, als ein "unreines" Fach wie den heutige kirchlich gesteuerte Religionsunterricht, das in der Intention schon ideologisch gefärbt ist, zu unterrichten.
 
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Nein es sind objektive experimentell nachgewiesene Grundlagen, keine moralischen Vorannahmen. Dass man in der Moral _auch_ davon spricht macht die Experimente nicht moralisch.

Wenn du mir noch sagst, wie man "objektiv experimentell" nachweisen kann, dass Hypothesen "objektiv experimentell" nachgewiesen werden müssen, bin ich glücklich.

Induktion ("objektiv experimentelles" Nachweisen) kann dir niemals zwingende Wahrheit beweisen und durch Induktion die Validität von induktiven Schlüssen zu beweisen klingt auch etwas abenteuerlich. (Induktionsproblem (Wiki)

Letztendlich lässt sich naturwissenschaftliche Methodik wohl immer auf die wissenschaftliche Methode normierende Sätze zurückführen die außerhalb des Untersuchungsbereichs der Naturwissenschaft liegen müssen. Dass dir das nicht bewusst/einsichtig ist, zeigt doch wie gut die szientistische Indoktrination (wie richtig die impliziten Vorannahmen auch sein mögen) durch die Schule funktioniert.
 
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Letztendlich lässt sich naturwissenschaftliche Methodik wohl immer auf die wissenschaftliche Methode normierende Sätze zurückführen die außerhalb des Untersuchungsbereichs der Naturwissenschaft liegen müssen. Dass dir das nicht bewusst/einsichtig ist, zeigt doch wie gut die szientistische Indoktrination (wie richtig die impliziten Vorannahmen auch sein mögen) durch die Schule funktioniert.

Nein, dieses Problem löst sich auf wenn man von absoluten normierenden Sätzen abrückt und sich mit statistischen Aussagen begnügt.
Das Induktionsproblem besteht auch nicht mehr, wenn man von dem "sicheren Wissen" zu statistischen Aussagen übergeht. Überhaupt kommt die ganze Problematik erst dadurch zustande, dass Philosophen wissenschaftliche Aussagen falsch verstehen und als absolut deuten.

Oder ganz einfach ausgedrückt: Dass die Welt gewissen Naturgesetzen unterliegt ist mit überwältigender Wahrscheinlichkeit wahr. Wir haben keine Letztbegründung dafür und wir können nicht garantieren, dass diese Naturgesetze für alle Zeiten und überall gelten aber es ist die einzig vernünftige Annahme basierend auf den uns bekannten Daten. Mit überwältigender Wahrscheinlichkeit sind die von uns erkannten Naturgesetze allgemein gültig. Diese statistische Aussage umgeht die von dir angesprochene Problematik.

Oder noch einfacher: Ich kann nicht beweisen dass keine rosa Einhörner gibt aber ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass es so etwas gibt, verschwindend gering ist und wenn du anfängst an rosa Einhörner zu glauben kann ich dich zu Recht auslachen.
 
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Dann sind wir wieder bei dem oben schon gebrachten Punkt: Dass die praktische Umsetzung eines theoretisch "perfekten" Fachs nicht "perfekt" sein kann ist recht klar.
Das ist aber etwas ganz anderes, als ein "unreines" Fach wie den heutige kirchlich gesteuerte Religionsunterricht, das in der Intention schon ideologisch gefärbt ist, zu unterrichten.

Letztendlich spielt es nur keine Rolle ob Mathe theoretisch perfekt als Fach sein könnte, was zählt ist wie es tatsächlich unterrichtet wird. Solange das aber der Fall ist nehme ich mir auch das Recht heraus, den gesammten Unterricht bzw damit verbunden die Menschheit zu bewerten. Genauso wie du es für die Religionen machst.
Was bedeutet das im Endeffekt?
Angenommen das Christentum beschwert sich über den Islam, dass dieser ideologisch und nicht so fortgeschritten sei, dann würde beides stimmen. Jetzt aber aus Sicht des Christentum zu fordern man möge den islamischen Religionsunterricht verbieten zeigt die eigentlich Komik der Situation auf.

Genau das machst du aber, du stehst vieleicht etwas über den Christentum, nur der Unterschied zwischen dir bzw dem Ist-Zustand und den Soll-Zustand ist so viel größer als der zwischen der Religion und dir. Wenn also ein unabhängiger dritter, als den ich mich/uns nicht sehe, das betrachten würde, böte sich für ihn wahrscheinlich hier das Equivalent einer Diskussion zwischen Katholiken und Protestanten von wegen was den besser sei ;) .
 
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Mathe ist gut und fundamental.

Religion ist schwachsinner Wichs der nur zur Verdummung der menschen da ist.

Selbst wenn Mathe ein problem mit der Ideologie des marktes hätte, wäre der Nutzen dennoch da. Genau wie bei eigentlicha llen Fächern... außer Religion.
 
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Ich wüßte jetzt nicht, was Religion schlimmer als Philosophie, Deutsch, Soziologie und anderen blabla-Fächern macht.
 
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Genau das machst du aber, du stehst vieleicht etwas über den Christentum, nur der Unterschied zwischen dir bzw dem Ist-Zustand und den Soll-Zustand ist so viel größer als der zwischen der Religion und dir. Wenn also ein unabhängiger dritter, als den ich mich/uns nicht sehe, das betrachten würde, böte sich für ihn wahrscheinlich hier das Equivalent einer Diskussion zwischen Katholiken und Protestanten von wegen was den besser sei ;) .

Uhm ... nein?
Ein unabhängiger Dritter könnte nur urteilen, dass der wissenschaftliche Standpunkt fundamental verschieden vom religiösen Standpunkt ist. Und dass nur der wissenschaftliche Standpunkt experimentell bestätigt werden konnte.
Das ist nunmal so. Egal wie unabhängig man das betrachtet, ändern wird sich daran nichts.
Der Vergleich mit Katholiken und Protestanten hinkt also einfach, er ist nicht zulässig. Er liest sich zwar schön aber es ist einfach keine treffende Analogie. Äpfel und Birnen sozusagen.

Letztendlich spielt es nur keine Rolle ob Mathe theoretisch perfekt als Fach sein könnte, was zählt ist wie es tatsächlich unterrichtet wird.

Doch, das spielt eine sehr wesentliche Rolle.
In einem theoretisch perfekten Fach hat man ein klares Ideal, nach dem man den Unterricht ausrichten kann. Wenn ein Individuum tatsächlich "schlecht" unterrichtet ist das dann feststellbar und kann korrigiert werden.
In einem Fach, das schon in seiner Ausrichtung her ideologisch geprägt ist, kann dieser Prozess niemals stattfinden. Die Reduzierung auf vernünftige Fächer ist also eine notwendige Grundvoraussetzung für die von dir geforderte Verbesserung des Unterrichts.
 
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Benrath

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Fragman hat halt einfach generell nen Problem mit Religion jeder Art und nicht mit den Leuten die sie praktizieren. Ist wie mit guns dont kill ppl but ppl kill ppl.
 
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Najo, ich finds schade um jeden der diesen Blödsinn Glauben schenkt, aber ja, die Institution Religion geht mir wirklich mehr auf den Sack.
 
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