Religion und Ethik in der Schule

qwertzasdf1234

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Ich fände einen allumfassenden Religionsunterricht inkl. Ethikunterricht nicht verkehrt, denn letzlich beschäftigt man sich in der Schule sowieso mit allem nicht wirklich tiefgehend. Sowas würde einem aber das gewisse Grundgerüst geben, um zu wissen worum es überhaupt bei allem geht.

Ich selber weiß jedoch natürlich nicht, inwiefern das zeittechnisch realisierbar wäre, aber ich fände es ehrlichgesagt alles andere als verkehrt.

e: natürlich alles unter neutralem Gesichtspunkt, ohne den Schülern irgendetwas aufzuzwingen - auf rein sachlicher Grundlage.
 
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Wenn sie den Unfug dann doch mögen können sie sich ja später noch dafür entscheiden aber in der Kinderheit sollte man solche Ideologien so fern wie nur irgendwie möglich von ihnen halten, so dass sie sich auch wirklich frei entscheiden können wenn sie alt genug sind und nicht durch die Indoktrination voreingenommen sind.
blos nicht. die erwachsenen konvertiten sind (vollkommen unabhängig zu welcher religion oder weltanschauung sie "konvertieren") die schlimmsten fanatiker von allen.
wenn es etwas zu bekämpfen gibt, dann fanatismus jedweder art, nicht religionen..


ansonsten # an justskilled.
 

qwertzasdf1234

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Höre grade von meiner Freundin, dass sowas an ihrer Gesamtschule in Oldenburg bereits stattgefunden hat wie ich mir das vorgestellt habe.

Jetzt fühle ich mich minderbemittelt und ungebildet. 8[
 
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Höre grade von meiner Freundin, dass sowas an ihrer Gesamtschule in Oldenburg bereits stattgefunden hat wie ich mir das vorgestellt habe.

Jetzt fühle ich mich minderbemittelt und ungebildet. 8[

ich wußte ja gar nicht das du so eine junge Freundin hast JS wenn sie noch in die Gesamtschule geht :top2:
 

qwertzasdf1234

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Sorry, an ihrer Ehemaligen. Studiert an meiner Uni :fu: zufrieden, Trollface?
 
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ALLES ist irgendwe und vielleicht erst irgendwann nachvollziehbar und testbar (also wissenschaftlich überprüfbar) wenn es das nicht ist, danng ibt es keinen Grund anzunehmen dass es wahr wäre.
Denk doch mal kurz darüber nach: bist du dir immernoch so sicher?

Falls ja, fänd ichs ziemlich bemerkenswert. Du lobst die wissenschaft, beharrst aber gleichzeitig auf einer meinung, die gar nicht wissenschaftlich gerechtfertig ist - tatsächlich glaube ich, dass sie unter wissenschaftlern eher eine randerscheinung ist. Ist das nicht interessant?

Man muss aber gar keine wissenschaft bemühen, um religion zu rechtfertigen, dafür genügt gesunder menschenverstand. Gibt es nicht dieses zitat, weiß leider nicht, von wem: die menschen könnten ohne gott leben, aber nicht ohne religion?
Ich sehe darin ein körnchen wahrheit. Jedenfalls macht es mich nachdenklich und ich weiß wirklich nicht, ob ich lieber in einer welt mit oder ohne religion leben würde.

Wieso man gläubige menschen so diffamieren muss, versteh ich nun überhaupt nicht. Eigentlich alle bekennenden christen, die ich kenne, sind sehr aufgeschlossen und weder verblendet noch indoktriniert - darunter sind sogar katholiken, obwohl die evangelischen klar in der mehrheit sind.
Bei denen hab ich eh eher den eindruck, als sei christliche religion so eine art wunschkasten: jeder glaubt an sowas wie gott, aber jeder hat seine ganz eigene vorstellung, trotzdem fühlt man sich verbunden.
Daran ist doch nun wirklich nichts auszusetzen.

Wäre auch nichts anderes als Vorbeterei. Wenn man ethisch handeln möchte (und nicht nur handeln möchte, "weil der Lehrer/die Eltern/die Gesellschaft" es so möchte), muss man die Gründe verstehen, d.h. man muss eine lange Argumentationskette von vorn bis hinten erklären.
Auch wenn es uns sehr weit vom thema wegführt, kann ich nicht widerstehen, hier was zu zu sagen:
Ich glaube nicht, dass ethisches handeln aus einer vollständigen argumentationskette hervorgeht. Ich würde sogar soweit gehen, dass zu ethischem handeln nicht mal einsicht erforderlich ist.
Ich denke, die meisten menschen handeln ethisch, weil sie eine pflicht empfinden, deren ursprung ihnen dunkel ist. Sonst gäbe es ja auch nicht soviele sich widersprechende ethische ansichten, oder?
In einer konkreten situation hat man oft sowieso keine zeit, sich über argumentationsketten zu scheren, weil schnelles handeln gefragt ist. Und dann tut man (im besten fall das richtige!), was man gelernt hat: durch vorbild, beispiel und übung.
 
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Wieso man gläubige menschen so diffamieren muss, versteh ich nun überhaupt nicht.
Der Arbeitsalltag ist voll von ungelösten Problemen und geprägt von Wettbewerb und Verlusten. Die Religion steht daneben und schaut zu. Löst die Religion unsere Probleme von Kriminalität, Korruption, Arbeitslosigkeit und Energie? Ich glaube nicht. Das wird der Grund sein, warum viele Leute darauf biestig reagieren.
 
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Der Arbeitsalltag ist voll von ungelösten Problemen und geprägt von Wettbewerb und Verlusten. Die Religion steht daneben und schaut zu. Löst die Religion unsere Probleme von Kriminalität, Korruption, Arbeitslosigkeit und Energie? Ich glaube nicht. Das wird der Grund sein, warum viele Leute darauf biestig reagieren.

Man könnte argumentieren, dass die Säkularisierung der Moral ein Begründungsdefizit hinterlassen hat, das die Handlungsfähigkeit der Politik einschränkt (vgl. Vittorio Hösle: Die Krise der Gegenwart und die Verantwortung der Philosophie). Das heißt nicht, dass Moral auf keine andere Weise fundiert werden kann, oder dass eine bestimmte Religion als genuin wahr betrachtet werden muss, aber eine bestimmte Funktion erfüllt sie allemal.


Nun zu Clawg: Wenn du schon eine so starke Behauptung aufstellst, meinst du nicht, dass du dann ein paar Argumente liefern solltest? Mir fällt jetzt auf Anhieb kein ethisches System ein, das Einsicht in eine "Argumentationskette" als notwendige Bedingung für moralisches Handeln postuliert.
 
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Fragman hingegen hat Religion als solche als (wissenschaftlich) schwachsinnig abgetan, obwohl er sich nie mit religion in irgendeiner Form (Theologie im weitesten Sinne) beschäftigt hat und das ist einfach ignorant und bauernschlau.

Achso.. ne, sorry aber mein Wissen über Religionen ist schon vorhanden.
Ignorant ist es nicht anzuerkennen dass Religionen unbewiesener und unbeweisbarer Schwachsinn sind.

Denk doch mal kurz darüber nach: bist du dir immernoch so sicher?
ja?

Falls ja, fänd ichs ziemlich bemerkenswert. Du lobst die wissenschaft, beharrst aber gleichzeitig auf einer meinung, die gar nicht wissenschaftlich gerechtfertig ist - tatsächlich glaube ich, dass sie unter wissenschaftlern eher eine randerscheinung ist. Ist das nicht interessant?
[/Quote]
Welche soll das denn sein?

Man muss aber gar keine wissenschaft bemühen, um religion zu rechtfertigen, dafür genügt gesunder menschenverstand. Gibt es nicht dieses zitat, weiß leider nicht, von wem: die menschen könnten ohne gott leben, aber nicht ohne religion?
Gibt kaum was schlimmeres als die Argumentation mit dem "Gesunden Menschenverstand". Denn den gibt es nicht. Was du als diesen bezeichnest ist kulturell und sozial geprägtes Wissen. Für dich mag es absolut selbstverständlich zu sein am Tisch nciht zu rülpsen, für andere Kulturkreise ist das aber anders.
Oder anders: Ist der gesunde Verstand nciht erstmal in einer Situation in der er Beweise für Behauptungen haben möchte? Wäre er das nciht, würde man ja erstmal alles und jeden als wahr akzeptieren.

Ich sehe darin ein körnchen wahrheit. Jedenfalls macht es mich nachdenklich und ich weiß wirklich nicht, ob ich lieber in einer welt mit oder ohne religion leben würde.
Ohne
Wieso man gläubige menschen so diffamieren muss, versteh ich nun überhaupt nicht. Eigentlich alle bekennenden christen, die ich kenne, sind sehr aufgeschlossen und weder verblendet noch indoktriniert - darunter sind sogar katholiken, obwohl die evangelischen klar in der mehrheit sind.
Bei denen hab ich eh eher den eindruck, als sei christliche religion so eine art wunschkasten: jeder glaubt an sowas wie gott, aber jeder hat seine ganz eigene vorstellung, trotzdem fühlt man sich verbunden.
Daran ist doch nun wirklich nichts auszusetzen.
Sie sind verblendet in dem Gebiet der Religion. Wären sie es nciht, würden sie so einen Unfug auch nicht glauben.

Soll auch jeder in seinem Kämmerlein für sich das glauben was er will. ABER ich als angehender Lehrer finde es abstoßend wenn die Eltern ihren Schwachsinn auf die Kinder drücken.
Darum gehts doch hier auch.

Kinder sollten von Religionen genau wie von allen anderen Ideologen möglichst ferngehalten werden. Zumindest sollten sie eine Übersicht über das Prinzip einer Ideologie vorher verstanden haben.

Auch wenn es uns sehr weit vom thema wegführt, kann ich nicht widerstehen, hier was zu zu sagen:
Ich glaube nicht, dass ethisches handeln aus einer vollständigen argumentationskette hervorgeht. Ich würde sogar soweit gehen, dass zu ethischem handeln nicht mal einsicht erforderlich ist.
Ich denke, die meisten menschen handeln ethisch, weil sie eine pflicht empfinden, deren ursprung ihnen dunkel ist. Sonst gäbe es ja auch nicht soviele sich widersprechende ethische ansichten, oder?
In einer konkreten situation hat man oft sowieso keine zeit, sich über argumentationsketten zu scheren, weil schnelles handeln gefragt ist. Und dann tut man (im besten fall das richtige!), was man gelernt hat: durch vorbild, beispiel und übung.[/QUOTE]
 

qwertzasdf1234

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Bitte dann auch Medienverbot at its best. Keine Serien, Filme, Bücher etc.

Deine Art ist die andere Seite des Fanatismus. Glaubst du ernsthaft, Religionsunterricht an Schulen bildet Fanatiker aus?

Dein Religionshass erscheint schon ein wenig krankhaft.
 
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Deine Art ist die andere Seite des Fanatismus. Glaubst du ernsthaft, Religionsunterricht an Schulen bildet Fanatiker aus?

Wahrscheinlich nicht, das ändert aber nichts daran, dass er ungerecht ist.
Christliche Religion an Schulen zu unterrichten ist eine unfaire Bevorzugung derselben. Wenn es christlichen Religionsunterricht gibt dann muss auch Islamunterricht, Buddhismus und Unterricht zum fliegenden Spaghettimonster angeboten werden.
Zudem wurde vor ein paar Jahren mal festgestellt, dass Staat und Kirche prinzipiell getrennt werden sollten. Warum genau das jetzt sinnvoll ist muss ich dir hoffentlich nicht erklären aber dass Religionsunterricht in (staatlichen) Schulen dagegen verstößt ist doch recht offensichtlich, oder?
 
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In der Schweiz muss man als konfessionsloser nich in die Religion (also ich musst nicht).

Da galt iirc:
Katholiken ne Stunde pro Woche.
Reformierte auch irgendwie.
Der Rest hatte Freistunde bzw. halt früher Schluss.

Ich nehme an das ist in Schland nicht so?
 
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Wahrscheinlich nicht, das ändert aber nichts daran, dass er ungerecht ist.
Christliche Religion an Schulen zu unterrichten ist eine unfaire Bevorzugung derselben. Wenn es christlichen Religionsunterricht gibt dann muss auch Islamunterricht, Buddhismus und Unterricht zum fliegenden Spaghettimonster angeboten werden.
Zudem wurde vor ein paar Jahren mal festgestellt, dass Staat und Kirche prinzipiell getrennt werden sollten. Warum genau das jetzt sinnvoll ist muss ich dir hoffentlich nicht erklären aber dass Religionsunterricht in (staatlichen) Schulen dagegen verstößt ist doch recht offensichtlich, oder?

Ziemlich genau dies.
Religionsunterricht komplett abschaffen und wer meint seinen Kindern damit was gutes zu tun darf die dann gerne nachmittags auf eine private Einrichtung schicken auf der man Christentum/Islam/Buddhismus/Mormonentum oder sonstiges erklärt bekommt.
 
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In der Schweiz muss man als konfessionsloser nich in die Religion (also ich musst nicht).

Da galt iirc:
Katholiken ne Stunde pro Woche.
Reformierte auch irgendwie.
Der Rest hatte Freistunde bzw. halt früher Schluss.

Ich nehme an das ist in Schland nicht so?
Teils teils...anfangs halt manchmal noch frei (was imho in dem ursprünglich beschriebenen Bsp auch der Fall war), wenn es keinen Ersatzunterricht gibt ;)
 

qwertzasdf1234

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Mv

Ließ bitte meinen Post, in dem ich für allgemeinen, umfassenden Religions und Ethik-Unterricht einstand.
 
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Ich denke mal JS hat die Frage schon sehr gezielt an Fragman gestellt ;)...der übertreibt echt übelst xD

Ne, Fragman sieht das vollkommen richtig. Er drückt sich etwas krass aus (das mache ich ja auch ab und zu mal ganz gerne ;) ) aber die Aussagen stimmen halt einfach alle.
Religionen sind der letzte Dreck und es ist eine Schande für die Menschheit, dass dieser Dummfug noch nicht von der Erde verschwunden ist. Dass ein erwachsender Mensch ernsthaft an Gott/Geister/den Weihnachtsmann glaubt ist lächerlich und das auch noch seinen Kindern aufzuschwätzen ist noch viel schlimmer.
Kinder sollten vor so etwas geschützt werden. In Schulen sollte es Anti-Religionsunterricht (Aufklärung gegen Religionen) geben.
 
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Ne, Fragman sieht das vollkommen richtig. Er drückt sich etwas krass aus (das mache ich ja auch ab und zu mal ganz gerne ;) ) aber die Aussagen stimmen halt einfach alle.
Religionen sind der letzte Dreck und es ist eine Schande für die Menschheit, dass dieser Dummfug noch nicht von der Erde verschwunden ist. Dass ein erwachsender Mensch ernsthaft an Gott/Geister/den Weihnachtsmann glaubt ist lächerlich und das auch noch seinen Kindern aufzuschwätzen ist noch viel schlimmer.

Mag ja sein, nur gilt das für den Rest eben auch. Warum also die Aussage auf die Religionen beschränken. Das meiste, wenn nicht alles ist der letzte Dreck. Wir schöpfen das Potential was in der Menschheit steckt nicht einmal annähernd aus.
Das ein erwachsener Mensch ernsthaft an unseren jetzigen Zustand glaubt und unsere Kinder demensprechend doktrinieren will ist eine Schande. Wir könnten unseren Kindern jetzt ja beibringen, die Menschheit wäre Dummfug und es ist eine Schande, dass diese noch nicht von der Erde verschwunden ist ;) .
Wäre zweifelsohne richtig, nur nicht wirklich zielführend. Insofern vermisse ich die letzte Konsequenz der Aussagen, über Religionen zu schimpfen mag modern sein, aber seien wir doch mal ehrlich, dass ist in dieser Eingeschränktheit kein deut beser als die Relgion selbst die beschimpft wird :D .
 
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Das ein erwachsener Mensch ernsthaft an unseren jetzigen Zustand glaubt und unsere Kinder demensprechend doktrinieren will ist eine Schande. Wir könnten unseren Kindern jetzt ja beibringen, die Menschheit wäre Dummfug und es ist eine Schande, dass diese noch nicht von der Erde verschwunden ist ;) .
Wäre zweifelsohne richtig, nur nicht wirklich zielführend. Insofern vermisse ich die letzte Konsequenz der Aussagen, über Religionen zu schimpfen mag modern sein, aber seien wir doch mal ehrlich, dass ist in dieser Eingeschränktheit kein deut beser als die Relgion selbst die beschimpft wird :D .

Falsch. Denn "glauben" an den jetzigen Zustand ist etwas fundamental anderes als religiöser Glaube.
Genauso ist "glauben" an die Wissenschaft bzw. an naturwissenschaftliche Prinzipien etwas fundamental anderes als religiöser Glaube. Dementsprechend ist Religionen beschimpfen regrechtfertigt und deutlich besser als die Religion, die beschimpft wird.

Btw. es gibt generell schon "anti-Ideologie-Unterricht": Mir wurde im Geschichtsunterricht recht gut erklärt, wieso Nationalsozialismus und Kommunismus zu großen Verbrechen geführt haben. Nichts anderes will ich für Religionen. Aufklärung, Aufzeigen der Verbrechen und kausale Verknüpfung derselben mit dem Absolutheitsanspruch des blinden religiösen Glaubens.
 

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Von religionen kann man ja halten was man will, aber in Schulen hat das halt wirklich nichts verloren. Schulen sollen Bildung vermitteln und Religion und Bildung sind nichtmal entfernt miteinander verwandt. In der Schule sollten die Kinder lernen was Religionen sind, welche es gibt, worum es da geht etc aber eben auch nicht mehr. Und das könnte man zb im Rahmen des Geschichtsunterrichts machen. Da kann man dann gleich Kant nachlegen.

Es hat einfach nichts in der Schule verloren, und diese einseitige Beschränkung aufs Christentum erst recht nicht das legt nur den Nährboden für Vorurteile und Missverständnisse anderen Religionen gegenüber.

Wenn ein Kind irgendwann dem Christentum beitreten will, ok solls machen. Aber es sollte nicht in den Schulen dahingehend erzogen werden auch nicht wenn die Schule nur 0,000000000000....1 dazu beiträgt. Was das Elternhaus mit den Kindern anstellt kann man von Staatlicher Seite ja leider nicht beeinflussen bzw sollte man nicht sprich wenn die ihre Kinder dahingehend erziehen muss man halt hoffen, dass das Kind clever genug ist das ganze zu durchschauen. Aber der Staat sollte da nicht noch mithelfen.
 
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Welche soll das denn sein?
Ich meinte deine behauptung, alles sei nachvollziehbar und wissenschaftlich überprüfbar, sonst gäbe es keinen grund, es als wahr anzusehen.

Gibt kaum was schlimmeres als die Argumentation mit dem "Gesunden Menschenverstand". Denn den gibt es nicht. Was du als diesen bezeichnest ist kulturell und sozial geprägtes Wissen. Für dich mag es absolut selbstverständlich zu sein am Tisch nciht zu rülpsen, für andere Kulturkreise ist das aber anders.
Dieses wissen darf ja gern kulturell und sozial geprägt sein, ich glaube aber schon, dass religiöse toleranz ein sehr universeller gedanke ist, der sich in vielen kulturen wiederfindet.
Ich kann mir auch schwer vorstellen, wie man dagegen argumentieren will - kritik an religion ist legitim, aber religiösität als solche anzugreifen halte ich für unerhört.

Sie sind verblendet in dem Gebiet der Religion. Wären sie es nciht, würden sie so einen Unfug auch nicht glauben.

Soll auch jeder in seinem Kämmerlein für sich das glauben was er will. ABER ich als angehender Lehrer finde es abstoßend wenn die Eltern ihren Schwachsinn auf die Kinder drücken.
Darum gehts doch hier auch.

Kinder sollten von Religionen genau wie von allen anderen Ideologen möglichst ferngehalten werden. Zumindest sollten sie eine Übersicht über das Prinzip einer Ideologie vorher verstanden haben.
1. Du unterstellst menschen hier verblendung "auf dem gebiet der religion", nennst glauben unfug, aber woran glauben diese menschen deiner meinung nach?
2. Wenn du als angehender lehrer ein auge auf die mögliche indoktrination von kindern hast, begrüße ich das natürlich. Aber du müsstest schon etwas genauer sagen, welchen schaden kinder durch den glauben ihrer eltern nehmen. Sonst würde ich das problem als harmlos einstufen und deinen eifer als ungerechtfertigt.
3. Ich denke, jeder ist dafür, kinder von ideologien fernzuhalten, obwohl ich keine genaue definition von ideologie kenne. Daher habe ich mal bei wikipedia nachgeschaut und das hier gefunden:
Gemeint ist mit einer derartigen Kennzeichnung jeweils nicht eine Religion als Gesamtphänomen, sondern eine bestimmte religiöse und politische Lehre, die eine religiöse Bewegung zur Folge haben kann.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ideologie#Ideologie_in_der_Religion
Es ist sogar eine quelle angegeben, die ich jetzt leider nicht überprüfen kann, aber der artikel deutet für mich eher daraufhin, dass die zuständige wissenschaft ideologie als ein phänomen ansieht, dass religion mit sich bringen kann, aber nicht muss.
 

Clawg

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Nun zu Clawg: Wenn du schon eine so starke Behauptung aufstellst, meinst du nicht, dass du dann ein paar Argumente liefern solltest? Mir fällt jetzt auf Anhieb kein ethisches System ein, das Einsicht in eine "Argumentationskette" als notwendige Bedingung für moralisches Handeln postuliert.

Objektivismus (Philosophie von Ayn Rand)

Ich glaube nicht, dass ethisches handeln aus einer vollständigen argumentationskette hervorgeht. Ich würde sogar soweit gehen, dass zu ethischem handeln nicht mal einsicht erforderlich ist.

Doch, weil
- sich die Bedeutung von Worten über die Zeit ändern kann
- festgeschriebene moralische Verhaltensweisen niemals alle Situationen abdecken können. Man muss die zugrundeliegenden Prinzipien verstehen.

Ich denke, die meisten menschen handeln ethisch, weil sie eine pflicht empfinden, deren ursprung ihnen dunkel ist. Sonst gäbe es ja auch nicht soviele sich widersprechende ethische ansichten, oder?
Die meisten ethischen Ansichten sind im Kern identisch (Verneinung einer erkennbaren Realität).

In einer konkreten situation hat man oft sowieso keine zeit, sich über argumentationsketten zu scheren, weil schnelles handeln gefragt ist. Und dann tut man (im besten fall das richtige!), was man gelernt hat: durch vorbild, beispiel und übung.
Moralisches Handeln will geübt sein. Wir haben Einfluss auf unser Unterbewusstsein, indem wir es über eine längere Zeit trainieren, richtig zu handeln.
 
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Btw. es gibt generell schon "anti-Ideologie-Unterricht": Mir wurde im Geschichtsunterricht recht gut erklärt, wieso Nationalsozialismus und Kommunismus zu großen Verbrechen geführt haben. Nichts anderes will ich für Religionen. Aufklärung, Aufzeigen der Verbrechen und kausale Verknüpfung derselben mit dem Absolutheitsanspruch des blinden religiösen Glaubens.
Ähem, der anti-Ideologische-Unterricht ist streng genommen ziemlich ideologisch. Zwangsläufig wurde der Kommunismus und eben das 3te Reich zu etwas in Bezug gesetzt. Diese moderne, demokratische Ideologie ist zweifelslos überlegen und der Unterricht gerechtfertigt, aber es ist vom Prinzip her die volle Breitseite Ideologie.

Falsch. Denn "glauben" an den jetzigen Zustand ist etwas fundamental anderes als religiöser Glaube.
Genauso ist "glauben" an die Wissenschaft bzw. an naturwissenschaftliche Prinzipien etwas fundamental anderes als religiöser Glaube. Dementsprechend ist Religionen beschimpfen regrechtfertigt und deutlich besser als die Religion, die beschimpft wird.
Imho nein. Letztendlich interessiert mich nicht so sehr wie und ob man religiös glaubt, an geld glaubt oder eben wissenschaftlicht denkt. Was mich interessiert ist inwieweit wir unser potential ausleben können. Wenn das sowohl auf die eine, wie auf die andere Art nicht so wirklich möglich ist, dann sind die Ansätze zu diesem Zeitpunkt gleichwertig (schlecht) .
Da wir als Menschheit nur bedingt logisch agieren kann auch ein eigentlich suboptimaler Ansatz das beste Ergebnis erzielen.
 
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1. Du unterstellst menschen hier verblendung "auf dem gebiet der religion", nennst glauben unfug, aber woran glauben diese menschen deiner meinung nach?

Ich muss nicht wissen wovor sich ein Paranoider fuerchtet um zu erkennen das er krank ist und hilfe braucht.
 
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Ich persönlich halte Religionsunterricht für wichtig. Religionen zu verstehen ist essentiell um Kultur und somit auch den Mensch zu verstehen. Kunst, politisches System, Geschichte, Moralvorstellungen etcpp sind so stark von der jeweils vorherrschenden Religion beeinflusst, dass es kaum möglich ist das ganze Bild zu verstehen, ohne die großen diese zu kennen. Außerdem geht ein nicht unerheblicher Schatz an Weisheit verloren, wenn man Religionen komplett ignoriert, unabhängig davon, was man von ihren metaphysischen Ansichten hält. Etwas Demut z.B. stände hier einigen nicht schlecht zu Gesicht.
Allerdings denke ich, dass der Religionsunterricht sehr viel neutraler und breiter sein muss, als er im Moment ist. Die Nicht-Christlichen Religionen werden eher als Exoten mal angeschnitten, aber es werden keine Anstalten gemacht diese richtig zu verstehen. Ich wäre eher für Vergleichende Religionslehre o.ä., das wie Geschichte Pflichtfach ist und konfessionsübergreifend gelehrt wird. Man könnte dort alle Aspekte abdecken, wie Geschichte, Kunst und Philosophie. Darüberhinaus sollte der Unterricht auch eher von einem Religionswissenschaftler und nicht von einem Theologen gestaltet werden...

Ich denke auch nicht, dass Kinder prinzipiell von allem ideologisch angehauchtem ferngehalten werden müssen. Wichtig ist, dass ihnen Alternativen aufgezeigt werden und sie sich selbst entscheiden und inspirieren lassen können und nicht als unumstößliches Dogma hingestellt wird. Ich denke Kinder müssen lernen Autoritäten und damit Ideologien respektvoll und kritisch zu hinterfragen und das geht nur, wenn sie diese richtig verstehen. Das gilt allerdings für alle Gebiete und nicht nur für Religionen...
 
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Ähem, der anti-Ideologische-Unterricht ist streng genommen ziemlich ideologisch. Zwangsläufig wurde der Kommunismus und eben das 3te Reich zu etwas in Bezug gesetzt. Diese moderne, demokratische Ideologie ist zweifelslos überlegen und der Unterricht gerechtfertigt, aber es ist vom Prinzip her die volle Breitseite Ideologie.

Nein, auch Demokratien kritisch zu hinterfragen war Teil des Unterrichts ;)
Es sollte generell über alle Ideologien so neutral wie möglich unterrichtet werden. Dass das nicht immer praktisch möglich ist mag sein aber Religion als Fach ist ja (anders als Geschichte) gerade darauf ausgerichtet, nicht neutral zu sein. Deshalb muss es weg.

Imho nein. Letztendlich interessiert mich nicht so sehr wie und ob man religiös glaubt, an geld glaubt oder eben wissenschaftlicht denkt. Was mich interessiert ist inwieweit wir unser potential ausleben können. Wenn das sowohl auf die eine, wie auf die andere Art nicht so wirklich möglich ist, dann sind die Ansätze zu diesem Zeitpunkt gleichwertig (schlecht) .
Da wir als Menschheit nur bedingt logisch agieren kann auch ein eigentlich suboptimaler Ansatz das beste Ergebnis erzielen.

Was "unser Potential" ist ist rein subjektiv. Es ist nicht als Maßstab für irgendetwas geeignet. Genaugenommen ist das, was du unter "unserem Potential" verstehst, deine Ideologie. Die du nicht unterrichten solltest :p
 
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Doch, weil
- sich die Bedeutung von Worten über die Zeit ändern kann
- festgeschriebene moralische Verhaltensweisen niemals alle Situationen abdecken können. Man muss die zugrundeliegenden Prinzipien verstehen.
Den ersten punkt verstehe ich nicht.
Ich halte es auch für sinnvoll, sich über die prinzipien, nach denen man handelt, im klaren zu sein. Ich bezweifle nur, dass ethisches handeln meistens nach diesem muster abläuft. Praktisch lernt man erst und wendet an und macht sich dann erst gedanken - wieviele, ist individuell sehr unterschiedlich.
Sicherlich hat man aus erfahrung nicht für jeden einzelfall eine lösung bereit, aber eine ungefähre richtung, an der man sich orientiert.

Die meisten ethischen Ansichten sind im Kern identisch (Verneinung einer erkennbaren Realität).
Wie meinst du das? Intuitiv scheint mir das gegenteil plausibel, obwohl ethische ansichten meistens weniger mit der realität zu tun haben als solche, die sich auf tatsachen beziehen.

Moralisches Handeln will geübt sein. Wir haben Einfluss auf unser Unterbewusstsein, indem wir es über eine längere Zeit trainieren, richtig zu handeln.
Ganz meine meinung, die frage ist nun, was wir einüben. Und ich meine, dass das bei den meisten menschen nicht das ist, was sie logisch abgeleitet haben, sondern das, was sie gewohnt sind, weil man es ihnen beigebracht und vorgelebt hat.
Für mich steht die praxis sozusagen vor der theorie:umso wichtiger ist also, wie unser umfeld uns ethisch prägt.
 
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Was "unser Potential" ist ist rein subjektiv. Es ist nicht als Maßstab für irgendetwas geeignet. Genaugenommen ist das, was du unter "unserem Potential" verstehst, deine Ideologie. Die du nicht unterrichten solltest :p
Warum darfst du an die Religion Maßstäbe, welcher Art auch immer, anlegen und andere dürfen das nicht, da ja subjektiv und voller Ideologie?
 
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Man könnte argumentieren, dass die Säkularisierung der Moral ein Begründungsdefizit hinterlassen hat, das die Handlungsfähigkeit der Politik einschränkt (vgl. Vittorio Hösle: Die Krise der Gegenwart und die Verantwortung der Philosophie). Das heißt nicht, dass Moral auf keine andere Weise fundiert werden kann, oder dass eine bestimmte Religion als genuin wahr betrachtet werden muss, aber eine bestimmte Funktion erfüllt sie allemal
Moral wurde säkularisiert? Moral ist ein anderes Thema. Was für ein Begründungsdefizit? Welche bestimmte Funktion erfüllt Religion? Religion ist extrem unbestimmt, da beliebig.

Wie gesagt: nur am reden.
 

Clawg

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Den ersten punkt verstehe ich nicht.
Ich halte es auch für sinnvoll, sich über die prinzipien, nach denen man handelt, im klaren zu sein. Ich bezweifle nur, dass ethisches handeln meistens nach diesem muster abläuft. Praktisch lernt man erst und wendet an und macht sich dann erst gedanken - wieviele, ist individuell sehr unterschiedlich.
Sicherlich hat man aus erfahrung nicht für jeden einzelfall eine lösung bereit, aber eine ungefähre richtung, an der man sich orientiert.
Meine Aussage war auf (ältere) Dogmen bezogen, die in einer ganz bestimmten Zeit in einer ganz bestimmten Umgebung entstanden sind. Sieh dir nur mal das alte Testament an. Dass da gemördert und geschlachtet wurde gehörte da zum Alltag, inwiefern sollte das heute eine Bedeutung haben?

Wie meinst du das? Intuitiv scheint mir das gegenteil plausibel, obwohl ethische ansichten meistens weniger mit der realität zu tun haben als solche, die sich auf tatsachen beziehen.
Mit "im Kern" meine ich deren philosophische Begründung.
Oberflächliche Streitereien gibt es zwischen den Weltvorstellungen, die sich am gleichen Kuchen vergreifen wollen. Das offensichtlichste Beispiel wären zwei Religionen, die sich bekämpfen, obwohl sie im Kern dieselben Ansichten haben (es gibt einen oder mehrere Götter).

Ganz meine meinung, die frage ist nun, was wir einüben. Und ich meine, dass das bei den meisten menschen nicht das ist, was sie logisch abgeleitet haben, sondern das, was sie gewohnt sind, weil man es ihnen beigebracht und vorgelebt hat.
Für mich steht die praxis sozusagen vor der theorie:umso wichtiger ist also, wie unser umfeld uns ethisch prägt.

Das Umfeld prägt nur den Nichtdenkenden. Diejenigen, die keine Zeit in das Nachdenken über ethische Fragen und deren Begründungen investieren, für die wird gedacht.
 
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Warum darfst du an die Religion Maßstäbe, welcher Art auch immer, anlegen und andere dürfen das nicht, da ja subjektiv und voller Ideologie?

Du darfst gerne Maßstäbe anlegen. Du darfst diese nur nicht unterrichten. Genau deshalb will ich Religionsunterricht ja abschaffen.
 
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Das Umfeld prägt nur den Nichtdenkenden. Diejenigen, die keine Zeit in das Nachdenken über ethische Fragen und deren Begründungen investieren, für die wird gedacht.

Das Umfeld prägt den "Nichtdenkenden" vielleicht etwas stärker, als den "Denkenden". Zu behaupten, der "Denkende" würde sich unabhängig vom Umfeld entwickeln widerspricht aber einfach Wissenschaft und Wirklichkeit.
 

Clawg

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Das Umfeld prägt den "Nichtdenkenden" vielleicht etwas stärker, als den "Denkenden". Zu behaupten, der "Denkende" würde sich unabhängig vom Umfeld entwickeln widerspricht aber einfach Wissenschaft und Wirklichkeit.

Gedanken brauchen Zeit. Man kann nicht mit der, salopp gesagt, Welttheorie aus dem nichts von heute auf morgen auftauchen. Ein Denkender Mensch kann vom jetzigen zivilisatorischen/gesellschaftlichen/philosophischen Stand (bzw. den in der Geschichte sich herausgebildeten ganzen Baum an Ansichten) aus Schritte in eine eigene Richtung gehen, während der Nichtdenkende sich lediglich im geographisch lokal-kulturellen Strom mitbewegt. Die Bewegungen werden von unterschiedlichen Einflüssen gesteuert, von "Vordenkern", Wirtschaftsinteressen oder auch geopolitischen Interessen.
Angesichts der recht kurzen Menschheitsgeschichte und der relativ langen Lebenserwartung kann man wohl davon ausgehen, dass jeder Mensch im Schnitt sich letztlich in seinem Leben eine beliebige jemals existente ethische Position wählen kann.

A young man who isn't a socialist hasn't got a heart; an old man who is a socialist hasn't got a head.
David Lloyd George

Braucht halt ne Zeit, bis man sich durch das Lügenmaterial durchgearbeitet hat, welche einem Gesellschaft, Kirche, Politik, Schule etc. als Kind auf den Tisch haut.
 
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Moral wurde säkularisiert? Moral ist ein anderes Thema. Was für ein Begründungsdefizit? Welche bestimmte Funktion erfüllt Religion? Religion ist extrem unbestimmt, da beliebig.

Wie gesagt: nur am reden.

Im nicht-philosophischen Diskurs hat die christliche Religion de facto lange Zeit die Rolle einer Letztbegründerin der Moral innegehabt.

Diese Funktion hat sie seit der Aufklärung wohl kontinuierlich eingebüßt und das hat eine Lücke in der Begründung moralischer Normen hinterlassen. Das hat lustige Folgen wie zum Beispiel subjekt- oder kulturrelativistische Ansätze, die leider nicht unbedingt weit tragen, weil sie gegenüber dem der nicht zur Kultur gehört keine Verfügungsgewalt haben.

Mal abgesehen davon kann man wohl kaum davor die Augen verschließen, dass zumindest das Christentum (vmtl. aber die meisten Religionen) zu altruistischen Handlungen motiviert (siehe Hospizarbeit, Paar-/Familienberatung, Sozialarbeit etc.).

Die Behauptung Moral sei ein komplett anderer Diskurs als Religion verschließt die Augen davor, dass das Christentum die abendländische Moralphilosophie entscheidend geprägt hat.

@ Clawg: Kenne mich mit Ayn Rand nicht aus, da sie an keiner der beiden Unis an denen ich bisher studiert habe gelehrt wurde.

Mir erscheint es aber extrem unplausibel eine starre Dichotomie zwischen Handlung aus verstandener moral-philosophischer Argumentation und Handlung aus kulturrelativen Gründen aufzumachen, da diese verkennt, dass es so etwas wie eine intuitiv als richtig erkannte Handlung geben kann.
 
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Mal abgesehen davon kann man wohl kaum davor die Augen verschließen, dass zumindest das Christentum (vmtl. aber die meisten Religionen) zu altruistischen Handlungen motiviert (siehe Hospizarbeit, Paar-/Familienberatung, Sozialarbeit etc.).

Man kann aber auch kaum davor die Augen verschließen, dass das Christentum (vmtl. aber die meisten Religionen) genauso zu Gewalt motivieren. Flugzeuge die in Gebäude fliegen sind da ja nur die Spitze des Eisbergs. Kreuzzüge und Hexenverbrennungen sind dir bekannt, oder?
 
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Mal abgesehen davon kann man wohl kaum davor die Augen verschließen, dass zumindest das Christentum (vmtl. aber die meisten Religionen) zu altruistischen Handlungen motiviert (siehe Hospizarbeit, Paar-/Familienberatung, Sozialarbeit etc.).
aber genauso gut motiviert es auch immer wieder zu Hass und Ausgrenzung
Altruismus kriegt man auch sicher anders hin als durch Religion, genau genommen ist vermeintlicher Altruismus in einer Religion ja nicht mal wirklich Altruismus...denn man tut das ja nicht wirklich selbstlos, sondern um sich "bei Gott einzuschleimen" :deliver:
 
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Man kann aber auch kaum davor die Augen verschließen, dass das Christentum (vmtl. aber die meisten Religionen) genauso zu Gewalt motivieren. Flugzeuge die in Gebäude fliegen sind da ja nur die Spitze des Eisbergs. Kreuzzüge und Hexenverbrennungen sind dir bekannt, oder?

Was haben denn Hexenverbrennungen direkt mit Religionen zu tun?
 

qwertzasdf1234

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Selbst die Geschichte motiviert zu Gewalt. Wollen wir einfach alles ausblenden, was je war, was die Gesellschaft formt und ein neues Reich erschaffen?

Ich wiederhole: Der Glaube existiert immer noch, und dass es Religionen gibt, kann man nicht einfach wegdiskutieren oder . Eine neutrale Auseinandersetzung mit der Thematik würde jedenfalls Menschen davor bewahren, Dumfug anzstellen, wenn man das erste mal alleine an so ein Buch kommt. Eine Art Gesellschaftsunterricht inkl. der Auseinandersetzung mit Ethik & Religionen (umfassend, nicht konfessionell).

Was ist daran verkehrt.?

Schon fast so biestig drauf wie die Eltern, die dem Kind verbieten am Sexualkunde-Unterricht teilzunehmen.
 
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Wenn ich der Argumentation einiger richtig folge, könnte man dann auch sagen, dass man Drogen in der Schule nicht mehr behandeln soll, weil diese schlecht sind und die Kinder zum Drogenkonsum verleiten könnten?

Kann mich hier nur JustSkilled anschliessen - ein allgemeiner, aufklärerischer Religionsunterricht halte ich für durchaus sinnvoll. Religionen und Sekten, und möge man noch so wenig von ihnen halten, sind nunmal allgegenwärtig und Kinder/Jugendliche sollten darüber Bescheid wissen.

Wogegen aber auch mich ausspreche, ist Religionsunterricht im Sinne von Christentum-Unterricht, wo die verschiedenen Geschichten der Bibel hoch- und runtergekaut werden. Wer das möchte, kann in die Sonntagsschule gehen. Und dass man nicht töten und seine Eltern ehren und nicht mit Tieren schlafen soll, das kann man auch ohne die Bibel vermitteln.
 
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Wenn ich der Argumentation einiger richtig folge, könnte man dann auch sagen, dass man Drogen in der Schule nicht mehr behandeln soll, weil diese schlecht sind und die Kinder zum Drogenkonsum verleiten könnten?

Nein, da verfolgst du die Argumentation nicht richtig.

Natürlich dürfen Religionen (als Teil der Geschichte) behandelt werden. Es soll _neutral_ über sie unterrichtet werden, insbesondere sollte also auch auf die Gefahren der Religionen hingewiesen werden und es müssen auch die religiös motivierten Verbrechen aufgearbeitet werden (wie man das bei den Nazi-Verbrechen und Kommunisten-Verbrechen ja auch tut).

Der Religionsunterricht heute ist _nicht_ als neutraler rein informativer Unterricht gedacht. Er ist ein Instrument der Kirche zur Verbreitung ihres Glaubens. Er ist kein sachlicher Geschichtsunterricht und gehört deshalb nicht in die Schule.

Analog dazu: Eine sachliche Aufklärung bzgl. Drogen kann selbstverständlich im Biologieunterricht stattfinden. Was nicht in den Unterricht gehört wäre eine wertende unrealistische Darstellung ("OMG du stirbst wenn du einmal an 'ner Tüte ziehst!!!").
 
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