rückkehr der drachme

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Ich hatte da womoeglich eine falsche Vorstellung. Ich dachte, eine Bank kann Geld fuer einen Kredit einfach "aus der Luft generieren", muss aber einen gewissen Anteil davon selbst als Eigenkapital (dazu dachte ich gehoeren auch Spareinlagen von anderen Leuten) haben. Wenn nun dieser Anteil am Eigenkapital Null ist, haette die Bank einfach Geld generiert, dass sie jetzt nicht mehr zurueckbekommt, aber sie hat es ja sowieso selbst produziert. Ich bin wohl auf dem falschen Dampfer. Wenn irgendjemand einen guten Link hat, wo das Ganze mal erklaert wird, waere ich dankbar.

Das Geld welches die Banken als Kredite vergeben generieren sie nicht aus der Luft, es ist das Geld das andere Leute als Spareinlagen bei ihnen angelegt haben (also Fremdkapital). Deswegen ist eine der Grundannahmen der VWL auch das die Summe der Ersparnisse und Investitionen gleich hoch sein müssen.

Wenn jetzt also ein Kredit ausfällt, ist damit kurzfristig auch das Vermögen eines sparers weg. Das ist für die Bank aber kein Problem solange sie noch das Vermögen von Milliarden anderer Sparer verwaltet. Selbst wenn der betroffene dann sein Geld abholen will, gibt ihm die Bank einfach das Geld von irgendeinem anderen Sparer. Wirklich in Schwierigkeiten kommt die Bank erst wenn alle Sparer gleichzeitig ihr Geld zurückhaben wollen. Das ganze Kreditvergabe Geschäft ist im Prinzip erstmal weitestgehend unabhängig vom Eigenkapital der Bank wenn man es rein Ökonomisch betrachtet. Die Verbindung entsteht erst durch gewisse gesetzliche Regelungen.

Nen Link der das alles erklärt wüsste ich jetzt nicht, das sind im Prinzip Grundlagen der Buchführung und VWL.
 
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Ich hatte da womoeglich eine falsche Vorstellung. Ich dachte, eine Bank kann Geld fuer einen Kredit einfach "aus der Luft generieren", muss aber einen gewissen Anteil davon selbst als Eigenkapital (dazu dachte ich gehoeren auch Spareinlagen von anderen Leuten) haben. Wenn nun dieser Anteil am Eigenkapital Null ist, haette die Bank einfach Geld generiert, dass sie jetzt nicht mehr zurueckbekommt, aber sie hat es ja sowieso selbst produziert. Ich bin wohl auf dem falschen Dampfer. Wenn irgendjemand einen guten Link hat, wo das Ganze mal erklaert wird, waere ich dankbar.

Ich glaube Du hast einfach nur die Hebelthematik mit der Kreditvergabe verwechselt...

Achtung, jetzt kommt gefährliches Halbwissen, wer es besser weiss kann mich gerne berichtigen und wenn er es gut macht, dann kann er mich auch gerne flamen:

Theoretischer Fall:
Die EZB hat 250 Mrd. zur Verfügung. Sie können damit entweder den Griechen selbst 250 Mrd. liefern, oder aber sie ködern damit potentielle Kreditgeber, denen sie anbieten mit den 250 Mrd. zu bürgen. Zum Beispiel bieten sie an, 25% bei Ausfall mindestens an die Gläubiger zu zahlen. DAmit könnten sie eventuell Kreditgeber überzeugen Kredite zu gewähren. Aus den 250 MRd. wären damit 1000 MRd. geworden.

Ich hoffe, ich habe jetzt nichts falsch erläutert, die Pros hier sollten sich vielleicht meinen Post nochmal kritisch anschauen :ugly:
 
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Was Sesslor meint ist das Zentralbanksystem und Geldschöpfung.
Nur verwechselt er die Auswirkungen eines Forderungsausfalles auf die EZB mit derer auf eine Privatbank. Prinzipiell kann eine Privatbank über die EZB Geld generieren.
 
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Ist es nicht so, dass die EZB den staaten direkt gar kein geld leihen darf, sondern nur den indirekten weg über bürgschaften und den aufkauf von staatsanleihen gehen kann?

Das Geld welches die Banken als Kredite vergeben generieren sie nicht aus der Luft, es ist das Geld das andere Leute als Spareinlagen bei ihnen angelegt haben (also Fremdkapital).
Ist das nicht ein zirkelschluss? denn woher haben denn die "anderen leute" das geld, das sie zur bank bringen?
Wie käme je neues geld in umlauf, wenn es genau so laufen würde?

Ich dachte, das ganze funktioniert in etwa so:
- zentralbank druckt geld und verleiht es zum leitzins an die geschäftsbanken
- geschäftsbanken verleihen es weiter an ihre kunden - in wahrheit aber viel mehr als das, was sie sich von der zentralbank geliehen haben.
 
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Ist es nicht so, dass die EZB den staaten direkt gar kein geld leihen darf, sondern nur den indirekten weg über bürgschaften und den aufkauf von staatsanleihen gehen kann?
Wobei der Aufkauf von Staatsanleihen dem direkten Geld geben schon verdammt nahe kommt. Vor einiger Zeit noch hat die EZB zumindest nur die Staatsanleihen nur auf dem Sekundärmarkt aufgekauft, ob sich das bald ändert oder schon geändert hat...
Ich dachte, das ganze funktioniert in etwa so:
- zentralbank druckt geld und verleiht es zum leitzins an die geschäftsbanken
- geschäftsbanken verleihen es weiter an ihre kunden - in wahrheit aber viel mehr als das, was sie sich von der zentralbank geliehen haben.

Normalerweise geht das so.

Kunde gibt Bank Geld
Bank verleiht Geld weiter und erhält Kredit
Der Kredit selbst hat wieder einen Wert
Bank verleiht Kredit/hinterlegt Kredit als Sicherheit an Zentralbank und bekommt Geld von der Zentralbank, braucht aber Eigenkapital
Bank verleiht das Geld was sie von der Zentralbank bekommen hat weiter...
usw...

Im Falle der Staatsanleihen war kein Eigenkapital notwendig weswegen die Bank in dieser vereinfachten Betrachtung unendlich viel Geld von der Zentralbank bekommen würde, solange die Zinsen der Staatsanleihen über den Leitzinsen liegen.
 
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Ich dachte, das ganze funktioniert in etwa so:
- zentralbank druckt geld und verleiht es zum leitzins an die geschäftsbanken
- geschäftsbanken verleihen es weiter an ihre kunden - in wahrheit aber viel mehr als das, was sie sich von der zentralbank geliehen haben.

So in etwa hatte ich mir das auch vorgestellt. Dass also die Banken viel mehr Kredite vergeben, als sie eigentlich Geld haben. Da mir das ein Freund, der Wirtschaftsingenieur studiert hat, auch so bestaetigt hat, hab ichs einfach geglaubt. Da muss ich mich wohl doch mal irgendwo anders informieren.
 
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So in etwa hatte ich mir das auch vorgestellt. Dass also die Banken viel mehr Kredite vergeben, als sie eigentlich Geld haben. Da mir das ein Freund, der Wirtschaftsingenieur studiert hat, auch so bestaetigt hat, hab ichs einfach geglaubt. Da muss ich mich wohl doch mal irgendwo anders informieren.

Lass es mich so ausdrücken, dass du es verstehst:

Was dein Freund gesagt hast:

Man kann aus dem Nichts mit jeder Menge Hokuspokus Materie und Antimaterie in gleichen Teilen erzeugen.

Was du daraus gemacht hast:

LoL, wenn das so ist, dann kann ich ja auch einfach so ein bischen Materie bzw Antimaterie entfernen, kam ja aus dem Nichts.

Geht natürlich nicht, das hat Konsequenzen, z.B. Unser Universum. Selbiges gilt im Banksystem, man kann hier nicht einfach simpelste Mathematik ignorieren.
 

Benrath

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Die gelschöpfüng wie oben beschrieben kommt aber eher aus dem Interbankengeschäft als daher dass Leute ihr privates Geld auf die Bank bringen.

In der hinsicht sind die letzen posts nicht sooo falsch.
 

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Jo ganz falsch sind sie nicht. Bin an der Stelle ehrlichgesagt auch etwas überfragt.

Wir haben es hier im Grunde mit 2 verschiedenen Konzepten zu tun die eng miteinander verknüpft sind aber unterschiedliche Quellen haben.

Das eine ist die Geldschöpfung deren Quelle die Zentralbank ist und welche zur Verteilung des Geldes auf die Geschäftsbanken zurückgreift. Die Geschäftsbanken dienen hier aber imo nur als Verteilungsorgan zu sehen. Ihnen "gehört" das Geld nicht.

Das andere ist die Wertschöpfung welche über Unternehmen/Staat/Haushalte erfolgt. Unternehmen erstellen mithilfe der Arbeitskraft der Haushalte Güter und zahlen dafür Einkommen an die Haushalte welches von denen entweder für Konsum oder Sparen verwendet wird. Das gesparte dient dann wiederrum der Finanzierung der Investitionen der Unternehmen/Staat.

Ob/wie diese beiden Sachen in der VWL Theorie jedoch ineinander greifen weiß ich nicht, da müsste mal nen VWLer was zu sagen.
 
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Lass es mich so ausdrücken, dass du es verstehst:

Was dein Freund gesagt hast:

Man kann aus dem Nichts mit jeder Menge Hokuspokus Materie und Antimaterie in gleichen Teilen erzeugen.

Was du daraus gemacht hast:

LoL, wenn das so ist, dann kann ich ja auch einfach so ein bischen Materie bzw Antimaterie entfernen, kam ja aus dem Nichts.

Geht natürlich nicht, das hat Konsequenzen, z.B. Unser Universum. Selbiges gilt im Banksystem, man kann hier nicht einfach simpelste Mathematik ignorieren.

Lol, willst du mich verarschen? Nur weil ich mich mit dem Finanzsystem nicht so gut auskenne bin ich doch kein Idiot. Ich vermute einfach mal, dass meine Mathekenntnisse deine bei weitem übersteigen. Also spar dir den arroganten Ton.
 
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Ich denke die meisten hier werden noch die Rückkehr zum Goldstandard miterleben.

Viele Wirtschaftswissenschaftler sind der Ansicht, die Knappheit verschaffe dem Geld seinen Wert. Das ist falsch! Das Vertrauen der Bevölkerung verschafft dem Geld seinen Wert. Nach Abschaffung der Golddeckung war natürlich noch genügend Vertrauen in das funktionierende Geldsystem vorhanden, sodass unsere Finanzsystem viele Jahre weiter funktionierte. Erst jetzt erleben wir über gigantische Staatsverschuldungen in Europa und USA, wie das Vertrauen wegbricht. Die Politik ist an dummen Bürgern interessiert, damit der gigantische Schwindel nicht durchschaut wird und weiter mit dem Finger auf "böse Banker" gezeigt werden kann. So können Banken und Versicherungen erpresst werden, ihr Geld (d.h. das Geld ihrer Kunden, also der Bürger!) in wertlose Staatsanleihen zu investieren. Das ganze nennt sich dann "Eigenkapitalvorschriften", "Basel 2", "Solvency 2" und soll angeblich dem Anlegerschutz dienen. Die Politiker dieser Tage, Merkel Obama Sarkozy werden den Einheitsrubel einführen.
 
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Ich denke die meisten hier werden noch die Rückkehr zum Goldstandard miterleben.

Viele Wirtschaftswissenschaftler sind der Ansicht, die Knappheit verschaffe dem Geld seinen Wert. Das ist falsch! Das Vertrauen der Bevölkerung verschafft dem Geld seinen Wert. Nach Abschaffung der Golddeckung war natürlich noch genügend Vertrauen in das funktionierende Geldsystem vorhanden, sodass unsere Finanzsystem viele Jahre weiter funktionierte. Erst jetzt erleben wir über gigantische Staatsverschuldungen in Europa und USA, wie das Vertrauen wegbricht. Die Politik ist an dummen Bürgern interessiert, damit der gigantische Schwindel nicht durchschaut wird und weiter mit dem Finger auf "böse Banker" gezeigt werden kann. So können Banken und Versicherungen erpresst werden, ihr Geld (d.h. das Geld ihrer Kunden, also der Bürger!) in wertlose Staatsanleihen zu investieren. Das ganze nennt sich dann "Eigenkapitalvorschriften", "Basel 2", "Solvency 2" und soll angeblich dem Anlegerschutz dienen. Die Politiker dieser Tage, Merkel Obama Sarkozy werden den Einheitsrubel einführen.

Wozu Goldstandard? Wir haben zz. eine sehr ähnliche Situation wie unter Bretton Woods mit dem Dollar als Reservewährung. Statt Gold (das dann eh in Amerika liegen bleibt) kauft man halt Treasury Bills als currency reserves (das denglish tut mir leid :))

Gerade erst gesehen das der Rest deines Posts ziemlicher Blödsinn ist... was soll es für einen Schwindel geben? Das unser Wirtschaftssystem auf dem Vertrauen basiert das du deine Papierscheine jederzeit gegen irgendetwas eintauschen kannst? Wohoo welch eine Sensation... eine Rückkehr zum GS ändert am weltweiten wirtschaftlichen Ungleichgewichten überhaupt nichts. Vielleicht, ganz vielleicht wurde sie von der Abkehr vom GS beschleunigt oder intensiviert, aber das lässt sich nicht mit bestimmtheit sagen.
 
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Chnum

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