naja wie "toll" das aussehen kann, wenn der Mensch sich frei die Eigenschaften zusammensucht, sieht man ja bei Hunden da gibt es ja so einige Rassen, wo man gezielt verschiedenes zusammengezüchtet hat und dadurch nun Hunde erzeugt hat die zwar "schick aussehen", aber unheimlich gute Chancen haben Krebs zu kriegen oder sonst wie elendig einzugehen
Es wurde ja bereits gesagt, aber das Risiko von Missbrauch alleine ist doch an sich kein sinnvolles Gegenargument.
Da gilt es wie bei jedem technischen Fortschritt richtig abzuwägen und entsprechende Sorgfalt walten zu lassen.
Dein Argument ist so als würde man sagen man sollte am besten aufhören sich zu vermehren, weil Kinder evtl. von ihren Eltern missbraucht werden könnten oder sonst irgendein Leid erleiden könnten.
Es gibt ja durchaus genügend Menschen, die aus diesem Grund eben keine Kinder kriegen, aber wie sinnvoll wäre es, wenn das jedem aufgezwungen würde?
Naja selbst sowas kann Probleme aufwerfen...wer macht denn die "niederen" Arbeiten, wenn alle hochintelligent sind? Oder wie sucht man sich den passenden Arbeitnehmer/Lebenspartner aus? Per Los?
Vielleicht sollte man erstmal von dieser Denkweise wegkommen. Du implizierst damit, dass z.B. ein Tischler automatisch eine geringere Wertigkeit hat als ein Physik Professor und das jeder "hochintelligente" genau diesem Schema folgen würde.
Eine ähnliche Denkweise gab es im 19. Jahrhundert als die Frage danach aufkam inwieweit es eine gesetzliche Schulpflicht bzw. überhaupt Schulen für jederman geben sollte.
Da wurde auch die Frage in den Raum geworfen was die ganzen Arbeiterkinder mit der Bildung überhaupt anfangen sollen und wer sich denn dann noch an die Fließbänder stellt, wenn die Leute nicht mehr "dumme Sklaven" sind.
Muss ich wirklich noch weiter ausführen wie rückwärtsgerichtet und fehlerbehaftet dieser Ansatz ist?
Nur weil die Menschen genetisch gesehen ähnliche Voraussetzungen hätten bedeutet das doch nicht den Verlust der Individualität.
Wäre das so, dann müsste man doch bei jedem Zwilling (oder Drilling oder Vierling etc.) genau das beobachten, aber die Realität sieht anders aus.
Die Gene bieten lediglich das Fundament für unser Leben, aber das Haus darauf muss jeder selber bauen.
Ich fände es jedoch nur fair, wenn jeder ein solides Fundament mit der Geburt erhalten würde und nicht manch einer sein Leben auf Treibsand aufbauen müsste.
Daher gefällt mir auch gar nicht die Diskussion über Behinderungen hier. Nur weil man Behinderungen möglichst im Ansatz verhindern will heißt es nicht, dass man deswegen behinderte Menschen ausgrenzen oder diskriminieren will oder diesen Menschen eine geringere "Wertigkeit" ausspricht.
Dennoch kann daraus ja nicht die Schlussfolgerung kommen, dass Behinderungen (Benachteiligungen) irgendwie erstrebenswert sind oder geschützt gehören. Es ist natürlich toll und bemerkenswert, wenn ein Mensch diese überkommen kann, aber es wäre schöner, wenn es überhaupt nicht nötig wäre.
Ist ja nicht so als wenn Individuen nicht durchaus sehr vorteilhaft sein können
Ich bin mir nicht ganz sicher was du damit sagen willst. Wie ich bereits ausführte bleibt die Individualität so oder so bestehen, dafür sorgen schon alleine die äußeren Einflüsse.
Du willst ja wohl nicht darauf hinaus, dass es "dummer" oder weniger gutaussehender Menschen bedarf, damit unsere Gesellschaft funktioniert, oder?
Wenn ja, dann bin ich darauf bereits eingegangen und in der Geschichte finden sich genügend Beispiele dafür, dass es diese Sichtweise immer wieder gab und sie immer wieder als falsch offenbart wurde.
Überhaupt ist bei der Diskussion um Gentechnik immer wieder zu beobachten wie schnell da die Moraldikussion und die über "Glaube" Einzug erhält.
Kein anderer wissenschaftlicher Bereich ist so umstritten und wird derart diskutiert. Das ist jetzt nicht so überraschend, immerhin greift man sozusagen in die Basis des Lebens ein, aber es ist irgendwo schon bizarr, dass wir dann bei so einem Thema so emotional werden und für viele andere Bereiche nicht einmal ein Schulterzucken übrig haben.
Auch hier lohnt wieder ein Blick in die Geschichte, die Medizin musste sich ja schon immer den Vorwurf gefallen lassen "in Gottes Werk" einzugreifen und die Gentechnik ist da nur die nächste Stufe.
Fortschritt bzw. neue Technik muss immer verantwortungsvoll genutzt werden und von daher gehen die Diskussionen hier in die völlig falsche Richtung.
Wir müssen uns immer selber hinterfragen und überprüfen und nicht unsere wissenschaftlichen "Errungenschaften".
Es ist ja bezeichnend, dass die Argumente sich hier nicht gegen die Technik an sich wendet, sondern gegen die Art der Anwendung, sprich der Gefahr von Missbrauch oder anderen Folgen wie gesellschaftlicher Nachteile jedweder Form.
Dabei wird dann vergessen, dass das ein reines Problem unseres gesellschaftlichen Miteinanders ist und nicht ein wissenschaftliches oder technisches. Dennoch werden dann die eigenen Unzulänglichkeiten oder Probleme auf die Technik projiziert.
Gerade bei Gegnern der Gentechnik ist oft zu beobachten, dass sie sich so verhalten als wären sie dem Rest irgendwie übergeordnet. Man stelle sich mal vor eine Rasse von intelligenten Wesen würde daherkommen und uns all unsere Technik mit dem Argument wegnehmen, dass wir damit nicht richtig umgehen können und es viel zu viele Gefahren und moralische Probleme gibt.
Man sollte schlicht nicht so tun als sei man Mutter oder Vater der Menschheit, die ihrem Kindlein sagen was richtig oder falsch ist.
Das soll nicht heißen, dass man unüberlegt handeln sollte oder neue Technik keine Gefahren mit sich bringt, aber das darf nicht zu blinder Ignoranz oder Ablehnung führen.
Wir sind durchaus alle "Kinder" des Fortschritts, aber wie jedes Kind muss man eben Erfahrungen sammeln, denn nur so lassen sich Gefahren und Möglichkeiten richtig einordnen.
Auch die Gentechnik wird viele Probleme mit sich bringen und es wird Missbrauch oder schlicht falscher Gebrauch stattfinden, aber das liegt in der Natur des Menschen und solange wir uns nicht selber abschaffen wollen ist das etwas was man hinnehmen muss, denn letztlich kann es nur so Fortschritt geben und zumindest ich lebe lieber in einer modernen Gesellschaft als in der Steinzeit.