Präimplantationsdiagnostik

wie stehts um deine meinung?

  • Pro

    Stimmen: 79 84,9%
  • Contra

    Stimmen: 9 9,7%
  • Enthaltung

    Stimmen: 5 5,4%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    93
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Erzähl mal einem Gelähmten wie geil es ist, dass er nicht laufen kann, damit du in einer diversiven Welt leben kannst.
Alles schön und gut. Aber die Nutzung von Technologien wie der PID innerhalb unseres "Gesundheitssystems" halte ich für bedenklich. Und gerade die sozial Schwächeren sind es, welchen die PID und deren nicht von der Hand zu weisenden Vorteile nützen würde, da ein behindertes Kind nämlich scheissviel Geld kostet.
 

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Alles schön und gut. Aber die Nutzung von Technologien wie der PID innerhalb unseres "Gesundheitssystems" halte ich für bedenklich. Und gerade die sozial Schwächeren sind es, welchen die PID und deren nicht von der Hand zu weisenden Vorteile nützen würde, da ein behindertes Kind nämlich scheissviel Geld kostet.

Das versteh ich jetzt nicht, warum ist es für unser "Gesundheitssystem" bedenklich wenn die sozial schwächeren entlastet werden?
 
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Das versteh ich jetzt nicht, warum ist es für unser "Gesundheitssystem" bedenklich wenn die sozial schwächeren entlastet werden?
In unserem Gesundheitssystem haben viele ärmere Menschen mittlerweile Schwierigkeiten, weil sie die teils sehr hohen Eigenbeteiligungen nicht tragen können, bzw. wegen jedem Scheiss erstmal Papierkrieg führen dürfen, bevor sie behandelt werden. (gilt v.a. bei kleineren gesetzlichen Kassen, weil die am Pleitegehen sind)

Mir wirds da einfach ein wenig mulmig. PID an sich sehe ich nicht mal als so schlimm an, aber falls das ganze als Türöffner fungieren sollte und sich das Gesundheitssystem in D weiterhin in dieser Geschwindigkeit zersetzen sollte...
Ich hoffe, dass das nicht passieren wird.
 
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deine Argumentation kann man aber auch problemlos umdrehen...dann sollte man am besten auch Waffen, Drogen und Ehen mit Minderjährigen erlauben ^^

Naja der Vergleich hinkt Waffen sind ja schon Erlaubt. Klar nicht völlig frei aber unter gewissen Richtlinien. Bei Drogen finde ich zumindest das man ein wenig weniger Restriktiv sein dürfte und minderjährig zu Heiraten ist auch in Deutschland möglich.

Sich bei dem derzeit geltenden Abtreibungsrecht gegen PID auszusprechen finde ich gradezu grotesk. Behinderte Kinder dürfen ja bis kurz vor der Geburt abgetrieben werden. Ich denke da ist PID die deutlich besser möglichkeit.

Die Frage ist für mich auch eher nicht ob sondern die unter Welchen Umständen ist PID sinvoll. So richtig zu einem Schluss binn ich da aber noch nicht gekommen.
Was ich aber nicht so schlüssig finde sind Argumente wie Eliten bildung oder der Zusammenbruch des Gesundheitssystemes. Da binn ich dann eher der Ansicht das dann beim Gesundheitsystem oder der Finanzelite angesetzt werden muss.
 
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Man kann sich da natürlich ein großes moralisch-ethisches Problem herbeireden, muss man aber nicht. Fakt ist, das "Post-Implantationsdiagnostik" erlaubt ist. Fakt ist, das Abtreibungen (unter Umständen) erlaubt sind. Es erschließt sich mir einfach nicht, warum der Embryo vor der Implantation mehr Schutz als danach bedürfe. Ein Verbot der PID wäre in meinen Augen reine Willkür.
 
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ich fänds nich gut, wenn mein sohn wolverine abgetrieben wird, weil er kein normales genom hat! daher bin ich gegen jede diagnostik vor der geburt!

aber ohne witz, wovor wollen die uns da bitte schützen? dass alle auf einmal loslaufen und sich nen "perfektes" kind einpflanzen lassen? gepoppt wird wahrscheinlich auch nicht mehr, ist klar.

reiche eltern davon abhalten, dass sie sich nen "designerbaby" einpflanzen lassen? jo, die haben ja auch nich das geld das woanders machen zu lassen, wo das kein problem ist.

die implantation ist doch oft die letzte möglichkeit überhaupt nen kind zu bekommen und da geht dann schon nen riesiger leidensweg vorweg, meiner meinung nach sollte dann alles getan werden, um so etwas zu verhindern und eben nicht einen behinderten embryo reinschieben, den man danach im mutterleib untersuchen kann (!) um zu sagen:
gute frau, sie hatten bereits x fehlgeburten, wollen sie jetzt nen schwerbehindertes kind oder ne abtreibung und den nächsten versuch?

ethikkommission von mir aus, die könnte genau sowas verhindern, aber komplett verbieten ist imho totaler unsinn.
 
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In unserem Gesundheitssystem haben viele ärmere Menschen mittlerweile Schwierigkeiten, weil sie die teils sehr hohen Eigenbeteiligungen nicht tragen können, bzw. wegen jedem Scheiss erstmal Papierkrieg führen dürfen, bevor sie behandelt werden. (gilt v.a. bei kleineren gesetzlichen Kassen, weil die am Pleitegehen sind)
Das ist ein Grund für PID. Denn je weniger Behinderte es gibt, desto mehr wird unser Sozialsystem entlastet und desto mehr Geld kann verteilt werden (und desto weniger Probleme wird man den Empfängern bereiten, weil man eben nicht so genau "filtern" muss).
 
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ich fänds nich gut, wenn mein sohn wolverine abgetrieben wird, weil er kein normales genom hat! daher bin ich gegen jede diagnostik vor der geburt!
Auch wenn das von dir wohl ironisch gemeint ist, viele scheinen in diesem Topic hier Diagnostik mit Abtreibung gleichzusetzen.
 

Tisch

Frechdachs
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Auch wenn das von dir wohl ironisch gemeint ist, viele scheinen in diesem Topic hier Diagnostik mit Abtreibung gleichzusetzen.

Was nützt die beste Diagnostik wenn du danach nichts machst?
Und es ist doch sehr wahrscheinlich das nach einer diagnostizierten Behinderung die Eltern abtreiben (i.w.S) lassen.
 

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Ich würde mal vermuten die würde ähnlich ausfallen wie diese hier. Wer PDI befürwortet wird wohl auch davon gebrauch machen wenn es darauf ankommt. Ich würde es zumindest.
 
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Was nützt die beste Diagnostik wenn du danach nichts machst?
Warum willst du Eltern bewusst Wissen vorenthalten? Augen zu machen hat noch nie geholfen. Die Entscheidung zur treffen ein behindertes Kind zur Welt oder nicht zur Welt zu bringen würde ich außerdem nicht als "nichts machen" bezeichnen. Desweiteren lässt sich jede Krankheit umso besser behandeln, je früher man von ihr weiß.

Und es ist doch sehr wahrscheinlich das nach einer diagnostizierten Behinderung die Eltern abtreiben (i.w.S) lassen.
Hierzu zweierlei:
Erstens: Na und? Die Eltern können bei entsprechender Diagnose auch noch Monate nach der Empfängnis abtreiben. Willst du das auch verbieten?
Zweitens: Dein perverser Hintergedanke bei diesem Satz ist wohl, dass man Eltern eine erschütternde Diagnose lieber vorenthalten sollte, damit sie mit höherer Wahrscheinlichkeit das Kind zur Welt bringen.
Für wen hältst du dich eigentlich, dass du glaubst Eltern die so ziemlich schwierigste Entscheidung die es gibt, nämlich ob sie ein (schwer?)behindertes Kind in die Welt setzen und großziehen wollen, abnehmen zu glauben kannst?
 
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Tisch

Frechdachs
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Warum willst du Eltern bewusst Wissen vorenthalten? Augen zu machen hat noch nie geholfen. Die Entscheidung zur treffen ein behindertes Kind zur Welt oder nicht zur Welt zu bringen würde ich außerdem nicht als "nichts machen" bezeichnen. Desweiteren lässt sich jede Krankheit umso besser behandeln, je früher man von ihr weiß....usw....


Du interpretierst zuviel in meine 2 Sätze oder nimmst du mich nur zum Anlass deine Meinung rauszubrüllen unabhängig davon was ich schrieb?
Denke nochmal über meinen Post nach und beziehe deinen Post, den ich zitierte, in deine Überlegungen mit ein.

Zudem geht es hier um eine sehr persönliche Frage die ein jeder für sich entscheiden muss. Ich lehne die PID ab, aber ich werde den Teufel tun es jemand anderem zu verbieten oder jemanden zu verurteilen, weil er eine Abtreibung vornimmt aufgrund dem Ergebniss einer Diagnostik.
 
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Du interpretierst zuviel in meine 2 Sätze
Entschuldige wenn ich etwas aggressiv war. Erkläre mit bitte, was du mit
Und es ist doch sehr wahrscheinlich das nach einer diagnostizierten Behinderung die Eltern abtreiben (i.w.S) lassen.
implizieren möchtest, wenn nicht "wir halten schwerwiegende Diagnosen den Eltern besser vor, um ihre Entscheidung ob sie das Kind bekommen wollen zu beinflussen". Denn nichts anderes wäre ein Verbot einer Diagnose, die technisch kein Problem ist.
 
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Ich bin dafür, so lange der juristische Rahmen so klar gezogen ist, dass es nur zur Diagnose von Krankheiten genutzt werden kann. Probleme gibt es meiner Meinung nach bei der Abgrenzung von krank/gesund und dem vermeintlichen Behandlungsimperativ der Krankheiten innewohnt.
 
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ich möchte nochmal auf meine frage von seite 1 verweisen, vielleicht kann Tisch oder Brusko oder sonst jemand die beantworten?

Mal eine Frage an die contra-fraktion:
seid ihr tatsächlich gegen jede form der pid (so klingt es teilweise), oder geht es doch nur darum ab wann sie erlaubt sein sollte? nehmen wir an ein kind ist so krank dass die geburt dazu führt dass die mutter schwerbehindert wird, keine weiteren kinder mehr kriegen kann, und das kind 24h nach der geburt unter starken schmerzen sterben wird (keine ahnung obs sowas gibt, ist jetzt nur ein gedankenkonstrukt). dies könnte jetzt mittels pid erkannt werden. muss die mutter jetzt wirklich das kind austragen mit allen folgen? oder bis zum nten monat um es dann abzutreiben? oder wäre es doch besser dies vorher zu erkennen und die zellen gar nicht zu implantieren?
 
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Deine Frage hat irgendwie nichts mit PID im Speziellen zu tun...
 
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pid heißt einen in-vitro erzeugten embryo in einem frühen stadium, also 4-8 zellen, auf seine genetischen merkmale zu untersuchen. anhand dieses ergebnis kann dann entschieden werden ob der embryo eingepflanz wird oder eben nicht.

wo siehst du da nicht den zusammenhang?
 
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nunja, dein szenario da könnte auch mittels einer späteren diagnose und einer konventionellen abtreibung innerhalb der ersten wochen vermieden werden, so wie es gang und gebe ist. wenn du nun fragst
muss die mutter jetzt wirklich das kind austragen mit allen folgen?
fragst du also eigentlich nur ob abtreibung generell verboten sein sollte.
 
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fragst du also eigentlich nur ob abtreibung generell verboten sein sollte.

nein, ich habe drei alternativen vorgeschlagen, und gefragt welche denn in diesem fall die richtige sein soll.
-"muss die mutter jetzt wirklich das kind austragen mit allen folgen?" (das würde bedeuten strikt gegen abtreibung und pid)
-"oder bis zum nten monat um es dann abzutreiben? " (das wäre strikt gegen pid, aber akzeptieren von abtreibung, was dem entspricht was du mit späterer diagnose schreibst)
-"oder wäre es doch besser dies vorher zu erkennen und die zellen gar nicht zu implantieren?" (das wäre akzeptieren von pid)
 
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Keine einfach Diskussion.

Wir sprechen einem werdenden Menschen seine Daseinsberechtigung ab, obwohl er lebensfähig ist. Wer schon mal Dokus über Kinder mit Trisomie gesehen hat müsste eigentlich wissen, dass die nun auch ihren Spass am Leben haben, auch wenn es für die Eltern nur noch die eine Lebensaufgabe gibt und das Kind wohl nur schwerlich das Erwachsenenalter erreicht. Allgemeinhin würden viele eine Kind mit Down-Syndrom abtreiben und tun dies auch.. einen allgemeinen Konsens wird man dabei wohl nie finden können.

Problematisch sind immer die Grenzfälle bei denen man sich fragt, ob man es noch erlaubt oder nicht. Fakt ist: ist das Kind schwerst behindert und dies wird im Mutterleib festgestellt, so darf dieses Kind noch abgetrieben werden, um den Eltern und Kind dieses Leid zu ersparen.
Gibt es nun Eltern, welche durch Erbkrankheiten nur eine 10% Chance auf ein gesunden Kind haben, würden diese natürlich gern vor dem 6. Monat wissen, ob ihr Kind behindert ist oder nicht. Die PID gibt ihnen die Möglichkeit dies feststellen zu lassen und nicht erst ein größeres Kind, welches schon Tage/Wochen/Monate in der Frau gewachsen ist, abtreiben zu müssen.

Wieso sollte also die Abtreibung eines noch größeren "Zellklumpens" erlaubt, PID aber verboten sein?

Deswegen bin ich ebenfalls dafür PID zu erlauben, jedoch nur bei Risikopaaren, welche aufgrund ihrer Vorgeschichte belegen können, dass ihr Kind mit hoher Wahrscheinlichkeit behindert sein wird. Ein abschließender Katalog von möglichen schwersten Behinderungen dürfte vor Missbrauch in Deutschland schützen. Andere Einflüsse, wie soziale Situation etc. dürfen keine Rolle spielen, auch wenn sie dies in Wirklichkeit ggf. tun.

Vergessen sollte man jedoch nie: das was jetzt nur in Ausnahmen erlaubt wird kann in 10, 20, 30 Jahren der Allgemeinfall sein. Dann werden Stimmen laut welche auch andere, weniger schwere Behinderungen abtreiben wollen... Eine PID wird sich also, wenn erlaubt, im Laufe der Zeit auf ein immer größeres Feld ausbreiten. Vielleicht sind ja in 30 Jahren alle Krankheiten ausgerotten und Menschen mit roten Haaren unser größtes Problem :uglyup:
 
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? PID ist zur Überprüfung von Embryonen auf schwerste genetische Fehler da. Wird eine Krankheit gefunden und der Zellklumpen verworfen bringt das für mich doch schon zum Ausdruck das dieses Leben für das "Kind" nicht lebenswert gewesen wäre.
Ist deine Sichtweise: das Kind wäre behindert, Daseinsberechetigung ja, aber ich erspare es ihm? Nur zum Verständnis... beschäftige mich noch nicht lange damit.
 
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? PID ist zur Überprüfung von Embryonen auf schwerste genetische Fehler da. Wird eine Krankheit gefunden und der Zellklumpen verworfen bringt das für mich doch schon zum Ausdruck das dieses Leben für das "Kind" nicht lebenswert gewesen wäre.
Ist deine Sichtweise: das Kind wäre behindert, Daseinsberechetigung ja, aber ich erspare es ihm? Nur zum Verständnis... beschäftige mich noch nicht lange damit.
Meine Sichtweise ist, dass Diagnose einer Krankheit und "Verwerfung des Zellhaufens" zwei verschiedene Dinge sind, die einander nicht implizieren. Eine Frau darf sich meinetwegen auch dazu entscheiden ein Kind mit "schwersten genetischen Fehlern" auszutragen. Was aber nicht okay ist, ist ihr das Wissen um diese Krankheit absichtlich vorzuenthalten, also eine Diagnosemethode die technisch problemlos machbar ist zu verbieten.
Das Argument: "Ja, aber wenn die Frau/Eltern um die Krankheit wissen, ist die Wahrscheinlichkeit ja höher dass sie das Kind nicht bekommen!" ist wie gesagt ziemlich pervers, da hier offensichtlich jemand glaubt für die Eltern entscheiden zu können, ob sie ein schwerkrankes Kind zur Welt bringen und groß ziehen sollen, indem ihre Entscheidung durch Vorenthaltung von Informationen gezielt beinflusst wird.
 
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100%. Meine von dir angegriffene Aussage schaut auch etwas oberflächlich aus und geht wohl sowieso in die Richtung Abtreibung generell.. aber es ist nunmal auch ein Argument, welches man nicht grundlegend beiseite schieben kann.

Würdest du jeder Frau erlauben ihr Embryo vorher im Reagenzglas überprüfen lassen zu dürfen oder nur Paaren mit Vorgeschichte? Ist glaub ich nicht ganz billig.
 
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Natürlich jeder Frau, und natürlich auf eigene Rechnung.
 
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Auf jeden Fall dafür, aber man sollte damit wirklich nur schwere Krankheiten usw. deliminieren.
Designerbabys sind dann doch schon etwas asi.

Ich würde aber lieber als gesunder manipulierter Mensch zur Welt kommen, als mit einer nachträglich unheilbaren krankheit, die mich dann in jungen Jahren in den Tod führt...
 
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Das ist ein Grund für PID. Denn je weniger Behinderte es gibt, desto mehr wird unser Sozialsystem entlastet und desto mehr Geld kann verteilt werden (und desto weniger Probleme wird man den Empfängern bereiten, weil man eben nicht so genau "filtern" muss).

Aussagen wie diese sind der Grund warum man nicht leichtfertig und unüberlegt für PID sein sollte ohne die Risiken zu bewerten.
Du sagst ja hier ganz klar: Behinderte belasten das Sozialsystem. Dies ist 1. eine rein monetäre betrachtungsweise (was im Bezug auf Menschen schon recht widerlich ist) und 2. nicht mal zwingend richtig. Viele körperlich behinderte können trotzdem für den Lebensunterhalt sorgen, andere werden von der eigenen Familie etc. versorgt.
Diese oben deklarierte Haltung ist es, die ein starker Contra-Punkt für die PID sein kann - wenn lebende Behinderte als Menschen 2. Klasse dargestellt werden, oder noch schlimmer, als "am besten garnicht zu bekommen".

Eines sollte klar sein: wir reden hier über Eugenik und es ist ein schmaler Grat zwischen dem Nutzen für die Gesellschaft und den Gefahren von ausgrenzung und 2 Klassen Gesellschaft aufgrund von Genen.
 

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2 Klassen Gesellschaft haben wir doch sowieso schon keine Ahnung wo da das problem ist. Auch wenns gar keine behinderten Menschen gäbe hätten wir eine 2 Klassen Gesellschaft. Es werden nie alle Menschen gleich/gleichwertig sein, sich für gleich/gleichwertig halten. Besser sein zu wollen als die anderen, sich von ihnen abzuheben ist ein Menschliches Grundbedürfnis und läuft diesem Unsinn zuwider. Hört halt auf euch was vor zu machen und macht die Augen auf.
 

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? PID ist zur Überprüfung von Embryonen auf schwerste genetische Fehler da. Wird eine Krankheit gefunden und der Zellklumpen verworfen bringt das für mich doch schon zum Ausdruck das dieses Leben für das "Kind" nicht lebenswert gewesen wäre.
Ist deine Sichtweise: das Kind wäre behindert, Daseinsberechetigung ja, aber ich erspare es ihm? Nur zum Verständnis... beschäftige mich noch nicht lange damit.

Bei den Methoden der künstlichen Befruchtung werden so oder so mehrere Eizellen mit Spermien befruchtet und dann nur einige wenige eingesetzt, während der Rest "weggeworfen" wird. Es spricht also nichts dagegen eine PID anzuwenden um zu determinieren welcher davon problematische Genkrankheiten besitzen würde.

Man sollte nicht immer gleich den Untergang von Ethik und Moral proklamieren, sobald solche Themen behandelt werden. Es geht hier einfach nicht um bereits lebende Behinderte. Ob die Natur durch natürliche Selektion letztendlich dafür sorgt das "schlechtes Erbgut" sich nicht fortpflanzt (Behinderte bzw. unheilbar Kranke werden sich nunmal nicht/schwer fortpflanzen) oder der Mensch etwas nachhilft, ist letztendlich egal...
 
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2 Klassen Gesellschaft haben wir doch sowieso schon keine Ahnung wo da das problem ist. Auch wenns gar keine behinderten Menschen gäbe hätten wir eine 2 Klassen Gesellschaft. Es werden nie alle Menschen gleich/gleichwertig sein, sich für gleich/gleichwertig halten. Besser sein zu wollen als die anderen, sich von ihnen abzuheben ist ein Menschliches Grundbedürfnis und läuft diesem Unsinn zuwider. Hört halt auf euch was vor zu machen und macht die Augen auf.

Ganz starke Argumentation. Nur weil der Zustand einer zwei (wohl eher 1<x<sehr Viele) in irgendeiner Form vorhanden ist, folgt in keinem Fall dass dieser auch wünschenswert ist. Eine graduelle Verbesserung ist durchaus möglich und erstrebenswert. Und bei der Konnotation von Diversität mit unterschiedlicher Wertigkeit von Menschen wird mir irgendwie leicht übel.
 
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Und bei der Konnotation von Diversität mit unterschiedlicher Wertigkeit von Menschen wird mir irgendwie leicht übel.

Wie immer bei diesem Thema: Anstatt moralingetränkte Phrasen zu dreschen wäre es mal angebracht, einen Wertmaßstab zu liefern.
Ohne Maßstab gibt es keine Wertigkeit. Sobald du einen Maßstab einführst haben Menschen automatisch einen unterschiedlichen Wert.
Einfache Beispiele: Ich kann als Maßstab meinen persönlichen Wert nutzen. Mir sind Freunde und Familie mehr wert als irgendwelche anderen Menschen die ich nicht kenne. Ich kann auch als Maßstab "Nützlichkeit für die Gesellschaft" einführen, wobei das allerdings ein extrem schwammiger Maßstab ist. Ich müsste dann noch genau definieren, was ich als nützlich einschätze (das ist ja hochgradig subjektiv).
All dies ist übrigens moralisch vollkommen wertfrei. Dir muss ganz sicher nicht übel werden.

Und wie immer bei solchen Diskussionen generell:
Niemand wird gezwungen, Präimplatationsdiagnostik zu nutzen. Wer es nicht mag verzichtet eben darauf, so einfach ist das. Diese (nicht nur christliche) Arroganz, allen anderen Menschen etwas verbieten zu wollen, nur weil man es für sich persönlich ablehnt, ist einfach ekelhaft. Toleranz fängt bei den Andersdenkenden an. Der eigenen Ideologie gegenüber ist jeder tolerant, anderen Menschen die Freiheit zu lassen Dinge zu tun die man selbst ablehnt (solange dadurch niemand geschädigt wird) ist wahre Toleranz - leider hat das fast niemand begriffen.
 
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Ganz starke Argumentation. Nur weil der Zustand einer zwei (wohl eher 1<x<sehr Viele) in irgendeiner Form vorhanden ist, folgt in keinem Fall dass dieser auch wünschenswert ist. Eine graduelle Verbesserung ist durchaus möglich und erstrebenswert. Und bei der Konnotation von Diversität mit unterschiedlicher Wertigkeit von Menschen wird mir irgendwie leicht übel.

Es wäre auch wünschenswert das mir Flügel wachsen, wird aber wohl auch nicht passieren. Es liegt einfach in der Natur der Menschen das sie eben nicht gleich sind und auch nicht sein wollen. Wenn dir von sonem bissel Realität direkt übel wird hast du nen Problem.

Abgesehen davon ist die Verdammung von Unterschieden nichts weiter als eine unsinnige Schnappsidee unserer modernen Gesellschaft und keinesfalls irgendein höheres Gesetz/moralische Instanz die um jeden fall eingehalten werden muss und über allem steht.
 
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Wie immer bei diesem Thema: Anstatt moralingetränkte Phrasen zu dreschen wäre es mal angebracht, einen Wertmaßstab zu liefern.
Ohne Maßstab gibt es keine Wertigkeit. Sobald du einen Maßstab einführst haben Menschen automatisch einen unterschiedlichen Wert.
Einfache Beispiele: Ich kann als Maßstab meinen persönlichen Wert nutzen. Mir sind Freunde und Familie mehr wert als irgendwelche anderen Menschen die ich nicht kenne. Ich kann auch als Maßstab "Nützlichkeit für die Gesellschaft" einführen, wobei das allerdings ein extrem schwammiger Maßstab ist. Ich müsste dann noch genau definieren, was ich als nützlich einschätze (das ist ja hochgradig subjektiv).
All dies ist übrigens moralisch vollkommen wertfrei. Dir muss ganz sicher nicht übel werden.

Du vergisst dabei die Möglichkeit, dass es einen Maßstab geben könnte, der nicht graduell sondern binär wertet (Bsp: Kapitalverbrecher sind weniger wert als nicht-Kapitalverbrecher). Oder einen Maßstab der Gradualität nur nahe an den (oder einem der) beiden Polen kennt und im Großteil binär arbeitet (Bsp: Kapitalverbrecher sind weniger wert als nicht-Kapitalverbrecher und Doppelmörder sind weniger wert als einfache Mörder). Man könnte auch anführen, dass die Werthaftigkeit von Menschen überhaupt nicht quantifizierbar sei. (Bsp: Nur auf Wookies bezogen macht es Sinn von Wert oder un-Wert(nicht nicht-Wert!) zu sprechen; Postmoderne Beliebigkeit; Pudding)

Ich habe bei den Beispielen absichtlich auf in der Ethik ernsthaft diskutierte Positionen verzichtet, weil ich jetzt keine Lust habe in eine Debatte über die Rationalität irgendeiner bestimmten Position zu rutschen.

Das mit der Übelkeit war von mir viel zu hart formuliert.

Es wäre auch wünschenswert das mir Flügel wachsen, wird aber wohl auch nicht passieren. Es liegt einfach in der Natur der Menschen das sie eben nicht gleich sind und auch nicht sein wollen. Wenn dir von sonem bissel Realität direkt übel wird hast du nen Problem.

Abgesehen davon ist die Verdammung von Unterschieden nichts weiter als eine unsinnige Schnappsidee unserer modernen Gesellschaft und keinesfalls irgendein höheres Gesetz/moralische Instanz die um jeden fall eingehalten werden muss und über allem steht.

Ich bestreite doch auch gar nicht, dass Menschen in ihren Erscheinungen (damit meine ich nicht! nur die äußere Erscheinung) unterschiedlich sind und bin der Meinung, dass dies auch gut so ist. Was ich nur fragwürdig finde, ist aus dieser phänomenalen Unterschiedlichkeit direkt auf eine unterschiedliche Werthaftigkeit von Menschen zu schließen.

Falls ich dich falsch verstehe und du meinst dass Menschen auch unterschiedlich viel wert sein wollen, dann folgt aus diesem Wollen erstens nicht, dass sie auch unterschiedlich viel wert sind und zweitens glaube ich, dass die meisten Menschen dies auch nicht unbedingt wollen (kann sein, dass ich hier falsch liege, kenne dazu keine Studien o.ä.).

Und es tut mir leid, dass ich so aggressiv in die Diskussion eingestiegen bin, war wohl zu müde.
 

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Hängt halt davon ab was du unter "Wert" verstehst. Bzw wer festlegt wieviel ein Mensch wert ist.

Würde das Gott übernehmen wären sicherlich alle Menschen in seinen Augen gleichwertig.

Nun bin ich aber Atheist und Gott existiert nicht. Also wer legt dann den Wert der Menschen fest? Üblicherweise wohl andere Menschen entweder einzeln oder kollektiv.

Und da kann man sich die Frage ob alle gleich viel Wert sind mit etwas ehrlichkeit auch selbst beantworten. Bedeutet dir das hungernde Kind in Afrika genausoviel wie dein eigenes? Bedeutet dir irgendein Fremder soviel wie ein Familienmitglied? Ich unterstelle jetzt einfach mal nein. Menschen die dir nahe stehen sind für dich "wertvoller" als fremde. Das ist auch ganz natürlich.

Für die Gesellschaft gilt ähnliches, nur das hier je nach Situation unterschiedliche Wertmaßstäbe verwendet werden. Produktivität, Popularität etc.

Nun sind diese ganzen Wertmaßstäbe natürlich alle rein subjektiv, man könnte sogar sagen bedeutungslos. Aber sie sind (für mich als Atheist zumindest) der einzige Maßstab der existiert. Ohne irgendeine höhere Instanz die den Wert festlegt und dies nicht nach weltlichen Maßstäben tut kann man da auch wenig dran ändern. Menschen sind für Menschen nicht alle gleich(wertig).
 
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