Präimplantationsdiagnostik

wie stehts um deine meinung?

  • Pro

    Stimmen: 79 84,9%
  • Contra

    Stimmen: 9 9,7%
  • Enthaltung

    Stimmen: 5 5,4%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    93
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da es noch keinen thread gibt öffne ich mal.
pro? contra? enthaltung? wo seht ihr gefahren oder probleme?

ich bin klar dafür - allein wenn schon die künstliche befruchtung akzeptiert und gängig ist, macht es in meinen augen wenig sinn, die präimplantationsdiagnostik zu verbieten. dass der kirche der hut hoch geht war ja zu erwarten. für mich gibt es keinen logischen grund weshalb man risiken von kranken oder behinderten neugeborene einschränken sollte.
 

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Bin auch ganz klar dafür. Die Kirche darf man auch hier getrost ignorieren.
 
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wird sie nur leider nicht, genau so wenig wie die bescheuerten ethikkommissionen.
 
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Es ist ja schon absolut wirr, dass somit ein Embryo in vitro rechtlich stärker geschützt wird, als ein Embryo in vivo.
 
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Die Kirche hat sich allgemein nicht in die Politik ein zu mischen, aber gegen eine Ethikkommission aus Ärzten und Wissenschaftlern hätte ich nichts.
 
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Natürlich pro, jeder der dagegen ist, ist dumm.
 
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hoffe mal das niemand auf die Kirche hört...

die wissen doch wahrscheinlich nicht einmal, was exakt dabei eigentlich passiert
 

ras

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sehr eindeutiges pollergebnis bisher. aber ich denke hier ist auch nix anderes zu erwarten, da man eindeutig dafür stimmen muss.
 
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wenn die kirche dagegen ist muss man ja quasi dafür sein, nichts gutes kommt von der kirche.
 
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definitiv pro! Wir hatten Präimplantationsdiagnostik auch als Thema für eine Debatte in der Berufsschule.
Die einzigen Argumente der Proseite schienen zu sein, dass PID ein Eingriff in die Natur sei.
Und das musste ich mir von Mädels anhören, die so dick Schminke im Gesicht hatten, dass man ihr wirkliches Aussehen nur erahnen konnte.
Außerdem nahmen diese natürlich auch die Pille, Medikamente, waren für Abtreibung und haben kleine Spinnen aus Ekel zertreten ( die definitiv schon mehr Leben sind als ein paar Tage alte Embryonen).

Natürlich muss man hierbei aber auch an die Zukunft denken.
In 50-100 Jahren könnte es in den reichen Schichten nur noch Designerbabys geben, die ganz nach den Vorstellungen der Eltern "erstellt" wurden.
So würden dann auch sozialschwächere Familien benachteiligt werden, da zu mindest heutzutage der Aufwand der PID noch ziemlich groß ist.

Die PID steckt ja aber noch in den Kinderschuhen und es müsste viel gesetzliche abgesichert werden, dass z.B. nur bei wahrscheinlichen Erbkrankheiten, Behinderungen und Fehlgeburten, die PID Verwendung finden darf.
Es wird zwar einen Schwarzmarkt geben, aber da denke ich mir "ja und?".
Was macht das schon.
Allein die Möglichkeit, dass Fehlgeburten und Erbkrankheiten ausgeschlossen werden können ist so toll und ermöglicht vielen Familien mit Vorbelastung den Kinderwunsch in die Tat umzusetzen.
 
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naja wenn man einfach behauptet es gäbe keine Gegenargumente, macht man es sich aber auch ein wenig einfach
man darf ja nicht vergessen, dass es langfristig (speziell wenn die Genforschung Fortschritte macht) auch durchaus ausarten kann...und dann eben nicht nur eingegriffen wird, wenn ein Kind wahrscheinlich stark behindert sein wird, sondern eben bei jedem Scheiß...und da hilft es auch wenig, wenn PID generell erlaubt ist, den Leuten zu sagen "ihr dürft aber nur bei Behinderungen was unternehmen", dann wird einfach munter auf alles überprüft und wenn den Eltern irgendwas "nicht passt" wird halt der Bericht gefälscht und dann war der Embryo eben angeblich mit Genen für ne Behinderung

langfristig kann das dann ggf auch dazu führen das niemand mit einigermaßen Kohle überhaupt Interesse daran hat auf normalem Weg nen Kind zu kriegen, denn da könnte ja "Mist" bei rumkommen

alles in allem ist das eben nen schmaler Grat, klar hat niemand (weder Eltern noch das potentielle Kind, noch "die Gesellschaft") was davon, wenn da schwer behinderte Kinder geboren werden, die möglicherweise eh nur 15 werden und die ganze Zeit riesiege medizinische Aufwendungen benötigen, aber das Ganze kann eben auch schnell nach hinten losgehen und gnadenlos übertrieben werden
 
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@Btah ich halte den von dir beschriebenen Prozess für EVOLUTION.


Was ist denn das Argument der Gegenseite: "ieeeh eingriff in Mensch bäh verboten Leiden ist gottgewollt, Recht auf leben blabla"


Mal ehrlich wie kann man nur so ein beschränktes Bild von der eigenen imaginären Omnipotenten Entität haben?

Das tut ja schon weh wenn ein haufen von "Kinderschändern" (entschuldigt bitte dieses "über den Kamm scheren") dir erzählen will, dass sie nur allein, die einzige Wahrheit erkannt haben und festlegen können wo Leben anfängt, und somit an einer Grenze rumdrücken, die schwer exakt definiert werden kann und je nach Standpunkt einer Seite mal nach rechts mal nach links verschoben wird in der Realität, weil uns eben eine vernünftige, jedem erschließbare Definition fehlt.


Selbst wenn mann innerhalb ihres Religiösen Rauchzirkels bleibt stellt sich die Frage ob ein "Gott" nicht eher begeistert davon ist, dass seine Schöpfung endlich auch mal "schöpferisch" tätig wird und anfängt sich selbst zu verbessern. Die Möglichkeiten dazu (Ratio) sind uns wohl anscheinend genug gegeben worden
 
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bei der Evolution setzen sich Dinge durch die für das Überleben nützlich sind, nicht das was Eltern für "cool"/"gut" empfinden ;)
das ganze kann halt potentiell auch den Raum für krasse Diskriminierungen eröffnen (was bei den "dann doch nicht genutzten" Embryonen anfängt, kann sich dann nämlich schnell auch auf die bereits lebenden umschlagen)

und nur um es mal zu erwähnen, ich bin Atheist und kann die Kirche auch absolut nicht ab ;)
 
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Ich habe auch für pro gestimmt, aber wohl mit deutlich mehr Bauchschmerzen als viele andere hier. Kann mit'm Handy schlecht umfassend ausführen warum die Bauchschmerzen, aber zb. die Abwertung von behinderten Menschen ist/wird/wäre dann noch stärker. Behinderte Menschen sind aber vom moralischen Standpunkt her niemals weniger "Wert" als gesunde. Auch an die deutsche Geschichte sollte man da denken, auch wenn viele jetzt vielleicht aufschreien.
Ich habe für pro gestimmt weil ich denke, dass man mit PID nicht behindertes Leben zerstört sondern erst garnicht erzeugt.
Man sollte es sich bei der Entscheidung nicht zu leicht machen und einen Augenblick darüber reflektieren ( bei mir war's ein Tag).
 
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strengste sicherheitsvorkehrungen sind natürlich unabdinglich um einen Missbrauch zu verhindern. Aber die kommen automatisch.Vorallem bei uns ist es (gottseidank) soooo schwierig überhaupt mal ne genehmigung für irgendwas gentechnisches zu bekommen und dann auch nur unter einhaltung strengster kriterien.Halte trotz des Wissens um auf welche tollen ideen der Mensch so kommen kann (achtung ironie) diese "Horrorscenarien" für unwahrscheinlich.

@wutvolta von welcher Moral reden wir hier? Warum sind Behinderte Menschen weniger Wert? Ich dachte in unserer Gesellschaft darf man Leben nicht aufwiegen.... Außerdem, jetzt mal rein biologisch betrachtet trägt jeder Mensch, auch wenn eher eine Behinderung hat einen dermaßen vielfältigen genpool in sich, dass Jeder Verlust ziemlich bitter wäre
 
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Ich hab doch geschrieben: behinderte Menschen sind _niemals_ weniger Wert. Aber diese Wertedebatte wird aufkommen, und dies wird für die lebenden behinderten schwierig.
 

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man darf ja nicht vergessen, dass es langfristig (speziell wenn die Genforschung Fortschritte macht) auch durchaus ausarten kann...und dann eben nicht nur eingegriffen wird, wenn ein Kind wahrscheinlich stark behindert sein wird, sondern eben bei jedem Scheiß...und da hilft es auch wenig, wenn PID generell erlaubt ist, den Leuten zu sagen "ihr dürft aber nur bei Behinderungen was unternehmen", dann wird einfach munter auf alles überprüft und wenn den Eltern irgendwas "nicht passt" wird halt der Bericht gefälscht und dann war der Embryo eben angeblich mit Genen für ne Behinderung

Ach ja, das ewige missbrauchsargument. Stimmt schon, wenn man sowas einführt könnten es die Leute übertreiben/missbrauchen. Also schaffen wirs ab. Autos sollten wir dann am besten auch abschaffen, können für Amokfahrten missbraucht werden. Messer und Gabel gehören auch verboten, sind stich waffen. Und Medien jedweder art sind sowieso böse da man mit ihnen Menschen manipulieren kann usw

Dieses Argument kannst du überall erfolgreich anbringen. Man kann es quasi "missbrauchen" ;) Wenn man angst vor Missbrauch bei neuem hat darf die Menschheit nichts mehr herstellen, nicht mehr forschen, gar nichts. Dann müssen alle den Rest ihres Lebens zu hause verbringen weil alles neue eine Missbrauchsgefahr mit sich bringt. Und das meiste davon lässt sich deutlich besser missbrauchen als präimplantationsdiagnostik. Die schlimmste Folge davon ist ein perfektionswahn bei Eltern. Nicht schön aber kaum gefährlich wenns gesetzlich geregelt ist.

bei der Evolution setzen sich Dinge durch die für das Überleben nützlich sind, nicht das was Eltern für "cool"/"gut" empfinden

nicht behindert sein ist nützlich für das Überleben. Und selbst wenn man dieses Argument bis zur körperlichen und geistigen perfektion hin ausdehnt ist es noch gültig.
 
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Ich bin dafür, dass jeder, der sich an der Nase kratzt, wegen Massenmord verurteilt wird.
Immerhin wurde herausgefunden, dass aus allen Körperzellen potentiell neues Leben entstehen kann und die Vernichtung des potentiellen Lebens beim Nase kratzen ist nicht mehr hinnehmbar!
 
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Ich bin dafür, dass jeder, der sich an der Nase kratzt, wegen Massenmord verurteilt wird.
Immerhin wurde herausgefunden, dass aus allen Körperzellen potentiell neues Leben entstehen kann und die Vernichtung des potentiellen Lebens beim Nase kratzen ist nicht mehr hinnehmbar!

das Beispiel "Wichsen ist eine Vergeudung von Samenzellen=Leben" wäre wohl anschaulicher gewesen und dann wäre der Sprung hin zum Verbot von Verhütungsmitteln auch nicht mehr weit
 

Leinad

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bei der Evolution setzen sich Dinge durch die für das Überleben nützlich sind, nicht das was Eltern für "cool"/"gut" empfinden ;)

Evolution ist nicht "gerichtet" und es können sich selbst Merkmale durchsetzen, die eben nicht immer oder nur unter bestimmten Bedingungen "nützlich" sind.
Da geht es auch nicht nur um das eigene Überleben, sondern viel mehr um die Fähigkeit sich erfolgreich fortzupflanzen.
Und natürlich setzen sich auch die Eigenschaften durch, die Eltern als "cool"/"gut" betrachten, denn genau dabei geht es wiederum bei der sexuellen Selektion.
Wir betreiben doch alle eine Art von genetischer Manipulation, indem wir uns die Partner aussuchen, die für uns "attraktiv" sind und der Nachwuchs dementsprechend ausfällt.

das ganze kann halt potentiell auch den Raum für krasse Diskriminierungen eröffnen (was bei den "dann doch nicht genutzten" Embryonen anfängt, kann sich dann nämlich schnell auch auf die bereits lebenden umschlagen)

und nur um es mal zu erwähnen, ich bin Atheist und kann die Kirche auch absolut nicht ab ;)

Diskriminierung gibt es immer und wird es immer geben, denn dafür bedarf es nur irgendwelcher Unterschied und wenn es nicht genetische sind, dann halt z.B. kulturelle.
Da verstehe ich auch die Sorge, um die "Designerbabies" nicht. Wäre eine Welt so schlimm in der jeder "gut" aussieht und einen IQ von 140 hat?
Das Problem ist sicher inwieweit die Technik dazu (wenn es sie irgendwann geben wird) für jeden frei verfügbar wäre, aber auch Schönheits-OPs, gute Schulbildung etc. sind nicht für jeden im gleichen Maße verfügbar.
Die Gentechnik könnte zumindest ein Ansatz sein viele Benachteiligungen schon vor der Geburt zu beseitigen.
Gerade wenn man jetzt erstmal "nur" darüber redet vor Krankheiten etc. zu schützen, dann kann es da wirklich keine sinnvollen Argumente dagegen geben.
Das solche Dinge dann auch wissenschaftlich gesichert und gesetztlich geregelt sein müssen sollte selbstverständlich sein.
 
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Wichtiger wäre es erst einmal eine Gentherapie zu entwickeln um bereits betroffenen zu helfen. Leider wird auf dem gebiet in deutschland aufgrund der gesetze nicht viel getan...
In England hingegen lief gerade erst letztes Jahr eine Mukoviszidose Gentherapie studie, aber bis sich das Verfahren durchsetzt dauert es bestimmt trotzdem noch 10 jahre.
 
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Ich bin ganz klar pro. Es widert mich an wenn einzelne (Kirche, Ethikkommission, Teile der Parteien) meinen betroffenen Eltern vorschreiben wollen, dass sie ein behindertes Kind bekommen müssen. Besonders pervers an der Sache ist, dass eine Spätabtreibung bei schwerer Behinderung möglich ist, die PID aber böse sein soll. Die PID hat das Potenzial Leid zu verhindern und es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass "christliche" Organisationen dagegen sind.
 
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Lustig, dass bei nem Thema, das moralisch zu den am Schwierigsten zu lösenden Problemen unserer Zeit gehört, die Leute so hirnlos schnell antworten. Gerade weil die Grenze für Leben so unglaublich schwer zu fassen ist, ist es auch so schwer dieses Problem zu lösen.

Wenn ich schon lese: "Ganz klar Pro, das kann Leid verhindern." Leid wird dadurch verhindert, daß der Mensch überhaupt nicht geboren wird. Ob das die bessere Wahl ist ist nicht selbstverständlich find ich.

[X] Enthaltung
 

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Leid wird dadurch verhindert, daß der Mensch überhaupt nicht geboren wird. Ob das die bessere Wahl ist ist nicht selbstverständlich find ich.

Gesunde Menschen haben auch keine Leiden, da spricht dann auch nichts dagegen geboren zu werden. Allerdings sollte man die Aussage wohl insofern ergänzen das man sagt "kann unnötiges leid verhindern". Leben ganz ohne Leid geht nicht, aber es muss nunmal niemand behindert geboren werden und es hat auch niemand ein Interesse dran behindert zu sein.
 
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Also ich bin unter einer Bedingung ganz klar dafür und das ist, dass die Eltern nur die Informationen über die Krankheiten mitgeteilt bekommen und nicht Geschlecht oder äußerliche Merkmale. Nicht dass die Eltern sich nur Jungen wünschen und sich dann in der Bevölkerung ein Ungleichgewicht ergibt.
 
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Gesunde Menschen haben auch keine Leiden, da spricht dann auch nichts dagegen geboren zu werden. Allerdings sollte man die Aussage wohl insofern ergänzen das man sagt "kann unnötiges leid verhindern". Leben ganz ohne Leid geht nicht, aber es muss nunmal niemand behindert geboren werden und es hat auch niemand ein Interesse dran behindert zu sein.
Das hängt wohl auch vom Grad der Behinderung ab aber ich würde lieber behindert geboren werden als überhaupt nicht. Kinder mit Down-Syndrom z.B. haben meistens trotzdem unglaublich viel Freude im Leben. Selbst der Begriff "kann unnötiges Leid vermeiden" ist daher stark euphemistisch.

@Ancient: Mit Dogmatikern wie dir und MV die nur Schwachsinn vertreten ohne ihn vernünftig begründen zu können red ich sowieso nicht.
 

Tisch

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Grundsätzlich ist mein mein Standpunkt, dass jedwedes menschliches Leben schützenswert ist, und das menschliches Leben mit der Bildung der Zygote beginnt. Mir ist ist es egal ob die Verschmelzung im Becher oder in der Gebärmutter stattfindet.

Ich bekomme Bauchweh wenn behinderten/Kranken Menschen ein Recht auf Entwicklung, Geburt und Leben verweigert werden soll, nur weil der gesunde Mensch der Meinung ist, dass Behindertes Leben nicht Lebenswert sei.
 
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wie ich erst ein zweites Mal auf den Nick gucken mußte um mich zu vergewissern, daß sowas unmöglich von Clawg kommen konnte
 
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Selbstverständlich Pro. Die Contra-Fraktion hat an sich nur 2 Argumente:

1. Das eine ist das typisch deutsche "mimimi, es könnte Missbrauch geben. Bevor wir uns über gute Sicherheitsvorkehrungen Gedanken machen, verbieten wir es lieber ganz." Dieselbe Argumentation wie bei Streetview und eigentlich jedem beliebigen technischen Fortschritt. Ich kommentiere es mal nicht, weil mich diese Mentalität mehr aufregt, als es gut für meine Gesundheit ist.

2. Das zweite ist "wir können doch nicht Gott spielen, wer sind wir denn, dass wir entscheiden wollen wer lebt oder nicht?"
Dazu gibt es aus meiner Sicht nur drei Dinge zu sagen:
- Gott spielen ist eine zutiefst religionisierte Metapher, die doch eigentlich in einem Staat verboten sein sollte, dessen Vertreter ständig für sich in Anspruch nehmen, dass sie Religionen völlig außen vor lassen wollen.
- Es wurde weiter oben schon erwähnt: Wir entscheiden doch bei anderen Gelegenheiten auch ständig wer lebt oder wer stirbt. Von Abtreibungen über Krieg über hungernde Kinder in Afrika bis hin zur Salami auf dem Frühstücksbrötchen treffen wir Entscheidungen über leben und sterben. Also wieso sollte das hier nicht zählen? Vor allem weil mein Salami-Spender doch ein wenig lebendiger ist, als ein PID-Objekt.
- Schließlich kann man das ganze auch genau anders herum sehen. Mann kann nämlich genauso gut fragen "wer sind wir, dass wir Menschen mit extremen Erbkrankheiten und Behinderungen auf die Welt zwingen, obwohl wir das verhindern könnten."

Volkswirtschaftliche Gesichtspunkte lasse ich jetzt mal bewusst außen vor, weil die einer moralisch-ethisch aufgeheitzten Debatte zumindest in Deutschland nur schaden.
 

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Das hängt wohl auch vom Grad der Behinderung ab aber ich würde lieber behindert geboren werden als überhaupt nicht. Kinder mit Down-Syndrom z.B. haben meistens trotzdem unglaublich viel Freude im Leben. Selbst der Begriff "kann unnötiges Leid vermeiden" ist daher stark euphemistisch.

Tjo ich würde lieber gar nicht geboren werden als das ich behindert auf die Welt komme. Ich wage mal zu behaupten, dass das jeder anders sieht, natürlich auch im hinblick auf den grad der Behinderung.

Ideal wäre es natürlich wenn man das Kind entscheiden lassen könnte aber das geht nunmal nicht. Und die einzigen Personen die die Entscheidung für das Kind treffen können sind nunmal seine Eltern. Eltern treffen soviele Entscheidungen die das Leben ihrer Kinder maßgeblich beeinflussen, das wäre nur eine weitere.

Darüber hinaus find ich die moralischen Bedenken auch etwas unverständlich, denn schließlich sind Abtreibungen ja auch erlaubt. Und dieses ganze blabla von wegen "menschliches Leben muss um jeden Preis erhalten und geschützt werden" fand ich sowieso schon immer daneben weils einfach heuchlerischer Bullshit ist an den sich die Leute eh nur halten solange es für sie nicht mit nachteilen verbunden ist.
 
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bin nicht gläubig, aber behindert. und dagegen. zumindest so lang, bis ich das gefühl habe, dass nicht mehr mit zweierlei maß gemessen wird.
 
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in zwei bereichen:
1. die contra-fraktion macht sich lächerlich, wenn sie sagt "das ist ein eingriff in die natur!". alles, was wir menschen tun, ist ein "eingriff" in die "natur". und wo hört nicht-natur auf, und fängt natur an? alles mulumulu.

2. behinderte sind, und da können irgendwelche gleichstellungsbeauftragte noch so viel labern wie sie wollen, sehr oft menschen 2. klasse. frag mal nen rollstuhlfahrer, der mit der deutschen bahn reisen will. solange behinderte, die keine idioten sind, wie idioten behandelt werden, stimmt die perspektive nicht.
 
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10.05.2003
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meiner Meinung nach machen es sich hier beide seiten zu einfach. die frage ist nicht so ganz einfach, und verdient doch etwas mehr nachdenken als so einfache/dogmatische Antworten wie:

Selbstverständlich Pro. Die Contra-Fraktion hat an sich nur 2 Argumente

Grundsätzlich ist mein mein Standpunkt, dass jedwedes menschliches Leben schützenswert ist, und das menschliches Leben mit der Bildung der Zygote beginnt. Mir ist ist es egal ob die Verschmelzung im Becher oder in der Gebärmutter stattfindet.

Ich bekomme Bauchweh wenn behinderten/Kranken Menschen ein Recht auf Entwicklung, Geburt und Leben verweigert werden soll, nur weil der gesunde Mensch der Meinung ist, dass Behindertes Leben nicht Lebenswert sei.

Mal eine Frage an die contra-fraktion:
seid ihr tatsächlich gegen jede form der pid (so klingt es teilweise), oder geht es doch nur darum ab wann sie erlaubt sein sollte? nehmen wir an ein kind ist so krank dass die geburt dazu führt dass die mutter schwerbehindert wird, keine weiteren kinder mehr kriegen kann, und das kind 24h nach der geburt unter starken schmerzen sterben wird (keine ahnung obs sowas gibt, ist jetzt nur ein gedankenkonstrukt). dies könnte jetzt mittels pid erkannt werden. muss die mutter jetzt wirklich das kind austragen mit allen folgen? oder bis zum nten monat um es dann abzutreiben? oder wäre es doch besser dies vorher zu erkennen und die zellen gar nicht zu implantieren?
 
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22.12.2004
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Lustig, dass bei nem Thema, das moralisch zu den am Schwierigsten zu lösenden Problemen unserer Zeit gehört, die Leute so hirnlos schnell antworten. Gerade weil die Grenze für Leben so unglaublich schwer zu fassen ist, ist es auch so schwer dieses Problem zu lösen.

Wenn ich schon lese: "Ganz klar Pro, das kann Leid verhindern." Leid wird dadurch verhindert, daß der Mensch überhaupt nicht geboren wird. Ob das die bessere Wahl ist ist nicht selbstverständlich find ich.

Jo, wer hier meint sämtlichen ethischen Fragen mit nem klaren JA für PID beantworten zu können hat sich nunmal nicht tiefgründig mit der ethischen Thematik auseinandergesetzt.
Ich bin mir nicht sicher, bin aber tendenziell dagegen.

Bezüglich der Wunschvorstellung ausschließlich gutaussehender Genies... da leb ich lieber in einer diversiven Welt in der Leute auch tatsächlich Perspektive gewinnen in Bezug auf (ihr) Leben.
 
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31.03.2001
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Evolution ist nicht "gerichtet" und es können sich selbst Merkmale durchsetzen, die eben nicht immer oder nur unter bestimmten Bedingungen "nützlich" sind.
Da geht es auch nicht nur um das eigene Überleben, sondern viel mehr um die Fähigkeit sich erfolgreich fortzupflanzen.
Und natürlich setzen sich auch die Eigenschaften durch, die Eltern als "cool"/"gut" betrachten, denn genau dabei geht es wiederum bei der sexuellen Selektion.
naja wie "toll" das aussehen kann, wenn der Mensch sich frei die Eigenschaften zusammensucht, sieht man ja bei Hunden da gibt es ja so einige Rassen, wo man gezielt verschiedenes zusammengezüchtet hat und dadurch nun Hunde erzeugt hat die zwar "schick aussehen", aber unheimlich gute Chancen haben Krebs zu kriegen oder sonst wie elendig einzugehen
Da verstehe ich auch die Sorge, um die "Designerbabies" nicht. Wäre eine Welt so schlimm in der jeder "gut" aussieht und einen IQ von 140 hat?
Naja selbst sowas kann Probleme aufwerfen...wer macht denn die "niederen" Arbeiten, wenn alle hochintelligent sind? Oder wie sucht man sich den passenden Arbeitnehmer/Lebenspartner aus? Per Los? :D

Ist ja nicht so als wenn Individuen nicht durchaus sehr vorteilhaft sein können ;)

Ach ja, das ewige missbrauchsargument. Stimmt schon, wenn man sowas einführt könnten es die Leute übertreiben/missbrauchen. Also schaffen wirs ab. Autos sollten wir dann am besten auch abschaffen, können für Amokfahrten missbraucht werden. Messer und Gabel gehören auch verboten, sind stich waffen. Und Medien jedweder art sind sowieso böse da man mit ihnen Menschen manipulieren kann usw

Dieses Argument kannst du überall erfolgreich anbringen. Man kann es quasi "missbrauchen" ;) Wenn man angst vor Missbrauch bei neuem hat darf die Menschheit nichts mehr herstellen, nicht mehr forschen, gar nichts. Dann müssen alle den Rest ihres Lebens zu hause verbringen weil alles neue eine Missbrauchsgefahr mit sich bringt. Und das meiste davon lässt sich deutlich besser missbrauchen als präimplantationsdiagnostik. Die schlimmste Folge davon ist ein perfektionswahn bei Eltern. Nicht schön aber kaum gefährlich wenns gesetzlich geregelt ist.
deine Argumentation kann man aber auch problemlos umdrehen...dann sollte man am besten auch Waffen, Drogen und Ehen mit Minderjährigen erlauben ^^
 
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Bezüglich der Wunschvorstellung ausschließlich gutaussehender Genies... da leb ich lieber in einer diversiven Welt
Erzähl mal einem Gelähmten wie geil es ist, dass er nicht laufen kann, damit du in einer diversiven Welt leben kannst.
 
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