Party-Patriotimsus und Nationalismus

General Mengsk

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Ich hatte gestern angefangen was zu schreiben, bin aber dann nicht weiter dazu gekommen. Vieles wurde inzwischen schon gesagt. Btah hat eines sehr gut auf den Punkt gebracht:
Sicher kann sich eine Gruppe Nationalisten wunderbar unter fahnenschwenkenden Fußballfans "verstecken" und hier und da ggf auch mal wen "für sich" dazugewinnen, aber generell würd ich ja eher den Vergleich zum Vereinsfußball ziehen. Denn wenn jemand das Trikot von seinem Verein trägt oder gar ne Fahne davon hat, würd den ja auch wohl niemand deswegen als Regionalist/Lokalist oder wie auch immer man das nennen will, bezeichnen.

Was manche der Wissenschaftler im Artikel irgendwie nicht wahrhaben wollen, ist, dass es so etwas wie einen unverkrampften Umgang mit dem eigenen Land und dessen Symbolen durchaus geben kann. Nicht umsonst sind die heutigen Farben schwarz-rot-gold und eben nicht schwarz-weiß-rot. Warum das so ist, weiß sicher nicht jeder Partyfan, wahrscheinlich sogar nur eine Minderheit, aber es sind eben Farben, die auch für die demokratischen Bestrebungen und Werte stehen und nicht im negativen Sinne belastet sind, so dass man sich davor in irgendeiner Weise gruseln müsste.

Was in dem Artikel nun gemacht wird, oder genauer gesagt in der Studie von Dagmar Schediwy, ist auf den Fanmeilen Leute zu fragen. In einem Partyumfeld willkürlich Leute zu befragen dürfte allein schon dafür sorgen, dass man nicht die differenziertesten Antworten bekommt. Was man dann aber noch macht, ist das offenbar persönliche allgemeine Unbehagen über Flaggensymbolik:
Seite 2 des Artikels, 3. Absatz: Es geht vielen um den Partyspaß und den Sport - dafür aber bräuchte man keine Fahnen. Den meisten aber scheint es um das Gefühl der Zusammengehörigkeit, der Identifikation mit einer Gruppe zu gehen, deren Mitglieder man an den nationalen Insignien erkennt.

Fans wollen sich also mit ihrer Mannschaft identifizieren. Das ist bei einzelnen Vereinen so und eben dann zur WM und EM auch mit der Nationalmannschaft. Als Symbol stehen hier statt den Vereinsfarben eben die Farben der deutschen Fahne. Der Trick ist, dass man nun eben, wie Heitmeyer es tut, diese Identifikation als "Nationalismus" definiert.

Die Identifikation mit der eigenen Mannschaft und auch mit dem eigenen Land ist eben kein Nationalismus. Denn Identifikation ist doch nicht gleichzusetzen mit einer völlig unkritischen Haltung. Viele Menschen fühlen sich mit etwas verbunden, beispielsweise ihrer Familie, ihrem Heimatort oder eben einem Sportverein. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie automatisch andere ablehnen oder herabsetzen. Wenn ich meine Familie unterstütze, werte ich dann andere Familien ab? Sicherlich nicht. Und wer seinen Verein unterstützt, der möchte natürlich nicht, dass die Mannschaft, gegen die der gerade spielt, gewinnt. Entsprechend ist es auch bei der Nationalmannschaft. Klar freut sich dann auch mal wer, wenn z.B. Italien oder Spanien verlieren, weil eben die die letzten Male die deutsche Mannschaft geschlagen haben, und in der heiteren Fanatmosphäre können da auch mal dumme Sprüche oder Schmähungen passieren, aber solange das bei Sprüchen bleibt und nicht in ernste Streitigkeiten mündet und die Leute nicht persönlich auf Fans anderer Mannschaften sauer sind, ist das überhaupt kein Problem. Natürlich ist so ein Umfeld im Stadion oder auf einer Fanmeile nicht etwas für jeden, aber niemand zwingt einen ja dorthin zu gehen. Was natürlich nicht geht, ist wenn beispielsweise die Anhänger der anderen Mannschaften sich dort nicht blicken lassen dürften, aber das hätte auch nichts mehr mit Verbundenheit zu tun, sondern mit Ablehnung und Hass und genau darum geht es eben nicht.

Die Verbundenheit mit einer Nation ist letztlich nur eine weitere Ebene. Kann das Konflikten führen? Sicherlich, aber das kann auch schon bei der Verbundenheit mit der eigenen Familie passieren, wenn sich beispielsweise Verwandte da zerstreiten und man gedrängt wird Stellung zu beziehen.

Nun wird in dem Artikel, insbesondere auf der dritten Seite von Ulrich Wagner suggeriert, es bräuchte heutzutage eben keine Identifikation mit einer Nation mehr, sondern internationale Zusammenarbeit. Der Fehler dabei ist, diese beiden Dinge als Gegensätze zu sehen. Um wirklich gut mit anderen zusammenarbeiten zu können, muss man auch wissen wer man selbst ist und was man selbst will. Denn ob man es will oder nicht, die Geschichte hat Länder und Menschen geprägt, nicht nur bewusst, sondern gerade auch unterbewusst. Bestimmte Denkweisen fußen teilweise auch jahrhundertealten Erfahrungen, die eben auch das aktuelle Handeln von Leuten prägen können. Wenn man das für sein eigenes Land weiß, dann kann man auch einen Blick dafür entwickeln, dass andere Nationen und die Menschen darin andere Erfahrungen gemacht haben und eben deswegen vielleicht anders denken und handeln. Wer sich mit dem eigenen Land nicht unkritisch auseinander setzt und sich ihm dennoch verbunden fühlt, der kann im besten Sinne eine Patriot sein. Ein solcher, unverkrampfter, Umgang mit der eigenen Nation und auch dessen Symbolik ist meiner Meinung nach sogar das beste Mittel gegen dumpfen Fremdenhass und Ausgrenzung. NPD und co. waren 2006 ziemlich irritiert vom plötzlichen Flaggenmeer. Je normaler der Umgang mit schwarz-rot-gold, desto weniger können sich solche Kräfte als "Patrioten" tarnen und damit versuchen Leute einzufangen.

Am Ende kommt es natürlich nicht auf die Fahnen an, sondern darauf, ob jemand informiert ist. Demokratie lebt davon, dass sich die Leute informieren, über ihr Land, über seine Geschichte, über die aktuelle Politik, über so viel wie möglich. Je weniger Information, je weniger Bewusstsein, desto gefährlicher für die Demokratie. Deswegen zitiert ich zum Schluss einfach mal Pivo:

Insgesamt ist es wie bei vielen anderen Dingen. Man muss sich selbst ehrlich überprüfen, man muss die Gefahren und die oberflächlich subtilen aber in ihrer Bedeutung gravierenden Unterschiede und Abgrenzungen von Begriffen und Handlungen kennen. Dann darf man auch unbeschwert die Fahne schwenken und Deutschland feiern ohne Gefahr zu laufen in nationalistische Ressentiments abzudriften.

In diesem Sinne :wm:
 
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Ist sehr viel geworden, unten gibts ein tldr.

Ich finde, es werden immer 2 Aspekte zu stark vermischt, die zwar zusammenspielen, aber eben nicht in einem 1:1 Verhältnis stehen. Zum einen ist das die Unterstützung der Fußballnationalmannschaft durch die Schwarz-Rot-Goldene Fahne. Zum anderen ist das ein Anstieg von Patriotismus/Nationalstolz/usw.

Das kann man imo ganz gut daran sehen, dass die Fahne eben nur gehisst wird, solange die Mannschaft erfolgreich ist (plusminus ein paar Tage/Wochen). Dass dadurch auch als "Nebeneffekt" ein Deutschlandpatriotismus mittransportiert lässt sich nicht verhindern. Ich halte den Effekt aber nicht für so einflussreich, wie ihn bestimmte Forscher darstellen.

Eher habe ich die Vermutung, dass dies als vermeintlicher Auslöser eines gesteigerten Nationalbewusstseins, welches ich aber tatsächlich so feststelle, herhalten muss. Eine größere Rolle als die Fahnen, die sicherlich als "eyecatcher" Auffallen erregen und viel leichter beobachtet werden können als ein schwer greifbares abstraktes Wertesystem, spielen andere Faktoren.

Die BRD war nach dem Zweiten WK ein gespaltenes, ziemlich zerstörtes Land mit der schlimmsten Vergangenheit in der Geschichte aller Nationen. Die internationale Situation war aber so gegeben, dass die BRD recht bald wieder eine recht große Rolle im Weltgeschehen spielte. Dem wurde dann im Prinzip in einem Sonderweg Rechnung getragen, indem man sich immer klar als Wirtschaftsmacht definiert hat. Der Gründungsmythos der BRD ist folglich auch das Wirtschaftswunder. In Kriegen wurden die Verbündeten nicht mit Truppen, sondern mit Gütern und Finanzen unterstützt sowie Entwicklungshilfe für irgendein afrikanisches Land zugesagt, weil das eben alles so schön unproblematisch ist. Die Überlegenheit über die DDR wurde vor allem in höherem Wohlstand und Wirtschaftskraft zum Ausdruck gebracht. Die Insignien der BRD waren D-Mark und Mercedesstern.

Nach der Wiedervereinigung gab es dann erste Kriegseinsätze mit Truppenbeteiligung. In Afghanistan gibt es heftige Probleme, weil man den Einsatz anfangs so darstellte, dass man Brunnen bohrt und Schulen aufbaut und dann in arge Erklärungsnöte kam, als größere Kampfhandlungen mit Toten und zivilen Opfern zu beklagen waren.
Hinzu kommt die Situation in der EU. Spätestens seit der Wirtschaftskrise ist Deutschland, ob es will oder nicht, in eine de-facto Führungsposition gerutscht. Entscheidungen, die der Bundestag fällt, haben Auswirkungen auf die gesamte Eurozone. Dem hätte man vielleicht Begegnen können mit einer Europabewegung hin zu völliger Solidarität usw. Letztlich hat man aber eine Lösung gewählt, die den Nationalismus wahrscheinlich gestärkt hat ("die faulen Griechen, die werfen wir raus" "diese dummen Deutschen, legen uns unschaffbare Sanktionen auf" "wir sollten austreten, die anderen können nix" usw).
Der wichtigste Punkt ist aber denke ich, dass die Nazizeit immer weiter aus dem kollektiven Gedächtnis rückt. Die Generation, die noch direkte Verbindungen hat, ist nahezu ausgestorben. In Internetmemes werden mit Selbstverständlichkeit Witze über die Vergangenheit gemacht (polandball), durch die Globalisierung und die internationale Gesellschaft wird man sich auch eher der eigenen Identität bewusst (german engineering, das beste Bier, Pünktlichkeit), die dann meiner Erfahrung nach im Ausland gar nicht bekannt ist, sondern eher eine Projektion der Deutschen ist. Jedenfalls entdeckt die jüngere Generation eine deutsche Identität ohne Pickelhaube und Stahlhelm, bzw. können sie selbstironisch auch darüber lachen.

Mir selbst behagt das alles nicht so sehr. Durch die veränderten Anforderungen an die internationale Rolle der BRD und die zeitliche Entfernung von der Nazivergangenheit entstehen einerseits ein politischer Führungsanspruch, für den von bestimmten Richtungen ein gesteigertes Nationalbewusstsein als hilfreich angesehen wird, und andererseits wächst eine Generation heran, die keine Probleme mit einer dezidiert deutschen Identität hat. Im Moment ist das alles noch in einer Phase, wo man das je nach Perspektive als "naiv", "ungezwungen", "toll", "endlich werden die mal locker", "wir dürfen endlich mal stolz sein" bezeichnet wird, aber ich fürchte auf lange Sicht gibt es dann eben auch chauvinistische Effekte, die sich schwer bremsen lassen. Mir war ehrlich gesagt diese deutsche Demutshaltung sehr recht, vor allem wenn ich sie mit dem anderen extrem USA vergleiche.

tldr:
Ja, es gibt mehr Nationalbewusstsein. Die Fahnen während des Fußballs sind dabei das geringste Problem. Die BRD kann international nicht mehr die Sonderrolle reine Wirtschaftsmacht spielen, sondern muss auch verstärkt auf andere Art ins Weltgeschehen eingreifen. Innerhalb der EU ist Deutschland de-facto die mächtigste Nation. Teilweise wird vom Ausland ein selbstbewusstes Deutschland gefordert. Die jungen Generationen haben ein "unverkrampftes" Deutschlandbild. Wenn das alles zusammenkommt ist das gar nicht mal so gut, weil zu befürchten ist, dass früher oder später eine Art pathologischer Patriotismus eintritt. Mir fällt jedenfalls keine Mittel- oder Großmacht ein, die in einer geostrategisch wichtigen Lage ist und einen "gesunden Patriotismus" hat.

Danke, das fasst es ganz gut zusammen!
 
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was gibts da groß zu wissen. die türken haben einen riesen völkermord an der armeniern veranstaltet, ist allgemeinwissen in der ganzen welt, bis auf die türkei. aber die türken glauben wahrscheinlich auch, dass sie die kurden voll cool behandelt haben.

ja stimmt. völlig richtig. und was genau hat das jetzt mit dieser diskussion zu tun? spackokhan wollte damit doch nur provozieren. die bitte sein wissen mit uns teilen diente nur dem zweck ihn zu entlarven, da er - mal wieder - eigtl keinen peil von iwas weiß und einfach was in den raum wirft. haste nich ganz gecheckt, oder? stichwort fitness...

völlig wertloser, nutzloser diskussionsbeitrag. danke heator, dass du die dummheit auch noch aufgreifst und schön mitmachst. spricht mal wieder für dich. guter mann! 2 daumen hoch!
 
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Ich hab leider nicht die ganze Diskussion genau gelesen, sind schon sehr viele Walls of Texts dabei... Aber ich finde in dem Artikel und auch einige User hier übertreiben etwas.

Nur weil die Erinnerungen an Nazideutschland nicht mehr ganz so präsent sind wie bei der Generation unserer Eltern, bedeutet das noch lange nicht, dass wir auf dem besten Weg sind, das selbe wieder zu bekommen. - Sicherlich sollte man es nicht vergessen, aber es ist vorbei und das ist auch gut so. Irgendwann sollte man mit alten Sachen auch mal abschließen und das Trauma überwinden. (Wenn ihr beim Schwimmen im Meer abtreibt, geht ihr deswegen ja auch nicht nie wieder ins Meer, oder?)
Mich erschreckt diese Angst ehrlich gesagt ein bisschen. Man sollte aus der Vergangenheit lernen, das auf jeden Fall, aber man kann sie auch irgendwann ruhen lassen.

Was mich in diesem Punkt aber auch oft Ärgert, dass andere Länder hier auch schnell den Finger heben, obwohl es bei ihnen die selben Zustände gibt, nur eben ohne der Vergangeheit.

Sicherlich ist Deutschland jetzt kein unbedeutendes Land in der Welt, aber sehen wir das bei den anderen Ländern ähnlich kritisch wie bei uns? In den USA hängt in jedem Garten so ne verdammte Flagge und überall sieht man Flaggen und "länderverbundenheit" ("Patriotismus") - Hat denn nun jeder Angst, dass die Amerikaner das 3. Reich 2.0 aufbauen? Oder man sehe sich das Wahlergebniss der Europawahl in Frankreich an. Was hindert denn theoretisch die Franzosen an solchen Gedanken? Die haben nun aber nicht so eine Vergangenheit wie wir.

Bei der WM 2006 gab es in Deutschland überall auf den Balkonen Flaggen, egal ob Brasilien, Italien, Frankreich usw. Aber wenn dann ein Auto mit einer Deutschlandflagge vorbeigefahren ist, hat auch da ein Teil der Menschen böse Gedanken gehegt. - Nicht aber bei den anderen.

Sicherlich ist nicht alles Gold was glänzt, aber man kann es auch übertreiben.
Ich finde es gut, dass sich langsam ein gesunder, normaler Patriotismus bei solchen Events und in der Bevölkerung einstellt. - Im Vordergrund steht dann ja nicht "Deutschland über..." sondern viel mehr "Cool meine Mannschaft spielt! Ich feuer sie an." - ähnlich wie die Flaggen bei Bayern, BVB usw.

Sobald einer fahnenschwingend einschlägige Parolen singt oder andweitig gegen die Demokaritsche Grundordnung arbeitet oder fremdenfeindlich auftritt, gehört ihm ehrlich gesagt die Fahne entrissen und mit selbiger ...

tldr. In anderen Ländern ist das vollkommen normal, nur bei uns verfallen leider Gottes viele in Panik, sobald sich Leute mit ihrem Land identifizieren.

Ich bin weder fremdenfreindlich, noch hege ich anderes gefährliches Gedankengut und bin sogar im Gegensatz zu vielen hier im Forum klar pro EU :)
 
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Nur weil die Erinnerungen an Nazideutschland nicht mehr ganz so präsent sind wie bei der Generation unserer Eltern, bedeutet das noch lange nicht, dass wir auf dem besten Weg sind, das selbe wieder zu bekommen. - Sicherlich sollte man es nicht vergessen, aber es ist vorbei und das ist auch gut so. Irgendwann sollte man mit alten Sachen auch mal abschließen und das Trauma überwinden. (Wenn ihr beim Schwimmen im Meer abtreibt, geht ihr deswegen ja auch nicht nie wieder ins Meer, oder?)

Dann wäre dein Argument ja, dass man wenn man einmal nationalistisch gelebt hat und eine schlechte Erfahrung damit gemacht hat, man das ruhig nochmal ausprobieren sollte. ;)


Mich erschreckt diese Angst ehrlich gesagt ein bisschen. Man sollte aus der Vergangenheit lernen, das auf jeden Fall, aber man kann sie auch irgendwann ruhen lassen.

Genau das ist ja das Problem:

Zum einen hört man von immer mehr Leuten, dass man müde sei, stetig mit der Schrecklichkeit des Zweiten Weltkriegs und unserer Schuld konfrontiert zu werden, zum anderen steigt aber eben auch der Abstand, was dazu führt, dass die jüngere Generationen immer weniger Bezug dazu haben. Das "Verdrängen" ist zwar ein natürlicher Prozess, aber eben auch deshalb so problematisch. Bald sind wir an einem Punkt angekommen, indem keiner mehr aktiv den Krieg mitbekam und dann ist da eben noch eine Stütze für dieses Bewusstsein weggebrochen.

Was mich in diesem Punkt aber auch oft Ärgert, dass andere Länder hier auch schnell den Finger heben, obwohl es bei ihnen die selben Zustände gibt, nur eben ohne der Vergangeheit.

Sicherlich ist Deutschland jetzt kein unbedeutendes Land in der Welt, aber sehen wir das bei den anderen Ländern ähnlich kritisch wie bei uns? In den USA hängt in jedem Garten so ne verdammte Flagge und überall sieht man Flaggen und "länderverbundenheit" ("Patriotismus") - Hat denn nun jeder Angst, dass die Amerikaner das 3. Reich 2.0 aufbauen? Oder man sehe sich das Wahlergebniss der Europawahl in Frankreich an. Was hindert denn theoretisch die Franzosen an solchen Gedanken? Die haben nun aber nicht so eine Vergangenheit wie wir.
Eben aber weil Deutsche wissen wie sich das entwickeln kann, sollte man nicht unbedingt "neidisch" auf andere Nationen blicken, die mit Stolz ihre Fahnen ans Haus hissen.


Ich finde es gut, dass sich langsam ein gesunder, normaler Patriotismus bei solchen Events und in der Bevölkerung einstellt. - Im Vordergrund steht dann ja nicht "Deutschland über..." sondern viel mehr "Cool meine Mannschaft spielt! Ich feuer sie an." - ähnlich wie die Flaggen bei Bayern, BVB usw.

Nun ja, das Problem ist eben aber, dass es bei den meisten weniger um den Sport an sich geht, als darum, dass man beweisen möchte, dass "man" (also Deutschland) besser ist, als andere Nationen. Gut, ist ja auch irgendwo der ursprüngliche Gedanke bei bspw. der Olympiade; lieber im Sport messen, als dass man sich bekriegt - trotzdem schleicht eben im Patriotismus immer der Nationalismus mit. Dass dies bei uns im Land besonders schwer wiegt, ist eben Teil unserer Geschichte.

Nebenbei las ich während der WM 2010 auf einem AstA-Blog o. ä. einen Beitrag, der verlangte, dass man Deutschland-Flaggen nicht mehr schwenken sollte, sondern stattdessen auf alternative Symbole zurückgreifen sollte. Allerdings fand ich das ziemlichfragwürdig, da wieder nur eine Problemverschiebung anstelle von einer -lösung im Vordergrund stünde. Davon ab, dass man sich ja nicht unbedingt mit dem DFB oder ähnlichem identifizieren möchte.
 
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Nicht die fahnenschwenkenden Anjas und Tanjas sind das Problem, sondern die gruppendynamische Dynamik die sich aus der gemeinsamen Erfahrung bildet. Diese Erfahrung wird auch nicht mit dem letzten WM-Spiel vergessen werden, sondern bleibt bei den Meisten als ein positives Erlebnis zurück. In der Masse befinden sich dann aber leider genügend Idioten die jeden Scheiss mit einem SCHLAND!ruf rechtfertigen und dabei davon ausgehen, dass die SCHLAND!-Gruppe hinter ihnen steht.
Hier nochmal zur Erinnerung wie schnell son PartyPatriotismus zum Nationalismus werden kann: http://www.zeit.de/news/2012-06/29/em-2012-ausschreitungen-nach-deutschem-em-aus-29123403
 
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ich finde unsere gesellschaft geht sehr gut damit um. man verdirbt den menschen nicht die freude am fahne schwenken, sondern mahnt zur vorsicht und ruft in erinenrung was daraus alles entstehen kann. so sind beide ansichten/sorgen vertreten. solange das der fall ist können wir uns alle entspannen denke ich...
 
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Genau das ist ja das Problem:

Zum einen hört man von immer mehr Leuten, dass man müde sei, stetig mit der Schrecklichkeit des Zweiten Weltkriegs und unserer Schuld konfrontiert zu werden, zum anderen steigt aber eben auch der Abstand, was dazu führt, dass die jüngere Generationen immer weniger Bezug dazu haben. Das "Verdrängen" ist zwar ein natürlicher Prozess, aber eben auch deshalb so problematisch. Bald sind wir an einem Punkt angekommen, indem keiner mehr aktiv den Krieg mitbekam und dann ist da eben noch eine Stütze für dieses Bewusstsein weggebrochen.
Das ist für mich immer noch so eine seltsame Automatismus-Logik...das klingt immer so nach dem Motto "es denken nicht mehr genug über die Nazis nach?" zack haben wir nen 4. Reich. Das klingt so als ob es nur einen einzigen Grund gäbe nicht rechts zu sein wollen, nämlich den das man mit Nazis vergleichen werden könnte :stock:

Nun ja, das Problem ist eben aber, dass es bei den meisten weniger um den Sport an sich geht, als darum, dass man beweisen möchte, dass "man" (also Deutschland) besser ist, als andere Nationen.
Dann müsste man aber die Fußball-WM an sich kritisieren und nicht die Fahnenschwenker.
 
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Dann wäre dein Argument ja, dass man wenn man einmal nationalistisch gelebt hat und eine schlechte Erfahrung damit gemacht hat, man das ruhig nochmal ausprobieren sollte. ;)

Dann hast du mich falsch verstanden... Man wird doch aus seinem Fehler lernen und es das nächste mal anders machen aka da nicht mehr ins Meer gehen oder nicht so weit rein oder was auch immer. Soweit ist das denk ich klar. Damit mein ich nun, dass wir nicht das selbe nochmal machen sollen und auch nicht in angepasster Form, sondern aus dem alten Fehler, dem nationalsozialistischen Gedankengut lernen und das vermeiden. Nichts anderes als der Rest sagt. - Nur man soll eben nicht sobald einer an Wasser denkt Panik bekommen ;)

Zum einen hört man von immer mehr Leuten, dass man müde sei, stetig mit der Schrecklichkeit des Zweiten Weltkriegs und unserer Schuld konfrontiert zu werden, zum anderen steigt aber eben auch der Abstand, was dazu führt, dass die jüngere Generationen immer weniger Bezug dazu haben. Das "Verdrängen" ist zwar ein natürlicher Prozess, aber eben auch deshalb so problematisch. Bald sind wir an einem Punkt angekommen, indem keiner mehr aktiv den Krieg mitbekam und dann ist da eben noch eine Stütze für dieses Bewusstsein weggebrochen.

Ich bin immer noch der Meinung, dass es natürlich nicht vergessen werden sollte, sich die Leute aber viel zu viele Gedanken darüber machen zu philosophieren, was einmal sein wird. Man muss die Menschen erziehen, das Volk sollte erwachsen werden. Man sollte daran arbeiten, das solchen Vereinen wie der NPD der Boden unter den Füßen wegschmilzt, ohne ständig mit der Angst aus vergangener Zeit zu arbeiten. Es sollte ein vernünftiger aufgeklärter Umgang mit dem Thema stattfinden. Die Menschheit entwickelt sich weiter, und das sollte zu diesem Prozess gehören, wie ein vernünftiger Umgang mit Alkohol und Zigaretten und dem Verbot von Drogen.

Eben aber weil Deutsche wissen wie sich das entwickeln kann, sollte man nicht unbedingt "neidisch" auf andere Nationen blicken, die mit Stolz ihre Fahnen ans Haus hissen.

Ich blicke nur deswegen neidisch auf andere Nationen, weil ich mich frage, wie die das wohl all die Jahre geschafft haben und warum man "den Deutschen" immer bei der erst besten Gelgenheit unterstellt, dass wir wieder zu unseren Nachbarn rennen...

Nun ja, das Problem ist eben aber, dass es bei den meisten weniger um den Sport an sich geht, als darum, dass man beweisen möchte, dass "man" (also Deutschland) besser ist, als andere Nationen.
Das müsstest du mir erstmal belegen. Willst du jetzt allen Ernstes behaupten, dass alle Deutschlandfans NPD-Anhänger sind?! - Und mal ganz davon ab, denkst du wenn man das aus sportlicher Sicht sieht, ist das bei den anderen Nationen anders? Frag doch mal die Italiener...

Ich versteh auch nicht, wie man beim Fahnenschwingen von Problem reden kann. Ihr stellt ja jeden der zum Public Viewing geht unter Generalverdacht... Seht ihr dass dann bei allen Großveranstaltungen so?

Nicht die fahnenschwenkenden Anjas und Tanjas sind das Problem, sondern die gruppendynamische Dynamik die sich aus der gemeinsamen Erfahrung bildet. Diese Erfahrung wird auch nicht mit dem letzten WM-Spiel vergessen werden, sondern bleibt bei den Meisten als ein positives Erlebnis zurück.
Dann muss man aber Festivals, Konzerte usw. genauso kritisch sehen. (Gruppendynamik - zugehörigkeitsgefühl usw. )
 
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Das ist für mich immer noch so eine seltsame Automatismus-Logik...das klingt immer so nach dem Motto "es denken nicht mehr genug über die Nazis nach?" zack haben wir nen 4. Reich. Das klingt so als ob es nur einen einzigen Grund gäbe nicht rechts zu sein wollen, nämlich den das man mit Nazis vergleichen werden könnte :stock:

Es geht nicht darum, dass in Deutschland innerhalb des nächsten Jahrzehnts ein 4. Reich entsteht. Daran glaube ich persönlich in meiner Lebenszeit nicht mehr. Aber es ist gefährlich und schlimm genug, wenn sich genügend - vielleicht nicht mal dumme - aber leichtgläubige und beeinflussbare Menschen ansammeln. Ich kenne Leute, die ich eigentlich schätze und mag, aber wenn es um das Thema Migration geht, dann kommt da auch gerne mal dieses dumpf-deutsche "Ich hab nichts gegen Ausländer, aber...". Solche Pauschalitäten und länderspezifische Vorurteile finden fruchtbaren Boden bei einem Wettbewerb, der Nationen gegenüberstellt und wird momentan von den Medien durchaus unterstützt. Da muss man sich ja nur mal die Bildzeitung und ihren Patriotismus speziell zur EM- und WM-Zeit anschauen.

Wie gesagt, das wird nicht mal eben zu einem Vierten Reich führen, aber es behindert Integration und fördert das Betonen der Unterschiede.


Dann müsste man aber die Fußball-WM an sich kritisieren und nicht die Fahnenschwenker.

Ich weiß, dass das an der Natur eines Nationenwettstreits liegt und ich finde es auch gut, dass es diese gibt. Es sollte nur im Bewusstsein mitschwenken, dass Patriotismus mehr bedeuten kann, als nur froh zu sein, dass man in einem Land lebt und zu jubeln, wenn die Nationalmannschaft Tore schießt. Ich will auch nicht wie jemand rüberkommen, der einem die WM vermiesen möchte - im Gegenteil. Ich freue mich unheimlich seit Monaten auf diese Momente, die einem nur solche Großevents vermitteln können. Das Kribbeln, wenn Deutschland bei der Fußball-WM spielt, habe ich sonst nur bei CL-Spielen vom FC Bayern.

Wobei mir nebenbei auch durchaus bewusst ist, dass Fußball auch Integration fördern kann. Meine Mutter ist Lehrerin für Migranten (für Erwachsene) und die freuen sich auch unheimlich für Deutschland und drücken die Daumen. Wenn man dann aber beispielsweise Kommentare von Kicker-Lesern bei Facebook liest, kann man nur den Kopf schütteln. Im Artikel geht es um Boateng und es kommen Beiträge wie "Kann ich auch für die ghanaische Nationalmannschaft spielen?".

GUNdalf schrieb:
Dann hast du mich falsch verstanden... Man wird doch aus seinem Fehler lernen und es das nächste mal anders machen aka da nicht mehr ins Meer gehen oder nicht so weit rein oder was auch immer. Soweit ist das denk ich klar. Damit mein ich nun, dass wir nicht das selbe nochmal machen sollen und auch nicht in angepasster Form, sondern aus dem alten Fehler, dem nationalsozialistischen Gedankengut lernen und das vermeiden. Nichts anderes als der Rest sagt. - Nur man soll eben nicht sobald einer an Wasser denkt Panik bekommen

Sollte auch nur ein Scherz sein, war mir schon klar, dass du das so nicht meintest. ;)

Ich bin immer noch der Meinung, dass es natürlich nicht vergessen werden sollte, sich die Leute aber viel zu viele Gedanken darüber machen zu philosophieren, was einmal sein wird. Man muss die Menschen erziehen, das Volk sollte erwachsen werden. Man sollte daran arbeiten, das solchen Vereinen wie der NPD der Boden unter den Füßen wegschmilzt, ohne ständig mit der Angst aus vergangener Zeit zu arbeiten. Es sollte ein vernünftiger aufgeklärter Umgang mit dem Thema stattfinden. Die Menschheit entwickelt sich weiter, und das sollte zu diesem Prozess gehören, wie ein vernünftiger Umgang mit Alkohol und Zigaretten und dem Verbot von Drogen.

Stimme ich dir grundsätzlich auch zu (wobei ich den letzten Punkt kritisch sehe, aber das ist ein anderes Thema).

Das müsstest du mir erstmal belegen. Willst du jetzt allen Ernstes behaupten, dass alle Deutschlandfans NPD-Anhänger sind?! - Und mal ganz davon ab, denkst du wenn man das aus sportlicher Sicht sieht, ist das bei den anderen Nationen anders? Frag doch mal die Italiener...

Ich versteh auch nicht, wie man beim Fahnenschwingen von Problem reden kann. Ihr stellt ja jeden der zum Public Viewing geht unter Generalverdacht... Seht ihr dass dann bei allen Großveranstaltungen so?

Gut, streichen wir das meisten, da habe ich übertrieben. Trotzdem gibt es doch genügend Leute, die sich nun nur die WM anschauen, solange Deutschland dabei ist und falls man ausscheiden sollte, werden Ausreden für das Verlieren gesucht (á la "dieser beschissene Chilene war doch parteiisch, typisch für die") und die Missgunst wird steigen.

Und nein, natürlich sind nicht Fahnenschwenker NPD-Anhänger, ich würd sie genauso schwenken und mich für Deutschland freuen! Genauso wenig wird das irgendwie dazu führen, dass wir hier ein 4. Reich bekommen. Nebenbei finde ich die Begründung "Andere Nationen machen es genauso" nicht gut. Vor hundert Jahren war die Todesstrafe bei den meisten Ländern gang und gäbe, heutzutage sind wir da immerhin ein Stück weitergekommen und das obwohl es alle anderen genauso gemacht haben.

Dann muss man aber Festivals, Konzerte usw. genauso kritisch sehen. (Gruppendynamik - zugehörigkeitsgefühl usw. )

Der Unterschied zu einem Festival ist aber, dass man sich für das Event unabhängig von der Nation interessiert - im Gegenteil, man ist doch erfreut, wenn man auf Festivals irgendwelche Menschen fremder Nationen trifft (außer auf NPD-Konzerten ;)). Zudem misst du dich bei einem Festival nicht mit anderen Festivals in einem Wettstreit.
Natürlich gibt es auch beim Fußball Leute aus anderen Ländern, die sich für andere Nationen interessieren / freuen - habe ich ja auch als Beispiel erwähnt. Trotzdem liest und hört man doch ständig Kommentare wie "Diese verdammten Kackitaliener" - da ist es auch immer schwierig, eine Grenze zu ziehen (ich schließ mich dabei auch nicht aus).
 
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Hier muss man aber auch unterscheiden. Nicht jeder der solche Sprüche loslässt meint sie auch so. Die sind eigentlich immer Kontextbezogen. Ich "hasse" z.b. auch die italiener im fußball, weil sie meiner Meinung nach gerne foulen und schauspielern. Einfach unfair spielen. Dennoch sauf ich mit ihnen auf der Wiesn in München (wie mit allen anderen, auch nicht deutschen auch), fahr genauso mal in ihr Land zum Urlaub machen oder behandel sie hier wie jeden anderen auch. Also nur weil man typische Klischees bedient, heißt das noch lange nicht, das man in gewisse Lager fällt.
Es gibt doch so viele gängige Klischees... das sagen doch viele nur zum Spaß. Wenn ich daran denke, wie sich die Ösis und wir Bayern gegenseitig "verarschen" oder oftmals die Deutschen gegen Polen, Frankreich usw... Das ist doch auf beiden Seiten normal und sicherlich im falschen Umfeld fatal aber zu 90% ist das doch blos Spaß und keiner meint das auch wirklich so...

€: Natürlich verliert ein Großteil das Interesse an der WM wenn die eigene Mannschaft raus ist. Letztlich ist es ein sportlicher Wettkampf, wo die Masse mitfiebert und sich letztlich auch selbst wie die Verlierer oder Sieger auf dem Platz fühlt. Das ist aber genau das gleich wie das Abwichsen auf den olympischen Medaillenspiegel. Und für Niederlagen suchen die meisten halt leider Gottes Ausreden, bevor sie an die eigenen Fehler denken. Natürlich ist die erste Reaktion dann erstmal emotional, aber wie oben schon geschrieben, ich denke nicht mal die Häfte der "fremdenfeindlichen" Sprüche die beim Fußball fallen sind auch wirklich so gemeint. Das beschränkt sich dann aufs Fußball und oder die Situation....

Sicherlich hat man bei Festivals multikulti und keinen Wettbewerb, aber das Gemeinschaftsgefühl, zu einer großen Masse zu gehören und nicht allein zu sein, das gemeinsame Freuen über das Event und die gemeinsame Trauer, wenn sich eine Band auflöst hat man hier aber auch. - Ist das nicht ähnlich wie bei Sekten. o.O

Und nochmal zum Thema andere Nationen. Sicherlich ist das kein gutes Argument "aber die anderen" usw. Aber ich finde die Vielzahl der anderen Länder wo es nicht zu sowas wie dem 3. Reich gekommen ist und dennoch ein gesunder Patriotismus stattfindet, beweist, dass man bei uns nicht immer gleich in Rückfallpanik verfallen sollte. - Noch stimmen die Machtverhältnisse in Deutschland.
 
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Es geht nicht darum, dass in Deutschland innerhalb des nächsten Jahrzehnts ein 4. Reich entsteht. Daran glaube ich persönlich in meiner Lebenszeit nicht mehr. Aber es ist gefährlich und schlimm genug, wenn sich genügend - vielleicht nicht mal dumme - aber leichtgläubige und beeinflussbare Menschen ansammeln. Ich kenne Leute, die ich eigentlich schätze und mag, aber wenn es um das Thema Migration geht, dann kommt da auch gerne mal dieses dumpf-deutsche "Ich hab nichts gegen Ausländer, aber...". Solche Pauschalitäten und länderspezifische Vorurteile finden fruchtbaren Boden bei einem Wettbewerb, der Nationen gegenüberstellt und wird momentan von den Medien durchaus unterstützt. Da muss man sich ja nur mal die Bildzeitung und ihren Patriotismus speziell zur EM- und WM-Zeit anschauen.

Wie gesagt, das wird nicht mal eben zu einem Vierten Reich führen, aber es behindert Integration und fördert das Betonen der Unterschiede.
Ja und warum kann man dagegen nicht anders argumentieren als "hey in Deutschland waren mal die Nazis"? Ob die Leute noch über das 3. Reich nachdenken ist doch scheiß egal, die Leute sollen sich Gedanken darüber machen, wie sie in aktuellen Lebenssituationen zB mit Migranten umgehen, da gibt es überhaupt keinen Grund in dem Moment irgendwie die Nazis in Kontext zu setzen. Denn dieser permanente Vergleich birgt nämlich auch die Gefahr der Relativierung frei nach dem Motto "ich mobbe den Ausländer zwar ein bisschen, aber ich will ihn ja nicht gleich ins KZ stecken und vergasen, also ist das ja nicht so schlimm".
Man sollte Verhalten einfach daran messen, ob es gesellschaftlich sinnvoll ist und nicht daran wie nah das mglw am 3. Reich ist -_-

Das ganze wäre erst dann ein Kritikpunkt, wenn die Leute anfangen würden zB mit Hitler-T-Shirts rumzulaufen u.ä., weil sie mit dem nix anderes verbinden, als das er mal unser "Bundeskanzler" (:rolleyes:)
 

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Nicht die fahnenschwenkenden Anjas und Tanjas sind das Problem, sondern die gruppendynamische Dynamik die sich aus der gemeinsamen Erfahrung bildet. Diese Erfahrung wird auch nicht mit dem letzten WM-Spiel vergessen werden, sondern bleibt bei den Meisten als ein positives Erlebnis zurück. In der Masse befinden sich dann aber leider genügend Idioten die jeden Scheiss mit einem SCHLAND!ruf rechtfertigen und dabei davon ausgehen, dass die SCHLAND!-Gruppe hinter ihnen steht.
Hier nochmal zur Erinnerung wie schnell son PartyPatriotismus zum Nationalismus werden kann: http://www.zeit.de/news/2012-06/29/em-2012-ausschreitungen-nach-deutschem-em-aus-29123403

stimmt ja alles, aber ich sehe nicht so richtig, wie sich diese sache von dem fußballpatriotismus in allen anderen ländern unterscheidet. wenn es so problematische mechanismen wären, dann würde es ein weltweites problem darstellen.

ich finde unsere gesellschaft geht sehr gut damit um. man verdirbt den menschen nicht die freude am fahne schwenken, sondern mahnt zur vorsicht und ruft in erinenrung was daraus alles entstehen kann.

weiß ich nicht, hier in gö werden reihenweise fahnen von autos abgebrochen und so n komischer zettel von der antifa hinterlassen. finde ich unnötig.
 
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weiß ich nicht, hier in gö werden reihenweise fahnen von autos abgebrochen und so n komischer zettel von der antifa hinterlassen. finde ich unnötig.
Mit Sachbeschädigung gewinnt man wirklich Rückhalt für seine Idee :rofl2:
Linke Extremisten sind mitunter die dümmsten Menschen der Welt :rofl2:
 
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Hier nochmal zur Erinnerung wie schnell son PartyPatriotismus zum Nationalismus werden kann: http://www.zeit.de/news/2012-06/29/em-2012-ausschreitungen-nach-deutschem-em-aus-29123403

Das kann doch unmöglich dein Ernst sein oder? Kollege hast du mal die Zustände bei berüchtigen (aka fast allen) Fußballderbys gesehen? Da steht die Polizei bereits ab Mittags an den Bahnhöfen um das besoffene Pack davon abzuhalten sich gegenseitig abzumurksen.

Das ist zwar extremst dumm und rückständig, aber sicherlich kein nationalistisches Verhalten. Wenn die einen gelb-schwarz und die anderen blau-weiß angezogen sind wird mal eben müde über die Unterschicht gelacht und das Leben geht weiter, wenn das selbe Pack sich aber ein Nationaltrikot anzieht wird das vierte Reich ausgerufen, ja gehts denn noch?
 
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Das kann doch unmöglich dein Ernst sein oder? Kollege hast du mal die Zustände bei berüchtigen (aka fast allen) Fußballderbys gesehen? Da steht die Polizei bereits ab Mittags an den Bahnhöfen um das besoffene Pack davon abzuhalten sich gegenseitig abzumurksen.

Das ist zwar extremst dumm und rückständig, aber sicherlich kein nationalistisches Verhalten. Wenn die einen gelb-schwarz und die anderen blau-weiß angezogen sind wird mal eben müde über die Unterschicht gelacht und das Leben geht weiter, wenn das selbe Pack sich aber ein Nationaltrikot anzieht wird das vierte Reich ausgerufen, ja gehts denn noch?

QFT
 
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Dann wäre dein Argument ja, dass man wenn man einmal nationalistisch gelebt hat und eine schlechte Erfahrung damit gemacht hat, man das ruhig nochmal ausprobieren sollte. ;)




Genau das ist ja das Problem:

Zum einen hört man von immer mehr Leuten, dass man müde sei, stetig mit der Schrecklichkeit des Zweiten Weltkriegs und unserer Schuld konfrontiert zu werden, zum anderen steigt aber eben auch der Abstand, was dazu führt, dass die jüngere Generationen immer weniger Bezug dazu haben. Das "Verdrängen" ist zwar ein natürlicher Prozess, aber eben auch deshalb so problematisch. Bald sind wir an einem Punkt angekommen, indem keiner mehr aktiv den Krieg mitbekam und dann ist da eben noch eine Stütze für dieses Bewusstsein weggebrochen.



Eben aber weil Deutsche wissen wie sich das entwickeln kann, sollte man nicht unbedingt "neidisch" auf andere Nationen blicken, die mit Stolz ihre Fahnen ans Haus hissen.




Nun ja, das Problem ist eben aber, dass es bei den meisten weniger um den Sport an sich geht, als darum, dass man beweisen möchte, dass "man" (also Deutschland) besser ist, als andere Nationen. Gut, ist ja auch irgendwo der ursprüngliche Gedanke bei bspw. der Olympiade; lieber im Sport messen, als dass man sich bekriegt - trotzdem schleicht eben im Patriotismus immer der Nationalismus mit. Dass dies bei uns im Land besonders schwer wiegt, ist eben Teil unserer Geschichte.

Nebenbei las ich während der WM 2010 auf einem AstA-Blog o. ä. einen Beitrag, der verlangte, dass man Deutschland-Flaggen nicht mehr schwenken sollte, sondern stattdessen auf alternative Symbole zurückgreifen sollte. Allerdings fand ich das ziemlichfragwürdig, da wieder nur eine Problemverschiebung anstelle von einer -lösung im Vordergrund stünde. Davon ab, dass man sich ja nicht unbedingt mit dem DFB oder ähnlichem identifizieren möchte.



Die schrecken des krieges sind scheiss egal weil sich keiner mehr daran erinnern WILL. Erster weltkrieg war auch schrecklich genug, hat die deutschen aber nicht daran gehindert keine 25jahre später wieder irgendwo einzumarschieren. Kriege verhindert man am besten wenn man sich kritisch mit solchen themen auseinandersetzt, eine funktionierende handlungsfähige demokratie herstellt und wirtschaftskrisen vermeidet.

Extremer nationalismus entsteht meistens aus krisensituationen, wobei ich heute noch extreme politische korrektheit als weiteren katalysator für überbrodenden nationalismus sehe. Die extremeren meinungen gehen nicht weg wenn man mit der PC-keule um sich haut.

Wichtig ist sich kritisch mit extremeren meinungen auseinanderzusetzen, ansonsten hat man sehr schnell sehr viele leute die sich innerlich radikaliseren und bei der ersten gelegenheit sich der bewegung anschließen die dem mainstream entgegensteht.

Deswegen sehe ich den rechtsrutsch in europa sehr problematisch, sobald rechte meinungen salonfähig werden kann das ganz schnell gehen. Da darf man sich dann bei den linken dafür bedanken.
 
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Das kann doch unmöglich dein Ernst sein oder? Kollege hast du mal die Zustände bei berüchtigen (aka fast allen) Fußballderbys gesehen? Da steht die Polizei bereits ab Mittags an den Bahnhöfen um das besoffene Pack davon abzuhalten sich gegenseitig abzumurksen.

Das ist zwar extremst dumm und rückständig, aber sicherlich kein nationalistisches Verhalten. Wenn die einen gelb-schwarz und die anderen blau-weiß angezogen sind wird mal eben müde über die Unterschicht gelacht und das Leben geht weiter, wenn das selbe Pack sich aber ein Nationaltrikot anzieht wird das vierte Reich ausgerufen, ja gehts denn noch?

Wenn sich hunderte Italiener und Deutsche treffen um sich nach einem Fussballspiel zu pruegeln, dann ist das keine regionale Rivalität im Sinne eines Fussballderbys. Ohne das jetzt beweisen zu können, würde ich behaupten, dass die meisten Italiener damals in Deutschland leben bzw. hier geboren sind. D.h. ohne aufgrund des durch den Partypatriotismus entstandenen Zusammengehörigkeitsgefühls hätte es diese Auseinandersetzungen nicht gegeben. Wenn sich Menschen anfangen aufgrund der Nationalität auf die Schnauze zu hauen, dann ist das nicht vergleichbar mit einem falschen Trikot. Und die massenhafte Bereitschaft dazu wird regelmässig politisch missbraucht, was im Falle von Clubfussball so nicht gegeben ist.
Das Pack ruft das vierte Reich nicht aus, aber es spielt den nuetzlichen Idioten fuer denjenigen der es tut.
 
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Wenn sich hunderte Italiener und Deutsche treffen um sich nach einem Fussballspiel zu pruegeln, dann ist das keine regionale Rivalität im Sinne eines Fussballderbys. Ohne das jetzt beweisen zu können, würde ich behaupten, dass die meisten Italiener damals in Deutschland leben bzw. hier geboren sind. D.h. ohne aufgrund des durch den Partypatriotismus entstandenen Zusammengehörigkeitsgefühls hätte es diese Auseinandersetzungen nicht gegeben. Wenn sich Menschen anfangen aufgrund der Nationalität auf die Schnauze zu hauen, dann ist das nicht vergleichbar mit einem falschen Trikot. Und die massenhafte Bereitschaft dazu wird regelmässig politisch missbraucht, was im Falle von Clubfussball so nicht gegeben ist.
Das Pack ruft das vierte Reich nicht aus, aber es spielt den nuetzlichen Idioten fuer denjenigen der es tut.


Und was wäre jetzt deine lösung zu dem problem?
 

Benrath

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Wie mir das gerade ein MÄdel wirklich vorgeworfen hat, dass Leute in Deutschland Portugal flaggen verbrennen würden und dass das uncool sei:stock:

Naja Erfahung heute war, dass wir aus Versehen beim Ghanafantreffen das Spiel geguckt haben. Wirklich freundlich war die Stimmugn auch nicht. Nix gegen ein bisschen teasen, aber o-ton "wollt ihr nciht rüber zu den anderen deutschen das Spiel gucken" und das nicht ironisch, zeigt halt wohin es gehen kann.

DIe Deutschen Jungs die sich danach echaufiert haben wie man denn gegen die Versager aus Ghaner nur Unentscheiden spiele könne waren nicht besser.
 

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Wie mir das gerade ein MÄdel wirklich vorgeworfen hat, dass Leute in Deutschland Portugal flaggen verbrennen würden und dass das uncool sei:stock:

Naja Erfahung heute war, dass wir aus Versehen beim Ghanafantreffen das Spiel geguckt haben. Wirklich freundlich war die Stimmugn auch nicht. Nix gegen ein bisschen teasen, aber o-ton "wollt ihr nciht rüber zu den anderen deutschen das Spiel gucken" und das nicht ironisch, zeigt halt wohin es gehen kann.

DIe Deutschen Jungs die sich danach echaufiert haben wie man denn gegen die Versager aus Ghaner nur Unentscheiden spiele könne waren nicht besser.

hm das mit dem ghanatreffen ist wirklich uncool. hab das aber genau anders erlebt, hab die letzte wm in portugal geguckt, auch das spiel gegen portugal und die stimmung war sehr sportlich, die portugiesen haben nach dem spiel gratuliert und alles war cool.
 
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Wenn sich hunderte Italiener und Deutsche treffen um sich nach einem Fussballspiel zu pruegeln, dann ist das keine regionale Rivalität im Sinne eines Fussballderbys. Ohne das jetzt beweisen zu können, würde ich behaupten, dass die meisten Italiener damals in Deutschland leben bzw. hier geboren sind. D.h. ohne aufgrund des durch den Partypatriotismus entstandenen Zusammengehörigkeitsgefühls hätte es diese Auseinandersetzungen nicht gegeben. Wenn sich Menschen anfangen aufgrund der Nationalität auf die Schnauze zu hauen, dann ist das nicht vergleichbar mit einem falschen Trikot. Und die massenhafte Bereitschaft dazu wird regelmässig politisch missbraucht, was im Falle von Clubfussball so nicht gegeben ist.
Das Pack ruft das vierte Reich nicht aus, aber es spielt den nuetzlichen Idioten fuer denjenigen der es tut.

Schau dir einfach an, wer sich da boxt.
Das sind die selben Typen, die sich beim Vereinsfußball gegenseitig auf die Mütze hauen. Bei der WM tun die sich halt zusammen, um sich gemeinsam mit den Hooligans anderer Nationen zu prügeln. Da mischen sich halt noch ein paar Neonazis dazu und wenn es irgendwo zu einer größeren Sache kommt gibt es immer noch besoffene Mitläufer die dazustoßen, aber im Endeffekt hast du keinen höheren Mobilisierungsgrad und erst recht keine "Ansteckung" auf normale Fans und Bürger, die auf einmal rechtsradikal und gewaltbereit werden. Allein der Gedanke ist völlig fern der Realität.
 
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Schau dir einfach an, wer sich da boxt.
Das sind die selben Typen, die sich beim Vereinsfußball gegenseitig auf die Mütze hauen. Bei der WM tun die sich halt zusammen, um sich gemeinsam mit den Hooligans anderer Nationen zu prügeln. Da mischen sich halt noch ein paar Neonazis dazu und wenn es irgendwo zu einer größeren Sache kommt gibt es immer noch besoffene Mitläufer die dazustoßen, aber im Endeffekt hast du keinen höheren Mobilisierungsgrad und erst recht keine "Ansteckung" auf normale Fans und Bürger, die auf einmal rechtsradikal und gewaltbereit werden. Allein der Gedanke ist völlig fern der Realität.

Ich sehe das ähnlich.
Fremdenhass entsteht nicht durch den sportlichen Wettkampf, der sportliche Wettkampf gegen Andere/Fremde dient nur als Ventil um die eigene Gesinnung auszudrücken. Sprich wer ein rechter Vollidiot ist benutzt den Sport um seine Gesinnung auszuleben, aber niemals würde ein normaler Bürger von der Straße über eine WM hinaus eine Antipathie gegen andere Länder/Ausländer hegen. Der Sport ist nur ein Spiegelbild der Gesellschaft und wenn es mehr Idioten gibt die randalieren, dann sagt das viel über dieses Land und seine Politik aus.
 
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Wie mir das gerade ein MÄdel wirklich vorgeworfen hat, dass Leute in Deutschland Portugal flaggen verbrennen würden und dass das uncool sei:stock:

Na, dass ist ja auch uncool, wenn sie es allerdings DIR vorwirft scheint sie nicht die hellste zu sein.

Am besten an dem video ist übrigens das ende, wo der eine typ mit dem finger auf einen anderen zeigt und sagt:"Kuckt mal was der anhat! Das sind die Portugiesischen Farben!" :ugly:
 

Benrath

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Naja nicht mit direkt, aber allen Deutschen. Bezeichnet war, dass ihre erste WOrte sowas wie "scheiss Deutschland" waren, die Ironie.

Naja es war halb 1, sie nicht nüchtern und da gings glaub ich auch eher ums "ärgern" und nicht 100% ernst.

Die Portugiesen die ich am Montag nach dem SPiel sah, haben es auch recht gut aufgenommen, aber k.a. die Erwartungen sind halt alles. DIe Party der Ghanesen ist glaub ich total abgegangen, obwohls nur untentschiedne war.
 
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Vor allem wenn dann sowas passiert: http://www.zeit.de/2010/27/Tuerken-Linke-Berlin

Ach ja und wenn schon auf Hooligans verwiesen wird: die meisten davon interessieren sich doch nen Scheiß für ihren Verein/ihre Nationalmannschaft, die suchen nur nen Anlass um sich mit anderen Leuten organisiert zu kloppen oder Stress zu machen. Spielt Essen in Wuppertal zB sind auch auf einmal ein Vielfaches an Gewaltbereiten da, weil dann die ganzen Althools ausm Bergischen Land vorbei kommen, um den Essenern mal wieder aufs Maul zu hauen. Die interessieren sich kein Stück für "ihren" Verein, sonst wären sie ja sonst auch mal da...

Zu dem Partynationalismus: den meisten Leuten gehts da wirklich nur um Party. Solange das nicht von den Rechten dazu genutzt wird die eigenen Botschaften zu verbreiten sehe ich da kein Problem. Das Problem ist nur: der Deutsche ist an sich latent rechts und ausländerfeindlich, die Gefahr, dass die Rechten ein vernünftiges Konzept finden um das als Nährboden zu nutzen ist also gegeben. Dafür ist aber nicht der Partynationalismus verantwortlich, das ist eher ein Problem in der Einstellung der deutschen Bevölkerung. Die Zustimmungsraten zu Sprüchen wie "Sollen die Südländer in Europa auch mal arbeiten, kann ja nicht sein, dass wir Deutschen denen alles bezahlen müssen" ist einfach erschreckend hoch

Die Begegnung mit den fußballerisch feindlichen Nationen (hier vor allem Holländer, wenige Franzosen) ist übrigens inzwischen so entspannt wie vllt noch nie, trotz der typisch deutschen Einstellung
 
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