"Gewisse Ultimative Luxusfreiheiten aufgeben ist überhaupt nicht schlimm." mag ja sein, dass das für dich ok ist. für mich reicht das nicht. ich bin kompromisslos gegen gewalt und zwang. ich könnte zwar damit leben, dass eine mehrwertsteuer von sagen wir 10% erhoben wird, als _einzige_ steuer. damit könnten dann z.b. dinge wie straßen und justiz finanziert werden (stichwort minimalstaat). aber nur weil ICH das so sehe und meinetwegen die mehrheit der deutschen (nur mal rein hypothetisch), sollten dann alle anderen dazu gezwungen werden in diesem system mitzumachen? von mir ein ganz klares nein. wir beide haben einfach ein unterschiedliches verständnis von freiheit.
Du lieber Himmel. Dein Problem ist nicht, dass du ein einzigartiges Schneeflocken-Verständnis von Freiheit hast, sondern dass du nicht zu Kompromissen bereit bist und denkst, man bräuchte ultimative Zustände. Dabei genügt doch kurzes nachdenken aus um auf den Trichter zu kommen, dass du nicht "ultimativ frei" sein kannst. Du kannst dein Auto nicht parken wo du willst, du kannst dein Haus nicht bauen wo du willst, du kannst dir an Waren nicht nehmen was du willst, das sind alles einschränkungen deiner Freiheit, mit denen du kein Problem zu haben scheinst. Wo ist also die Grenze?
Alle diese Freiheiten werden eingeschränkt, um totales Chaos zu vermeiden und akzeptables Leben zu ermöglichen. So auch beim Steuern- und Sozialsystem.
Es ist übrigens ziemlich willkürlich und leider nicht im mindesten Mathematisch haltbar, wenn du "lediglich Mehrwertsteuer" propagierst. Warum ist ausgerechnet DIE für dich okay? Mit der Mehrwertsteuer von 10% kannst du btw praktisch überhaupt nichts finanzieren, da kommt nicht viel zusammen.
doch, es ist willen aufzwingen. wir werden als (normaler arbeitnehmer) gezwungen, ein produkt zu kaufen. z.b. das produkt "gesetzliche rentenversicherung". stell dir vor, du könntest das geld was dir direkt auf der lohabrechnung abgezogen wird (z.b. 2011 bei 2500,- brutto ca. 250,-, und das ist nur der arbeitsnehmeranteil) selber in deine altersvorsorge stecken. meinst du nicht, dass du es selber wesentlich effektiver einsetzen könntest? mal ganz davon abgesehen, dass ich sowieso nicht davon ausgehe, dass ich in 30-35 jahren eine staatliche rente erhalten werde.
zum thema staatlicher schule und schulsystem sag ich jetzt mal lieber gar nichts.
Erstens wage ich mal zu behaupten, dass du nicht den Einblick in die Renten- und Sozialsysteme hast um Aussagen über deren Effektivität machen zu können.
Zweitens funktioniert ein Sozialsystem nicht nach dem Prinzip "Ich zahle jetzt damit ich später davon zehren kann", sondern nach dem Prinzip "Alle zahlen in den Topf und alle die brauchen kriegen was draus". Ist bis zu einem gewissen Grade sozialistisch. Und richtig so, weil von einer überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung gewollt.
Du scheinst zu denken, das Geld sei für die Versager im Leben. Ich verrate dir was: nicht jeder, der auf staatliche Hilfe angewiesen ist, hat sich aufgrund eigener Dummheit und Unfähigkeit in diese Lage manövriert.
steuern und erzwungene umverteilung, die antwort auf alles.
Ohne Steuern kein sozialsystem, ohne sozialsystem kaputter Staat und btw auch kaputte Wirtschaft. Allein Aufgrund der Reaktion der Kaufkraft. Die attraktivsten Länder der Welt sind die mit dem besten Sozialsystem. Kanada, Dänemark, Norwegen, bis zu einem gewissen grad auch Deutschland und Japan. Du willst keine Steuern? Geh in die USA und lebe den Tellerwäscher-Traum, der dich nachh 20 Jahren mit 100k Schulden da stehen lässt.
ein bisschen pauschal, oder?
Nein.
http://www.thedailyshow.com/watch/t...-class-warfare---the-poor-s-free-ride-is-over
wie wollen "die reichen" regierungen steuern, wenn es gar keine regierungen und wahlen gibt? lobbyismus kann es dann nicht mehr geben.
zudem gibt es im voluntarismus die möglichkeit, eine eigene währung zu erschaffen. wenn du sowas hierzulande versuchst kommst du in den knast. in north carolina hat jemand versucht den
libery dollar in umlauf zu bringen, mittlerweile ist er im gefängnis.
ich habe wesentlich mehr vertrauen in den markt als in irgendeine regierung dieser welt. der markt sind wir alle. menschen haben ein natürliches interesse an ordnung und damit meine ich auch ein interesse an einem geordneten umfeld. wir können für die verschiedensten dinge lösungen erarbeiten, ganz ohne irgendwelche bürokraten und politiker.
viele arme menschen könnten wesentlich besser leben, wenn sie nicht massiv besteuert werden würden über die steuern, die in die verkaufspreise eingkalkuliert werden müssen. dazu kommt dann noch das gute alte fiatgeld, was nochmals eine versteckte steuer ist (inflation).
ich habe genau so wenig wie du lösungen für alle probleme parat. sooo lange beschäftige ich mich noch nicht mit voluntarismus. aber für mich gilt: gewalt und zwang ist der falsche lösungsansatz. wir haben ja wie schon festgestellt verschiedene sichtweisen zu gewalt, zwang und freiheit.
Wenn die es keine Regierungen gibt, die die "Reichen" regulieren, tun sie was sie wollen, bauen ihren Einfluss und damit ihre Macht aus, so lange bis ein paar Dutzend Menschen über das Wohl und Wehe von Millionen entscheiden. Der Mensch hat ein natürliches Interesse an Ordnung? Falsch! Der Mensch hat ein interesse an Macht! Was denkst du denn, warum tausende auf die Straßen gehen in der Wall Street? Weil die Reichen bzw die Mächtigen nicht genug Regulierung erfahren haben und ihren Reichtum und ihre Macht immer weiter aus gebaut haben. Das darf nicht sein. Wir haben schließlich nicht grundlos eine Gewaltenteilung.
Die Ruchlosigkeit einzelner muss reguliert und kontrolliert werden. Du glaubst, die Mächtigen werden einfach "freundlich und freiwillig großzügig" sein? Da lach ich ja!
Ich kann nicht verstehen, wie du das propagieren kannst. Mal davon abgesehen, dass du in deinem Leben noch keinen Cent Steuern gezahlt hast und die nächsten 10 Jahre vermutlich auch keine Zahlen wirst, stehen die Chancen 1000:1 dass du von dem System, das wir haben, profitieren wirst, und dein potentielle Unterdrückung vermieden wird.
siehe oben.
und: es gibt zum einen versicherungen, bei denen man sich gegen so ziemlich alles versichern kann.
für alle, die sich nicht absichern können oder die aus aus welchen gründen auch immer ein schweres leben haben wird es z.b. wohltätige einrichtungen geben. die gibt es ja auch jetzt schon. diese finanzieren sich aus spenden. die sprendenbereitschaft in deutschland ist hoch, und sie wäre sicher noch höher, wenn mehr geld in der tasche des einzelnen wäre und einem die regierung nicht 2/3 wegnimmt. wie gesagt, menschen haben ein interesse an ordnung und einem guten umfeld, deswegen wird es auch lösungen geben, die auf freiwilliger basis beruhen. ohne irgendwelche politiker.
Zu allen Zeiten der Geschichte in allen Ländern der Welt war es so, dass die armen der Gesellschaft behandelt wurden wie Dreck und die Hilfsbereitschaft gegen Null ging. Ist dir klar, dass allein 2011 128 MILLIARDEN (!!) Euro für das Ministerium Arbeit und Soziales abgestellt sind?
Du denkst, 128 Mrd werden einfach so gespendet? Selbst wenn, hast du noch keine Schulen bezahlt, Straßen gebaut, Gefängnisse unterhalten, Richter bezahlt oder Polizisten eingestellt (oder werden sich auch freiwillige melden die in Bürgermilizen die Straßen sicher machen?
). Ganz davon abgesehen würde es mich interessieren, wie du die Bundesschuld abtragen willst auf freiwilliger Basis.
gib einer kuh gerade so viel auslauf, damit sie viel milch gibt aber auch nur so viel, damit sie nicht weg läuft.
Du lieber Himmel. Dir ist klar, dass es auf der Welt Leute gibt, die erschossen werden, wenn sie zur falschen Zeit auf die Straße gehen? Und du antwortest darauf mit albernen Zitaten? Denk etwas mehr nach.
Ich sehe da gar nichts. Ich glaube, deine persönliche Bereitschaft allein das Armut in unseren Städten zu reduzieren geht schon gegen Null. Dennoch propagierst du "Voluntarismus". Wie geht das zusammen?
in einem demokratischen system habe ich als ablehner von kriegen keine möglichkeit, mich der finanzierung zu entziehen.
in einer voluntaristischen gesellschaft, die grundsätzlich gewalt ablehnt, wird ein krieg gar nicht erst zu finanzieren sein, weil da einfach keiner mitmachen will bzw. es viel zu wenige sind, die das unterstützen würden.
Bitte? In einem demokratischen System kannst du einfach eine Partei wählen, die keine Kriege unterstützt und dich politisch für eine friedliche Partei engagieren, so einfach ist das. Das System, mit dem du ein Problem hast ist mitnichten die Demokratie. Es ließe sich darüber streiten ob die Benennung unserer Exekutive und Legislative in kürzeren Abständen stattfinden sollte, so dass der Bürger mehr Mitsprachemöglichkeiten hat. Aber wenn du etwas gegen eine Maßnahme der Regierung hast, hast du in Deutschland mehr möglichkeiten als in 95% der anderen Länder der Welt, deine Stimme geltend zu machen.
Warst du schonmal auf einer Anti-Kriegs-Demo? Ich glaubs irgendwie nicht.
so wie es aussieht haben wir auch verschiedene vorstellungen von "pleite sein"
wir machen uns von großkonzernen und banken unabhängig, indem wir uns von regierungen befreien. ist ganz einfach
.
Autsch. Wenn es etwas gibt, das auf VWL und Geldwirtschaft zu trifft, dann, dass nichts "ganz einfach" ist. Auch ich bin kein Experte aber: davon abgesehen dass die Enteignung von Banken durch die Annulierung von Großschulden natürlich hochgradig illiegal und verbrecherisch wäre, zöge sie selbstverständlich die Pleite des gesamten Finanzsektors und damit eine Katastrophe für jeglichen auf Schulden aufgebauten Kapitalimus nach sich. Mit anderen Worten: innerhalb von 12 Monaten macht vermutlich jedes dritte Geschäft in Deutschland dicht.
Viel Spaß.
Ich schlage vor, du rechnest deine Vorschläge etwas genauer durch.
Bzw: Ich wiederhole meine Empfehlung, die ich bereits in diesem Thread aussprach: runter kommen von der Fanatismus-Schiene. Extreme und radikale Einstellungen sind nie angebracht.