Nachrichten, Randnotizen und Kurioses v2.2

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NetReaper

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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Wärst du weniger geistig umnachtet, würde ich dich für die glänzende Ironie dieses Satzes bewundern.

Okay, du willst also sagen die Konservative Presse stand im Dienste der DDR? Gratulation. Du bist offenbar komplett dem Wahnsinn verfallen.
Dumm nur, dass ich meine Aussage direkt mit einem Zitat aus der BILD Zeitung belegt hatte. Aber stimmt: über Fakten kann man schon mal hinwegsehen, wenn sie einem nicht passen.

Jede Wette: etliche konservative "Freigeister im Wortsinn" (also frei von...) werden die Fakten wieder umdeuten bis sie ihnen passen:
"Die Stasi hat den Ohnesorg umgebracht! Die sind an der RAF Schuld!"

Bloß kein differenziertes Bild der Geschichte zulassen. Ohje.
 

NetReaper

Guest
Original geschrieben von Scarab


Faß dir mal an die eigene Nase.

Um den Wahnsinn jetzt mal vom Kopf auf die Füße zu stellen:

Scarab ist der Meinung ich habe ein undifferenziertes Geschichtsbild, weil ich folgendes NICHT glauben will:
  • Die konservative Presse (Springer, etc.) stand im Dienste der DDR.
  • Kurras hat Ohnesorg auf Befehl des MfS ermordet, obwohl sie ihn nach dem Todesfall wie folgt angefunkt haben: "Vorerst Arbeit einstellen. Betrachten Ereignis als sehr bedauerlichen Unglücksfall."
Klar. Ich böser Ignorant, ich. :stupid:

In Wirklichkeit war das 100%ig bestimmt so, dass das MfS seine eigenen Absichten in den Akten verschleiert hat, weil sie ja genau wussten, dass das alles eines Tages dem Gegner in die Hände fällt. Es gibt eine übergeordnete Verschwörung zum Thema.
[/zyn]
Bei aller Liebe: nur weil ich eine derartige Verschwörung nicht glauben will, hab ich noch lange kein undifferenziertes Geschichtsbild. Letztendlich wird es wohl so gewesen sein wie es am Wahrscheinlichsten ist: Dieses IM-Ding war eine Nebentätigkeit am Rande, und Kurras' Gewalttaten haben sehr viel eher was damit zu tun, dass er beim West-Berliner Staatsschutz tätig war.

Übrigens galt er als bester Schütze seiner Einheit.
Volltreffer, würde ich sagen. :|


P.S.:
Ich kann mir natürlich vorstellen, dass viele Konservative es gerne sehen würden, wenn man den Mord an Ohnesorg der DDR in die Schuhe schieben könnte, keine Frage. Denn es würde die Gesellschaft aus dem Jahre 1967 von dieser historischen Schuld befreien. Aber so einfach ist das nicht.
 

Clawg

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Die bekannte Strategie der Kommunisten war es (bzw. ist es), den Staat herauszufordern und dann auf die polizeistaatlichen Mittel aufmerksam zu machen um dann wiederum in der breiten Bevölkerung Legitimität für ihre Sache zu schaffen. Das ist ein altes Spiel, das in vielen Ländern geklappt hat. Es ist deshalb nicht auszuschließen, dass gezielt derartige Vorfällge herbeigeführt wurden, um die Bevölkerung gegen den Staat aufzuhetzen.

Genaueres wird die Gerichtsverhandlung zeigen, vielleicht ist er ja geständig.
 

NetReaper

Guest
Hugh, Clawg hat gesprochen. Das Ministerium für Staatssicherheit hat die eigenen Akten gefälscht, um die gigantische riesen Monsterverschwörung zu verheimlichen. Ich hab das Gefühl, dass die damals in der DDR auch Hilfe von Außerirdischen hatten. Und aus Atlantis sowieso. Und der Zukunft. :top2:

http://www.taz.de/1/politik/deutschland/artikel/1/benno-ohnesorg-von-stasi-im-erschossen/

Er galt der Stasi als "eine Spitzenquelle mit besonderen Talenten", besaß "Mut und Kühnheit" wie die Autoren der Birthler-Behörde in ihrem Aufsatz die gute Meinung der Stasi von Kalr-Heinz Kurras zusammenfassen.

Nach den tödlichen Schüssen auf Benno Ohnesorg funkte das MfS an Kurras: "Material sofort vernichten. Vorerst Arbeit einstellen. Betrachten Ereignis als sehr bedauerlichen Unglücksfall."

Kurras funkte zurück: "Zum Teil verstanden - alles vernichtet - Treff bei Trude". Außerdem benötige er "Geld für Anwalt". Dann im Juni kam der Hinweis von der Stasi, der Kontakt zu Kurras werde zur Sicherheit "vorläufig abgebrochen".

Der Spionageexperte der Birthler-Behörde, Helmut Müller-Enbergs, sagte dazu, es finde sich kein Hinweis in der Stasi-Akte, dass Kurras einen Auftrag hatte, Ohnesorg zu erschießen. Die 17 Aktenbände seien "überwiegend vorbildlich" geführt, dann nach dem Todesschuss jedoch "erkennbar ausgedünnt". Das Fazit des Experten: "Ein Auftragsmord scheint auch wenig wahrscheinlich." Dennoch werfe die Akte Fragen auf, so die Autoren. Denn es war der Stasi bekannt, dass Karl-Heinz Kurras offenbar eine "besondere Neigung zum Schießsport" hatte. Weiter heißt es in den Akten, IM "Bohl" gebe den "überwiegenden Teil seines Verdienstes und der finanziellen Zuwendungen des MfS" für seine "umfangreiche Waffensammlung" aus - allein 300 bis 400 Mark im Monat für Munition.

Intern, so zitieren die Autoren Müller-Ensberg und Jabs im Deutschland Archiv die Stasi-Akten, räumte das Ministerium für Staatsicherheit nach dem Tod Ohnesorgs ein, dass man von dieser "charakterlichen Schwäche" gewusst habe. Auch hatte IM "Bohl" den Autoren zufolge bereits der Stasi angeboten, auch jemanden "umzubringen".

Kurras wurde seinerzeit von der Anklage wegen fahrlässiger Tötung mangels Beweisen freigesprochen. Die Stasi brach die Kontakte zu ihm offenbar dauerhaft ab. Erst im Jahr 1976 ist wieder ein Kontakt zwischen Stasi und Kurras belegt.

Klingt als wäre Kurras ein ziemliches Arschloch gewesen, der sich von welchem System auch immer jeden Vorteil für sich herauszuholen versuchte, den er kriegen konnte. Unspektakulär, hätte er nicht zufällig jemanden umgebracht.
 

shaoling

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Original geschrieben von NetReaper
Okay, du willst also sagen die Konservative Presse stand im Dienste der DDR? Gratulation. Du bist offenbar komplett dem Wahnsinn verfallen.
Nein, das habe ich nicht gesagt, Idiot.
Ich habe mich nur darüber witzig gemacht, dass du der "konservativen Presse" Tatsachenverdrehung vorwirfst, während du im selben Satz die DDR als "zweite demokratische Republik auf deutschem Boden" bezeichnest.
 
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sry shao, aber ich muss Netreaper da mal recht geben, ich hatte den Kommentar von dir nun auch anders verstanden. Und die DDR hieß nunmal "Deutsche Demokratische Republik", auch wenn sie es natürlich nicht war.
Weiterhin ist es auch absolut unangebracht zwischen der Stasi und dem Mord eine Verbindung zu ziehen. So die Dokumente zu fälschen, weil sie ja dem Feind mal in die Hände fallen könnten... ne nu wirklich nicht, glaube ich nicht.

Und der Presse kann man in diesem Fall tatsachenverdrehung vorwerfen, lies dir mal den Text da durch, und dann führ dir vor augen was da passiert ist.
 

shaoling

Guest
Wie die DDR sich nannte, spielt hier doch keine Rolle. Er hat bewusst nicht den Eigennahmen verwendet, sondern von "der zweiten demokratischen Republik auf deutschem Boden" gesprochen. Und wenn man dazu weiß, wessen Geistes Kind er ist, ist auch klar, dass das Absicht war.

Über den sonstigen Inhalt seines Beitrags hab ich mich gar nicht geäußert. Also hör auf, mir was drüber zu erzählen.
Wenn du meine Meinung zu dem Thema wissen willst, benutz die Suchfunktion.
 
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Also Shao, ich habe gesagt ich habe deinen Kommentar anders verstanden als du ihn hinterher noch ausgeführt hast. Und ich weiß um einiges besser als du, wessen Geistes Kind Netreaper ist.
Also hör du mir auf mir etwas von meinem Bruder erzählen zu wollen ^^
Btw hast du dich auch auf den 1. Teil des Satzes bezogen.
 

NetReaper

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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Nein, das habe ich nicht gesagt, Idiot.
Ich habe mich nur darüber witzig gemacht, dass du der "konservativen Presse" Tatsachenverdrehung vorwirfst, während du im selben Satz die DDR als "zweite demokratische Republik auf deutschem Boden" bezeichnest.

An der Stelle muss ich mich entschuldigen. Selbstverständlich war die Deutsche Demokratische Republik die dritte Demokratie auf deutschem Boden. Schließlich gab es neben der Bundesrepublik noch die Weimarer Republik. Je nachdem was man als "deutschen Boden" bezeichnet noch mehr.
Kenner wissen dagegen längst: "Bis zum Mauerbau 1961 wurden anfänglich enthaltene föderale und demokratische Elemente im Staatsaufbau aufgegeben und der „Aufbau des Sozialismus“ nach den Vorgaben der SED als „marxistisch-leninistischer Partei der Arbeiterklasse“ zunehmend autoritär und zentralistisch durchgeführt."
Hierzulande ist man geschickter, was den Demokratieabbau angeht, man ist ja auf dem Weg zu einer Defekten Demokratie. (Nähere Infos bei SPIEGEL Online)
 
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Wien darf nicht Chicago werden !

Schießerei: 30 Menschen verletzt
In Rudolfsheim-Fünfhaus hat es in einem indischen Gebetstempel vor kurzem eine Schießerei gegeben. Laut Polizei wurden fünf Personen festgenommen. Bis zu 30 Menschen wurden verletzt.

http://wien.orf.at/stories/364027/

Was da wohl die FPÖ dazu sagt?
Inder gehören ja normalerweise nicht zu den Ausländern gegen die sie hetzen.

edit: ok jetzt sind nur 6 Schwerverletze und ingesamt nur 11 Verletze. Trotzdem ist das sicherlich ein willkommener Anlass um gegen Glaubenszentrenten anderer Religionen zu wettern.

Vorschläge für neue Plakate, wie wärs mit "Lieber Currywurst als Currybrut"?
paßt doch recht gut zu den anderen primitiven Slogans.
 

Deleted_38330

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Ist ja auch eher untypisch für Inder. Seit wann schießen die sich denn gegenseitig über den Haufen? :ugly:
 

Clawg

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Original geschrieben von NetReaper
In Bayern machen sie jetzt schon für eine runtergeladene Datei Hausdurchsuchungen.

Es geht um Verbreitung, nicht das Herunterladen. Da erhöht sich der Betrag um ein gutes Stück.
 

NetReaper

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Es ist so oder so in keinem Fall verkehrt sämtliche eigenen Medien zu verschlüsseln. :)
 

Clawg

Guest
Original geschrieben von NetReaper
Es ist so oder so in keinem Fall verkehrt sämtliche eigenen Medien zu verschlüsseln. :)

Hoffentlich sind auch die zu verbreitenden Daten verschlüsselt...
 
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Original geschrieben von Octantis
Wien darf nicht Chicago werden ! (...)
Vorschläge für neue Plakate, wie wärs mit "Lieber Currywurst als Currybrut"?
paßt doch recht gut zu den anderen primitiven Slogans.

Gibt doch bessere Vorlagen aus Deutschland.


Ruettgers_070424HDH.jpg

"Kinder statt Inder"

:hammer:
 

Clawg

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The 32,000-acre (12,950-hectare) El Charcote Ranch in central Venezuela was meant as a showcase for President Hugo Chavez's agrarian revolution, turning a country with food shortages and runaway inflation into one that could feed itself. But since troops and peasants seized the land from a British agribusiness company four years ago, beef production has dropped from 2.6 million pounds (1.2 million kilograms) annually to zero.

Venezuela's farm seizures show little results

Wenigstens ist der gesamte Ertrag der Farm jetzt exakt und gerecht auf alle verteilt.
 
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Ich bin bestimmt der letzte der Chaves verteidigen möchte, in diesem Fall wird aber einfach Getreide angebaut statt Rinder gezüchtet. Also irgendwie lahme Meinungsmache....
 
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Original geschrieben von NetReaper
Klingt als wäre Kurras ein ziemliches Arschloch gewesen, der sich von welchem System auch immer jeden Vorteil für sich herauszuholen versuchte, den er kriegen konnte. Unspektakulär, hätte er nicht zufällig jemanden umgebracht.

http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE7...B89F3F546DA27C5D7B~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Die Akte Kurras - Der Schuss, der die Republik veränderte - von Stefan Aust

(..) Kurras war offenbar ein überzeugter Anhänger des DDR-Sozialismus, aus seinen Berichten wird deutlich, dass er eifrig, gehorsam und skrupellos seinen Spitzeldiensten im Auftrag Ost-Berlins nachging. Er war Waffenfreak, bekam von seinen Dienstherrn sogar das Geld für eine zusätzliche Pistole. Er vertrieb seine Zeit auf Schießplätzen, war also offenbar ein versierter Pistolenschütze.

Einem solchen Mann soll die Pistole aus Versehen losgegangen sein? Das ist nicht wahrscheinlicher als es damals war, als Kurras vor Gericht stand. Im Gegenteil. Die Tatsache, dass er in der Masse rebellierender vorwiegend linker Studenten gleichsam „unter Freunden und Genossen“ war, lässt seine Aussagen vor Gericht, er habe sich bedroht gefühlt noch unwahrscheinlicher erscheinen.


Was also war sonst sein Motiv? Man wagt sich kaum, es auszusprechen. Aber die Frage muss notwendigerweise gestellt werden: Gab es in Ost-Berlin ein Interesse daran, die Auseinandersetzungen in Westberlin anzufachen und die Studenten durch spektakuläre Aktionen richtig auf die Barrikaden zu treiben? Ihnen zu helfen, einen weiteren Anlass für die „Gegengewalt“ zu geben?

Hat man sehenden Augen in Kauf genommen oder sogar befördert, dass sich in der Bundesrepublik der Terrorismus ausbreitete? War das Ziel der Destabilisierung der Bundesrepublik Deutschland in diesen Zeiten des Kalten Krieges so weit im Focus des MfS dass man Mord, Totschlag und Entführung direkt oder indirekt förderte? Es würde ins Bild der bisherigen Erkenntnisse zur Kumpanei zwischen MfS und Stasi passen, aber über das bekannte weit, weit, hinaus gehen.

Karl Heinz Kurras war der klassische Agent Provokateur, auch wenn er nur fahrlässig gehandelt haben sollte. Öl ins Feuer zu gießen war schon immer die Taktik geheimdienstlicher Operationen in Ost und West. Es wäre nicht das erste und einzige Mal bei der Entwicklung politischer Gewalt und Deutschland und anderswo.

Natürlich werden sich die Apologeten der untoten DDR und ihrer Staatssicherheit melden und sich entschieden dagegen verwahren, dass dem sozialistische Staat nun auch noch die Schuld am Tod Benno Ohnesorgs und am gesamten Terrorismus in die Schuhe geschoben werden soll. (NetReaper :wave:) Man wird achselzuckend zur Kenntnis nehmen, dass Kurras als Stasi-Agent gearbeitet hat und wird - ganz im Gegensatz zu damals - den Beteuerungen glauben, die Waffe sei ganz aus Versehen losgegangen.

Die Akte Kurras zeigt allerdings ein paar Merkwürdigkeiten, die mit einer bloßen Spitzeltätigkeit nicht ganz abgedeckt sind. Er hat ungewöhnlich viel Geld von der Stasi bekommen. Er war Mitglied der SED, er bekam das Geld für eine weitere Pistole von seinem Führungsoffizier.

All dies deutet darauf hin, dass man ihn nicht nur als Quelle, sondern als Aktivisten, wann und wofür auch immer, einzusetzen gedachte oder auch eingesetzt hat. Das MfS war eben „allzeit bereit“ für den „Mob“-Fall, den Mobilisierungsfall, für den es fertige Pläne von Internierungslagern nebst Insassenliste gab. (..)

Das wichtigste an dieser epochalen Enthüllung aber ist, ob und wenn ja welche Hintergründe es für den unbeabsichtigten Todesschuss auf Benno Ohnesorg gegeben haben könnte. Immerhin stellt sich der Fall im Lichte der neuen Aktenerkenntnisse anders das als 1967. Da wäre sicher zu überprüfen, ob es nicht eine Neuauflage des Prozesses geben müsste.

Im Gegensatz zu damals geht es heute nicht mehr nur um Kurras sondern auch um jene, die ihn geführt haben - wohin auch immer.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,626527,00.html
Karl-Heinz Kurras - Ohnesorg-Todesschütze gibt sich unangreifbar

Kurras hat inzwischen seine SED-Mitgliedschaft eingeräumt. "Ja, ich war in der SED, soll ich mich deswegen etwa schämen?", sagte er der "Bild am Sonntag" ("BamS"). Befragt zu seiner Spitzeltätigkeit für die DDR antwortete der 81-Jährige: "Und wenn ich für die Staatssicherheit gearbeitet habe? Was macht das schon. Das ändert nichts!" In der "Bild"-Zeitung am Samstag hatte Kurras noch geleugnet, Inoffizieller Mitarbeiter (IM) des Staatssicherheitsdienstes der DDR gewesen zu sein. (..)

Der Vizechef der Vereinigung der Opfer des Stalinismus, Carl-Wolfgang Holzapfel, hatte den Todesschützen am Freitag wegen Mordes angezeigt. Die Antwort Kurras: "Den hätte Erich Honecker früher mal richtig verurteilen sollen." (..)

Eine eingehende Prüfung der Stasi-Akten Kurras' fordert der frühere Bundesinnenminister Otto Schily (SPD), der Ohnesorgs Vater als Nebenkläger im Prozess gegen Kurras vertreten hatte. "Die Frage ist, was die Stasi mit Kurras wollte. Wollte sie nur Informationen aus dem Innenleben der Polizei gewinnen? Oder sollte Kurras gezielt die Funktion eines Agenten provocateur erfüllen?", sagte Schily dem SPIEGEL. (..)

Im Jahr 2007 hatte Kurras in einem Interview mit dem "Stern" gesagt, er hätte auf Ohnesorg so oft schießen sollen, "dass die Fetzen geflogen wären, nicht nur ein Mal". Die Äußerungen, so Schily im SPIEGEL, seien "eigentlich ein Grund, das Verfahren noch mal aufzurollen. Bisher ging es vor Gericht immer um fahrlässige Tötung. Bei solchen Sätzen muss man davon ausgehen, dass er das bewusst getan hat und seine Aussage, es habe sich um ein Versehen und Notwehr gehandelt, nicht stimmt". (..)

Laut Akten des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) lieferte IM "Otto Bohl" vor dem tödlichen Schuss auf Ohnesorg über Jahre Interna über Mitarbeiter, Personalveränderungen und die Arbeitsweise verschiedener Dienststellen der West-Berliner Polizei. Zusätzlich sammelte er Personendaten von DDR-Flüchtlingen, verriet geplante Durchsuchungen bei Spionageverdächtigen und informierte das MfS über Fluchthelfer, mögliche Fluchttunnel und unterirdische Schießanlagen der Alliierten.

http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE7...E9909C2BA756B19170~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Aktenfund in der Birthler-Behörde - Stasi-Mitarbeiter erschoss Benno Ohnesorg

Der Aktenfund erhellt den Täter, nicht seine Tat. Warum Kurras damals im Hof der Krummen Straße 68 auf den 26 Jahre alten Ohnesorg schoss, bleibt rätselhaft. Im März 1950, da war er 22 Jahre alt, trat Kurras in den Dienst der West-Berliner Polizei. Im April 1955 bat er, in die DDR übersiedeln und in der Volkspolizei arbeiten zu dürfen. Doch seine Gesprächspartner in Ost-Berlin überzeugten ihn in „einer gründlichen Aussprache“, wie es in seiner Akte heißt, besser in der West-Berliner Polizei weiterzuarbeiten. (..)

Nachdem Kurras Benno Ohnesorg erschossen hatte, gab es kein Parteiausschlussverfahren gegen ihn. Doch in sein Mitgliedsbuch wurden von da an keine Beitragsmarken mehr geklebt. Im Staatssicherheitsdienst wurde die Personenkartei (F 16) für Karl-Heinz Kurras entfernt, so dass es unmittelbar nach dem 2. Juni 1967 unmöglich wurde, seine Akte zu finden. Müller-Enbergs notiert, sie sei für die Zeitgeschichte „ausschließlich durch interne Forschungen auffindbar geworden“. (..)

Im SED-Staat war man zufrieden mit Kurras: „Die gestellten Aufgaben werden von ihm gewissenhaft erfüllt. Bei der Erfüllung seiner Aufgaben zeigt der K. Mut und entwickelt die notwendige Initiative ... er (steht) treu zur Deutschen Demokratischen Republik“, heißt es in seiner Akte.

Als die Kripo im November 1965 einen Neuköllner Kripo-Beamten und seine Frau unter dem Verdacht verhaftete, für die DDR spioniert zu haben, zeigte sich, dass Kurras' Loyalität der DDR gehörte. Der Mann war ein alter Kommunist und seinerseits ein Inoffizieller Mitarbeiter des MfS (IM „Heinrich Schwarz“). Kurras versuchte, die Frau vor der Verhaftung zu warnen. Doch sie gestand, was Kurras, der sie als Mitglied der West-Berliner Kripo zu vernehmen hatte, ihr übelnahm und sie während der Vernehmung beschimpfte: „Kurras sagte, so sein Führungsoffizier Werner Eiserbeck: ,Gebt mir den Auftrag, die würde ich umbringen, so eine Verräterin‘.“ (..)

http://www.welt.de/politik/article3800231/Die-DDR-und-das-Raetsel-um-den-Tod-von-Ohnesorg.html
Stasi-Theorie - Die DDR und das Rätsel um den Tod von Ohnesorg (..)

Es ist unwahrscheinlich, dass die Stasi die ganze Westberliner Polizei samt Gerichtsmedizin durchsetzt hatte. Doch beim jetzigen Wissensstand die ganz große Stasi-Theorie auszuschließen, wäre auch nicht klug. Es fehlen Dokumente in Kurras' Stasi-Akten. Und es gibt einfach zu viele seltsame Einzelheiten. Darunter die Tatsache, dass nicht nur der Schütze, sondern auch der Fotograf der Tat damals von der DDR geführt wurde. Jürgen Henschel, der die berühmten Fotos des sterbenden Benno Ohnesorg schoss, war im Auftrag der „Wahrheit“ unterwegs, des Organs der SEW (des Westberliner Ablegers der SED).

Dass Erich Mielke, Markus Wolf und ihre Leute keinerlei Skrupel hatten, kann kaum bezweifelt werden. Der 2. Juni 1967 wäre auch nicht das einzige Ereignis in der westdeutschen Geschichte, bei dem die DDR die Finger im Spiel hatte. Von den antisemitischen Schmierereien in Köln 1959 (die für weltweites Aufsehen sorgten) bis zum Spion im Kanzleramt mischte die Stasi im Westen kräftig mit. Der Fotograf Michael Ruetz, von dem die berühmtesten Bilder der Studentenrevolte stammen, sagt: „In den 60er-Jahren in West-Berlin war jeder Dritte ein Stasi-Agent.“

Er erinnert sich: „Die DDR schlachtete den Tod des Studenten aus. Der Sonderzug für die Trauernden nach Hannover fuhr ja durch die DDR. Da standen überall Fahnen schwenkende FDJ-Gruppen an den Gleisen.“ „Teile der Studentenbewegung waren von DDR-Agenten durchsetzt“, sagt Wolfgang Kraushaar. „Die SED hatte starkes Interesse daran, die Studentenrevolte für sich zu nutzen. Manche Kampagnen wurden in Ost-Berlin regelrecht entwickelt und nach Westen exportiert.“ (..)

Und Wolfgang Kraushaar merkt an, dass Rudi Dutschke vermutete, beim Attentat auf ihn habe die Stasi mitgewirkt: „Es gab damals auch im Berliner Landesamt für Verfassungsschutz einen Vermerk, dass die Spur nach Ost-Berlin führe.“
 

Clawg

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Ein Verfechter des Privateigentums war er jedenfalls wohl nicht so sehr.
 
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Original geschrieben von Clawg
Ein Verfechter des Privateigentums war er jedenfalls wohl nicht so sehr.
er besass ein ganzes land und holte sich noch die nachbar laender mehr fuer sein privateigentum zutun kann man ja wohl nicht
 
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Geht jetzt nicht unbedingt um sein persönliches Eigentum, sondern um seine politische Position demgegenüber im Allgemeinen obv.
 
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Original geschrieben von AndersZorn

er besass ein ganzes land und holte sich noch die nachbar laender mehr fuer sein privateigentum zutun kann man ja wohl nicht

Da kennt sich aber einer mit der rechten Ideologie aus.... not

Kleiner Tip: Das linke und rechte Gedankengut unterscheidet sich kaum.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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da würde ich aber widersprechen.

zwischen "wir sind die herrenrasse und volksgruppe x und y sind lebensunwert und müssen vernichtet werden" und
" wir wollen, dass alle menschen gleich sind, egal welche rasse, hautfarbe oder kultur und deshalb töten wir alle, die das verhindern wollen" ( so als extreme ausprägung des stalinismus ) ist doch ein gewaltiger unterschied.
 
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Original geschrieben von HeatoR
da würde ich aber widersprechen.

zwischen "wir sind die herrenrasse und volksgruppe x und y sind lebensunwert und müssen vernichtet werden" und
" wir wollen, dass alle menschen gleich sind, egal welche rasse, hautfarbe oder kultur und deshalb töten wir alle, die das verhindern wollen" ( so als extreme ausprägung des stalinismus ) ist doch ein gewaltiger unterschied.

Hitlers pseudowissenschaftliche industrielle Vernichtung eines ganzen Volkes (+andere als "unwert" eingestufte) sollte man imho nicht versuchen mittels Zahlenspielen ("aber der schlimme hat ja auch so und soviel umgebracht") zu "verharmlosen".
Aber darin sind rechte Recken ja groß.


Millionen haben beide direkt umgebracht, trotzdem war die Art der Naziverbrechen einzigartig
 
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Original geschrieben von Chentsu


Da kennt sich aber einer mit der rechten Ideologie aus.... not

Kleiner Tip: Das linke und rechte Gedankengut unterscheidet sich kaum.

deswegen halten die linken und die rechten zusammen wo es nur geht
 

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Webseiten mit Kinderpornografie lassen sich schnell aus dem Internet entfernen

[...] Mit einem automatischen Verfahren hat Alvar Freude nach eigenen Angaben verschiedene europäische Sperrlisten durchsucht und 349 Provider in 46 Ländern über die 1943 dort aufgeführten Webseiten informiert. 250 Provider haben auf die Anfrage von Alvar Freude geantwortet, wobei sie allerdings überwiegend legale Inhalte auf den durch die Listen gesperrten Webseiten gefunden hätten. Das habe Freude durch Stichproben bestätigen können: "Bei der überwiegenden Mehrheit der Webseiten, darunter einigen aus Deutschland, zeigte sich bei der Überprüfung durch den Provider, dass die Webseiten kein kinderpornografisches, teils überhaupt kein irgendwie beanstandbares Material enthielten - die Webauftritte waren folglich zu Unrecht gesperrt. In Finnland werden zudem auch mehrere inländische Webseiten blockiert, die sich kritisch mit den dortigen Internet-Sperren auseinandersetzen." [...]
Vorherige Stellungnahme des BKAs zum Thema Internetsperren:
http://www.bundestag.de/ausschuesse/a09/anhoerungen/21_Anhoerung/Stellungnahmen/16_9_1549.pdf

[...] In keinem der Länder werden andere Inhalte als Kinderpornografie gesperrt. [...]
 

NetReaper

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Der Bund Deutscher Kriminalbeamter hat jetzt folgende Stellungnahme herausgegeben:

Bei allem Positiven, das die Online-Welt bietet, das Internet wird zunehmend als Medium für die Vorbereitung und die Ausführung abweichenden Verhaltens, bis hin zur Durchführung krimineller Taten genutzt.
Yeah. Schließlich haben alle Menschen Duckmäuser zu tun. Wo kommen wir denn hin, wenn es nicht mal mehr in Deutschland so ist?
Aber es geht noch besser:
Aufgrund ungefilterter Internetzugänge sind aber leider auch Inhalte wie Pornographie, Pädophilie, Islamismus, Rechts- und Linksextremismus, Terror und vieles mehr für Kinder und Jugendliche frei verfügbar.
 
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Original geschrieben von NetReaper
Der Bund Deutscher Kriminalbeamter hat jetzt folgende Stellungnahme herausgegeben:

Yeah. Schließlich haben alle Menschen Duckmäuser zu tun. Wo kommen wir denn hin, wenn es nicht mal mehr in Deutschland so ist?
Aber es geht noch besser:

"Jugendliche wie auch Erwachsene [...] benötigen einen "110-Button", der gedrückt werden kann, wenn man eine Beobachtung weitergeben will. Dies kann ein Hinweis auf eine Straftat sein, das Erkennen von Diebesgut, eine Suizidankündigung, eine Beleidigung oder die Ankündigung eines "school shootings"."

Ja gebt mir ein 110-button fürs ot, bitte bitte :[
und btw. warum son komisches englisches Wort "school shooting"?
 
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das ist wirklich eines der lächerlichsten dinge, die ich je in meinem leben gelesen habe. man muss sich manche sätze wirklich mal auf der zunge zergehen lassen, von der art der formulierung wie vom inhalt.

unfassbar, von was für menschen die staatliche gewalt ausgeht.
 
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kommt mir so vor als wären jetzt auf einmal alle menschen, auch die, die vorher nur davor angst hatten, ins internet gegangen und meinen jetzt, man müsse ganz viele böse sachen verbieten, weil sie ja eine gefahr darstellen.
 
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