Motorisierter Individualverkehr in der Stadt - wie lange noch?

shaoling

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Realitätsfremd?

Wisst ihr was realitätsfremd ist:
Städte vom Individualverkehr zu befreien. Städte sind nämlich Städte weil da viele Leute, auch von ausserhalb verkehren... Arbeiten, Einkäufe, Party u.s.w.u.s.f., solange also das ÖV-Netz hierfür nicht eine Lösung anbietet die auch für die Leute die 30 Kilometer von der Stadt entfernt bzw. nicht direkt an ner Hauptzugverbindung wohnen und keine Lust haben für eine Strecke mit der man per Auto 20-30 min braucht 2h ÖV zu fahren (Bus/Fahrrad von Kaff/Dorf --> Bahnhof --> grösserer Bahnhof --> Hauptbahnhof in Stadt --> Bus/Metro/Tram in Stadt --> Näheste Haltestelle --> 1-15 min Fussweg) und dazu noch schauen müssen, dass Sie vor 10 wieder am *Heimbanhof* sind da sonst ein je nachdem eher langer Fussmarsch ansteht (20 min wär hier das kleinste Problem ;)).
Ich seh dein Argument nicht. Wenn du 30km außerhalb wohnst, kannst du schon jetzt mit dem Auto an einen günstigen Bahnhof kurz vor der Innenstadt heranfahren und dich dann mit dem Nahverkehr weiterbewegen. Problem?


Und nein, ich bin nicht dafür, den Individualverkehr abzuschaffen. Ich bin allerdings gegen schrankenlosen Individualverkehr in den Innenstädten aus den genannten Gründen.
Im Übrigen bin ich auch dafür, die Steuergelder, die Halter von Kraftfahrzeugen extra bezahlen, auch wirklich in die Instandhaltung und Verbesserung der entsprechenden Infrastruktur fließen zu lassen.

Am Ende muss man halt sehen, wer da wirklich von wem profitiert. Was die Bereitstellung der Infrastruktur für den PKW-Verkehr den Staat an Geld und insbesondere Raum kostet, ist schon nicht ohne. Und dabei sind die Aspekte Umwelt, Gesundheit und Sicherheit noch nicht einmal berücksichtigt.
Sowas sollte man prüfen und wenn man zu dem Schluss kommt, dass Autofahrer sich insgesamt am Rest der Bevölkerung schadlos halten, muss man auch eingreifen.
Eine PKW-Maut wäre z.B. ein denkbarer Schritt.
 
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Realitätsfremd?

Wisst ihr was realitätsfremd ist:
Städte vom Individualverkehr zu befreien. Städte sind nämlich Städte weil da viele Leute, auch von ausserhalb verkehren... Arbeiten, Einkäufe, Party u.s.w.u.s.f., solange also das ÖV-Netz hierfür nicht eine Lösung anbietet die auch für die Leute die 30 Kilometer von der Stadt entfernt bzw. nicht direkt an ner Hauptzugverbindung wohnen und keine Lust haben für eine Strecke mit der man per Auto 20-30 min braucht 2h ÖV zu fahren (Bus/Fahrrad von Kaff/Dorf --> Bahnhof --> grösserer Bahnhof --> Hauptbahnhof in Stadt --> Bus/Metro/Tram in Stadt --> Näheste Haltestelle --> 1-15 min Fussweg) und dazu noch schauen müssen, dass Sie vor 10 wieder am *Heimbanhof* sind da sonst ein je nachdem eher langer Fussmarsch ansteht (20 min wär hier das kleinste Problem ;)).

Würd ich in einer Innenstadt Wohnen hätte ich wohl auch kein Auto (und sobald ich das nächste mal Umzieh wird das wohl auch Fakt werden, das in die Stadt geht). Aber wer da am *Puls* des Lebens wohnen will muss halt auch in Kauf nehmen, was damit verbunden ist.
Das was ihr euch hier zu wünschen scheint gibt’s nämlich ebenfalls bereits: Es nennt sich Wohnquartier und ist bereits heutzutage in vielen Städten grösstenteils Verkehrsberuhigt und sollte auch über gute öffentliche Verbindungen in die Stadt verfügen (das ist nämlich der Sinn dieser "Wohnquartiere").

Aber naja, ihr könnt ja auch wieder die Burgmauern schliessen um die lästigen *Bauern* die ungefragt in die Stadt kommen, und diese damit am Leben halten, aber selber nicht dort Leben fernzuhalten.

Ach ja, noch was zu den *nur* 20 min laufen. Ist für mich kein Problem, würd mich öfters ankotzen, aber es gibt ja Fahrräder u.s.w.. Aber es gibt auch alte oder sonstwie beeinträchtige Menschen die wohl kaum eben locker mal 20+ min latschen können.

Die Zukunft ist es Städte einfacher erreichbar zu machen, nicht den Autoverkehr solange unattraktiver zu machen bis die ÖV's schliesslich besser sind, damit schiesst sich eine Stadt auf lange Sicht selbst ins Bein.

Btw:
Autobahn(en) bis ins Stadtzentrum/sehr nahe ran + riesiges unterirdisches Parkhaus mit (U-)Bahnanschluss = GG.

hast du überhaupt gelesen, was ich geschrieben habe? also ich habe nicht den eindruck. ansonsten siehe shao-ling
 
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@Syzygy: Du wohnst in einer Innenstadt und fährst 70km nach draußen zu Deiner Arbeitsstelle. Ich glaube wir haben den Fehler gefunden.
Genau, und wenn Du den behoben hast, indem Du dafür sorgst, dass ich einen Arbeitsplatz bei selbem Gehalt, gleichen Arbeitsbedingungen und gleichwertigen Zukunftschancen erhalte, den ich bequem hier bei mir in der Stadt erreichen kann ohne 70km fahren zu müssen, dann garantiere ich Dir auch eines unserer Autos abzuschaffen.

Solange Du das nicht kannst, kann ich auch Vorschlägen die mich daran hindern zu meiner Arbeit zu kommen, oder dies nur mit inakzeptablem Mehraufwand, nichts abgewinnen.
 

YesNoCancel

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Er wollte damit wohl sagen, daß Du Dich heroisch der Landflucht engegenstellen und zu Deiner Arbeitsstelle ziehen sollst - denn gewachsene Strukturen, Freundeskreise und der Job Deiner besseren Hälfte werden überbewertet: Im Zuge des Umzugs in die Region Deines Jobs empfiehlt sich daher ein ebenso neuer Freundeskreis und eine neue Lebensgefährtin zu suchen. Jawohl ja!
 

parats'

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Wozu Autos abschaffen in der Stadt?
Ich habe einen Firmenparkplatz direkt in der City. die HHV-Karte würde mich 72€ kosten im Monat, da ist das Auto wesentlich bequemer.

Mal ein lol an die Leute die meinen, man sollte mit dem Auto bis zum Bahnfhof fahren und dann auf den ÖV umsteigen.
Checkt mal die Preise bevor sowas, fern ab der Realität, dabei rauskommt.
 
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Mal ein lol an die Leute die meinen, man sollte mit dem Auto bis zum Bahnfhof fahren und dann auf den ÖV umsteigen.
Checkt mal die Preise bevor sowas, fern ab der Realität, dabei rauskommt.

das ist in den außenbezirken von berlin aufjedenfall standard. ist ja nicht so das man NUR zur arbeit mit dem auto fährt und selbst da ist es oft deutlich schneller mit der bahn.
 

haviii

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Also ich kenne nur Studenten und Praktikanten die mit der Bahn zu Arbeit fahren. Der Rest der Leute hat nen Tiefgarangenplatz.
 
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Der Ikeabesuch oder Familien-Großeinkauf lässt sich prima durch Car-Sharing-Systeme lösen. Für Mitglieder ist das auch gar nicht teuer.

Ziel sollte es nicht sein jeglichen motorisierten Individualverkehr in der Stadt zu verbieten (geht auch gar nicht), sondern durch staatliche Maßnahmen weitgehend zu reduzieren. Das wär gut für die Lebensqualität aller Stadtbewohner. Das kann man mit einer Verteuerung von Sprit, einem Mautsystem für die Stadt und durch Anreize/Subventionen für Carsharing/ÖNV erreichen. Außerdem sollte man Einkaufszentren auf der grünen Wiese nicht mehr genehmigen bzw. aufhören die sogar noch staatlich zu unterstützen. In Bremen wurde der Bau eines großen Einkaufszentrums außerhalb massiv mit Steuergeldern bezuschusst. Dazu dann fußballfeldgroße Parkplätze. Dümmer gehts nicht.
 
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Doch, man kann auch in die Stadt ziehen und sich über den Verkehr beschweren.
 
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wo kann man denn deiner meinung nach ein effizientes, energie-und raumsparendes kollektives system eher umsetzten als dort, wo viele menschen auf kleiner fläche wohnen, einstein?
 

Benrath

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das schlimmste an den verfechtern des individualsverkehrs ist ihrer verzehrte Wahrnehmung der Reisedauern.

Klar ist es geiler unabhängig unterwegs zu sein und jederzeit fahren zu können, wann man will, aber Staus und Parkplatzsuche wird irgendwie ignoriert, so dass es immer heißt "ich bin in 20 min der stadt, mit Bus bräuchte ich 40"

Gerade beim Pendeln vertun sich einige bei ihrer Reisedauer, nur weil das Auto potentiell schneller sein kann. Großes plus beim ÖV ist, dass man während der Fahrt auch noch was anderes machen kann als nur fahren.

Größtes Problem beim ÖV ist umsteigen und schlechte gemachte Fahrpläne. Ich kann mir vorstellen, dass da noch viel Platz zum Optimieren vorhanden wäre.
 

parats'

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das ist in den außenbezirken von berlin aufjedenfall standard. ist ja nicht so das man NUR zur arbeit mit dem auto fährt und selbst da ist es oft deutlich schneller mit der bahn.

In Hamburg bist du aus den Randbezirken mit dem ÖV zwar nicht schneller aber du kommst an und die Orte sind gut abgedeckt. Jeden Monat 72€ + Auto ist zu viel imo.
 
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Beim HVV kotzt mich eher an, dass sie gefühlt alle 6 Monate die Preise erhöhen. Und dass der Fahrplan so gut ist, dass ich fast jedes Mal in Rahlstedt den Bus nach Lütjensee verpasse, wenn ich meine Familie besuchen will - und es fährt nur jede Stunde ein Bus dorthin, mit Glück fährt zumindest einer nach Großensee eine halbe Stunde später.
 
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Und wer soll es sonst regeln?

Die Menschheit würde zugrunde gehen. Genau das tat sie ja auch, bevor es PKWs gab. :rolleyes:

Geh halt in Wald und leb da wenn du die Steinzeit wieder haben willst...

Die menschheit würde auch nicht zu grunde gehen wenn wir staaten abschaffen würden und die anarchie wieder einführen.. also wirklich klasse argument gegen Autos
 

Stupid

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Schwierige sache. Ein erster und mmn längst überfälliger schritt wäre mal, den önv kostenlos zu machen.
 
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Wenn du 30km außerhalb wohnst, kannst du schon jetzt mit dem Auto an einen günstigen Bahnhof kurz vor der Innenstadt heranfahren und dich dann mit dem Nahverkehr weiterbewegen. Problem?

Umsteigen ist lästig und sinnlose Zeitverschwendung. Auf Bus/Zug warten, dann von der Haltestelle nochmal laufen, evtl dazwischen nochmal umsteigen.
Brrrr.
 
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