Wunderbar, geht doch.
I. Der Zeitaufwand
In der Tat gibt es Studien, die belegen, dass in Mangementposten Gamer überdurchschnittlich repräsentiert sind.
Es mag sein, dass du in deinem Job Fähigkeiten benötigst, die durch das Gamen mittelbar positiv beeinflusst wurden.
Ein unmittelbarer Nutzen jedoch wurde auch in der oben genannten Studie nicht festgestellt.
Das Gaming schult vor allem die beharrlichkeit und die Frustrationstolarenz, sprich die Fähigkeit mit Niederlagen umgehen zu können und sie langfristig in Siege umzumünzen.
Dies ist jedoch eine Fähigkeit die jeder kompetetive Vergleich mit sich bringt, als mittelbare Folge.
Auch Sport schult diese Fähigkeiten.
Andere Fähigkeiten wie schnelle Tastaturanschläge, oder Reflexe hingegen sind in den meisten Berufen nicht von belang und bleiben außen vor.
Ohne dich persönlich angreifen zu wollen, stelle ich mir ein Leben, welches lediglich die Schule, Schach und SC als Dreh- und Angelpunkt hatte ein wenig trostlos vor.
Der Mensch ist ein soziales Lebewesen und der mangel an sozialen Kontakten wirkt sich negativ aus.
Das ist ein Faktum was wir so akzeptieren können.
Wenn es für dich nicht schlimm war, so ist das deine wahrnehmung, jedoch halte ich es für verfehlt aus einer Korrealität auf eine Kausalität zu schließen.
Es gibt jede Menge Gamer die vor ihrem Bildschirmen sozial verarmen, also kann hier nicht das Gegenteil behauptet werden.
Dem Gamen ist eine Tendenz dazu angelegt allein zu sein. Ob das allein sein einen letzen Endes fertig macht oder nicht ist eine Charakterfrage, die Gefahr ist in jedem Falle gegeben, in deinem nicht (oder doch?) eingetreten.
Die Jugendlichen werden davon abgehalten Mist zu machen, allerdings gibt es da auch weit sanftere Methoden als das Progamen, wir sollten hier nicht Äpfel mit Birnen mischen. Gelegentliches zocken ist ok, exzessives zocken birgt oben genannte Risiken.
Die Zeit die diese Kinder verwenden um PC zu spielen und daher keine Dummheiten machen können, wäre in verschiedenen Bereichen besser angelegt.
Einseitigkeit ist nie gut.
Anbei werden die negativen Aspekte für den Körper auch von dem Autor außer acht gelassen.
Zu langes sitzen führt zu Haltungsschäden.
Zu langes starren auf den Monitor ist nicht gut für die Augen.
Demnach sehe ich meinen Standpunkt was die Zeit angeht minimal entkräftet, jedoch ist der Zeitaufwand den man mit rumdaddeln verbringt immernoch nicht die gleiche Belastung wie der Zeitaufwand den man unter Erfolgsdruck verbringt.
Eben dieser führt zur Ausschüttung von Stresshormonen und kann dazu führen, dass sich schon früh Stressbedingte Krankheiten bei diesem Jungen zeigen könnten.
Dein intensives Daddeln war immernoch frei von Erfolgsdruck und diente primär deinem Vergnügen.
Die Paarung mit dem Druck macht die Zeit erst so verheerend.
Dazu mehr unter II.
II.Der Druck
Eine Aufspaltung von Druck und Medien halte ich nicht für sinnvoll, da die Medien einen großen Teil des Druckes ausmachen und aus diesem Grund nciht ausgeklammert werden sollten.
Der Vergleich mit den Profifussballern und vielen erfolgreichen Schauspielern, die nicht abstürzen ist auf den ersten Blick schlüssig.
Ebenso der Vergleich mit den eigenen Wünschen aus dieser Zeit untermauert deine Argumentation.
Leider hinkt sie an einigen Vergleichspunkten die es nun heraus zu arbeiten gilt.
Diese Profifussbaler debütieren auf den großen Bühnen erst wesentlich nach ihrem 13. Lebensjahr.
Ein 13. Jähriger bringt es auf dem Fußballplatz einfach nicht, dementsprechend kommt er nicht ins Rampenlicht.
Damit bestätigen die genannten Deißler und Schimak nur den Eindruck den ich habe, da sogar Erwachsene mit dem Druck oftmals nicht umgehen können.
Zwar sind die Erfolgreichsten dem meisten Druck ausgesetzt jedoch schaffen die im Sport ihren Durchbruch nciht vor dem 19. Lebensjahr (wenige Ausnahmen mit 17.). Hier ist der Charakter eines Menschen jedoch schon wesentlich gefestigter als mit 13.
Eine Trennung des Erfolgsdruckes und des Druckes den die Medien ausüben wäre an dieser Stelle verfehlt, denn Gerade der Druck der Öffentlichkeit macht einen Großteil des Erfolgsdruckes aus.
Die jungen Schauspieler hingegen sprechen für sich.
Kulkin, Olsen Twins, Spears, Williams, Jackson, die sind alle ausgebrannt.
Signifikant viele Kinder welche so früh auf der Bühne standen und einem solchen Hype ausgesetzt waren stürzen ab.
Nicht alle, aber signifikant viele.
Auch viele Erwachsene halten dem Druck nicht stand, insbesondere
Die Leute die du im Studium kennen gelernt hast mögen dir ausgeglichen vorgekommen sein, die Wahrnehmung könnte hier aber aus verschiedenen Gründen trügen:
1. Ostasiaten sind eher zurückhaltend. Höflichkeit und Distanz wird sehr groß geschrieben in diesen Kulturkreisen.
Nicht umsonst machen ostasiatische Manger hier Kurse um zu lernen wie man lacht und umgekehrt europäische Manager Kurse um mit dieser indirekten Art umgehen zu können.
2. Sind die Selbstmordraten defacto in den ostasiatischen Ländern die höchsten Weltweit, du hast nicht mit den gescheiterten gesprochen, daher ist deine Wahrnehmung was das angeht nicht so viel Wert, wie Tatsachen.
Auch in Bayern ist die Selbstmordrate unter Schülern die höchste. Viel Druck ist schlecht für werdene Erwachsene.
Du hast vieleicht von Ruhm und Geld geträumt, aber was Ruhm und Geld auf der anderen Seite bedeuten, das konntest du dir nicht ausmalen.
Es bedeutet gleichzeitig den Verlust von Privatssphäre und damit Verlust des eigenen Lebens an sich, denn das ganze Leben wird damit vermarktet. Alles was diese Menschen tun wird medial aufgezeichnet, weil es die Fans interessiert (siehe Thread besoffene Progamer, jeder ist mal besoffen, aber wenns nen Pro ist muss mans sehen).
Eben dieser ausverkauf ist schädlich und ich kann mir nicht vorstellen, dass du dir gewünscht hast nichtmal in Ruhe knülle sein zu können ohne dass jemand nen Foto von dir schießt.
Weiterhin steht bei der Schauspielerei und dem Fussball noch hin, dass diese Tätigkeiten eine größere Beständigkeit aufweisen als Progamen.
Progamen an sich gibt es erst seid 6 Jahren, 7 Jahren?
So lange geht eine gute Fussballer Karriere.
In Korea ist das ausgeschlossen, dass jemand so lange Karriere macht, irgendwann wird man halt zu langsam oder muss zum Militär.
Das RIsiko eine Eintagsfliege zu sein ist daher ungleich Höher, das Risiko von ganz oben nach ganz unten zu plumpsen damit auch.
Demnach bin ich immernoch gegen 13 Jährige Progamer.