dann würd ich mir gern mal die Band anhören die vor Apocalyptica Rock auf klassischen Instrumenten gespielt hat...ob mir die dann genauso gut gefällt
apocalyptica kommen ja wohl nicht aus dem mainstream, die waren in ihrer anfangszeit ein purer geheimtipp.
@topic: das album gibts jetzt zum streamen:
http://www.loureedmetallica.com/listen-to-lulu.php
meine eindrücke: (song für song)
1.
"brandenburg gate": fängt angenehm an, erinnert an den alten lou reed. als die band losrödelt, gehts bergab. ulrich spielt so inspiriert wie ne kartoffel, der "refrain", der nur aus "small town göööörl" besteht, zieht sich endlos hin. wäre ganz ok, wenns 4 minuten kürzer wäre.
2.
"the view": naja, was soll man sagen. das strophenriff ist scheißlangweilig, reed eiert unmotiviert drüber. der rest ist der table und ein nettes gitarrensolo. einer der besseren tracks.
3.
"pumping blood": bisher der beste track, auch wenn reeds genöle einfach nicht zum rest passen will, da ist zu wenig dynamik. der song wird gegen ende instrumental recht abgefahren.
4.
"mistress dread": humpa humpa, dresch dresch. die band galoppiert vor sich hin, reed lässts krachen. ("I'm a woman who likes men!") der rest ist geknüppel und der opa. irgendwie macht das alles fassungslos.
5.
"iced honey": so langsam verstehe ich, auch wenn ich bezweifle, dass ich mir das schönhören kann. es liegt nicht an reed, es liegt v.a. an den langweiligen und unpassenden arrangements. reeds texte und sogar sein unkonventioneller (atonaler, brüchiger) vortrag wären in einem anderen rahmen evtl. sogar erträglich. in verbindung mit diesen uninspirierten dauerschleifen ist sein gesang anstrengend. zum song: bieder, hetfield singt wie ein arthritisches schwein.
6.
"cheat on me": langes intro ist lang. (und langweilig) "why do I cheat on me", mehr intro. "why do I cheat on myself, well I have nobody else" badumm.
endlose wiederholung holung holung. nach über elf minuten endet es, und man wünscht sich, dass es nie angefangen hätte. warum versuchen sie, epische länge durch stumpfe repetition zu erreichen? wiederholung ohne dynamik ist langweilig.
7.
"frustration": ab 2:30 passieren schreckliche dinge. einfach selber hören, ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. (reed "singt" dur-harmonien über ein planloses drumsolo von ulrich, im hintergrund wabert es leise)
der rest besteht aus wiederholungen des hauptriffs in verschiedenen geschwindigkeiten. (ein wahrer kompositorischer kunstgriff)
8.
"little dog": der ruhigste song. leise feedbacks, akustikgitarren, reed beschwört mit leiser stimme. das lied weiß durchaus zu gefallen, aber es ist (natürlich) viel zu lang.
9.
"dragon": "you don't actually care" - lou reed verkündet das motto des albums. nach drei minuten setzt die band mit einem alice in chains-gedächtnis-riff ein. warum können die nicht mal grooven? warum macht der bass nie etwas, das von belang wäre? 8 minuten sind vergangen...das riff wird wiederholt. endlos. ich skippe zum nächsten (und letzten song)
10.
"junior dad": 19 minuten??? die ersten 5 sind schön. harmonisch, versöhnlich. danach passiert nicht mehr viel.
fazit: zu viele wiederholungen, zu langatmige songs. reeds singsang harmoniert nicht perfekt mit der musik (wenngleich das durchaus beabsichtigt sein dürfte), doch mir langt das alles nicht. ja, die texte sind stellenweise gut, aber die arrangements sind übel. hölzern, flach, abgeschmackt. hinzu kommt, dass die produktion recht mau geraten ist, die gitarren klingen mumpfig, insgesamt ist die soße zu stark komprimiert. interessant ist, dass reeds stimme ultratrocken gemischt ist, ein wenig mehr mut zu experimenten hätte da sicher nicht geschadet. ulrich ist und bleibt der schlechteste metaldrummer der welt, hetfield findet de facto nicht statt.
würde 4 von 10 punkten vergeben. es gab schon schlimmeres, aber ein meisterwerk ist das hier sicher nicht.