vorlesungen können durchaus sehr sinnvoll sein.
in vielen gebieten (z.B. der mathematik) kommt es über der bloßen wissenserweiterungen hinaus darauf an, dass man ein gefühl für den stoff bekommt und sich intuitiv im themenkomplex bewegen kann. wer z.B. in der linearen algebra nicht direkt bei bloßem hinschauen einen vektorraum erkennt, sondern die axiome einzeln überprüft, wird zeitliche probleme in der bevorstehenden klausur bekommen. gerade bei abstrakten konzepten versteht man erst dann, wenn man die zusammenhänge erkennt und verknüpft - das große bild sieht.
bei vielen themen verstehe ich persönlich erstmal lange zeit gar nichts/sehr wenig, bis es irgendwann 'klick' macht und mir plötzlich sehr viel simultan klar wird. gerade bei solchen fächern sollte man so viel stoff wie möglich absorbieren; auf so viele verschiedene weisen wie möglich. wer nur den übungsstoff drauf hat, kann vielleicht sture reproduzierleistungen in der klausur erbringen, aber scheitert dann jämmerlich an transferleistungen, die den meisten leuten das genick brechen.
davon abgesehen gibt es auch einfach sehr gute vorlesungen von professoren, die den stoff anschaulicher rüberbringen können als jedes lehrbuch. grundsätzlich ist mitschreiben für mich persönlich pflicht, da ich durch reines zuhören den stoff kaum behalte.
btw: wer in einer vorlesung sitzt, um die ganze zeit zu reden/auf dem handy zu spielen/whatever, sollte sich zwei eier wachsen lassen und direkt zu hause bleiben.
edit: lol @ rambo. beweise in der mathematikvorlesungen sind natürlich u.U. der uninterresanteste teil, aber fundamental nötig für die mathematik. wer nicht selber dinge beweisen will (und dafür liest & übt man am besten eine menge beweise), sollte sich keinen studiengang raussuchen, in dem mathematik vorkommt. stumpf aufgaben rechnen wie in der schule gibt es in genug anderen fächern.