Lehrer gekündigt wegen Tätigkeit als Sänger einer Death Metal Band.

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als ich das heut gelesen habe, wars vorbei mit dem erigierten glied.
im ernst: ich sehs genauso, wie die mehrheit hier. ein lehrer kann in seiner freizeit tun und lassen, was er will, solange er nicht gegen gesetze verstößt.

das problem ist halt, dass deathmetal ungefähr genauso vertrauenswürdig und bürgerlich rüberkommt wie john frusciante anno 1994. ich kann nachvollziehen, dass viele eltern da aufgeschreckt reagieren. und: vielen ist gar nicht bewusst, wieviele eltern der sorte "ich renn wegen jedem scheißdreck in die sprechstunde / zum rektor" es gibt.

ich hatte auch selber nen ethiklehrer, der in diversen bands aktiv war (allerdings eher so rockabilly / r'n'r kram), und der hat zwar manchmal montags etwas versoffen ausgesehen, war aber ansonsten einer der besten typen der schule. wie dem auch sei, subkultur und staatsdienst passen scheinbar nicht zusammen, bzw. sollen es noch nicht. wobei ich deathmetal für nen riesengroßen schmarrn für möchtegerns halte, aber das gehört hier nicht hin.

@2fh: maiden rockt.
 
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piko kein schlechtes wort über guten death metal!

an unserer schule wurde vor ein paar jahren ein lehrer "gegangen" der seinen freund geheiratet hat, aber so ist dass in ner eher ländlichen gegend :8[:
 
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Ein Lehrer muss eine Vorbildfunktion erfüllen, und dazu zählt nun mal auch seine Freizeitaktivität.
 
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Er ist Musiker und damit schon ein Vorbild. Anders wäre es, wenn er in seiner Freizeit Pornos drehen würde.
 
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Und die Gewaltverherrlichung ist in deinen Augen in Ordnung?
 

Asteria

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Interessanterweise gehören die Death und Black Metal Fans unter meinen Bekannten zu den friedfertigsten und ausgeglichensten Menschen die ich kenne. Das sind gute Eigenschaften für einen Lehrer.

Diesen Eindruck habe ich auch.
Ich hatte ein Mädchen in der Gruppe, das ausschließlich Metal hört. Sie ist sehr empfindsam, verletzlich und oft unglücklich, weil sie die Lebensweise und die Handlungen der Menschen in ihrer Umgebung oft nicht verstehen kann….Selber stammt sie aus einem kreuz konservativen Elternhaus, Mutter und Vater Beamte. Sie hat sich immer kontrolliert, eingeengt und überwacht gefühlt, direkt fremdbestimmt durch die biederen , in ihren Augen kleinkarierten Eltern. Oft hat sie sich in imaginären Phantasien verloren und mit offenen Augen schöne Geschichten in Fortsetzungen geträumt.

Sie war aber letztendlich erziehungsbedingt so angepasst, dass sie autoaggressiv auf den Druck und die Erwartungshaltung des Elternhauses reagierte. Als sie sich auch noch – nach wochenlanger tranceartiger Passivität, in der ihre Mutter ihr eine Lehrstelle „organisierte“ - ein einem Ausbildungsberuf wiederfand, der ihr noch mehr Angepasstsein abverlangte, ist sie nach monatelanger unentdeckter Selbstverletzung dekompensiert.

Zurück zu diesem Lehrer.
Schon die Auswahl des Studienfaches Ethik zeigt doch, dass dieser Mann über das Leben und Lebensbelastungen sicher mehr reflektiert haben wird, als Hans und Erika Mustermann. Seine persönliche Biographie wäre hier sehr interessant. Dass er sich für Tierschutz und gegen Tierversuche engagiert ist auch ein Zeichen dafür, dass er sich stark macht für wehrlose, schwache Kreaturen.

Schaut doch mal genauer seine Tätowierungen an. Seine Arme sind bedeckt von einem Panzerrelief, das die eigenen „schwache Haut“ schützen soll. Damit visualisiert er für mich direkt seine Verletzlichkeit. Soweit zum Sichtbaren im Alltag.
Auf der Bühne findet dieser Mann auf gewaltlose Weise sein Ventil und der Erfolg bestätigt, dass sich genügend Jugendliche mit ihm identifizieren können. Es tut doch gut und erleichtert, zu sehen, dass jemand ausdrücken kann – in Worten und dramatisch verdeutlichend in der Bühnenshow-, wie er sich fühlt. Damit lässt er Frust, Stress und Aggressionen raus, ohne jemandem weh zu tun. Wenn die Texte wirklich gewaltverherrlichend rüberkommen, sollte man darüber diskutieren, ob sie nicht einfach als Aufschrei gegen gesellschaftliche Zwänge und Repressalien interpretiert werden können.

Ich denke, er hat in Kauf genommen, seinen Ethiklehrerjob aufgeben zu müssen. Sicher hat er längst unterschwellig erkannt, dass Schüler des Gymnasiums nicht zu seiner Zielgruppe gehören. Er spricht doch eine ganz andere Klientel an und seine Ausbildung kann er an einem anderen Ort viel besser nutzen. An einem Gymnasium wäre er bestimmt auf die Dauer erstickt.
Ich könnte ihn mir sehr gut an einer sozialpsychiatrischen Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und deren Familien vorstellen. Der macht schon seinen Weg. :) Populär genug dürfte er inzwischen sein.
 
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Was ein Lehrer in seiner Freizeit macht ist selbstverständlich seine Sache.
Nur geht hier die ausgeübte Aktivität DEUTLICH über den Aufwand eines Hobbies hinaus. Da er ja auch Geld damit verdient, mutiert das ganze zu einem Nebenjob, der vom Arbeitgeber untersagt werden darf, wenn er nicht mit dem Hauptjob vereinbar ist.

Ausserdem ist Deathmetal nun nicht grade eine allgemein akzeptierte Musikrichtung. Dass man damit aneckt, sollte niemanden verwundern, zumal Beamte und insbesondere die Schulbehörden nicht grade für Innovation und Toleranz gegenüber Grenzgebieten bekannt ist.

Er hat auch seinen "Zweitberuf" ohne Künstlernamen mit seinem richtigen ausgeübt, so dass jeder unschwer den Zusammenhang herleiten kann. Deathmetal ist nunmal nix für Zwölfjährige und für "besorgte" Amok-Eltern schon gar nicht.

Auch scheint eine bestimmte Unterrichtsstunde zum Thema Gewalt und Computerspiele nicht besonders gut angekommen zu sein. Ich weiß zwar nicht, was der Inhalt war, aber wenn er die "Gewaltverherrlichung" von Deathmetal auf den Unterricht übertragen hat ohne alle Aspekte von allen Seiten zu beleuchten, dann kann ich schon verstehen, dass seine Vorgesetzten nicht grade auf seiner Seite sind.

Offenbar hat es aber trotzdem nicht zu einer Entlassung gereicht, man hat ihm daher wohl "nur" nahegelegt, den Hut zu nehmen, weil das Gesamtpaket einfach nicht passt.
Ich verstehe auch nicht, was den Typen geritten hat, dass er mit solchen Neigungen/Meinungen unbedingt Lehrer für Ethik werden wollte. Das hätte er sich auch schon mit Beginn des Studiums ausmalen können, dass konservative Beamte und Deathmetal nicht ganz so Klasse zusammenpassen werden.
 

shaoling

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Auch scheint eine bestimmte Unterrichtsstunde zum Thema Gewalt und Computerspiele nicht besonders gut angekommen zu sein. Ich weiß zwar nicht, was der Inhalt war, aber wenn er die "Gewaltverherrlichung" von Deathmetal auf den Unterricht übertragen hat ohne alle Aspekte von allen Seiten zu beleuchten, dann kann ich schon verstehen, dass seine Vorgesetzten nicht grade auf seiner Seite sind.
:rofl2:

Herrje, gib doch einfach zu, dass du ein Toleranzproblem hast, dann wissen alle bescheid und wir müssen nicht weiter drüber reden. Nicht jeder ist weltoffen und blickt gern über den eigenen Tellerrand. Das ist legitim.
Hier aber herumzuphilistern und dabei auf rechtschaffen zu machen ist peinlich.
 

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Ich habe überhaupt kein Toleranzproblem, ich höre selbst ab und an Deathmetal.
Jenes ist nunmal Gewaltverherrlichend.
Da er eine Unterrichtsstunde über Gewalt und Computerspiele gehalten hat und damit bei seiner Vorgesetzten auf Ablehnung gestoßen ist, orakel ich da mal hinein, dass er einige seiner Ansichten dort hat einfließen lassen.

Oder für Dich verständlich:
Er hat ne Stunde verbockt und wurde dafür kritisiert.
Den Grund dafür, den Du fett markiert hast, habe ich ganz einfach meiner Kristallkugel entnehmen können. Andere würden raten dazu sagen.

@morphium:
Ich glaube aber trotzdem nicht, dass es für zwölfjährige geeignet ist. Nur weil es Kinder gibt, die es hören, ist es nicht gleich besser. Genau wie bei PrOn und (manchen) Actionfilmen. Man sollte es nicht in dem Alter konsumieren, aber es gibt trotzdem welche, die das tun.
Und wo in aller Welt sind Alice Cooper und Iron Maiden = Deathmetal?
 
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"Damals" waren Alice Cooper oder Iron Maiden schon harter Shit.
 
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Ok, nen zwölfjähriger findet Iron Maiden = harter Shit.
Was wäre dann zB. Napalm Death?
 

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Noch härterer Shit? Pantera würde ich auch als hart einstufen. Du nicht?
 
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Willst Du nun alle harten Metal-Gruppen einzeln aufzählen und meine Meinung dazu wissen?
 

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Kunge, Doppelspitze 2019
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welche band wie hart ist gehört irgendwie in nen andern thread. und der in ein anderes forum...
 
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Er ist Musiker und damit schon ein Vorbild. Anders wäre es, wenn er in seiner Freizeit Pornos drehen würde.

Und wo genau wäre da das Problem? Wieso sollten Pornos verwerflich sein? Entweder ist es seine Sache, was er in seiner Freizeit macht oder eben nicht. Du kannst nicht eine Aktivität erlauben und die andere plötzlich schlimm finden, das ist nicht konsequent.

Da er eine Unterrichtsstunde über Gewalt und Computerspiele gehalten hat und damit bei seiner Vorgesetzten auf Ablehnung gestoßen ist, orakel ich da mal hinein, dass er einige seiner Ansichten dort hat einfließen lassen.

Moment mal, in den quotes hier wurde recht deutlich, dass die Ethik-Fachleiterin, die etwas an seinem Unterricht auszusetzen hatte, ein "OMG KILLERSPIELE TÖTEN UNSERE JUGEND"-Idiot ist und dass sie seine Stunde kritisiert hat, weil er eben nicht auf Killerspiele eingeprügelt hat sondern der Klasse ein differenziertes Bild über die Theorien vermitteln wollte. Deshalb ist sie "auf ihn aufmerksam geworden". Sie sollte gefeuert werden, wegen grober Dummheit und übelster Unfähigkeit. So vollkommen ohne einen Funken Toleranz hat sie auch ganz sicher nichts in einer Ethik-Stunde zu suchen.
 
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Ich habe überhaupt kein Toleranzproblem, ich höre selbst ab und an Deathmetal.
Jenes ist nunmal Gewaltverherrlichend.
Da er eine Unterrichtsstunde über Gewalt und Computerspiele gehalten hat und damit bei seiner Vorgesetzten auf Ablehnung gestoßen ist, orakel ich da mal hinein, dass er einige seiner Ansichten dort hat einfließen lassen.

Oder für Dich verständlich:
Er hat ne Stunde verbockt und wurde dafür kritisiert.
Den Grund dafür, den Du fett markiert hast, habe ich ganz einfach meiner Kristallkugel entnehmen können. Andere würden raten dazu sagen.
um den text zu zitieren "der Eindruck einer Beliebigkeit und Gleichwertigkeit aller vorgestellten Theorien zum genannten Thema"
wo du daraus ablesen kannst, das er persönliche einsichten habe einflißen lassen, bzw. welche persönlichen ansichten bis auf die tatsache, dass er aristoteles bei seiner aussage folgt,d ass agression in der natur des menschen liege interessiert mich aber mal, oder bist du der meinung, das seine texte zwingend seine einstellung reflektieren..?

zumal du diese bewertung als gottgegeben siehst und erst garnicht hinterfragst, welchen hintergrund/zugang zum thema diejenige hatte die ihn bewertet hat.

und generell verherrlicht musik alles, alles gute und alles schlechte, die motive dafür sind genauso unterschiedich wie die menschen die sie schreiben, aber zu glauben, dass man aus den ttexten eines menschen zwangläufig auf seine persönlichkeit schließen kann, ist das dümmste was man glauben kann, denn, fragt da mal bei dylan, joplin, waits, spears, lopez oder wem auch immer nach, musik ist kunst, keine katharsis...


bei soetwas geht es immer um professionalität, es gehtd arum seinen job so gut wie möglich zu machen, ein sicherheitschef darf in seiner freizeit motorcross fahren, ein koch fertiggerichte essen und und ein ethikrefrendar death metal machen, da haben sich die lehrer und rückwärtsgewandes bild-präkariat garnicht erst einzumischen, mir ist soeiner alle mal lieber, als jmd. der sich jeden freitag mit 5 freunden mut ansäuft und dann am stammtisch über ausländer herzieht...
 
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@MV
Wir wissen beide weder, was er in der Stunde erzählt hat noch was seine Vorgesetzte für Ansichten hat.
Für mich jedenfalls liegt es relativ nahe, dass er einige seiner Ansichten aus der Deatmetal-Szene hat in den Unterricht einfließen lassen. Es muss aber nicht so sein, da hast Du recht.
Genauso sieht es mit der Tussi aus. Wahscheinlich hast Du sogar recht, aber genau wissen tun wir beide es nicht.

Womöglich können wir uns darauf einigen, dass er schlicht einen falschen Beruf gewählt hat bei dem er mit seinen Nebentätigkeiten ständig anecken würde, allein schon durch intolerante oder kleingeistige Menschen oder auch weil Metal, Blut und Tattoos nicht zu einem in der breiten Öffentlichkeit akzeptierten Vorbild (=Lehrer) passen.
Wie auch immer:
Es wurde ihm nahegelegt diesen Umstand zu korrigieren und er hat es getan.
Die Gründe dafür sind allerdings recht fadenscheinig und an den Haaren herbeigezogen, was imo nur eine untergeordnete Rolle spielt, da er ja letztlich von sich aus gegangen ist.

@Cica:
Ich habe doch schon mehrfach geschrieben, dass ich das da reinorakelt habe, oder mit anderen Worten "ausgedacht". Ich habe da genauso wenig Beweise für wie die "Gegenseite". Seine Texte reflektieren nicht ZWINGEND seine Einstellung, aber ich halte es für recht wahrscheinlich, dass er zumindest seine Grundtendenz hat einfließen lassen.
Musik an sich verherrlicht schon alles, aber der Musikstil schränkt das schon wieder ziemlich ein. Black Metal zB. verkörpert eben nur sehr selten das gute...
Und als katholischer Priester wird man nur recht selten satanistische Texte singen. Man kann schon etwas auf die Persönlichkeit schließen. Etwas, nicht alles.
 
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du kennst den begriff mobbing allerdings schon..?

im übrigen waren die meisten meiner lehrer vor denen ich respekt hatte und die guten unterricht gemacht haben waren späthippies und/oder freigeister, ich habe mich mit ihnen z.t. vor dem gesammten kurs über die spätsechziger und die 70er unterhalten und kein schwein hat sich später darüber beschwert, auch wenn sie natürlich daruaf bedacht waren ihre persönlicher rolle nicht explizit darzulegen, aber ich habe mich im muskiunterricht auch freimütig über "lucy in the sky with diamonds", oder "purple haze" unterhalten und später auch über gewalt in literatur, gewalt ist immer eines der zentralen themen der kunst geblieben und wird es immer sein.

das sind genauso ansichten, die anecken, aber schockierend ist soetwas nur für kleingeister und morgen wird es die norm, siehe nirvana, hirst, beatles, stones...
 
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shaoling

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allein schon durch intolerante oder kleingeistige Menschen oder auch weil Metal, Blut und Tattoos nicht zu einem in der breiten Öffentlichkeit akzeptierten Vorbild (=Lehrer) passen.
Danke, dass du nochmal zusammenfässt, wessen Haltung du hier teilst: die intoleranter Kleingeister und einer "breiten Öffentlichkeit", die um das Wohl ihrer Kinder wesentlich weniger besorgt sein dürfte als um ihr Bild einer heilen Welt.

Ich stelle mal die Gegenthese auf, dass wir als Lehrer (=Vorbilder) gerade nicht Max Mustermann brauchen mit Hausfrau am Herd, wohlgeratenen Kindern, Sprecher des CDU/SPD-Ortsverbands, Vorsitzender des Kegelclubs, Repräsentant der sogenannten "Mitte der Gesellschaft".
Ich behaupte, dass jemand wie Thomas Gurrath, der Death Metal mit einem Hang zur Tierethik verbindet, ceteris paribus authentischer und reizvoller auf Jugendliche wirkt. Und das ist die Basis, auf der man Toleranz und Selbstbewusstsein vermittelt.
 
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@cica
Von Mobbing gehe ich eigentlich eher weniger aus, denn von wiederholten Aktionen war in dem Artikel nicht die Rede. Möglich ist es aber.

Und zu Deinem zweiten Teil:
tempora mutandur et nos mutamur in iis...

Und @shao:
Wie in aller Welt kommst Du darauf, wessen Meinung ich teile? Ich versuche lediglich, die Handlungen seiner Vorgesetzten zu verstehen. In dem "Fall Gurrath" interessiert nunmal weder Deine Meinung noch meine, sondern die der betroffenen Lehrer, Eltern und Schüler.
Thomas Gurrath ist nicht hauptsächlich der auf Jugendliche reizvoll wirkende interessante Mensch. Er spielt nicht abend mal ne Stunde aus Spaß in einer Band, er betreibt sein "Hobby" so extrem, dass ihm laut Artikel kaum noch Zeit zum Essen bleibt. In seinem Tun ist er ein Extremist, seine Einstellung kann man nur sehr eingeschränkt beurteilen, aber jemand, der soviel Zeit in eine bestimmte Tätigkeit steckt, MUSS inhaltlich irgendwie dahinterstehen.
Deine Behauptung in allen Ehren, aber Du hast da genausowenig Beweise für wie ich für meine.
 
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"Ein paar Tage danach reichte Gurrath selbst seinen Rücktritt ein. Begründung: "Ich wollte mich nicht länger wie ein Aussätziger behandeln lassen."

mutantur ;)
 
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meine güte. der typ hat selber gekündigt, und ist nicht rausgeworfen wurde. ich denke mal, dass er sehr froh war, über all die publicity, die er so abgreifen konnte, und von der sicher auch seine bands profitieren. wenn ihm wirklich was an dem beruf gelegen hätte, hätte er ja auch ein wenig mehr darum kämpfen können. liegt aber schon ein wenig nahe, dass 2 bands + referendariat schon ne menge aufwand sind.


zu der ganzen kontroverse, ob er unterrichten sollte, kann man wohl nicht viel sagen. ich weiß ja nichts über seine aktivitäten. ich hätte es aber sicherlich nicht gerne, wenn irgendein latent homophober hip hopper meinen kindern ethikunterricht gibt.
 
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"Ein paar Tage danach reichte Gurrath selbst seinen Rücktritt ein. Begründung: "Ich wollte mich nicht länger wie ein Aussätziger behandeln lassen."

mutantur ;)
mutantur, richtig... (Hans wäre für Deutsch, wie nennt man den, der Latein korrigiert? ;) )

Naja, ein Aussätziger wird gemieden, weil er anders ist als die anderen. Jemanden zu meiden aus welchen Gründen auch immer muß aber jedem Mitarbeiter erlaubt sein. Man muss nicht mit jedem gut auskommen.

Mobben dagegen ist das aktive Vorgehen gegen eine bestimmte Person. Ich glaube nicht, dass das mit der Aussage gemeint ist.


Und der Typ IST anders als die anderen. Wenn ich mal jemandem erzähle, dass ich oft und gerne Metal höre, werde selbst ich von vielen angeschaut, als ob sie erwarten, ich würde gleich ein Kind essen oder Jungfrauen opfern.
Metal ist in der älteren Bevölkerungsschicht alles andere als akzeptiert. Und Leute, die das hören, werden BESTENFALLS als merkwürdig angesehen. Damit muss man eben Leben.
Viel schlimmer natürlich ist es mit Mitmenschen, die Metal sogar SPIELEN. Die sind nicht merkwürdig. Die sind abartig. Mindestens.
Dass er gemieden wird, ist also nicht so furchtbar ungewöhnlich, zumal er es ja auch praktisch jedem gleich aufs Brot schmiert. Damit hätte er eigentlich von vornherein rechnen müssen.
 
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Und der Typ IST anders als die anderen. Wenn ich mal jemandem erzähle, dass ich oft und gerne Metal höre, werde selbst ich von vielen angeschaut, als ob sie erwarten, ich würde gleich ein Kind essen oder Jungfrauen opfern.
Metal ist in der älteren Bevölkerungsschicht alles andere als akzeptiert. Und Leute, die das hören, werden BESTENFALLS als merkwürdig angesehen. Damit muss man eben Leben.
Viel schlimmer natürlich ist es mit Mitmenschen, die Metal sogar SPIELEN. Die sind nicht merkwürdig. Die sind abartig. Mindestens.
Dass er gemieden wird, ist also nicht so furchtbar ungewöhnlich, zumal er es ja auch praktisch jedem gleich aufs Brot schmiert. Damit hätte er eigentlich von vornherein rechnen müssen.


das halte ich für absoluten quatsch. als wenn musikgeschmack irgendwas mit persönlichkeit zu tun hat. so ein blödsinn. und vom wichsen bekommt man krumme finger. schlimm, dass es so ein gedankengut tatsächlich nocht gibt. ganz schön peinlich, für eine vermeintlich aufgeklärte gesellschaft. dümmer gehts nimmer.
 
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@MV
Wir wissen beide weder, was er in der Stunde erzählt hat noch was seine Vorgesetzte für Ansichten hat.
Für mich jedenfalls liegt es relativ nahe, dass er einige seiner Ansichten aus der Deatmetal-Szene hat in den Unterricht einfließen lassen. Es muss aber nicht so sein, da hast Du recht.

Was sind denn die Ansichten der Death Metal-Szene? Willst du damit sagen dass die Künstler davon überzeugt sind, was sie singen? George Fisher oder Chris Barnes finden also Menschen aufschlitzen total geil und die Leute von Behemoth sind auch privat überzeugt davon, dass alle Christen einen grausamen Tod verdient haben. Klingt total plausibel. Daher auch die vielen Todesopfer auf den ganzen Metall-Festivals, dieses Jahr auf Wacken wieder zwei Schulmädchen öffentlich gekreuzigt worden. Sowas muss verhindert werden!

"Jemand der sein Hobby so extrem betreibt muss inhaltlich dahinterstehen" ist halt Quatsch. Das sind doch die selben Argumente mit denen Computerspiele kriminalisiert werden.
 
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Ich meinte natürlich nicht, dass jeder Künstler 100% hinter jedem einzelnen Wort seiner Texte steht.
Im Deathmetal handelt aber praktisch jedes Lied (das ich kenne) von Tod, Gewalt, Verstümmelung, Krieg...
Warum also spielt man in einer Death-, Black-, White(!)- Metal-Band? Warum also singt jemand ausschließlich von einer Sache, die er Deiner Meinung nach gar nicht will? Wieso singt er zu derselben Musik nicht irgendwas anderes? Dass das geht, beweisen die ca. over 9000 Unterarten des Metal.

Ich würde nicht über z.B. Satanismus singen, wenn ich nicht zumindest Gott irgendwie ablehnen würde.
Ich dachte immer, ein Künstler hat auch den Anspruch, authentisch zu sein?

Und ich halte den zitierten Satz nicht für Quatsch. Oder würdest Du jeden Tag 12 (zwölf!!) Stunden Arbeit und Mühe in eine Sache stecken, von der Du nicht überzeugt bist? Also ich würde das definitiv nicht.
Wenn ich Bock drauf hätte, soviel Arbeit irgendwo reinzustecken, dann suche ich mir doch was aus, wohinter ich stehe. Er MUSS ja nicht von Gewalt usw singen. Er kann genauso zu derselben Musik Texte über Tiere, Vegetarismus oder von mir aus Tütensuppen machen, bei Deathmetal versteht man die Worte sowieso nicht ;)

Ach ja, und etwas singen und danach handeln sind auch noch zwei Paar Schuhe.
 
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es ist kunst und kunst hat nicht zwingend was mit der realität zu tun.

Trotzdem unterliegt auch Kunst einer Altersfreigabe.
Das Problem bleibt: Kann ein 12 jähriger Schüler abstrahieren, daß sein oder ihr Lehrer mit Kettensäge und in Kunstblut getränkt Horrorszenen nachspielt, oder hat das negativen Einfluß?
Natürlich gibt es alle möglichen Dinge im Netz, aber wer nicht weiß nach was er suchen muss kommt ohne weiteres nicht darauf, während das googlen des eigenen Lehrers sicherlich nicht so unwarscheinlich ist.

http://www.google.de/images?hl=de&q=debauchery&um=1&ie=UTF-8&source=og&sa=N&tab=wi erste Bildersuchseite

Das Thema Amokläufe etc. ist hierbei uninteressant, da sind sich hier wohl alle einig.
 
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Das Problem bleibt: Kann ein 12 jähriger Schüler abstrahieren, daß sein oder ihr Lehrer mit Kettensäge und in Kunstblut getränkt Horrorszenen nachspielt, oder hat das negativen Einfluß?

Da würde ich mir deutlich mehr Sorgen über den negativen Einfluss der Lehrer machen, die den Kindern ernsthaft erzählen wollen, dass sie wegen "Killerspielen" amok laufen werden. Sowas ist krank und Kunstblut dagegen fast schon harmlos.
 
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Ich glaub, ihr traut 12-Jährigen einfach zu viel zu. Mit 12 beginnt (!) man gerade erstmal damit, überhaupt abstrakt denken zu _können_.
 
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Und die Schüler, mit denen er im Ethik Unterricht die Einflüsse von Computerspielen auf die Gesellschaft diskutiert hat, waren die auch 12?
 
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Was wollt ihr alle mit den dämlichen zwölfjährigen, man hat in der Unterstufe keinen Ethikunterricht verdammt.
 
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Kommt auf das Bundesland drauf an.
Teilweise heisst das auch "Werte und Normen" oder ist nur ein Teil des Philosophieunterrichts (als Alternative zu Religion)
 
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Sein zweites Fach ist Geschichte.
Ich denke auchnicht, daß es einen Zusammenhang von seinem Stil Ethik zu unterrichten und seiner Musik geben muss. Es geht nur darum, was einen Eindruck seine Schüler kriegen durch die Bildsprache.
 
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Wer sich mit Kunstblut einschmiert und mit Kettensägen rumhantiert, hat sie einfach nicht alle aufm Zaun. Wie beschissen peinlich ich damals schon die Bandfotos von Dismember fande - lol! Dass er deswegen seinen job verliert, steht auf nem anderen Blatt, aber ich selber fände es ganz einfach auch nicht besonders toll, wenn solche Leute meine Kinder unterrichten, weil ich es nicht für voll nehmen kann, obwohl ich selber viel Grind höre. Aber dieser ganze Textschwachsinn und das Getue ist nunmal was für pubertierende Kinder, maximal. Und das typische Studentengelaber hier, wenn ich mal vorverurteilen darf: ohhh, ja, ich würde natürlich lieber von einem so krassen Regelbrecher unterrichtet werden, weil der so weise und gar nicht konform ist-der Unterricht natürlich damit automatisch um Welten besser.
Ich kann mich auch an den Unterricht von den jungen, fääätzigen Lehrern erinnern, wo man dann coolmäßig seine eigene Mukke mitbringen konnte und dann die Texte interpretiert hat - :rofl: Weil die Texte der meisten bands ja auch so unglaublich tiefgängig waren, vor allem die der Deathmetalbands - man muss nicht immer aus allem Scheiß gleich ne Kunst mit hohem intellektuellen Anspruch machen...
 
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Warst du schonmal in einem modernen Theater? Da wird ungefähr 1 Million Liter kunstblut verwendet, die Leute fluchen, bewerfen sich mit Fäkalien und rennen sowieso grundsätzlich nackt durch die Gegend. Und das ist dann sogar ein "normales" und nochmal extremes Stück....
Und dass du scheinbar keinen Musikgeschmack hast, brauchst hier nicht zu beweisen.
Die Interpretation von Musik ist völlig normal in der Schule und zeigt, dass der Lehrer was drauf hatte.
 
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woraus folgerst du denn, dass kunst zwingend einen intellektuellen anspruch haben muss..?

//€:die mothers haben schon vor 50 jahren ihr publikum mit milch und kunstblut bespritzt...
 
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