Leere

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ich hatte mal nen schönen satz an meine wand geschrieben. der alltag lenkt dich nur vom wesentlichen ab. ich war selber depressiv und kenne das was du beschreibst genau.

helfen konnte mir keiner, nur der psycheater und den empfehle ich dir dringenst.
 

pericolum

Guest
Lalala du willst wissen wofür ich lebe? Für andere.
Stell dir einfach vor, du hast einen vollen Sack voll von Samenkörnern und du pflanzt sie in andere Menschen, sodass evtl irgenwann eine Blume erblüht.
Mach was im Sportverein, Jugendverein, fahr auf irgendwelche Freizeiten, mach mal ein Praktikum im Kindergarten, oder Altersheim. Engagiere dich in irgendeinem Verein/Partei/etc
Einfach anderen Menschen helfen.

Wann man gemerkt hat, ob man das richtige macht? Man merkt es nicht, man weiß es einfach. Vielleicht ist das ganze auch nicht dein Ding. Aber ich hab dir gesagt, wie es bei mir ist.

Manchmal spüre ich auch so eine leere, aber eigentlich nur, wenn ich an mein Liebesleben denke :D

Nein im Ernst. Versuch einfach die Kraft die du brauchst, aus der Reaktion von deinen Mitmenschen zu bekommen.
 

Clawg

Guest
Original geschrieben von pericolum
Lalala du willst wissen wofür ich lebe? Für andere.
Stell dir einfach vor, du hast einen vollen Sack voll von Samenkörnern und du pflanzt sie in andere Menschen, sodass evtl irgenwann eine Blume erblüht.

Eine 'Blume erblueht' hoechstens bei Hilfe zur Selbsthilfe, aber nicht dadurch, dass man anderen die Arbeit abnimmt bzw. das Leben leichter macht. In dem Moment in dem man mit der Hilfe aufhoert, steht der andere unbeholfen da und man selbst hat auch nichts, woran man sich erfreuen kann (z.B. der Leistungen der anderen Person).
 

Quint

,
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Erstmal danke für die vielen Antworten. Vorweg, ich habe bereits eine Ausbildung abgeschlossen und danach ein Jahr in alle Richtungen gejobbt, bevor ich mich dann (ratlos) entschloß, doch noch mein Abitur nachzuholen. Von daher bin ich zum einen nichtmehr der jüngste :ugly: und zum anderen habe ich schon die eine oder andere Erfahrung im Berufsleben gemacht (mit der Erkenntnis, dass ich nie etwas länger als unbedingt nötig machen will wenn mir die Tätigkeit nicht gefällt).

Generell ist es mir rein rationell schon klar, wie wichtig das Abitur gerade heutzutage ist, auf einer eher gefühlsmässigen Ebene frage ich mich aber häufig, ob ich das ganze wirklich für das brauche, was ich wirklich machen möchte (was auch immer das sein mag). Zumal ich meine Persönlichkeit auch nicht zu 100% aus meinem Beruf definieren will/kann.

Ich glaube auch nicht, dass eine Beziehung etwas an meiner momentanen Situation ändern würde, nicht zuletzt deswegen, weil ich wohl ständig Angst davor hätte, dass jene irgendwann zerbricht und dann alles noch viel schlimmer ist als davor.

"Professionelle" Hilfe in Form eines Psychiaters wäre zum einen ein Eingeständniss dafür, dass ich es nicht einmal schaffe, mir selbst zu helfen (und ich dann anderen nichtmehr weiterhelfen kann/möchte), zum anderen habe ich das ganze eigentlich auch immer als Prüfung für mich selbst angesehen (wobei ich nicht dachte, dass das so lange dauern würde).

Ich merke eben, dass irgendwas nicht so ist, wie es sein sollte und Kopf/Körper dagegen rebellieren. Ich weiß nur nicht, was es ist :/
 
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Naja, der TE hat schon irgendwo recht.

Man muss sich eben nach und nach Ziele setzen. Dann kommen solche Gedanken auch erst mal gar nicht wirklich auf. Im Falle des TEs wäre das bspw. erst mal die Schule (oder das Abi nachholen eben).

Aber das Leben im Ganzen betrachtet macht wenig Sinn :)
 

shaoling

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Seh ich anders. Die Sinnfrage vor Konzentration auf konkrete Ziele zu verdrängen ist ein häufig propagiertes Konzept, aber nicht wünschenswert. Und konkrete Ziele beziehen ihre Sinnhaftigkeit ja immer nur von höheren, abstrakteren Zwecken. Wer sich mit denen nie beschäftigt, wird es auch schwer haben, eine befriedigende Begründung für die praktischen Dinge des Lebens zu finden.
 

pericolum

Guest
Original geschrieben von Clawg

Eine 'Blume erblueht' hoechstens bei Hilfe zur Selbsthilfe, aber nicht dadurch, dass man anderen die Arbeit abnimmt bzw. das Leben leichter macht. In dem Moment in dem man mit der Hilfe aufhoert, steht der andere unbeholfen da und man selbst hat auch nichts, woran man sich erfreuen kann (z.B. der Leistungen der anderen Person). [/B]

Es ist auch nicht gemeint, dass du die Tasche der Oma die Treppe hochträgst, obwohl das wohl auch sinnvoll ist. Sondern das du zb auf eine Jugend-/Kinderfreizeit fährst und den Jungs und Mädels einen gewissen Umgang mit Regeln vorlebst. Und wenn es zu Prügelleien kommt ihnen erklärst warum das nicht geht, etc.
 

Celial

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einer meiner allies schlägt mir auch vor zum psychater zu gehen. hat er selbst auch hinter sich bzw ist grad in therapie (ähnliche symptome, aber schon am arbeiten statt schule).
die ersten 5 stunden sind kostenlos, danach schreibt der psychater ein gutachten, und dann entscheidet die kasse ob sie das löhnt oder nicht. wäre vll doch was für dich? wenn ich eines weiß, quint, dann dass stolz für den arsch ist. außer seinen "feinden" (wie auch immer die aussehen mögen - personen, institutionen, regeln - whatever) gegenüber gibt es keinen grund stolz zu zeigen. wenn ich auch sonst wenig weiß, das weiß ich.
 

shaoling

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Nein, Stolz ist eine Tugend und löblich.
Hilfe abzulehnen, wo man der Hilfe bedarf, ist jedoch Überheblichkeit und daher verächtlich.
 
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Original geschrieben von Quint
"Professionelle" Hilfe in Form eines Psychiaters wäre zum einen ein Eingeständniss dafür, dass ich es nicht einmal schaffe, mir selbst zu helfen (und ich dann anderen nichtmehr weiterhelfen kann/möchte), zum anderen habe ich das ganze eigentlich auch immer als Prüfung für mich selbst angesehen (wobei ich nicht dachte, dass das so lange dauern würde).
Ein Psychologe/Psychotherapeut (eher kein Psychiater) löst nicht deine Probleme, er hilft dir, mit deinen Problemen selber (!) umzugehen. Und Hilfe anzunehmen, ist, wie Shao sagt, in solchen Fällen sicherlich kein Armutszeugnis. Eher das Gegenteil. Denn du erkennst wenigstens, dass ein Nur-für-das-WE-Leben für dich persönlich nicht ausreicht. Andere ertränken diese Gedanken im Alkohol.

Du wärst erstaunt, wenn du wüsstest, wie viele Menschen in deiner Umgebung (und v.a. auch in deinem Alter) zum Psychologen gehen. Leider ist dieser Gang immer noch verpönt und die Leute, die professionelle Hilfe suchen, werden von Kleingeistern verspottet.

Vielleicht hilft es dir nichts, vielleicht aber doch - einen Versuch ist es wert. Zu verlieren hast du dabei nichts.
 
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lol leute wie ihr echt auf claws sprüche von wegen man könne anderen nur auf einer gleichen stufe begegnen um ihnen und sich selbst helfen zu können eingeht und vor allem den sinn dahinter nicht versteht :-/

die extreme verteufelung von selbstlosigkeit und das hochleben von egoismus ist eines der grundlegendsten objektivistischen prinzipien (ebenso wie das verbreiten des objektivismus selbst).
 

Clawg

Guest
@aMrio:
Was genau verstehst du an "Eine Zeitlang dachte ich, dass es meine Aufgabe wäre, anderen zu helfen, aber das erfüllt mich irgendwie auch nichtmehr." nicht?
 
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was genau verstehst du an der gefährlichen allgemeingültigkeit die du hinter so eine aktuellen persönliche lage eines einzelnen legst nicht?

wie du echt die verneinung jeglicher selbstlosigkeit vertrittst und das dann mit jemanden begründest der ganz andere probleme hat.
 

shaoling

Guest
Selbstlosigkeit bedeutet, dass ich anderen helfe und mir nicht geholfen wird. Und was soll an so einer Rechnung bitte wünschenswert sein?
Sobald ich etwas zurückbekomme, handle ich ja nicht mehr selbstlos, sondern im Grunde schon zutiefst egoistisch und zugleich tugendhaft.

Es ist eine Krankheit unserer Kultur, dass wir von Egoismus ein falsches Bild haben, weil die meisten Menschen so ein Verhalten bezeichnen, das einem zwar kurzfristig Vorteile verschafft, jedoch aufgrund seiner Rücksichtslosigkeit für Empörung sorgt und auf lange Sicht hin selbstzerstörerisch wirkt.

Diese Art des blinden Egoismus ist ebenso selbstzerstörerisch wie selbstverleugnerischer Altruismus. Dagegen in der guten Tat das Eigennützige zu erkennen und sie aufgrund dessen beständig zu verfolgen, das zeichnet den wahrhaft Edlen aus.
(Die einzigen Ausnahmen, die man von Claws Position machen muss, sind einige pathologische Fälle, in denen die eigentlichen Interessen eines Menschen von vornherein gestört, da selbstzerstörerisch sind.)
 
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Das klingt für mich wie ne klassische Winterdepression.
Damit biste nicht allein, zig-millionen Leute ereilt das jedes Jahr.

So simpel das jetzt klingt, aber sieh zu, dass du häufig an die frische Luft kommst und einmal die Woche ins Solarium gehst (auf ganz schwach reicht schon)

Das sollte in 1-2 Wochen weg sein - heißt aber nicht, dass es dann den Winter nicht nochmal kommt...

Ich weiß, du hast keinen Bock dich aus dem Bett zu erheben, am liebsten würdest du dir wahrscheinlich die Decke über den Kopf ziehen - aber machs nicht!
Wenn die Phase vorbei ist, wirst du dich zu Tode ärgern!

Sorry, das mussst du leider durchstehen. Auch wenn es nicht einfach ist.
Trotzdem geht das wieder vorbei - ob du mit deinen Gedankengängen zum Ende gekommen bist oder nicht, irgendwann ist die Phase vorbei.
Es geht übrigens schneller, wenn dir deine Freunde helfen...
 
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Ein Psychologe ist doch nicht nur Sache der Einsicht etc., sondern auch des Geldbeutels :8[: (oder nicht?)
 

The_Company

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Nein, ist keine Sache des Geldbeutels, das bezahlt die Krankenkasse, zumindest solange die Diagnose ergibt, dass Du eine Therapie brauchst.

Aber eine Therapie bringt nur dann was, wenn man das selber will. Denn wie der grosse boese Wolf schon sagt, eine Therapie funktioniert nicht wie Medizin, sondern ist nur ne Anleitung zur Selbsthilfe. Ich wuerde es definieren als nen Haufen Gespraeche mit einer Person, die einen Haufen Erfahrung mit Deinem Problem hat und deshalb interessante Einsichten hat. Mehr ist das eigentlich nicht.

PS: Warum wolltest Du frueher allen helfen und willst das heute nicht meh? Warum willst Du nicht mal mehr, dass Dir andere helfen?
 
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Fortuna 1895 Düsseldorf
also quint, wenn ich mir das so durchlese kommt mir das selbst ziemlich bekannt vor. ich glaube persönlich nicht, das dies ein psychisch problem ist. genau sagen kann man das zwar nicht aber ich kenne diese entwicklung und kann mir in etwa vorstellen, wie es dir geht. ich kann dir nur empfehlen dir selbst ein wenig in den arsch zu treten, veränder dich, arbeite an dir selbst. weg von gewohnheiten, weg von dingen die dich langweilen, tu etwas für dich, was genau dir spass macht. in deinem jetztigen zustand wirst du eh keine frau finden, die wollen, verzeihe mir den ausdruck, keine jammerlappen. je eher du zu dir selbst findest umso schneller steigt auch dein selbstwertgefühl.
 
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