Original geschrieben von HeatoR
du kannst natürlich nicht mit dem stgb einverstanden sein, aber du solltest deine meinung schon juristisch begründen können.
Was heißt juristisch? Müsste ich mich dafür nicht an den
bestehenden Gesetzen orientieren?
Was ich sage ist, dass die bestehenden Gesetze nicht pragmatisch sind. Ob ich 50 Jahre Haft oder 1000 Euro Geldstrafe bekomme, weil ich wegen Radiospielerei einen Unfall verursache, macht keinen wirklich großen praktischen Unterschied, die Leute werden auch weiterhin nicht immer 100% aufpassen, weil es unmöglich und unzumutbar ist. So ein Gesetz wäre also sinnlos.
Viele Straftaten und "Fahrlässigkeiten" werden aber nach meinem Empfinden vom StGB als Bagatelle behandelt und man kann für den "Spass" von Kindesmissbrauch eben ein paar Monate Haft in Kauf nehmen (Hey, guter Deal
) oder lässt seinen Alkohol Konsum mal jemand anders das Leben kosten.
Das Problem ist natürlich
auch, dass bereits bestehende Strafmaß zu selten ausgenutzt wird, das Mindeststrafmaß (für die "nicht minder schweren Fälle") ist oft sehr niedrig. "Nicht unter 3 Jahren Haft" wenn durch Aussetzung jemand stirbt. Uiuiuiuiuiui. Naja, er hat es ja nicht gewollt
und um zum anfangspunkt zu kommen: du willst doch nicht wirkoch jemanden, der jemanden nicht töten möchte, es aber durch ein nicht rechtskonformes verhalten trotzdem tut ( geringe wiederholungsgefahr, relativ niedrige kriminelle energie )
gleich bestrafen wie jemanden, der ganz bewusst jemanden tötet um zB. ein persönliches ziel zu erreichen( hohe kriminelle energie, höhere wiederholungsgefahr) ?
das unrechtspotential ist doch bei beiden taten überhaupt nicht gleichwertig.
Naja relativ. In den manchen Fällen würde ich ihn nicht wesentlich geringer bestrafen wollen. Die Absicht allein ist für mich schlicht nicht aussagekräftig, sondern ob ich (verhältnismäßig) nach bestem Gewissen gehandelt habe.
Original geschrieben von [For]ElBollo
Ich denke das will er nicht, was Ihn (und viele andere) nur wurmt ist, dass man durch "ausschalten seines Gehirns" eine geringere Strafe bekommem kann.
Das ist manchmal auch schwer nachvollziehbar. Man stelle sich das vor:
"Ja, ich habe einen 7kg Block auf die Fahrbahn geworfen als ein Auto mit 130 km/hkam, aber ich wollte niemanden töten!"
Das stimmt wahrscheinlich sogar, aber viele weigern sich das als strafmildernd anzusehen.
Aber das hat der Richter zu entscheiden.
Richtig, der Idiot ist eine größere Gefahr als der Pechvogel, um es einmal ganz plakativ zu sagen. Und mir geht es eben nicht um "Rache" (und eigentlich auch nicht um Gerechtigkeit, wenn wir von der Verhältnismäßigkeit einmal absehen) sondern um den Schutz der Gemeinschaft und die Förderung von Verantwortlichkeit. Und wer diese nicht hat wird eben "zur Verantwortung gezogen".
Edit: Heator, ich glaube es geht dir immer darum, dass der, der vorsätzlich aus krimineller Energie handelt doch härter bestraft werden muss, als derjenige der gar keine "bösen Absichten" hat. Das ist ja auch richtig. Nur sollte Verantwortungslosigkeit härter bestraft werden wie ein "Fehler". Meiner Meinung nach bestenfalls geringfügig milder als Vorsatz. Im Moment scheint es aber fast das Gleiche zu sein.