Lieber Philipp Lahm, wir möchten uns bei Dir entschuldigen. Dafür, dass wir am Anfang der WM kurz den Glauben in Dich verloren hatten. Da wirktest Du etwas unsicher und spieltest doch tatsächlich zwei Fehlpässe hintereinander. Und weil Dir das zuletzt in der B-Jugend passiert war, am Tag nach der großen Fete bei Toni, als Du, um die süße Susi aus der Nachbarklasse zu beeindrucken, doch tatsächlich eine Flasche Fruchtsekt geleert hattest und dann reihernd im Gästeklo übernachten musstest, waren wir uns nicht ganz sicher, ob Du bei dieser WM nicht doch in eine Art Mini-Formtief stecken könntest. Seit gestern wissen wir: Wenn es dieses Formtief tatsächlich gegeben haben sollte, war es in etwa so tief wie eine Pfütze. Gegen Brasilien warst Du nämlich wieder so herrlich Philipplahmartig, dass uns schon beim Gedanken daran, gegen Dich ein Fußballspiel bestreiten zu müssen, das Herz in die Hose rutschte, um sich dort in der Hosentasche auf alle Ewigkeit zu verstecken. Deshalb, lieber Philipp Lahm, verzeih uns. Schön, dass es Dich gibt.