Koreakonflikt

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Das Thema hat, denke ich, langsam mal einen eigenen Thread verdient.

Nach dem Artillieriegefecht übt sich die Nomenklatura in Nordkorea heute erneut im Säbelrasseln.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,731061,00.html

http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457...12A9D2B705EF87CFE7~ATpl~Ecommon~Scontent.html


Wer sich für die militärische Lage interessiert, dem sei dieser profunde Artikel ans Herz zu legen.

Bluffer's Guide: North Korea strikes!(2009)


Das erinnert an die Geschichte mit der torpedierten südkoreanischen Korvette (mit wesentlich mehr Toten).
Mit Artillerie auch auf Zivilsten zu ballern wird aber von vielen Medien als "neue Dimension" bezeichnet, was nicht ganz von der Hand zu weisen ist.

Wird sich die Lage wieder etwas entspannen oder eskalieren?
Geht es Nordkorea (wieder mal) im Kern nur um wirtschaftliche Hilfen und außenpolitische Annerkennung?
Wie lange will und kann Südkorea solche Aktionen noch dulden?
Wie ist die Rolle Chinas und der USA zu bewerten?

Meinungen,bitte!
 

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Weil ich es schon im Nachrichten-Thread schrieb:

Da wird in etwa genausoviel passieren wie damals im März, als Nordkorea das südkoreanische Kriegsschiff versenkt hat

Ich habe einen Arbeitskollegen der beruflich mehrere Monate im Jahr in Südkorea ist. Und damals hat man in Südkorea keinen Aufstand wie in den westlichen Nachrichten gemacht. Es stand auf Seite 2 in den Zeitungen, nur damit jeder wusste was los ist und fertig.
 
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Nordkorea hat atomwaffen --> es wird garnichts passieren.
 
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Der Norden provoziert. Nicht nur mit dem Artillerie-Beschuss, sondern (und insbesondere!) mit der neuen Urananreicherungsanlage. Aber der Weg nach Pjöngjang führt über Peking. China muss seiner neuen Rolle als Großmacht nachkommen und Nordkorea an die Leine legen. Es ist erfreulich, dass Peking nicht gegen den Einsatz der USS Washington formell protestiert hat. Die Botschaft nach Pjöngjang muss aber deutlicher sein. Es muss klar werden, dass Beschuss von Zivilisten und Urananreicherung nicht geduldet wird.

Aber: einen militärischen Konflikt kann niemand wollen. Der Süden nicht, weil seine Hauptstadt in Trümmern liegen würde, der Norden nicht, weil er im Ergebnis verlieren würde. In jedem Falle kämen unzählige Menschen ums Leben.

Deswegen: Verhandlungstisch, Lockerung oder Aufhebung der bestehenden Sanktionen gegen Einstellung des nuklearen Waffenprogramms, Zugang für UN-Inspektoren, Überwachung durch Peking, Bericht nach Washington. So könnte ein erster Kompromiss aussehen.
 
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Wird sich die Lage wieder etwas entspannen oder eskalieren?
Geht es Nordkorea (wieder mal) im Kern nur um wirtschaftliche Hilfen und außenpolitische Annerkennung?
Wie lange will und kann Südkorea solche Aktionen noch dulden?
Wie ist die Rolle Chinas und der USA zu bewerten?

Meinungen,bitte!

Eine Eskalation ist eher unwahrscheinlich weil keine der Seiten an einem Krieg interessiert ist.

Nordkoreas wenige Möglichkeiten aussenpolitisch "Stärke" zu zeigen oder Druck auf Politik auszuüben sind solche "Muskelspiele". Ansonsten ist das Land doch am Arsch der Welt und wirtschaftlich oder politisch unbedeutend.

Südkorea kann dagegen im Endeffekt auch nix machen. Schliesslich können sie ja schlecht in Nordkorea einmarschieren und die Diktatur abschaffen und das Land wiedervereinigen :| Würd wohl nicht mehr als ne rauchende Ruine von der Halbinsel übrigbleiben nach so einer Aktion.

Der einzige Weg wie sich am Status Quo etwas ändert ist ein Regimewechsel in Nordkorea. Denn NK ist derjenige der bei dem Ganzen die Zügel in der Hand hält. Keine der beteiligten Parteien hat einen wirklichen Spielraum in der Sache.
 
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Keine Sau interessiert sich für Nordkorea. Und weil sie so unwichtig sind, pissen sie halt hin und wieder rum, um Aufmerksamkeit zu bekommen.

Das einzig Schlimme was von denen ausgehen kann ist ein Krieg, den aber keiner will. Insofern wäre ein Angriff auf dieses Kackland auch recht dämlich, weil dann genau dieser einzige, schlimme Fall eintritt.
Den wird man zwar locker gewinnen, aber Seoul wird zerstört sein und ne Menge Menschen sterben. Ich wüsste auch nicht wer Bock drauf hat nach dem Krieg Nordkorea wieder aufzubauen.

--> Es wird nix passieren, tut mir nur leid um die Bevölkerung in Nordkorea die dort quasi als Geiseln gehalten wird und vor sich hinvegetiert.
 
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Nordkoreas wenige Möglichkeiten aussenpolitisch "Stärke" zu zeigen oder Druck auf Politik auszuüben sind solche "Muskelspiele". Ansonsten ist das Land doch am Arsch der Welt und wirtschaftlich oder politisch unbedeutend.

für China hat NK eine große Bedeutung, stellt es doch einen mit Nuklearwaffen bestückten Buffer zwischen seinen eigenen Grenzen und dem Einflußgebiet der USA dar. Die Chinesen sind ohnehin angepißt genug wegen der USA/SK/Japan/Taiwan-Verbindung, noch mehr Einfluß werden sie den USA in Asien nicht zugestehen
 
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Na ja, das ist wohl eher symbolisch zu sehen. China ist groß und mächtig genug, um ohne komische Pufferstaaten sicher zu sein. Aber es mag für einige wichtige Leute in China eine Prestigefrage sein.
 
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Na ja, das ist wohl eher symbolisch zu sehen. China ist groß und mächtig genug, um ohne komische Pufferstaaten sicher zu sein. Aber es mag für einige wichtige Leute in China eine Prestigefrage sein.

die USA hält sich mit Israel auch einen mit Atomwaffen bestückten Außenposten im Nahen Osten
 
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für China hat NK eine große Bedeutung, stellt es doch einen mit Nuklearwaffen bestückten Buffer zwischen seinen eigenen Grenzen und dem Einflußgebiet der USA dar. Die Chinesen sind ohnehin angepißt genug wegen der USA/SK/Japan/Taiwan-Verbindung, noch mehr Einfluß werden sie den USA in Asien nicht zugestehen

NK ist aber auch ein Risikofaktor. Die Chinesen können politisch und militärisch selbst genug Druck aufbauen und NK ist ein ziehmlich erbärmlicher Schutz gegen Atomraketen. Es wäre den Chinesen viel lieber als "stiller" Partner, aka Klappe halten und nicht provozieren.
 
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Zumal china doch der kreditgeber nummer 1 der usa ist und sie somit doch sowieso mehr oder weniger in der hand haben...
 
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wohl eher umgekehrt. die usa ist das absatzland für china und die chinesische wirtschaft ist nun nicht grade die stärkste im binnenbereich.
laut http://www.uschina.org/statistics/tradetable.html
ist die usa absatzmarkt no1 und bei einem wegfall der handelsbeziehungen würden 85% des außenhandelsüberschusses chinas ausbleiben. dann könnten die ganzen chinesen die in den letzten jahren zu etwas wohlstand gekommen sind wieder auf die reisfelder ziehen.
 
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China hat an und für sich nur Bindungen mit dem nordkoreanischen Volk, nicht aber mit der nordkoreanischen Führung.
Irgendwo hatte ich gelesen gehabt, dass die chinesische Regierung an und für sich keinen direkten Einfluss auf die NK-Führung nehmen kann, da Selbige keinerlei Kritik akzeptiert.
Jedoch wirkt NK wie eine Pufferzone aufgrund des engen Bündnisses zwischen SK und den USA. Würde NK "fallen", würden amerikanische Truppen direkt vor China stationiert sein, was dem Verhältnis extrem schaden würde.

Übrigens ist das Verhältnis zwischen China und den USA nicht so angespannt, wie es hier von einigen Personen dargestellt wird. China hat im Moment einfach innenpolitisch so viel Reform- und Aufholbedarf, dass die Außenpolitik meistens unbeholfen aggressiv wirkt.
 
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Nordkorea hat atomwaffen --> es wird garnichts passieren.

Sehr sinnvoll sich seine eigene Haustür wegzubomben und sie würden sie 100% eh nicht benutzen.

Aber da der Norden eh in einen Krieg gegen SK nicht erreichen wird, wird nichts passieren.
 
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Wir reden hier von Kim Jong Il, was sinnvoll ist und was nicht ist nicht von belang.
 
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CWürde NK "fallen", würden amerikanische Truppen direkt vor China stationiert sein, was dem Verhältnis extrem schaden würde.

http://www.schirmernet.de/weltatlas/karten/welt6.gif

Guck dir mal die Karte an. Die Amerikanischen Truppen sind bereits jetzt quasi vor der Haustür. Eine Stationierung direkt an der Grenze macht da weder militärisch noch strategisch mehr Sinn. Die bestehenden Basen der USA in SK reichen da völlig aus.

Mit der Wiedervereinigung Koreas würde auch der bisherige Stationierungsgrund für die Amerikanischen Truppen wegfallen. Insofern wär das für China "eher" förderlich. Besonders wenn der Gesamtkoreanische Staat entweder deutlich neutraler oder Chinafreundlicher würde.
 
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[...]der Norden nicht, weil er im Ergebnis verlieren würde.

Gut...davon ist man vor Vietnam auch ausgegangen.

NK besitzt das viertgrößte Militär der Welt, nochma Millionen von paramilitärischen Einheiten und eine entschlossene Bevölkerung einen möglichen "kapitalistischen Aggressor" abzuwehren.
 
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Aber keinen jungel für guerillia taktiken, ausserdem würde man sich vermutlich lediglich darauf beschränken alles in schutt und asche zu bomben, sowie die herrschende elite auszulöschen.
 

Chnum

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das hat '51-53 aber uach nicht sonderlich viel gebracht gebracht...
 
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Das ganze würde - mit westlicher unterstützung - sowieso nur mit einwilligung chinas geschehen, daher ist ein vergleich mit dem ersten koreakrieg eher unangebracht.
 
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Ich finde den Vergleich zum Koreakrieg gar nicht so unpassend. Natürlich war der Norden vor dem Eingreifen Chinas praktisch am Ende, aber die Massen an chinesischen Soldaten trieben die technologisch weiterentwickelten VN fast an den Rande der Niederlage. Diese Situation kann man gut auf heute übertragen. nur brauch der Norden nicht mehr China um Massen an Soldaten zu stellen.

Ich bezweifel auch stark, dass das "Wegbomben" NK's den Kampfwillen der Bevölkerung brechen kann. Sicher ist, das eine Luftüberlegenheit schnell erreicht ist, jedoch gewinnt man keinen Krieg in der Luft.

Man darf Korea auch nicht mit dem Irak vergleichen, wo man nur Wüste hat und seinen Gegner schon aus 50km Enfernung sehen kann und so seinen technologischen Vorsprung ausnutzen kann... dieser Krieg würde ein verbitterter Stellungskrieg auf engstem Raum werden, wo ein moderner Kampfpanzer nur bedingt gegen 10 anfliegende RPGs schützen kann.


Bleibt uns nur zu hoffen das beide Seiten besonnen bleiben und es nicht so weit kommen lassen!
 
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Ich hab letztens VietnamTelevision geguckt und mitbekommen, dass Vietnam sich mit der USA und Südkorea verbünden wird. Amerikanisch Truppen werden in Vietnam eventuell stationiert sein...quasi wird Vietnam von Amerika militärisch und auch wirtschaftlich beraten.
So wie China hat sich Vietnam auch reformiert und ist nicht mehr so kommunistisch wie früher.
Und wie es aussieht ist die Beziehung zwischen Vietnam und China wegen Grenzstreitigkeiten usw. ziemlich angespannt.
 
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Gut...davon ist man vor Vietnam auch ausgegangen.

NK besitzt das viertgrößte Militär der Welt, nochma Millionen von paramilitärischen Einheiten und eine entschlossene Bevölkerung einen möglichen "kapitalistischen Aggressor" abzuwehren.

Nach allen Berichten, die ich so gelesen habe, ist das Militär Nordkoreas auf dem Stand von 1970 und bestenfalls teilweise modern. Das Militärbudget Nordkoreas liegt bei 5 Milliarden Dollar, das des Südens bei 30 Milliarden Dollar. Die USA geben 570 Milliarden Dollar für ihre Streitkräfte aus ...

Mögen die Nordkoreaner auch 1,1 Millionen Männer und Frauen unter Waffen haben, so stehen ihnen 680.000 Soldaten des Südens entgegen. Hinzukommen die in Südkorea stationierten US-Truppen.

Der Vergleich zu Korea 1950 und Vietnam scheint mir verfehlt.
 
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Es geht dabei nicht allein um den Sieg einer militärischen Auseinandersetzung, sondern auch um die Verluste die man tragen wird.
Südkorea zusammen mit den USA sind Nordkorea überlegen, ja.

Aber zu welchem Preis. Das US Militär ist nahe der Belastungsgrenze dank Irak, Afghanistan und sonstigen Verpflichtungen (Haiti z.b.). Wird nicht ganz einfach sein da noch zusätzlich Kapazitäten für einen Major Conflict freizumachen / wird die USA noch stärker belasten. Das verkraftet das Land auch nicht auf ewig.

Sehr sinnvoll sich seine eigene Haustür wegzubomben und sie würden sie 100% eh nicht benutzen.
Aber da der Norden eh in einen Krieg gegen SK nicht erreichen wird, wird nichts passieren.

Andersrum. NK wird seine Atomwaffen nicht offensiv einsetzen. Aus genannten Gründen.
Sollten aber die USA Nordkorea angreifen wird NK diese einsetzen.
Warum:
Nordkorea (selbe Argumentation gilt in Teilen für die Irandebatte) würde mit dem Einsatz von Atomwaffen seinen eigenen Untergang besiegeln. Ziel des Regimes ist der Fortbestand. Was aber wenn jetzt dieses Regime angegriffen würde.
In dem Falle wärs egal, ein Fortbestehen ist sowieso gefährdert. In diesem Fall können Atomwaffen eingesetzt werden, die Frage obs zu Krieg kommt haben dann andere getroffen.

Hoffe es ist klar was ich damit meine, wenn nicht einfach nochmal um Erklärung bitten.
 
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Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Lage dort eskalieren kann, da 1. die Leute arm sind und nichts zu verlieren haben und 2. Kim Jong Il (oder wie der heißt) ja tun und lassen kann, was er will, ohne sich vor irgendeinem Parlament oder sowas rechtfertigen zu müssen.
 
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Einfachste Lösung, meiner Meinung nach. China stellt die Handelbeziehung zu NK komplett ein, im Gegenzug wird festgelegt das im wiedervereinigten Korea keine US Truppen stationiert werden dürfen.
Ist aber wohl eher Wunschdenken.

Theam Atomwaffen. Bisher gab es ja nur Unterirdischetests. Das heißt noch lange nicht das man eine offensiv einsetzbare Bombe besitzt. Da ist es noch ein weiter Weg bis zu einem brauchbaren Trägersystem.
Und weil man nichts genaues dazu weis wird auch erstmal nicht passieren.
 
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Auch wenn die Regierungen in beiden Ländern kein echtes Interesse an einem Krieg haben, so bleibt immer noch die Möglichkeit, das ein Offizier vor Ort die Nerven verliert und mit einem unüberlegten Befehl den Stein ins Rollen bringt. Meiner Meinung nach ist das die wahrscheinlichste Variante, wie ein tatsächlicher Krieg ausbrechen könnte.

Von der bequemen Perspektive hier in Europa aus gesehen wage ich auch mal zu behaupten, dass ein in die Enge getriebenes Regime im Norden mit (recht primitiven) ABC-Waffen um sich schmeißt. Ein in die Enge getriebenes Raubtier nimmt auch keinerlei Rücksichten mehr, für wen und für was auch? NK hat nicht mehr viel zu verlieren, wenn es erst einmal Hellfire-Raketen auf die Nomenklatura regnet.
 
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Auch wenn die Regierungen in beiden Ländern kein echtes Interesse an einem Krieg haben, so bleibt immer noch die Möglichkeit, das ein Offizier vor Ort die Nerven verliert und mit einem unüberlegten Befehl den Stein ins Rollen bringt. Meiner Meinung nach ist das die wahrscheinlichste Variante, wie ein tatsächlicher Krieg ausbrechen könnte.


Möglich, aber eher unwahrscheinlich wenn das stimmt was man weitestgehen über den Militärapparat Nordkoreas weiss. Hat zwischen Russland und den USA auch funktioniert, kann man aber nie ausschliessen.

Von der bequemen Perspektive hier in Europa aus gesehen wage ich auch mal zu behaupten, dass ein in die Enge getriebenes Regime im Norden mit (recht primitiven) ABC-Waffen um sich schmeißt. Ein in die Enge getriebenes Raubtier nimmt auch keinerlei Rücksichten mehr, für wen und für was auch? NK hat nicht mehr viel zu verlieren, wenn es erst einmal Hellfire-Raketen auf die Nomenklatura regnet.

Seh ich absolut genauso. Und von Nordkorea nach Seoul ists nicht weit. Zur not katapultiert NK die Sprengköpfe dorthin und schon sind beide Seiten Verlierer. Und gerade weil es NK dreckig geht & es eigentlich schon die ganze Zeit auf Sieg oder Tod spielt steckt auf der einen Seite sehr viel Kalkül, auf der anderen Seite ein ganz großes Risiko in der Sache.
 
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Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Lage dort eskalieren kann, da 1. die Leute arm sind und nichts zu verlieren haben und 2. Kim Jong Il (oder wie der heißt) ja tun und lassen kann, was er will, ohne sich vor irgendeinem Parlament oder sowas rechtfertigen zu müssen.

Öhm was hat die Armut der Bevölkerung mit nem Krieg gegen Südkorea zu tun :hum: Würden die so "verzweifelt" sein das sie zur Gewalt greifen würden sie doch eher ihren "Freund des Volkes" und "lieben Führer" "entlassen".

Was Arme Leute zu verlieren haben? In diesem Regime mit Sicherheit noch ihr Leben, oder das ihrer Familien.

Das heißt noch lange nicht das man eine offensiv einsetzbare Bombe besitzt. Da ist es noch ein weiter Weg bis zu einem brauchbaren Trägersystem.
Und weil man nichts genaues dazu weis wird auch erstmal nicht passieren.

Artileriegeschosse reichen ziehmlich weit über die Grenze und beim Einmarsch in NK könnte man ne Atombombe auch einfach irgendwo verstecken und zünden wenn die Gegnerischen Truppen vorbeilaufen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hwasong-5 <== Das Ding reicht natürlich auch aus.

Auch wenn die Regierungen in beiden Ländern kein echtes Interesse an einem Krieg haben, so bleibt immer noch die Möglichkeit, das ein Offizier vor Ort die Nerven verliert und mit einem unüberlegten Befehl den Stein ins Rollen bringt. Meiner Meinung nach ist das die wahrscheinlichste Variante, wie ein tatsächlicher Krieg ausbrechen könnte.

Das ist doch relativ unwahrscheinlich. Die Anzahl an Personen die derartigen Schaden anrichten können ist denkbar klein. Eine Aktion wie die grade stattgefundene könnten zwar "relativ" viele Offiziere auslösen, eine Eskalation in einen echten Krieg wohl aufgrund mangelnder Autorität wohl eher nicht.
 
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Nordkorea hat atomwaffen --> es wird garnichts passieren.

alle glauben immer nordkorea lügt nur rum..
doch grade diese tatsache halten alle für die eine wahrheit..
das ganze basiert nämlich nur darauf das nordkorea atomwaffentests angekündigt hat..

Der Norden provoziert. Nicht nur mit dem Artillerie-Beschuss, sondern (und insbesondere!) mit der neuen Urananreicherungsanlage.
südkorea provoziert aber ebenso..
die usa hat truppen in südkorea stationeirt und es werden militärübungen an der grenze durchgeführt. seit jahren laufen propagandalautsprecher an der grenze.
das ist ganz sicher kein einseitiger konflikt wie es zu oft dargestellt wird..




nordkorea ist einfach ein armes land, wie soviele andere auch.. damals gab es dort viel industrie.. doch nach ´89 fiel die sowjetunion als hauptstromversorger aus und ganz nordkorea hatte keine energie mehr..
südkorea hat sich einfach nur durch die hilfe der usa ganz anders entwickelt.
dem regime in nordkorea die schuld an dem ganzen zu geben halte ich für falsch..
 
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alle glauben immer nordkorea lügt nur rum..
doch grade diese tatsache halten alle für die eine wahrheit..
das ganze basiert nämlich nur darauf das nordkorea atomwaffentests angekündigt hat..


http://de.wikipedia.org/wiki/Nordkoreanisches_Kernwaffenprogramm#Atomwaffentest_2009

südkorea provoziert aber ebenso..
die usa hat truppen in südkorea stationeirt und es werden militärübungen an der grenze durchgeführt. seit jahren laufen propagandalautsprecher an der grenze.
das ist ganz sicher kein einseitiger konflikt wie es zu oft dargestellt wird..

Die Vorhandenheit von Truppen oder das Abhalten von Militärübungen sind KEINE Provokationen sowohl das eine als auch das andere sind ganz einfache militärische Notwendigkeit. Denkst du ernsthaft irgendeine Armee der Welt hält keine Übungen/Mannöver ab?

Das ist in etwa die gleiche Argumentation die religiöse Extremisten benutzen wenn sie sagen das leichbekleidete Frauen Männer zu Vergewaltigungen anreizen :|

Die Propagandalautsprecher sind natürlich Provokationen und als solche auch beabsichtigt.

nordkorea ist einfach ein armes land, wie soviele andere auch.. damals gab es dort viel industrie.. doch nach ´89 fiel die sowjetunion als hauptstromversorger aus und ganz nordkorea hatte keine energie mehr..
südkorea hat sich einfach nur durch die hilfe der usa ganz anders entwickelt.
dem regime in nordkorea die schuld an dem ganzen zu geben halte ich für falsch..

und ich dachte der wirtschaftliche Erfolg hat sich in den 60er dank der Maßnahmen der Millitärs nach deren Putsch eingestellt weil vorher alles was an westlicher Hilfe ankam in der Korruption versumpft ist.

Im übrigen find ich es lustig eine Diktatur aus der Verantwortung für ihr Handeln zu entlassen. Wer ein Land kontrolliert ist auch an den daraus resultierenden Entwicklungen massgeblich beteiligt und verantwortlich.
 

jysk

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alle glauben immer nordkorea lügt nur rum..
doch grade diese tatsache halten alle für die eine wahrheit..
das ganze basiert nämlich nur darauf das nordkorea atomwaffentests angekündigt hat..


südkorea provoziert aber ebenso..
die usa hat truppen in südkorea stationeirt und es werden militärübungen an der grenze durchgeführt. seit jahren laufen propagandalautsprecher an der grenze.
das ist ganz sicher kein einseitiger konflikt wie es zu oft dargestellt wird..

nordkorea ist einfach ein armes land, wie soviele andere auch.. damals gab es dort viel industrie.. doch nach ´89 fiel die sowjetunion als hauptstromversorger aus und ganz nordkorea hatte keine energie mehr..
südkorea hat sich einfach nur durch die hilfe der usa ganz anders entwickelt.
dem regime in nordkorea die schuld an dem ganzen zu geben halte ich für falsch..


:facepalm:

Natürlich ist das Regime von Nordkorea schuld, wer denn sonst.

Das Land ist bitterarm und durchleidet eine Hungersnot nach der anderen, und das ist hauptsächlich auf die Nordkoreanischen Abschottungspolitik zurückzuführen. Das Land hat faktisch keine Devisen, wenig veraltete Industrie und kann trotz der Selbstversorger-Ideologie sich nicht selber versorgen, weil es technologisch einfach zurückhinkt. Die Hauptindustrie in Nordkorea ist die Rüstungs- und Schwerindustrie, selbst die ist aber heute zurückgeblieben und findet nach dem Zusammenbruch des Ostblocks nur noch wenig Abnehmer. Ein Großteil der Devisen wird durch Klein-Klein Geschäfte eingebracht, sodass natürlich auch wieder der Import (vor allem an Rohstoffen wie Öl usw.) leidet. Dazu kommt das sowieso ein großer Teil des Staatsbudget und vor allem der Devisen für Waffen/Rüstung draufgeht.

Südkorea hat sich weiterentwickelt weil es seine Märkte geöffnet hat und die Wirtschaft somit blühen konnte. In Nordkorea gibt es keine freie Wirtschaft und die Planwirtschaft war zu träge um nach den Fall des Ostblocks zu reagieren, sodass das Nordkorea nun ohne vernüfntige Industrie, ohne natürliche Ressourcen und ohne zukunftsfähige Technologie/Bildung dasteht. Das Land wird irgendwann einfach kollabieren.
 
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Auch wenn die Regierungen in beiden Ländern kein echtes Interesse an einem Krieg haben, so bleibt immer noch die Möglichkeit, das ein Offizier vor Ort die Nerven verliert und mit einem unüberlegten Befehl den Stein ins Rollen bringt. Meiner Meinung nach ist das die wahrscheinlichste Variante, wie ein tatsächlicher Krieg ausbrechen könnte.

naja viel mehr als so nen schiff versenken kann nen offizier auch nicht machen.
 
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irgendwie erinnert mich dieser Konflikt immer an eine Mischung aus dem was Israel passiert (da es ein Problem ist, dass sich irgendwie nie "löst") und dem kalten Krieg (es passiert nicht so wirklich was)

zu China<->USA und möglichen US-Truppen, in einem hypothetisch wiedervereinten Korea...also die Zeiten, wo sich Amerika auch nur ansatzweise leisten könnte China anzugreifen sind ja wohl lange vorbei...man muss sich doch nur mal überlegen, wieviel Kritik (auch aus der westlichen Welt) die Amis einstecken mussten, als sie Afghanistan/Irak angegriffen haben...bei einem Krieg gegen China würden denk ich nicht mal die britischen Schoßhündchen amused sein...dann könnte es nämlich zB dazu kommen, dass man auf einmal Amerika wirtschaftlich sanktioniert und das können die sich auch nicht mehr erlauben
von Kritik aus dem eigenen Land und den Kosten für den Staatshaushalt mal ganz abgesehen
 
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wie schon einige hier geschrieben haben: eine eskalation ist derzeit kaum denkbar. nk hat zwar atomwaffen (wenngleich nicht bekannt ist, wie viele und ob sie überhaupt kriegstechnisch einsetzbar sind), kann sich aber einen richtigen krieg einfach nicht leisten, weil sie 1. dann höchstwahrscheinlich von china fallen gelassen und 2. zurück in die steinzeit gebombt werden. südkorea wird einfach weiterhin reagieren - die größte gefahr sehe ich darin, dass irgendwann mal südkorea zuerst schießt, was aber extrem unwahrscheinlich ist.

in nordkorea wird es in den nächsten jahren einen neuen führer geben, wobei eine öffnung des landes wohl nicht stattfinden wird. der konflikt ist imho am ehesten dadurch lösbar, dass nordkorea wirtschaftlich zusammenbricht, was v.a. vom verhalten chinas abhängt. china kann sich eine destabilisierung nordkoreas derzeit nicht leisten (flüchtlingsfrage, wegfall einer "pufferzone").

die usa werden sich sicher nicht kriegerisch dort engagieren, so ein einsatz wäre "unverkäuflich". (haushaltslage, verlauf der letzten kriege, china, un)
 
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irgendwie erinnert mich dieser Konflikt immer an eine Mischung aus dem was Israel passiert (da es ein Problem ist, dass sich irgendwie nie "löst") und dem kalten Krieg (es passiert nicht so wirklich was)

Kalter Krieg und nix passiert? Koreakrieg, Kuba/Türkei, Vietnam, Afgahnistan? Von den ganzen Waffenlieferungen und politischen Spielchen in den anderen Konfliktzonen weltweit mal ganz abgesehen.
 
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Kalter Krieg und nix passiert? Koreakrieg, Kuba/Türkei, Vietnam, Afgahnistan? Von den ganzen Waffenlieferungen und politischen Spielchen in den anderen Konfliktzonen weltweit mal ganz abgesehen.
ja, es gab aber nur indirekten Konflikt und eben keinen Krieg im herrkömmlichen Sinn...man weiß ja nicht ob in Vietnam und Co so oder so etwas passiert wäre, nur eben auf andere Art bzw nur von einer der beiden Seiten
 
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