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Kniffeliges Familienproblem

Gelöscht

Guest
LSZ-Team to teh rezcue plz. Kurze Vorgeschichte: Meine Mutter hatte im Nov. im Italienurlaub eine Schwächeanfall und hat sich dabei den Kopf angeschlagen. Seit dem hat sie Gleichgewichtsstörungen und Schwindel. Seit rund 20 Jahren war sie allerdings nicht mehr beim Arzt und wollte auch anschließend nicht gehen, das war erst vor rund 4 Wochen möglich, weil es ihr körperlich immer schlechter ging und sie in diesen drei Monaten auf knapp 45kg runtergemagert ist und sie ist eine recht große Frau. Blutwerte und Kopf-CT waren aber lückenlos, Hausarzt hatte das Ohr im Verdacht und hat sie zum Ohrenarzt weitergeleitet, der eine Nebenhöhlenentzündung therapiert mit Infusionen, die sie alle 2-3 Tage erhält. Mein Vater hat das bisher auch so geregelt und abgewiegelt. Allerdings ist mir und meine Schwester natürlich bei den regelmäßigen Besuchen aufgefallen, das sich der Zustand täglich eher verschlechtert – diverse Stürze und weitere Schwächeanfälle waren an der Tagesordnung, wann immer wir versucht haben, ein Gespräch zu suchen, wurde das abgewiegelt „Mischt euch nicht ein!“. Zwischen meinen Eltern und meiner Schwester ist es deswegen bereits zum Streit gekommen, so das da Funkstille herrscht. Letzte Woche war mein Vater wegen Darmproblemen beim Arzt, dort hat man einen recht großen Darmtumor diagnostiziert. Die Sache ist wohl recht ernst, obwohl er auch hier wenig rauslässt und beschwichtigt, aber für kommenden Dienstag wurde kurzfristig ein OP-Termin in der Uniklinik freigeschaufelt.

Mein Vater hat mich nun gebeten, „in den nächsten Tagen“ nach meiner Mutter zu sehen. Beim Gespräch sind diverse Sachen ans Tageslicht gekommen, sie kann wohl nicht mehr selbstständig die Treppe rauf- und runtersteigen, benötigt Hilfe beim Anziehen und Waschen: Kurz, eigentlich ist sie ein Pflegefall. Ich habe dann noch mal versucht, mit meiner Mutter das Gespräch zu suchen, um die Sachlage einzuschätzen. Und uff, die letzten Tage ist es echt nochmal gehörig schlechter geworden und ich weiss auch nicht, ob sie ihren Zustand noch wirklich akurat einordnen kann. Problem ist, sie hat eigentlich keinen richtigen Hausarzt, sondern war nun zuletzt beim Hausarzt meines Vaters. Sobald man das Thema drauf lenkt, blockt sie extrem ab, wenn man Krankenhaus auch nur anspricht, kippt das Gespräch und man bekommt ein (fast agressives) „Ich will davon nichts hören“ vor den Latz geknallt. Der Hausarzt ist überdies jetzt noch 2 Wochen im Urlaub und ich habe das Gefühl, der Ohrenarzt behandelt da recht eingeschränkt nur das Ohrproblem ohne wirklich den Gesamtzustand im Blick zu haben.

Kurz gesagt: Nächste Woche wird es wahrscheinlich zur Katastrophe kommen. Klar kann und werde ich morgens und abends vorbeischauen, aber ich bin eben auch Berufstätig und ich bezweifel auch, dass das ausreicht. Und ich weiss auch nicht, wie sich das mein Vater vorstellt. Er glaubt an einen 1-2 wöchigen Krankenhausaufenthalt, aber das kann bei dem Ernst der Lage niemand sagen. Da gibt’s ja einige Stellparameter wie ggf. auch später Chemo, Nachfolgeops, die das alles in die Länge ziehen und selbst wenn alles gut verläuft, wird er erst mal mit sich selbst beschäftigt sein. Ich bekomm mit ihm aber kein Gespräch zustande, weil er sofort abwiegelt.

Also werde ich wohl nächste Woche tun, was er schon längst hätte tun sollen: Entsprechende Hilfe holen. Wenn sie stürzt, während ich dabei bin, ist es ja eine einfache Sache: Ich rufe instant den Notarzt und hoffe, dass dieser die Sachlage richtig einschätzt. Was habe ich denn alternativ für Möglichkeiten? Gibt’s hier eventuell sowas wie einen Sozialnotdienst, dem man das Problem schildern kann? Wie gesagt, mein Vater scheint das Problem zu unterschätzen oder vielleicht dem Problem auch nicht gewachsen zu sein, zumal er ab nächster Woche auch für eine unbekannte Zeit nicht mehr da ist. Meine Schwester ist natürlich mehr oder minder nach dem Streit mit meinen Eltern außen vor, also werde ich wohl den steinigen Weg alleine gehen müssen. Meine Mutter ist da allerdings wenig kooperativ, ich gehe davon aus, wenn ich z.B. den Notarzt rufe, wird das zügig eskalieren. Sie will sich da partout nicht helfen lassen.
 
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uff, schwierige geschichte. ich würde auf jeden fall versuchen über ärzte das zu regeln, d.h. den kontakt mit den behandelten ärzten suchen und über sie eine intensivere behandlung "erzwingen". das problem ist, soweit ich das juristisch überblicke, dass sie eigentlich gar nicht mit dir reden dürfen. ich glaube aber, dass das in der praxis kein problem ist.

ich sehe aber noch ein weiteres problem: wenn deine eltern sich jetzt schon quer stellen, wird es schwierig über patentienverfügung und sonstige regelungen bei dem eintritt eines wirklichen ernstfalls zu diskutieren. wenn deinem vater jetzt aber etwas bei der op passiert (hoffentlich nicht!), wer dürfte dann entscheiden? deine mutter, die prinzipiell auf distanz zu ärzten geht?

bei mir gibt es ähnliche probleme in abgeschwächter form: meine oma ist gnadenlos übergewichtig und meidet bewegung. zu ärzten geht sie nur wenn sie muss, da sie sonst natürlich einiges an kritik ertragen muss. das gleiche ist bei der familie: das thema wird sofort abgebügelt. aber man kann auch schlecht einem erfahrenen menschen vorschreiben, wie er sich im rentenalter zu verhalten hat...
 
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Wenn du viel Kohle hast, kannst du einen privaten Pflegedienst für die 1-2 Wochen engagieren. Du kannst es ja als "eine Freundin" von dir verkaufen, die gerne hilft, während du bei der Arbeit bist.

Wenn du nicht so viel Kohle hast, kannst du eine Pflegekraft schwarz einstellen. Da gibt es viele ältere Damen, die sich so etwas dazu verdienen.

Insgesamt kann ich dir nur raten: Wenn etwas passiert, rufe den Notarzt. Egal, was Mutti sagt. Die Ärzte wissen, wie man mit schwierigen Patienten umgeht.
 
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Red mal mitm Ohrenarzt, wie er die Sache sieht. Im Moment ist er der greifbarste Arzt, der deine Mutter bereits kennt und kann sie evtl. leicht an einen passenden Kollegen überweisen.
 

Tisch

Frechdachs
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Warum will sie sich nicht helfen lassen?
 
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Warum will sie sich nicht helfen lassen?

Das ist doch die Kernfrage, evtl. Angst vor Krebs oder so?
Deiner Mutter hilfst du nicht durch Pflege allein, es mus sdoch festgestellt werden was sie hat, irgendwo muss das doch her kommen.
Ich kann nicht nachvollziehen wie man sich so selbst hassen kann, dass man da nicht zum Arzt geht.

Eine Nebenhöhlenentzündung habe ich fast jedes Jahr, da kommt grüner Rotz aus der Nase und das wars, da wird auch nichts mit Infusionen behandelt und man mutiert auch nicht zum körperlichen Wrack.
 
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Zum vagen einordnen der ganzen Krankheitsgeschichte wär vielleicht auch eine (grobe) Altersangabe nicht schlecht.

Bzgl des Vorschlages mit der Pflege liegt natürlich der Verdacht nahe, dass die Mutter sich da von keinen Fremden Person helfen lassen will, da wird es auch wohl wenig helfen zu behaupten das wäre (s)eine Freundin.
 
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Eins vorneweg, die Sache ist total verfahren und eine Lösung die von allen Seiten dankbar angenommen wird, ist hier wohl nicht möglich.

Die Frage mit der Eskalation steht für dich wohl im Vordergrund, doch eine gewisse kurzweilige Verschlechterung der Beziehungen ist wohl unabdingbar. Das Hauptproblem sehe ich in der Unfähigkeit deiner Eltern, ihre eigene Lage richtig einzuschätzen. Dein Vater ist sehr ernsthaft erkrankt, nimmt dies aber überhaupt nicht so wahr. Für ihn ist das aus deinen Erzählungen vordergründig wie eine Blinddarm-Op, wenn er nach Hause kommt ist wieder alles beim Alten. Deine Mutter schlägt genau in die gleiche Kerbe. Der massive Gewichtsverlust über Monate hinweg lässt nur den Schluss zu, dass auch sie eine ernsthafte Erkrankung hat (was das sein könnte, k.A. aber dafür gibt es ja Ärzte/Fachpersonal). Diese Verdrängung ist ebenfalls recht "normal". Manche Patienten kommen nach einem Herzinfarkt auch erst flockig eine Woche später mit dem Kommentar "ach so schlimm war das bisher gar nicht, aber nun geht es halt gar nicht mehr und meine Frau hat gesagt du gehst jetzt zum Arzt oder ich hol den Notarzt". Oder warten zumindest von Samstag früh bis Montag morgen, weil sie ja erstmal zu meinem Vater wollen und man den Notarzt ja nicht wegen "Lappalien" anruft. Lange Rede kurzer Sinn, auf die Einschätzung deiner Eltern würde ich halt mal so rein gar nichts geben, vor allem bei Menschen die "ja nie was haben" und die letzten 50 Jahre keinen Arzt aufgesucht haben (und vielleicht auch noch verbunden mit Altersstarrsinn).

Den Notarzt zu rufen ist vielleicht gar nicht so schlecht, denn du könntest das immerhin mit der Notsituation begründen. Sich darauf zu verlassen, dass die dort genau hinschauen und schon das "Richtige" machen ist allerdings auch riskant, wenn in der Einweisung keine weiteren Gesuche/Hinweise auf Abklärung dabeistehen. Eventuell werden nur vordergründige Verletzungen/Beschwerden behandelt und in 1-2 Tagen wieder entlassen.

Am Einfachsten wäre wohl eine Kooperation mit dem Hausarzt/anderem Arzt des Vertrauens, der auch die Notwendigkeit von weiterer Behandlung unterstreicht und somit die Rolle des eigentlichen "Bösewichts" übernimmt, der für die "ungerechtfertigte" Einweisung ins Krankenhaus verantwortlich ist. Kannst du das denn beim Ohrenarzt ansprechen, vielleicht ist er dir da ja behilflich. Und ja, ich halte es für nicht unwahrscheinlich, dass der HNO-Arzt nur die Symptome behandelt, die sich mit der Diagnose der Überweisung befassen. Im Zweifelsfall geht er davon aus, dass der Rest von anderen Ärzten bereits behandelt wird.

Ist eine vertrackte Situation, aber wird der Kontakt wirklich konsequent abgebrochen, wenn man auf eine Einweisung/Abklärung besteht? Wenn du es "einfach so laufen lässt" gehe ich leider nicht davon aus, dass es in ein paar Jahren noch jemand geben wird, mit dem man sich wieder um Kontakt bemühen könnte.

P.S: Wenn dein Vater zurück aus dem KH ist, wäre wohl die Unterstützung durch eine Sozialstation angebracht (also ein Hausbesuchsdienst, der beim Anziehen/Waschen etc. hilft)
 

PWD

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Geh zu deinem Hausarzt schildere ihm das ganze der kann dir bestimmt sagen was du machen kannst.

Zu Thema "wenig kooperativ" muss ich ehrlich gesagt sagen setzt dich darüber hinweg zu einem zerwürfnis (hoffentlich nur kurz) wird es sehr wahrscheinlich kommen wenn sie beide so bockig und stur anstellen dann lieber das riskieren und deine Mutter wird wieder Gesund als friedefreudeeierkuchen und weiterhin Krank.
 

Gelöscht

Guest
Meine Mutter ist 62 und tatsächlich die Kategorie "war noch nie Krank". Fremde Pfleger ist natürlich keine echte Lösung, a) weil sie sie sowieso nicht ins Haus lassen würde und b) der Status Quo ja nur weiterbesteht. Der Hausarzt meines Vaters regt mich da auch ein bisschen auf, außer Blutwerten und CT (die wie gesagt gut waren), ist außer der Überweisung zum Ohrenarzt nicht viel passiert. Was jetzt der Ohrenarzt konkret noch besprochen hat, weiss ich nicht, meine Eltern lassen da ja nicht viel raus oder erzählens gegentlich auch mal so, dann wieder so. Der Hausartz ist jetzt wegen Urlaub nicht erreichbar, den Ohrenarzt wollte mein Vater nochmal ansprechen. Hats jetzt aber doch nicht getan, wie ich heute morgen erfahren hab, ergo kann ich da erst Mo. anrufen und dann mal sehen, ob er sich da überhaupt dazu äußert.

Man muss es echt so sagen, meine Mutter ist die letzten drei Monate im Zeitraffer gealtert. Aus der vitalen Unternehmerin ist eine Greisin geworden, die sich nicht auf den Füßen halten kann. Der Körper hat bereits alles verstoffwechselt und sie sieht wie eine Krebspatientin im Endstadium aus. Ich war gestern richtig geschockt, weil das die Woche nochmal spürbar schlechter geworden ist. Darauf angesprochen sagt sie nur "Das wird schon wieder" und damit ist das Gespräch für sie beendet. Gestern Abend ist sie wohl aus dem Bett gefallen und konnte nicht mehr eigenständig aufstehen, da muss ich mir halt echt an den Kopf fassen. Es ist fast so, als ob mein Vater die Konfrontation scheut und insgeheim glaube ich, im Prinzip bürdet er nun mir die "Entscheidung" auf. Was mich halt besonders aufregt, ist hier das kollektive Versagen: Hausarzt und Ohrenarzt hätten da ja mal schalten können/müssen, völlig egal was meine Mutter/mein Vater zum besten geben. Ich meine, da kommt jemand seit 20 Jahren zum ersten mal wieder zum Artzt und sieht aus, als ob er 90 satt 62 ist, muss sich quasi ins Beratungszimmer reinführen lassen, weil es eigenständig nicht mehr möglich ist, und alles, was gemacht wird, ist eine Blutuntersuchung? Mehr ist außer den regelmäßigen Infusionen und dem CT (um einen Hirntumor auszuschließen) seit 4 geschlagenen Wochen nicht passiert.

Ich muss gestehen, ich seh sie fast nur am Wochenende oder Freitags und dachte halt bisher, mein Vater hat das schon Blick und von den Erzählungen schien es ja auch fast so. Aber das wird nächste Woche so nicht funktionieren. Dazu ist meine Mutter noch starke Raucherin und hätte wohl letzte Woche fast die Hütte abgefackelt, weil sie zu schwach war, ins Bad zum rauchen zu gehen und statt dessen im Bett geraucht hat. Bei so Erzählungen werde ich fast rasend. Gelegentlich hab ich das Gefühl, das sie sich vielleicht fast schon ein bisschen aufgegeben hat, vielleicht auch eine Art Depression. Sie isst auch furchtbar schlecht seit Dez., wenn ich das Sonntags beim Besuch so sehe, 2-3 Gabeln Reis mit ein bisschen Sosse, Abends 1-2 Löffel Suppe, sonst nur Morgens nen Kaffee. Das sind vielleicht 400-500kcal pro Tag. Das muss doch ein Arzt irgendwie abchecken.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
ich glqube du musst da an die wurzel des problems. woher kommt denn diese irrationale abwehr gegen ärzte und krankenhäuser? das ist ja nicht normal, dass man bei schwersten symptomen keine hilfe einholen möchte, abneigung gegen krankenhäuser hin oder her. bist du sicher, dass sie nicht in wirklichkeit weiß, was sie hat und einfach nicht damit zurechtkommt/ es rausrückt?
 

Das Schaf

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ich glqube du musst da an die wurzel des problems. woher kommt denn diese irrationale abwehr gegen ärzte und krankenhäuser? das ist ja nicht normal, dass man bei schwersten symptomen keine hilfe einholen möchte, abneigung gegen krankenhäuser hin oder her. bist du sicher, dass sie nicht in wirklichkeit weiß, was sie hat und einfach nicht damit zurechtkommt/ es rausrückt?

vergiss es, sowas dauert ewig.
meine freundin will partout nciht zum arzt obwohl alles möglcihe im raum steht. aber da mal wirklich was zu erreichen geht nicht. das dauert ewig.
wenn die mutter schon 20jahre+ nicht beim arzt war ist es noch schwieriger als bei leuten die da nicht so gefestigt sind in der annahme.
man kann das nciht so einfach anpacken.
aller höchstens "gegen den willen" einliefern/hinzerren.
aber kurzfristig wird sich da nichts tun
 
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Also die "Diät" deiner Mutter klingt ja wirklich nach so einem Fall, wo man dann intravenöse Ernährung ansetzen müsste (natürlich im KH) :ugly:

Intuitiv würd ich sogar fast eher auf entweder sehr ernsthafte Essstörung oder irgendwas am Hirn tippen, als auf Krebs tippen...aber ist natürlich eher geraten ;).

Ggf mal bei diesem ärztlichen Notdienst anrufen (also die Hausärzte die rotierend die Zeiten abdecken, wo die Praxen zu sind)...vielleicht lässt der sich ja erstmal auf eine kleine "Beratung" ein und kommt ggf vorbei...wär ja eh kein Arzt den deine Mutter kennt greifbar, dann tut es auch "irgendeiner" ;).
 

Gelöscht

Guest
Also die "Diät" deiner Mutter klingt ja wirklich nach so einem Fall, wo man dann intravenöse Ernährung ansetzen müsste (natürlich im KH) :ugly:

Seh ich absolut genau so, meine Mutter muss eigentlich in ein Krankenhaus, erstmal den jetzigen Zustand stabilisieren, die Ernährung und besonders die kcalzufuhr unter ärztlicher Aufsicht wiederherstellen. Und natürlich durchchecken. Irgendwas scheint ja im Argen zu sein. Aber sie blockt da total und ab nächster Woche ist das ja mehr oder minder in meiner Verantwortung. Jetzt segelt die vielleicht mittags die Treppe runter und bricht sich irgendwas und ich komm erst Abends nach der Arbeit vorbei und sie liegt da bereits seit sechs Stunden oder Nachts ist ja auch niemand im Haus. Ne echte Kacksituation.

Die Frage ist, was kann ich konkret tun? Kann sie ja schlecht mit Gewalt ins Auto zerren und zum Arzt karren? Ich kann ja auch nicht sagen, wenn Du nicht kooperierst, komm ich halt nicht mehr. So wie sie derzeit drauf ist, wär ihr das gerade recht.

Ärztliche Notdienst anfunken ist natürlich mal ne Idee!
 
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Tisch

Frechdachs
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#Heator,
Schon versucht an sie ranzukommen indem Du dich öffnest und ihr sagst, dass Du Angst hast das sie bald sterben könnte? Mache ihr deutlich, dass sie Dir nicht die Angst nehmen wird, indem sie sagt, dass es schon wieder werden wird.

Du kannst ihr natürlich auch Unterstellen, dass sie weiß das sie Sterbenskrank ist und es Euch Kindern nur nicht sagen will um Euch zu schützen. Was hoffentlich nicht stimmt, aber Du Dir sonst nicht ihr Verhalten erklären kannst nicht zum Arzt zu gehen.

Abgesehen davon, kann eine NNH echt böse werden:
http://www.onmeda.de/krankheiten/nasennebenhoehlenentzuendung-verlauf-1292-10.html

Neben Ärzten und Pflegestationen kann Dir sicher auch die Krankenversicherung weiterhelfen.
 
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Tut mir echt leid ist eine wirklich beschissene situation, aber da musst du jetzt selber mal knallhart werden und dich eben nicht mit einem "abblocken" seitens deiner mutter zufrieden geben. Sag ihr direkt und knallhart, dass sie aussieht als würde sie die woche nicht überleben wenn sie keine hilfe bekommt, zähl ihr all ihre symptome nochmal auf und mach ihr klar, dass das nicht normal ist und man da dringend hilfe benötigt, dass sie JETZT mit dir zum arzt/krankenhaus fährt weil du ihr nicht weiter tatenlos beim sterben zusehen wirst. Droh ihr zur not damit sie zwangseinweisen zu lassen (ob das tatsächlich möglich ist oder nicht mal dahingestellt). Wenn sie sich wieder erholt kann man die beziehung evtl. wieder kitten wenn sie aber stirbt weil du nicht hart genug warst wirst du dich den rest deines lebens fragen ob man nicht doch was hätte tun können.
 
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Deine Mutter war seit 20 Jahren nicht mehr beim Arzt, dein Vater denkt der riesige Darmtumor ist ne Sache von ambulant maximal 3 Tagen und lässt deine völlig geschwächte Mutter also sich selbst überlassen weil die Tochter ja immer so doofe Fragen stellt und jetzt darf der Sohn sich um die ganze Kacke kümmern? Und ich dachte meine Familie wäre kaputt :rofl2:

Entmündigen lassen usw. wird ja nicht gehen da deine Mutter ja geistig noch voll da ist oder? Mal mit Freunden deiner Eltern gesprochen ob die da irgendwie einwirken können? Weil irgendwie klingt das so als ob deine Mutter es darauf anlegt abzutreten. Ob das nun mit Schwächeanfall mit brennender Zigarette im Bett, die Treppe runterpurzeln oder einfach so wegkippen.
 

Gelöscht

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ja, in der hinsicht sind meine eltern ein bisschen behindert. beide unternehmer, krank sind nur die anderen. mein vater ist eigentlich nen körperliches wrack, drei bandscheibenvorfälle, an nem zerrissenen darmnetz, das ne verpflanzung eines kunstnetztes notwendig gemacht hat, fast drauf gegangen, drei tage später selbst entlassen und wieder in der firma gestanden, während der arzt ihm nen vogel gezeigt hat. kurzum, in der hinsicht völlig schmerzbefreit. und deswegen unterschätzt er derzeit auch seine eigene erkrankung und scheinbar auch völlig den zustand meiner mutter.

gespräche mit ihr sind derzeit echt schwierig, ich bin mir manchmal auch nicht sicher, ob sies noch mitbekommt. wenn sie es nicht sofort abwimmelt, zieht sie an ihrer zigarette (sie raucht mittlerweile fast noch mehr und schlimmer als früher) und guckt demonstrativ wo anders hin, während man sich nen wolf redet.

gestern hab ich sie auch konkret drauf angesprochen, wie sich das denn jetzt vorstellt, da kam dann nur nen "ach, jetzt mach doch bitte nicht alles so kompliziert, mir gehts doch schon besser" zurück.
 
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Ich hab nur die Beiträge von YNC gelesen.

ich will dich da nicht schocken, aber bist du schon ml auf die idee gekommen, das deine mom unheilbar krank ist und deine eltern das beide wissen, aber nicht darüber sprechen wollen..?

miene freundin hat mir vor nen paar jahren von so nem fall erzählt, als sie noch pj hatte und es klingt fast 1zu1 so, nur war es damals der vater, der im treppenhaus gestürzt war, woraufhin ein unheilbarer hirntumor diagnostiziert wurde und die kinder es erst erfuhren, als es ins kh ging, weil es mit ihm zu ende ging.

wenn du es hart auf hart willst kannst du deine mutter einweisen und untersuchen lassen, der hausarzt deines vaters hat bestimmt eine vertretung, die zugriff auf die patientenakten hat, kannst versuchen herauszufinden wer das ist.
 

GeckoVOD

Guest
Ich hab nur die Beiträge von YNC gelesen.

ich will dich da nicht schocken, aber bist du schon ml auf die idee gekommen, das deine mom unheilbar krank ist und deine eltern das beide wissen, aber nicht darüber sprechen wollen..?

miene freundin hat mir vor nen paar jahren von so nem fall erzählt, als sie noch pj hatte und es klingt fast 1zu1 so, nur war es damals der vater, der im treppenhaus gestürzt war, woraufhin ein unheilbarer hirntumor diagnostiziert wurde und die kinder es erst erfuhren, als es ins kh ging, weil es mit ihm zu ende ging.

wenn du es hart auf hart willst kannst du deine mutter einweisen und untersuchen lassen, der hausarzt deines vaters hat bestimmt eine vertretung, die zugriff auf die patientenakten hat, kannst versuchen herauszufinden wer das ist.

Also, rein rechtlich gesehen kann er in erster Linie gar nichts machen. Mit dem Hausarzt reden wird kaum etwas bringen, v.a. weil der nicht umsonst so etwas wie eine Schweigepflicht hat. Solange YNCs Mutter nicht im Koma liegt und nicht dement ist, kann er also nichts machen. Da liegt das Kernproblem, er wird wohl kaum etwas erfahren, außer von der Frau selbst und die muss dazu erstmal kooperieren. Fachärzte fragen bringt imo noch weniger, bei Hausärzten hat man die kleine Chance, dass sie was sagen, weil sie den Patienten im Normalfall auch besser kennen, Fachärzte geht das (subjektive Erfahrung) eher nicht sonderlich nah, die kennen die Leute bei sowas kaum.

Die einzige "Chance", die er da hat, ist sie direkt beim nächsten mal Umkippen mit einem Sanka ins nächste Krankenhaus fahren zu lassen und direkt dabei zu sein und vor Ort auf die Ärzte einzureden, damit die die Lage auch sofort raffen. Zögern würde ich persönlich da überhaupt nicht und zur Not auch in Maßen die Symptome übertreiben (bevor da abgewunken wird), hauptsache sie wird mal eingeliefert (auch wenn das nach hinten losgehen kann in Bezug auf heile Familienatmosphäre). Und auch hier wieder müssen dann in erster Linie die Profis der Frau erklären, warum es höchstgradig dum ist auf Behandlung und Abklärung zu verzichten.

Was die Beratung angeht (Krankenkasse war schon ein guter Tipp), könntest du im nähesten Krankenhaus mal die Sozialstation aufsuchen und dir da Tipps geben lassen, alternativ vielleicht, so dumm wie es klingen mag, irgendwelche Psychologen, Seelsorger, oder Hospitze, die werden wohl am ehesten Erfahrung mit Patienten haben, die aus diversen Gründen Probleme mit Krankenhäusern/Ärzten/Behandlungen haben und auch mit denen umgehen können.

Direktgespräch mit den Eltern kann man bei so was auch fast vergessen, die sehen einen in erster Linie als Kind und haben mit sich selbst zu kämpfen. Rationalität kann man da nicht erwarten. Du könntest höchstens nochmal mit deiner Schwester sprechen und fragen wann und warum genau es da zu einem Bruch kam, damit du vielleicht die gröbsten Klippen umschiffen kannst, aber sonderlich viel wird das auch nicht bringen.
 
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Also, rein rechtlich gesehen kann er in erster Linie gar nichts machen. Mit dem Hausarzt reden wird kaum etwas bringen, v.a. weil der nicht umsonst so etwas wie eine Schweigepflicht hat. Solange YNCs Mutter nicht im Koma liegt und nicht dement ist, kann er also nichts machen. Da liegt das Kernproblem, er wird wohl kaum etwas erfahren, außer von der Frau selbst und die muss dazu erstmal kooperieren. Fachärzte fragen bringt imo noch weniger, bei Hausärzten hat man die kleine Chance, dass sie was sagen, weil sie den Patienten im Normalfall auch besser kennen, Fachärzte geht das (subjektive Erfahrung) eher nicht sonderlich nah, die kennen die Leute bei sowas kaum.

bei lebensbedrohlicher erkrankung ist die behandlung des patienten auch ggn. seinen willen möglich (sofern sich das nicht seit 2003 geändert hat) wie das aber rechtlich exakt gehandhabt wird kann ich nicht beurteilen.
 

chinak

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ohman, da steckst du und deine familie aber echt ganz schön in der scheiße (mein beileid auch an deine eltern, allein schon der darmkrebs bei deinem vater is ne ganz ganz fiese angelegenheit).
keine ahnung was du da machen kannst. ich kann verstehen, wenn man nicht gerne zum arzt geht. man gesteht sich ja auch nicht gerne ein, dass man nicht richtig funktioniert. aber wenn deine mutter nicht mehr in der lage is den alltag zu überstehen, und sich dann immernoch weigert, dann ist sie meiner meinung nach nicht mehr zurechnungsfähig, so leid mir das für sie und auch für dich tut. es muss doch eine möglichkeit geben irgendne art von gutachten einzufordern, oder? wie ist das denn gesetzlich geregelt, ab wann dürfen angehörige denn über einen patienten bestimmen ohne extra erlaubnis? es muss doch sowas für demenzkranke und ähnliches geben, deine mutter wird da sicher nicht der erste fall sein
 
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Bei sehr stolzen Menschen erzeugt offensichtliche eigene wie auch immer geartete Schwäche kognitive Dissonanz. Die kann man ganz prima vermeiden indem man das Vorhandensein der Schwäche vor sich und anderen leugnet.
Den Fokus auf den schlechten Zustand zu lenken provoziert das Vermeidungsverhalten und führt eher zu Verhärtung als Einsicht, da das komplette Selbstbild in Frage gestellt wird. Das ist möglicherweise was in der Konfrontation mit deiner Schwester geschehen ist.

Ich weiß nicht wie der professionelle Umgang in diesem speziellen Fall aussieht, aber das schlägt in die Kerbe des Umgangs mit Würde im Angesicht des eigenen Verfalls, eine Kernthematik der Gerontopsychiatrie. Deine Eltern wirst du ja sicher auf Deibel komm raus nicht zu einem entsprechenden Fachmann bekommen, aber vielleicht ist das für dich der richtige Ansprechpartner.

Ultima Ratio ist die Vormundschaft, aber es klingt als sollte deine Mutter zügiger an den Tropf als der dafür nötige rechtliche Zauber ermöglicht.
 

Gelöscht

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kurzes update, morgen früh fahre ich meinen dad in die klinik, anschließend fahre ich heim zu meiner mum, werde sie erstmal eher sanft motivieren, zum hausarzt mitzukommen (ich habe geguckt, wer da notdienst/vertretung für den bisherigen hausarzt hat), last line of defense ist dann, wenn alles nicht nutzt, den notdienst kommen zu lassen. der soll das vor ort abschätzen.
 

Gelöscht

Guest
update: waren beim arzt, sieht übel aus, arzt meinte, meine mutter gehört dringend ins krankenhaus, selbst wenn man die grunderkrankung außeracht lässt, verhungert sie buchstäblich. er hat nochmal ausführlich mit ihr gesprochen, hat sie aber als geistig klar eingestuft, insofern gibts da nicht viel zu tun. im besten fall gibt er ihr 1-2 wochen. sofortmaßnahmen sind eben ein drk-knopf, falls die nachts stürzt und morgen um 11.oo uhr kommt der pflegedienst. wir werden heute mittag noch ein krankenbett organisieren, damit sie im wohnzimmer schlafen kann, sowie ein rollator. wobei das ein witz ist, sie kommt ja aus eigener kraft sowieso nicht mehr hoch, nicht vom stuhl, geschweige denn wenn sie am boden liegen würde.

alles echt dermaßen fucked up, das es ohne worte ist.
 
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oh gott :(
alles gute. hoffentlich gibts noch ne gute wendung :(
 

zoiX

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Moment, sie gehört ins KH, der Arzt gibt ihr noch 1-2 Wochen, sie geht immernoch nicht, aber er stuft sie als geistig klar ein?

Da ist doch ein Fehler drin :( Kacke YNC....
 

Gelöscht

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ja, primär lebensbedrohlich ist vordergründig erstmal die mangelernährung. sie kann auch teilweise den stuhl nicht mehr halten, in der praxis hat sie dann auch etwas verloren und die arzthelferinnen/der arzt waren damit offenkundig etwas überfordert. was aber laut arzt auch mit der fehlenden ernährung zusammenhängt, es gibt keinerlei reserven mehr und die verdauung scheint bereits zusammenzubrechen. am notwenigsten wäre daher (auch nur tagsüber in der klinik) die künstliche ernährung sicherzustellen, bevor man auch nur daran geht, die erkrankung zu diagnostizieren. ihr verfall war ja in den letzten 2-3 tage nochmal extrem beschleunigt, laut arzt, wird sich das nun auch weiterhin beschleunigen. aber sie blockt total und meinte zum arzt (in meinem beisein), sie stirbt eher, als das sie einen fuss in ein krankenhaus setzt. es war aber nicht rauszukriegen, woraus die abneigung resultiert. selbst der wirklich gute vorschlag, nur tagsüber in die klink zu gehen und abends daheim zu schlafen, hat sie kategorisch ausgeschlossen.

im prinzip ist das jetzt der dritte arzt, bei dem sie seit 9 wochen ist (hausarzt meines vaters, ohrenarzt und nun auf mein drängen die vertretung (facharzt innere medizin)). alle stufen sie als geistig klar ein und sie ist ja auch ansprechbar und artikuliert ihre abneigung exakt, weiss welcher tag ist, wie alt sie ist, kann sogar schlagfertig, fast humorvoll sein. sie hat auch keine schmerzen und beschwert sich nicht. sie verweigert nur jegliche weitere behandlung in der klinik. und der arzt sagt, der fall ist derart akut, das es in einer normalen praxis einfach nicht (mehr) leistbar ist.
 
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Verzwickte Lage :( Tut mir leid für dich und deine Familie.

Was genau hindert sie daran mehr zu essen? Verweigert sie sich willentlich? Wenn ja, warum? Oder kriegt sie einfach nicht mehr runter obwohl sie gerne würde? Wenn letzteres der Fall ist und dir sowieso was Ärzte und KH angeht die Hände gebunden sind, dann geh mal in den nächsten Bodybuilding Shop und kauf ihr weightgainer. Schmeckt lecker, ist leicht runterzubekommen und hat ne riesen Kaloriendichte. Total beschissener Vorschlag irgendwie, ich weiß, aber vielleicht ists nen Versuch wert.
 
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Vielleicht hat sie "einfach" den Lebenswillen aufgegeben (durch irgendwelche Umstände, die sich geändert haben, Einsichten die sie bekommen hat)?
 
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Moment, sie gehört ins KH, der Arzt gibt ihr noch 1-2 Wochen, sie geht immernoch nicht, aber er stuft sie als geistig klar ein?
Menschen treffen manchmal halt ziemlich bizarre Entscheidungen...dadurch ist man aber längst noch nicht automatisch gestört.
 

GeckoVOD

Guest
ja, primär lebensbedrohlich ist vordergründig erstmal die mangelernährung. sie kann auch teilweise den stuhl nicht mehr halten, in der praxis hat sie dann auch etwas verloren und die arzthelferinnen/der arzt waren damit offenkundig etwas überfordert. was aber laut arzt auch mit der fehlenden ernährung zusammenhängt, es gibt keinerlei reserven mehr und die verdauung scheint bereits zusammenzubrechen. am notwenigsten wäre daher (auch nur tagsüber in der klinik) die künstliche ernährung sicherzustellen, bevor man auch nur daran geht, die erkrankung zu diagnostizieren. ihr verfall war ja in den letzten 2-3 tage nochmal extrem beschleunigt, laut arzt, wird sich das nun auch weiterhin beschleunigen. aber sie blockt total und meinte zum arzt (in meinem beisein), sie stirbt eher, als das sie einen fuss in ein krankenhaus setzt. es war aber nicht rauszukriegen, woraus die abneigung resultiert. selbst der wirklich gute vorschlag, nur tagsüber in die klink zu gehen und abends daheim zu schlafen, hat sie kategorisch ausgeschlossen.

im prinzip ist das jetzt der dritte arzt, bei dem sie seit 9 wochen ist (hausarzt meines vaters, ohrenarzt und nun auf mein drängen die vertretung (facharzt innere medizin)). alle stufen sie als geistig klar ein und sie ist ja auch ansprechbar und artikuliert ihre abneigung exakt, weiss welcher tag ist, wie alt sie ist, kann sogar schlagfertig, fast humorvoll sein. sie hat auch keine schmerzen und beschwert sich nicht. sie verweigert nur jegliche weitere behandlung in der klinik. und der arzt sagt, der fall ist derart akut, das es in einer normalen praxis einfach nicht (mehr) leistbar ist.

Was genau hast du den Ärzten denn erzählt, bzw. wenn du dabei warst? Würde da auch das ganze Außenrum mit reinbringen, von wegen dein Vater mit Krebs im Krankenhaus und mit deiner Schwester verworfen. Alles was du noch so finden kannst, was irgendwie nach Stress klingt würde ich da anbringen und irgendwie in Richtung Depression zeigen, ohne es direkt zu sagen, wenn nötig halt mit dem Holzhammer. Die Chance ist gering, aber vielleicht lässt sich so ja was rechtlich drehen.
 
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Was genau hast du den Ärzten denn erzählt, bzw. wenn du dabei warst? Würde da auch das ganze Außenrum mit reinbringen, von wegen dein Vater mit Krebs im Krankenhaus und mit deiner Schwester verworfen. Alles was du noch so finden kannst, was irgendwie nach Stress klingt würde ich da anbringen und irgendwie in Richtung Depression zeigen, ohne es direkt zu sagen, wenn nötig halt mit dem Holzhammer. Die Chance ist gering, aber vielleicht lässt sich so ja was rechtlich drehen.
Selbst wenn er Depressionen "diagnostiziert" (kann ein Hausarzt eigentlich nicht, der müsste sie dann erstmal zum Psychologen/Psychiater schicken), Depression ist nun nicht grad die Störung für die man Leute einweist. "Hungern" zählt man afaik auch nicht grade als Selbstverletzung/Selbstmordversuch, auch wenn es bei ihr ja letztendlich auf den Tod hinauslaufen kann/wird.
 
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Es klingt zwar extrem bitter, aber ich glaub du wirst da wohl oder übel ziemlich wenig machen können.

Wenn ein Mensch so klar davon überzeugt ist, solche Handlungen zu machen wird man ihn auch schlecht andersweitig zu etwas bewegen können - grade weil es schon so fortgeschritten ist - da fehlen glaub ich teilweise auch die Anreize was zu ändern (Hungergefühl und Co. wird deine Mum eh nicht mehr kennen bei so einem "Zustand"). Selbst wenn man sie zwangseinweist - ich kann mir schöneres vorstellen als meine Mutter, die bei klarem Verstand ist an ein Bett zu fesseln und gegen ihren Willen zwangszuernähren...

Das einzige was du wohl tun kannst ist es so gut wie möglich zu versuchen - das tust du denk ich gerade auch - viel besser kann man denk ich da grad nicht mit umgehen (Laienmeinung). Im Ernstfall brauchst du dir dann zumindest keine Vorwürfe machen, dass du es nicht wenigstens versucht hättest.
 

Gelöscht

Guest
eine gute neuigkeiten gibts jedenfalls, meine schwester ist wieder mit im boot. war vorhin noch kurz daheim, hab neue akkus fürs telefon gekauft, weil meine mum vergisst das ding in die ladestadion zu stopfen, deswegen wars jetzt halt leer. worst case. jedenfalls hat sie schwierigkeiten auf die toilette zu gehen, vielleicht bemerkt sies zu spät, jedenfalls war eine nette spur von wohnzimmer zur toilette und auf dem sessel natürlich auch. habs mal notdürftig gereinigt. meine schwester kommt jetzt heute abend, wir schauens uns nochmal gemeinsam an und werden ggf. nochmal den notdienst anrücken lassen.

mein vater war ja gestern abend noch bei mir und hat seine sachen geregelt, also im sinne letzter wille usw, falls die op schief geht. ansich vernünftig. ich muss aber gestehen, moment wandel ich gerade auf schmalem grat. heute habe ich nochmal geschäftlich bisschen freiraum rauschlagen können, morgen ist aber wieder komplett alltag angesagt mit diversen terminen. dazwischen bei meiner mum vorbeigucken und hoffen, das die op gut verläuft. bin grad echt alle.
 
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