Moranthir
GröBaZ
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Das empfindest du vielleicht so, aber so meine ich es nicht. Hatten wir bei der TTIP Diskussion ja schon: ich sehe, dass die meisten Systeme ordentlich funktionieren und verstehe die Hysterie und Schwarzmalerei unserer Generation nicht. Mir missfällt auch die fast schon als Feindseligkeit zu bezeichnende Einstellung vieler zu unserem Staat und den ihm innewohnenden System sehr. Ohne, dass es jemals zu einem nachweisbaren Nachteil für irgend einen Bürger gekommen wäre, wird etwa pauschal unterstellt, dass der Verfassungsschutz eigentlich nur vorhat die Bürger auszuspionieren um...ja, was dann eigentlich zu tun? Um das vierte Reich zu errichten? Es ist als ob ein Haufen Leute Orwell geraucht hätten und zwischen erfolgreichem Staatsbetrieb und kurz bevorstehender Dystopie nicht mehr unterscheiden können, was ich mir nur mit wohlstandsinduzierter Langeweile und einer heimlichen Sehnsucht, danach, dass endlich irgendwas krasses passiert, erklären kann.
Ich habe dir doch da schon erklärt, dass ich wenig Angst vor der Dystopie habe, auch wenn man heavy tailed Verteilungen nicht komplett außer Acht lassen sollte. Nur Kritiker glaubt, dass es einen großen Plan der Reptiloiden gibt. Aber letztlich sind es Menschen, die auf die Daten Zugriff und damit eine gewisse Macht haben und diese auch missbrauchen. So wie in den Verfassungsschutzaffären in Thüringen (also in dem Fall Macht, nicht Daten).
Natürlich funktioniert das System insgesamt ziemlich gut. Ohne sichtbare Kritik am Vorgehen der verschiedenen Gewalten wäre es durchaus denkbar, dass es schlechter funktionieren würde. Ich verstehe einfach nicht, wie du sämtlicher TTIP oder Datenschutzkritik mit Hohn begegnest. Das ist mir völlig unbegreiflich.
Wann funktioniert ein System denn nicht mehr? Wann darf man denn "Böses" vermuten? Und darf man sich auch über uncoole Aktionen aufregen, wenn sie nicht vollzogen wurden, um den Bürger zu versklaven? Ich frage mich wirklich, wo die Grenze ist und Kritik nicht mehr jovial belächelt wird.
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