Bisher dachte ich, wir reden von Clawg und mir. Da morphium es vor 10 Posts zu einer Uhrzeit postete, in der kein normaler Mensch auf ist (ist gelogen, ich weiß), hab ich den nicht gelesen. Im übrigen ist er der erste und einzige, der sich zu geäußert hat. Es bedeutet nicht, dass er der einzige ist, der sich so positioniert - nur hat er es als einziger getan.
Zu deinem zweiten Post möchte ich nur folgendes sagen: lies ihn dir noch einmal durch und du weißt hoffenlich dann, was ich meine.
Ums kurz zu machen: Durch den durch die Portale und Zeitungen, welche von der PR bezahlt werden oder sogar von der PR selbst verfasst werden, entsteht der Hype. Dann gehen die Leute, wie du ja auch schreibst, ins Kino.
Nur mal zur Information, worauf ich mich beziehe:
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Spiegelonline: "Winnetou erlebt sein blaues Wunder"
Aber darum geht es hier auch gar nicht. In "Avatar" ist der Plot stets nur eine Ausrede fürs nächste Spektakel, der Film ist letztlich als Jahrmarktsattraktion ausgelegt. Das ist zwischenzeitlich oft kurzweilig, am Ende aber einfach maßlos. Weil sich jede einzelne Wendung der Geschichte lange vorher absehen lässt, weil schon nach 20 Minuten klar ist, wie das Happy End wohl aussehen wird. Und weil Cameron, der das Drehbuch schrieb, die speziellen Kameras entwickelte und mitproduzierte, gerade zu dem Zeitpunkt, an dem man beginnt, die Geduld zu verlieren, den Öko-Kitsch noch einmal voll aufdreht: mit blauen Volksmassen, die sich vor der großen Schlacht im Takt eines allgegenwärtigen Ethnoschmalzsoundtracks hin- und herwiegen und der kein bisschen aufrüttelnden Ansprache ihres konvertierten Menschen-Führers lauschen. Eines retardierenden Momentes hätte diese ohnehin schon reichlich retardierte Geschichte nicht bedurft.
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fr-online:
Es gibt nichts, das man nicht bald ahnte im formelhaften Drehbuch. Da ist die Bewährungsprobe des Helden vor einem Muskelprotz von Nebenbuhler, und auch der tragische Häuptlingstod fehlt nicht.
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heise-online
Statt die Neugier der Zuschauer durch eine geheimnisvolle Alienrasse zu wecken, badet Avatar in stereoskopischen Stereotypen. Cameron beschränkt sich auf einen schnörkellosen Haupthandlungsstrang, den man leicht mit spannenden Intrigen und glaubwürdigeren Charakteren hätte würzen können. Nach einer Stunde hat man sich an der bunten Fauna des Planeten satt gesehen und ahnt das unvermeidliche Ende mit seiner großen Schlacht im festlich beleuchteten Regenwald, bei der Pfeil und Bogen über Raumschiffe und Maschinengewehre triumphieren, bereits voraus. Dazu noch ein mit kitschigen Ethno-Rhythmen untermalter Abspannsong mit den Harmonien von "My Heart will go on", und Weihnachten kann kommen.
Klar, es gibt auch positive Kritiken. Deswegen möchte ich auch in den Film, um mir dann ein eigenes Urteil zu bilden.