Insiderwissen aus der Finanzprodukt-Branche gefragt

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Hallo zusammen,

mich interessiert folgende Frage: ist es in der Finanzbranche möglich/üblich ein individuelles Angebot/Produkt zu bekommen oder haben die Vertreter keine Befugnisse dazu und halten sich an die Tarife/Produktangebote ihres Arbeitgebers?

Beispiel: bei Bausparkassen gibt es z.B. Bausparverträge mit Konditionen XYZ (Guthabenzins, Darlehenszins, Tilgungsrate, Gebühren usw.). Die Außendienstberater versuchen dann Kunden dafür zu finden. Kann man als Kunde irgendwas an diesen Konditionen ändern (z.B. besseren Zins, weniger Gebühren whatever), oder haben die Berater gar keinen Einfluss auf die Produkte, die sie verticken, und dementsprechend gar keinen Spielraum?

Bausparvertrag war jetzt nur ein Beispiel, dasselbe gilt natürlich für beliebige Verträge/Versicherungen/Anlagen usw. Bei KFZ-Versicherung habe ich von ein paar Fällen im Bekanntenkreis gehört, wo das Verhandeln sich gelohnt hat und man günstigere Konditionen bekommen hat. Es ist aber ein bisschen anders, denn dort hat man durch das Verhandeln einfach einen anderen günstigeren (existierenden) Tarif bekommen, den man zunächst nicht angeboten bekommen hat, in der Hoffnung, dass der Kunde auch so zustimmt. Was mich interessiert ist, ob es möglich ist etwas individuelles zu bekommen, was so zu sagen nicht (offiziell) existiert und worauf man sich mit dem Verkäufer einigt (also quasi wie im Möbel- oder Autohaus).

Vielleicht ist ja im Forum der ein oder andere Bankkaufmann/-frau oder Versicherungsvertreter dabei, der nichts dagegen hat sein Wissen zu teilen.

Danke im Voraus.
 

parats'

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Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man bei den Versicherungen immer handeln kann.
 
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Früher war es sehr üblich, dass so etwas ging.
Allerdings haben die Banken (Versicherungen nur eingeschränkt) mittlerweile begriffen, dass Umsatz nicht alles ist und die Sonderkonditionen oft den Gewinn auffressen und zudem noch absolut unmöglich zu verwalten sind. Durch solche willkürlichen Nebenabsprachen, die man in keinem standadisierten IT-System erfassen kann, sorgt die Bank intern für viel Chaos.
Deshalb sind viele (die meisten?) Institute mittlerweile dazu übergegangen, den Verkäufern solche Möglichkeiten nicht mehr einzuräumen.
Letztendlich kommt es auf das Insitut an aber es würde mich überraschen, wenn man heute bei einem "großen" Haus noch Sonderkonditionen heraushandeln könnte. Auf ein bereits existierendes aber günstigeres Standardprodukt kann der Berater einen aber natürlich immer verweisen und dann behaupten, es wäre eine Sonderkondition.
Ausgenommen sind natürlich reiche Kunden, wer genug Geld mitbringt kriegt eine Sonderbehandlung.
 
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Was die meisten Vermittler den Kunden als "Sondervereinbarung" verkaufen, ist ein grundsätzlich eingeräumter Spielraum, den sie bei jedem Kunden "hätten", aber nur einsetzen, wenn sie die Hoffnung haben, dadurch weitere Geschäfte an Land ziehen zu können. Ist aber beim Unternehmen nicht gern gesehen und senkt das interne "Rating" wenn man es zu oft nutzt ohne dass Zusatzgeschäft bei rum kommt und irgendwann wird einem die Option gestrichen.


Machen die Vermittler manchmal, um einen Fuß in die Tür zu kriegen. Aka "ich biete 'ne günstigere Haftpflicht/Hausrat, da sparen Sie 30€ im Jahr!



... und wo wir dabei sind, 'ne günstige Altersvorsorge hab ich auch noch!" (...und verdiene daran 2.000 € Provision wenn Sie den Vertrag bei mir unterschreiben ^^)
 
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Früher war es sehr üblich, dass so etwas ging.
Allerdings haben die Banken (Versicherungen nur eingeschränkt) mittlerweile begriffen, dass Umsatz nicht alles ist und die Sonderkonditionen oft den Gewinn auffressen und zudem noch absolut unmöglich zu verwalten sind. Durch solche willkürlichen Nebenabsprachen, die man in keinem standadisierten IT-System erfassen kann, sorgt die Bank intern für viel Chaos.
Deshalb sind viele (die meisten?) Institute mittlerweile dazu übergegangen, den Verkäufern solche Möglichkeiten nicht mehr einzuräumen.
Letztendlich kommt es auf das Insitut an aber es würde mich überraschen, wenn man heute bei einem "großen" Haus noch Sonderkonditionen heraushandeln könnte. Auf ein bereits existierendes aber günstigeres Standardprodukt kann der Berater einen aber natürlich immer verweisen und dann behaupten, es wäre eine Sonderkondition.
Ausgenommen sind natürlich reiche Kunden, wer genug Geld mitbringt kriegt eine Sonderbehandlung.

Also bei mir, zumindest vor noch 2 Jahren, war das kein Problem dem Kunden Sonderkonditionen einzutragen. Girokonten preisfrei zu stellen oder an der Zinsschraube zu drehen. Allerdings war/ist das bei immer von der Kompetenz abhängig gewesen, d.h. der normale Schaltermitarbeiter kann weniger an den Konditionen drehen als der Filialleiter/Bereichsleiter/Vorstand.
Interessant finde ich aber das du von willkürlichen Nebenabsprachen sprichst die Chaos im Zeitalter von IT bringen.
Es gibt durchaus Eingabemasken in die man die Sonderkonditionen eintragen konnte, wohingegen das früher wesentlich komplizierter zu verwalten war, aber vllt hast du da ja andere Erfahrungen gemacht.

Allerdings wird es zur Zeit sowieso schwierig Sonderkonditionen auszuhandeln. Niedrige Zinssätze drücken die Margen so weit nach unten, das es kaum noch Spielraum gibt. Außerdem musste man schon ein guter Kunde sein um eine gute Basis zum Handeln zu haben.
 
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Früher konnte man ja auch viel einfacher die Leute über den Tisch ziehen als heute, mittlerweile vergleicht doch jeder drölf Jahre im Internet und informiert sich.
Außerdem sind die Verbraucherschutzvorgaben ja mittlerweile sehr hoch.
Letztendlich wird man doch bei "beratungs" Gesprächen immer nur mit vorgefertigten Floskeln abgefertigt und es wird versucht einem irgendwas aufzuschwatzen.
Ich würde im Zweifel sagen "das und das will ich nicht/anders, wenn sie mir das nicht geben, dann frage ich so lange bei Konkurrenten bis es mir einer zugesteht"
 
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Klingt eigentlich ermutigend. Ich versuchs mal.
 
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Bei seriösen Versicherern / Banken ist es nur sehr eingeschränkt bis gar nicht möglich, die Vertragskonditionen zu ändern. Während Banken den Kunden durch Zinsen so oder so ausnehmen, müssen Versicherungen die Schäden der Kunden ja irgendwie durch die Beiträge decken. Daher kann man bestimmten Kunden nicht einfach einen geringeren Beitrag gönnen und damit das Geschäft für alle anderen Kunden kaputt machen.

So haben bestimmte Makler ganze Unternehmen zerstört. Sie sagten, sie würden dem Unternehmen 100.000 neue Kunden bringen, wenn sie einen 30% Rabatt bekommen (Zahlen nur als Beispiel). Der Manager der Versicherung ging darauf ein, weil ihn nur seine Quartalszahlen interessierten. Langfristig konnte die Versicherung die Schäden aber nicht decken und müsste die Beiträge FÜR ALLE massiv erhöhen, wodurch die Kunden woanders hingingen.

Zu deiner Frage: Viel Fragen hilft immer. Der Vertreter wird meist mit dem teuersten Produkt anfangen. Da einfach nach alternativen Tarifen / Produkten fragen. Das macht man beim Fernseherkauf ja auch ;)

Wenn der Vertreter (Bank, Versicherung spielt keine Rolle) wirklich die Bedingungen extra für dich ändert, kann das folgende Gründe haben:

  • Du bist ein geiler Typ wie Christian Wulff und man verspricht sich eine langfristige "Partnerschaft"
  • Höchst unseriöses Unternehmen, das nicht langfristig plant
  • Am wahrscheinlichsten: Der Vertreter denkt nur an seine Provision und will dir um jeden Preis etwas verkaufen.

Du siehst also, es gibt immer einen Haken. Nimm dir also viel Zeit für die wichtigen Gespräche und Vergleiche mit anderen Produkten. Nimm deren Vorschläge ruhig immer mit und lass dir erklären, warum die besser sind. Bei Versicherung ist immer wichtig, dass nicht nur Preise, sondern auch Leistungen verglichen werden, sonst bleibt man nachher auf 10.000 Euro sitzen.
 
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Bei seriösen Versicherern / Banken ist es nur sehr eingeschränkt bis gar nicht möglich, die Vertragskonditionen zu ändern. Während Banken den Kunden durch Zinsen so oder so ausnehmen[...]

Banken verdienen sich dumm und dämlich an Kontoführungsgebühren, Banken arbeiten immer nur hoch spekulativ mit Kundeneinlagen und Banken nehmen auch Kunden durch Zinsen aus. Ich frag mich woher der ganze Hass immer auf seriösen Banken kommt. Klar es gibt schwarze Schafe und ja oft werden den Kunden auch Zusatzprodukte ohne Ende verkauft die keiner braucht, aber warum soll das Schlimmer sein als ein Unternehmen das alle 1-2 Jahre Handys auf den Markt bringt die sich auch jeder kaufen soll?

Man muss sich, wie ich finde, auch einfach den Gegebenheiten anpassen und nicht zu jedem Vertreter hinrennen der einem noch einen halben Prozent mehr geben kann. Später dann rumheulen das die bösen Banken wieder einen ausgenommen haben liegt eben auch oft an der "Noch-Mehr"-Mentalität. Ich will hier jetzt auch bestimmt keine Bank in Schutz nehmen, aber auch dort ist eben großer Konkurrenzdruck.
Aber aus meiner Erfahrung weiß ich eben, dass die meisten Anleger doch lieber auf den ein oder anderen Zinseuro sparen, anstatt zu "Finanzberatern" oder ähnlichem zu gehen.

Beim Rest stimme ich dir aber uneingeschränkt zu.
 
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Die Konditionen einfach so hinzunehmen ist in den meisten Fällen dumm. Beim Auto- oder Möbelkauf würde niemand auf die Idee kommen ohne Verhandeln zu kaufen. Wo ist bei Finanzprodukten der große Unterschied?
 
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Eventuell dabei, dass du bei einem Auto den Einkaufswert hast und dadurch eine exakte Marge gegeben hast, während es bei Finanzprodukten auf eine Vielzahl von Faktoren ankommt, wie z.B. Refinanzierung, Markterwartung, Gesetzliche Faktoren wie BASEL III, etc.
 
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Banken verdienen sich dumm und dämlich an Kontoführungsgebühren, Banken arbeiten immer nur hoch spekulativ mit Kundeneinlagen und Banken nehmen auch Kunden durch Zinsen aus. Ich frag mich woher der ganze Hass immer auf seriösen Banken kommt. Klar es gibt schwarze Schafe und ja oft werden den Kunden auch Zusatzprodukte ohne Ende verkauft die keiner braucht,

Vielleicht weil mir in der Branche auf Anhieb mehr schwarze Schafe als seriöse Banken ins Gedächtnis kommen. Welche Banken würdest Du denn seriös nennen? Und der Vergleich mit Deinem Handy ist ein schlechter Scherz.

Man bindet sich nun mal extrem langfristig durch seine Unterschrift an dieses Finanzunternehmen, will man diese Verträge schnell lösen muss man meist extrem drauf zahlen. Allgemeiner Tenor: "selbst schuld hättest halt mal alles gelesen oder nachgefragt wenn du es net verstehst". Aber diese Blöcke an Papier kann man ohne sich ein Wochenende zu vergraben gar nicht mehr durchdringen. Und selbst dann hat man noch so viele Fragen, die einem der "nette Berater" natürlich gerne erklärt, allerdings ist der ja befangen, also kann ich mir nicht sicher sein das er mir die Sachen wirklich erklärt oder nur versucht mich rumzukriegen wie auf dem Abschlussball.

Ständig wird gebetsmühlenartig vorgebetet das man nur unterschreiben soll was man verstanden hat. Seit dem ich mich daran halte habe ich noch genau einen Vertrag unterschrieben, die Finanzierung meines Hauses. Aber was mir da von Banken versucht wurde für ein Bullshit aufzuschwätzen war nicht mehr feierlich. Da wurden Fantasyzinsen mit parallelen Bausparverträgen/Wohnriestern, usw... in Aussicht gestellt und natürlich als BESTE Lösung angeboten und dann ist natürlich der Kunde angeblich der Schuldige weil er ja sooo Gierig ist. Kein Wunder wenn man sich mal zu Gemüte führt was diese Verkaufsprofis einem für eine Gehirnwäsche verpassen. Mehr als einmal bin ich wütend aus den Büros raus (mein persönliches Highlight war die Deutsche Bank) weil mir null meine Fragen beantwortet wurden, sondern nur Verkaufs-Schema-F-Programm ablief. Die wollen Dich alle auf dem Stuhl sitzen haben um Dich dann bei Kaffee und Wasser zu belabern und das ganze als Beratung zu tarnen. Es gab genau eine Bank, die mir sogar am Telefon nach einem Interview basierend auf meinen Angaben ein verbindliches Angebot ohne jeglichen Bullshit und Zusatzkram gemacht hat. Allen anderen Banken war das ohne "umfassende Beratung" nicht möglich.

Also kommt mir nicht mit Seriösität, die Zeiten sind rum, wenn es sie jemals gab. Es geht um Abschlüsse und Provisionen. Und wer dabei der Geilste ist! Hat am Ende der Kunde noch was davon um so besser, aber wenn nicht ist auch gut, hätte er halt mal das Kleingedruckte gelesen.
 

parats'

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Abgesehen davon kriegen die normalen Berater in den Filialen einen mega Druck von oben.
Ich hab eine bekannte bei der HASPA, die ist dort damals durch die Ausbildung und hat danach noch ca. 2 Jahre dort gearbeitet. Die Geschichten waren nicht feierlich, da selbst ein Auszubildender ab dem zweiten Lehrjahr komplett bewertet wird. Liegst Du unter deinem Schnitt von x Verträgen gibt es Standpauken vom Abteilungsleiter.
 
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Ich hasse Banken schon alleine für ihr Privileg Geld von der Zentralbank für einen Zins der gegen Null geht zu leihen und das dann mit fetten Aufschlägen weiterzuverleihen - natürlich nur gegen dicke Sicherheiten. Eigene Leistung: Null, aber dick abcashen und sich dafür noch feiern.

Ja und das bringe ich als Master of Science in VWL. Ich weiß wie wichtig Banken sind, aber ich weiß auch was für unglaubliche Privilegien sie genießen und wie unbescheiden sie sind. Und das kotzt mich an.

Bei einem entsprechend guten Angebot, würde ich natürlich trotzdem bei einer Bank arbeiten :deliver:
In dieser komischen Gesellschaft wo jeder eine ganz besondere Sternschnuppe ist, ist sich jeder selbst der Nächste.
 
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Bei jeder richtigen Bank mit eigenen Filialien gibt es gewisse Spielräume für Sonderkonditionen. Fast immer schon auf Ebene des Kundenberaters, eine Ebene höher im Regelfall dann schon sehr weitreichende.

Eine ganz andere Frage ist, ob man diese als nahezu mittelloser Student verhandeln kann. Möglicherweise musst Du ihnen von Deiner schwerreichen Oma erzählen, die Dir demnächst einen 8-stelligen liquiden Betrag vererben wird für den Du schon einmal den perfekten Anlageberater austesten möchtest.
 
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Ich bin kein mittelloser Student :)
Der jetzige Stand ist, dass die Konditionen fix sind und keine Änderung möglich ist, aber ich könnte Werbegeschenke (Amazon-, Tankgutscheine usw.) bekommen. Die Frage ist in welchem Wert, aber da muss ich dran bleiben und auch beim Rest nicht nachgeben.
 

parats'

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lol Tankgutscheine als Sonderkondition von Bank. :rofl:

Bitte sofort die Bank wechseln.
 
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Mir wollte jemand bei Abschluss der Immobilienfinanzierung bei Ihm einen Gutschein über 100 Euro für ein Möbelhaus meiner Wahl geben??? :deliver:
 
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Hab mir nun 600€ Startguthaben ausgehandelt.
 
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Bausparvertrag. 200k (bzw. 4 Verträge á 50k). 100 Ansparen + 100 Darlehen.
Entspricht ca ~10% der Gesamtkosten (Guthabenzins - Abschlussgebühr - Darlehenszins). Ist wahrscheinlich ein "üblicher" Nachlass, wenn man fragt. Die meisten tun das nicht.
 

Scorn4

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Bei Leuten, die alles möglichst billig und wenig Kosten oder mit viel Extra obendrauf haben möchten, habe ich immer das Gefühl, dass diese am ehesten das Opfer von Lockangeboten werden.

Wofür brauchst du eigentlich einen Busparvertrag?
Du bekommst heute einen schlechten Guthabenszins für das versprechen, später schlechte Darlehenskonditionen zu erhalten.
 
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Wofür brauchst du eigentlich einen Busparvertrag?
Du bekommst heute einen schlechten Guthabenszins für das versprechen, später schlechte Darlehenskonditionen zu erhalten.

Mir wurde der Bausparvertrag zur Anschlussfinanzierung als "Sicherung der historischen Niedrigzinsen" angepriesen :deliver:
Allerdings bietet er in der Tat eine gewisse Zinsrisikominimierung. Würde dennoch keinen abschließen.
 
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Bei Leuten, die alles möglichst billig und wenig Kosten oder mit viel Extra obendrauf haben möchten, habe ich immer das Gefühl, dass diese am ehesten das Opfer von Lockangeboten werden.

Wofür brauchst du eigentlich einen Busparvertrag?
Du bekommst heute einen schlechten Guthabenszins für das versprechen, später schlechte Darlehenskonditionen zu erhalten.

Geht zwar am Thema vorbei und ich möchte keine Diskussion über Bausparverträge anfangen, aber eins muss man kommentieren. Der Weg zum Darlehen ist vielleicht nicht einfach und lohnt sich nicht in jedem Fall, aber die Behauptung Darlehenskonditionen von Bausparverträgen wären schlecht ist ziemlich der größte Bullshit, den man von sich geben kann.

Oder gibt es einen anderen Kredittyp mit beliebigen Sondertilgungsrechten und einem vergleichbaren Darlehenszins?
 
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Bausparvertrag. 200k (bzw. 4 Verträge á 50k). 100 Ansparen + 100 Darlehen.
Entspricht ca ~10% der Gesamtkosten (Guthabenzins - Abschlussgebühr - Darlehenszins). Ist wahrscheinlich ein "üblicher" Nachlass, wenn man fragt. Die meisten tun das nicht.

Die Gesamtkosten wären Guthabenzins - Abschlussgebühr - Darlehenszins - Tagesgeldzins.
Du darfst nicht vergessen, dass das Guthaben auch an anderer Stelle verzinst werden würde, vom Guthabenzins ist also nur die Differenz zu dem, was du auf deinem Tagesgeldkonto kriegen würdest, anzurechnen.

Generell lohnen sich Bausparverträge meist eher für die Bank als für den Sparer. Ich würde keinen abschließen.
 
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Generell lohnen sich Bausparverträge meist eher für die Bank als für den Sparer. Ich würde keinen abschließen.

Mich nervt vor allem an einem Bausparvertrag, dass das Geld eine Zeit braucht, bis es zur Verfügung steht, selbst wenn der Vertrag zuteilungsreif ist. Und wenn man seine Immobillie/Baugrundstück gefunden hat, dann muss es schnell mit der Finanzierung gehen.
Der Vertrag meiner Frau war zwar zuteilungsreif, dennoch haben wir 2 Monate drauf warten müssen, bis dahin war die Finanzierung mit EK-Anteil längst durch, hätten wir gewartet wäre der Bauplatz wahrscheinlich weg gewesen.
Was bringt der Bausparvertrag dann einem groß? Das es schneller geht haben wir an meinem Bausparvertrag gesehen. Den haben ich damals durch meinen Arbeitgeber als vermögenswirksame Leistung genommen, sonst nicht bespart (waren dann auch nur 2,5k drinnen). Dann musste ich den natürlich kündigen und 3% Abschlag in Kauf nehmen (dann lohnt sich der sich zinstechnisch nicht mehr, aber darum ging es ja nicht). Da war das Geld aber dann innerhalb von wenigen Tagen da.

Mein Fazit ist daher das wie von MV: ich würde keinen mehr empfehlen :deliver: Wenn man Geld hat und bald was damit machen will muss es auf ein Tagesgeldkonto.

Preisfrage:
Was kann man machen wenn man längerfristig ohne "Berater" anlegen will, ohne all zu viel Zeit zu investieren?
 
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Portfolio mit breit aufgestellten etf Fonds?
 
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Wir können ja ein anderes Thema aufmachen und über Finanzprodukte reden.
Dieses Thema kann zu. Meine Lektion aus der Geschichte ist, dass man bei Finanzprodukten wahrscheinlich noch viel leichter als bei allen Produkten verhandeln kann, denn die Konditionen mögen zwar fix sein, aber der Anbieter kann auf das spätere Konto problemlos einen bestimmten Betrag einzahlen.
 
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Um warum nicht einfach hier darüber weiterreden?

"Insiderwissen aus der Finanzprodukt-Branche gefragt"

Passt doch vom Titel her auch zu Anlageproduktempfehlungen?
@Moon: danke für den Input, wird wohl auf sowas hinauslaufen dann. Hatte früher mal eine Fondax, der scheint aber übel in Verruf geraten zu sein?
 
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Ja, ein weltweit diversifiziertes ETF-Portfolio ist wahrscheinlich das geschickteste. Jeweils ein ETF auf MSCI US, Europe und Emerging Markets reicht eigentlich schon. Jeweils grob ein Drittel des Geldes, das in Aktien gehen soll, investieren und dann nicht mehr anfassen. Damit hat man Kosten minimiert und man nimmt die weltweite Wirtschaftsentwicklung mit.
Natürlich sollte trotzdem ein Teil in Anleihen stecken oder als Tagesgeld vorgehalten werden. So gob 70% Aktienquote sind in jungen Jahren wahrscheinlich eine gute Idee, wenn man das Geld nicht direkt braucht.
 
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Da kannst du aber auch schön Pech haben, wenn du die kohle irgendwann brauchst und dann die Weltwirtschaft gerade am Arsch ist. Wer seine Kohle 2008 in Aktien angelegt hatte, konnte in den meisten Fällen erst 2012 und später wieder an das Geld ran, ohne Verluste in Kauf zu nehmen.
Und ich finde es gar nicht mal so einfach zu sagen "in den nächste fünf Jahren brauche ich mein Geld nicht". Dann möchtest du doch gerne eine Immobilie kaufen und deine Aktien stehen schlecht (trotz großer Streuung) und dann kannst du es vergessen. Das sollte man auf jeden Fall bedenken.
 
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Das meinte ich mit "wenn man das Geld nicht direkt braucht". Ob man eine Immobilie kaufen will oder nicht sollte man sich schon durchaus ein paar Jahre vorher überlegen :)
 

parats'

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Aktien halte ich auch nur für bedingt geeignet im Bezug auf Immobilien.
 
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Ich kaper den Thread mal eben für eine Frage: Bei Indexfonds wird ja die TER angegeben, die Überblick über die Kosten geben soll und zwar in Prozent des Nettoinventarwerts der gesamten Fonds. Nur wieviel Geld muss ich denn jetzt persönlich bezahlen? Kriege ich das irgendwie raus?
 

Benrath

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Da kannst du aber auch schön Pech haben, wenn du die kohle irgendwann brauchst und dann die Weltwirtschaft gerade am Arsch ist. Wer seine Kohle 2008 in Aktien angelegt hatte, konnte in den meisten Fällen erst 2012 und später wieder an das Geld ran, ohne Verluste in Kauf zu nehmen.
Und ich finde es gar nicht mal so einfach zu sagen "in den nächste fünf Jahren brauche ich mein Geld nicht". Dann möchtest du doch gerne eine Immobilie kaufen und deine Aktien stehen schlecht (trotz großer Streuung) und dann kannst du es vergessen. Das sollte man auf jeden Fall bedenken.

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Scorn4

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Geht zwar am Thema vorbei und ich möchte keine Diskussion über Bausparverträge anfangen, aber eins muss man kommentieren. Der Weg zum Darlehen ist vielleicht nicht einfach und lohnt sich nicht in jedem Fall, aber die Behauptung Darlehenskonditionen von Bausparverträgen wären schlecht ist ziemlich der größte Bullshit, den man von sich geben kann.

Oder gibt es einen anderen Kredittyp mit beliebigen Sondertilgungsrechten und einem vergleichbaren Darlehenszins?

Sondertilgungsrechte sind der große Vorteil beim Bausparvertrag?
Nicht nur muss man einen Bausparvertrag ohnehin in einer bemerkenswert kurzen Zeit zurückzahlen. Darüber hinaus habe ich noch nie jemanden erlebt, der Sondertilgungsrechte überhaupt nutzt. Aber irgendwie sind alle bereit und willig, für diese nie genutzte Recht bares Geld zu bezahlen.

Alle Bausparverträge, die mir in den letzten 5 Jahren untergekommen sind, sind für die Darlehensoption komplett nutzlos gewesen. Für diese Option haben die Anleger durch die Bank schlechte Zinskonditionen in Kauf genommen. Da der Zinstrend weiter bergab geht, wieso bausparen?!
 
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Sondertilgungsrechte sind der große Vorteil beim Bausparvertrag?
Nicht nur muss man einen Bausparvertrag ohnehin in einer bemerkenswert kurzen Zeit zurückzahlen. Darüber hinaus habe ich noch nie jemanden erlebt, der Sondertilgungsrechte überhaupt nutzt. Aber irgendwie sind alle bereit und willig, für diese nie genutzte Recht bares Geld zu bezahlen.

Alle Bausparverträge, die mir in den letzten 5 Jahren untergekommen sind, sind für die Darlehensoption komplett nutzlos gewesen. Für diese Option haben die Anleger durch die Bank schlechte Zinskonditionen in Kauf genommen. Da der Zinstrend weiter bergab geht, wieso bausparen?!

Nicht der große Vorteil, aber mit Sicherheit ein Vorteil. Und was heißt "in einer bemerkenswert kurzen Zeit zurückzahlen"? Absolut jede Finanzierungsart muss so gewählt werden, dass man die Tilgungsrate gefahrlos stemmen kann, damit man im Fall der Fälle nicht alles verliert. Es ist dabei absolut egal, ob es dabei um Bauspardarlehen, 0%-Finanzierung vom Media Markt oder sonst irgendwas geht. Nur eine von vielen goldenen Regeln lautet z.B. mit nur einem Gehalt rechnen. D.h. aber automatisch, dass wenn alles gut geht, dass man seinen Kredit DEUTLICH (mindestens Faktor 2) länger zurückzahlt als man könnte. Sprich die Kosten der Finanzierung sind oft UNNÖTIG mindestens 2 Mal, oder bei >10jährigen Krediten unberechenbar, höher als sie sein könnten. Dank Sondertilgung hat man eine sichere Tilgungsrate für den schlimmsten Fall, kann aber falls alles gut läuft die unnötigen Kreditkosten vermeiden.

Das ist aber wie gesagt nicht der große Vorteil. Der große Vorteil für mich ist die Planbarkeit. Wenn man in sagen wir mal 7 Jahren ein Haus kaufen möchte, dann weiß man weder was das Haus in 7 Jahren kosten wird, noch zu welchen Konditionen man dann einen Kredit bekommt. Mit Bausparvertrag weiß man zumindest die Kreditkosten und kann sie in die eigenen Rechnungen einplanen. Selbstverständlich können die Kreditkosten in 7 Jahren niedriger sein, dann hat man sich eben verzockt. Man hat aber einen Plan der auch mit den alten Kosten realisierbar ist. Der umgekehrte Fall, dass die Kreditkosten steigen, ist aber genauso wahrscheinlich, kann aber jegliche Kaufpläne zunichtemachen.
 
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Scorn4

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Es erstaunt mich immer wieder, mit welchem Marketinggeschwätz der Durchschnittsbürger sich seinen finanziellen Nachteil schönredet. Und meint, er hätte Recht.

edith:

Der umgekehrte Fall, dass die Kreditkosten steigen, ist aber genauso wahrscheinlich, kann aber jegliche Kaufpläne zunichtemachen.

Genauso wahrscheinlich?

zinsentwicklung-20jahre-klein.jpg


Erzähl mir mal, was du da siehst, wie das kam und was Deine Prognose (und warum) für die Zukunft ist.
Und dann erzähl mir, warum ein Bausparvertrag superklasse ist.
 
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Naja viel tiefer können die Zinsen nicht fallen, sie sind ja jetzt nahe 0 und werden kaum auf minus 8% gehen :)
Zudem ist die historische Entwicklung generell kein zuverlässiger Indikator für die zukünftige Entwicklung.

Aber natürlich hast du Recht, der Bausparvertrag ist letztendlich eine Zockerei auf die Zinsentwicklung. Aber diese Zockerei ist mit hohen Gebühren verbunden.

Die Bank gewinnt bei komplexen Produkten immer. Beusparverträge sind recht komplex. Die Banken sind auch nicht doof und preisen die Dinger schon so, dass sie am Ende besser dastehen. Als Laie sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass die Bank, die sich ja deutlich besser mit so etwas auskennt, die Preise und Konditionen für den Kram immer so festsetzt, dass sie selbst denkt, zu gewinnen. Sonst würde es das Produkt nicht geben.
Neben dem Gewinn der Bank muss sie aber auch alle ihre Kosten decken. Deshalb kommt auf die Marge, die bei solchen Verträgen eingepreist wird, nochmal die Kostenkomponente hinzu. Je spezieller/komplexer der Vertrag desto größer ist diese. Bei Massenware wie Bausparverträgen ist die allerdings eher gering, was sie trotz der Komplexität immerhin zu einem der weniger grauenhaften Finanz-Fehler macht.

Klar, es gibt auch Banken die Fehler machen. Die Scala-Verträge der Sparkassen, die vor kurzem durch die Presse gingen, sind so ein Fall. Da hat die Bank einfach groben Mist gebaut und Verträge angeboten, die mal nicht für sie selbst sondern für den Kunden vorteilhaft waren. Was in so einem Ausnahmefall passiert haben wir dann ja auch gesehen - selbst die "nette" Sparkasse (also keine böse Investmentbank sondern die liebe Nette örtliche Bank) hat sich mit allen juristischen Mitteln gewehrt, um ihre vertraglichen Konditionen nicht erfüllen zu müssen, nachdem sie gemerkt haben, dass sie mal ausnahmsweise am schlechteren Ende des deals saßen.
 
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