Inflation & Rezession 2022

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Inflation steigt im Mai unerwartet deutlich auf 7,9 Prozent

Die Preise in Deutschland sind im Mai noch schneller gestiegen als von Experten erwartet. Verantwortlich für die Teuerung sind die Pandemie und der Krieg in der Ukraine.


Unerwartet und natürlich die Ukraine. Dabei ist die Inflation bereits vor dem Ukrainekrieg losgerannt - anyway: Kann es sein, dass wir uns in unerforschtem Gebiet befinden? Idr. versucht man ja, Parallelen zu vergangenen Zeiten zu finden. Zu den 70er und 20er das vergangenen Jahrhunderts. Es gibt durchaus Schätzungen, dass wir am Beginn einer deglobalisierung stehen. Für die aufgeblähten Berge an Staatsschulden wäre eine moderate Inflation eine Wohltat: Die Frage ist halt, ob das jetzt ein Tschernobyl-artiges Gemisch ist, während man noch hört "not great, not terrible", kurz bevor das Ding in den Automodus startet. In Europa defacto immer noch Minuszinsen und weiterhin ordentlich Geldschwämme ins System, die Argumentation der EZB lautet, die Inflation sei maßgeblich Energiegetrieben und ein günstiger Euro flankiere die europäischen Produkte auf dem Weltmarkt (verschweigt aber im Gegenzug, das alle Energieimporte gleichzeitig weiterhin teurer werden) - will ergo erst ab Herbst zaghaft an der Zinsschraube drehen.

Gleichzeitig werden Stimmen laut (insbesondere in den USA), dass die steigenden Gehälter das eigentliche Problem sind. Powell hat sogar insbesondere diesen Satz losgelassen "U.S. Federal Reserve says its primary goal is ‘to get wages down’". Hmkay.

Also: Als Corona losging, gabs Stimmen, dass wir vor einem üblen Jahrzehnt stehen. Das scheint sich ja gerade zu bewahrheiten, Glaskugel hin, Glashugel her. Wie geht ihr damit um, was sind eure Prognosen und Meinungen.
 
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parats'

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Sind wir mal ehrlich - die ganzen Propheten die seit bald 10 Jahren predigen, dass der große Zusammenbruch bald kommt, laufen gerade heiß.
Endlich scheint sich am Horizont mal was substantielles anzubahnen und sofort sind sie da und sehen sich bestätigt.
Das die Störung von Lieferketten, Pandemie und Krieg das vielleicht größere Problem sein könnten ist natürlich nur vorgeschoben und die expansive Geldpolitik der EZB wird dafür verantwortlich gemacht.
 
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darf ich die ot-like antworten so deuten, dass für euch soweit alles cool ist und ihr von der inflation kaum bis gar nicht betroffen seid und rezessionsgeschwurbel für unrelevant weil aluhut haltet?

:deliver:

€dit:
Sind wir mal ehrlich - die ganzen Propheten die seit bald 10 Jahren predigen, dass der große Zusammenbruch bald kommt, laufen gerade heiß.
Endlich scheint sich am Horizont mal was substantielles anzubahnen und sofort sind sie da und sehen sich bestätigt.
Das die Störung von Lieferketten, Pandemie und Krieg das vielleicht größere Problem sein könnten ist natürlich nur vorgeschoben und die expansive Geldpolitik der EZB wird dafür verantwortlich gemacht.

naja, das klingt jetzt schon despektierlich. zu den 10 jahre predigen könnte man auch erwidern: "they may be early, but they're not wrong". der immobilienmarkt ist insbesondere in den usa wieder extrem aufgebläht, 2008 reloaded oder 2008 never ended ist da schon irgendwie naheliegend. gibt ja auch dieses schöne meme von vermögen musk, gates, zuckerberg & co. 2008 und 2022, d.h. liquidität wurde in den markt gepumpt, sie sammelt sich eben nur sehr deutlich "oben" an. ich seh da durchaus instabilität in den nächsten jahren auf uns zukommen, stichwort sozialer frieden. ich glaube, richtung herbst, wenn die ersten abrechnungen und modifizierten vorauszahlungen für strom/gas bei uns aufschlagen, wirds auch hierzulade ungemütlicher.
 
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parats'

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Beim täglichen Einkauf merke ich es kaum. Bezogen auf die Energiepreise müsste ich das kommende Jahr abwarten, denn als Mieter leiste ich immer nur einen monatlichen Abschlag.
Alles andere ist halt ziemliche Kaffeesatzleserei und so wie ich das wahrnehme waren auch die meisten Ökonomen davon überrascht.
Außer natürlich Hans Werner Sinn, der hat es an der Ketchupflasche bereits erklärt und als erster gewusst.
 
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völlig unbemerkt wird das jedenfalls nicht laufen :deliver:

neutarife gibts derzeit für 45,70 Cent/kWh strom und 15,94 Cent/kWh für gas.
 

parats'

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völlig unbemerkt wird das jedenfalls nicht laufen :deliver:

neutarife gibts derzeit für 45,70 Cent/kWh strom und 15,94 Cent/kWh für gas.
Zum einen haben wir 2021 die CO² Abgabe eingeführt und zum anderen ist der gerade Strompreis zu 2/3 staatlich reguliert. Das Energie in Deutschland relativ teuer ist, haben wir hier alle schon mehrmals festgestellt. Es hat auch nie jemand behauptet (außer Jürgen Tritin und seine Kugel Eis), dass die Energiewende günstig wird. Aber die aktuellen Energiekosten lassen sich wohl eher der geopolitischen Lage, als der Energiewende selbst oder gar der EZB zuschreiben. Wichtig ist doch am Ende, was man als Lehre daraus mitnimmt und wie man den wirklich betroffen und einkommensschwachen hilft.
Deutschland hat sich seit Jahrzehnten in eine Abhängigkeit von Pipelinegas begeben. Das Firmen wie BASF hier Infrastruktur für Förderrechte in Sibirien tauschen wird auf einmal dann zum Problem, wenn die geopolitische Lage etwas ernster wird und Russland als Lieferant für die billigste Form des Erdgas ausfällt. Hat komischerweise vorher keinen gejuckt.
naja, das klingt jetzt schon despektierlich. zu den 10 jahre predigen könnte man auch erwidern: "they may be early, but they're not wrong". der immobilienmarkt ist insbesondere in den usa wieder extrem aufgebläht, 2008 reloaded oder 2008 never ended ist da schon irgendwie naheliegend. gibt ja auch dieses schöne meme von vermögen musk, gates, zuckerberg & co. 2008 und 2022, d.h. liquidität wurde in den markt gepumpt, sie sammelt sich eben nur sehr deutlich "oben" an. ich seh da durchaus instabilität in den nächsten jahren auf uns zukommen, stichwort sozialer frieden. ich glaube, richtung herbst, wenn die ersten abrechnungen und modifizierten vorauszahlungen für strom/gas bei uns aufschlagen, wirds auch hierzulade ungemütlicher.
Wenn man jeden Tag durch die Straße rennt und laut Feuer schreit, dann wird man irgendwann unglaubwürdig.
Davon ab sollte man jetzt nicht die asset price inflation mit den aktuell steigenden Preisen vergleichen. Bei ersteren kann man durchaus die Geldpolitik als Ursache ausmachen, da sich die Rendite einfach verschoben und weg von Staatsanleihen und festverzinslichen Asstes bewegt hat. Da bleibt dann wenig Ausweichmöglichkeit. ;)
 

haschischtasche

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Erstmal die mit Corona angekündigte große Deflation abwarten und dann weitergucken. :ugly:
 
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Wenn man jeden Tag durch die Straße rennt und laut Feuer schreit, dann wird man irgendwann unglaubwürdig.
Davon ab sollte man jetzt nicht die asset price inflation mit den aktuellen steigenden Preisen vergleichen. Bei ersteren kann man durchaus die Geldpolitik als Ursache ausmachen, da sich die Rendite einfach verschoben hat und weg von Staatsanleihen und festverzinslichen Asstes bewegt hat. Da bleibt dann wenig Ausweichmöglichkeit. ;)
naja, ein paar der kritiken sind ja durchaus substanziell. gerade betreffend des aktienmarktes, wo eine preisfindung praktisch nicht mehr stattfindet und teilweise 60-70% des volumens über darkpools abgewickelt wird und sich eine marktmacht auf eine handvoll market makers konzentriert.

davon abgesehen, tu mir doch den gefallen und positionier dich. wo stehst du? ist das alles nur panikmache, die sache ist aber rocksolid und wir haben in einem überschaubaren zeitraum wieder normalisierte verhältnisse? definition normalisiert: durchschnittseinkommen kann sich eine immobilie leisten, energiepreis locker bedienen und entspannt konsumieren. größenordnung 2000-2018 als vergleich. oder gibt es hier potentielle veränderungen am horizont?
 

parats'

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davon abgesehen, tu mir doch den gefallen und positionier dich. wo stehst du? ist das alles nur panikmache, die sache ist aber rocksolid und wir haben in einem überschaubaren zeitraum wieder normalisierte verhältnisse? definition normalisiert: durchschnittseinkommen kann sich eine immobilie leisten, energiepreis locker bedienen und entspannt konsumieren. größenordnung 2000-2018 als vergleich. oder gibt es hier potentielle veränderungen am horizont?
Da kann ich mich nicht positionieren, da die Informationslage viel zu diffus ist. Wären die Probleme so monokausal, wie mancher immer tut, dann wäre das sicherlich einfach. Aber im aktuellen Umfeld muss man halt gucken, was sich wie entwickelt.
Vielleicht hört der Krieg morgen auf, China öffnet alle Häfen und die kommenden Nahrungsmittelprobleme der dritten Welt lassen sich noch irgendwie abwenden oder aber China annektiert Taiwan. Worauf ich hinaus will - es gibt nicht das eine Problem, das es zu lösen gilt, sondern viele kleine und alles hängt irgendwie miteinander zusammen.
 

Shihatsu

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OT crap entfernt, das hier ist NICHT das OT, danke.
 
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Da kann ich mich nicht positionieren, da die Informationslage viel zu diffus ist. Wären die Probleme so monokausal, wie mancher immer tut, dann wäre das sicherlich einfach. Aber im aktuellen Umfeld muss man halt gucken, was sich wie entwickelt.
Vielleicht hört der Krieg morgen auf, China öffnet alle Häfen und die kommenden Nahrungsmittelprobleme der dritten Welt lassen sich noch irgendwie abwenden oder aber China annektiert Taiwan. Worauf ich hinaus will - es gibt nicht das eine Problem, das es zu lösen gilt, sondern viele kleine und alles hängt irgendwie miteinander zusammen.
und das hat null auswirkungen auf deine lebensentscheidungen? du triffst die also losgelöst, weil das ja ohnehin nicht monokausal und alles sehr kleinteilig ist?
 
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Deutschland ist (für ein so wohlhabenedes Land) strukturell nicht sehr resilient, und das merken wir jetzt.
  • Hoher Exportanteil (erstmal gut) macht uns anfällig für internationale Krisen
  • Hoher Grad an internationaler Arbeitsteilung (erstmal gut) macht uns anfällig für Suppy Chain issues
  • Hohe Abhängigkeit von Rohstoffimportent, insb. Energie, macht uns anfällig für (a) Rohstoffpreise (b) internationale Krisen (c) geopolitische Angriffe
  • Unsere Demographische Entwicklung macht uns strukturell etwas ärmer, und die Migration kompensiert das weder quantitativ noch qualitativ
Derzeit ist es halt eine Art "perfekte Sturm". Erst Corona, jetzt Russland/Ukraine. Zusätzlich zu den grundsätzlichen strukturellen Problemen & viel Stillstand (+ Fehlentscheidungen wie Atomausstieg) in 16 Jahren Merkel.

Das gute ist, dass wir von einem sehr hohen Niveau kommen.
Das schlechte ist, dass das nicht unbedingt hilft, weil sich jeder an dieses Niveau gewöhnt hat, und Wohlstandsverluste dann trotzdem immer zu Unzufriedenheit führen.
Und natürlich auch schlecht, dass die Krise jetzt insbesondere Geringverdiener trifft, die ohnehin schon nicht gut dran sind.

Ich würde aber sagen, dass es eher eine Art temporärer Beschleunigung eines längerfristigen Trends ist.
Daher sehe ich mich in der Strategie bestätigt, mich unabhängiger vom Wirtschaftsstandort und Staat Deutschland zu machen.
 

GeckoVOD

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und das hat null auswirkungen auf deine lebensentscheidungen? du triffst die also losgelöst, weil das ja ohnehin nicht monokausal und alles sehr kleinteilig ist?
Privat: Man merkt's beim Einkaufen schon, außerdem hängt hier eine Gastherme von anno dazumal. Freue mich auf die Rechnung. Ansonsten nehm ich das mittlerweile mit Gleichmut, irgendwie wird's schon werden, vom Planen lasse ich mich nicht abhalten.
Beruf: Meine Kunden bauen Wohn- und Nutzimmobilien. Absolute Schockstarre ob der Preisentwicklung, das wird noch heftig knallen, in allen Bereichen. Finde ich beängstigend in puncto sozialer Frieden, weil die Kunden besagten Wohnraum für betroffene Schichten stellen. Dazu kommt Fachkräftemangel und tolle neue Reformen in den falschen Bereichen. Habe mir sagen lassen, dass Denkmalpfleger kein gutes Standing mehr haben.
Mögest du in interessanten Zeiten leben.
Ex-Beruf: Das Geheule der alten Kunden stimmt mich aus niederen Gründen schadenfroh. Mit sehendem Auge in Probleme rennen.
 

parats'

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und das hat null auswirkungen auf deine lebensentscheidungen? du triffst die also losgelöst, weil das ja ohnehin nicht monokausal und alles sehr kleinteilig ist?
Lebensentscheidungen sind bereits getroffen und zwar vor Jahren. ;)
 
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Auf individuellem Level lasse ich das derzeit so null an mich ran, vielleicht auch Denial, kA. Lebensmittelpreise kaufen wir seit jeher nur im Bioladen und bei Flink. Die 20 Cent mehr für Butter oder so fallen da jetzt nicht ins Gewicht. Wohnen spottbillig auf zu wenig Quadratmetern und Zimmern zur Miete. Nachzahlung wird sicherlich deftig. Hab mich jetzt noch nicht bemüht auszurechnen, ob da jetzt eher mit 500, 1000 oder 2000 mehr zu rechnen ist. Wird dann halt mit nem sad Smiley bezahlt, wenns kommt, und gut ist.
Beide im öffentlichen Sektor beschäftigt, von daher easy peasy. Frau macht sich mehr Gedanken darüber, wie wir die nächste Schwangerschaft timen, damit sie ihre Entfristung nicht verpasst. :deliver:
 
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Also ich sehe im Moment tatsächlich mehrere Problemfelder und erwarte, dass sich einerseits die Inflation noch weitergehen wird (wenn auch abgeschwächt, also nicht dauerhaft 7-8%) und andererseits dadurch die Zinsen irgendwann mal wieder steigen werden.

1. Inflation: hier gibt es neben den steigenden Einkaufspreisen auch einfach Mitnahmeeffekte. Es werden nicht überall die Kosten so hochgehen wie die Preise hochgehen werden - aber wenn alles steigt dann meckert auch keiner. Wenn jetzt etwas kommt wie "die Löhne sind zu hoch" dann ist das natürlich Bullshit von reichen Menschen die noch reicher werden wollen. Die Löhne müssen anders herum jetzt steigen damit die Binnennachfrage nicht abgewürgt wird - ansonsten könnten wir auch noch in eine Rezession fliegen... Auf jeden Fall wird es jetzt zu einer Konsolidierung kommen in der einige Firmen pleite gehen werden - was lange überfällig ist aber durch die gute Konjunkturlage und immer billigem Geld sehr lange verschoben wurde.
2. steigende Zinsen: Um der Inflation etwas entgegen zu stellen müssen wohl bald die Zinsen steigen bzw. sie tun es ja auch schon. Kurzfristig wird sich dadurch auf dem Wohnungsmarkt nicht viel tun, langfristig werden aber viele (!) Hauskredite platzen weil die Nachfinanzierung plötzlich nicht mehr auf 1,5% Zinsen laufen sondern auf 3,5-4 oder sogar 5%.
Häuser werden dann wohl auch weniger gebaut, weil man einerseits deutlich gestiegene Preise hat für Material und andererseits die Zinsen so hoch sind dass sich niemand mehr die nötigen Kredite stemmen kann. --> dadurch wird es weitere Pleiten bei Handwerkern geben.

Ich denke wirklich entgegensteuern kann man hier nur, wenn man die Löhne und auch den Mindestlohn erhöht (dadurch kommen dann nachgelagert weitere Preiserhöhungen).

Persönlich schlagen bei mir gerade 2 Herzen in meiner Brust:
Zum einen habe ich Schulden wegen unserem Haus - Kreditlaufzeit noch 19 Jahre. Mit viel Inflation und viel Lohnsteigerung wäre der Kredit und die monatliche Abtragung natürlich irgendwann deutlich entspannter zu sehen.
Zum anderen sieht man dann auf seine Altersvorsorge - und wenn die sich dann nicht so sehr anpasst dann ist das fürs Alter natürlich beschissen.
Die nächsten Energiepreise werden bei uns auch interessant, wir haben genau vor dem starken Preisanstieg Verträge abgeschlossen - sind damit wohl noch 1 Jahr save. Was danach kommt weiß wohl niemand... Also Strom und Gas - das wird schon weh tun dann...
 

parats'

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Beide im öffentlichen Sektor beschäftigt, von daher easy peasy. Frau macht sich mehr Gedanken darüber, wie wir die nächste Schwangerschaft timen, damit sie ihre Entfristung nicht verpasst. :deliver:
Du schreibst von zu wenig Wohnraum und ihr plant das dritte? :ugly:
 
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Wir sind genügsam. Der Wohnraum ist eher knapp, wenn/weil wir ein Drittes wollen. Dazu drängt für den Großen die Schulfrage, weil die aktuelle Einzugsgrundschule ein No-No ist.
 

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und das hat null auswirkungen auf deine lebensentscheidungen? du triffst die also losgelöst, weil das ja ohnehin nicht monokausal und alles sehr kleinteilig ist?
Was hat man denn für Möglichkeiten? Also bei mir ändert sich auch wenig bis gar nichts, was soll ich auch machen? Versuche gerade ne schöne Immobilie in Portugal zu finden um da vielleicht das Geld reinzustecken, aber sonst hat man doch nur die Wahl zwischen Aktien und Sparkonto. Gut, ne Rolex könnte man sich ggf auch holen, aber da wartet man wieder 3 Jahre drauf.

Altersvorsorge ist eh alles Bonus, was ich zurücklege. Meine Rente aus dem Versorgungswerk bleibt stabil, die haben gut und sehr divers angelegt. Und wenn die den Bach runtergehen, dann sind alle Bezieher aus der Rentenkasse eh out of business, da können wir dann gemeinsam Eichhörnchen im Park jagen.
 
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Was hat man denn für Möglichkeiten? Also bei mir ändert sich auch wenig bis gar nichts, was soll ich auch machen?
ich hab 2008 ziemlich aktiv mitbekommen, hatte mich 2005 selbstständig gemacht, verflixte dritte jahr. war tough, viele projekte wurden in kürzester zeit auf eis gelegt, tat finanziell echt weh. hab das nie richtig vergessen, aber beginn covid hat mich wieder gelehrt, noch einen zacken vorsichtiger zu sein, weniger auf risiko zu fahren.

finanzielle reserven schonen, ausgaben im auge behalten, geschäftlich investitionen sowieso mit noch mehr vorsicht, privat hat man sich beim hausbau den einen oder anderen luxus verkniffen um kostenmäßig einfach deutlich im eigenen comfortbereich zu bleiben. pv-speicher mit ner kleinen pv-anlage die 104% des hausverbrauchs abdeckt um whorst-case auch mal autark die bude für ne gewisse zeit versorgt. persönlich denke ich, dass das dieses jahrzehnt deutlich rauer wird. bankensektor hat haufenweise scheisse in den büchern, teilweise noch aus 2008 - ob das jetzt so lehman-brothers-bears-stearns abläuft oder ob es lehren gab, kann ich nicht abschätzen, credit suisse fährt seit einigen wochen ihr eigenkapital hoch, überall gibts den einen oder anderen hinweis, dass es im finanzgebälk knirscht.

fühlt sich halt ein bisschen nach drohendem gewitter an. kann man auch erst mal nichts machen, außer halt drin zu bleiben und außen rum alles ein bisschen festzuzurren und zu hoffen. aber gar nichts zu machen und straight den tagesausflug zu planen fühlt sich falsch an. muss man natürlich aufpassen, nicht gleich bei jedem lauen lüftchen in den panikmodus zu verfallen, da bin ich ja bei euch.
 

Benrath

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Sorry ich find das klingt immer so ultra stammtisch und ad hoc wer hier alles wie viele scheiße in den Büchern hat. Letztendlich hast du genausowenig Wissen wir wir, ob der Markt jetzt krass abschmiert oder nur teilweise oder gar nicht. Ist dein gutes Recht deswegen vorsichtiger zu planen, aber das bedeutet ja nicht, dass das besonders fundiert ist, selbst wenn du Recht behälst. Auch oben in Post #8 irgendwas von Darkpools etc. k.a. was du damit meinst und obs stimmt, aber wenns dich besser schlafen lässt, ist doch schön.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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ich hab 2008 ziemlich aktiv mitbekommen, hatte mich 2005 selbstständig gemacht, verflixte dritte jahr. war tough, viele projekte wurden in kürzester zeit auf eis gelegt, tat finanziell echt weh. hab das nie richtig vergessen, aber beginn covid hat mich wieder gelehrt, noch einen zacken vorsichtiger zu sein, weniger auf risiko zu fahren.

finanzielle reserven schonen, ausgaben im auge behalten, geschäftlich investitionen sowieso mit noch mehr vorsicht, privat hat man sich beim hausbau den einen oder anderen luxus verkniffen um kostenmäßig einfach deutlich im eigenen comfortbereich zu bleiben. pv-speicher mit ner kleinen pv-anlage die 104% des hausverbrauchs abdeckt um whorst-case auch mal autark die bude für ne gewisse zeit versorgt. persönlich denke ich, dass das dieses jahrzehnt deutlich rauer wird. bankensektor hat haufenweise scheisse in den büchern, teilweise noch aus 2008 - ob das jetzt so lehman-brothers-bears-stearns abläuft oder ob es lehren gab, kann ich nicht abschätzen, credit suisse fährt seit einigen wochen ihr eigenkapital hoch, überall gibts den einen oder anderen hinweis, dass es im finanzgebälk knirscht.

fühlt sich halt ein bisschen nach drohendem gewitter an. kann man auch erst mal nichts machen, außer halt drin zu bleiben und außen rum alles ein bisschen festzuzurren und zu hoffen. aber gar nichts zu machen und straight den tagesausflug zu planen fühlt sich falsch an. muss man natürlich aufpassen, nicht gleich bei jedem lauen lüftchen in den panikmodus zu verfallen, da bin ich ja bei euch.
Ja klar, sind sicherlich alles valide Überlegungen. Vermutlich bin ich einfach nicht in der Lebenssituation für große Planungen. Ich bin Single und kann etwa 50% meines Nettogehalts zurücklegen, ohne auf irgendwas zu verzichten und das mache ich entsprechend auch, aber wenn ich morgen alles verliere und 0 Euro habe, ist mir das auch egal. Kann auch wunderbar in einer 50qm Bude leben und mich von LIDL ernähren, solange ich schnelles Internet und nen Gaminggerät habe :top:
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Gleichzeitig werden Stimmen laut (insbesondere in den USA), dass die steigenden Gehälter das eigentliche Problem sind. Powell hat sogar insbesondere diesen Satz losgelassen "U.S. Federal Reserve says its primary goal is ‘to get wages down’". Hmkay.


In Deutschland wird das ja gerne besonders euphemistisch beschrieben ("an der Zinsschraube drehen"), aber genau das ist der Wirkmechanismus, wenn eine Zentralbank Zinsen erhöht: Weniger Kredite nachgefragt --> Wirtschaft kühlt sich ab --> Lohnforderungen sinken und Arbeitslosenzahlen steigen

Nur weil man in Deutschland gerne vom Sparbuchbesitzer redet, wenn man über den Leitzins spricht, sollte man sich da nicht vormachen, es wäre hier anders.
 
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Ja klar, sind sicherlich alles valide Überlegungen. Vermutlich bin ich einfach nicht in der Lebenssituation für große Planungen. Ich bin Single und kann etwa 50% meines Nettogehalts zurücklegen, ohne auf irgendwas zu verzichten und das mache ich entsprechend auch, aber wenn ich morgen alles verliere und 0 Euro habe, ist mir das auch egal. Kann auch wunderbar in einer 50qm Bude leben und mich von LIDL ernähren, solange ich schnelles Internet und nen Gaminggerät habe :top:
Ungefähr so stell ich mir immer den Ruhestand vor, falls alles schief läuft. :deliver:
 
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Ich halte 50qm für eine relativ normale Wohnungsgröße für eine Person, viele haben weniger.
Wenn du alles verlierst, landest du eher bei 20-30 qm.
 
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Ging mir jetzt eher um den wirtschaftlichen Aspekt. Natürlich kann immer noch mehr schiefgehen. Am wichtigsten ist obviously, dass man noch bei guter Gesundheit ist - ich beneide ja immer die Opis, die im Winter bei -2 Grad ne Runde im Plötzensee drehen. Als nächstes steht für mich, dass soziale Nahkontakte noch in Schuss sind, also ich insbesondere noch in einer zufriedenen Beziehung lebe, meine Kinder noch was von mir wissen wollen und ich noch guten Kontakt zu alten Freunden habe. Alles andere kommt weit dahinter.

Fast off-Topic, aber konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen:
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ich halte 50qm für eine relativ normale Wohnungsgröße für eine Person, viele haben weniger.
Wenn du alles verlierst, landest du eher bei 20-30 qm.
Soweit ich weiß sind 50qm die allgemein als angemessen anerkannte Wohnungsgröße für einen Einpersonenhaushalt im Rahmen von Hartz4 :deliver:
 
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*Maximal 50qm, d.h. wenn du schon so eine hast, musst du nicht ausziehen.
 
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Wie krass das im Moment ist, hab ich gestern(?) mal wieder gemerkt, da hatte ich innerhalb weniger Stunden auf dem gleichen Nachrichtenportal nochmal eine dicke Korrektur in der Schlagzeile gesehen hab. Glaub da ging es von 7,6% auf 8,1%...die genaue Zahl ist ja sicher auch wieder der Punkt, wen man grade fragt, nur bei der generellen Größenordnung ist man sich natürlich einig.

Ironisch find ich da auch wieder so manches Strohfeuer wie jetzt das 9€-Ticket. Die Verkehrsverbünde haben zum einen zuletzt Preiserhöhungen dadurch aufgeschoben und melden schon, dass sie vom Staat wohl nicht genug für die steigenden Energiepreise entlastet werden. Für post-9€-Ticket sind dann halt Erhöhungen von auch gerne mal 7% oder gar >10% angekündigt, schwankt natürlich je nach Verbund.
 
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Eigentlich würde mich die derzeitige Inflation nicht groß stören, aber wir haben uns erst Anfang des Jahres ein Häuschen zur Miete gegönnt. Hier vor Ort gibt es fast nur noch Staffel-/Indexmiete und wir haben einen inflationsabhängige Indexmiete. :8[:
 
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@Btah
€9-Ticket sehe ich trotzdem positiv als Test.
Wäre natürlich sinnvoller gewesen, so einen Test lokaler, und länger zu machen.
Aber besser als gar kein Test in die Richtung.
 
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definition normalisiert: durchschnittseinkommen kann sich eine immobilie leisten, energiepreis locker bedienen und entspannt konsumieren.

Also ich hab keine Kinder und gehöre beim Einkommen zu den oberen 20%, lege wie Heator (wobei meine Ansprüche wohl auch geringer sind) locker die Hälfte in den Sparstrumpf, ne Immobilie in Hamburg oder Berlin kann ich mir trotzdem nicht leisten. Bin wohl nicht normalisiert 🤷‍♂️
 
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Bin mit einer Sparquote von ~70 Prozent ziemlich frugalistisch unterwegs und merke daher bisher eher wenig von der Inflation.
 
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merkt man die Inflation nicht am stärksten wenn man sehr sparsam lebt? ;)
Ich kauf z.B. fast nur Bio, also sowieso recht teuer, merke nicht soviel von der Inflation bei den Lebensmitteln. Die wöchentliche Bio Kiste ist z.B. bis jetzt nicht teurer geworden.
 
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Ich habe im Alltag 0 Probleme, da wir massig Cash auf dem Giro haben - gleichzeitig tut der Gedanke aber schon weh, da jetzt 5stellig im Jahr an Kaufkraft zu verlieren. Ich bin mir recht sicher, dass der große Immobilien"crash" erst kommt, wenn wir kaufen und nicht davor :(
 
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Ja gut, aber wird da auch über das Azow Regiment und die russische Seele diskutiert?
 
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Ich habe im Alltag 0 Probleme, da wir massig Cash auf dem Giro haben - gleichzeitig tut der Gedanke aber schon weh, da jetzt 5stellig im Jahr an Kaufkraft zu verlieren. Ich bin mir recht sicher, dass der große Immobilien"crash" erst kommt, wenn wir kaufen und nicht davor :(
Ein richtiger Crash ist in Deutschland sehr unwahrscheinlich. Weil fast alle auf fixen Zinsen sind, so dass sehr wenige Immobilienbesitzer verkaufen müssen -- was in anderen Märkten dann solche Preisspiralen nach unten bewirken kann.

In Deutschland ist wahrscheinlicher, dass der Markt trocken wird, d.h. viel weniger umgesetzt wird. Preise aber eher stagnieren oder leicht fallen. Und dann die Preise durch Inflation ggf sinken.

Dh auf einen Crash warten macht für Leute wenig Sinn, die eine Immobilie kaufen wollen. Geld anders anlegen (Aktien) und dann opportunistic auf einen guten Zeitpunkt warten schon eher.

50% Sparquote, 70% Sparquote, 100.000 + X auf dem Giro.

Fühl mir gerade wie in r/Finanzen :deliver:
warum soviel Cash? Stehen Hauskauf oder Renovieren an? Weil gerade jetzt nach Aktienmarkt-Korrektur und bei hoher Inflation ist Cash ja nicht so geil.
 

Gustavo

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davon abgesehen, tu mir doch den gefallen und positionier dich. wo stehst du? ist das alles nur panikmache, die sache ist aber rocksolid und wir haben in einem überschaubaren zeitraum wieder normalisierte verhältnisse? definition normalisiert: durchschnittseinkommen kann sich eine immobilie leisten, energiepreis locker bedienen und entspannt konsumieren. größenordnung 2000-2018 als vergleich. oder gibt es hier potentielle veränderungen am horizont?

Die Immobilienpreise haben wenig mit der aktuellen Inflation zu tun und viel mit der Tatsache, dass wir schlicht und ergreifend mehr Kapital horten, als wir sinnvoll investieren können. Deutschland ist bei dem Preissprung bei den Immobilien eher ein Nachzügler, aber diesen Trend haben alle westlichen Länder so erlebt. Ein "Durchschnittsverdiener" wird sich nur dann eine Immobilie leisten können, wenn er a. irgendwelchen Wohlstand aus einer Immobilie erbt (oder irgendwie anders Startkapital hat) und b. nicht in Großstadt wohnen will. Das kann man für ein Problem halten, tue ich bis zu einem gewissen Grad auch, aber mit Inflation hat es wenig zu tun.
 
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