• Liebe User, bitte beachtet folgendes Thema: Was im Forum passiert, bleibt im Forum! Danke!
  • Hallo Gemeinde! Das Problem leidet zurzeit unter technischen Problemen. Wir sind da dran, aber das Zeitkontingent ist begrenzt. In der Zwischenzeit dürfte den meisten aufgefallen sein, dass das Erstellen von Posts funktioniert, auch wenn das Forum erstmal eine Fehlermeldung wirft. Um unseren Löschaufwand zu minimieren, bitten wir euch darum, nicht mehrmals auf 'Post Reply' zu klicken, da das zur Mehrfachposts führt. Grußworte.

ich trinke

mandOZer

Guest
einfach zu viel zur zeit ...

das ist jetzt kein witz ... viele wissen ja wie alt ich bin und trotzdem schaffe ich es net das bissle zu reduzieren ...

habe meine frau verlassen und ne geile freundin aber ich habe irgendwie angst vor der zukunft, zwecks scheidung und so ...

habe leergut weggebracht 10 tage und es waren 17 flaschen jägi und ne kiste bier, also nur für mich ... das ist doch net normal oder? bin schon wieder sauvoll, was soll ich machen?
 

sKy)p(dream

Guest
Hi, also ich war bisher noch nich so der harte Alki und so. Aber hab' da vllt. Tipps:
Wenn der Jägermeister in der Flasche weniger wird, verdünn' ihn mit Wasser (hört sich behindert an, hilft aber echt) und macht Sport, Sport hilft immer, am besten isses Fitnessstudio oder so, und verplan eben deine Zeit mit allem was geht, so gut es geht. Denn alle Suchten ham was mit Langeweile zu tuen. Wenn du die nicht hast, kannste auch nicht nach Alk suchten

Viel Erfolg :-)!
 

mandOZer

Guest
danke für die antwort ... ich mache schon relativ viel sport aber sobald ich zu hause bin gehts los auch wenn es spät am abend ist ... manchmal geh ich schon später in die firma weil ich noch so voll bin ...
 

sKy)p(dream

Guest
Geh früher pennen und wie gesagt, verdünn' dir den Alk!!!

Das hilft richtig hardcore!!!!


gogo for non-alk, ah und geh' ma am Bahnhofsviertel rum und schau dir die ganzen Alkjunkies an, willst du so enden?? Sowas immer vor'n Kopf halten, dann wird das schon :-)
 

haschischtasche

Ährenpenis
Mitglied seit
28.09.2002
Beiträge
34.945
Reaktionen
7.321
zum arzt gehen ist sehr einfach, mit dem arzt darueber sprechen schon was anderes. schreib deine meinung zu deinem problem (die du schon in diesem thread kundgetan hast) auf nen zettel und drueck ihm den in die hand, so hat es ein bekannter von mir gemacht, welcher meinte, dass das die einfachste moeglichkeit waere das eis zu brechen, zumal er vorher des oefteren beim arzt irgendwelche magen- und kopfschmerzgeschichten ausgepackt hat, als er eigentlich ueber seinen alkoholismus berichten wollte.
 
Mitglied seit
15.06.2003
Beiträge
1.842
Reaktionen
0
Ort
Bielefeld
alkohlsucht is ne ganz normale krankheit, da brauch dir nix peinlich sein! je früher du äztliche hilfe aufsuchst, umso besser
von alleine kommste da ncihtmehr so schnell raus
 

mandOZer

Guest
ja 17 normale in 10 tagen (0,7l) und ne kiste bier ...
ich weiss schon das es einfach ist zum arzt zu gehen ... leide unter starken panik-attacken(war schon 3 mal in hirsau, ist ne psychiatrische klinik) nehme auch täglich anti-depressiva ...
ficken was soll i machen?
 
Mitglied seit
30.07.2000
Beiträge
4.623
Reaktionen
71
- Alkoholkranke haben i.d.R. keine Krankheitseinsicht. Sie sind überzeugt jederzeit aufhören zu können, wenn sie wollen. Sie "wollen nur nicht." Es ist so gut wie unmöglich und bei der Behandlung meist absolut kontraproduktiv einem Alkoholkranken die Krankheitseinsicht verbal "einzuprügeln", weil er/sie eine hohe Selbstwirksamkeitsüberzeugung braucht um Rückfälle vermeiden zu können.
- Alkoholkranke trinken i.d.R. vor der Arbeit um ihre Entzugserscheinungen nach der Nacht (Zittern, Schweißausbrüche, usw.) zu mildern. Sie gehen dann nicht später zur Arbeit, sondern gehen früher weg, wenn sie dort nicht trinken können.
- Alkoholkranke machen nicht "viel Sport". Dazu ist ihr Körper überhaupt nicht in der Lage.
- Alkohokranke verlassen nicht ihre Frau, sie werden - meist sehr spät - von ihrer Frau verlassen. Das macht es übrigens gar nicht leichter für den Alkoholkranken.
- Auf Jägermeisterflaschen ist kein Pfand.

Ausnahmen bestätigen die Regel.
Wir haben in Deutschland eines der besten Systeme für Alkoholkranke weltweit mit Langzeitabstinenzraten von fast 50%. Menschen, die "sehr früh" mit der Behandlung anfangen (<10 Jahre lang alkoholkrank) haben eine viel größere Chance. Die Motivation (extern/intern) spielt dabei wie gesagt keine direkte Rolle. Die meisten Alkoholkranken werden eh durch externe Einflüsse (dem Gesetz!) gezwungen eine Behandlung anzufangen.
Leider gibt es nicht viele Hausärzte, die mit Alkoholkranken richtig umzugehen wissen, und gegen Psychotherapeuten haben die meisten Alkoholkranken eine starke Abneigung. Der richtige Ansprechpartner ist ein Psychotherapeut, der Verhaltenstherapie anwendet, auf keinen Fall zu einem Psychoanalytiker gehen. In Münster ist z.B. das Uni-Institut sehr gut, ein unverbindliches Beratungsgespräch kostenlos.
Es gibt auch Medikamente gegen das unbändige Verlangen nach Alkohol. Diese können ggf. unterstützend angebracht sein.
 
Mitglied seit
26.08.2002
Beiträge
3.739
Reaktionen
0
Original geschrieben von mandOZer
habe leergut weggebracht 10 tage und es waren 17 flaschen jägi und ne kiste bier, also nur für mich ... das ist doch net normal oder? bin schon wieder sauvoll, was soll ich machen?

Original geschrieben von InDer
arzt aufsuchen, das du dein problem erkannt hast is ja schonmal ne gute sache!


wahaha wasne glanzleistung das problem zu erkennen
alles andere wäre ja wohl sehr witzlos

dein problem erkennen mag der erste schritt sein aber er ist auch der leichteste
viel spass noch
 

[fN]Leichnam

Literatur-Forum
Mitglied seit
05.10.2004
Beiträge
17.861
Reaktionen
5.635
Website
www.neubauten.org
wie lange trinkst du schon in diesen mengen?
hast du körperlichen entzug, wenn du nach einem starken konsum die nächsten zwei tage gar nichts trinkst?

du musst unbedingt mit einem arzt darüber reden. und lass solchen quatsch mit dem zettel. rede einfach ganz offen mit dem arzt über dein problem. das ist eine sehr schwere krankheit. alleine ist das unter umständen nicht mehr zu schaffen.
 
Mitglied seit
30.07.2000
Beiträge
4.623
Reaktionen
71
Was moon sagt ist wie gesagt Unsinn, aber woher soll man das auch wissen, wenn man kein Experte in Sachen Sucht ist... Schließlich ist der "Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung"-Spruch bei vielen anderen Dingen nur zu wahr.
 
Mitglied seit
06.10.2006
Beiträge
856
Reaktionen
5
@MoooN: "Viel Spaß noch" ist das geschmackloseste, was ich in diesem Forum bisher gelesen habe.
 
Mitglied seit
03.08.2002
Beiträge
5.038
Reaktionen
102
Ort
Berlin
Exakt.

Ob Fake oder nicht, derartige Mengen halte ich nicht mehr normal. Außerdem sind Alkoholprobleme absolut ernst zu nehmen. Ich kenne zwei Fälle im Bekanntenkreis, einer davon ist Schwerstalkoholiker, eine vom Staat bezahlte Therapie hat nicht geholfen; mittlerweile ist der nur noch ein Wrack, das sich alle paar Tage richtig zuknallt.

Solche Leute sind nur noch ein Häufchen Elend, andererseits habe ich kein Mitleid, wenn man diese absolute Uneinsichtigkeit sieht (oft wenn die Leute noch im Stadium, wo man der Sucht gut entgegenwirken kann) - ich würde das niemandem wünschen, nicht mal ärgsten Feinden. Alles eine Sache, wie man mit Alkohol umgeht. Wenn allerdings auf Sucht erkannt wird, ist der natürlich für den Rest des Lebens gestrichen.

Sobald Entzugserscheinungen da sind, gibt es nichts mehr zu überlegen - ab zum Arzt!
 
Mitglied seit
30.07.2000
Beiträge
4.623
Reaktionen
71
@Gomorrha: Der Staat (die Krankenkasse) bezahlt afaik nur die Akutbehandlung der körperlichen Symptome. Das ist ein Unding, völliger Blödsinn. Der reine Entzug allein, also das Beenden der körperlichen Abhängigkeit, bringt nichts.
Die Uneinsichtigkeit ist derweil Teil der Krankheit. Das Gehirn und infolgedessen der Mensch betrügt sich selbst um die bestehende (krankhaft veränderte Homöosthase) beibehalten zu können. Das Verurteilen der Uneinsichtigkeit ist kontraproduktiv, so schlimm das ist.

Edit: Ein erstaunlich genaues (reliables und valides) Instrument ist der Lüber Alkoholismus Screening Test. Die Wertung unter den Fragen ist durchaus ernst gemeint und nicht übertrieben. Wer 3 drei der Fragen 2-9 bejaht sollte mehr als nur sich ernsthafte Gedanken machen.
 
Mitglied seit
21.02.2003
Beiträge
22.855
Reaktionen
273
Original geschrieben von sinusx
@MoooN: "Viel Spaß noch" ist das geschmackloseste, was ich in diesem Forum bisher gelesen habe.

Bist ja auch noch nicht so lang dabei. :ugly:

Zum thema. Ich selbst habe auch so phasen, vornehmlich in den semesterferien im sommer, in denen der alkoholkonsum teilweise schon extrem wird, merk das dann aber auch selbst und kann dann gegensteuern.
Wenn du das selber nicht mehr hin kriegst (z.B. "Unter der Woche trinke ich jetzt nicht mehr." würde ich dir doch sehr raten professionelle hilfe in anspruch zu nehmen...
 
Mitglied seit
12.08.2002
Beiträge
12.549
Reaktionen
0
ist deine freundin auch dauerbesoffen oder wie hält sie es mit dir aus?
 
Mitglied seit
28.07.2006
Beiträge
189
Reaktionen
0
hmmmmmmm
ich hab mich heut abend aus frust zugesoffen

naja ist bei mirwirklich nur sehr selten

aber ich kann mir vorstellen, wenn ich mich gehn lasse, könnt ich das jeden abend machen.

mach ne therapie bei nem fachmann (hab ich auch gemacht).
du hast ernste probleme mit dein psyche und versuchst durch den alkohol, diese probleme auszublenden. sehr einfach aber auf die dauer das schlechteste was du machen kannst

therapie bekommst du ganz easy von deinem hausarzt

gl
 
Mitglied seit
11.12.2002
Beiträge
2.789
Reaktionen
0
Ort
Berlin
ich würde an deiner stelle urlaub machen, vlleicht in irgendeinem muslimischen land, wos verboten ist alkohol zu trinken.

nimm dich mal zusammen, triff dich mal mit freunden... wenns geht sprichst du mit denen über deine probleme und umgibst dich mit ihnen, bittest sie gleichzeitig drauf zu achten, was du so machst. am besten kündigst du von vornherein an, mit dem trinken aufzuhören, so ist die scham zu versagen hoffentlich katalysator genug.
 

Didier

Guest
Dieser Test ist so laecherlich:


2. Haben Sie schon einmal das Gefühl gehabt, daß Sie Ihren Alkoholkonsum verringern sollten?

Klares Ja.

3. Haben Sie schon einmal wegen Ihres Alkoholtrinkens ein schlechtes Gewissen gehabt oder sich schuldig gefühlt?

Klares Ja - mehr als einmal.


4. Haben Ihr (Ehe-)Partner oder Ihre Eltern sich schon einmal über Ihr Trinken Sorgen gemacht oder sich beklagt?

Meine Eltern haben sich schon oefter Sorgen gemacht, als ich anfing zu trinken. Gut ist schon ein paar Jahre her, aber bei der Formulierung wohl dennoch ein Ja.

5. Haben Sie wegen des Trinkens einmal Probleme am Arbeitsplatz bekommen?

Arbeiten tue ich noch nicht, aber die eine oder andere Vorlesung habe ich durchaus schon verpasst, da ich nen Rausch ausschlafen musste. Insofern wohl auch ein Ja.


Damit bin ich bei 4 Ja's. Macht mich also eindeutig zum Alkoholiker, zumal es wohl auch eher Zufall ist, dass ich bei 8 und 9 noch keine zwei weiteren Ja's hinzufuegen kann. Bloederweise trifft das nun auch wohl auf min. 3/4 dieses Forums und weit ueber die Haelfte aller Studenten zu .... Hilfe, wir sind eine Nation voller Alkoholiker.

Laecherlich finde ich aber vor allem, dass die meisten Fragen eben ueberhaupt nicht diskriminieren!
2. / 3. und 8. sind sogar eher typisch fuer Gelegenheitstrinker, die einmalig die Kontrolle verlieren als fuer Alkoholiker.
4. haengt wohl eher vom Umfeld ab, als von den Trinkgewohnheiten und 9. ist auch kein typisches Alkoholikermerkmal. Naja ein paar bleiben ja noch fuer die Suchtexperten...


Zum Thema: Dein Alkoholkonsum ist krank - Begeb Dich in Behandlung, dafuer brauch man aber keinen so nen Test.
 
Mitglied seit
29.10.2002
Beiträge
2.173
Reaktionen
0
du hast noch grosse chancen, aber die werden mit der zeit schwinden. das grosse problem bei alkoholismus ist halt: wenn man mal jahrelang das problem rausgeschoben hat, dann wird man zu 95% auch nichtmehr aus der sache rauskommen :8[:
 

mandOZer

Guest
der extreme konsum geht jetzt vielleicht nen halbes jahr. entzugserscheinungen habe ich gar keine(noch net)
 
Mitglied seit
26.08.2002
Beiträge
3.739
Reaktionen
0
Original geschrieben von Smarty
Was moon sagt ist wie gesagt Unsinn, aber woher soll man das auch wissen, wenn man kein Experte in Sachen Sucht ist... Schließlich ist der "Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung"-Spruch bei vielen anderen Dingen nur zu wahr.

ich schreibe mir im bereich sucht mehr kompetenz und erfahrung zu als 95% der forenuser hier

Original geschrieben von sinusx
@MoooN: "Viel Spaß noch" ist das geschmackloseste, was ich in diesem Forum bisher gelesen habe.

da ich jetzt schon die letzten 3 jahre an mir selber rumdoktor darf ich anderen ja wohl viel spass bei diesem unglaublich anstrengendem kampf wünschen
 

IP.Nomad

Guest
suchtverlagerung ftw!

kiffen, koksen, mmos etc. gogo!

kannst noch einen tag ohne alkohol auskommen? trinkst schon am tag oder erst zu hause? hat sich der konsum gesteigert?
 
Mitglied seit
30.07.2000
Beiträge
4.623
Reaktionen
71
Mooon: Ich messe die Aussagen anderer Leute nicht daran, wie viel Ahnung die Person prinzipiell bei einem Thema hat, sondern an ihrem Wahrheitsgehalt und ihrer Nützlichkeit.


Beim Thema Alkoholabhängigkeit sollte man bitte wirklich nicht auf Laien oder Möchtegern-Experten hören, weil - ich wiederhole mich - einige sehr wichtige Zusammenhänge der Intuition/Alltagspsychologie stark widersprechen und hier gut gemeinte Tipps nur noch mehr Unheil anrichten würden.
Man sollte sich u.a. fragen, ob es wirklich sein kann, dass ein "dahergelaufener Forenuser" mehr Ahnung hat als Forscher, die wissenschaftliche Erkenntnisse von Jahren bis Jahrzehnten formulieren. Im konkreten Fall des Lübecker Alkoholismus Screening Tests (LAST) haben Rumpf, Hapke und John ein Instrument mit hoher Sensitivität und Spezifizität bei der Identifizierung von Alkoholproblemen entwickelt. Sensitivität und Spezifizität bedeuten grob gesagt, dass bei ehrlicher Beantwortung sowohl fast alle Menschen identifiziert werden, die jemals ein Alkoholproblem hatten, als auch, dass fast keinen Menschen ein irgendwann im Leben vorhandenes, der gängigen Norman nach klinisch relevantes, Alkoholproblem zugeschrieben wird, die in Wirklichkeit keines haben/hatten (bzw. stattdessen ein anderes Problem haben).
Das Problem bei Alkoholismus-Fragebögen ist - wie bei Fragebögen zu sehr vielen die Psyche betreffenden Krankheiten -, dass gerade Betroffene die Fragen oftmals nicht objektiv beantworten können. Das fällt oft auch Gesunden schon schwer, wenn nicht viele zusätzliche Informationen gegeben sind. (Das Verpassen einer Vorlesung ist kein "Problem am Arbeitsplatz" oder im Studium! Das Nicht-Bestehen einer sehr wichtigen Prüfung (was dann z.B. zur Verlängerung des Studiums um 1 Semester oder gar die Exmatrikulation zur Folge hat) vorwiegend wegen des Alkoholkonsums (und nicht wegen allgemeiner Unlust oder Unfähigkeit)... das wäre ein Problem. Deswegen sollten solche Fragebögen eigentlich zusammen mit einem Menschen (Arzt/Diagnostiker/Therapeu) beantwortet werden, der die Antworten einschätzen kann. Das vermeidet auch zwei andere Trugschlüsse:

1. Bei diesem Fragebogen ist es afaik nicht so, dass die Sicherheit, mit der ein Alkoholproblem vorliegt, linear mit der Anzahl der mit Ja beantworteten Fragen einhergeht.

2., und noch viel wichtiger:
"Damit bin ich bei 4 Ja's. Macht mich also eindeutig zum Alkoholiker"
Blödsinn! Es steht zwar in fett und rot im selben Satz wie die Anzahl der zu interpretierenden Items, aber trotzdem ist es fast schon verständlich, dass man es überliest oder falsch interpretiert: "Eine Nein-Antwort in der ersten Frage und zwei oder mehr JA-Antwortenin den Fragen 2 bis 9 weisen auf einen möglicherweise schädigenden Alkoholkonsum hin."
Schädlicher Alkoholkonsum geht nicht zwingend mit Abhängigkeit einher. Die Grenzen sind aber fließend. Die ICD-10 (das in Deutschland für alle Kassenabrechnungen verpflichtende Diagnosemanual) bezeichnet schädlichen Gebrauch von Alkohol als dann vorliegend, wenn alkoholbedingte Schäden auf psychischem oder köperlichem Gebiet nachweisbar sind. Sehr viel genauer ist das DSM-IV (das weltweite Standardmanual für psychische Störungen):

Der Alkoholkonsum führt in klinisch bedeutsamer Weise zu Beeinträchtigungen oder Leiden, wobei sich mindestens eines der folgenden Kriterien innerhalb desselben 12-Monats-Zeitraums manifestiert:
  • Wiederholter Alkoholkonsum, der zu einem Versagen bei der Erfüllung wichtiger Verpflichtungen bei der Arbeit, in der Schule oder zu Hause führt (z.B. Arbeitsprobleme s.o., Vernachlässigung von Kindern und Haushalt)
  • Wiederholter Alkoholkonsum in Stituationen, in denen es aufgrund des Konsums zu einer körperlichen Gefährdung kommen kann (z.B. Alkohol am Steuer oder das Bedienen von Maschinen unter Alkoholeinfluss)
  • Wiederkehrende Probleme mit dem Gesetz in Zusammenhang mit Alkoholkonsum (z.B. Verhaftungen aufgrund 'ungebührlichen Betragens' unter Alkohol)
  • Fortgesetzter Alkoholkonsum trotz ständiger oder wiederholter sozialer oder zwischenmenschlicher Probleme, die durch den Alkoholkonsum verursacht oder verstärkt werden (z.B. Streit mit dem Ehegatten über die Folgen oder Intoxikation, körperliche Auseinandersetzungen).

Missbräuchlicher Alkoholkonsum unterscheidet sich von einer klassischen Abhängigkeit nach Sobell & Sobell (2004):
- Tägliches Trinken ist selten.
- Übermäßiges Trinkverhalten wechselt sich mit gemäßigtem Konsum oder Abstinzphasen ab: Ca. die Hälte des Konsums ist in geringen, "sozial angemessenen" Mengen. Andererseits kommt es eben immer wieder zu Trinkexzessen.
- Keine Zeichen einer körperlichen Abhängigkeit.


Man kann dicke Bücher über Alkoholprobleme und -abhängigkeit schreiben, ich könnte hier auch noch ewig weiterreden. Zwei Sachen, die noch nicht gesagt wurden, sind mir sind aber noch besonders wichtig:

1. Alkohol ist eine der häufigsten komorbiden Störungen.

Das bedeutet, dass Menschen mit anderen psychischen Störungen (z.B. Depression, Hyperaktivität, Angststörungen, Schizophrenie, Antisoziale Persönlichkeit,...) sehr sehr häufig auch einen schädlichen Alkoholkonsum oder eine Alkoholabhängigkeit haben. Angstgestörte trinken z.B. häufig zur Beruhigung. Bei diesen Leuten (insbesondere, wenn keine Alkohol-Abhängigkeit besteht) ist das problematische Trinkverhalten viel einfacher zu behandeln, wenn die Hauptstörung geheilt/gelindert wird.
(Natürlich gibt es das auch genau anders herum, dass Alkoholprobleme zu Depressionen, Angststörungen, Schizophrenie,... führen. Das ist aber wohl seltener.)


2. Die Chemie spielt eine entscheidende Rolle.
Das im Detail zu erläutern, würde zu viele neurobiologische Grundlagen voraussetzen, die ich hier wegen ihrer Länge nicht ausbreiten kann. Stark vereinfacht kann man es so ausdrücken, dass Alkoholabhängige ihr körpereigenes Motivations- und Belohnungssystem nicht mehr selbst aktivieren können. D.h., dass ihr Gehirn zwingend Alkohol braucht um sich zu aktivieren, Freude und Stolz zu empfinden,... Wie bei so vielen Substanzabhängigkeiten spielt hier das dopaminerge System eine Rolle, auch das serotonerge, usw.
Bottom Line: Der menschliche Wille ist Gefangener seiner chemischen Vorgänge im Gehirn. (Bitte keine Diskussion über den freien Willen!) Wer mehr darüber erfahren will (und warum das kein Blödsinn ist), dem empfehle ich die Arte-Dokus "Gehirn unter Drogen", die man leicht bei Youtube findet. Fürs Verständnis der Grundlagen zum hiesigen Thema sind die Filme zu "Kokain und Aufputschmitteln" sowie "Griff zum legalen Gift - Tabak und Alkohol" besonders gut (in der Reihenfolge).
 

mandOZer

Guest
trinke nie am tag ... nur abends ... trinke auch mal mehrere tage nichts ...
 
Mitglied seit
29.10.2002
Beiträge
2.173
Reaktionen
0
d.h. du hast noch keine entzugserscheinungen und dein körper ist noch nicht abhängig. also hast du noch die möglichkeit, das ruder rumzureißen. halte dir einfach vor augen, dass du, wenn da da mal richtig drin bist, nie wieder rauskommst. hab in ner geschlossenen entzugsstation gearbeitet, man sieht immer wieder die gleichen patienten. 95% rückfall ftw :8[:
 
Mitglied seit
30.07.2000
Beiträge
4.623
Reaktionen
71
Ich stimme Brockies Grundaussage absolut zu.
So hohe Zahlen (auch wenn 95% sicher immer noch übertrieben sind) gibt es aber vielleicht in der geschlossenen, mit Hauptsächlich Heroin-/etc.-Abhängigen. Bei Alkoholabhängigen sind die Chancen mit langfristiger Nachsorge wie gesagt sehr viel höher (siehe z.B. Zobel et al., 2005). Nochmal: Das ändert nichts an Brockies Grundaussage. Aber irreführende abschreckende Zahlen sind nicht unbedingt förderlich.
 

mandOZer

Guest
ne, also entzugserscheinungen habe ich noch net ... ich werde mir jetzt echt nen plan ausarbeiten wie ich längerfristig ohne alk auskomme ...
 
Mitglied seit
20.04.2005
Beiträge
2.888
Reaktionen
0
Ort
Österreich
Rofl, was ein newb Test. Folgendes Szenario: Ein junger Bursch geht gerne auf Party, und manchmal (1 mal im Monat max) trinkt er zu viel. Während der Woche dringt er NIE - auch nicht ein Bier. Und abgesehen dieses 1 mal max. im Monat plus spezielle Events (Geburtstagsfeier, Silvester ..)

Dieser Typ KANN gar kein Alkoholproblem haben :D Dennoch wird er in vielen Konstellationen als Mensch mit "Mögliches Alkoholproblem" deklariert. (Er kann nicht immer aufhören zu trinken weil halt das Zeug läuft und läuft wenn man mal gut Silvester feiert (nein bei der ersten frage), seine Freundin hat ihm schon mal Stress gemacht weil er die Bude vollgekotzt hat (erstes ja), er hatte wegen der vollkotzerei und der freundin ein schlechtes gewissen (zweites ja) und hat am morgen danach gedacht dass er seinen konsum veringern sollte bei solchen events (drittes ja) - die eltern haben in der früh die vollgekotzte bude gesehen und sich gleich sorgen gemacht (viertes ja), und in der arbeit hat er daraufhin probleme bekommen weil er noch 2 mal kotzen lief (fünftes ja)

fünf ja, obwohl nur 2 nötig wären, schließt wohl auf ein grobes alkoholproblem.

ein anderer der jeden tag säuft und eigentlich eh immer besoffen ist hat nur zwei ja ankreuzen können (freundin/familie hat er nicht, am vormittag kann er nicht trinken weil er da pennt) und schuldig fühlt er sich auch nicht - er denkt sich, lol easy der andere typ hat 5 ja und hat auch voll cooles real life, ich hab nur 2 ja ich bin trocken wie eine wüste omg live is cool.

solche tests sind net nur dämlich sondern dadurch dass es alkoholikern sogar hilft durch das resultat sich selber was vorzumachen auch destruktiv :)
 

[fN]Leichnam

Literatur-Forum
Mitglied seit
05.10.2004
Beiträge
17.861
Reaktionen
5.635
Website
www.neubauten.org
da du noch keine entzugserscheinungen hast ist wohl die tür noch nicht zugefallen, ein leben mit normalem alkoholkonsum zu führen.

du musst dir bewusst sein, dass wenn du so weitermachst, du in eins, zwei, vielleicht auch erst in drei jahren ein alkoholabhängiger sein wirst. alkoholentzug kann dann tödlich enden (tremor), an ein geregeltes arbeitsleben ist kaum zu denken und wenn du dich dann entschließt, etwas an deiner lage zu ändern, so ist der einzige weg die totale abstinenz, da du auch mit einer kleinen menge alkohol sofort wieder mittendrin im schlamassel steckst.

es ist noch nicht zu spät, aber du musst jetzt handeln!
 
Mitglied seit
30.07.2000
Beiträge
4.623
Reaktionen
71
Ich hab es ein paar Mal mit viel Geduld und im Guten gesagt, jetzt werde ich mal deutlich:
Leute wie Xedo, hört auf so einen BULLSHIT zu labern. Wenn ihr keine Ahnung habt, dann SAGT GARNICHTS! Für Xedos Geschwalle gilt sogar, dass man mit nur 5 Cent Nachdenken die Widersprüche der "Argumentation" entdeckt. Das ist mir echt zu blöd das großartig auszuführen.



ich werde mir jetzt echt nen plan ausarbeiten wie ich längerfristig ohne alk auskomme
Mit einem Therapeuten!!! Wenn du nicht direkt hingehen willst oder überzeugt bist, dass das nötig ist, dann rede mit einer Vertrauensperson (die ganz sicher kein Alkohol- oder ein anderes Suchtproblem hat) und frag sie, was sie zu dem Vorschlag meint.
Und sage dir auch nicht "ich geh bald zum Arzt". Auch nicht "Ich gehe innerhalb des nächsten Montas zum Arzt". Sondern mache dir einen fixen Termin innerhalb der nächsten Woche, an dem du Zeit hast. Gehe an diesem fixen Termin zur Suchtberatung, zum Hausarzt oder zu einem Psychotherapieangebot, bei dem du einen Termin für ein Erstgespräch kriegst. Erzähle, wenn irgend möglich, einer Vertrauensperson von diesem Termin und bitte sie dich dahingehend zu kontrollieren. Wenn du keinen Termin machst, spricht das sehr sehr dafür, dass du ihn umso nötiger hast.
Es gilt übrigens das gleiche wie beim Urologen: Du wirst für eine Krankheit nicht ausgelacht, dämonisiert, oder sonstwas. Sondern ernst genommen. Und wenn du kein oder nur ein leichtes Problem haben solltest, dann wird dir auch kein großes Problem angedichtet.

Glaube nicht, dass du deine Probleme los bist, wenn du jetzt ein paar Wochen oder ein paar Monate sehr wenig oder gar nichts trinkt. Dein Gehirn erinnert sich jahrzehntelang (oder sogar das ganze Leben lang) an Situationen, in denen Alkohol eine tolle Belohnung/Lösung war (weil es Schmerzen buchstäblich betäubt z.B.).
 

mandOZer

Guest
bin ja eh in therapeutischer behandlung wegen meiner angststörung :(
 
Oben