Ich, Ich, Ich - Narzissten auf dem Vormarsch

Gelöschtes Mitglied 160054

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Jopp, die gibt es in der tat. Allerdings geht viel mehr aus praktischen gründen auch gar nicht.
 
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Ich finde wir driften etwas ab, das sollte keine Schelte gegen die heutige Jugend sein. Aber ein Wort dazu noch: in meinem Freundeskreis hatten alle einen gewissen Respekt vor Lehrern, Polizisten, Eltern und anderen Authoritäten - aber auch untereinander.
Klar hat man sich auch geprügelt und im Laden Kaugummis geklaut, aber heute werden Leut verprügelt, alles auf Smartphone aufgezeichnet und gepostet. Und auf den am Boden liegenden wird noch eingehauen, die letzten Grenzen fallen teilweise.

Thema Ich-bezogene Beispiele aus der Gesellschaft:

- ich war mal mit meiner Family in Hamburg, darunter meine 3 kleinen Nichten. Wir haben an einem sonnigen Samstag auf eine HVV Fähre gewartet und sind dann draufgegangen. Die Leute haben so massiv gedrängelt und wollten als erstes aufs Oberdeck, meine kleinen Nichten wurden fast zerquetscht und plattgetrampelt, Null Rücksicht - auch nicht von älteren Herrschaften. Und diese permanent Drängelei habe ich jeden Tag beim pendeln, sogar wenn die Züge nicht voll werden, jeder will der erste sein. Es nervt.

- Paradebeispiel für Narzissten sind natürlich Manager in der Mid Life Crisis, die mit übermotorisierten Autos die Autobahnen auf der linken Spur erobern. Es wird bei Tempo 180 auf 10 Meter aufgefahren, weggedrängelt und manchmal noch der Vogel gezeigt. Null Rücksicht, keine Sensibilität für mögliche Gefährdung. Kotz.

- im Hotel ausgecheckt, vor mir ein Schnösel Marke passionierter Narzisst. 3-4 Menschen hinter ihm. Er diskutiert mit der Dame über Mangelzustände des Sterne Restaurants und verabschiedet sich mit den Worten "und mit Gastronomie kenn ich mich aus". Kotz. Fremdscham.

Weitere Beispiele folgen. Ich war 3 Jahre externer Unternehmensberater und von narzisstischen Selbstdarstellern umgeben.
 
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Fuck das wollte ich noch sagen. Der "So einfach ist das Mann" steht etwas für die Entwicklung der Gesellschaft.
Man (ich inkl.) neigt oft dazu zu sagen "die Person ist ja selber schuld, dass...." anstatt die Dinge genauer zu betrachten und zu hinterfragen.
 
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Geht es hier jetzt darum, dass wir die letzte gute Generation sind, oder um Narzismus?
Zum ersten habe ich keine Lust irgendwas zu schreiben, weil es immer das gleiche alte Lied ist.

Über Narzismus finde ich es aber wert nach zu denken, zumal er sicher mit vielen interessanten Aspekten des menschlichen Egos zusammen hängt. Mein erster Gedanke wäre jetzt (ohne, dass ich mich vorher mit dem Thema groß beschäftigt hätte), dass zunehmender Narzismus eine Folge unserer wachsend individualistischen Gesellschaft und eine Facette krankhaften Individualismus und dessen Verherrlichung ist. Solch extreme Verhaltensweisen und Weltsichten (Sei es jetzt am einen Ende der Skala Hyperindividualismus oder am anderen Du-Bist-Nichts-Dein-Volk-Ist-Alles) führen allerdings im besten Fall "nur" zu Neurosen (z.B. eben Narzismus oder Selbstaufgabe, d.h. den Verzicht sich selbst weiter zu entwickeln, die letzten Endes beide für das schlecht sind, was man zu schützen sucht), im schlimmsten Fall zu Völkermord oder Tötung durch Unterlassung (z.B. Luxus zum eigenen Vergnügen, während andere verhungern, verdursten oder an unzureichender medizinischer Versorgung sterben). Darüberhinaus führt denke ich der zwanghafte Wunsch anders oder individuell sein zu wollen zu einer größeren geistigen Trennung und Abgrenzung von seiner Umwelt, was am Ende des Tages glaube ich sehr unglücklich macht und das Leben nicht grade leichter macht.
 
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Interessant, hast du dir das so selbst überlegt?

Ich hab vor kurzem in einem leicht anderen zusammenhang dazu gelesen, weiß leider nicht mehr genau, wo. Es ging um selbstbewusstsein und sein einfluss auf unsere kultur und die erziehung unserer kinder.
Das fazit ungefähr: wir (bezogen auf die gesellschaft der usa) sind in den letzten x jahren dazu übergegangen, selbstbewusstsein als die eigenschaft zu sehen, die erfolgreiche menschen von erfolglosen unterscheidet.
Seitdem versuchen fast alle eltern, ihre kinder so selbstbewusst wie möglich zu erziehen.
Die folge: wir haben eine generation von kindern erzogen, die sich zwar für außergewöhnlich hält, deren reale leistungen aber in keinem zusammenhang zu ihrer selbsteinschätzung steht.
Nach jahren der forschung fing man dann an fragen zu stellen, zb warum es immernoch nicht gelungen war, den vorteil eines gesteigerten selbstbewusstseins auf die leistung nachzuweisen.
Neue these: es gibt ihn gar nicht, weil selbstbewusstsein eine sekundäre qualität ist. Die primäre qualität, die über die leistung entscheidet, ist eher die selbstdisziplin.
Das wird auch als einer der gründe genannt, warum mädchen akademisch erfolgreicher sind als jungen: jungen haben mehr selbstbewusstsein, aber weniger selbstdisziplin. Selbstbewusstsein nützt aber nichts, selbstdisziplin schon, darum sind mädchen erfolgreicher.

Ein phänomen, das man auf den zweiten blick auch mit gesteigertem narzissmus zusammenbringen könnte, ist die immer öfter gehörte klage von dozenten, dass studenten heute schlechter in der lage seien, ihre defizite zu erkennen: jeder will gute noten, aber die bereitschaft, dafür zu arbeiten, ist gesunken.
Wenns dann mit der guten note nicht klappt, wird der fehler bei anderen gesucht.
In der schule haben wir dasselbe problem, wobei hier freilich eher die eltern die treibende kraft dahinter sind: an unserem kind kann es nicht liegen, denn unser kind ist eine schneeflocke. Der fehler liegt im system, an g8, am lehrer etc.
Ich weiß leider nicht, ob solche klagen eine empirische grundlage haben. Zumindest scheint man an dem thema dran zu sein:
A cross-temporal meta-analysis found that narcissism levels have risen over the generations in 85 samples of American college students who completed the 40-item forced-choice Narcissistic Personality Inventory (NPI) between 1979 and 2006 (total n=16,475). Mean narcissism scores were significantly correlated with year of data collection when weighted by sample size (β=.53, p<.001). Since 1982, NPI scores have increased 0.33 standard deviation. Thus, almost two-thirds of recent college students are above the mean 1979–1985 narcissism score, a 30% increase. The results complement previous studies finding increases in other individualistic traits such as assertiveness, agency, self-esteem, and extraversion.
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/...sCustomisedMessage=&userIsAuthenticated=false
 
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Super Beitrag Amabilis, aber glaubst Du persönlich, dass der Trend zu narzisstischen Zügen bei Heranwachsenden aus gezielter Erziehung Richtung Selbstbewusstsein kommt?
Zu Teilen vielleicht, ja. Aber ich glaube die Ursachen liegen auch in fehlender Liebe und realer Aufmerksamkeit der Eltern. Die Erziehenden selbst ersetzen das Vermitteln von Gefühlen etc. doch auch immer mehr durch materielle Befriedigung des Nachwuchses.

Andrerseits hast Du Recht, ich habe auch das Gefühl, dass Eltern in Bildungsfragen, der Wahl von Hobbies oder des beruflichen Werdegangs immer mehr Einfluss auf ihre Kinder nehmen und diese auch überbemuttern. Es gab da mal eine interessante Talkrunde zu dem Thema bei Plasberg. Da ging es auch darum, dass früher etwa 20% regelmäßig von den Eltern zur Schule gebracht wurden und heute mind. 70% der Kinder. Das wird dann mit der verstärkten Angst für Übergriffen auf die Kinder begründet - angeheizt sicherlich durch die Berichterstattung von Kindesmißbrauch in den Medien.

Bei mir ist seit Jahren das Gefühl existent, dass die Menschen in meiner Umgebung, im Alltag auf der Straße sehr selbstfixiert oder gar isoliert sind. Ich habe manchmal das Gefühl, wenn einem etwas passiert, dass die meisten wegschauen würden, die anderen würden vielleicht noch Hilfe rufen aber die wenigsten direkt helfen. Unterlassene Hilfeleistung ist mittlerweile ja ein Kavaliers"delikt" bzw. völlig normal. Genauso steht es mit fehlender Zivilcourage wenn bspw. junge Mädchen in U/S-Bahn von alkoholisierten angepöbelt werden. Jeder hat natürlich Angst selbst zum Opfer zu werden.

Heute morgen habe ich in der U-Bahn mal durch die Reihen geschaut. Mind. jeder 2. hatte permanent oder zum Großteil der Fahrzeit ein Smartphone in der Hand. Eine junge Frau hatte direkt 2 in den Händen und hat auf beiden rumgetippt...
Wo kommunizieren noch fremde Menschen miteinander in der Öffentlichkeit? Wo fragt man noch nach dem Weg / nach dem gewünschten Ziel? Jeder würde direkt sein Smartphone fragen! Wo wird noch in der Öffentlichkeit geflirtet / sich kennengelernt? Datingseiten boomen dagegen ^^

Gibt halt viele Tendenzen zu weniger realer Kommunikation, zu Isolation aber eben auch zu Selbstbezogenheit, Egoismus und Narzissmus.

Hier ein Kommentar vom Focus über das Thema in der GEO:

Ob USA, Schweiz oder Deutschland – Narzissten sind auf dem Vormarsch.
Das Magazin GEO berichtet in seiner aktuellen Titelgeschichte „Ich, Ich, Ich“ von internationalen Studien, die eine alarmierende Zunahme des narzisstischen Persönlichkeitsstils konstatieren. In den USA weist demnach jeder vierte Studierende Züge von übersteigerter Selbstliebe auf. Und laut einer anderen Erhebung leiden in der Schweiz 30 Prozent der Schüler an überhöhtem Ego. Für die Gesellschaft ist diese Entwicklungen gefährlich: Denn Rücksichtslosigkeit und Gier sind Gefährten des Narzissmus – Wesenszüge, die häufig schon in stark leistungsorientierten Familien erzeugt und vielfach auch gesellschaftlich akzeptiert oder gar gefördert werden. So sprechen Psychologen von einer „Ich-Inflation“ oder einer „narzisstischen Epidemie“.

Groß rauskommen, sich gut vermarkten, ins rechte Licht rücken – der wachsende Drang zur übertriebenen Selbstdarstellung gilt vielen Psychologen dabei als Symptom einer immer selbstverliebteren Gesellschaft. Castingshows, YouTube und Facebook wirken als Turbobeschleuniger. Neuste amerikanische Studien belegen: Je stärker die narzisstische Ausprägung einer Person, umso mehr Facebook-„Freunde“ hat sie.

Auch deutsche Forscher an der FU-Berlin und der Charité haben dazu spannende Ergebnisse vorgelegt. Sie konnten zeigen, dass Narzissten wenig Mitgefühl und Fairnessempfinden besitzen – und überraschenderweise ein eher brüchiges Selbstwertgefühl haben und eher als andere Menschen in Sucht und Depression abgleiten können. Zudem haben die Forscher Gehirne von Betroffenen Patienten untersucht und eindeutige Resultate erhalten: Hirnregionen für soziales Denken zeigen bei Narzissten im Vergleich zu Gesunden klare Strukturverluste und weniger Volumen. Es sind genau die Areale, die mit Empathie in Zusammenhang gebracht werden. Doch nach Meinung der Wissenschaftler muss dies kein lebenslängliches Urteil sein: Durch soziales Training könnten Narzissten vermutlich wieder an entsprechender Gehirnsubstanz zulegen.
...
Medien: Narzissten auf dem Vormarsch Ich, Ich, Ich – Forscher warnen vor einem Siegeszug der Selbstsucht und Egomanie in westlichen Gesellschaften - weiter lesen auf FOCUS Online: http://www.focus.de/kultur/diverses...-in-westlichen-gesellschaften_aid_805136.html


Ich nenne mal Beispiele für Narzissmus aus meinem eigenen Leben, die durch den Artikel in der GEO exakt so bestätigt wurden:

- Bei schlecht gestellten Menschen, die den Bodensatz der Gesellschaft ausmachen (vor allem finanziell) neigt man dazu zu sagen "Selber Schuld, jeder hat sein Schicksal in der Hand"
- In der eigenen Liebesbeziehung wird oft das Haar in der Suppe gesucht, der Fehler am Partner. Man stellt sich manchmal die Frage, ob man was "besseres verdient habe", oder "ob es das schon ist fürs Leben". Man neigt dazu auf Konflikte mit Dingen wie Liebesentzug und Isolation zu reagieren anstatt mit Dialog.
- Im Job ist das Grundgehalt+Bonus oft wichtigstes Kriterium. Eigentlich wichtige Dinge wie Work-Life-Balance, Familienfreundlichkeit (Elternzeitenregelungen etc.), kollegiale Verhältnisse geraten in den Hintergrund
- Bestätigung durch Externe wird oft als wichtig betrachtet und ersetzt mehr die innere Zufriedenheit mit sich selbst. Man hinterfragt sich oft über die Meinung von Aussenstehenden.
- Bei Todesfällen im engeren Familienumfeld wird Trauer öfter durch Wut oder Gleichgültigkeit ersetzt.
- Die eigene Leistungsfähigkeit wird überschätzt, Kritik wird lieber gekontert anstatt in sinnvolle Änderungen umgesetzt.
 
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Bei mir ist seit Jahren das Gefühl existent, dass die Menschen in meiner Umgebung, im Alltag auf der Straße sehr selbstfixiert oder gar isoliert sind. Ich habe manchmal das Gefühl, wenn einem etwas passiert, dass die meisten wegschauen würden, die anderen würden vielleicht noch Hilfe rufen aber die wenigsten direkt helfen. Unterlassene Hilfeleistung ist mittlerweile ja ein Kavaliers"delikt" bzw. völlig normal. Genauso steht es mit fehlender Zivilcourage wenn bspw. junge Mädchen in U/S-Bahn von alkoholisierten angepöbelt werden. Jeder hat natürlich Angst selbst zum Opfer zu werden.

Und das ist Narzissmus? Für mich ist das Selbstschutz. Handy in die Hand nehmen, Polizei rufen, ja. Selbst einschreiten und eine Faust, Flasche, Messer, etc.. kassieren? Kann keiner von mir verlangen. Ich bin kein Superman.


Ich nenne mal Beispiele für Narzissmus aus meinem eigenen Leben, die durch den Artikel in der GEO exakt so bestätigt wurden:

- Bei schlecht gestellten Menschen, die den Bodensatz der Gesellschaft ausmachen (vor allem finanziell) neigt man dazu zu sagen "Selber Schuld, jeder hat sein Schicksal in der Hand"
- In der eigenen Liebesbeziehung wird oft das Haar in der Suppe gesucht, der Fehler am Partner. Man stellt sich manchmal die Frage, ob man was "besseres verdient habe", oder "ob es das schon ist fürs Leben". Man neigt dazu auf Konflikte mit Dingen wie Liebesentzug und Isolation zu reagieren anstatt mit Dialog.
- Im Job ist das Grundgehalt+Bonus oft wichtigstes Kriterium. Eigentlich wichtige Dinge wie Work-Life-Balance, Familienfreundlichkeit (Elternzeitenregelungen etc.), kollegiale Verhältnisse geraten in den Hintergrund
- Bestätigung durch Externe wird oft als wichtig betrachtet und ersetzt mehr die innere Zufriedenheit mit sich selbst. Man hinterfragt sich oft über die Meinung von Aussenstehenden.
- Bei Todesfällen im engeren Familienumfeld wird Trauer öfter durch Wut oder Gleichgültigkeit ersetzt.
- Die eigene Leistungsfähigkeit wird überschätzt, Kritik wird lieber gekontert anstatt in sinnvolle Änderungen umgesetzt.

Wer ist man? Ich neige zu so einer Aussage nicht und auch in meinem Freundeskreis ist das eher nicht der Fall und nein, wir sind keine "linke" Gruppierung.
Ich glaube Du versuchst zu sehr von Deinen Erfahrungen auf allgemeine Muster zu schliessen... vielleicht solltest Du mal aus Deinen Verhaltensmustern ausbrechen, um neue Erfahrungen zu sammeln?

Und noch abschliessend zum Narzissmus, warst Du nicht der, der nebenher in einer Unternehmensberatung als Handlager gearbeitet hat, und das willst Du uns nun als 3 Jahre Unternehmensberater verkaufen, wie man Deinem Post weiter oben

Weitere Beispiele folgen. Ich war 3 Jahre externer Unternehmensberater und von narzisstischen Selbstdarstellern umgeben.

entnehmen kann?

Das bringt mich auch zum Thema, ich glaube in jedem von uns steckt Narzismuss. Das war früher schon so und ist auch heute so. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das so viel schlimmer geworden ist als früher. Fast jeder hat doch in seiner Entwicklung mal eine Phase gehabt, wo er das etwas ausgelebt hat. Sei es, weil er um Aufmerksamkeit gebuhlt hat, sei es, weil er sich als Anführer einer Gruppe gefühlt hat, usw...
Aber man entwickelt sich meist auch weiter und kommt über solche Phasen hinweg. Der Unterschied zu früher besteht nun darin, dass man so etwas heutzutage (Facebook, Internet, Photos, Handyvideos, etc...) schwerer wieder ungeschehen machen kann und es daher in der Erinnerung erhalten bleibt. Daher denkt man heutzutage, dass es mehr wird, aber ich glaube da nicht dran.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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ich wollt nur mal anmerken, dass hier nicht hinreichend differenziert wird zwischen narzissmus als charaktereigenschaft und einer krankheit in form einer narzisstischen persönlichkeitsstörung.

dass narzissmus immer weiter um sich greift ist ja nichts überraschendes und dürfte kaum zu leugnen sein, denn die gesellschaft wird natürlich immer individualitätsbezogener, daher werden narzisstische verhaltensweisen ja sogar erwartet.

eine narzisstische persönlichkeitsstörung ist dagegen ein behandlungsbedürftiges phänomen, unter dem die betroffenen selbst aber vor allem ihn/sie umgebenende menschen extrem leiden können und vor allem nicht die möglichkeit eines alternativverhaltens besteht.
 
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Und das ist Narzissmus? Für mich ist das Selbstschutz. Handy in die Hand nehmen, Polizei rufen, ja. Selbst einschreiten und eine Faust, Flasche, Messer, etc.. kassieren? Kann keiner von mir verlangen. Ich bin kein Superman.

Ich denke hier gehts im Generellen um empathische Fähigkeiten. Der Gedankengang "Oh Gott wie geht es der Frau, wie kann ich evtl. helfen?" kommt bei den meisten wahrscheinlich gar nicht mehr auf und wird komplett von "Oh Gott, wie komme ICH am besten aus dieser Situation heraus?" verdrängt. Ob man beim empathischen GEdankengang noch eingreift ist eine andere Frage. Aber es gibt ja auch noch Menschen, die diese Courage aufbringen. Ich behaupte: Der Trend geht davon weg. Belegen kann ichs leider gerade nicht.

Wer ist man? Ich neige zu so einer Aussage nicht und auch in meinem Freundeskreis ist das eher nicht der Fall und nein, wir sind keine "linke" Gruppierung.
Ich glaube Du versuchst zu sehr von Deinen Erfahrungen auf allgemeine Muster zu schliessen... vielleicht solltest Du mal aus Deinen Verhaltensmustern ausbrechen, um neue Erfahrungen zu sammeln?
Klar kann man nicht für eine gesamte Gesellschaft(schicht) sprechen, ich rede nur von Trends oder Änderungen im gesamtheitlichen Gesellschaftsbild und den damit verbundenen Werten. In meinen Kreisen gibt es auch wenig Parade Narzissten (mein ehem. Arbeitsumfeld ausgenommen), aber durchaus den Hang dazu. Und da zählt für mich schon eine gewisse Geltungssucht über Facebook etc.

Und noch abschliessend zum Narzissmus, warst Du nicht der, der nebenher in einer Unternehmensberatung als Handlager gearbeitet hat, und das willst Du uns nun als 3 Jahre Unternehmensberater verkaufen, wie man Deinem Post weiter oben

Welche Rolle spielt das? Aber um es zu beantworten: Nach dem Studium 3 Jahre als Mitarbeiter in einer Unternehmensberatung gearbeitet (Vollzeit) und auf Stufe Teilprojektleiter ausgeschieden. Weiß nicht ob man da von Handlanger sprechen muss. Fest steht jedenfalls, dass man als Arbeitskraft mehr oder weniger ausgebeutet wird.
 
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Welche Rolle spielt das? Aber um es zu beantworten: Nach dem Studium 3 Jahre als Mitarbeiter in einer Unternehmensberatung gearbeitet (Vollzeit) und auf Stufe Teilprojektleiter ausgeschieden. Weiß nicht ob man da von Handlanger sprechen muss. Fest steht jedenfalls, dass man als Arbeitskraft mehr oder weniger ausgebeutet wird.

Dann habe ich Dich verwechselt, sorry dafür!
 

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Klar hat man sich auch geprügelt und im Laden Kaugummis geklaut, aber heute werden Leut verprügelt, alles auf Smartphone aufgezeichnet und gepostet. Und auf den am Boden liegenden wird noch eingehauen, die letzten Grenzen fallen teilweise.

Thema Ich-bezogene Beispiele aus der Gesellschaft:

- ich war mal mit meiner Family in Hamburg, darunter meine 3 kleinen Nichten. Wir haben an einem sonnigen Samstag auf eine HVV Fähre gewartet und sind dann draufgegangen. Die Leute haben so massiv gedrängelt und wollten als erstes aufs Oberdeck, meine kleinen Nichten wurden fast zerquetscht und plattgetrampelt, Null Rücksicht - auch nicht von älteren Herrschaften. Und diese permanent Drängelei habe ich jeden Tag beim pendeln, sogar wenn die Züge nicht voll werden, jeder will der erste sein. Es nervt.

- Paradebeispiel für Narzissten sind natürlich Manager in der Mid Life Crisis, die mit übermotorisierten Autos die Autobahnen auf der linken Spur erobern. Es wird bei Tempo 180 auf 10 Meter aufgefahren, weggedrängelt und manchmal noch der Vogel gezeigt. Null Rücksicht, keine Sensibilität für mögliche Gefährdung. Kotz.

- im Hotel ausgecheckt, vor mir ein Schnösel Marke passionierter Narzisst. 3-4 Menschen hinter ihm. Er diskutiert mit der Dame über Mangelzustände des Sterne Restaurants und verabschiedet sich mit den Worten "und mit Gastronomie kenn ich mich aus". Kotz. Fremdscham.

Weitere Beispiele folgen. Ich war 3 Jahre externer Unternehmensberater und von narzisstischen Selbstdarstellern umgeben.

Nenn mich abgestumpft aber das sind nun wirklich völlig harmlose Alltagssituationen die es unter Garantie schon vor 500 Jahren in ähnlicher Form gegeben hat.

Genauso der Punkt mit dem "nicht helfen wenn wer hilfe braucht". Meinst du ernsthaft das ist ein Phänomen der Neuzeit? Schaulustige waren meines Wissens nach schon immer ein Phänomen bei Unfällen und ähnlichem. Es liegt einfach in der menschlichen Natur das er sich nichtmehr zuständig fühlt wenn 100 andere um ihn rumstehen.

Ich dachte eigentlich hier solls darum gehen das zwischenmenschliche Bindungen immer weiter abnehmen, sprich Familie, Partnerschaft etc. Für völlig Fremde hat sich einfach noch nie irgendeine Sau interessiert, wieso auch?

Langsam drängt sich mir die Vermutung auf das du ein recht verklärtes Bild der Menschheit hast bzw du deine Vorstellungen davon wie es sein sollte auf die Vergangenheit projezierst.
 
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Vor allem kann ich das Bild über die ach so gewalttätigen und empathielosen Jugendlichen nicht teilen. Letztens wurde ich zwar von ner Gruppe Asikindern wegen Kippen angeschnorrt, aber sie haben mich dabei gesietzt! :troll:
 
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Nenn mich abgestumpft aber das sind nun wirklich völlig harmlose Alltagssituationen die es unter Garantie schon vor 500 Jahren in ähnlicher Form gegeben hat.

Genauso der der Punkt mit dem "nicht helfen wenn wer hilfe braucht". Meinst du ernsthaft das ist ein Phänomen der Neuzeit? Schaulustige waren meines Wissens nach schon immer ein Phänomen bei Unfällen und ähnlichem. Es liegt einfach in der menschlichen Natur das er sich nichtmehr zuständig fühlt wenn 100 andere um ihn rumstehen.


Ja, dann bist Du mMn abgestumpft und verwendest die selben nichtigen "Argumente" wie MegaVolt der sagte "Alles ist wie es immer war und wird sich wohl nie ändern".
Aus meiner Sicht kann eine Gesellschaft / Gemeinschaft / Soziales Umfeld (immer kleiner werdend bis zur Beziehung zweier Menschen) nur vernünftig funktionieren bzw. Vorteile für jeden Einzelnen erzeugen, wenn Dinge wie Empathie, Hilfsbewusstsein etc. vorhanden sind.

Ich frag nicht wie alt Du bist, wahrscheinlich um die 20 wie die meisten hier, aber Du bist wahrscheinlich (genau wie ich) in eine Welt geboren worden, in welcher sich neue Wertesysteme entwickeln, und dies gerade in den letzten Jahren durch die technischen Möglichkeiten immer rasanter.

Glaubst Du die Gesellschaft hätte die Zeit nach dem 2. Weltkrieg in irgendeiner Weise überstanden, wenn jeder nur an sich und seinen eigenen Vorteil gedacht hätte bzw. sich nicht für andere, fremde Menschen interessiert hätte? Ob das durch Tugenden oder "auferzwungene" Werte erreicht wurde sei dabei mal dahingestellt.
Dass es in dieser Zeit auch noch Schläge mit dem Rohrstock gab und das Denken in seiner Freiheit eingeschränkt wurde, steht auf einem anderen Blatt Papier.

Ansätze dieser Gesellschaftsform / Kultur gibt es bspw. heutzutage noch bei der Bundeswehr. Schwächung des Einzelnen und der persönlichen Präferenzen, Stärkung und Zusammenhalt der jeweiligen Gruppe. Ich muss sagen, dass die Grundausbildung mit die beste Zeit meines Lebens war. Bei uns gab es Homosexuelle, Ausländer und Sonderschüler in der Kompanie aber es hat keinen interessiert und jeder war für seinen Teil integriert in die Gemeinschaft. Die aktuelle Gesellschaftsform ist eher das genaue Gegenteil.

Man könnte auch fragen wieviel Freiheit verträgt die Gesellschaft bzw. jeder Einzelne? Heator hat glaube ich Recht, wenn er sagt es wird alles individueller und individuumsbezogener. Narzisstische Verhaltensweisen wie äußere Stärke, emotionale Abgeklärtheit und Selbstbewusstsein bringen einen karrieretechnisch klar voran. Wer Schwäche zeigt oder zugibt hat zumindest im BWL Bereich den ich am meisten kenne - wenig Chance nach oben zu kommen. Müssen wir das akzeptieren und gut finden?

Ich behaupte, dass die akute Zunahme psychischer Krankheiten im Job / Burnout ein klares Symptom der Entwicklung und Isolation des Einzelnen ist. Ich warte bis der nächste sagt "Burnout gabs schon immer und auch in der Häufigkeit - hat in der Neuzeit jedoch einen Namen bekommen".
 

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Ja, dann bist Du mMn abgestumpft und verwendest die selben nichtigen "Argumente" wie MegaVolt der sagte "Alles ist wie es immer war und wird sich wohl nie ändern".

Nein, die Gesellschaft ändert sich definitiv, und zwar ständig. Ich sage nur das die Beispiele die du bringst Alltagssituationen sind die es auch früher schon so gegeben hat. Drängeln in Menschenmassen etc. Meinst du die Leute haben sich früher nicht gegenseitig totgetrampelt wenn ne Panik aufkam?

Aus meiner Sicht kann eine Gesellschaft / Gemeinschaft / Soziales Umfeld (immer kleiner werdend bis zur Beziehung zweier Menschen) nur vernünftig funktionieren bzw. Vorteile für jeden Einzelnen erzeugen, wenn Dinge wie Empathie, Hilfsbewusstsein etc. vorhanden sind.

Diese Dinge sind ja auch vorhanden, nur hängt ihre Ausprägung halt stark davon ab wie gut man seine Mitmenschen kennt und tendiert bei völlig Fremden halt gegen Null.


Glaubst Du die Gesellschaft hätte die Zeit nach dem 2. Weltkrieg in irgendeiner Weise überstanden, wenn jeder nur an sich und seinen eigenen Vorteil gedacht hätte bzw. sich nicht für andere, fremde Menschen interessiert hätte? Ob das durch Tugenden oder "auferzwungene" Werte erreicht wurde sei dabei mal dahingestellt.
Dass es in dieser Zeit auch noch Schläge mit dem Rohrstock gab und das Denken in seiner Freiheit eingeschränkt wurde, steht auf einem anderen Blatt Papier.

Das hatten wir doch auf der letzten Seite schon. Nach dem zweiten WK war halt eine zwingende Notwendigkeit zur Zusammenarbeit vorhanden aufgrund einer Notsituation. Aber mit dem schwinden dieser Notwendigkeit lies auch der Zusammenhalt nach und, da würde ich drauf wetten, nicht erst mit der nächsten Generation. Was mein Alter angeht, wir sind zufällig der gleiche Jahrgang.

Ansätze dieser Gesellschaftsform / Kultur gibt es bspw. heutzutage noch bei der Bundeswehr. Schwächung des Einzelnen und der persönlichen Präferenzen, Stärkung und Zusammenhalt der jeweiligen Gruppe. Ich muss sagen, dass die Grundausbildung mit die beste Zeit meines Lebens war. Bei uns gab es Homosexuelle, Ausländer und Sonderschüler in der Kompanie aber es hat keinen interessiert und jeder war für seinen Teil integriert in die Gemeinschaft. Die aktuelle Gesellschaftsform ist eher das genaue Gegenteil.

Da hab ich aus der BW aber auch schon andere Sachen gehört und auch erlebt. Bleibt eben auch nicht aus wenn das sog. Gemeinschaftsgefühl mehr oder weniger aufgezwungen ist und Leute zusammengequetscht werden die nicht miteinander harmonieren.

Müssen wir das akzeptieren und gut finden?

Ich sehe zumindest keine Möglichkeit es zu ändern.


Ich behaupte, dass die akute Zunahme psychischer Krankheiten im Job / Burnout ein klares Symptom der Entwicklung und Isolation des Einzelnen ist. Ich warte bis der nächste sagt "Burnout gabs schon immer und auch in der Häufigkeit - hat in der Neuzeit jedoch einen Namen bekommen".

Das ist imo ne völlig andere Baustelle und hat mit Narzismus nichts zu tun.
 
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Ja, dann bist Du mMn abgestumpft und verwendest die selben nichtigen "Argumente" wie MegaVolt der sagte "Alles ist wie es immer war und wird sich wohl nie ändern".

Nein, das habe ich nicht gesagt.
Ich habe doch ganz deutlich geschrieben, dass sich Dinge ändern. Sie sind anders, aber damit weder besser noch schlechter. Einfach nur anders. Solange die Gesellschaft weiterhin funktioniert ist das vollkommen in Ordnung. Und das tut sie offensichtlich. Nur weil sich Dinge ändern geht die Welt nicht unter. Genausowenig wie Rockmusik die Jugend verdorben hat wird Facebook das erreichen.
Klar, die Jugend interagiert heute vollkommen anders als vor 20 Jahren. Und vor 20 Jahren war es vollkommen anders als vor 40 Jahren. Aber wie gesagt weder besser noch schlechter.

Übrigens: Narzisten sind mir sogar deutlich lieber als Gutmenschen. Die kümmern sich wenigstens um ihren eigenen Kram und lassen andere in Ruhe. Gutmenschen wollen dagegen immer die Welt verbessern und stellen damit implizit ihre eigene Meinung über andere und wollen dem Rest der Welt ihre Sicht aufzwängen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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MV du bist der prototyp einer akuten narzisstischen persönlichkeitsstörung, zumindest von dem was du so schreibst. da wundert es niemanden, dass dir narzisten nicht unlieb sind. sie sind ja nicht für sich oder andere narzisten ein problem, sondern für ihre normal empfinden mitmenschen, von dir auch gutmenschen genannt, die diese egoistische, radikale selbstbezogenheit und selbstüberschätzung nicht nachvollziehen können.
 
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Nein, glaube ich nicht. Er ist für mich der Schnitt durch den 0815 Bürger dieser Gesellschaft.

"Das System beherrscht uns, wir müssen uns darauf einstellen"
"Ich mach mein Ding, macht ihr Euer Ding"
"Kommunizierende Menschen stören mich im Alltag"

Ich glaube nicht, dass er damit in seiner Persönlichkeit gestört ist. Er wird sogar Erfolg haben in der Gesellschaft bzw. keine großen Nachteile. Und schon gar keinen Anreiz etwas an der Einstellung zu ändern.

"Solange die Gesellschaft weiterhin funktioniert ist das vollkommen in Ordnung. Und das tut sie offensichtlich."
WAS bitte ist daran offensichtlich? Dass kaum noch Kinder geboren werden, Familien funktionieren, 90% des Geldes bei 5% der Gesellschaft liegen?
Funktionieren heißt für dich, dass du in deiner eigenen Welt relativ ungestört weiter existieren kannst.

Witzig, dass ich am Anfang des Threads eher dachte HeatoR wäre ein Paradebeispiel eines Narzissten, von dem was ich bisher so von ihm (insgesamt im Forum) gelesen habe. Aber er scheint wenigstens reflektieren zu können ;)
 
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Das wird auch als einer der gründe genannt, warum mädchen akademisch erfolgreicher sind als jungen: jungen haben mehr selbstbewusstsein, aber weniger selbstdisziplin. Selbstbewusstsein nützt aber nichts, selbstdisziplin schon, darum sind mädchen erfolgreicher.

moment mal, mädchen sind vielleicht in der schule erfolgreicher, im "echten" leben dann wiederum sind die männer aber wesentlich erfolgreicher, weil die an sich glauben und die frauen sich unterschätzen bzw zu scheu sind.
wenn die frauen auch noch an sich glauben würden hätten wir männer ein problem.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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Nein, glaube ich nicht. Er ist für mich der Schnitt durch den 0815 Bürger dieser Gesellschaft.

"Das System beherrscht uns, wir müssen uns darauf einstellen"
"Ich mach mein Ding, macht ihr Euer Ding"
"Kommunizierende Menschen stören mich im Alltag"

Ich glaube nicht, dass er damit in seiner Persönlichkeit gestört ist. Er wird sogar Erfolg haben in der Gesellschaft bzw. keine großen Nachteile. Und schon gar keinen Anreiz etwas an der Einstellung zu ändern.


WAS bitte ist daran offensichtlich? Dass kaum noch Kinder geboren werden, Familien funktionieren, 90% des Geldes bei 5% der Gesellschaft liegen?
Funktionieren heißt für dich, dass du in deiner eigenen Welt relativ ungestört weiter existieren kannst.

Witzig, dass ich am Anfang des Threads eher dachte HeatoR wäre ein Paradebeispiel eines Narzissten, von dem was ich bisher so von ihm (insgesamt im Forum) gelesen habe. Aber er scheint wenigstens reflektieren zu können ;)

ich bin auch ein furchtbarer narzisst! ich bin mir auch nicht sicher, ob es nur "normaler" narzissmus ist, oder sogar eine narzisstische persönlichkeitsstörung. ich bin nur reflektiert genug das zu sehen und VERSUCHE im rl zumindest mein verhalten ein bisschen zu kontrollieren, fällt mir aber auch sehr schwer.
man merkt aber irgendwann, dass man viele menschen, die ienem wichtig sind, mit so einem verhalten verletzt und so schlimm ist es bei mir dann doch noch nicht, dass es mir total egal wäre.

das traurige ist aber, dass einem ein so narzisstischer charakter halt doch hauptsächlich vorteile bringt, da hast du schon recht. er wird in manchen branchen ja geradezu gefordert.
 
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Interview mit einem Professur für Sozialpsychologie zum Thema Narzissmus in der Gesellschaft

Welche Eltern aus der Mittelschicht halten ihr Kind heute noch für durchschnittlich? Diese Kinder lernen, dass sie etwas Besonderes sind, dass sich alles um sie dreht. Es gibt auch die andere Seite: Eltern, die ihre Kinder zu sehr vernachlässigen, sodass sie kein «gesundes Selbstwertgefühl» aufbauen. Die Reaktion ist dann ein Narzissmus, der aufgrund eines Mangels an Aufmerksamkeit entsteht.

Beispiel aus dem Alltag zum Thema narzisstische Leitfiguren:

Heute morgen hab ich im Radio gehört, dass Rihanna twitterte auf welchem Gleis und wann sie in Paris ankommen würde.
Natürlich strömten 1000'e Jugendliche dahin um Rihanna zu sehen. Danach soll Sie getwittert haben, dass Paris suckt und vor allem die Menschen dort scheisse sind, weil die sich so aufdrängen.

Rihanna beschimpft Franzosen

Diese Menschen sind Idole der Neuzeit - vor allem für Heranwachsende.
 
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meiner meinung nach sind die narzistischen tendenzen in unserer gesellschaft primär durch ein mangelndes selbstwertgefühl der einzelnen individuen bedingt.

es gibt einfach unglaublich viele schäfchen, deren eigene meinungsbildung durch die permanente berieselung von medien und sozialem umfeld derart gestört ist, dass sie den bequemsten und sichersten weg von sozialer anerkennung wählen: so sein wie die masse.
irgendwelchen behinderten modetrends nachdackeln, die neuste beschissene populäre musik feiern, bloß nicht auffallen. wer nicht ist wie 90% seiner mitmenschen, macht sich angreifbar und verletzlich. ein zur schau gestelltes künstliches selbstbewusstsein lässt einen stärker aussehen als man ist, deswegen sehen wir so viele guidos und 0815-tussen, die sich nichts weiter als aufmerksamkeit wünschen. das große loch in ihrer persönlichkeit kann man damit allerdings nicht füllen.
deswegen bin ich mir auch gar nicht sicher, ob narzissmus das phänomen korrekt beschreibt. ein narzist liebt sich selbst wie er ist. die schäfchen in unserer gesellschaft scheinen sich selbst allerdings zu hassen, sonst würden sie aufhören jeden schritt ihres auftretens danach zu richten, anerkennung zu bekommen und jemand anders zu sein. wer sich selbst wirklich liebt hat ein hohes selbstwertgefühl und stellt das nicht auf penetrante weise zur schau.
ich bin der festen überzeugung, dass die medien einen großen teil zum mangelnden selbstwertgefühl vieler menschen beigetragen haben. überzogene schönheitsideale, unrealistische vorstellungen von liebe/partnerschaft, genderrollen, ...
ob es vor 20 oder 40 jahren weniger schlimm war? ich denke ja. vor 20 jahren hatten die medien eine geringere präsenz als heute und ich glaube die meisten hier unterschätzen den einfluss den medien auf heranwachsende haben können. als erwachsener gebildeter mensch kann man ganz gut reflektieren was man da konsumiert (aber auch nicht zu 100%), mit 13 jahren sieht das ganz anders aus.
 
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99%ige Zustimmung, bis auf: "Ein Narzisst liebt sich selbst wie er ist"
Das entspricht jedenfalls nicht dem psychologischen Bild eines Narzissten:

- auffällige Selbstbewunderung oder Selbstverliebtheit und übersteigerte Eitelkeit.

Ich glaube eher deine beschriebenen Schäfchen sind narzisstisch veranlagt.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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ein narzist liebt sich selbst wie er ist.

das ist nicht ganz richtig. gerade krankhafte narzissten sind oft hin und her gerissen zwischen der vorstellung eigener großartigkeit und minderwertigkeitsgefühlen, sie sind dabei besonders anfällig für depressionen. musst du mal das interview mit dem prof lesen oder bei wiki.
ist jedenfalls gerade das was einen krankhaften narzissmus ausmacht, dass man sich selbst zwar auf ein podest stellt, gleichzeitig aber total unsicher und verletzlich ist und absolut kritikunfähig.
 
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oh, da war ich wohl mit meiner definition von narzissmus nicht auf dem neusten stand :ugly:
die schäfchen-symptome sind ja wohl doch eher ausprägungen von leichtem narzissmus.

will nur noch zum ausdruck bringen, dass selbstliebe an sich nicht verwerflich ist. eher im gegenteil, wer sich selbst nicht liebt wird keine tiefen beziehungen zu anderen menschen aufbauen können und sich selbst in der öffentlichkeit immer wieder beweisen müssen. deswege verstehe ich auch nicht, wieso der begriff "egoist" negativ konnotiert ist. wer nach seinem eigenen wohl schaut hat die nötige grundlage um anderen menschen gutes zu tun. aber naja, anderes thema ;)
 
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Empathiefähigkeit ist das Stichwort. Und die verschwindet.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
oh, da war ich wohl mit meiner definition von narzissmus nicht auf dem neusten stand :ugly:
die schäfchen-symptome sind ja wohl doch eher ausprägungen von leichtem narzissmus.

will nur noch zum ausdruck bringen, dass selbstliebe an sich nicht verwerflich ist. eher im gegenteil, wer sich selbst nicht liebt wird keine tiefen beziehungen zu anderen menschen aufbauen können und sich selbst in der öffentlichkeit immer wieder beweisen müssen. deswege verstehe ich auch nicht, wieso der begriff "egoist" negativ konnotiert ist. wer nach seinem eigenen wohl schaut hat die nötige grundlage um anderen menschen gutes zu tun. aber naja, anderes thema ;)

deswegen wird ja auch gemeinhin zwischen "normalem" narzissmus unterschieden und krankhafter narzisstischer persönlichkeitsstörung.

ohne die unterscheidung macht im übrigen auch die diskussion wenig sinn imho.
 
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Empathiefähigkeit ist das Stichwort. Und die verschwindet.

Nicht wirklich. Aber Empathiefähigkeit ist und war schon immer an persönlichen Kontakt gekoppelt.
Wir können nur Menschen gegenüber etwas empfinden, die wir auch kennen. Dass gerade Kinder in Afrika verrecken ist uns egal. Ja, dir auch wenn du ganz ehrlich bist. Es berührt dich nicht emotional. Du hast einen Reflex antrainiert bekommen dass du betroffen zu sein hast aber solange du kein leidendes Kind siehst bist du emotional nicht betroffen.
So funktionieren wir Menschen nunmal. Und das ist auch vollkommen in Ordnung so.

Was dir jetzt als "schwindende" Empathie auffällt hat eigentlich nichts damit zu tun: Die Empathiefähigkeit ist wie sie immer war. Aber früher haben wir fast nur mit Menschen interagiert, die wir auch kannten und denen wir somit viel Empathie zeigen konnten. Heute interagieren wir oft mit Menschen, die wir nicht kennen (z.B. über das Internet) und zu denen wir uns entsprechend nicht emotional verbunden fühlen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Wir können nur Menschen gegenüber etwas empfinden, die wir auch kennen.
geil, ist das unabsichtlich, oder versuchst du mit vorsatz den stereotypischen narzissten darzustellen? :D

stell dir vor, normale menschen können mitgefühl auch völlig fremden gegenüber empfinden!
es gibt genug experimente, die belegen, dass menschen bestimmte areale im gehirn aktivieren, wenn sie zB aufnahmen von ungerechtigkeiten sehen oder wie jemandem leid zugefügt wird. ein narzisst fühlt dabei nichts, es passiert nichts im gehirn.

was du antrainierten reflex nennst, sind normale menschliche empfindung. für krankhafte narzissten, die diese gefühle nicht haben, scheinen die anderen "komisch" zu sein, also muss das irgendwas unnatürliches, antrainiertes sein. du solltest aber begreifen, dass normale menschen tatsächliches mitgefühl und sogar mitLEID empfinden, wenn sie verhungernde kinder in afrika im fernsehen sehen.

MV, ganz ehrlich, ich bin genauso. aber dir geht zusätzlich ne riesen spur selbstreflexion ab., du hast den gedankenschritt noch nicht vollzogen von: "ha, schau dir all diese unterentwickelten emotionsloser an, ich bin denen so überlegen mit meiner geilen logik und meiner rationalität haha die und ihre antrainierten reflexe" zu "hm, vielleicht stimmt auch einfach mit mir etwas nicht". kommt aber vielleicht noch. oder auch nicht, die hardcore narzissten würden sich eh nie eingestehen, dass sie diejenigen sind, die ein problem haben ^^
 
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Nicht wirklich. Aber Empathiefähigkeit ist und war schon immer an persönlichen Kontakt gekoppelt.
Wir können nur Menschen gegenüber etwas empfinden, die wir auch kennen. Dass gerade Kinder in Afrika verrecken ist uns egal. Ja, dir auch wenn du ganz ehrlich bist. Es berührt dich nicht emotional. Du hast einen Reflex antrainiert bekommen dass du betroffen zu sein hast aber solange du kein leidendes Kind siehst bist du emotional nicht betroffen.
So funktionieren wir Menschen nunmal. Und das ist auch vollkommen in Ordnung so.

Was dir jetzt als "schwindende" Empathie auffällt hat eigentlich nichts damit zu tun: Die Empathiefähigkeit ist wie sie immer war. Aber früher haben wir fast nur mit Menschen interagiert, die wir auch kannten und denen wir somit viel Empathie zeigen konnten. Heute interagieren wir oft mit Menschen, die wir nicht kennen (z.B. über das Internet) und zu denen wir uns entsprechend nicht emotional verbunden fühlen.

Du brauchst nur den Wikipedia Artikel über Empathie lesen, das wird dir die Augen öffnen. Zwar Wikipedia, aber gespickt mit wissenschaftlichen Erkenntnissen, die gekennzeichnet sind.

Man kann sogar Empathie gegenüber Gegenständen empfinden. In dem Artikel ist das Beispiel einer nackten Statue im Winter genannt, wo empathische Menschen das Kältegefühl nachempfinden können.
Hunde können empathisch gegenüber Menschen sein, das ist nichtmal die gleiche Tierart.

Außerdem ist davon die Rede, dass Empathie eine wichtige Grundlage für jegliche soziale Interaktion ist.
Des weiteren baut sich der Begriff scheinbar auch aus "Leidenschaft" auf.

Und JAAA, ich fühle meistens auch nichts, wenn Bilder von Kriegskindern in Nahost oder von hungernden Menschen in Afrika gezeigt werden. Aber darüber nachzudenken macht einen schon irgendwie betroffen, dass man emotional so abgekühlt ist. Ich bin mir zu 100% sicher, dass das an der Werteentwicklung unserer westlichen Gesellschaft liegt.

Wie HeatoR schon richtig sagt: Du scheinst diesen Umstand nicht einmal reflektieren oder bewerten zu können.
 
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Benrath

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Das ist doch die gleich Heuchelei wie im anderen Thread. Er hat damit Recht, dass das meiste davon antrainiert ist. Alles was du in den Nachrichten siehst betrifft dich direkt genau so wie, das in in China ein Sack Reis umgefallen ist.

Am tollsten ist dann wieder die Aussage, wenn wir wirklich selbstreflektieren würden, müssten wir blablabla.

Hat er doch, nur mit nem anderen Schluss, letzendlich dem ehrlicheren.
 
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Er hat damit Recht, dass das meiste davon antrainiert ist.

Damit widersprichst Du dem gesamten Tenor der psychoanalytischen Wissenschaft. Vielleicht kannst Du das ja irgendwie belegen, zumindest mit einem Artikel eines anerkannten Forschers auf dem Gebiet?
 
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Ähem, du schreibst ja oft gute sachen, Benrath, aber hier seh ich dich ziemlich auf dem holzweg.

Ich werfe mal die gegenthese in den raum: der mensch ist von natur aus ein empathisches wesen.
Wenn uns bilder von hungernden kindern nicht mehr erreichen, dann liegt das wohl eher daran, dass wir durch die übermäßige konfrontation abgestumpft sind, statt dass wir uns umgekehrt erst irgendeinen empathie-reflex antrainieren müssten.

Rafale hat auch richtig gemerkt, dass es schlicht unwahr ist, wir seien nur in der lage, empathie für jemanden oder etwas zu empfinden, den oder das wir kennen. Es kommt natürlich drauf an, was man unter "kennen" versteht.
Aber wenn wir jemanden sehen, dann ist das in aller regel kennen genug, um empathie auszulösen.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Das ist doch die gleich Heuchelei wie im anderen Thread. Er hat damit Recht, dass das meiste davon antrainiert ist. Alles was du in den Nachrichten siehst betrifft dich direkt genau so wie, das in in China ein Sack Reis umgefallen ist.

Am tollsten ist dann wieder die Aussage, wenn wir wirklich selbstreflektieren würden, müssten wir blablabla.

Hat er doch, nur mit nem anderen Schluss, letzendlich dem ehrlicheren.

du schließt von dir auf andere. nochmals: "normale" menschen empfinden durchaus etwas, wenn sie menschen sehen, denen es schlecht geht. egal ob chinesen, afrikaner oder bekannte. das ist ein natürliches menschliches verhalten. unnatürlich ist abzuwägen und rational zu sein, zu überlegen "kenne ich diese menschen, betrifft mich ihr schicksal, habe ich einen vorteil davon wenn es ihnen besser geht?" usw.

das hat nichts mit heuchelei zu tun, mit diesem phänomen beschäftigen sich verschiedenste wissenschaften schon sehr lange, von neurobiologen zu psychologen.

Ich werfe mal die gegenthese in den raum: der mensch ist von natur aus ein empathisches wesen.
Wenn uns bilder von hungernden kindern nicht mehr erreichen, dann liegt das wohl eher daran, dass wir durch die übermäßige konfrontation abgestumpft sind, statt dass wir uns umgekehrt erst irgendeinen empathie-reflex antrainieren müssten.

genau so ist es.

kleine, ältere doku von 3sat http://www.youtube.com/watch?v=smgcc1fupU4&feature=related
nichts wirklich neues, aber vielleicht was zum diskustieren.

auch eine interessante serie:
http://www.youtube.com/watch?v=iCaXUFJUSZo

witzig ist schon seine selbsteinschätzung in der ankündigung "ehrlichster mensch der welt..:" das ist tatsächlich die selbstsicht von krankhaften narzissten, sie denken nicht sie seien gestört, sondern sie seien die einzigen, die wirklich ehrlich sind, alle anderen würden sich nur etwas vorlügen wie empathie, gewissen, mileid usw.
MV zeigt all diese verhaltensweisen sehr anschaulich für uns :)
 
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Benrath

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k.a. vielleicht schließe ich da tatsächlich zu sehr von mir auf Andere, aber auch nicht die Muße da wirklich so recherchieren, vielleicht hat ja MV was.

Ich sehe es häufiger als Heuchelei und Bigotterie.

Anscheinend bin ich dann auch "krank"

Weder Mv noch ich haben btw Mitleid und Emphatie ausgeschlossen. Bei mir hält sich das nur in Grenzen für Leute die ich nicht kenne.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
es gibt auch mehr als nur 2 extreme zwischen "normal" und "kranker narzisstischer psychopath" es gibt dazwischen alle möglich formen und abstufungen, nicht jeder narzissmus ist behandlungsbedürftig oder gar paranoid und gefährlich wie etwa der narzissmus eines breivik. der übrigens auch nicht sagt, dass er keine empathie hätte. er tat halt das, was notwendig war, was die anderen in der gesellschaft aufgrund ihrer anerzogenen gutmenschenart und ihrer heuchelei nicht tun konnten.
das ist sein selbstbild.

dazwischen gibt es alles und manche menschen sind auch einfach nur so egomanische arschlöcher, ohne besondere klinische bezeichnung.
 
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es ist eher selten heuchelei sondern ein gesunder reflex um das allgemeine miteinander, und somit auch einen selbst, zu schützen.

sollte es möglichkeiten geben empathie zu fördern, sollte man das machen, es nützt allen.
 
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"normale" menschen empfinden durchaus etwas, wenn sie menschen sehen, denen es schlecht geht. egal ob chinesen, afrikaner oder bekannte.

Und bei den "normalen" Menschen verschwindet dieses empfinden auch sofort wieder wenn man die Bilder ausblendet und macht der alltäglichen Ignoranz für alles was einen nicht selbst betrifft platz. Ob nun antrainiert oder angeboren, das ist nichts weiter als heuchelei und diese Eigenschaft zu haben bringt uns einer besseren Welt sicherlich nicht näher.

Es wäre imo auch mal ganz gut sich zu überlegen worüber wir uns hier eigentlich unterhalten wollen?

Zunahme von Narzismus (oder Egoismus? Verschwimmt hier n bissel imo) in der Gesellschaft? Gründe dafür? Ist es gut oder schlecht? Was ist Egoismus überhaupt? Läuft hier langsam alles etwas querbeet und grade die Frage "was ist Egoismus überhaupt" könnte imo durchaus eine nähere Betrachtung gebrauchen, wenn ich hier schon lese das Drängeln in einer Schlange als Egoismus gesehen wird muss ich feststellen das zumindest meine Definition davon ne gänzlich andere ist.
 
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Und bei den "normalen" Menschen verschwindet dieses empfinden auch sofort wieder wenn man die Bilder ausblendet und macht der alltäglichen Ignoranz für alles was einen nicht selbst betrifft platz. Ob nun antrainiert oder angeboren, das ist nichts weiter als heuchelei und diese Eigenschaft zu haben bringt uns einer besseren Welt sicherlich nicht näher.

was ist jetzt heuchelei ?
das man mitgefühl mit person x ausm fernsehen hat, dieses aber wieder ausblendet weil andere dinge für einen persönlich im moment wichtiger sind und man dafür den kopf möglichst frei haben will ?
 

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Du sagst du hast mitgefühl das du dann wieder ausblendest. Ich sage es ist dir tief drin scheiß egal und das Mitgefühl das du empfindest ist halt nur ein "Reflex" der durch die traurigen Bildchen ausgelöst wird. Genauso wie wir zb Babys instinktiv niedlich finden.

Wenn dir das ganze wirklich nahe gehen würde bräuchtest du keine Bilder im Fernsehen um dir häufiger mal Gedanken darüber zu machen. Wenn es dir aber erfolgreich gelingt, und davon gehe ich eigentlich aus, die Not und das Elend überall auf der Welt rund 99% der Zeit völlig auszublenden dann zeigt das für mich einfach das es dir egal ist.

Dann wegen ein paar Bilder so zu tun als wenn einen das ganz doll mitnimmt ist für mich Heuchelei.
 
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