@ Heator: Notwendigkeit von Auslandseinsätzen der Bundeswehr

shaoling

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Kommt mal runter.

Technisch gesehen hat aMrio doch recht: Wenn hier in Deutschland auf der Straße jemand seinen Colt zieht und auf mich schießt, bis sein Magazin leer ist, sich dann aber umdreht und wegrennt, würde es wohl kaum ein Richter als Notwehr auslegen, wenn ich daraufhin meinen Colt ziehe und ihm in den Rücken schieße.

Von Notwehr würde ich hier also nicht sprechen. Es handelt sich eher um einen Akt spontaner Vergeltung: "Du Hurensohn schießt auf mich? Stirb!", oder um einen militärischen Angriff auf feindliche Kräfte - dass jemand, der gerade mit einer Panzerfaust auf mich geschossen hat, kein unbewaffneter Zivilist ist, steht wohl außer Frage.

Ob so eine Aktion legitim ist, hängt also vom politischen Kontext ab. Wenn dieser Kontext ein militärischer Konflikt ist, würde ich so einen Vorfall dem betroffenen Soldaten jedenfalls nicht negativ auslegen. Einen Feind auf dem Rückzug anzugreifen, statt ihm die Möglichkeit zu geben, sich geordnet zu sammeln und erneut angreifen zu können, ist nun mal eine völlig übliche militärische Praxis. Wer sich feindlich verhält, wird auch so behandelt, und erhält erst einen Anspruch auf Schonung, wenn er seine Waffen niederlegt und sich ergibt.
 
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und auf am fallschirm hängende soldaten darf nicht geschossen werden :ugly: das bw-rechtsystem ist schon ausgefeilt, es mangelt nur an manchen, dafür aber gravierenden stellen.
das problem an afga. ist, das man gegen irreguläre kräfte kämpft, die keine richtige armee darstellen und somit eine vom militärischem recht geltende grauzone betreten. das ist der springende punkt, der "uns bundis" die suppe versalzt, insbesondere von nichtscheckenden null-politikern die kaum ahnung von der materie haben, da sie selbst nicht einen fuß in ein einsatzland gebracht haben. mit dem einen bein im gefängnis, mit dem anderen bein im grab heißt es so schön. und das ist sogar gar nicht so weit hergeholt, wenn man sich mal die geschichte vom checkpoint soldaten anhört, der die 3 zivilisten aus "notwehr" erschossen hat.

grundlegend finde ich den einsatz in afgahnistan richtig, aber nicht unter den bedingungen/dem mandat und erst recht nicht mit den teilweise absurden vorschriften, die einfach nicht im einsatzland funktionieren.
im gegensatz zu anderen staaten die im einsatzland agieren, sind wir deutsche sogar noch bürokratischer und "sozialer" als im eigenen land.
sehr gutes beispiel ist, das bei einem feuergefecht (bin mir grad nicht sicher ob besagter checkpoint zwischenfall oder ein paar tage zuvor war) der angeschossene afgahne noch ins deutsche feldlager gebracht wurde, um dort behandelt zu werden. soviel zu rules of engagement.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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@ amrio
so habe ich die situation aus mackias schilderung verstanden. wenn er natürlich wegrennt und sie ihn ne stunde später allein und unbewaffnet aufgreifen ist es was anderes, aber solange noch eine potentielle gefahr von dem täter ausgeht sehe ich durchaus eine gegenwärtige gefahr für das leben der soldaten und somit auch die möglichkeit sich auch mit der waffe zu wehren.
(wobei ich das jetzt einfach mal auf das normale strafrecht beziehe, ich weiß nicht inwieweit in kriegsgebieten andere richtlinien gelten )
 
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Original geschrieben von BoS-ramke
sehr gutes beispiel ist, das bei einem feuergefecht (bin mir grad nicht sicher ob besagter checkpoint zwischenfall oder ein paar tage zuvor war) der angeschossene afgahne noch ins deutsche feldlager gebracht wurde, um dort behandelt zu werden. soviel zu rules of engagement.

naja, daran können sich halt viele ein Beispiel nehmen. Genau SO ist nämlich absolut richtig.
Ansonsten muss man aber sagen das die Einsätze der Bundeswehr auch wohl für Normalbürger (dazu zähle ich mich jetzt mal) ziemlich Sinnlos erscheinen. Also sinnlos unter DIESEN Bedingungen.
Meiner Meinung nach ist der Einsatz in Afganistan erstmal ok. Wiederaufbau, humanitäre Hilfe, Polizisten Ausbilden, das alles ist absolut richtig und wichtig. Aber da darf nicht schluss sein. Die Soldaten müssten einfach das scheiss Recht bekommen, gegen die Verbrecher dort vorzugehen. Natürlich wäre das Gefährlicher. Aber so könnte man dort vielleicht auch dauerhaft etwas bewegen.
Optimum wäre, das die Menschen sehen das man mit ehrlicher arbeit dort zurechtkommt, und Verbrecher erwischt werden. Das gibt einfach Vertrauen dann.
Was in meinen augen fehlt ist einfach die Idee, der Plan wie man mit der Situation dort umgehen soll, und wie man auf die Veränderte ausgangslage dort reagieren muss. Denn die hat sich seit dem Anfang des Engagementes verändert.
Man hat einfach das Gefühl das dort unten die Soldaten gerne würden, aber durch die Politik nicht dürfen. Und durch diese Halbherzigkeit geht auf dauer alles den Bach runter.
Was natürlich absolut klar ist: die Soldaten müssen sich an Recht und Gesetz halten.
Genauso halte ich den Einsatz vor der Küste Somalias, wo ein Seeweg der sowieso kaum bedeutung hat kontrolliert werden soll, bei dem aber kein fremdes Schiff ohne Erlaubnis betreten werden darf, für absolut Sinnlos.
Klare Einsätze mit klaren Regeln, auch wenns Gefährlich werden kann. Ich denke die Soldaten werden mir Recht geben das das besser wäre als "das" was wir zzt. haben.
Und bei der Bundeswehr sind nunmal Soldaten und keine Polizisten oder Kindermädchen.
Natürlich sollte jeder Einsatz "international" beschlossen sein, also keine alleingänge.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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du verstehst die afghanische mentalität nicht. sie werden NIEMANDEN dort unten akzeptieren. niemals.
es wird solange krieg geben wie ausländer in dem land die strippen ziehen. die werden lieber in bitterster armut in ihren steinhöhlen leben als sich was von uns oder anderen ungläubigen sagen zu lassen, da hilft weder vernunft noch geld.

Was natürlich absolut klar ist: die Soldaten müssen sich an Recht und Gesetz halten.

das ist der punkt. unsere soldaten werden sich kaum an die sharia halten wollen und ein anderes gesetz wird vom großteil der bevölkerung niemals akzeptiert werden. die sovjets haben es doch jahre lang versucht, mit aller gewalt, mit allen mitteln. es geht nicht, dieses volk kann man nicht ändern und man hätte sich niemal dort einmischen sollen.
 
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Original geschrieben von HeatoR
du verstehst die afghanische mentalität nicht. sie werden NIEMANDEN dort unten akzeptieren. niemals.
es wird solange krieg geben wie ausländer in dem land die strippen ziehen. die werden lieber in bitterster armut in ihren steinhöhlen leben als sich was von uns oder anderen ungläubigen sagen zu lassen, da hilft weder vernunft noch geld.

Ja dann lässt man die Afghanen die Strippen ziehen und die Soldaten passen auf das alles auch so umgesetzt wird. Bis die Polizei das dann irgendwann selber sicherstellen kann.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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nein du verstehst es nicht. solange fremde soldaten auf afghanischem boden rumlaufen werden die keine ruhe geben.
 
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nun, da gibt es doch gute möglichkeiten, zwei um genau zu sein:
1. Sie gewöhnen sich dran und passen sich an
2. Sie werden zugrunde gehen

aber ich glaube auch nicht das alle Afghanen so extrem sind wie du sie siehst Heator. Als es vor 1-2 Jahren einen Anschlag gab, wo auch Deutsche verletzt wurden, haben sehr viele Afghanen gesagt: Bitte Deutsche geht nicht, ihr macht hier wenigstens was positives und helft uns.
 
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Original geschrieben von HeatoR
nein du verstehst es nicht. solange fremde soldaten auf afghanischem boden rumlaufen werden die keine ruhe geben.

Quatsch, das interessiert die gar nicht.
Wichtig ist, daß du ihnen Schutz gewährleisten kannst und die Bösen abknallst, dann folgen sie dir.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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glaubst du. dabei bist du in ihren augen der böse und solange du dich nicht selbst anknallst, wirst du nur oberflächlich sympathie ernter, in wirklichkeit hassen sie dich weiterhin genauso wie vorher, egal was ihr da unten tut, da könnt ihr ihnen auch nen geldbaum in den garten pflanzen.
 
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Original geschrieben von HeatoR
glaubst du. dabei bist du in ihren augen der böse und solange du dich nicht selbst anknallst, wirst du nur oberflächlich sympathie ernter, in wirklichkeit hassen sie dich weiterhin genauso wie vorher, egal was ihr da unten tut, da könnt ihr ihnen auch nen geldbaum in den garten pflanzen.

Die Bundeswehr ist bei den Völkern im Norden (also auf alle bis auf die Paschtunen in Kundus) recht beliebt, da sie aber nicht in der Lage ist die Bevölkerung zu schützen, bekommt sie keine Unterstützung.
Ganz einfach.
Es ist nicht so, daß die Leute da Ausländer pauschal hassen bzw nicht damit leben können, daß andere Menschen in ihrem Land sind. Man darf natürlich nicht den Fehler machen und sie wie ein besetztes Land behandeln.
 
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