@ Heator: Notwendigkeit von Auslandseinsätzen der Bundeswehr

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So, ich mache mir jetzt doch die Mühe auf folgendes einzugehen:
a) die Bundeswehr bindet unnötig Ressourcen, Bsp. Eurofighter
b) die Auslandseinsätze der Bundeswehr sind unnötig

Um beide Themen behandeln zu können, muss man an die Grundlagen und den Auftrag unserer Streikräfte herantreten.
Heator, du schreibst das die Bundeswehr einzig und allein die Landesverteidigung zur Aufgabe haben soll, damit verbindest du automatisch niedrigere Kosten.
Als einziger Staat, der es über einen langen Zeitraum geschafft hat, neutral zu bleiben, ohne von anderen Ländern erpresst zu werden, fällt mir die Schweiz ein. Seit Jahrhunderten ohne Krieg, seit Jahrhunderten aber auch hochgerüstet und nur deswegen niemals angegriffen. Die Rechnung, daß eine nur zur Verteidigung geeignete Armee billiger ist, geht nicht auf, denn ein Land das nur sich selbst verteidigt, muss dies auch alleine tun.
Niemand ist bereit für jemanden Krieg zu führen, wenn er dies nicht auch von seinem Gegenüber erwarten kann. Dementsprechend hochgerüstet muss man sein.

Die BRD hat sich entschieden in einem System kollektiver Sicherheit, der NATO zu agieren.
Zu den Rechten, die damit einhergehen gesellen sich auch Pflichten. Wer den Kurs mitbestimmen will, muss auch Mittel bereitstellen. Das bedeutet für uns: Stellen wir keine Truppen, haben wir kein Mitspracherecht bei NATO-Erweiterung, bei Fragen bezüglich des Kurses gegenüber Russland, Iran etc
Das bedeutet des weiteren: Wir haben uns vertraglich verpflichtet interventionsfähige Truppen sowohl für den Bündnisfall, als auch für verschiedene Reaktionskräfte (Nato Response Force) zur Verfügung zu stellen. Dies kann man alles in Frage stellen, aber nur um den Preis, daß man sein Mitspracherecht verliert und sich politisch isoliert.
Diese Vorgaben, setzen ein militärisches Mindestpotential fest, daß zu demjenigen dazutritt, daß wir aus purem Eigennutz sowieso erhalten müssen.
Du hast Recht, wenn du sagst ein Soldat hält eine große, starke Armee für wichtig. Ja, ich fände es extrem geil, wenn wir eine richtig große, schlagkräftige Armee hätten, vor der alle Welt in Ehrfurcht erstarrt. Aber ich bin Realist, so etwas ist nicht möglich. Was aber nötig ist, um unseren Grundauftrag, die Landesverteidigung zu erfüllen, ist die Aufrechterhaltung militärischer Kernkompetenzen. Das bedeutet, wir müssen Streitkräfte in einem gewissen Umfang erhalten, um zu üben, um unser Führungspersonal zu schulen, um das Know-how zu erhalten und um eine Aufwuchsfähigkeit für eine sich verschlechternde politische Lage zu gewährleisten. Streichst du die Streitkräfte unter ein gewisses Maß zusammen, verliert sie Fähigkeiten, die sich erst über Jahrzehnte wieder erneuern lassen - zu langsam, wenn sich die politische Großwetterlage innerhalb von einigen Jahren drehen kann.

Dabei sind wir heute schon an der unteren Grenze des Verantwortlichen angekommen. Im Kalten Krieg hatte die Bundeswehr einen Umfang von 500 000 aktiven Soldaten, fast 900 000 Reservisten waren gekadert und waren in küzester Zeit verfügbar. Die "Friedensdividende" hat es uns ermöglicht die Streitkräfte auf 250 000 Mann ohne größere Reserve zu verkleinern. Weniger ist sicherheitspolitisch nicht verantwortlich.
Zu einer ernstzunehmenden Armee gehört die entsprechende Ausrüstung und hier kommen wir zu Punkt a). Die Luftwaffe braucht dringend einen neuen Jagdflieder, die alten sind undwirtschaftlich und hoffnungslos veraltet. Ich hätte es gerne gesehen, von verbündeten Nationen ein existierendes Muster zu kaufen, um das gesparte Geld an anderern, nötiger Stelle einzusetzen. Es wurde anders entschieden, man wollte ein europäisches Gemeinschaftsprojekt.
Das hat mehrere Vorteile:
1. Entwicklung und Fertigung in Europa. Das Geld bleibt "hier", die Arbeitsplätze entstehen hier und am wichtigsten: Wir gewinnen technisches know-how in einem sensiblen und wichtigen Bereich. Werden unabhängiger von den USA.
2. Unabhängigkeit von amerikanischen Ersatzteilen. Es kam schon vor, daß deutsche Helikoter amerikanischer Bauart wegen außenpolitscher Probleme keine Ersatzteile mehr bekommen haben und am Boden bleiben mussten. So etwas passiert dann nicht mehr.
3. Aufrechterhaltung der Fähigkeiten zur Entwicklung solcher Technik. Das kann uns später einmal viel Geld sparen oder Abhängigkeiten vermeiden.
Ich spreche jetzt aus meinem eigenen Bereich, da kenne ich mich besser aus. Im nächsten Jahr wird die Produktion an Panzerrohren in Deutschland eingestellt, die Bundeswehr hat genug für die nächste Zeit. Sobald die Produktion erst einmal eingestellt ist, wird es erst mit vierjähriger (!) Anschubzeit und dem Einsatz von 50 Mio € möglich sein, die Produktion wieder aufzunehmen.
Bei Düsenjägern dürfte sich dieser Effekt potentieren.

Ich komme zu folgendem Schluss:
Ja, der Eurofighter ist ein sehr teures Flugzeug, aber die Entscheidung trifft hier nicht nur die Bundeswehr. Ein neues Jagdflugzeug ist trotzdem unumgänglich.

Nun zum nächsten Punkt. Die BRD ist Mitglied der NATO und nimmt entsprechend ihrem Gewicht an Auslandseinsätzen teil. Einer Teilnahme können wir uns ohne ernsthafte Konsequenzen nicht entziehen, aber wir könnten es.
Darum gehe ich hier auf einige Einsätze im Einzelnen ein, ich stehe unseren Einsätzen sehr kritisch gegenüber, aber ich maße mir nicht an, zu sagen sie wären sinnlos.

Original geschrieben von HeatoR


ich fasse zusammen: die sovjets, briten, amerikaner oder sonstwer bauen überall in der welt scheisse. und damit wir diese scheisse nicht hier ausbaden müssen, müssen wir sie vor ort ausbaden? warum? warum sollen das alles deutsche probleme sein? wir haben den balkan nicht zerbombt, wir haben afghanistan nicht in stücke gelegt und wir haben ganz sicher weder israel noch die palis gezwungen sich wie unvernünftige kleinkinder zu verhalten. der einzig legitime einsatz ist der zum schutz deutscher schiffe vor piraten.
den rest der suppe sollen die auslöffeln, die sie gekocht haben.

Kommen wir zum ersten von dir angesprochenen Paradebeispiel:
Der Balkan. Haben die Amis ihn mutwillig zerbombt? Wohl kaum, die schuldigen sind die Balkanvölker, allen voran die Serben. Hunderttausende Flüchtlinge sind bei uns gestrandet, ganz abgesehen davon, daß wir einen Massenmord tatenlos vor unserer Haustür haben geschehen lassen.
Das IST ein deutsches Problem und es kostet uns viel Geld und Mühen diesen Menschen eine Rückkehr in ihr Land zu ermglichen. Ohne Hilfe der NATO wäre das nicht möglich. Hier greifst du zu kurz, wenn du forderst, daß die Verantwortlichen die Sache ausbaden sollen.

Zum nächsten Punkt, Afghanistan: Das Vorgehen der USA, die Taliban zu stürzen ist definitiv begrüßenswert zu nennen. Auch wenn es natürlich schizophren ist, da sie den Aufstieg der Taliban erst ermöglicht haben.
Warum hat sich Deutschland am Afghanistan-Einsatz beteiligt? Das war unser Preis dafür, nicht mit in den Irak zu müssen. Jetzt sitzen wir mit drin in der Scheiße. So einfach ist das manchmal.
Wir stehen dort zwar auf der Seite von korrupten Warlords, aber eine Rückkehr der Taliban wäre schrecklich für das Land und würde das Ansehen der NATO zutiefst erschüttern.

Damit haben wir zwei tolle Beispiele für mehr oder weniger nötige Auslandseinsätze. Der erste ist ganz klar in unserem eigenen Interesse, um keine Flüchtlingsströme in unserem Land unterbringen zu müssen und auch um moralisch besser dazustehen. Der zweite ist unseren Verpflichtungen gegenüber dem Bündniss entsprungen. Um den Afghanistan-Einsatz kannst du dich, bei entsprechender Distanzierung/Isolierung vom Bündniss vielleicht noch drücken, um den ersten auf keinen Fall.
Wenn du nun den Afghanistan-Einsatz ablehnst, brauchst du dich nicht wundern, wenn du bei wichtigen Fragen nicht mitbestimmen darfst. Der nächste Kracher wäre ein Beitritt der Ukraine zur NATO - und die Ukraine könnte in den nächsten Jahren ein potentielles Opfer Rußlands werden - mit Folgen bis hin zum Bündnisfall für uns.
Du kannst dich als ein großes Land nicht einfach aus der Welt heraushalten, schon gar nicht mit der Lage Deutschlands mitten in Europa und der historischen Bürde 50 Jahre lang vor dem Zugriff der UDSSR geschützt worden zu sein.

Nun noch einige Fakten zur Finanzierung der Bundeswehr.

- Wir geben pro Soldat 20 000 € für Investitionen aus, bei den Amis ist es PRO KOPF zehnmal so viel
- Wir haben eine ca gleichgroße Armee wie Großbritannien und Frankreich (die weniger Einwohner und weniger Geld haben), geben ihr aber ein Drittel weniger Geld
- Wir erfüllen die Anforderungen der NATO Mitgliedschaft, nach der wir eine gewissen Prozentsatz unseres BIPs für das Militär auszugeben haben NICHT. Wir geben 1,28% unseres BIP für das Militäs aus (zum Vergleich: Holland 1,5% Großbritannien 2,49%)

Falls es dich interessiert:
http://www.eda.europa.eu/defencefacts/
btw ist es kein Zufall, daß ausgerechnet bei Deutschland nicht alle Zahlen öffentlich sind. Das wäre zu peinlich.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
nun denn.

zunächst die grundlagen. die bundeswehr ist nach ihrer konzeption eine reine verteidigungsarmee. dies ist von unseren verfassungsvätern so gewollt und vom deutschen volk wohl auch. nie wieder sollte ein deutscher soldat in ein fremdes land einmarschieren und das aus gutem grund.

als sich deutschland dazu entschieden hat in ein kollektives verteidigungsbündnis einzutreten herrschte eine vollkommen andere weltlage. es gab einen feind, es gab eine tatsächliche bedrohung und eine situation in der es in der tat nötig gewesen wäre konventionel krieg zu führen war da.

diese zeiten sind jedoch längst vorbei. kein aufgeklärter mensch kann sich abseits von abstrusen verschwörungstheorien und islamophoben "die iraner marschieren in berlin ein" hasstiraden eine situation konstruieren in der es zu einem krieg armee gegen armee in europa kommen könnte. und selbst wenn dem so wäre, würden uns unsere nachbarn trotzdem verteidigen (müssen) weil ein erobertes deutschland nur ein schritt zu einem eroberten frankreich, spanien usw. usf. wäre.
es gibt also überhaupt keinen grund sich irgendwem gegenüber zu verpflichten um sich zu schützen. es gibt einfach niemanden vor dem man sich schützen sollte. die gefahren unserer zeit sind allesammt mit einer kleiner, sperzialisierten, schlagkräftigen truppe zu meistern. einer art militärischen gsg9, soetwas wie die KSK, nur etwas größer. eine richtige armee im gewöhnlichen sinne brauchen wir nicht, weil es keine andere armee gibt, die mit ihr krieg spielen möchte und nur " für den fall der fälle" ist mir diese armee dann doch zu teuer.

damit erübrigt sich auch die ganze restliche argumentation bis zum nächsten zitat, denn ich lehne jedes bündnis, welches uns zu etwas verpflichtet, ohne dass wir gleichzeitig enorm davon profitieren ab. und ich sehe einfach keinen grund sich für teuer geld vor einer imagniären gefahr schützen zu lassen.

Der Balkan. Haben die Amis ihn mutwillig zerbombt? Wohl kaum, die schuldigen sind die Balkanvölker, allen voran die Serben. Hunderttausende Flüchtlinge sind bei uns gestrandet, ganz abgesehen davon, daß wir einen Massenmord tatenlos vor unserer Haustür haben geschehen lassen.
Das IST ein deutsches Problem und es kostet uns viel Geld und Mühen diesen Menschen eine Rückkehr in ihr Land zu ermglichen. Ohne Hilfe der NATO wäre das nicht möglich. Hier greifst du zu kurz, wenn du forderst, daß die Verantwortlichen die Sache ausbaden sollen.

Zum nächsten Punkt, Afghanistan: Das Vorgehen der USA, die Taliban zu stürzen ist definitiv begrüßenswert zu nennen. Auch wenn es natürlich schizophren ist, da sie den Aufstieg der Taliban erst ermöglicht haben.
Warum hat sich Deutschland am Afghanistan-Einsatz beteiligt? Das war unser Preis dafür, nicht mit in den Irak zu müssen. Jetzt sitzen wir mit drin in der Scheiße. So einfach ist das manchmal.
Wir stehen dort zwar auf der Seite von korrupten Warlords, aber eine Rückkehr der Taliban wäre schrecklich für das Land und würde das Ansehen der NATO zutiefst erschüttern.

auch wenn mich diese argumentation sehr aufregt versuche ich ruhig und sachlich zu bleiben.
es waren also die bösen serben? nicht die uck die anerkanntermaßen eine terroristische vereinigung war, die auf serbischem boden serbische zivilisten getötet hat? und dass unsere regierung uns belogen hat, angebliche massengräber am ende nur gräber von uck kämpfern waren usw. usf.? von was für einem massenmord sprichst du überhaupt? sowohl in bosnien als auch im kosovo haben beide seiten mehr dreck am stecken und keine der seiten war es in meinen augen wert beschützt oder unterstützt zu werden. die tatsache, dass, ganz ähnlich wie im irak, wieder gelogen und betrogen wurde und dass sogar später vom damaligen verteidigungsminister scharping eingeräumt wurde macht die sache nicht weniger skandalös. ganz davon abgesehen, dass dieser krieg, ebenso wie der irakkrieg, einfach völkerrechtswidrig war, da er ohne mandat der un angefangen wurde. sogar der damalige justizminister hat sich geweigert über dieses verbrechen abzustimmen, der kosovoeinsatz war in meinen augen eine einzige große schande für deutschland, aber leider nicht das letzte mal, dass wir uns rückgratlos und feige den interessen der usa untergeordnet haben und dabei sämtliche prinzipien von rechtsstaatlichkeit vergessen haben.

dasselbe mit afghanistan. was war bitte daran legitim? weder wir noch die usa sind die weltpolizei die bestimmen was auf der welt richtig und was falsch ist, welches regime gut und welches schlecht ( und erst recht nicht wenn man in der bewertung so heuchlerisch und wechselhaft ist wie die usa ).
und solange UNS ein land nicht bedroht haben wir da gar_nichts_ verloren. diese argumentation ist eine einzige erpressung und du begrüßt sie auch noch.

das soll unser preis dafür sein, dass wir nicht in den irak mussten? das kann nur ein schlechter witz sein. wenn ihr euch an dem einen unrechtskrieg nicht beteiligt dann an dem anderen, und das nimmst du einfach so hin? du lässt dich einfach so zum knecht der amerikaner machen und versuchst es auch noch so hinzustellen als ob wir wirklich keine wahl hatten.

nochmals: es gibt keinen grund und keine rechtfertigung für deutschland in irgend einem land, an irgend einem ort, in irgend einer weise militärisch tätig zu werden, es sei denn die sicherheit deutschlands oder deutscher bürger ist unmittelbar gefährdet. das ist meine position von der ich unter keinen umständen bereit bin auch nur einen zoll abzuweichen.

ganz davon abgesehen, dass wir, das volk, auch in sachen irak offensichtlich belogen und betrogen wurden und auch da deutsche agenten den amerikanern hilfe in diesem völkerrechtswidrigen krieg geleistet haben.

was die flüchtlinge angeht, nun, dagegen kann man nicht viel tun. höchstens vor dem internationalen gerichtshof auf schadensersatz gegen die usa klagen...oh moment, die erkennen den ja nicht an? wie gerissen...
 
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Bundeswehr abschaffen und einfach ein paar Nuklearwaffen bauen. Niemand wird uns dann jemals angreifen und billig ist es auch noch.

Problem gelöst.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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gute ergänzug. einfach ne kleine schnelle elitetruppe aka. KSK zusammenschustern wenn man im ausland mal wen befreien muss und die polizeikräfte dafür nicht taugen und zur inneren verteidigung nen keller voll atombomben bauen.

rest der BW abschaffen und gut ists.
 

shaoling

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Naja, die Möglichkeit, einen nuklearen Gegenschlag zu führen, ist mit der Möglichkeit einer konventionellen militärischen Verteidigung bzw. einem Gegenangriff nicht äquivalent.

Es hat schon seine Vorteile, dass man nicht sofort mit Nuklearwaffen drohen muss.

Das wollt ich nur mal erwähnt haben, mich in die Diskussion weiter einzumischen, hab ich keine Lust.
 
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Ich glaube nicht mal die Armee von Swasiland hätte Angst vor der Deutschen Bundeswehr.
Über den Sinn oder Unsinn der Bundeswehr zu philosophieren kann schon extrem lustige Ausmaße annehmen.

Die wichtigste Rolle bei der BW spiel mit Abstand etwas, was einige hier vermutlich unter dem Namen "Panzertape" kennen. Hätte man eine Zauberer, der die knapp 50000 Tonnen Panzertape, die alle Panzer, Boote, Hochbetten etc. zusammen halten, mit einem Fingerschnipps verschwinden lassen könnte, hätte man quasi die militärische Gewalt über Deutschland.

Ohne die NATO kann die BW außer NICHTS nicht wirklich viel, was schon alleine daran liegt, dass sie außerhalb der NATO nie zusammen übt. Außer Biwak vielleicht .... 4 Wochen lang Pontonbrücken aufbauen... irgendwo im schönen dunkel Deutschland. Aber auch da bleiben die einzelnen Truppenteile meistens schön unter sich.

Die Kaserne, in der nen Kumpel stationiert ist, sollte für die US Armee in Afghanistan nen paar Fahrzeuge bereit stellen. Sie habe die besten runter geschickt und ALLE wieder zurück bekommen, weil sie ganz einfach Schrott sind.
Es will garantiert KEINE Armee der Welt aus militärischen Gründen unsere Unterstützung. - Wenn mal jemand einen super duper Aufklärungsjäger oder Transporter anfordert, dann wohl eher als gut gemeinten Klapps auf die Schulter. Ansonsten dürfen wir das machen wo kein anderer Bock drauf hat... nennt sich dann meist "humanitäre Hilfe"... gibts aber vermutlich auch nich mehr lange... wir haben ja nicht mal mehr genug Ärzte für uns selbst.

Mit etwas Glück kriegt man beim Antritt seines Wehrdienstes wenigstens noch ne original Secondhand Uniform ausm 2. Weltkrieg.

Ich könnte mich stundenlang über die Bundes"wehr" lustigmachen ohne das mir der Stoff zum lachen ausgeht.

Original geschrieben von Mackiavelli

- Wir geben pro Soldat 20 000 € für Investitionen aus, bei den Amis ist es PRO KOPF zehnmal so viel
Solange die Amis PRO KOPF nicht zehnmal so viel für Panzertape ausgeben wie wir, können sie ruhig den Rest der Militärstatistik dominieren!

:cool:

Eine Frage hätte ich aber noch an den Threadersteller:
Gegen wen oder was genau brauchen wir als Deutsche ein Allzeckkampfflugzeug? Warum reicht da kein Tornado o.Ä.?
Unsere Piloten sind ca die Hälfte des Jahres irgendwo in Neumexiko und drehen da ihre Runden weil es hier rein gar nix für sie zu tun gibt. Wenn es mal spontan etwas zu tun gäbe, können sie aber eh nichts machen, weil sie sich ja in Neumexiko bräunen.
Es gibt vielleicht 2 dutzend Länder (vermutlich nicht mal), die überhaupt in der Lage sind, uns oder einen unserer Verbündeten aus der Luft anzugreifen.
Unsere Verbündeten sind aber ohnehin besser ausgestattet und werden unsere Hilfe nicht brauchen. Wir sind so schlecht ausgestattet, dass wir auf die paar Jäger auch scheissen könnten.
Denn einzigen Nutzen sehe ich persönlich im Spaßfaktor der Piloten, der ihnen aber ruhig gegönnt sein sollte.
 
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also ich denke das in Deutschland was die Armee angeht einfach ein umdenken stattfinden muss.
Ich glaube nicht das eine "Sollstärke" an Soldaten heutzutage noch das richtige Mittel ist.
Vielmehr sollte die Truppe weiter verkleinert, dafür aber dann auch besser ausgerüstet werden.
Dann wären die Auslandseinsätze auch besser zu bestehen.
Die Armee in ihrer jetzigen Form ist unrentabel. Falls es wirklich zu einem Krieg gegen Deutschland kommt, dann werden wir ihn so oder so nicht mit Soldaten am Boden gewinnen. Vor allem nicht bei so einer Ausrüstung. In den nächsten Jahrzehnten wird es aber so oder so kein Krieg geben. Kriege werden heutzutage gegen Länder geführt die Wirtschaftlich mit den angreifenden nicht mithalten können. Deutschland ist eine Wirtschaftsmacht. Mal ganz davon abgesehen das unsere Rüstungsindustrie auch garnichtmal so schlecht ist, davon kommt aber zzt beim einfachen Soldaten nix an.
Aufgrund der wirtschaftlichen Macht wird kein Land Deutschland angreifen. Vor allem als Nato-Mitglied, was ja auch noch dazu kommt. Es wären also schon mehrere dinge notwendig, bis Deutschland überhaupt als Ziel eines Angriffes in Frage kommen würde. Es gäbe also durchaus noch Zeit, dann wieder mehr Soldaten zu rekrutieren.
Bis dahin muss Deutschland aber natürlich eine Armee haben. Deutschland muss als Zentrales Land in Europa politisches Gewicht haben. Und das geht nur wenn wir auch in Kriesengebieten unseren Mann stehen. Man muss auch garnicht schreien wie gefährlich es in diesen Gebieten ist. Man sollte sich einfach vor Augen führen, was Soldaten sind. Eben nichtnur Fluthelfer. Jeder der zur Bundeswehr geht, tut dies freiwillig.

Zusammenfassung:
Heer verkleinern, dafür im Gegenzug Ausrüstung der Soldaten in Kriesengebieten (und allgemein) verbessern.
 
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wenn deutschland seine soldaten aufgeben wuerd dann koennte es nicht mehr die soldaten gegen seine eigenen einwohner benutzen die sowieso alle terroristen sind.
 
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Was spricht gegen eine Privatarmee?
Bundeswehr abschaffen aber Verteidigungsunternehmen erlauben. Diese können dann ihre Soldaten ausstatten wie sie wollen und Rekruten kriegen sie natürlich nur auf freiwilliger Basis.
Der Bund kann dann für Einsätze einen Auftrag an diese Unternehmen geben.
Der Vorteil ist klar: Das Problem mit der schlecht ausgerüsteten Bundeswehr löst sich von ganz alleine. Es entstehen selbstständig kleine, gut ausgerüstete Einheiten die international agieren können.
 
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Original geschrieben von MegaVolt
Was spricht gegen eine Privatarmee?
Bundeswehr abschaffen aber Verteidigungsunternehmen erlauben. Diese können dann ihre Soldaten ausstatten wie sie wollen und Rekruten kriegen sie natürlich nur auf freiwilliger Basis.
Der Bund kann dann für Einsätze einen Auftrag an diese Unternehmen geben.
Der Vorteil ist klar: Das Problem mit der schlecht ausgerüsteten Bundeswehr löst sich von ganz alleine. Es entstehen selbstständig kleine, gut ausgerüstete Einheiten die international agieren können.

von Privatarmeen halte ich garnichts. Die Waffenhoheit muss in Staatshand bleiben. Wie man im Irak sieht passiert da zuviel scheisse. Und die kontrolle (und ich meine jetzt auch die militärische kontrolle) wird viel schwerer.
Plötzlich gibts dann ein Zusammenschluss von Verteidigungsunternehmen, und schon wird die Regierung geputscht ? kaum vorstellbar in Deutschland, aber das passiert in anderen Ländern desöfteren.
Es ist ja sogar schon bedenklich die Wehrpflicht abzuschaffen, unter dem Gesichtspunkt das man nicht nur bestimmte Bevölkerungsgruppen in der Armee haben will. Wenn man mal über den Teich schaut, was die Amerikaner in der Armee haben... das ist nicht das beste. Eher ärmere Schichten, mit weniger Bildung. Wobei ich jetzt nicht weiß, aus welchen Schichten die Deutschen Berufssoldaten kommen..
 
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Was hat denn die Wehrpflicht damit zu tun, wer schlussendlich in die BW eintritt? In meinen Augen rein gar nichts. In Amerika sind die monetären Anreize einfach hoch genug für arme Leute, die reichen Leute können sich die teure Bildung leisten. Thats it.

Pro: Wehrpflicht abschaffen. BW verkleinern und modernisieren. Pro Auslandseinsätze, wir müssen auch Verantwortung übernehmen und uns solidarisch zeigen.
 
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die Bundeswehr ist nunmal so aufgebaut, das sich nichtnur Brufssoldaten dort aufhalten sondern auch die Wehrdienstleistenden, um eine Abspaltung der Bundeswehr vom Staat und von der Gesellschaft zu verhindern. Die Frage ist, wie zeitgemäß das noch ist, und ob man das wirklich noch braucht.
 
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Es gibt einfach zu viele unötige Strukturen und Einheiten innerhalb der BW, die noch aus Zeiten des kalten Krieges und der Kriegsführung des 2.WK kommen. Es wird nie wieder einen Krieg in der Art der Weltkriege zwischen Industrienationen geben, das ist seit der Atombombe einfach gelaufen.

Deutschland sollte sich eine verkleinerte aber besser ausgerüstete und vor allem spezialisierte Armee leiten, insbesondere ein paar Atomwaffen wären einfach mal angebracht, wenn schon so Gammelländer wie Pakistan welche besitzen. Am besten man kauft günstig ein paar russische Atomuboote und bringt diese auf den neusten Stand, würde auch eventuelle Proteste der Bevölkerung verringern, wenn die Atomwaffen auf hoher See "gelagert" werden.

Prinzipiell sehe ich schon Situationen, wo Auslandseinsätze angebracht sind, Afghanistan oder Serbien zähle ich aber jetzt nicht unbedingt dazu. Das Problem ist einfach, dass man den Leuten keine vernünftige Gesellschaft auszwingen kann, wenn die Strukturen in solchen Ländern schon ganz unten am faulen sind, bringt es wenig, wenn ich den Kopf abschlage.
 
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deutschland selber braucht keine Atombomben, es gibt genug Nato Länder, die das für uns haben. Viel zu teuer, um extra da was anzulegen. Und Atom-UBoote darf Deutschland nicht besitzen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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bedeutet doch nichts. es geht darum wie es sein sollte, nicht darum wie es ist. und welche daseinsberechtigung die nato hat nachdem der ursprüngliche feind weg ist, ist mir auch schleierhaft.

konsequent wäre es gewesen die nato nach zusammenbruch des wrschauer paktes ebenfalls aufzulösen. wäre für deutschland in jedem fall ein gewinn, die einzigen die von der nato profitieren sind die länder, die dauernd überall krieg führen, usa, gb...
 
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ob der krieg in afghanistan richtig oder falsch war kann sicher keiner wirklich beantworten, aber einfach gehen, wenn die party scheisse wird ist einfach nicht. was glaubst, wieviele 100000menschen dort verfolgt und getötet werden, wenn wieder irgendwelche fanatischen hurensöhne das ruder in die hand nehmen. es ist einfach die gottverdammte pflicht einer weltnation wie deutschland dort aufbauhilfe zu leisten. oder glaubst du wirklich, das die brd durch den krieg nicht auch irgendwie profitiert hat. bei so einer gigantischen mobilisierung fliesst nicht nur sauviel geld, sondern es steckt auch deutsches knowhow in jedem panzer, in jedem flieger und jeder anderen scheisse die dort direkt oder indirekt beteiligt ist.
und dir geht es doch in dem falschen glauben, dass du dir dein wohlstand gegenüber dem der afghanischen bevölkerung ganz allein erarbeitet hast, so oder so gut
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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was glaubst, wieviele 100000menschen dort verfolgt und getötet werden, wenn wieder irgendwelche fanatischen hurensöhne das ruder in die hand nehmen. es ist einfach die gottverdammte pflicht einer weltnation wie deutschland dort aufbauhilfe zu leisten.

aha interessant. warum ist es dann nicht unsere pflicht hier zu helfen:
iran
simbabwe
kongo
liberia
sudan
nordkorea
indonesien
kuba
tahiti
palästina
ruanda

usw. usf. is nur eine wirklich kleine liste von ländern wo scheissregime tausende und zum teil millionen menschen töten. in ruanda war die tötungsfrequenz höher als im holocaust, es war einer der übelsten völkermorde in der weltgeschichte. was haben wir gemacht? nichts.
in nordkorea hungert ein diktator sein volk systematisch zu tode. was machen wir? ihnen waffen verkaufen :)

zieh die rosarote brille ab, es geht keinem land der welt und keiner regierung um werte, moral oder hilfe. andere länder, andere menschen sind der politik so egal wie ein aidskrankes afrikanisches kind. es geht um monitäre und politische vorteile und wo keine sind, gibts keine hilfe.
 

qwertzasdf1234

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Original geschrieben von HeatoR
zieh die rosarote brille ab, es geht keinem land der welt und keiner regierung um werte, moral oder hilfe. andere länder, andere menschen sind der politik so egal wie ein aidskrankes afrikanisches kind. es geht um monitäre und politische vorteile und wo keine sind, gibts keine hilfe.

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viel Arbeit hier :(

Original geschrieben von HeatoR

zunächst die grundlagen. die bundeswehr ist nach ihrer konzeption eine reine verteidigungsarmee. dies ist von unseren verfassungsvätern so gewollt und vom deutschen volk wohl auch. nie wieder sollte ein deutscher soldat in ein fremdes land einmarschieren und das aus gutem grund.

Dieses einseitig dogmatische Denken legen wir Gott sei Dank zur Zeit ab, ich bin froh darüber.
Gibt es für dich keinen Grund in einem anderen Land einzumarschieren?
Ich finde z.B. das die Balkan-Kriege der 90er Jahre ein Paradebeispiel für Situationen sind, in denen ein militärisches Eingreifen geboten ist. Gleiches gilt für Fälle, in denen offensichtlich feindselige Staaten ein gefährliches militärisches Potential entwickeln.


Original geschrieben von HeatoR

diese zeiten sind jedoch längst vorbei. kein aufgeklärter mensch kann sich abseits von abstrusen verschwörungstheorien und islamophoben "die iraner marschieren in berlin ein" hasstiraden eine situation konstruieren in der es zu einem krieg armee gegen armee in europa kommen könnte. und selbst wenn dem so wäre, würden uns unsere nachbarn trotzdem verteidigen (müssen) weil ein erobertes deutschland nur ein schritt zu einem eroberten frankreich, spanien usw. usf. wäre.
es gibt also überhaupt keinen grund sich irgendwem gegenüber zu verpflichten um sich zu schützen. es gibt einfach niemanden vor dem man sich schützen sollte. die gefahren unserer zeit sind allesammt mit einer kleiner, sperzialisierten, schlagkräftigen truppe zu meistern. einer art militärischen gsg9, soetwas wie die KSK, nur etwas größer. eine richtige armee im gewöhnlichen sinne brauchen wir nicht, weil es keine andere armee gibt, die mit ihr krieg spielen möchte und nur " für den fall der fälle" ist mir diese armee dann doch zu teuer.

Vor 20 Jahren standen wir noch vor dem größten Krieg der Geschichte, überall stehen die Anzeichen für die nächsten Jahrzehnte auf Sturm und dir fällt nichts anderes ein, als zu behaupten, das es nie wieder konventionelle Kriege geben wird?
Ich bin davon ganz und gar nicht überzeugt.
Rußland stellt für seine Nachbarn nach wie vor eine bedrohliche Macht dar und agiert seit Jahren immer agressiver. Die Lage dort kann sich innerhalb weniger Jahren dramatisch verschlechtern - dabei aber trotzdem weit unterhalb der atomaren Schwelle bleiben.
Um aber ernsthafte militärische Komponenten aufzubauen, brauchst du Jahrzehnte, du kannst die Bundeswehr nicht mal eben reduzieren und dann hoffen, daß man sie schnell genug wieder aufbauen kann.

Deine Idee einer kleinen schlagkräftigen Kompontente zusammen mit Atomwaffen ist einfach nur lächerlich. Das ist in etwa so, als ob ich in einer Juristen-Diskussion sage:"Das deutsche Recht ist zu kompliziert und die Rechtssprechung zu teuer - wir schaffen alles ab, bis auf das Grundgesetz".
NEIN, damit kannst du nur eine kleine Auswahl von Krisen meistern - wenn überhaupt. Dir fehlt jeder Handlungsspielraum, es gibt nur die Optionen Atomkrieg - oder sich alles gefallen lassen. Du beraubst dich damit aussenpolitischer Handlungsmöglichkeiten, ,kannst niemanden mehr unterstützen und kein bisschen flexibel auf Provokationen oder Aggressionen reagieren.
So ein Vorschlag zeugt leider von absoluter Unkenntnis von den Aufgaben des Militärs und den Bedrohungsszenarien, auf die es zu reagieren gilt.

Das uns unsere Nachbarn verteigiden müssen ist auch Schwachsinn. Du scheinst nur die beiden Szenarien 1. Frieden 2. Weltkrieg zu kennen. Dazwischen gibt es aber noch eine Vielzahl anderer Möglichkeiten und bei vielen davon, ist es nötig, das WIR handeln können. Ganz abgesehen davon, daß in einem "richtigen" Krieg Europa ohne Deutschand keine Chance hat und mal wieder von den Amis abhängig wäre.



Original geschrieben von HeatoR
auch wenn mich diese argumentation sehr aufregt versuche ich ruhig und sachlich zu bleiben.
es waren also die bösen serben? nicht die uck die anerkanntermaßen eine terroristische vereinigung war, die auf serbischem boden serbische zivilisten getötet hat? und dass unsere regierung uns belogen hat, angebliche massengräber am ende nur gräber von uck kämpfern waren usw. usf.? von was für einem massenmord sprichst du überhaupt? sowohl in bosnien als auch im kosovo haben beide seiten mehr dreck am stecken und keine der seiten war es in meinen augen wert beschützt oder unterstützt zu werden. die tatsache, dass, ganz ähnlich wie im irak, wieder gelogen und betrogen wurde und dass sogar später vom damaligen verteidigungsminister scharping eingeräumt wurde macht die sache nicht weniger skandalös. ganz davon abgesehen, dass dieser krieg, ebenso wie der irakkrieg, einfach völkerrechtswidrig war, da er ohne mandat der un angefangen wurde. sogar der damalige justizminister hat sich geweigert über dieses verbrechen abzustimmen, der kosovoeinsatz war in meinen augen eine einzige große schande für deutschland, aber leider nicht das letzte mal, dass wir uns rückgratlos und feige den interessen der usa untergeordnet haben und dabei sämtliche prinzipien von rechtsstaatlichkeit vergessen haben.

Ich bleibe auch ruhig, auch wenn es mir hier nicht leicht fällt.
1. Ist dir sicher bekannt, daß der Krieg auf dem Balkan nicht von der UCK begonnen wurde, sondern schon ein paar Jahre vorher von diversen Fraktionen begeister geführt wurde.
2. Ich weiß nicht, was Sebrenica etc waren, wenn kein Massenmord. Das wir damals noch nicht eingeschritten sind, ist ein Skandal.
3. Ist es DEUTLICH in unserem Interesse so einen Konflikt zu einem Ende zu bringen, auch militärisch. Wenn dir der humanitäre Aspekt schon egal ist, bzw sich deiner juristische Weltanschauung unterordnen will, dann aus wirtschaftlichem Grund. Ein paar tausend Soldaten auf dem Balkan kommen uns deutlich günstiger, als hunderttausende Flüchtlinge in Deutschland zu versorgen.
4. Jetzt muss ich leider ein wenig unsachlich werden. Das ganze Verhalten Europas war eine Schande. Sobald es in einem Krieg zu Massenvertreibungen und Völkermord kommt, hat jedes Land der Welt ein Recht darauf dort einzugreifen und wir hätten dies schon Anfang der 90er tun sollen. Da ist es scheißegal was in irgendwelchen Juristenbüchern steht und wenn der Rechtsstaat sich in solchen Situationen wegen jahrelanger Haarspaltereien selbst ausser Gefecht setzt, dann ist unser Recht nicht das Papier wert, auf dem es geschrieben wurde.
Das es im Vorfeld des Kosovo-Einsatzes zu Übertreibungen etc kam ist war und nicht schön, trotzdem sind eine Million Menschen sicher nicht aus Spaß aus ihrere Heimat geflohen und der Einsatz war das MINDESTE, was wir hätten tun sollen. Wenn du sowas wegen rechtlicher Bedenken kritisierst, dann solltest du vielleicht überlegen, ob du dem "Recht" nicht einen zu hohen Stellenwert einräumst. Denn es ist kein Recht mehr, wenn es Unrecht nicht verhindern kann.

nochmals: es gibt keinen grund und keine rechtfertigung für deutschland in irgend einem land, an irgend einem ort, in irgend einer weise militärisch tätig zu werden, es sei denn die sicherheit deutschlands oder deutscher bürger ist unmittelbar gefährdet. das ist meine position von der ich unter keinen umständen bereit bin auch nur einen zoll abzuweichen.
Ich denke hier liegt der wesentliche Unterschied.
Es gibt für mich JEDE MENGE Gründe und Rechtfertigungen in irgend ein Land in verschiedenen Intensitäten militärisch tätig zu werden.
Sei es die Sicherung unserer Handelswege, wie jetzt vor Somalia. Sei es die Unterstützung befreundeter Staaten (Militärische Hilfe), sei es das Stürzen von Regierungen, die in gröbster Art und Weise die Menschenrechte verletzen (Völkermord etc), sei es ein militärischer Präventivschlag gegen eine zukünfige Bedrohung (wie es z.B. für Israel der Iran ist).
Deine Haltung erscheint mir einfach nur unvernünftig, bzw unwissend. Länder sind auch unterhalb der Schwelle eines "richtigen" Krieges in der Lage sich massiv zu schaden und wir haben noch weitreichende Interessen, die über den blossen Schutz von Staatsbürgern hinausgehen. Ich glaube du bist dir dessen nicht bewussst.

@ brot: lachhaft deine Dummkopf-Geschichten.
@ cyclonus: Wir haben schon eine komplett andere Struktur als zu Zeiten des kalten Krieges. Wir haben die Zahl der Kampftruppen so weit reduziert, daß wir inzwischen deutlich zu wenige haben, um die aktuellen Aufträge vernünftig zu erfüllen.
@ ReF2: Die Wehrpflicht hat äußerst großen Einfluss auf die Personalgewinnung. Viele unserer fähigsten Männer gewinnen wir aus den Wehrpflichtigen. In meiner Truppengattung wurde in meinem Jahrgang fast die Hälfte der Offiziere aus Wehrpflichtigen gewonnen.
@ Megavolt: Privatarmeen funktionieren nur auf niedrigem niveau. Wie soll denn z.B. eine Privatarmee die Fähigkeiten zum Luftkrieg bereitstellen?
Ganz abgesehen davon, daß du damit unkontrollierte, mächtige Organisationen schaffst, das Gewaltmonopol des Staates aufhebst und eine große Zahl von bewaffneten hast, die man einfach so "kaufen" kann. Wenn du die kaufen kannst, kann das auch jeder beliebige Diktator.
Schlechte Idee.
 
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Original geschrieben von HeatoR


aha interessant. warum ist es dann nicht unsere pflicht hier zu helfen:
iran
simbabwe
kongo
liberia
sudan
nordkorea
indonesien
kuba
tahiti
palästina
ruanda

usw. usf. is nur eine wirklich kleine liste von ländern wo scheissregime tausende und zum teil millionen menschen töten. in ruanda war die tötungsfrequenz höher als im holocaust, es war einer der übelsten völkermorde in der weltgeschichte. was haben wir gemacht? nichts.
in nordkorea hungert ein diktator sein volk systematisch zu tode. was machen wir? ihnen waffen verkaufen :)

zieh die rosarote brille ab, es geht keinem land der welt und keiner regierung um werte, moral oder hilfe. andere länder, andere menschen sind der politik so egal wie ein aidskrankes afrikanisches kind. es geht um monitäre und politische vorteile und wo keine sind, gibts keine hilfe.
wenn es so ist hast du dir die notwendigkeit des einsatzes der bundeswehr in afghanistan doch selbst beantwortet.
aber vielleicht solltest du auf den gesamten post eingehen. die moralische pflicht entsteht genau dann, wenn du den krieg anfängst. gut, der krieg wurde praktisch von der us armee begonnen laber trotzdem im namen der "westlichen" welt und da steckt die brd tiefer in der scheisse als so mancher naivling glaubt.
frag doch einfach ma bei den deutschen weltmarktführenden firmen ob sie ein problem mit dem krieg haben.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
@mackia
deine ganze argumentation läuft auf eine dir eingepflanzte idee einer bedrohung für deutschland hinaus.

dass dir dieser glaube eingepflanzt wurde ist klar, die BW muss ihren soldaten ja irgendwie einreden, dass das was sie tun sinnvoll wäre. die wahrheit sieht in meinen augen ( und in den augen vieler politikwissenschaftler und völkerrechtler und wie du siehst auch der deutschen bevölkerung ganz anders aus )

wir sind nicht die weltpolizei
es ist nicht unsere aufgabe für ruhe und ordnung in fremden ländern zu sorgen
es gibt genau einen einzigen grund für uns irgendwie tätig zu werden und das ist eine direkte und BEWEISBARE bedrohung für deutschland.

mehr gibt es dazu im prinzip nicht zu sagen. dass du gesetzesbrüche wegen irgendwelcher emotionalen ausbrüche befürwortest ( ooh arme albaner werden vertrieben. ich garantiere dir, die wären auch ganz ohne krieg millionenhaft hier aufgekreuzt ) macht mir sorgen.

es gibt gesetze und die müssen unter allen umständen gewahrt werden, oder geändert. solange es sie aber gibt uns sie im rechtstaatlichen verfahren beschlossen und verkündet wurden gibt es keine diskusion. stell es dir wie einen rechtmäßigen befehl vor, der ist zu befolgen oder es gibt strafe.
ganz abgesehen davon sehe ich weder eine moralische, noch eine rechtliche verpflichtung irgendwem zu helfen, und schon gar nicht so scheinheilig nur denen, die irgendwie in unserem interessensgebiet liegen bzw. wo wir keinen größeren risiken ausgesetzt sind.

serbien war völkerrechtswidrig, irak war völkerrechtswidrig, das alles waren verbechen an denen sich deutsche beteiligt haben und das geht einfach nicht. es gibt keine diskusion um den rechtsstaat, es ist traurig, dass man das jemandem erklären muss, der geschworen hat selbigen zu verteidigen, jedoch jederzeit bereit ist seine prinzipien zu brechen wenns ihm gerade passt und irgendwo irgendwelche hinterwäldler andere hinterwäldler mal wieder zusammenknüppeln.

dass du auch noch russland als potentiellen feind darstellst lässt mich echt an deinem sachverstand zweifeln. russland ist (im gegensatz zu frankreich, deutschland usw. ) noch nie als angreifer in westeuropa einmarschiert und sie haben mit ihren vasalen da hinten auch mehr als genug zu tun.

auch abseits von weltkriegen gibt es für konventionelle armeen in europa einfachen keinen platz, kein geld und auch keinen sinn mehr.
(der vergleich mit dem GG hinkt natürlich vorne und hinten, weil jeden tag rechtsfragen auftreten, die mit dem BGB, HGB, StGB usw. gelöst werden müssen, es aber in der geschichte der BRD noch NIE einen fall gab in dem eine armee gebraucht wurde )

die moralische pflicht entsteht genau dann, wenn du den krieg anfängst. gut, der krieg wurde praktisch von der us armee begonnen laber trotzdem im namen der "westlichen" welt und da steckt die brd tiefer in der scheisse als so mancher naivling glaubt.

ah cool. dann raub ich morgen in deinem namen eine bank aus und du musst nen drittel meiner strafe absitzen. was für eine logik. niemand gibt uncle sam das recht irgendetwas in unserem namen zu tun.
 
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wir reden ja auch nicht (mehr) darüber wer irgendwem irgendein recht gegeben hat, sondern wie man das jetzt gescheit zuende bringt.
 
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Original geschrieben von pApAsChLuMpF4
ob der krieg in afghanistan richtig oder falsch war kann sicher keiner wirklich beantworten, aber einfach gehen, wenn die party scheisse wird ist einfach nicht. was glaubst, wieviele 100000menschen dort verfolgt und getötet werden, wenn wieder irgendwelche fanatischen hurensöhne das ruder in die hand nehmen.

Und denkst du das wird sich jemals ändern? Die korrupte afghanische regierung hat doch ausserhalb diverser ballungszentren (und dort auch nur dank massiver hilfe der besatzungsmächte) nicht die geringste macht, noch die sympathien der bevölkerung.
Im hinterland regieren weiterhin die warlords und kein mensch schert sich um die weithin als westliche marionette angesehene regierung in kabul.
Die Frage ist, wie viele jahre ist man bereit da zu bleiben, die sache da unten wird garantiert nicht innerhalb der nächsten 5 jahre zu ende sein. Egal wie gut ausgebildet die afghanische armee und polizei bis dahin ist, soblad die besatzer abziehen ist da unten erst mal bürgerkrieg angesagt und das auf einem ganz anderen level als er jetzt schon da unten stattfindet.
Die sowjets haben mit 115000 mann und nochmal so vielen afghanischen verbündeten 10 jahre lang versucht das land unter kontrolle zu bringen und sind dann doch unverrichteter dinge abgezogen. Und wir denken jetzt wir kriegen das was die sowjets damals schon nicht geschafft haben dauerhaft mit halb so vielen truppen und halb so vielen verbündeten hin? Das ist schon ein wenig utopisch nicht? So wie's atm läuft wird das da unten auf jeden fall nichts, und da die amis und andere idioten aus der coalition of the willing sich im irak erst mal eine blutige nase geholt haben, bzw. noch dabei sind, wird sich in absehbarer zeit am engagement in afghanistan nicht das geringste ändern. Mit der strategie die atm gefahren wird, wird afghanistan auch die nächsten 10 jahre ein pulverfass bleiben.
Große teile der bevölkerung wollen garkeine demokratische regierung nach westlichem vorbild, so lange sich das nicht ändert, bzw. der gewählte demokratische staat in großen teilen des landes nicht das geringste zu sagen hat, wird das volk im weiterhin ablehnend gegenüber stehen, man kann ein volk nicht auf ewig gegen den eigenen willen zu seinem glück zwingen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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ganz einfach indem man sich von allen kriegen der usa deutlich distanziert und sie verurteilt.
das ist der einzige weg. sich strinkt an rechtstaatliche gesetze zu halten, sich an keinen verbrechen zu beteiligen und verbrechen verurteilen, mehr kann man nicht tun.
 

Amad3us

Guest
ganz einfach indem man sich von allen kriegen der usa deutlich distanziert und sie verurteilt. das ist der einzige weg. sich strinkt an rechtstaatliche gesetze zu halten, sich an keinen verbrechen zu beteiligen und verbrechen verurteilen, mehr kann man nicht tun.

wir müssen doch der usa nach dem Mund reden. Schließlich hängt unser BIP so stark von ihr ab. :top2:
 
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super idee, während andere ihre bündnisse und netzwerke ausbauen und ihre einflussgebiete erweitern, macht deutschland einen auf beleidigten jungen und isoliert sich. was glaubst du eigentlich, warum deutschland eine wirtschaftsmacht ist. genau. weil mercedes mit der produktion von sklassen für die neuen bundesländer nicht mehr hinterherkommt :top2:
 
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4. Jetzt muss ich leider ein wenig unsachlich werden. Das ganze Verhalten Europas war eine Schande. Sobald es in einem Krieg zu Massenvertreibungen und Völkermord kommt, hat jedes Land der Welt ein Recht darauf dort einzugreifen und wir hätten dies schon Anfang der 90er tun sollen. Da ist es scheißegal was in irgendwelchen Juristenbüchern steht und wenn der Rechtsstaat sich in solchen Situationen wegen jahrelanger Haarspaltereien selbst ausser Gefecht setzt, dann ist unser Recht nicht das Papier wert, auf dem es geschrieben wurde.
Das es im Vorfeld des Kosovo-Einsatzes zu Übertreibungen etc kam ist war und nicht schön, trotzdem sind eine Million Menschen sicher nicht aus Spaß aus ihrere Heimat geflohen und der Einsatz war das MINDESTE, was wir hätten tun sollen. Wenn du sowas wegen rechtlicher Bedenken kritisierst, dann solltest du vielleicht überlegen, ob du dem "Recht" nicht einen zu hohen Stellenwert einräumst. Denn es ist kein Recht mehr, wenn es Unrecht nicht verhindern kann.
erklär mir nur mal kurz, warum die vertreibung zigtausender serben aus der krajna toleriert (und durch die nato erst möglich gemacht) wurde, warum die etnische säuberung der östlichen republika srpska durch serben zugelassen wurde, wenn es darum ging massenvertreibungen zu unterbinden?

wenn es darum ging die verantwortlichen zu bestrafen, warum wurden mit einem mittlerweile gefassten kriegsverrbrecher verhandlungen über die festlegung heute noch gültiger grenzen der republika srpska in bosnien geführt?

warum unterstützt die brd die unabhängigkeitsbemühungen von motenegro und dem kosovo aber nicht die der sr?

die ganze balkanpolitik der brd/nato/uno/eu ist ein haufen scheisse, man macht ein wenig pr mit den gotovina, mladic, milosevic und karadzic gemacht und das wars.
gegen mladic und karadzic wurde bereits '95 anklage erhoben, ggn. milosevic '99, gotovina '01 alle anderen gegen ermittlungen waren eina farce.
tudjman wurde bis zu seinem tod '00 keine anklage erhoben und offiziell auch nicht ermitelt die ermitttlungen gegen izetbegovic wurden 2003 mit seinem tod eingestellt, delic fand man auch erst 2005 also 10 jahre später auf der liste, der angeklagten, lückenlose aufklärung sieh für mich anders aus...

und das ist nur die spitze des eisbergs...

//e: im übrigen intervenierte die uno bereits 91/92 .
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
ne, weil die amerikaner, die pro kopf mehr schulden haben als jeder durchschnittseuropäer, so viele sklassen kauft.

wer sagt dass man keine netzwerke und bündnisse eingehen soll? es gibt nur viel viel attraktivere und vor allem zukunftsträchtigere partner als die usa die eh den bach runtergehen. es ist zeit sich mal ein bisschen umzuorientieren und das sinkende schiff langsam und unauffällig zu verlassen.
 
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Original geschrieben von Outsider23


Und denkst du das wird sich jemals ändern? Die korrupte afghanische regierung hat doch ausserhalb diverser ballungszentren (und dort auch nur dank massiver hilfe der besatzungsmächte) nicht die geringste macht, noch die sympathien der bevölkerung.
Im hinterland regieren weiterhin die warlords und kein mensch schert sich um die weithin als westliche marionette angesehene regierung in kabul.
Die Frage ist, wie viele jahre ist man bereit da zu bleiben, die sache da unten wird garantiert nicht innerhalb der nächsten 5 jahre zu ende sein. Egal wie gut ausgebildet die afghanische armee und polizei bis dahin ist, soblad die besatzer abziehen ist da unten erst mal bürgerkrieg angesagt und das auf einem ganz anderen level als er jetzt schon da unten stattfindet.
Die sowjets haben mit 115000 mann und nochmal so vielen afghanischen verbündeten 10 jahre lang versucht das land unter kontrolle zu bringen und sind dann doch unverrichteter dinge abgezogen. Und wir denken jetzt wir kriegen das was die sowjets damals schon nicht geschafft haben dauerhaft mit halb so vielen truppen und halb so vielen verbündeten hin? Das ist schon ein wenig utopisch nicht? So wie's atm läuft wird das da unten auf jeden fall nichts, und da die amis und andere idioten aus der coalition of the willing sich im irak erst mal eine blutige nase geholt haben, bzw. noch dabei sind, wird sich in absehbarer zeit am engagement in afghanistan nicht das geringste ändern. Mit der strategie die atm gefahren wird, wird afghanistan auch die nächsten 10 jahre ein pulverfass bleiben.
Große teile der bevölkerung wollen garkeine demokratische regierung nach westlichem vorbild, so lange sich das nicht ändert, bzw. der gewählte demokratische staat in großen teilen des landes nicht das geringste zu sagen hat, wird das volk im weiterhin ablehnend gegenüber stehen, man kann ein volk nicht auf ewig gegen den eigenen willen zu seinem glück zwingen.

und, was ist jetzt deine lösung? deine argumente sind auch nur wage schätzungen ("Große teile der bevölkerung", "in großen teilen des landes", "wollen eh net"), dazu der hinkende sowjet vergleich (die sowjets wollten das land besetzen und nichts aufbauen).

in afghanistan herrscht seit zig jahren krieg, die menschen stehen doch gnadenlos zwischen den fronten. der weg ist nun mal steiniger als erwartet. natürlich geht der aufbau nicht in 5...10 jahren.
aber denkt doch ma bitte etwas weiter. man hat wirtschaftlich einfach mehr vor als nachteile. man braucht da unten strassen, gebäude, kraftwerke, infrastruktur. dass sind aufträge in milliardenhöhe.

Original geschrieben von HeatoR
ne, weil die amerikaner, die pro kopf mehr schulden haben als jeder durchschnittseuropäer, so viele sklassen kauft.

wer sagt dass man keine netzwerke und bündnisse eingehen soll? es gibt nur viel viel attraktivere und vor allem zukunftsträchtigere partner als die usa die eh den bach runtergehen. es ist zeit sich mal ein bisschen umzuorientieren und das sinkende schiff langsam und unauffällig zu verlassen.
achso, umorientieren nennst du das. an wen denkst du denn da? russland? china? ok...
 
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Heator, ich halte Deine Überzeugung, es existiere jetzt und in den nächsten Jahrzehnten keine Gefahr für den Staat Deutschland, für wohlbegründet, aber fahrlässig.

Betrachtet man die derzeitige Situation im internationalen System, so könnte man tatsächlich dem Gedanken erliegen, Krieg zwischen Staaten sei nicht mehr in einer Weise möglich, die Deutschland bedrohen kann. Wir sind in den letzten 60 Jahren durch Frieden verwöhnt und gerade für unsere Generation ist ein Krieg in deutscher Umgebung unvorstellbar. Gerade die Verstrickungen, in denen die Staaten in der Welt untereinander stehen, verleiten zur Annahme völliger Sicherheit: UN, NATO, EU und die Wirtschaftsinstitutionen machen erzeugen ein Umfeld, in dem einseitige Aggression politisch und ökonomisch so hoch sanktioniert wird, dass es für kein Land der Welt einen Anreiz gibt, politisch einzuschreiten.

Das Problem ist nun, dass die Stabilität dieser institutionalisierten Bündnisse auf Dauer nicht vorauszusetzen ist. Erleiden diese Institutionen einen Bedeutungsverlust, so wird das ganze internationale System in seiner heutigen Form nicht weiter fortbestehen. Aber wieso sollte dieses System überhaupt niedergehen? Ist es nicht viel zu stabil? Ja, vorerst. Aber man darf nicht vergessen, dass das internationale System, wie es derzeit besteht im Zuge des Pax Americana entstanden ist. Die komplette Form des internationalen Systems ist nicht dezentral, sondern unter der Regie der USA entstanden. Wenn nun die USA an Macht verlieren (und das tun sie relativ zu anderen Staaten, allein dadurch, dass andere Staaten; China und der Iran sind hier im besonderen als regionale Hegemone zu nennen) und wenn andere Staaten aufsteigen: wer sagt, dass dann das System weiter bestehen wird? Vielleicht haben die internationalen Institutionen mittlerweile genug Eigendynamik entwickelt um ohne die USA zu bestehen und vielleicht haben sie das nicht. Ein Zerfallen der Organisationen können wir uns nicht vorstellen in der Ära einer allmächtigen westlichen Welt, die westliche Werte auf dem ganzen Globus propagiert. Doch ich bin der festen Überzeugung, dass sich dies ändern wird. Nicht in fünf Jahren und nicht in zehn, vermutlich nicht einmal in dreißig Jahren. Aber es wird passieren und die Möglichkeit ist jederzeit gegeben. Dann auf das System zu hoffen, in dem wir derzeit stecken ist gefährlich. Jeder ist sich selbst der nächste, das ist selten so wahr wie im internationalen Staatensystem und Deutschland muss an sich denken, sonst wird es vergessen.

Das Dilemma, in dem Menschen stecken, die Bedrohungen für Deutschland und eine Notwendigkeit der Bundeswehr und ihrer Einsätze stecken ist, dass wir eine Gefahr sehen, die nicht offenbar ist, sondern potenziell ist. Alle Szenarien, die wir uns ausdenken können, können von Menschen „mit realistischer Sichtweise“ als Hirngespinst abgetan werden. Aber meiner Ansicht nach, wäre es fahrlässig, optimistisch zu sein. Können wir uns leisten, im Falle ungünstiger Entwicklungen unvorbereitet zu sein?
 
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Original geschrieben von HeatoR
@mackia
deine ganze argumentation läuft auf eine dir eingepflanzte idee einer bedrohung für deutschland hinaus.

dass dir dieser glaube eingepflanzt wurde ist klar, die BW muss ihren soldaten ja irgendwie einreden, dass das was sie tun sinnvoll wäre. die wahrheit sieht in meinen augen


Sehr witzig Herr Komiker. Die Bundeswehr ist weit harmloser, als du dir vorstellen kannst und wird von Speichelleckern der Politiker gut im Griff gehalten.
Die Meinung, die ich hier vertrete kann man im größeren Rahmen so in der Bundeswehr kaum äußern, ohne Probleme zu bekommen. Also rede nicht von Sachen, von denen du keine Ahnung hast.

Ich finde es sehr schade, daß du so dogmatisch auf deiner Position beharrst. Das es für dich keine Ausnahmen gibt, in denen es sinnvoll ist (Bürger)kriege zu beenden, oder Länder zu stabilisieren.
Das wirkt genauso indoktriniert und unüberlegt, wie dein kategorischer Ausschluss jedweder militärischer Gefahr für Europa.

Das allerschlimmste ist deine Überhöhung von Gesetzen und UN-Resolutionen, die doch nur der Ausfluss von zementierten Machtverhältnissen sind, und aufgrund derer du Regierungen das Recht absprichst, in einer kriegerisch verursachten, humanitären Kapatstrophe zu intervenieren.

Noch ein Satz zu den Auslandseinsätzen: Es gibt kaum einen Soldaten, dem die Sinnlosigkeit unserer Auslandseinsätze, wie sie zur Zeit durchgeführt werden müssen (- aufgrund polititischer Restriktionen) nicht klar wäre, halte uns nicht für dumm und indoktriniert. Wir wissen deutlich besser, wo die Probleme liegen, als die meisten anderen Deutschen.

Aber ich lasse es jetzt sein, du verstehst offensichtlich zu wenig von Sicherheitspolitik und bist nicht gewillt auf meine Denkanstöße auch nur ein kleines Stückchen einzugehen :(
 
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Original geschrieben von pApAsChLuMpF4


und, was ist jetzt deine lösung? deine argumente sind auch nur wage schätzungen ("Große teile der bevölkerung", "in großen teilen des landes", "wollen eh net"), dazu der hinkende sowjet vergleich (die sowjets wollten das land besetzen und nichts aufbauen).

in afghanistan herrscht seit zig jahren krieg, die menschen stehen doch gnadenlos zwischen den fronten. der weg ist nun mal steiniger als erwartet. natürlich geht der aufbau nicht in 5...10 jahren.
aber denkt doch ma bitte etwas weiter. man hat wirtschaftlich einfach mehr vor als nachteile. man braucht da unten strassen, gebäude, kraftwerke, infrastruktur. dass sind aufträge in milliardenhöhe.

Jo, und der deutsche staat und die soldaten müssen für die gewinne der privatwirtschaft den kopf hin halten. Von den gewinnen ist doch beim 0815 bürger absolut nichts angekommen, selbst als es der deutschen wirtschaft gut ging wurden überall stellen abgebaut und die löhne blieben hinter der inflation zurück, jetzt kommt eine rezession, arbeitsplätze in deutschland werden aus den gewinnen garantiert nicht finanziert.
Für die unternehmen mag das ja eine goldgrube sein, der deutsche staat bezahlt die rechnung, wenn man tatsächlich neue wirtschaftsräume erschließen will ist osteuropa und asien ein weitaus lohnenderes ziel als so ein runtergewirtschaftetes vom krieg zerfressenes scheissland wie afghanistan. Zumal man sich da nicht noch zusätzlich durch sein engagement den hass von einem haufen fanatischer spinner zuzieht.
Rein wirtschaftlich gesprochen...
 
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Original geschrieben von Mackiavelli

@ brot: lachhaft deine Dummkopf-Geschichten.

In der Tat. Das war auch meine Intention.

Deine niederintelligenten Beiträge sind leider nicht ganz so spaßig 8[
 
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Original geschrieben von Outsider23


Jo, und der deutsche staat und die soldaten müssen für die gewinne der privatwirtschaft den kopf hin halten. Von den gewinnen ist doch beim 0815 bürger absolut nichts angekommen, selbst als es der deutschen wirtschaft gut ging wurden überall stellen abgebaut und die löhne blieben hinter der inflation zurück, jetzt kommt eine rezession, arbeitsplätze in deutschland werden aus den gewinnen garantiert nicht finanziert.
Für die unternehmen mag das ja eine goldgrube sein, der deutsche staat bezahlt die rechnung, wenn man tatsächlich neue wirtschaftsräume erschließen will ist osteuropa und asien ein weitaus lohnenderes ziel als so ein runtergewirtschaftetes vom krieg zerfressenes scheissland wie afghanistan. Zumal man sich da nicht noch zusätzlich durch sein engagement den hass von einem haufen fanatischer spinner zuzieht.
Rein wirtschaftlich gesprochen...

Für "die Unternehmen"? Dir ist schon klar, dass die Unternehmer dieses Landes auch deutsche Bürger sind, oder?
 
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Original geschrieben von Outsider23


Jo, und der deutsche staat und die soldaten müssen für die gewinne der privatwirtschaft den kopf hin halten. Von den gewinnen ist doch beim 0815 bürger absolut nichts angekommen, selbst als es der deutschen wirtschaft gut ging wurden überall stellen abgebaut und die löhne blieben hinter der inflation zurück, jetzt kommt eine rezession, arbeitsplätze in deutschland werden aus den gewinnen garantiert nicht finanziert.
Für die unternehmen mag das ja eine goldgrube sein, der deutsche staat bezahlt die rechnung, wenn man tatsächlich neue wirtschaftsräume erschließen will ist osteuropa und asien ein weitaus lohnenderes ziel als so ein runtergewirtschaftetes vom krieg zerfressenes scheissland wie afghanistan. Zumal man sich da nicht noch zusätzlich durch sein engagement den hass von einem haufen fanatischer spinner zuzieht.
Rein wirtschaftlich gesprochen...
Und wer bezahlt den deutschen staat? du? heator? die weltwirtschaft ist einfach viel zu komplex um darüber jetzt zu diskutieren. das "wir" davon nix merken liegt schlicht und einfach an der globalisierung und daran dass wir hier immer mehr wollen und immer weniger leisten wollen. in china und indien steigt der lebensstandard raketenmässig an. es gibt nun ma nur begrenzt ressourcen. und rezession ist auch vielmehr ein untergangsszenario als realität.

Jeder, der sich als soldat verpflichtet, sollte wissen dass es nicht nur ums saufen geht, sondern dass es mitunter gefährlich werden kann. die BW muss dementsprechend mit genug menpower und technolgie das leben der soldaten schützen. aber für was gibt es die armee bitte, wenn sie nix macht. einsätze im inland zur polizeiunterstützung sind durch die verfassung verboten und somaliapiraten dürfen auch net bekämpft werden.
 
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aha jetzt sind die bw einsaetze schon ein zweck der sich selbst legitimiert man hat sie also muss man sie auch benutzen.

So sollte man auch mit Atomwaffen umgehen.
 
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falsch. man muss nicht krampfhaft nach einsatzgebieten suchen, aber da wo sie gebrauchen kann muss man sie auch nutzen. aber wem erzähl ich das.
 
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Original geschrieben von pApAsChLuMpF4
falsch. man muss nicht krampfhaft nach einsatzgebieten suchen, aber da wo sie gebrauchen kann muss man sie auch nutzen. aber wem erzähl ich das.

was ungefaehr ueberall auf der welt bedeutet

ja wem erzaehlst du das denn?
 
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