Original geschrieben von Benrath
omg das gabs gerade bei uns im wiwi forum in münster, die idee ist halt total unrealistisch.. fast gar keinen bock was dazu zu schreiben..die finanzierung quasi unmöglich und danch die anreize .asfdasfoaihfs
naja ich freu mich auf die linken gutmenschen die glaube das würde funktionieren....sowas geht erst in ner utopischen welt wie start trek
Ich bin wohl so weit davon entfernt ein "linker Gutmensch" zu sein wie es nur irgendwie geht, aber die Idee ist trotzdem gut. Abgesehen davon ist sie keinesfalls "links". Im Gegenteil, der erste Vorschlag dazu kam afaik aus der FDP! Genaugenommen ist die Idee hochgradig liberal und wurde dann "geklaut".
Sie kann durchaus funktionieren, aber nicht in der von den "linken" nun vorgeschlagenen Form:
Finanzierbarkeit ist
immer gegeben. Einfache Rechnung: Steuersatz S, Durchschnittseinkommen X. Nun zahle man jedem Menschen Y Grundeinkommen. Kompensiert wird dies mit einer Steuererhöhung, so dass ( S(neu)-S(alt) ) * X = Y gilt.
In Worten: Man erhöht die Steuern genau so viel, dass damit das Grundeinkommen zu 100% wieder weggefressen wird (bei einem durchschnittlichen Einkommen). Der Effekt ist also letztendlich "nur" eine Umverteilung: Bei einem mittleren Einkommen tut sich gar nichts, bei hohem Einkommen zahlt der Bürger mehr Steuern als er durch das Grundeinkommen zurückbekommt, bei niedrigem Einkommen kriegt er mehr raus.
Perfekt passt dazu eine "flat tax": Momentan nutzen wir eine progressive Einkommenssteuer, um genau den oben genannten Effekt zu erzielen. Dies könnten wir uns sparen, da das Grundeinkommen von selbst dafür sorgt.
Dann ist da das Problem der Höhe: Es wurden teilweise über 1000€ in den Raum geworfen, was absolut lächerlich ist. Dann würde wirklich niemand mehr arbeiten wollen (bzw. viele). Das Grundeinkommen darf auf keinen Fall das Hartz4-Niveau übersteigen. Irgendetwas zwischen 400€ und 600€ monatlich ist durchaus realistisch und durch Steuererhöhungen auch passabel finanzierbar. Der Vorteil: Jeder Mensch kann in einem Wohnklo mit Wasser und Brot davon überleben. Die absolute Grundversorgung ist immer sichergestellt. Aber es reicht für kein bischen Luxus, d.h. die Motivation zu arbeiten ist weiterhin vorhanden. Fast niemand will wirklich von so wenig Geld leben - insbesondere wenn man es durch kleine Jobs jederzeit aufbessern kann. Gerade der Niedriglohn-Sektor würde davon enorm profitieren.
Der wichtigste Teil: Das Grundeinkommen ist kein Selbstzweck. Wenn man es einführt und alles andere lässt wie es ist dann ist das eine nette Spielerei, aber man hat nichts erreicht. Der Sinn des Grundeinkommens ist es, andere Veränderungen überhaupt erst möglich zu machen:
- Abschaffung der Sozialhilfe. Grundeinkommen deckt dies ab.
- Abschaffung der gesetzlichen Rente. Grundeinkommen für die Grundbedürfnisse, private Rente für diejenigen die es wollen. Damit auch Abschaffung des Rentenalters: Jeder entscheidet selbst, wann er in Rente gehen will.
- Abschaffung der gesetzlichen Arbeitslosenversicherung. Private Versicherung für diejenigen die es wollen.
- Abschaffung von Vergünstigungen wie BAFöG. Grundeinkommen deckt dies ab.
- Abschaffung von Kindergeld. Grundeinkommen deckt auch dies ab (notfalls in reduzierter Form ... <18 Jahre = halbes Grundeinkommen oder so).
- Einführung einer flat tax (siehe oben).
Dies ermöglicht unserer Volkswirtschaft
enorme Effizienzgewinne, die möglichen Einsparungen in der Bürokratie kann man fast nicht überschätzen. Zudem gibt man den Bürgern mehr individuelle Freiheit und Eigenverantwortung, was sehr liberal und gut ist. Genau deshalb wird es sich aber leider nicht durchsetzen, Bürger wollen keine liberale Eigenverantwortung.