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Pardon für meinen Vulgärmarxismus, aber langsam habe ich das Gefühl, moderne Formen von Kommerz machen es jedem politischen System schwer, das auf Konsens ausgelegt ist. In einer Zeit, in der wir via Internet immer alles möglichst genau auf unsere Wünsche zugeschnitten bekommen, scheinen Leute überhaupt keine Toleranz für Kompromisse mehr zu haben. Es war von Anfang an ziemlich durchgeknallt, zu glauben dass die SPD mit ihren 20% Wählerstimmen auf einmal das komplette Gesundheitssystem der BRD komplett sanieren könnte. Dass das nicht passiert ist ist jetzt schon Verrat? Yikes.
Die SPD hätte auch einfach mal für das einstehen sollen, was sie vorher angekündigt hat. Warum erodieren deren Ergebnisse denn kontinuierlich?
Weil sie vor der Wahl mehr als laut (und nicht aus der dritten Reihe, das kam direkt von der Nahles) von einer Bürgerversicherung reden und nach der Wahl diese Dinge vergessen und kleinere Schritte als Sieg verkaufen. Diese kleinen Schritte sind auch ok, könnte auch ein Sieg sein, wenn sie vorher nicht das Maul aufgerissen hätten.
Ich kann doch nicht Elon Musk mäßig ständig über den Flug zum Mars schwadronieren und wenn es dann nur bis zum Mond (oder eher nur für eine Erdumrundung, um die Analogie nochmal zu bemühen) reicht das Ganze als Sieg verkaufen.
Das die Wähler das eventuell übel nehmen und die SPD überhaupt nicht mehr ernst nehmen kannst Du nicht nachvollziehen weil der Kompromiss wichtiger als alles andere ist?
Die SPD hätte doch direkt mal sagen können: eine grundlegende Reform oder wir brauchen uns gar nicht zusammensetzen und Angie, kann schauen wo sie ihre Mehrheit herbekommst. Ja so funktioniert es nicht aber eine SPD mit Rückgrat hätte vielleicht dann auch einfach mal nicht in einer GroKo funktionieren sollen.
Ich hoffe wirklich die SPD ist bald Geschichte, ich dachte nach Schröder hat man seine Lektion gelernt... wie kann sich eine ehemalige Volkspartei so verkaufen?