Griechenland/Eurokrise

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Weil sie nicht Teil der Währungsunion sind. Im übrigen war der Euro volkswirtschaftlich sehr nützlich für Deutschland oder willst du das jetzt bestreiten? In jedem Fall würde ich dir mal dazu raten 2 Semester an VWL-Vorlesungen zu besuchen. Das würde deinen Horizont massiv erweitern.
 

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Die Nichtexistenz einer Währungsunion in der EU ist nicht dasselbe wie "alle Euroländer parallel wieder ihre eigene Währungen haben" oder gar dass es in der EU "zig tausende verschiedene Währungen" gibt. Ich habe gegen die Währungsunion argumentiert, welche - meiner Meinung nach - nur aus Prestigegründen besteht und nicht aus wirtschaftspolitischen Überlegungen heraus.

Du hast, mal wieder, dafür argumentiert das jeder selbst Geld drucken kann und damit dann alles inklusive Steuern bezahlen darf. Und das würde wohl zumindest vorrübergehend zu sehr sehr vielen verschiedenen Währungen führen. Wenns da EU weit nur 1000 werden haben wa wohl noch Glück gehabt.

Wahrscheinlich würde es aber schlicht zu nem Zusammenbruch der gesamten Wirtschaft führen weil niemand mehr dieses Chaos an Währungen überblicken kann und die Transaktionskosten allein das komplette BIP auffressen.
 

Clawg

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Denken bzw. Recherchieren vor dem Posten bitte. Wenn zuviele Anbieter in einem Markt sind, wird es fuer einige der Anbieter nicht mehr rentabel und sie verlassen den Markt. Im Uebrigen moechte ich daran erinnern, dass wir in Deutschland momentan eine ganze Reihe von nennenswerten Alternativwaehrungen neben dem Euro besitzen und wir leben immer noch und die Waehrungen scheinen rentabel zu sein, weil sie noch Zweitfunktionen erfuellen und Zusatzqualitaeten besitzen, die der Euro nicht hat (z.B. Bindung an regionale Geschaefte, Spende fuer regionale Projekte, Handel mit Gleichgesinnten etc.).
http://www.welt.de/finanzen/article3342691/Der-Siegeszug-alternativer-Waehrungen.html
Speziell darum geht es mir in meinen Ausfuehrungen aber nicht, eine handvoll Waehrungen (z.B. die altbekannten Landeswaehrungen) waeren sicher auch ein erster Schritt. Und wer im Euro bleiben will, der kann ja im Euro bleiben. Der springende Punkt ist, wie man die Uebergangsphase gestaltet.

@Gunseng:
Was meinst du mit "war sehr nuetzlich"? Wenn das System auseinanderfaellt und man die gesamte Periode betrachtet nutzt es wenig, wenn der Euro an einem Punkt nuetzlich war. Ich bezweifle nicht, dass der Euro - wenn man denn die Regeln, fuer deren Einhaltung man sich bei seiner Einfuehrung verpflichtet hat, auch tatsaechlich einhaelt - nuetzlich ist. Aber diese Betrachtungsweise trennt die wirtschaftliche Theorie von der Politik, eine zentrale, neutrale Instanz als Joker in ein erdachtes System einzusetzen funktioniert nicht. Da braucht man immer mindestens eine Instanz zur Gegenkontrolle.
 
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Denken bzw. Recherchieren vor dem Posten bitte. Wenn zuviele Anbieter in einem Markt sind, wird es fuer einige der Anbieter nicht mehr rentabel und sie verlassen den Markt.

Den Tip geb ich direkt mal zurück.

Ja unrentable Anbieter werden früher oder später aus dem Markt gedrängt. Aber es werden auch immer wieder neue nachdrängen. Und bei kA 500 millionen Menschen in der EU gibts verdammt viele potentielle Anbieter. Das würde einfach ein nichtmehr zu überblickendes Währungschaos ergeben wenn jeder seine eigene Währung einführen dürfte.
 

Clawg

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Währungen sind netzwerkgestützt. Eine Währung nutzt dir nur dann, wenn du in einem autarken Netzwerk, welches in dieser Währung handelt. Deshalb ist die Betonung ja auf regionale Währungen und deshalb haben wir historisch auch Währungen, welche sich vor allem über die geographische Entfernung ausgebreitet haben.
Die große Frage ist, ob man diese (teils) organisch gewachsenen Währungen wegwerfen, die bestehenden Netzwerke aufbrechen und von oben herab zusammenführen sollten, oder ob sich lose Netzwerke (z.B. Regionalwährungen oder Währungen einzelne Länder) bilden sollen dürfen.
Angesichts der riesigen Menge an Information (und somit an Wohlstand), welche man durch das Aufbrechen der Netzwerke verliert, liegt zumindest für mich die Antwort klar: Von oben herab dirigierte Währungen/Währungsänderungen sind wirtschaftlich nicht haltbar. Mögliche Alternative wäre ein organisch wachsender Euro, der sich dadurch ausbreitet, dass er langsam andere Währungen verdrängt. Wie das im Detail in der Eurozone hätte im Detail umgesetzt werden weiß ich nicht, mir geht es um das grundlegende Prinzip.
 
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ähh Bullshit und zwar wirklich totaler.

Angesichts der riesigen Menge an Information (und somit an Wohlstand), welche man durch das Aufbrechen der Netzwerke verliert, liegt zumindest für mich die Antwort klar: Von oben herab dirigierte Währungen/Währungsänderungen sind wirtschaftlich nicht haltbar.

Welche "Informationen" wurden denn zb durch die Euroeinführung vernichtet ?

Ehrlich diese Gesabel von Alternativ/Organischer Währung oder aufgebrochenen Netzwerken entfernt sich soweit von jeder wirtschaftlichen Realität das geht ja gar nicht mehr. Wo lernst du diesen Mist?
 
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Solange Griechenland im Euroraum bleibt, ist dieser Staat den Mächtigen aus Deutschland und Frankreich hilflos ausgeliefert. Das nützt weder dem deutschen, noch dem griechischem oder gar französischem Volk. Lediglich ein paar wenige Mächtige aus Deutschland/Frankreich (die den Traum der Eroberung Europas nie aufgegeben haben) freuen sich ein Ast ab, Griechenland jetzt Bedingungen diktieren zu können. Hinzu kommen korrupte, griechische Politiker, die ihr Land verraten bzw. verraten haben.
Das Land hat nun mal eine andere Wirschaftskultur, und folgt nicht der eisernen Disziplin und dem Sparwillen Deutschlands. Mit der Drachme und einer hohen Inflation, dafür Selbstständigkeit und Freiheit wären wir viel besser aufgehoben.

Die Griechenland-Blase sollte endlich platzen. Denn umso länger sie aufgeblasen wird, umso verheerender wird der Knall.
 
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:rolleyes: Gut von DIR hab ich auch nichts anderes erwartet.
naja Lurchie mag zwar nen Troll sein, aber mit dem Satz hat er sicher recht...ist zwar trotzdem kein Grund Griechenland so weiter machen zu lassen, aber leider ist da halt was dran :/
 
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sparen hat doch überhaupt noch nie nem land irgendwas gebracht :top:
 
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Also ich bin selber jedes Jahr mehrmals in Griechenland, da mein Vater Grieche ist und ich habe die wirtschaftlichen Konsequenzen der EU Restriktionen dort selber gesehen und gespürt: riesen Kaufhäuser, wo bis auf den paar Verkäufern nur paar Dutzend Kunden sind, Benzin wurd durch höhere Steuern auf bis zu 1,75 Eur angehoben und massive Erhöhungen der Insolvenzen bzw Schließungen von Einzelnhandelsgeschäften. Griechenland hat ein BIP pro Kopf von 20000 Dollar, während Deutschland auf 34000 dollar kommt.
Erstmals will ich damit zeigen:Die Mehrheit der Bevölkerung treffen die Sparmaßnahmen mit voller Wucht, für junge Leute gibt es nur sehr wenig gute Job Aussichten.
Wer jetzt wieder argumentiert: Aber die haben uns um unsere Kohle betrogen, die haben genug etc., dem sei gesagt, davon hat nur eine kleine Elite profitiert.

Zu den ganzen Populisten, die fordern Griechenland sollte den Währungsraum verlassen oder rausgeschmissen werden:
Es würde die wirtschaftliche Reaktion nur schlimmer machen. Greichenlands Schulden aber insbesondere die Schulden der privaten griechischen Unternehmen bleiben doch in Euro bestehen. Dies würde eine massive Insolvenz- und Kapitalfluchtwelle auslösen, die das ganze europäische Währungssystem gefährden könnte. Die Bevölkerung würde noch mehr verlieren , als sie eh schon hat.
Eine eigene Währung würde sich nur lohnen, wenn man eine postive Handelsbilanz hat, welche Griechenland nicht hat.
Eine eigene abgewertete Währung führt nur dazu, dass Importe noch teurer werden.
Zudem würde dieser Schritt unweigerlich dazu führen, dass irgendwann Staaten wie Irland, Spanien Portugal ebenfalls den Eurp verlassen würden/müssten.
60 Jahre Eu Integration würden uns auf einmal wieder zu dem Status Quo führen. Das ganze europäische System wäre dadurch gefährdet, da die Währungsgemeinschaft ein wenn nicht sogar der zentrale Schritt in dem gesamten Prozess ist.
Ich glaube Adenauer und de Gaulle würden Tränen vergießen an diesem Tag.

Auf Spiegel habe ich nen Leserkommentar gelesen bezüglich Griechenland, der besagte, dass Deutschland bzw. die EU ohne Staaten wie Italien, Griechenland, Irland, Spanien, Portugal udn auch GB besser dran wäre. Sie sollten alle die EU verlassen. Indem Moment habe ich mich gefragt, ob er am Ende fordert, ob Deutschland alleine in der EU verbleiben sollte.

Deutschland an sich profitiert mit am Meisten vom europ. Währungssystem. Zu Anfang war es so, dass Deutschland dadruch eher verloren hat, da sich die Inflation der schwächeren EU Länder an die (niedrige) deutsche Inflation angepasst hat. Aber seit Mitte des Jahrzehnts profitiert unser Staat enorm davon, da die Lohnstückkosten insgesamt konstant geblieben sind in Deutschland und die Exporte enorm zugenommen haben. Und ein Großteil unserer Exporte fließt nach Europa. Aber auch allen anderen Ländern hat der Euro mehr Vorteile gebracht: z.B. dass schwächere Länder unter anderem jetzt ne niedrige Inflation udn somit ne starke Währung haben.

Zu den Sparmaßnahmen, die Griechenland auferlegt wurden: Jeder, der mal VWl studiert hat und das IS-LM oder AS-AD Modell kennengelernt hat, weiss dass Griechenland nicht dazu fähig ist, unter solchen Bedingungen zurückzuzahlen.

Enorm verringerte Staatsausgaben und erhöhte Steuern und zudem noch höhere Zinsen haben dazu geführt, dass das Volkseinkommen gesunken ist und die Konjunktur am Boden liegt. Man kann einem Land nicht helfen, wenn man nur negative Anreize setzt und Wirtschaftswachstum vollends vernichtet. Nur dúrch Wirtschaftswachstum kann Griechenland sich retten, diese Restriktionen machen es jedoch unmöglich. Man hätte die Laufzeit verlängern sollen und es dem Staat und privaten Anlegern ermöglichen sollen Geld auf dem Kapitalmarkt zu normalen Zinsen zu bekommen. Zudem hätte man die Verringerung der Staatsausgaebn bzw die Erhöhung der Steuern in mehreren Schritten über einige Jahre verteilt, durchführen sollen, damit man nicht so einen radikalen Einschnitt hervorruft.
 
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Also ich bin selber jedes Jahr mehrmals in Griechenland, da mein Vater Grieche ist und ich habe die wirtschaftlichen Konsequenzen der EU Restriktionen dort selber gesehen und gespürt: riesen Kaufhäuser, wo bis auf den paar Verkäufern nur paar Dutzend Kunden sind, Benzin wurd durch höhere Steuern auf bis zu 1,75 Eur angehoben und massive Erhöhungen der Insolvenzen bzw Schließungen von Einzelnhandelsgeschäften. Griechenland hat ein BIP pro Kopf von 20000 Dollar, während Deutschland auf 34000 dollar kommt.
Die Zahlen stimmen so sicher nicht, vieleicht meinst du auch Euro, siehe auch hier . Interessant ist übrigens auch das kaufkraftbereinigte BIP/Kopf, siehe wikipedia

Leere Geschäfte, Warenhäuser und eine zunehmende Anzahl an Insolvenzen sind natürlich alles andere als angenehm, nur muss man hier bitteschön vollständig argumentieren. Einerseits kann man selbstverständlich sagen, dass die jetzigen Einspaarungen verherende Wirkung für die Wirtschaft haben. Andererseits ist ein Teil des Konums, des Gehalts der Griechen überhaupt erst durch einen Staat entstanden welcher weit über seinen Verhältnissen gewirtschaftet hat. Ein teil der Kaufhäuser die jetzt also schließen müssen wären nie gebaut worden hätte der Staat sich solider Verhalten.
Deswegen muss man auch hier Unterscheiden, ein Teil der Schließungen, so unangenehm sie auch sein mögen ist letztendlich nur zwangsläufig und logisch.
 
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Wie kommst du eigentlich auf die Zahlen? Sie mögen zwar abhängig vom Dollarkurs schwanken, aber die von dir angegebenen Werte stimmen im Verhältnis zueinander einfach nicht.
ich nehme mal an er hat die von Wikipedia...wobei er bei DE den Wert genommen hat mit Kaufparität und nicht den nominalen (da sind es dann knapp 41k), während es bei Griechenland nur einen Wert gibt, ich würd mal auf den nominalen tippen ^^
und die deutschen Werte von '08 und die von Griechenland von '10 sind ;)
 

Jesus0815

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Helmud Schmidt schrieb:
Wir haben keine Euro-Krise, sondern eine Krise der Europäischen Union!

Jüngst hat der nicht von Amts wegen, sondern wegen persönlicher Leistung mit Autorität ausgestattete Jürgen Habermas besonders die deutsche Regierung kritisiert: Ihre Europa-Politik spitze »sich immer stärker auf einen unverhohlenen Führungsanspruch eines europäischen Deutschlands in einem deutschgeprägten Europa« zu. Dabei handle es sich um einen »demoskopiegeleiteten Opportunismus«. Auch ansonsten enthielt Habermas Aufsatz in der Süddeutschen Zeitung vom 7. April vielerlei zutreffende Kommentare. Allerdings ist ihm leider ein Fehler unterlaufen: Habermas redete auch von einer »Euro-Krise«.

Ein paar Tage vorher sprach, gleichfalls mit Autorität, der Harvard-Historiker Niall Ferguson in der amerikanischen Newsweek vom angeblichen Zerfall der Europäischen Währungsunion. Er warf die Frage auf: Wer war es wirklich, der Europa umgebracht hat? Weil er ein Engländer ist, muss man sich nicht wundern, wenn er zum Schluss feststellte: »Der deutsche Wähler war’s.«

Natürlich ist Fergusons Nachricht vom »Mord an der Europäischen Union« polemischer Unfug. Aber auch die etwas bescheidenere Nachricht von einer angeblichen Krise des Euro geht ganz und gar an der Wirklichkeit vorbei. Denn tatsächlich ist der Euro nach innen wie nach außen stabiler als der amerikanische Dollar. Unsere Inflationsraten sind deutlich niedriger, der Währungskurs liegt hoch. Der Euro ist in seinen bisher zwölf Jahren sogar deutlich stabiler, als die Deutsche Mark in ihren letzten zwölf Jahren gewesen ist.

Das Gerede von einer Euro-Krise ist nicht nur leichtfertig, sondern auch schädlich. Es schafft Misstrauen. Was wäre denn angeblich zu befürchten? Etwa ein Ausscheiden Griechenlands oder eines anderen im Ausland zu hoch verschuldeten Mitgliedslandes? Lange ehe ein ausscheidender Staat seine neuen Geldscheine für die neu zu schaffende nationale Währung fertig gedruckt hätte, würde diese Währung ins Bodenlose abgewertet, aber die Schuldenkrise dieses Staates wäre damit in keiner Weise verringert – und die Euro-Währung würde davon kaum berührt. Wäre zum Beispiel jüngst der US-amerikanische Haushalt drei Stunden zu spät beschlossen worden oder wäre der Bundesstaat Kalifornien in die Zahlungsunfähigkeit geraten, dann hätte dies die Schuldenkrise der USA gewiss nicht verbessert, wohl aber wäre die Weltwährung US-Dollar – nach einem kurzen Schock – davon kaum berührt worden.

Wenn umgekehrt etwa Deutschland aus der Euro-Währung ausscheiden wollte, so würde anschließend eine wiederherzustellende D-Mark bereits in statu nascendi einer unerhörten Aufwertung unterworfen, gleichzeitig würde in Deutschland die Arbeitslosigkeit schnell zunehmen. Vor allem würde wahrscheinlich der Gemeinsame Markt Europas alsbald durch nationale Manipulation ausgehöhlt – und die Europäische Union verlöre ihre wichtigsten Errungenschaften.

Keiner der gegenwärtigen europäischen Regierungschefs – wenngleich sie sich nicht durch hervorragende Urteils- und Tatkraft auszeichnen – hat solchen zerstörerischen Unfug im Sinn. Sie müssen ja auch wissen, dass der Euro heute nahezu 30 Prozent aller Währungsreserven der ganzen Welt ausmacht, der Dollar kommt auf 60 Prozent, die restlichen 10 Prozent teilen sich Yen, Sterling, Schweizer Franken und andere auf. Dies bedeutet: Der Euro ist heute die zweitwichtigste Währung der Welt; er könnte allerdings im Laufe der kommenden Jahrzehnte vom Renminbi (Yuan) überholt werden, sofern die chinesische Devisenzwangswirtschaft beendet wird. Man muss dem Euro und der Europäischen Zentralbank (EZB) unter Jean-Claude Trichet ein gutes Zeugnis ausstellen. Die EZB hat sich während der globalisierten Finanzkrise seit 2007 besser geschlagen als die Zentralbanken in New York und in London und als die Führung in Peking.
Die EZB hat sich in der globalisierten Finanzkrise unter allen Institutionen der Europäischen Union als die einzig ausreichend handlungsfähige Instanz erwiesen. Die weitgehende Handlungsunfähigkeit des Europäischen Rates, der Ministerräte, des Europäischen Parlaments in Straßburg und ebenso der 27-köpfigen Kommission in Brüssel hat nicht etwa der Euro verschuldet. Die Ursachen liegen in den fehlerhaften, weil absolut unzureichenden Beschlüssen der Maastrichter Konferenz 1991/92. Damals hatte die Europäische Union zwölf Mitgliedsstaaten, weitere drei Länder (Schweden, Österreich und Finnland) standen kurz vor dem Beitritt. In Maastricht lud man zudem alle anderen europäischen Staaten zum Beitritt ein (infolgedessen gibt es heute 27 Mitgliedsstaaten). Gleichzeitig lud man alle zur Teilnahme an der erst 1999 noch zu schaffenden gemeinsamen Euro-Währung ein (tatsächlich beteiligten sich zunächst elf und später weitere sechs Staaten am Euro). Zugleich aber versäumte man, der erst noch zu schaffenden Europäischen Zentralbank eine finanz- und wirtschaftspolitisch handlungsfähige Instanz gegenüberzustellen.
Der im Zusammenhang mit Maastricht vereinbarte Stabilitäts- und Wachstumspakt blieb ohne Rechtsverbindlichkeit. Deutschland und Frankreich haben ihn 2003 gemeinsam gebrochen. Heute erfüllt nur ein einziges kleines Mitgliedsland dessen Bedingungen (laufende Staatsverschuldung nicht höher als drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts, Gesamtverschuldung eines Staates nicht höher als 60 Prozent des BIP). Trotz der nahezu uferlosen Erweiterung der Mitgliederzahl der Europäischen Union beließ man es in Maastricht bei dem Einstimmigkeitsprinzip. Der Versuch, eine Europäische Verfassung zu schaffen, scheiterte ein paar Jahre später, als die Franzosen und Niederländer sich in Volksabstimmungen dagegen wandten. Der Versuch, die Lücke durch den später zustande gebrachten Lissabonner Vertrag zu füllen, gelang zwar formell und völkerrechtlich verbindlich, denn alle nationalen Parlamente stimmten zu. Aber der Lissabonner Vertrag hat de jure und de facto die Einstimmigkeitsregel weitestgehend aufrechterhalten. Deshalb ist seither keine handlungsfähige politische Instanz zustande gekommen. Insbesondere bleibt – mit Habermas! – die souveräne Missachtung des demokratisch-parlamentarischen Prinzips zu beklagen.

Infolgedessen erleben wir seit Beginn der weltweiten Finanzkrise im Jahre 2007 eine Periode des Durchwurstelns, bisweilen scheinbar unterbrochen durch sogenannte europäische Gipfelkonferenzen. Aber mit der einzigen Ausnahme des luxemburgischen Ministerpräsidenten Jean-Claude Juncker treffen sich hier keine Fachleute. Angesichts der befürchteten Zahlungsunfähigkeit mehrerer kleinerer EU-Mitgliedsstaaten haben die europäischen Regierungschefs einen eindrucksvollen Garantiefonds beschlossen – wenn auch von den 750 Milliarden Euro ein Drittel vom Weltwährungsfonds in Washington kommen soll und damit abhängig ist von der nachhaltigen Zustimmung der dortigen Veto-Macht USA. Es ist davon auszugehen, dass jene Staaten vor einer etwaigen Zahlungsunfähigkeit gerettet werden. Schließlich geht es nicht nur darum, die Zahlungsfähigkeit mehrerer hoch verschuldeter EU-Staaten zu bewahren, sondern – und genauso wichtig! – um die Existenz der Gläubiger. Allein deutsche Versicherungen, Banken und andere Finanzinstitute haben leichtfertigerweise den hoch verschuldeten EU-Mitgliedsstaaten für mehr als 500 Milliarden Euro Anleihen abgekauft, französische Institute für mehr als 400 Milliarden Euro, ebenso englische Institute für nahezu 400 Milliarden Euro. Es gibt kaum Zweifel daran, dass all diesen Gläubigern erhebliche Abschreibungen in ihren Vermögensbilanzen bevorstehen. Sie können durchaus zu existenzgefährdenden Verlusten führen.

Deshalb wird eine erfolgreiche Rettung jener Schuldnerstaaten in Wahrheit zugleich eine Rettung deutscher, französischer oder etwa englischer Finanzinstitute! Die moralisch einleuchtende Forderung, wegen ihrer überaus riskanten Anleihekäufe auch die Gläubiger zur Kasse zu bitten, kann dazu führen, dass letztlich die Steuerzahler diesen Gläubigerinstituten abermals helfen müssen.

Die von Politikern und Journalisten fälschlich immer wieder zitierte angebliche Krise des Euro ist tatsächlich sowohl eine Krise einiger überschuldeter Mitgliedsstaaten als auch und vielmehr eine Krise der Handlungsfähigkeit der EU insgesamt. Weder gibt es eine gemeinsame Wirtschafts- und Finanzpolitik, noch eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik (siehe Libyen!) oder eine gemeinsame Energiepolitik, wie die deutsche Kernkraft-Wende zeigt: Wenn alle EU-Mitgliedsstaaten mit ihren weit über 100 Kernkraftwerken sich ebenso verhalten würden, dann hätten wir eine akute Energieversorgungskrise in Europa.

Warum ist die EU notwendig?

Seit über sechs Jahrzehnten haben wir in Europa keine größeren Kriege erlebt. Das verdanken wir zunächst dem militärischen und machtpolitischen Gleichgewicht der westlichen Allianz und ihrer Nato gegenüber der bedrohlichen militärischen Macht der Sowjetunion. Wir verdanken es zugleich der europäischen Integration, insbesondere der Entente zwischen Frankreich und Deutschland, und seit Maastricht der EU. Von der in der Weltgeschichte einmalig langen Friedensperiode Europas haben alle europäischen Staaten und Nationen profitiert. Am allermeisten hat Deutschland profitiert, denn ohne die Zusammenführung mit dem Osten Mitteleuropas wäre die deutsche Vereinigung nicht möglich geworden. Darüber hinaus ist die gefährliche geopolitische Lage Deutschlands im Zentrum des kleinen europäischen Kontinents durch die Integration in die EU ungemein verbessert worden. Deutschland hat mehr unmittelbare Nachbarn als irgendein anderer europäischer Staat; dazu kommen die relativ nahe gelegenen Großstaaten Russland, England, Italien, auch Schweden. Mit all diesen Staaten haben die Deutschen in vergangenen Jahrhunderten Kriege geführt. Wenn sie sich stark fühlten, stießen sie aus dem Zentrum gegen die Peripherien vor – am schlimmsten unter Hitler bis nach Spanien oder Griechenland und sogar nach Libyen, bis in den Kaukasus, bis an das Nordkap und in den Atlantik. Wenn die Deutschen schwach waren, stießen die stärkeren Staaten aus der Peripherie ins Zentrum vor – so die Schweden und die Franzosen im Dreißigjährigen Krieg, so Napoleon, so die Osmanen (Türken), so die Russen (Sowjets).

Heute ist Deutschland der Bevölkerungszahl nach der größte Staat Europas, zugleich die stärkste Volkswirtschaft. Aber immer noch liegen wir im Zentrum. Heute sind wir der doppelten Gefahr ausgesetzt, unsere Position zu überschätzen und durch deutsche Überheblichkeit, Besserwisserei und Alleingänge unsere Nachbarstaaten gegen uns aufzubringen. Deswegen liegen die Aufgaben deutscher Außenpolitik einschließlich deutscher Sicherheits-, Finanz- und Wirtschaftspolitik nicht in Afghanistan, nicht im Mittleren und Nahen Osten, nicht in Libyen, sondern vielmehr in Polen, in der Tschechischen Republik, in Europa. Die Einbindung Deutschlands in die Europäische Union ist unausweichlich notwendig, damit unsere Nachbarn keine Angst zu haben brauchen. Aber die Einbindung Deutschlands kann nur gelingen, wenn auch die anderen Staaten bereit sind, sich einzubinden. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hat das begriffen, sein Vorgänger Peer Steinbrück hatte das auch begriffen. Aber haben das alle übrigen Mitglieder der Bundesregierung verstanden? Warum verstoßen sie gegen diese Einsicht?
Bisweilen machen wir Fehler, ohne es zu begreifen. Wir haben unseren enormen jährlichen Leistungsbilanzüberschuss nicht beabsichtigt, er ist uns passiert. Er ist aber ein Ärgernis für die meisten anderen Mitgliedsstaaten der EU (in absoluten Ziffern wird er nur noch übertroffen von China und von Japan, aber ausgedrückt in Prozent unseres Sozialprodukts sind wir nahe an der Weltmeisterschaft). Kein Grund zum Stolz, vielmehr ein Grund zur Sorge! Es kommt hinzu, dass wir uns im Zusammenhang mit der griechischen Schuldenkrise im Jahre 2010 und ebenso 2011 in der Libyen-Krise sehr schlecht benommen haben.

Aber nicht nur der Einbindung Deutschlands wegen ist die EU eine Notwendigkeit, sondern auch wegen der demografischen Schrumpfung der europäischen Völker insgesamt. Am Beginn des 20. Jahrhunderts machten sie insgesamt 25 Prozent der Weltbevölkerung aus. Weil aber alle europäischen Gesellschaften überaltern, weil überall die Geburtenraten stark zurückgegangen sind und weil gleichzeitig in Asien, in Afrika und in Lateinamerika eine Bevölkerungsexplosion stattfindet, werden wir Europäer am Ende des 21. Jahrhunderts wahrscheinlich nur noch rund fünf Prozent der Weltbevölkerung ausmachen. Gibt es dann immer noch keine funktionstüchtige EU, werden die einzelnen europäischen Staaten in der Welt nur ein sehr geschrumpftes Gewicht haben; sie können außerdem durch massenhafte Zuwanderung aus anderen Kontinenten und aus fremden Zivilisationen überlaufen werden.

Jürgen Habermas hatte recht, wenn er angesichts dieser vorhersehbaren Entwicklung unserer heutigen Politik allgemein einen Aggregatzustand bescheinigte, »der sich durch den Verzicht auf Perspektive und Gestaltungswillen auszeichnet«. Hier liegt auch ein erhebliches Defizit sowohl bei den Massenmedien als auch vor allem bei der Qualitätspresse.

Für die nähere Zukunft ist eine institutionelle Remedur der europäischen Institutionen oder eine Korrektur des Lissabonner Vertrags nicht zu erwarten. Vielleicht kommt es im Laufe der nächsten Jahrzehnte zwar nicht de jure, wohl aber de facto zu einer engeren Zusammenarbeit der Kernstaaten der EU oder der an der Euro-Währung beteiligten Staaten. Das Gipfeltreffen der am Euro beteiligten Staaten am 11. März könnte sich einmal als ein Anfang erweisen.

Wer trägt die Hauptschuld an der großen Krise?

Dadurch wird das eklatante demokratische Defizit der EU nicht überwunden werden. Deshalb möchte man sich einen Aufstand der von den Völkern gewählten Mitglieder des Europäischen Parlaments wünschen: Niemand kann sie hindern, klare Reden zu halten und Beschlüsse zu fassen, Empfehlungen zu geben und Kritik zu üben, die weit über die ihnen offiziell vom Lissabonner Vertrag zugestandenen Befugnisse hinausgehen.

Die Finanzkrise hat Europas Schwächen zum Vorschein gebracht. Ihr gelten deshalb in diesem Zusammenhang vier wichtige Feststellungen:

1. Es gibt eine globale Finanzkrise. Die Regierungen der ganzen Welt müssen begreifen, dass Banken und Finanzinstitute den Zweck haben, der produzierenden Wirtschaft und der arbeitenden und sparenden Gesellschaft zu dienen. Keineswegs darf man zulassen, dass sie zum Selbstzweck entarten – und erst recht nicht zum ausschließlichen Zweck, ihre Manager zu bereichern. Keine Bank darf so groß sein, dass sie too big to fail wird. Banken sind für die Bürger da, nicht aber sind die Steuerzahler für die Banken da!

2. Die Hauptschuld an der Finanzkrise tragen die sowohl im Ausland als auch im Inland übermäßig verschuldeten USA und deren mangelhafte Aufsicht über ihre privaten Finanzinstitutionen. Ähnliches wie für Washington und für New York gilt für England und für die City of London.

3. Die Institutionen der EU sind keineswegs unschuldig. Sie haben geschlafen, als eine größere Zahl ihrer Finanzinstitute sich auf riskante Abenteuer eingelassen hat. Sie haben auch geschlafen, als sich einige ihrer Mitgliedsstaaten übermäßig verschuldet haben.

4. Die Mehrzahl der Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten ist noch nicht aufgewacht. Sie haben die langfristigen strategischen Notwendigkeiten nicht verstanden. Stattdessen geben sie der Versuchung zum national-egoistischen innenpolitischen Populismus nach. Dies gilt leider auch für die Bundesregierung. Aber Europa benötigt dringend der deutschen Stetigkeit und Berechenbarkeit. Unsere Nachbarn und unsere Partner müssen sich auf Deutschland verlassen können!

Quelle: Zeit.de
 
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kAiN ist Helmut Schmidt! Ich wusste es schon immer!
 

Jesus0815

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argh, editiert.

€: seinen Ausführungen ist nichts mehr hinzuzufügen. Bedauerlich ist nur, dass es an Politikern seiner Klasse mangelt.
 
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Währungen sind netzwerkgestützt. Eine Währung nutzt dir nur dann, wenn du in einem autarken Netzwerk, welches in dieser Währung handelt. Deshalb ist die Betonung ja auf regionale Währungen und deshalb haben wir historisch auch Währungen, welche sich vor allem über die geographische Entfernung ausgebreitet haben.
Die große Frage ist, ob man diese (teils) organisch gewachsenen Währungen wegwerfen, die bestehenden Netzwerke aufbrechen und von oben herab zusammenführen sollten, oder ob sich lose Netzwerke (z.B. Regionalwährungen oder Währungen einzelne Länder) bilden sollen dürfen.
Angesichts der riesigen Menge an Information (und somit an Wohlstand), welche man durch das Aufbrechen der Netzwerke verliert, liegt zumindest für mich die Antwort klar: Von oben herab dirigierte Währungen/Währungsänderungen sind wirtschaftlich nicht haltbar. Mögliche Alternative wäre ein organisch wachsender Euro, der sich dadurch ausbreitet, dass er langsam andere Währungen verdrängt. Wie das im Detail in der Eurozone hätte im Detail umgesetzt werden weiß ich nicht, mir geht es um das grundlegende Prinzip.

Das du von nem anderen Stern kommst war mir ja bereits klar, aber der scheint deutlich weiter weg zu sein als ich bisher angenommen hatte..

Dieser ganze Post ist so völlig fernab der Realität das mir die Worte fehlen...

Trotzdem mal ein paar kleine Anmerkungen dazu

1) Es geht hier um REALE Wirtschaft, nicht um Computernetzwerke. Und ja da gibts tatsächlich nen Unterschied.

2) Der Euro wurde nicht unter Zwang eingeführt. Jedes Land hat sich freiwillig dazu entschieden und für die meisten Länder war das auch ne gute Entscheidung. Von daher ist er mehr oder weniger "organisch gewachsen" und hat halt die anderen kleinen Währungen "gefressen"

3) Du scheinst dir nicht wirklich darüber im klaren zu sein welche Auswirkungen es hätte wenn man das Gelddrucken zum freien Markt erklären würde und jeder ganz nach belieben seine eigenen Währungen erstellen dürfte. Auch die bisher, deiner Ansicht nach, natürlich entstandenen Währungen unterlagen letzten Endes immer der Kontrolle des Staates. Wenn man diese Kontrolle einfach entfernt und jeder machen darf was er will haben wir Währungsanarchie.

4) Der Euro wurde zum Teil aus Prestigegründen eingeführt, aber er hat durchaus auch einige Volkswirtschaftliche Vorteile gebracht, grade für Deutschland. Der Fehler war nicht das der Euro eingeführt wurde, der Fehler war die Art wie es gemacht wurde. Siehe das Helmut Schmidt Zitat von Kain, da ist das Problem sehr schön erklärt.
 

Clawg

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1) Es geht hier um REALE Wirtschaft, nicht um Computernetzwerke. Und ja da gibts tatsächlich nen Unterschied.
Ich habe nicht von Computernetzwerken sondern von Netzwerken geredet. Jeder von uns befindet sich in einem Netzwerk das mehr oder weniger stark an andere Netzwerke angeknüpft ist. Ein Japaner wird im Schnitt eine stärkere Netzverkverbindung zu anderen Japanern als zu Chinesen haben, er hat einfach viel mehr mit anderen Japanern zutun.

2) Der Euro wurde nicht unter Zwang eingeführt. Jedes Land hat sich freiwillig dazu entschieden und für die meisten Länder war das auch ne gute Entscheidung. Von daher ist er mehr oder weniger "organisch gewachsen" und hat halt die anderen kleinen Währungen "gefressen"
Mit organisch gewachsen meine ich, dass die Staaten zwar den Euro offiziell einführen, es den Wirtschaftssubjekten aber frei stellen, ob sie mit diesem handeln.

3) Du scheinst dir nicht wirklich darüber im klaren zu sein welche Auswirkungen es hätte wenn man das Gelddrucken zum freien Markt erklären würde und jeder ganz nach belieben seine eigenen Währungen erstellen dürfte. Auch die bisher, deiner Ansicht nach, natürlich entstandenen Währungen unterlagen letzten Endes immer der Kontrolle des Staates. Wenn man diese Kontrolle einfach entfernt und jeder machen darf was er will haben wir Währungsanarchie.
kA was du damit meinst. Meinst du, dass in einer "Währungsanarchie" der Staat plötzlich aufhören würde, Eigentumsrechte durchzusetzen und das illegale Drucken von Geldscheinen nicht mehr verfolgen würde? Wenn eine Bank Geld mit ihrem Logo druckt, kann selbstverständlich keine andere Bank hergehen und dieses einfach kopieren.
Ich hoffe aber, dass du etwas anderes meinst.

4) Der Euro wurde zum Teil aus Prestigegründen eingeführt, aber er hat durchaus auch einige Volkswirtschaftliche Vorteile gebracht, grade für Deutschland. Der Fehler war nicht das der Euro eingeführt wurde, der Fehler war die Art wie es gemacht wurde. Siehe das Helmut Schmidt Zitat von Kain, da ist das Problem sehr schön erklärt.

Tja, wenn wir nur Jesus als unseren Diktator hätten, dann wäre vieles besser. Theoretische Konzepte existieren aber nie unabhängig von dem System in dem sie umgesetzt werden. Und da kann man einfach nicht auf die Gutmütigkeit der Leute vertrauen, dass sie sich auch schön an die Regeln halten. Man braucht effektive Kontrollorgane (Auswanderung und Kapitalflucht sind keine "effektiven Kontrollorgane").
 
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Jetzt über Währungsanarchie zu philosophieren oder Schuldige jenseits des Atlantiks zu suchen macht keinen Sinn.

Wir müssen gemachte Fehler korrigieren und brauchen daher einen Neuanfang. Die Schuldenkrise war von Anfang an vorauszusehen. Griechenland wurde ein saftiger Döner verkauft, den die griechischen Politker genossen haben, und jetzt müssen dreifüfzig bezahlt werden. Aber Griechenland hat nicht soviel Geld, nicht in Tausend Jahren.
 
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argh, editiert.

€: seinen Ausführungen ist nichts mehr hinzuzufügen. Bedauerlich ist nur, dass es an Politikern seiner Klasse mangelt.

Ein bischen komplizierter ist es dann doch. Deutschland und auch andere Teile der EU haben kein interesse an einem zu starkem Euro. Man stelle sich nur einfach einmal den Wechselkurs vor, wenn denn die EU keine Pleitekandidaten wie Griechenland/Irland/Portugal hätte. Würde den deutschen Exporten nicht sonderlich bekommen. Ein bischen Krise ist zur Zeit also durchaus Willkommen.

Die Krise hat also durchaus Vorteile wie z.B.:
-Günstigerer Wechselkurs
-Europa rückt enger zusammen
-Haushaltsdiziplin wird gestärkt
-Steuern/Renteintrittsalter usw passen sich innerhalb der EU an

Alles natürlich unter der Voraussetzung, dass es nicht zu einem großen Knall kommt :D . Geht alles gut gewinnt Europa viel durch die Krise.
 
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Also das mit dem günstigeren Wechselkurs für den ex-Exportweltmeister ist doch auch sehr dünnes Halbwissen.
Starke Währung ist nämlich gut für den Import und da ist D auch ganz oben dabei.
Also müsste man die Außenhandelsbilanz mit nicht Euro-Staaten anschauen um was darüber zu sagen.
Des Weiteren hängen viele nicht Euro-Staaten in der EU mit drin und sind u.U. mit ihrer Währung weitaus abhängiger von Euro als es auf dem Papier steht.
wiki zu 2009
Der starke Euro, der deutsche Waren in Ländern, die nicht der Eurozone angehören, erheblich teurer machte, wirkte sich nur gering aus, da ein Großteil der ausgeführten Waren in Länder der EU ging.
 
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Also das mit dem günstigeren Wechselkurs für den ex-Exportweltmeister ist doch auch sehr dünnes Halbwissen.
Starke Währung ist nämlich gut für den Import und da ist D auch ganz oben dabei.
Also müsste man die Außenhandelsbilanz mit nicht Euro-Staaten anschauen um was darüber zu sagen.
Du verwechselst hier einiges. Deutschland mag zwar vieles in EU-Länder wie z.B. Frankreich exportieren, nur hat der Wechselkurs selbstverständlich auch hier Auswirkungen.

Eine Firma/Person in Frankreich steht vor der Wahl Produkte aus Deutschland oder z.B. der USA zu kaufen. Der Preis der deutschen Produkte bleibt gleich, sinkt vieleicht auch leicht durch günstigere Rohstoffe. Der Preis der amerikanischen Produkte würde aber bei einer Abwertung des Dollars massiv sinken
-> Die Person kauft eine Maschine/ein Auto aus der USA und nicht aus Deutschland.

Siehe da, auch der Handel in der EU wird durch den Wechselkurs beeinflusst. Das gilt übrigens auch für Deutschland wenn z.B. durch einen starken Euro Autos aus dem Ausland billiger werden, werden die deutschen Hersteller anteilsmäßig etwas weniger Autos in Deutschland verkaufen.

Selbstverständlich hat eine starke Währung auch Vorteile.
 
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Dann ersetze meinetwegen Außenhandelsbilanz Euro-Zone vs Rest der Welt.
Mein kurzgooglen ergab:
http://www.unciatrends.com/aussenhandelsbilanz-eurozone/
Negativ!

Ich hab keine Zeit für lange Ausführungen und Diskussionen und Recherche (und auch keine Lust), was ich sagen will ist nur, dass in diesem Zusammenhang oft sehr schnell mal Sätze nachgeplappert wurden, welche von irgendeinem Industrieheini dahergesagt wurden und aus seiner Sicht durchaus richtig sind (er will ja Kohle machen) aber aus Sicht einer Volkswirtschaft, welche u.U. auch die Verteilung des Einkommen o.ä. in die Überlegungen miteinbeziehn sollte (IMHO), nicht unbedingt das Optimum darstellen.
 

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kA was du damit meinst. Meinst du, dass in einer "Währungsanarchie" der Staat plötzlich aufhören würde, Eigentumsrechte durchzusetzen und das illegale Drucken von Geldscheinen nicht mehr verfolgen würde? Wenn eine Bank Geld mit ihrem Logo druckt, kann selbstverständlich keine andere Bank hergehen und dieses einfach kopieren.
Ich hoffe aber, dass du etwas anderes meinst.

Sowie ich dich verstanden habe forderst du ja 2 Dinge:

1. Jeder darf seine eigene Währung "Entwickeln" und Drucken
2. Jeder darf mit dieser Währung zum Beispiel seine Steuern zahlen

Was wäre wohl die Folge wenn man das machen würde? Genau. 80 Millionen Deutsche würden ein bissel kreativ werden, ihre eigene Währung entwickeln + drucken und dann damit ihre Rechnungen an den Staat bezahlen. Wir reden hier schließlich von einem "Markt" der keine nennenswerten Eintrittsbarrieren hat und für jeden sehr ansprechend ist. Und Sachen wie Inflation können den Leuten ja im Prinzip egal sein, drucken sie halt mehr Nullen auf ihre Scheine wenn ihre Währung abgewertet werden sollte. (Wobei ich ehrlich gesagt nicht wirklich weiß wie das in soner Welt noch mit Wechselkursen und Wertstabilität von Währungen laufen soll). Dann bekommt der Staat haufenweise wertloses hübsch bedrucktest Papier als Steuern mit dem er herzlich wenig anfangen kann da wohl kaum irgendwer so blöd sein wird son Müll als Währung zu aktzeptieren.
Und das sind nur die Folgen bezogen auf den Staat, was das noch für konsequenzen hätte in alltäglichen privatwirtschaftlichen transaktionen will ich mir gar nicht vorstellen. Aber es ist wohl ziemlich sicher das bei derart vielen Währungen jeglicher Überblick verloren gehen würde, dazu kommen noch höhere Transaktionskosten und und und.

Diese ganze Idee ist einfach unmöglich in der Praxis umzusetzen. Und das ist so dermaßen offensichtlich das ich bei jedem anderen glauben würde das ich dich völlig missverstanden habe aber bei dir bin ich mir da leider nicht so sicher...
 
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Was wäre wohl die Folge wenn man das machen würde?

Die Rückkehr zur Goldmark, aka der kleinen transportablen Wertgegenstände. Edelmetallboom incoming!


Deutschland mag zwar vieles in EU-Länder wie z.B. Frankreich exportieren, nur hat der Wechselkurs selbstverständlich auch hier Auswirkungen.

Er hat ja nicht nur Auswirkungen auf den Handel. Denkt mal dran was passiert wenn der Eure gegenüber dem Dollar sehr stark an Wert gewinnt.

Dann wird das nächste BMW Werk in Amerika eröffnet. Investitionen lohnen sich um einiges mehr und Geld das hierzulande investiert werden könnte fliesst ins Ausland ab weil die Gelegenheit günstig ist.
 
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Er hat ja nicht nur Auswirkungen auf den Handel. Denkt mal dran was passiert wenn der Eure gegenüber dem Dollar sehr stark an Wert gewinnt.

Dann wird das nächste BMW Werk in Amerika eröffnet. Investitionen lohnen sich um einiges mehr und Geld das hierzulande investiert werden könnte fliesst ins Ausland ab weil die Gelegenheit günstig ist.


Man sollte auch beide Seiten der Medaille betrachten. Für den Mittelstand ist ein starker Euro gut: Billiger Urlaub und billige (importierte) Waren.

Nur für die Unterschicht und die Oberschicht ist eine starker Euro schlecht: Die einen können sich nicht mehr als billige Arbeitskräfte anbieten, da sie ja in Euro bezahlt werden,
die anderen müssen Produktion ins Ausland verlagern, was Probleme und Kosten verursacht (und möglicherweise geringeren Einfluss auf die dortige Regierung).


Außerdem sollte man nicht vergessen, dass eine starke und stabile Währung internationale Anleger anlockt, wodurch der Staat über Investitionen die heimische Wirtschaft stäken kann. Das Geld kommt also durchaus wieder zurück.
 
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Er hat ja nicht nur Auswirkungen auf den Handel. Denkt mal dran was passiert wenn der Eure gegenüber dem Dollar sehr stark an Wert gewinnt.

Dann wird das nächste BMW Werk in Amerika eröffnet. Investitionen lohnen sich um einiges mehr und Geld das hierzulande investiert werden könnte fliesst ins Ausland ab weil die Gelegenheit günstig ist.

Solange die Außenhandelsbilanz ausgeglichen ist sollte eine starke/schwache Währung doch wirtschaftlich relativ neutral sein. Nur wenn es einen starken Export- oder Importüberschuss gibt ist eine starke Währung schlecht bzw. gut.
In Deutschland ist das relativ ausgeglichen, weshalb eine Aufregung um eine starke bzw. schwache Mark schon immer recht überflüssig war. Beim Euro sollte das dann nicht großartig anders sein, oder?
 
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Ihr wisst aber schon, dass der "mögliche Austritt" Griechenlands nur eine SPON-Ente war, ja?

Falls es hier überhaupt noch um das Thema Griechenland gehen sollte...
 
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Solange die Außenhandelsbilanz ausgeglichen ist sollte eine starke/schwache Währung doch wirtschaftlich relativ neutral sein. Nur wenn es einen starken Export- oder Importüberschuss gibt ist eine starke Währung schlecht bzw. gut.
In Deutschland ist das relativ ausgeglichen, weshalb eine Aufregung um eine starke bzw. schwache Mark schon immer recht überflüssig war. Beim Euro sollte das dann nicht großartig anders sein, oder?

Deutschland hat schon ewig einen recht starken Exportüberschuss, nicht umsonst nennt man uns 'Exportweltmeister'.
 
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Deutschland hat schon ewig einen recht starken Exportüberschuss, nicht umsonst nennt man uns 'Exportweltmeister'.
Der Begriff Exportweltmeister (auch wenn wir das ja glaub ich nimmer sind, sondern mitlerweile China) kommt aber eher davon das wir am meisten (bzw eher am wertvollsten) exportieren und ist vom Thema Exportüberschuss imho unabhängig ;)
 
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Clawg

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80 Millionen Deutsche würden ein bissel kreativ werden, ihre eigene Währung entwickeln + drucken und dann damit ihre Rechnungen an den Staat bezahlen.
Die wesentliche "Rechnung" mit dem Staat sind Steuern. Steuern sind prozentuale Abgaben am Einkommen/Gewinn, grob gesagt hält der Staat bei jedem Handel zwischen zwei Personen die Hand auf. Jemand der eigene Geldscheine druckt, müsste diese erst verkaufen, bevor er Steuern zahlen muss. Wer ein Einkommen in Währung X hat, muss Steuern in Währung X bezahlen. So einfach ist das.

Europaweit würde das ähnlich laufen, die einzelnen Länder würden eben in ihrer Währung Steuern an die EU zahlen - abhängig vom BIP (ihres Landes in ihrer Währung).

Konkrete Probleme sehe ich da nicht, eine EU kann auch ohne Zentralwährung existieren, ist eine überschaubare Verwaltungssache.
 

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Die wesentliche "Rechnung" mit dem Staat sind Steuern. Steuern sind prozentuale Abgaben am Einkommen/Gewinn, grob gesagt hält der Staat bei jedem Handel zwischen zwei Personen die Hand auf. Jemand der eigene Geldscheine druckt, müsste diese erst verkaufen, bevor er Steuern zahlen muss. Wer ein Einkommen in Währung X hat, muss Steuern in Währung X bezahlen. So einfach ist das.

Europaweit würde das ähnlich laufen, die einzelnen Länder würden eben in ihrer Währung Steuern an die EU zahlen - abhängig vom BIP (ihres Landes in ihrer Währung).

Konkrete Probleme sehe ich da nicht, eine EU kann auch ohne Zentralwährung existieren, ist eine überschaubare Verwaltungssache.

Wenn ich micht recht erinnere hast du beim letzten mal als dieses Thema aufkam noch argumentiert das "Währungsfreiheit" völlig sinnlos ist solang man Steuern immer in Währung X zahlen muss und das genau das deswegen aufgehoben werden muss damit auch andere Währungen ne Chance haben.
Schließlich könnte sich eine Währung quasi unmöglich durchsetzen solange alle Transaktionen mit dem Staat in Währung X gemacht werden müssen.

Kann natürlich auch sein das ich das jetzt mit MV durcheinander werfe...

Wenns dir wirklich nur darum geht das eine Einheitliche Währung für die ganze EU nicht zwangsläufig nötig ist geb ich dir sogar Recht. Ob sie jetzt nachteilig ist darüber kann man imo streiten.
 
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Solange die Außenhandelsbilanz ausgeglichen ist sollte eine starke/schwache Währung doch wirtschaftlich relativ neutral sein. Nur wenn es einen starken Export- oder Importüberschuss gibt ist eine starke Währung schlecht bzw. gut.
In Deutschland ist das relativ ausgeglichen, weshalb eine Aufregung um eine starke bzw. schwache Mark schon immer recht überflüssig war. Beim Euro sollte das dann nicht großartig anders sein, oder?

Du gehst von Schlecht oder Falsch aus. Das sind hierbei aber nicht die richtigen Begriffe. Wenn zb BMW 2 Milliarden zum investieren hat und die in den USA für ein dortiges BMW Werk ausgibt dann verdient zwar eine Deutsche Firma Geld. Die Wertschöpfung, Steuern und Arbeitsplätze entstehen aber woanders. Dadurch hat dann Deutschland als Land nicht viel davon. BMW gehts trotzdem blendend.

Das ist bei einer Starken Währung gegenüber einer schwachen (in einem attraktiven Absatzmarkt, weshalb nicht nur der Dollar sondern auch der Yuan wichtig ist) ein Anreiz für Firmen "günstig" zu investieren. Währungsgewinne mitzunehmen lohnt sich halt.
 
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jo aber für ne ausgeglichene außenhandelsbilanz müsste man dann ja gleichzeitig importweltmeister sein.
eher nicht so.

http://www.destatis.de/jetspeed/por.../06/PD10__209__51,templateId=renderPrint.psml
nö, man müsste dadurch längst nicht Importweltmeister sein...mal anhand der Zahlen angenommen DE hätte auch 219 Milliarden importiert (also wirklich komplett ausgeglichen)...dann könnte es ja immer noch sein das zB USA sowas wie 180 Milliarden ex- und 230 Milliarden importiert (fiktive Zahlen ;) ), dann wär man potentieller Rekordhalter beim Exportieren, aber den Rekord fürs Importieren hat trotzdem jmd anderes
 
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nö, man müsste dadurch längst nicht Importweltmeister sein...mal anhand der Zahlen angenommen DE hätte auch 219 Milliarden importiert (also wirklich komplett ausgeglichen)...dann könnte es ja immer noch sein das zB USA sowas wie 180 Milliarden ex- und 230 Milliarden importiert (fiktive Zahlen ;) ), dann wär man potentieller Rekordhalter beim Exportieren, aber den Rekord fürs Importieren hat trotzdem jmd anderes

noch wörtlicher konntest dus nicht nehmen oder? ;)
 
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Die wesentliche "Rechnung" mit dem Staat sind Steuern. Steuern sind prozentuale Abgaben am Einkommen/Gewinn, grob gesagt hält der Staat bei jedem Handel zwischen zwei Personen die Hand auf. Jemand der eigene Geldscheine druckt, müsste diese erst verkaufen, bevor er Steuern zahlen muss. Wer ein Einkommen in Währung X hat, muss Steuern in Währung X bezahlen. So einfach ist das.

Joa nur gibts da noch so Kleinigkeiten wie Wechselkurse, Wechselkosten und natürlich die Kosten für die gleichzeitige Aufbewahrung von Geldscheinen. Das ganze gekoppelt mit unterschiedlicher Inflation, Deflation etc pp. Das ist Bullshit :)

Europaweit würde das ähnlich laufen, die einzelnen Länder würden eben in ihrer Währung Steuern an die EU zahlen - abhängig vom BIP (ihres Landes in ihrer Währung).

Konkrete Probleme sehe ich da nicht, eine EU kann auch ohne Zentralwährung existieren, ist eine überschaubare Verwaltungssache.

Die Eu hat Jahrzehnte mit Nationalen Währungen existiert. Das ist aber nicht das was du weiter oben gefordert hast. Du wolltest massiv mehr an Währungen haben und das ist nunmal aus vielerlei Gründen Schwachsinn.
 

Clawg

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@Gottwurm:
Ohje, denk doch einen Schritt weiter. Eine Währung, die dem Geldnehmer zusätzliche Kosten aufbürdet, wird sich in der Wirtschaft nicht durchsetzen. Und umgekehrt werden Währungen, welche kaum gehandelt werden, auch ein geringes Handelsvolumen und somit ein sehr geringes Steueraufkommen aufweisen. Wenn in Bergdorf mit einer lokalen Perlenwährung Milch und Schafe ausgetauscht werden, dann werden da wohl keine nennenswerten Beträge herauskommen, die über den Steuerfreibetrag reichen.
Achja, und ich hatte nirgends gefordert, dass ich "massig mehr an Währungen" haben möchte. Das denkst du nur, weil dein Gedankengang ist "Er will die Beschränkungen für Währungen aufheben, also will er quasi unendlich viele Währungen". Mir reicht schon die Existenz einer handvoll Alternativwährungen. Insbesondere ist das sehr heilsam im Falle eines Zusammenbruchs der dominanten Währung, da diese ohne großen Knall schrittweise ersetzt werden kann.

@FCX:
Du verwechselst da etwas. Ich fordere nicht eine beliebige aber feste Währung (das wäre ja gerade der Euro), sondern, dass Steuern in der Währung bezahlt werden, mit der der zu versteuernde Handel jeweils abgeschlossen wurde.
 
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@FCX:
Du verwechselst da etwas. Ich fordere nicht eine beliebige aber feste Währung (das wäre ja gerade der Euro), sondern, dass Steuern in der Währung bezahlt werden, mit der der zu versteuernde Handel jeweils abgeschlossen wurde.

Gute Idee. Dann könnte der Bauer einen Sack Kuhdünger beim Finanzamt vorbeibringen.
Und den lehren Sack wieder mitnehmen!
 
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