Also für mich kommt es da sehr auf die Rahmenbedingungen bzw den Gesamtzusammenhang an, bei denen andere Faktoren schwerer wiegen würden, als zb ob ein Jahr Korea als Progamer Ja oder Nein. Es ist zb so das Akademiker mit abgeschlossenem Studium wesentlich bessere Berufsaussichten haben als Nicht-Akademiker. Ist ja auch logisch je höher die Qualifikation desto rarer und unersetzbarer wird man. Ausserdem sind dies auch oft Wege in denen ohnehin der ein oder andere länger für den Abschluß braucht.
Deswegen kann man diesbezüglich zb einen Ausbildungsberuf, bei dem die meisten Auszubildenden ohne Lücke sich früh bewerben nicht mit einem Beruf vergleichen, der ein langjähriges Studium erfordert und ein spezielles Anforderungsprofil erhebt, welches eben nur jene, die diese Schwerpunkte hatten, erfüllen. Bei Ersterem wiegt dann so ein unkonventioneller Einschnitt ungleich schwerer als bei Letzterem.
Falls ich jetzt ein Chef wäre, der z.B. einen Ingenieur suche und nicht gerade 100 Bewerbungen dafür auf dem Tisch liegen habe, dann würde ich mir viel Zeit für so eine wichtige Stelle nehmen und sicher auch jemand einladen der 1 Jahr als Progamer in Korea war, wenn der Rest im nichts nachsteht, weil der Gesamteindruck dann für mich entscheidender wäre. Falls ich dann einen selbstbewussten und reifen Menschen vor mir habe, der voller Tatendrang ist und mir z.B. erklärt: Diese Jugendtraum Erfahrung in Korea hat ihn gelehrt, den Lebensstill hierzulande stärker zu schätzen und er war danach umso motivierter diesem Berufsweg und der neuen Perspektive nachzugehen etc.. Dann wäre es sicher für mich nichts, was mich daran hindern würde ihn einzustellen, falls der Eindruck mit seinen Worten übereinstimmt.
Doch wenns eine Stelle ist, bei der das Einstiegsalter sehr gering ist, keine höheren Qulifikationen erforderlich sind und entsprechend viele Bewerbungen eingehen, die diese erfüllen, und ich die Meisten schnell aussortieren müßte ohne mit jedem ein Gespräch führen zu können, dann wäre das mit dem Progaming Ausflug schon eher ein Unsicherheitsfaktor. Im schlimmsten Fall ist es ein unsicherer Mensch, der sich zb in puncto Teamfähigkeit, selbstständiges Handeln, Kundenkontakt nicht richtig einbringen kann. Auch niemanden überzeugen kann, weil er außerhalb des PCs nicht mal selbst von sich überzeugt ist, sondern den man ständig animieren muß und geistig mehr oder weniger in seiner Traumwelt lebt, in der er sich sicherer fühlt.
Dann würde ich vielleicht eher andere für ein Vorstellungsgespräch einladen, bei denen diese Gefahr nicht besteht und deren Bewerbungen ansonsten in nichts nachstehen.