Gesetzliche vs private Krankenversicherung

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.647
Reaktionen
1.487
Ort
Hamburg
ahaha, weisst du, wie viele gut bezahlte pöstchen da dran hängen? das ist ja auch das kernproblem, warum pkv/gkv-schisma nicht auflösbar ist: im pkv-bereich ist extrem gutes geld verdient. mal als beispiel "central", wo ich bin, die zu generali gehören. 2,2 milliarden erlöse, 1 milliarde kosten für die versicherungsmitglieder pro anno, 9 milliarden altersrückstellungen zuzüglich 10 milliarden kapitaleinlage, mit welchen sie am kapitalmarkt zocken.

Ich würde die PKK da ausklammern, gegen eine Konsolidierung der GKK spricht aber gar nichts.
 

Scorn4

Servitor
Mitglied seit
13.02.2003
Beiträge
5.378
Reaktionen
717
Ort
Münster
OK. "Mühelos" kann man sicherlich unterschiedlich definieren. Für Privatversicherte, sich die aufgrund ihres Einkommens privat versichern, ist das ein Bruchteil des tatsächlichen Beitrags. Dass daran etwas kontrovers sein soll, sehe ich nicht. Dein Quote dazu wirft mehrere Begriffe gleichzeitig in den Korb. Möglich, dass du da etwas nicht ganz verstanden hast.

Die Solidargemeinschaft ist gut und schön, und ich bin auch froh, dass wir in Deutschland ein GKV-System haben. Ich habe das Gesundheitssystem in den USA gesehen und sehe gerade das in China. Ein wenigh fühlt man sich damit kulturell überlegen.
Trotzdem ist das derzeitige GKV-System nicht zukunftstüchtig, weil es komplett umlagefinanziert ist. Auch Syzygys Beispiel mit der Suppe hilft da nicht. Selbst, wenn alle in Deutschland in der GKV pflichtversichert wären, gäbe es dadurch keinen großen Vorteil. Das GKV rennt vor die gleiche Wand wie das Rentensystem, nur härter. Das liegt daran, dass Umlagefinanzierung bedeutet, dass alle Erträge eines Jahres zu 100% den Versicherten zur Verfügung gestellt werden. Eine alternde Gesellschaft braucht aber immer mehr Leistungen, die von immer weniger Jungen bezahlt werden. Das ist nicht die Schuld der PKV, das liegt an der Demographie. Dadurch wird die GKV schnell teurer und kürzt gleichzeitig den Leistungskatalog immer weiter zusammen.

Die PKV bietet lediglich ein alternatives und bis zu Ende finanziertes System für diejenigen, die sich das leisten können. Im gegensatz zur GKV ist das ein System, das tatsächlich funktioniert. Nicht perfekt, jaja, aber jeder Versicherte hat garantierte Leistungen zum halbwegs fairen Preis bis zum Lebensende. Nur halbwegs fair, weil der Preis a) vom Eintrittsalter und Gesundheit zum Eintrittsalter abhängt und b) steigt; damit bleibt er aber unter dem GKV-Schnitt und bietet stabilie Leistungen.
 
Mitglied seit
08.08.2002
Beiträge
5.199
Reaktionen
0
Und er bleibt unter dem GVK-Schnitt u. a. auch deswegen, weil es in den letzten Jahrzehnten gängige Praxis war die unliebsamen Patienten mit Tricks wieder in die GKV zurückzuschieben bevor es teuer wurde und umgekehrt die, die nicht mehr wechseln konnten mit dem Vorschlaghammer bei Beitragserhöhungen zu bearbeiten.
Aber da hat sich ja mittlerweile ein bisschen was getan, mal schauen wie viel besser die PKV noch in 15-20 Jahren "wirtschaftet" wenn diese Effekte zum tragen kommen.

Afaik hat das kapitalgedeckte Prinzip aber derzeit durch die Niedrigzinsen doch größere Probleme als das Umlagen finanzierte oder irre ich mich da?
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Die PKV bietet lediglich ein alternatives und bis zu Ende finanziertes System für diejenigen, die sich das leisten können. Im gegensatz zur GKV ist das ein System, das tatsächlich funktioniert. Nicht perfekt, jaja, aber jeder Versicherte hat garantierte Leistungen zum halbwegs fairen Preis bis zum Lebensende. Nur halbwegs fair, weil der Preis a) vom Eintrittsalter und Gesundheit zum Eintrittsalter abhängt und b) steigt; damit bleibt er aber unter dem GKV-Schnitt und bietet stabilie Leistungen.

aber wer kann schon garantieren, dass er bis zum lebensende sehr gut verdienen wird um die dann im alter doch sehr massiven kosten der PKV tragen zu können? mE ist das ein ziemlicher gamble und die vorteile sind nicht so groß ggü einer guten gesetzlichen mit entsprechenden zusatzversicherungen (chefarztbehandlung, zahnimplantete usw. usf. kann man sich für gar nicht so viel geld zur GKV dazubuchen).
 

Gelöscht

Guest
massive pkv kosten im alter ist relativ, jede pkv muss seit 2009 einen basistarif auf dem niveau der gkv anbieten, zusätzlich kann man seinen leistungskatalog auch auf gkv absenken, was ebenfalls enorm die monatlichen kosten drückt.
 

Scorn4

Servitor
Mitglied seit
13.02.2003
Beiträge
5.378
Reaktionen
717
Ort
Münster
aber wer kann schon garantieren, dass er bis zum lebensende sehr gut verdienen wird um die dann im alter doch sehr massiven kosten der PKV tragen zu können? mE ist das ein ziemlicher gamble und die vorteile sind nicht so groß ggü einer guten gesetzlichen mit entsprechenden zusatzversicherungen (chefarztbehandlung, zahnimplantete usw. usf. kann man sich für gar nicht so viel geld zur GKV dazubuchen).
Die Kosten der PKV nicht nicht "massiv". Nimm den Höchstbeitrag zur GKV, vergleiche mit gescheiten (!) PKV-Tarifen und pack nen Beitragsentlastungstarif gegen Kosten im Alter drauf. Das hat dann noch den Vorteil, dass man auf den Beitrag nicht noch was für Extraleistungen oben drauf packen muss, sondern gleich alles hat.
Wenn du meinst, die Vorteile der PKV seien nicht so groß, nimm dein Handy, ruf beim Radiologen an und sag, du brauchst nen CT-Scan wegen ner Untersuchung bzgl. Migräne. Sag du bist gesetzlich versichert. Wenn du den Termin hast, korrigiere dich und sage, du hättest dich versprochen und bist privat versichert bei [Barmenia, Universa, Central, Aliianz, sonstwo].
Meine Großmutter hatte eine Lungenkrankheit (Fibrose), für die es in Deutschland genau 3 Spezialisten gibt. Die berechnen ihr Honorar nicht nach der von der GKV erstatteten Pauschale. Ihr Glück, dass sie über meinen Großvater privat versichert war.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
das mit den terminen stimmt auf jeden fall. aber muss man bei der pkv nicht einiges vorstrecken? das meinte ich mit "man muss schon sicher sein, dass man immer gut verdient". weil was ist, wenn du dir das vorstrecken in nem wichtigen situation plötzlich nicht leisten kannst?
 

Gelöscht

Guest
vorstrecken ist relativ. eigenbeteiligung ist natürlich nen punkt, ich hab z.b. 1000€ pro anno. die gilt aber nicht für den gleichen erkrankungsfall. du legst als pkv-patient üblicherweise gesundheitsjahre ein, alle zwei oder vier jahre dann z.b. volles programm: zahnarzt (wenn halt was größeres ansteht), alle untersuchungen, die halt notwendig sind und nicht akut sind. die rechnungen reichst du ein, erhälst innerhalb von zwei wochen nach prüfung die überweisung und überweist deinerseits die kohle. die ärzte wissen dass das bei pkv-patienten so läuft und durch den höheren, abrechenbaren satz sind die zahlungsziele auch größzügiger.

kleinkram wie jährlicher zahnarzttermin und mal nen schnupfentermin beim arzt zahlst du aus der eigenen tasche. da sind bei mir im jahr nie mehr als 200-300€ - was aber immer noch günstiger als gkv ist.
 
Mitglied seit
08.08.2002
Beiträge
5.199
Reaktionen
0
Wenn du meinst, die Vorteile der PKV seien nicht so groß, nimm dein Handy, ruf beim Radiologen an und sag, du brauchst nen CT-Scan wegen ner Untersuchung bzgl. Migräne. Sag du bist gesetzlich versichert. Wenn du den Termin hast, korrigiere dich und sage, du hättest dich versprochen und bist privat versichert bei [Barmenia, Universa, Central, Aliianz, sonstwo].

Ich machs immer umgekehrt :troll:
 

Das Schaf

Tippspielmeister WM 2018
Mitglied seit
27.06.2002
Beiträge
20.942
Reaktionen
4.694
Ort
Wo auf den Bergen Schlösser wachsen
das mit den terminen stimmt auf jeden fall. aber muss man bei der pkv nicht einiges vorstrecken? das meinte ich mit "man muss schon sicher sein, dass man immer gut verdient". weil was ist, wenn du dir das vorstrecken in nem wichtigen situation plötzlich nicht leisten kannst?

bei meiner Mutter sidn Ärzte/Apotheken dazu übergegangen ihr entgegezukommen und zu sagen sie soll zahlen wenn das Geld vom Staat/KK da ist.
Wenn man mit denen redet ( und läger dort ist) ist das kein Problem.
Meine mutter hat damals Medikamente im Wert von 2,5k€ pro Monat bei einer Apotheke bezogen, was glaubst du wie nett Apotheker plötzlcih sein können ( + Werbe geschenke en masse + ganze Famile Alles auf Rechnung gezahlt )

Die Debeka hat aber auch mal ne zeitlang echt nicht zahlen wollen. Da hat meine Mutter auch 20k vorgestreckt.

Mein ehem. Mitbewohner( auch beamter) hat seinem Zahnarzt auch nichts gezahlt bis er geld von beihilfe + KK hatte.
Als das in der Arbeit durchgesickert ist gabs einen Anruf vom Chef und schon war das Geld da....
 
Mitglied seit
09.09.2001
Beiträge
6.553
Reaktionen
0
Bin selber Arzt und gesetzlich versichert. Könnte auch in die PKV gehen, aber sehe den Sinn nicht so richtig, da es genug Kollegen gibt, die hier und da mal noch ne Mark rausholen wollen. War mein ganzes Leben als Beamtenkind vorher privat versichert, kenne den Vorteil also. Das mit der Terminvergabe stimmt schon, aber sonst sehe ich wenig Vorteile.
 

Scorn4

Servitor
Mitglied seit
13.02.2003
Beiträge
5.378
Reaktionen
717
Ort
Münster
das mit den terminen stimmt auf jeden fall. aber muss man bei der pkv nicht einiges vorstrecken? das meinte ich mit "man muss schon sicher sein, dass man immer gut verdient". weil was ist, wenn du dir das vorstrecken in nem wichtigen situation plötzlich nicht leisten kannst?

Wenn das Geld gerade echt knapp ist, nimmst du die Rechnung, reichst sie bei der KV ein, wartest 2 Wochen, bis das Geld da ist und bezahlst dann die Rechung.
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.679
Reaktionen
727
Langweilige diskussion.

GK für alle mit mindestleistungen etc und gewisser umverteilung weil % vom einkommen. und danach kann sich jeder privat zusätzlich versichenr auf wasimmer er Bock hat.

Close
 

Scorn4

Servitor
Mitglied seit
13.02.2003
Beiträge
5.378
Reaktionen
717
Ort
Münster
Hast du meinen Post gelesen, in dem ich das systemische Problem der GKV erklärt habe? Hier nochmal für dich:

Die Solidargemeinschaft ist gut und schön, und ich bin auch froh, dass wir in Deutschland ein GKV-System haben. Ich habe das Gesundheitssystem in den USA gesehen und sehe gerade das in China. Ein wenigh fühlt man sich damit kulturell überlegen.
Trotzdem ist das derzeitige GKV-System nicht zukunftstüchtig, weil es komplett umlagefinanziert ist. Auch Syzygys Beispiel mit der Suppe hilft da nicht. Selbst, wenn alle in Deutschland in der GKV pflichtversichert wären, gäbe es dadurch keinen großen Vorteil. Das GKV rennt vor die gleiche Wand wie das Rentensystem, nur härter. Das liegt daran, dass Umlagefinanzierung bedeutet, dass alle Erträge eines Jahres zu 100% den Versicherten zur Verfügung gestellt werden. Eine alternde Gesellschaft braucht aber immer mehr Leistungen, die von immer weniger Jungen bezahlt werden. Das ist nicht die Schuld der PKV, das liegt an der Demographie. Dadurch wird die GKV schnell teurer und kürzt gleichzeitig den Leistungskatalog immer weiter zusammen.

Die PKV bietet lediglich ein alternatives und bis zu Ende finanziertes System für diejenigen, die sich das leisten können. Im gegensatz zur GKV ist das ein System, das tatsächlich funktioniert. Nicht perfekt, jaja, aber jeder Versicherte hat garantierte Leistungen zum halbwegs fairen Preis bis zum Lebensende. Nur halbwegs fair, weil der Preis a) vom Eintrittsalter und Gesundheit zum Eintrittsalter abhängt und b) steigt; damit bleibt er aber unter dem GKV-Schnitt und bietet stabilie Leistungen.
 
Mitglied seit
03.08.2002
Beiträge
6.194
Reaktionen
0
Es gibt kein "systemisches Problem der GKV". Auch die Demographie ist auf Grund der Produktivitätssteigerung kein Todesstoß für die Umlagefinanzierung. Das einzige Problem der GKV ist die gesetzlich erlaubte Auskopplung derjenigen, die eigentlich die höchsten Beiträge zahlen müssten bei gleichzeitiger Zwangsversorgung all derer die auf Grund ihrer Kostenintensität in keiner PKV unterkommen würden.

Demographie ist für die Umlagefinanzierung KEIN Problem, da die Produktivität ja auch weiter steigt. Vergleiche einfach mal die demographischen Daten von Beginn des GKV-Systems mit heute, die Zahl der arbeitenden Einzahler zu kranken Leistungsempfängern hat sich ja bereits drastisch verändert und trotzdem funktioniert das System ganz hervorragend. Die PKVen haben sich nur die Sahne aus dem Trog abgeschöpft und stolzieren nun daher und verkünden, sie könnten das alles ja viel besser. Der GKV ginge es absolut glänzend, würde man alle Einkommensarten belasten, die BBG aufheben und keine Ausnahmen für bestimmte Berufsgruppen erlauben. Man könnte die Beiträge sogar deutlich senken, was insbesondere den Gering- und Mittelverdienern entgegen kommen würde. Soziale Gerechtigkeit und so. Dann funktioniert das auch mit der Umlage.
 

Scorn4

Servitor
Mitglied seit
13.02.2003
Beiträge
5.378
Reaktionen
717
Ort
Münster
Es gibt kein "systemisches Problem der GKV". Auch die Demographie ist auf Grund der Produktivitätssteigerung kein Todesstoß für die Umlagefinanzierung.
Doch. Captain Obvious.

Das einzige Problem der GKV ist die gesetzlich erlaubte Auskopplung derjenigen, die eigentlich die höchsten Beiträge zahlen müssten bei gleichzeitiger Zwangsversorgung all derer die auf Grund ihrer Kostenintensität in keiner PKV unterkommen würden.
In Deutschland gibt es knapp 9 Millionen Privatversicherte.
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/52395
Das sind knapp 10% der Gesamtbevölkerung. Selbst, wenn alle von denen Höchstbeiträge zahlen würden, würde das kranke System dadurch nicht gerettet; zumal die ja nicht nur Beiträge ins System zahlen würden sondern auch Leistungen daraus beziehen würden.
Demographie ist für die Umlagefinanzierung KEIN Problem, da die Produktivität ja auch weiter steigt. Vergleiche einfach mal die demographischen Daten von Beginn des GKV-Systems mit heute, die Zahl der arbeitenden Einzahler zu kranken Leistungsempfängern hat sich ja bereits drastisch verändert und trotzdem funktioniert das System ganz hervorragend.
OK. Der maximale Monatsbeitrag zur GKV im Jahr 1970 lag bei gesunder Demographie bei 50 D-Mark im Monat mit sehr viel besseren Leistungen als heute. Hast du ein noch schlechteres Argument?
Die PKVen haben sich nur die Sahne aus dem Trog abgeschöpft und stolzieren nun daher und verkünden, sie könnten das alles ja viel besser.
Keine Leistungskürzungen, Beitragsentwickjlung unter GKV-Niveau. Check. Check.
Der GKV ginge es absolut glänzend, würde man alle Einkommensarten belasten, die BBG aufheben und keine Ausnahmen für bestimmte Berufsgruppen erlauben. Man könnte die Beiträge sogar deutlich senken, was insbesondere den Gering- und Mittelverdienern entgegen kommen würde. Soziale Gerechtigkeit und so. Dann funktioniert das auch mit der Umlage.
Man könnte auch einfach den Reichen das Geld klauen. Das reicht aber trotzdem nicht, geht nur einmal und nächstes Jahr stehste wieder da mit dem gleichen Problem. Weil der Fehler im umlagebasierten System bei nachwuchsarmer Demographie liegt. Das problem ist seit Jahrzehnten bekannt, eine Antwort hat keiner. jedenfalls keine Antwort zugunsten der GKV.
 
Mitglied seit
09.06.2004
Beiträge
1.280
Reaktionen
0
Ort
Duisburg
Als wenn ein kapitalgedecktes System an dem Problem der Demografie irgendwo irgendwas ändert. Die Renditen wollen in Zukunft genauso wie die Umlagen von immer weniger Leuten erwirtschaftet werden. Ich sehe da prinzipiell wirklich keinen Unterschied.
Wenn die Zinsen lange so bleiben wie derzeit, wird das für die Altersrückstellungen der PKV auch noch ein böses Erwachen geben,
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
03.08.2002
Beiträge
6.194
Reaktionen
0
Doch. Captain Obvious.
Nein.

In Deutschland gibt es knapp 9 Millionen Privatversicherte.
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/52395
Das sind knapp 10% der Gesamtbevölkerung. Selbst, wenn alle von denen Höchstbeiträge zahlen würden, würde das kranke System dadurch nicht gerettet; zumal die ja nicht nur Beiträge ins System zahlen würden sondern auch Leistungen daraus beziehen würden.
Der Vergleich mit der Gesamtbevölkerung könnte Dir so passen. Wichtig sind die Beitragszahler und da hat die GKV um die 50 Millionen, davon fast 18 Millionen Rentner die sehr wenig einzahlen und sehr viele Leistungen erhalten. Genau die Leute, die man mit sehr viel Werbeaufwand und allen möglichen Tricks versucht, in die GKV zurück zu bringen.

Die PKV gräbt der GKV also knapp 20% der "Kunden" ab und das gerade bei den zahlungskräftigsten und proportional gesündesten. Es sollte auch Dir einleuchten, dass der Gesundheitszustand des durchschnittlichen PKV-Versicherten deutlich besser ist als der des durchschnittlichen GKV-Patienten, nicht nur wegen des besseren sozialen Stands, der im Schnitt höheren Bildung und den überproportional vorhandenen Möglichkeiten effektive Gesundheitsvorsorge zu betreiben, sondern auch wegen der klaren Rosinenpickerei bei Vertragsabschluss. Erbkrankheiten, Vorerkrankungen -> Ablehnung, Ausschluss, Beitragsaufschläge...

Alles in allem passt das Beispiel mit der Suppe perfekt. Eine kleine Elite von Privilegierten macht sich 'nen eigenen Club auf und sichert sich erstmal die fettesten Stücke vom Kuchen, der Rest kann dann zusehen, wie er aus den Härtefällen ein halbwegs funktionierendes System gestaltet.

OK. Der maximale Monatsbeitrag zur GKV im Jahr 1970 lag bei gesunder Demographie bei 50 D-Mark im Monat mit sehr viel besseren Leistungen als heute. Hast du ein noch schlechteres Argument?
Keine Leistungskürzungen, Beitragsentwickjlung unter GKV-Niveau. Check. Check.
Kein Problem mit Cherrypicking. Lass uns mal Schach spielen, ich starte mit Offizieren, Du nur mit Bauern. Mal schauen wie das Feld nach 10 Zügen so aussieht. Was Du anführst sind 1A Argumente dafür, dass man die PKV sofort als Grundversicherung abschaffen sollte, weil sie das GKV-System um die stärksten Beitragszahler bringt und alle Härtefälle ignoriert.

PS: Die PKV kat 'nen Verwaltungskostenanteil von 15%, die GKV von knapp 5%. Soviel zu besserem Wirtschaften. Wenn ich als Single keine Kinder versorgen muss, kann ich auch "besser wirtschaften" als mein Nachbar mit 4 Kindern, 'ner krebskranken Frau und pflegebedürftigen Eltern.

Versteh mich nicht falsch, ich hab früher auch PKVen vertickt, sogar richtig en-masse, da hat man mir mit 20 auf den Werbeveranstaltungen im Interconti Berlin bei Schampus und Krabben auch die tollen Vorteile der PKV eingeflößt und mit geilen Provisionen gelockt. Irgendwann kommt man aber auf den Trichter, dass das Ganze nichts als eine Gelddruckmaschine für eine Minderheit ist. Die Abschaffung der PKV-Basisversicherung (oben drauf soll jeder jeden Luxus versichern können so wie er lustig ist) wäre ein Segen für die Bevölkerung.
 

Scorn4

Servitor
Mitglied seit
13.02.2003
Beiträge
5.378
Reaktionen
717
Ort
Münster
Die 10% der Gesamtbevölkerung sind sind ausschließlich Höchstverdiener. Selbst deren hinzugerechnete Beiträge würden die Schieflage des GKV-Systems nicht ausgleichen. Der Grund in den Leistungskürzungen der GKV liegt nicht in der Konkurrenz durch die PKV. Du kannst die Demographie leugnen wie du willst. Das ist echt lächerlich.
 
Mitglied seit
31.03.2001
Beiträge
26.988
Reaktionen
521
Die 10% der Gesamtbevölkerung sind sind ausschließlich Höchstverdiener. Selbst deren hinzugerechnete Beiträge würden die Schieflage des GKV-Systems nicht ausgleichen. Der Grund in den Leistungskürzungen der GKV liegt nicht in der Konkurrenz durch die PKV. Du kannst die Demographie leugnen wie du willst. Das ist echt lächerlich.
Wunderbar wie du deinen Kram von oben einfach nochmal 1:1 wiederholst und genau 0,0 auf das eingehst, was Syzygy gesagt hat :top:
 

Scorn4

Servitor
Mitglied seit
13.02.2003
Beiträge
5.378
Reaktionen
717
Ort
Münster
Was werwartest du denn? Syzygy erzählt aussschließlich, wie furchtbar die PKV die GKV kaputt macht. Der Anteil der PKV-Versicherten ist zu klein, um das tatsächlich hinzukriegen. Das System würde nicht gesunden oder wäre nicht kaputt gegangen, hätte es die PKV nicht gegeben. Die Probleme der GKV sind systemisch, weil die GKV umlagefinanziert ist. Das kann sich Syzygy zutechtrechnen, wie er will.
 
Mitglied seit
03.08.2002
Beiträge
6.194
Reaktionen
0
Von "kaputt machen" hat niemand geredet, das System PKV schädigt jedoch die GKV ganz offensichtlich, selbst wenn wir uns über dieses Ausmaß wohl nicht einigen können. Dass das herausziehen zahlungskräftiger Kunden bei gleichzeitiger Ablehnung kostenintensiver Härtefälle unsozial ist, kapiert aber jedes Kind. Ergo können wir festhalten, dass, welche Probleme auch immer die GKV aktuell hat (imho hat sie keine gravierenden), diese Probleme kleiner wären, wenn all die überwiegend gut verdienenden und tendenziell gesünderen Beitragszahler der PKV statt dessen in die GKV einzahlen würden. Auch diesen Schluss bekommt jeder hin, der 'nen IQ über Raumtemperatur hat.

Dann kommt immer das Märchen von den "besseren Leistungen bei geringeren Beiträgen". Das ist KEIN WUNDER. Wenn ich mir aus einer Gruppe von 100 Leuten die 10 gesündesten und leistungssärksten rauspicken kann, dann kann ich SELBSTVERSTÄNDLICH denen ein besseres Angebot machen als derjenige, der die 90 übrigen versichern muss und dabei auch die 10 kränksten Leute "am Hals" hat die jedes Jahr 'ne sechsstellige Summe kosten. Allein die Tatsache, dass also in der PKV teils "mehr Leistungen für weniger Geld" angeboten werden ist KEIN Beleg dafür, dass sie in irgend einer Art und Weise "besser" oder "effektiver" wäre. Die Tatsache, dass die Verwaltungskosten in der PKV rund 3x so hoch sind wie in der GKV, sprechen da eher dagegen.

Den Punkt können wir aber gleich noch weiter auseinander nehmen, denn in vielen PKV-Policen sind mangelnde Altersrückstellungstarife vereinbart, die die Prämie natürlich enorm drücken (sieht sehr gut im Vergleich aus und sichert dem Vermittler den Abschluss), das böse Erwachen für den Versicherten kommt im Alter, wo die Versicherung auf einmal kaum noch bezahlbar ist. Hier müssen wir gleich mal erwähnen, dass die meisten PKV-Tarife heute noch gar nicht so lange laufen und daher die große Masse an kostenintensiven alten Versicherten auf die PKV erst noch zu kommt.
Genau in die selbe Kerbe schlägt die Verzerrung durch eine hohe Anzahl Beamte in der PKV, die vom Dienstherren Beihilfe bekommen. Das bedeutet, dass der Versicherte nur 50% der Risiken bezahlen muss und somit selbstverständlich eine geringere Prämie hat. Bei der GKV zahlt der Arbeitnehmer zwar auch nur 50%, der Arbeitgeber aber die anderen 50% und als "Vergleichszahl" gegenüber der PKV-Prämie wird dann gern die Gesamtsumme genommen.
Last but not least, erwirtschaftet die PKV Gewinne, die der GKV gar nicht möglich sind, weil mit dem Geld der Kunden gezockt wird. An Aktienmärkten und mit anderen Investmentformen. Das funktioniert in Zeiten hoher Zinsen wie bisher selbstverständlich (und die GKV darf es nicht) und sorgt dafür, dass die PKV angeblich "besser" da steht. Es ist aber nicht Sinn und Zweck einer Krankenversicherung, Spekulationsgewinne zu erwirtschaften und in Zeiten von Null- oder Negativzins klappt dieses System ganz fix zusammen. Es ist jetzt schon klar, dass die Altersrückstellungen der PKVen beim derzeitigen Zinsniveau nichtmal im Ansatz reichen werden um die Beiträge halbwegs stabil zu halten.

Last but not least, ist die angebliche Kundenzufriedenheit in Mythos, Umfragen zufolge (die Werte schwanken), würde jeder 3. bis 4. PKV-Versicherte gern in die GKV zurück wechseln. Die Schiedsstellen verzeichnen seit Jahren konstant anwachsende Streitfälle, in denen der Versicherte seine Versicherung verklagen muss, weil Leistungen verweigert werden.

Den Artikel kann man sich gern mal geben, ist vom Handelsblatt, also sicher keine klassisch Linke Presse:
http://www.handelsblatt.com/finanze...s-ihnen-der-vertreter-nicht-sagt/7754958.html

Dazu folgende Untersuchung:
http://filehorst.de/d/bBBcydix

Und dann kann man gern nochmal ein paar Argumente pro PKV suchen.
 
Mitglied seit
27.06.2014
Beiträge
3.710
Reaktionen
1.402
Ort
Hamburg
Hey Syzygy,

Ich stimme hier deutlich eher dir zu.

Eine Sache, die mich wundert ist aber:
Last but not least, erwirtschaftet die PKV Gewinne, die der GKV gar nicht möglich sind, weil mit dem Geld der Kunden gezockt wird. An Aktienmärkten und mit anderen Investmentformen. Das funktioniert in Zeiten hoher Zinsen wie bisher selbstverständlich (und die GKV darf es nicht) und sorgt dafür, dass die PKV angeblich "besser" da steht. Es ist aber nicht Sinn und Zweck einer Krankenversicherung, Spekulationsgewinne zu erwirtschaften und in Zeiten von Null- oder Negativzins klappt dieses System ganz fix zusammen.

Einerseits kritisierst du die umlagefinanzierte GKV.
Andererseits nennst du Kapitalanlagen als "zocken" und "Spekulation".

Es mag sein, dass die deutsche GKV unter Abschaffung der PKV als umlagefinanziertes Modell nachhaltig funktionieren würde. Jegliches kapitalaufbaufinanzierte System der Welt (ob nun Renten-/Pensionsfonds oder KV) wird aber nur mit Kapitalanlagen funktionieren, die immer Aktien und Anleihen enthalten werden.

Wie gesagt, ich teile deine grundlegende Haltung und Meinung. Finde aber, dass du durch die Pauschalkritik an langfristiger Anlage in kapitalgedeckten Systemen als Spekulation/Zocken deutlich übers Ziel hinausschießt.
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.647
Reaktionen
1.487
Ort
Hamburg
Dicke # an Syzygy mit einer kleiner Anmerkung - Beitragszahler <> Versicherte. Familienversicherte ziehen ebenfalls Leistung und zahlen dafür keinen Cent mehr ein. ;)
 

Scorn4

Servitor
Mitglied seit
13.02.2003
Beiträge
5.378
Reaktionen
717
Ort
Münster
Jegliches kapitalaufbaufinanzierte System der Welt (ob nun Renten-/Pensionsfonds oder KV) wird aber nur mit Kapitalanlagen funktionieren, die immer Aktien und Anleihen enthalten werden.
Das Umlagesystem funktioniert nur, wenn du genug Junge hast, die die Alten tragen können. ich habe keine Daten für das Stichjahr 1970 gefunden, aber verglichen mit 1950 lebt man heute problemlos 20 Jahre länger, gleichzeitig haben die Geburten stark abgenommen. Das führt das GKV-System heute vor Probleme und in Zukunft erst recht.

Das Argument, dass in der PKV der gesündere Teil der bevölkerung wäre, passt auch nicht. Klar gibt es Aufnahmeschranken. Aber hast du irgendwelche Daten, wann der durchschnittliche PKV-Versicherte sich tatsächlich privat versichert hat? Richtig krank wird man erwartungsgemäß ab 50, lange nachdem man seine Systementscheidung getroffen hat.
 
Mitglied seit
03.08.2002
Beiträge
6.194
Reaktionen
0
Das Umlagesystem funktioniert nur, wenn du genug Junge hast, die die Alten tragen können. ich habe keine Daten für das Stichjahr 1970 gefunden, aber verglichen mit 1950 lebt man heute problemlos 20 Jahre länger, gleichzeitig haben die Geburten stark abgenommen. Das führt das GKV-System heute vor Probleme und in Zukunft erst recht.
Denkfehler. Umlage funktioniert, solange die Beitragszahler genug einzahlen können, um die Kosten der Leistungsempfänger zu tragen. Das ist NICHT das selbe. Die pure Anzahl der Leute spielt dafür keine Rolle sondern lediglich die Leistungsfähigkeit/Produktivität der arbeitenden Bevölkerung.

Hier wurde oben bereits auch schon erwähnt, dass ja auch die PKV nicht vor den Effekten der Demographie geschützt ist, denn auch deren Zinsgewinne (die angeblich der rieeeeesen Vorteil sein sollen) müssen von immer weniger arbeitenden Menschen erwirtschaftet werden, was ja auch immer schwieriger wird. Ob die Beiträge nun steigen, weil in der GKV weniger Beitragszahler mehr Versicherte tragen müssen oder weil in der PKV die als Berechnungsgrundlage angenommenen Zinsen nicht mehr erwirtschaftet werden können, nimmt sich in der Grundproblematik gar nichts. Steht in den verlinkten Artikeln auch explizit drin, dass bereits vor einigen Jahren die ersten Versicherer die Zinssätze für die Altersrückstellungen kürzen mussten, weil sie einfach nicht mehr in der Lage waren, die in ihrer Berechnung erwarteten Zinsen am Markt zu bekommen. Und das war noch vor der jetzigen Situation, wo Du für sehr große Geldmengen fast gar nichts mehr bekommst.
Lies halt die Berichte, es ist ja kein Zufall, dass seit ein paar Jahren die Werbekampagnen "Arm durch PKV" durch die PKVen selbst wie Pilze aus dem Boden schießen. In jedem zweiten größeren Internetportal stößt man mittlerweile auf solche Anzeigen, weil die PKVen wissen, dass sie viel zu optimistisch kalkuliert haben und ihre "Beitrags- und Leistungsvorteile" der letzten Jahre und Jahrzehnte ihnen irgendwann das Genick brechen werden.

Das Argument, dass in der PKV der gesündere Teil der bevölkerung wäre, passt auch nicht. Klar gibt es Aufnahmeschranken. Aber hast du irgendwelche Daten, wann der durchschnittliche PKV-Versicherte sich tatsächlich privat versichert hat? Richtig krank wird man erwartungsgemäß ab 50, lange nachdem man seine Systementscheidung getroffen hat.
Jetzt mach Dich nicht lächerlich. Dass sozialer Status und Gesundheit korellieren ist keine neue Erkenntnis und die Tatsache, dass PKVen irgendwann begonnen haben, eigene Sterbetafeln für die Berechnung ihrer Versicherten zu benutzen, weil sie feststellen mussten, dass der durchschnittliche PKV-Versicherte einfach länger lebt (ganz klares Zeichen für besseren Gesundheitszustand), spricht Bände.
Nicht zuletzt gibt es einfach etliche Fälle, wo Leute in jungen Jahren 'ne PKV abschließen und im Laufe ihres Lebens fällt die Versicherungsgrundlage weg: Der Beamtenanwärter wird nicht übernommen, der Selbständige geht nach ein paar Jahren Pleite usw.. All diese Leute haben teils in ihren Besten Jahren Beiträge an die PKV abgedrückt, als sie kaum Leistungen gebraucht haben. Wenns aber kritisch mit den Finanzen wird (also sie nur noch Minimalbeträge zahlen) gehts zurück in die GKV und die muss dann alle Kosten des Alters tragen. Der Umgedrehte Fall (jung in der GKV, alt in die PKV) geht nur in EINEM einzigen Fall: Jemand verdient in späteren Jahren erst so gut, dass ihm Beiträge egal sein können und er noch mit 50+ in die PKV wechselt. Dann kassiert die jedoch RICHTIG Asche von demjenigen, dafür dass sie ihn noch nimmt und er kann sich darauf gefasst machen, dass die Eigenbeteiligung hoch und bekannte Vorerkrankungen ausgeschlossen sind.

Du kannst es echt drehen wie Du willst, aber die PKV hat - gesamtgesellschaftlich betrachtet - nichts Gutes an sich. Sie ist wie ein Parasit, der sich auf Kosten aller fett frisst. Allein die Tatsache, dass für den Anwerber (Vermittler) pro Kunden TAUSENDE Euro an Provision gezahlt werden, sollte einem schon die Augen öffnen wie lukrativ dieses System für den Anbieter ist, denn der verdient sich immer noch eine goldene Nase daran. Die Rechnung bekommen all jene, für die Kalkulation am Ende nicht aufgeht und die Versicherten der GKV, die ihrer leistungsstärksten Mitglieder beraubt werden und dennoch die Schwächsten mit tragen müssen.
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.647
Reaktionen
1.487
Ort
Hamburg
War bei der Ergo echt nur eine Frage der Zeit, über den Schiefstand liest man schon lange etwas.
 
Mitglied seit
08.08.2002
Beiträge
5.199
Reaktionen
0
Denkfehler. Umlage funktioniert, solange die Beitragszahler genug einzahlen können, um die Kosten der Leistungsempfänger zu tragen. Das ist NICHT das selbe. Die pure Anzahl der Leute spielt dafür keine Rolle sondern lediglich die Leistungsfähigkeit/Produktivität der arbeitenden Bevölkerung.

Hier wurde oben bereits auch schon erwähnt, dass ja auch die PKV nicht vor den Effekten der Demographie geschützt ist, denn auch deren Zinsgewinne (die angeblich der rieeeeesen Vorteil sein sollen) müssen von immer weniger arbeitenden Menschen erwirtschaftet werden, was ja auch immer schwieriger wird. Ob die Beiträge nun steigen, weil in der GKV weniger Beitragszahler mehr Versicherte tragen müssen oder weil in der PKV die als Berechnungsgrundlage angenommenen Zinsen nicht mehr erwirtschaftet werden können, nimmt sich in der Grundproblematik gar nichts. Steht in den verlinkten Artikeln auch explizit drin, dass bereits vor einigen Jahren die ersten Versicherer die Zinssätze für die Altersrückstellungen kürzen mussten, weil sie einfach nicht mehr in der Lage waren, die in ihrer Berechnung erwarteten Zinsen am Markt zu bekommen. Und das war noch vor der jetzigen Situation, wo Du für sehr große Geldmengen fast gar nichts mehr bekommst.
Lies halt die Berichte, es ist ja kein Zufall, dass seit ein paar Jahren die Werbekampagnen "Arm durch PKV" durch die PKVen selbst wie Pilze aus dem Boden schießen. In jedem zweiten größeren Internetportal stößt man mittlerweile auf solche Anzeigen, weil die PKVen wissen, dass sie viel zu optimistisch kalkuliert haben und ihre "Beitrags- und Leistungsvorteile" der letzten Jahre und Jahrzehnte ihnen irgendwann das Genick brechen werden.


Jetzt mach Dich nicht lächerlich. Dass sozialer Status und Gesundheit korellieren ist keine neue Erkenntnis und die Tatsache, dass PKVen irgendwann begonnen haben, eigene Sterbetafeln für die Berechnung ihrer Versicherten zu benutzen, weil sie feststellen mussten, dass der durchschnittliche PKV-Versicherte einfach länger lebt (ganz klares Zeichen für besseren Gesundheitszustand), spricht Bände.
Nicht zuletzt gibt es einfach etliche Fälle, wo Leute in jungen Jahren 'ne PKV abschließen und im Laufe ihres Lebens fällt die Versicherungsgrundlage weg: Der Beamtenanwärter wird nicht übernommen, der Selbständige geht nach ein paar Jahren Pleite usw.. All diese Leute haben teils in ihren Besten Jahren Beiträge an die PKV abgedrückt, als sie kaum Leistungen gebraucht haben. Wenns aber kritisch mit den Finanzen wird (also sie nur noch Minimalbeträge zahlen) gehts zurück in die GKV und die muss dann alle Kosten des Alters tragen. Der Umgedrehte Fall (jung in der GKV, alt in die PKV) geht nur in EINEM einzigen Fall: Jemand verdient in späteren Jahren erst so gut, dass ihm Beiträge egal sein können und er noch mit 50+ in die PKV wechselt. Dann kassiert die jedoch RICHTIG Asche von demjenigen, dafür dass sie ihn noch nimmt und er kann sich darauf gefasst machen, dass die Eigenbeteiligung hoch und bekannte Vorerkrankungen ausgeschlossen sind.

Du kannst es echt drehen wie Du willst, aber die PKV hat - gesamtgesellschaftlich betrachtet - nichts Gutes an sich. Sie ist wie ein Parasit, der sich auf Kosten aller fett frisst. Allein die Tatsache, dass für den Anwerber (Vermittler) pro Kunden TAUSENDE Euro an Provision gezahlt werden, sollte einem schon die Augen öffnen wie lukrativ dieses System für den Anbieter ist, denn der verdient sich immer noch eine goldene Nase daran. Die Rechnung bekommen all jene, für die Kalkulation am Ende nicht aufgeht und die Versicherten der GKV, die ihrer leistungsstärksten Mitglieder beraubt werden und dennoch die Schwächsten mit tragen müssen.

Ich möchte diesen starken Post auch noch einmal hervorheben und bitte um eine Stellungnahme von Mr. "PKV-rulez" Scorn. Also falls er da noch was drauf entgegnen kann.
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.647
Reaktionen
1.487
Ort
Hamburg
Kannste lange warten. Wenn ich an die letzten Topics zum Thema Versicherung zurückdenke, hat er anfangs immer eine starke Position dafür bezogen um dann später beim ersten Anzeichen von substantiellen Gegenwinden abzutauchen.

well played
 

Scorn4

Servitor
Mitglied seit
13.02.2003
Beiträge
5.378
Reaktionen
717
Ort
Münster
Man wird irgendwann müde ...
Aber bitte:
Denkfehler. Umlage funktioniert, solange die Beitragszahler genug einzahlen können, um die Kosten der Leistungsempfänger zu tragen. Das ist NICHT das selbe. Die pure Anzahl der Leute spielt dafür keine Rolle sondern lediglich die Leistungsfähigkeit/Produktivität der arbeitenden Bevölkerung.
Wenn die arbeitende Bevölkerung schrumpft und der alternde Bevölkerungsteil wächst, muss die arbeitende Bevölkerung zu einem höheren Grade für die alternde Bevölkerung aufkommen. Die produktivität der arbeitnden Bevölkerung ist zwar gestiegen, aber bei einer alternden Bevölkerung steigt der Leistungsbedarf und Kostenposten ebendieser Alternden auch. Meine 8 Großonkel und -tanten beispielsweise sind weit über 80 gewordern und haben unter anderem im Schnitt 8 Jahre Dialyse bezogen. Der Trend zum Längerleben wird sich aller Voraussicht nach auch eher fortsetzen.
Genau das ist auch der Grund dafür, dass die GKV-Kosten stark anziehen, während der Leistungskatalog jedes Jahr stärker zusammengestrichen wird. Du hast jetzt ein paar Mal versucht, die Schuld dafür der PKV zuzuschieben, aber das passt einfach nicht. In der PKV gibt es genauso Alte und Kranke, die aufgrund ihrer garantierten Leistungen weitaus höhere Kosten verursachen, als die GKV irgendjemandem erstatten könnte. Darüber hinaus ist der PKV-Versichertenkreis vergleichsweise klein und die GKV bekommt zudem noch staatliche Zuwendung aus dem Gesundheitsfonds. Trotzdem reichen steigende Beiträge und staatliche Zuwendungen nicht aus, um den Leistungskatalog stabil zu halten.
Hier wurde oben bereits auch schon erwähnt, dass ja auch die PKV nicht vor den Effekten der Demographie geschützt ist, denn auch deren Zinsgewinne (die angeblich der rieeeeesen Vorteil sein sollen) müssen von immer weniger arbeitenden Menschen erwirtschaftet werden, was ja auch immer schwieriger wird. Ob die Beiträge nun steigen, weil in der GKV weniger Beitragszahler mehr Versicherte tragen müssen oder weil in der PKV die als Berechnungsgrundlage angenommenen Zinsen nicht mehr erwirtschaftet werden können, nimmt sich in der Grundproblematik gar nichts. Steht in den verlinkten Artikeln auch explizit drin, dass bereits vor einigen Jahren die ersten Versicherer die Zinssätze für die Altersrückstellungen kürzen mussten, weil sie einfach nicht mehr in der Lage waren, die in ihrer Berechnung erwarteten Zinsen am Markt zu bekommen. Und das war noch vor der jetzigen Situation, wo Du für sehr große Geldmengen fast gar nichts mehr bekommst.
Trotzdem hat bisher jede PKV ihren Leistungskatalog stabil gehalten. Die Beiträge steigen zwar auch, dies aber im Schnitt unter dem Niveau der GKV inklusive Einbeziehung sämtlicher neuentwickelten Behandlungsmethoden.
Lies halt die Berichte, es ist ja kein Zufall, dass seit ein paar Jahren die Werbekampagnen "Arm durch PKV" durch die PKVen selbst wie Pilze aus dem Boden schießen. In jedem zweiten größeren Internetportal stößt man mittlerweile auf solche Anzeigen, weil die PKVen wissen, dass sie viel zu optimistisch kalkuliert haben und ihre "Beitrags- und Leistungsvorteile" der letzten Jahre und Jahrzehnte ihnen irgendwann das Genick brechen werden.
Nur, weil ich das PKV-System für das bessere halte, sage ich nicht, dass jede x-beliebige PKV supertoll sein soll. Ich erinnere mich mit Schrecken daran, was ich bei meinen chinesischen Freunden im Studium erleben durfte, die sich bei Dr.Walter versichtert haben.
Jetzt mach Dich nicht lächerlich. Dass sozialer Status und Gesundheit korellieren ist keine neue Erkenntnis und die Tatsache, dass PKVen irgendwann begonnen haben, eigene Sterbetafeln für die Berechnung ihrer Versicherten zu benutzen, weil sie feststellen mussten, dass der durchschnittliche PKV-Versicherte einfach länger lebt (ganz klares Zeichen für besseren Gesundheitszustand), spricht Bände.
Unabhängig vom sozialen Status wird jemand, dessen Lebenserwartung bei 95 liegt, höhere Kosten verursachen als jemand, dessen Erwartung bei 85 liegt. Wenn du jetzt dazu rechnest, dass z.B. meine Großmutter mit Lungenfibrose einen der 3 Spezialisten Deutschlands bezahlt bekam, werden dieser vorgeblich länger Lebenden in der PKV nicht nur länger, sondern pro Leistungsbezugsjahr auch höhere Kosten verursachen. Den besseren Gesundheitszustand auf die Aufnahmeprüfung abzuwälzen, erklärt dieses Phänomen nicht. Die Aufnahmeprüfung wird zu Beginn der Versicherungszeit gemacht, also lange vor dem durchschnittlichen Auftreten von ernsthaften gesundheitlichen Problemen, in manchen Fällen schon vor der Geburt.
Nicht zuletzt gibt es einfach etliche Fälle, wo Leute in jungen Jahren 'ne PKV abschließen und im Laufe ihres Lebens fällt die Versicherungsgrundlage weg: Der Beamtenanwärter wird nicht übernommen, der Selbständige geht nach ein paar Jahren Pleite usw.. All diese Leute haben teils in ihren Besten Jahren Beiträge an die PKV abgedrückt, als sie kaum Leistungen gebraucht haben. Wenns aber kritisch mit den Finanzen wird (also sie nur noch Minimalbeträge zahlen) gehts zurück in die GKV und die muss dann alle Kosten des Alters tragen. Der Umgedrehte Fall (jung in der GKV, alt in die PKV) geht nur in EINEM einzigen Fall: Jemand verdient in späteren Jahren erst so gut, dass ihm Beiträge egal sein können und er noch mit 50+ in die PKV wechselt. Dann kassiert die jedoch RICHTIG Asche von demjenigen, dafür dass sie ihn noch nimmt und er kann sich darauf gefasst machen, dass die Eigenbeteiligung hoch und bekannte Vorerkrankungen ausgeschlossen sind.
Wenn jemand mit 50+ in die PKV wechselt, bezahlt er nur wenige Jahre für ein System, aus dem er sehr bald reichlich Leistungen beziehen wird. Klingt fair. beamtenanwärter bezahlen meines Wissenstands nach deutlich weniger in der PKV als in der GKV. Das ist jetzt Hörensagen von Bekannten. Wenn du mir zeigen kannst, was und wie das ein Nachteil ist, bin ich interessiert.
Du kannst es echt drehen wie Du willst, aber die PKV hat - gesamtgesellschaftlich betrachtet - nichts Gutes an sich. Sie ist wie ein Parasit, der sich auf Kosten aller fett frisst. Allein die Tatsache, dass für den Anwerber (Vermittler) pro Kunden TAUSENDE Euro an Provision gezahlt werden, sollte einem schon die Augen öffnen wie lukrativ dieses System für den Anbieter ist, denn der verdient sich immer noch eine goldene Nase daran. Die Rechnung bekommen all jene, für die Kalkulation am Ende nicht aufgeht und die Versicherten der GKV, die ihrer leistungsstärksten Mitglieder beraubt werden und dennoch die Schwächsten mit tragen müssen.
Die PKV kann zu einem stabileren Preis bessere Leistungen ohne Kürzungen anbieten und nebenbei TAUSENDE Euro an Provision an Vermittler zahlen, und dass, ohne Staatliche Zuwendungen aus dem Gesundheitsfonds zu beziehen. Selbst, wenn man das Vertriebssystem infrage stellt, sieht das System leistungsfähiger aus.
 
Mitglied seit
31.03.2001
Beiträge
26.988
Reaktionen
521
Trotzdem hat bisher jede PKV ihren Leistungskatalog stabil gehalten.
Komisch das ich dann genug Beispiele von Bekannten kenne, wo die PKV irgendwann dieses oder jenes Mittelchen dann irgendwann nicht mehr bezahlen wollte, was sie früher immer erstattet haben.
 
Mitglied seit
03.08.2002
Beiträge
6.194
Reaktionen
0
Musste das sein... er war doch schon weg...

Keine Lust wieder mit jemandem zu diskutieren der immer wieder die Geschichten seiner Oma und seiner 8 Großonkel als "Beweis" anbringt, sowas ist im Verkaufsgespräch vielleicht ein toller Türöffner aber statistisch völlig irrelevant, da die Durchschnittswerte eben ganz anders aussehen.

Alles was es zum Thema zu sagen gibt, kann man im Netz nachlesen, in den von mir verlinkten Artikeln steht schon 'ne Menge drin. Wenn er seriöse Quellen hat, die für die PKV sprechen, kann er die ja auch gern verlinken. Dann kann sich jeder selbst überlegen, welchen Argumenten er folgt.

Ich persönlich kann nur hoffen, dass man sich irgendwann mal auf eine Bürgerversicherung einigt, die den Umfang der GKV abdeckt und für alle - ausnahmslos - verpflichtend ist. Jegliche Sonderleistungen kann man sich dann privat gern versichern wo man will.
 
Mitglied seit
09.06.2004
Beiträge
1.280
Reaktionen
0
Ort
Duisburg
Letztlich kommt halt weder Gesetzliche noch Private um die Tatsache herum, dass zum beliebigen Zeitpunkt T die arbeitenden Menschen alle Menschen durchbringen müssen. Daran ändert Umlageverfahren oder Kapitaldeckung null. Und beschränkt sich auch nicht auf die Krankenfürsorge.
 
Mitglied seit
16.08.2010
Beiträge
6.684
Reaktionen
1.293
Das Umlageverfahren ist aber weitestgehend auf das eigene Land beschränkt, die kapitalgedeckten Systeme nicht, oder?
 
Mitglied seit
09.06.2012
Beiträge
1.431
Reaktionen
1
Wer einmal privatversichert war, will nie wieder was anderes. Junge Leute geben gerne mal einen Fick auf ihre Gesundheit, aber je älter man wird, umso wichtiger wird es. GKV = 3 Monate warten auf Facharzttermin :rofl2:

achso: GKV ist natürlich für Familien günstiger. Aber wer an der Gesundheit spart, ist selber schuld. Hauptsache fette Karre vor der Haustür :rofl2:
 
Mitglied seit
09.06.2004
Beiträge
1.280
Reaktionen
0
Ort
Duisburg
Das Umlageverfahren ist aber weitestgehend auf das eigene Land beschränkt, die kapitalgedeckten Systeme nicht, oder?

Naja, das erhöht aber doch nur irgendwie die Varianz, ohne wirklich die Problematik zu beheben, dass immer die arbeitenden Menschen alle zu versorgen haben.
 

Scorn4

Servitor
Mitglied seit
13.02.2003
Beiträge
5.378
Reaktionen
717
Ort
Münster
Ach verschiedenes, manche Pillen, die Häufigkeit/Menge an Brillen bzw die Höhe der Summe die bezahlt wird, aber auch Leistungen wie Massagen oder so, die dann doch etwas weniger wurden
Also bei mir steht im Vertrag drin, wie oft ich das nutzen kann. Das ändert sich auch nicht. Da haben sich deine Bekannten wohl mehr rausgenommen und die Versicherung hats aus Kulanz bezahlt, bis es zu viel wurde.
 
Oben