Geistiges Eigentum im digitalen Zeitalter

Jesus0815

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Hallo zusammen,

nach langer Zeit eröffne ich mal wieder 'nen Thread zu einem - wie ich finde - durchaus interessanten Thema, welches genügend Stoff zur Diskussion bieten sollte. Mir geht es dabei um das sog. "geistige Eigentum" und dessen Verwendung/Missbrauch in unserer "Informationsgesellschaft"; dabei sei es bei unserer Betrachtungsweise zunächst einmal unerheblich ob es sich dabei um ein privates oder kommerziell vertriebenes Gut handle.

Folgender Denkanstoss:
Die Industrie - allen vorran die Musik-/Filmbranche - beklagen seit Jahren den Diebstahl ihrer Produkte im Internet. Diese Piraterie unterwandere ihr Recht auf den Schutz ihres geistigen Eigentums.
Umgekehrt wiederum beklagen Privatleute das ihre sensiblen Daten - die ich auch zum geistigen Eigentum eines Menschen zähle - von der Wirtschaft missbraucht würden. Für mich ergibt es sich so das beide Seiten mit der gleichen Intention und Selbstverständlichkeit die Privatsphäre (zu der ich auch das geistige Eigentum zähle) des Anderen absichtlich verletzen.

Der Drang des Menschen nach Informationsakkumulation und deren Austausch ist seit jeher eines seiner markanten Charaktereigenschaften. Lässt sich allein durch diese Tatsache technischer Missbrauch rechtfertigen? Ich möchte das jetzt ohne weiter vorzugreifen einfach mal in den Raum werfen. Ich hoffe wir erörtern gemeinsam den Rest.

Ring frei!
 
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Man sollte schon zwischen sensiblen Daten wie Kontonummer, monatliches Einkommen, was manwo einkauft und mit wem man was beredet, und Kreationen wie Musikstücken unterscheiden.
Schließlich sind diese Musikstücke sowieso öffentlich und es entsteht nur indirekt ein Schaden für die Musiker (die meisten Leute die sich Musik runterladen würden sie wahrscheinlich sowieso nciht kaufen).
Bei privaten Daten jedoch zielen die Firmen direkt darauf an den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen.
 

Jesus0815

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Ich verstehe nicht ganz worin der Unterschied liegt?
Objektiv betrachtet verursachen beide Optionen einen finanziellen Schaden.
 
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"Lass dich nicht erwischen!" ist die devise bei industrie und privatleuten gleichermaßen. Sonst wird alles schon gemacht, was nur gemacht werden kann... :8[:

Bei privatleuten endet das erwisccht werden in einer abmahnung, bei der wirtschaft in soetwas:
http://forum.ingame.de/broodwar/showthread.php?s=&threadid=159675

Ein punkt den es zu beachten gibt, bei der ganzen filesharer aktivität ist, dass kleine lables davon profitieren, während große lables die verluste einfahren. Insgesammt sorgt die internetrevolution für ein breiteres angebot an musik, nur die musik giganten heulen sich die augen aus, weil sie nicht mehr den selben gewinn machen (verluste machen die immer noch keine) wie in den 90ger jahren zum boom von CDs und Singleauskopllungen. Die selben preisansprüche für ein digitales medium aufrecht zu erhalten wie für eine hardcopy cd mit booklet etc. ist eben einfach nicht drin. Man braucht sich nicht wundern wenn die leute dann eben zur qualitativ mindestens ebenbürtigen illegalen kopie greifen.
 

Jesus0815

Guest
Darf ich dann aber auch nicht umgekehrt sagen das die Leute sich nicht wundern dürfen wenn sie ihre Daten preisgeben - ich denke dabei nicht einmal all zu sehr an Bankverbindungen, als mehr an - z.B. - Payback-Karten. Gestern im Kaufhof sagte mir die Dame an der Kasse auf Anfrage etwa ~80% aller Kunden würden die Payback-Option nutzen
 
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Natürlich, geiz ist geil usw. die leute die payback benutzen geben ihre daten ja quasi "freiwillig" preis. Das problem ist aber ja einfach nur, dass vielen leuten das überhaupt nicht bewusst ist und, dass ja auch nicht explizit darauf hingewiesen wird...
Das wird ja aber jetzt evtl. durch die gesetzesnovelle geändert.
 

Jesus0815

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Aber nur oberflächlich. Derzeit wird ja nur über die zu werbezwecken missbrauchten Datensätze geredet. Untereinander wird die Wirtschaft dennoch Privatdaten hin und her schieben und Profile zu Räumen/Menschen erstellen.
 
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denke das passt hier ganz gut rein. auch wenn es den "digitalen" aspekt ausser acht lässt.
habe den text vor einigen monaten aus joseph stiglitz "chancen der globalisierung" herausgearbeitet. es geht weniger um die unterhaltungsindustire, als um patentierung von ideen im allgemeinen:

Es bedarf bei Patentfragen im Vorfeld der Beantwortung einiger schwieriger Fragen: Was ist patentierbar? Wie lange soll das Patent gelten? Wie umfangreich soll das Patent sein? Alle Antworten zusammen beeinflussen den Wettbewerbscharakter als auch die Innovationsfreude einer Volkswirtschaft.

rechte am geistigen eigentum begründen ein monopol, die monopolstellung erzeugt monopolrenten, und diese sind angeblicher anreiz für forschungsaktivitäten. hierbei kommt es aber zu gravierenden ineffizienzen, die mit der monopolstellung bei der nutzung von wissenschaftlichen erkenntnissen verbunden sind. Alle menschen können potenziell von einer idee profitieren und diese in verschiedenste richtung weiterentwickeln. Es fallen keine nutzungskosten an. Es ist wie, wenn man den ersten sprieß eines astes gleich wieder abschlägt, und ihm die chance nimmt sich zu gabeln. Im ökonomischen sinne ist wissen ein sogenanntest „öffentliches gut“. Je größer jedoch der schutz an geistigem eigentum ist, desto profitabler gestaltet sich das patent und desto größer wird der spielraum für monopolisierung und somit für privatisierung von wissen.Geistiges eigentum lässt sich nicht exakt definieren, fast jede idee basiert auf einer anderen idee. Wie groß muss die modifikation sein, um ein neues patent auf eine vermeindlich „neue“ idee zu erlangen. Patente schützen oft auch das basiswissen, auf dem die „neue“ idee beruht. Durch die gegen wettbewerb abgeschotteten monopole, wird viel druck vom entwickler genommen, der womöglich zu weiteren erfindungen geführt hätte. Gleichzeitig nehmen sie ihre rivalen aus dem spiel, die keine chance mehr haben, an projekten weiterzuforschen die in der zwischenzeit patentiert wurden. Großkonzerne sterben nach Monopolen. Es ist viel leichter, Gewinne langfristig durch ein starkes Monopol als durch stetige Effizienzverbesserungen abzusichern, deswegen ist die Monopolisierung nur für sie Vorteilhaft, während sie gesamtwirtschaftlich nachteilig ist. Um es nocheinmal klar und deutlich zu sagen:
Weil Patente die Weitergabe und Nutzung von Wissen beeinträchtigen, drosseln sie die Anschlussforschung, also die Entwicklung von Neuerungen, die auf diesen Innovationen basieren. Da fast alle Erfindungen auf früheren Erfindungen beruhen, verlangsamt sich der technologische Fortschritt insgesammt.
Es ist heutzutage so, dass grundlegende neue Erkentnisse aus den Universitäten und den staatl. finanzierten Forschungseinrichtungen kommen. Hierbei spielt das geistige Eigentum kaum eine Rolle. Die unversitäre Wissenschaft glaubt an eine „offene Architektur“, hierbei werden neue Forschungserkentnisse veröffentlicht, um den Innvoationsprozess zu beschleunigen. Es geht bedeutenden Wissenschaftlern vorallem darum, das Wesen der Welt zu verstehen. Die wichtigste äußere Belohnung ist für sie die Anerkennung durch ihre Fachkollegen.

Durch das, 1993 in Genf ausgehandelte, TRIPs Abkommen wurden fragen des geistigen Eigentums in ein internationales Handelsrecht eingebettet. Die bereits davor existierende WIPO, eine Sonderorganistation der UN, büßte an Bedeutung ein. Durch die Einbettung in internationale Handelsabkommen, wurde ein wirkungsvoller Mechanismus zur durchsetzung der Interessen von Pharma- und Unterhaltungsindustire geschaffen(Wirtschaftssanktionen). Das zustande kommen des TRIPs Abkommen war ein weiteres Beispiel wie zur Zeit mit Entwicklungsländern in solchen Fragen umgegangen wird. Fragen des so wichtigen Welthandels unterleigen nichteinmal im Ansatz demokratischen prinzipien. Angebliche Gespräche mit Vertretern aus Entwicklungsländern sind eine Farce. Die assymetrische Machtkonstellation führt zu einem Diktat der Welthandelsordnung, dies trifft natürlich auch in vollem Maße auf das TRIPs-Abkommen zu. Die westliche Welt scheit dabei aus den Augen zu verlieren, dass solche Abkommen wie TRIPs für ihre eingenen Interessen nicht Hilfreich ist, von Entwicklungsländern ganz zu schweigen. Unterhändler und ganze Regierungen scheinen und solch großem Einfluß der Lobby zu stehen, das sie selbs nationalstaatliche Interessen aus den Augen verlieren.


ausserdem kann ich dazu empfehlen: http://chaosradio.ccc.de/cre095.html interview vom ccc mit dem hauptautor von netzpolitik.org
das ganze dreht sich um das telekompaket.
 

Jesus0815

Guest
Der Grundtenor deines Postings lautet also das geistiges Eigentum grundsätzlich eher hinderlich ist, und Wissen - in welcher Form auch immer - frei zirkulieren muss, so das alle profitieren können. Das klingt für mich teilweise nach Kollektivismus, was generell nichts schlechtes ist. Wie ist aber das geistige Privateigentum zu behandeln? Muss es dann nicht den selben Kriterien unterliegen?
 
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Ich stelle mir immer wieder eine Frage:

Würde ich heute eine Maschine erfinden, die Materie 'kopieren' könnte, sprich: man legt ein Brot hinein, erstellt eine Kopie und diese ist bis ins Atom identisch mit dem Original - und kopiert dann diese Kopie immer weiter ohne dass dem originalen Besitzer jemals sein Brot abhanden kommt - bis man den Hunger der ganzen Welt stillen könnte, alle Menschen kostenfrei mit Medikamenten versorgen kann und jede erdenkliche Erfindung fast kostenfrei (nur der Traffic, Verzeihung: Transport und der Speicherplatz, Verzeihung: Lagerkapazität würden kosten verursachen, die jedoch vom Verbraucher freiwillig bezahlt würden) - Müsste man dann diese Maschine verbieten und Millionen von Menschen weiterhin leiden und sterben lassen - weil sonst die Brot- und Medikamentenhersterller ihre Produkte nicht mehr so verkaufen können wie vorher?

Genau hier liegt der Punkt: Mit der digitalen (verlustfreien) Kopie ist einfach ein völlig neues Zeitalter der Informationstechnologie angebrochen und bestehende Gesetze und Vorstellung über "Eigentum" versagen hier völlig. Zu allen Zeiten wurde Liedgut und Kunst 'per Hand' frei Weitergegeben, durch Barden, Wissenschaftler die in Ferne Länder gereist sind um dort die Techniken der Heilung oder Herstellung bestimmter Dinge zu erlernen - und das hat zur Verbreitung und weiterentwicklung dieser Ideen geführt. Es gab niemals ein "Geistiges Eigentum" bevor es von Monopolisten als Goldesel künstlich erschaffen wurde. Kein Künstler sagte "Hey, Du kannst mein Lied lernen und in der nächsten Stadt/Oase nachsingen - aber dafür musst du mir 1 Kalb per Aufführung schicken!" - Es wurde einfach erlernt und weitergetragen. So entwickelt sich Kultur.

Nichts spricht gegen ein "Urheberrecht" in dem Sinne dass der Urheber bei jeder weiterverwendung genannt werden muss und, sollte mit der Erfindung/Information Geld verdient werden (gewerbliche Nutzung), muss der Urheber angemessen beteiligt werden. Aber niemand sollte das Recht haben die private Nutzung oder gar caritative Nutzung zu verbieten weil er der Urheber ist. Wer sein Lied nicht als 'öffentliches Gut' wissen will, der soll es für sich behalten und eben NICHT veröffentlichen. Dann verdient er damit kein Geld, aber hat gewissheit dass nur ER und vielleicht ein paar Freunde es kennen. Die Musikindustrie will jedoch beides. Und so funktioniert das nunmal nicht.

Ich persönlich hoffe, dass jeder jeder jeder fileshared was das Zeug hält, sozusagen eine Art "Ziviler Ungehorsam" bis die Justiz einsieht dass sie nicht gegen das Volk arbeiten kann, weil es schlicht nicht möglich ist Millionen von Menschen zu verurteilen für 'Delikte' aus denen kein nachweisbarer Schaden entsteht. Und nein, der Schaden durch's 'Raubkopieren' ist definitiv weder nachgewiesen noch ansatzweise jemals 'gemessen' worden. Was die Industrie angibt sind haarsträubende Kalkulationen die jeder realistischen Grundlage entbehren.

Ich hab grad mal nachgeschaut, in meinem DVD Regal stehen 102 Filme. Gute Filme. Filme wo ich der Meinung bin die Produzenten haben hier Arbeit geleistet wo ich einen realen Gegenwert für meine 20 € oder was immer die gekostet haben erhalte. Ich kaufe mir aber sicher nicht für 20 € 'ne DVD die ich dann nichtmal zurückgeben kann, selbst wenn totaler Dreck drauf ist. Die Industrie kann das lernen, indem sie z.B. DivX Kopien in 640x480-Stereo kostenfrei zum download anbietet und wer sich die DVD oder HD-Version mit DolbySound, Inlet und Extras kaufen will der tut das dann, wems nicht gefallen hat, der eben nicht. Oder aber sie lernen es auf die harte Tour, dann wird eben gegen ihren Willen kopiert. So oder so, gegen den Markt arbeiten hat noch keinem Unternehmen geholfen.
 
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Guter Post, stimme dem vollkommen zu.
 
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Ich frage mich bis heute, wie man geistige Schöpfungen finanziell bewertet. Wenn ein Anwalt meint, der Song seines Mandanten sei 30.000 Euro wert (siehe Abmahnungs-Thema/er dazu), kann man einfach nur lachen.

Früher wurden ja auch fleißig Kassetten kopiert und überspielt, aber das ist in dem Sinne keine echte 1:1-Kopie gewesen, da ja mit jeder Kopie (schon vom Original aufs erste leere Tape) stetig die Qualität abnahm - im Gegensatz zur CD oder MP3 hat man nicht *exakt* dieselbe Quelle von der Qualität, schon vom Original kopiert hat bei den Standard-Stereoanlagen schon zu hörbaren Unterschieden geführt. Da war das Original zu haben eben doch besser, wenn man das denn auch bezahlen wollte.

Ein Argument beim illegalen Tauschen von MP3s für die (Musik-)Industrie scheint ja der Punkt zu sein, dass man ja eigentlich das Original hat, was auch im Laden steht (abgesehen davon, dass die MP3 ja nicht das verlustfreie Original hier ist, aber egal). Von Kopie zu Kopie bleibt die Qualität exakt gleich, nicht mehr und nicht weniger. So vermutet die MI das wohl mit als Grund, warum keiner mehr in den Laden rennt, da beim Tape die Kauf-MC ja doch deutlich besser klang als die rein mechanisch erfolgte Kopie, von Vervielfältigungen der Kopie auf andere Kassetten gar nicht erst zu denken.

Sehe das allerdings auch anders. Physisch ist da ja KEIN Verlust, man entwendet keine CD im Laden, kein materieller Schaden, maximal entgangener Gewinn. Aber: Wenn die Leute, die sich ihre Musik ausschließlich via Tauschbörse besorgen sowieso nicht in den Laden gegangen wären (wie vor dem Internet und den ersten CD-Brennern etwa) und das gekauft hätten, kann man von keinem "Schaden" in dem Sinne reden.
Logisch ist es nicht richtig, eigentlich nur zum Kauf angebotene Tracks nur illegal zu ziehen (also ohne zu bezahlen), aber das Problem ist nicht nur das behäbige Reagieren der Musikindustrie in den letzten zehn Jahren, sondern einfach deren (Preis-)Vorstellungen. Die Ansprüche sind gestiegen, statt Knebel-DRM und CD-Preisen trotz fehlendem Booklet und der schick verzierten CD wären neue Methoden besser.

Ich wette, wenn Downloads nur einen Bruchteil von heutigen Titeln kosten würden, wäre der Erfolg auf beiden Seiten. Online keine Kosten für Lagerräume, man spart Personalkosten ein (außer den Technikern, die die digitalen Aufnahmen in die Datenbank stellen und die Webseite warten), müsste *theoretisch* eigentlich wesentlich billger als etwa einem Euro pro Track möglich sein.

Wenn man die Dinger, sagen wir mal für pauschal 30 Cent pro Song, im Netz verkauft, würde das eventuell nicht den Absatz steigern? Dass man abgesehen davon einen gekauften Song nicht einfach weiterverbreitet, weil man naturgemäß keine erweiterten Rechte an dem Titel hat (außer ihn eben privat anzuhören und im Freundeskreis weitergeben zu dürfen), sollte aber auch außer Frage sein.
 
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Also ich nutze ja ganz gern itunes und find die Preise da so gerade noch ok. 99 Cent für nen Titel kann ich gern ausgeben, allerdings höre ich auch net sonderlich viel Musik muss ich dazu sagen. Im Schnitt kaufe ich bei itunes vielleicht 5 Songs im Monat. Von Interpreten, die ich richtig geilo finde (z.B. F zum L, E zum R!), kauf ich eh die Alben auf CD.
 
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ich bekomme höchstwahrscheinlich bald die napster flat ein halbes jahr gratis, legale (!) umwandeltools sind natürlich schon besorgt :top2:
 
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ach in zeiten von rapidshare braucht es auch das nichtmehr.

mir ist gestern am flughafen aber shcon das herz in die hose gerutscht, als die dame an der gepäckkontrolle mich dazu aufgefordet hat meinen lappi anzumachen.
ich hab mich erstmal geweigert, bis sie mir erklärt hat, sie müsse nur eine "funktionskontrolle" durchführen.

hat da jemand den aktuellen stand, dürfen die behörden das in den staaten inzwischen shcon?
 
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Der Besitz von mp3s ist doch eh nicht strafbar? Davon abgesehen: Wieso sollte dich der Flughafen-Sicherheitsdienst wegen irgendwelchen Kopien anpissen wollen?
 
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die behörden dürfen noch was ganz anderes in den usa, aber sicherlich nicht bei der gepäckabfertigung ~

und natürlich ist der besitz von mp3 nicht strafbar, es ist aber nicht gerade praktisch lieder zu haben die man auf keinen mp3 player bekommt / nur soundso oft kopieren darf.
 
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Wie wollten die das zeitlich überhaupt schaffen?
Check-in, evtl. Gepäckkontrolle, _jeden_ einzelnen Laptop einschalten, hochfahren, systematisch oder via Suche nach *.mp3?
BS.

Selbst wenn: Dateien wie "Al_Qaida_contacts.xls" werden wohl selbst bei potentiellen Terroristen kaum auftauchen :8[:
 
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Na, das machen die doch garnicht. Das mit der funktionskontrolle ist doch nur um zu testen ob das auch wirklich ein laptop ist und nicht nur die hülle mit eingebauter bombe...
 
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Finds sowieso merkwürdig, dass man Laptops einfach mit ins Flugzeug nehmen darf. Als ich damals bei UPS gearbeitet hab waren die Dinger immer als Gefahrgut deklariert, weil die Akkus irgendwie explosionsgefährdet waren.
 
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Original geschrieben von (DAC)Syzygy
.

Ja nun gibt es aber auch Leute, die davon Leben zb Programme zu schreiben.

Glaubt ihr es finden sich einfach so mal so 50 ausgebildte Leute und schreiben Photoshop oder Windows Vista um dann von Spenden zu leben?

Grad bei Mp3's ist die Verhältnissmäßigkeit teilweise echt nicht gegeben. Sich mal ins Studio stellen und ein vorgeschriebenes Lied zu trällern und damit Millionen zu verdienen ist schon abartig.


Aber man muss sich auch überlegen, dass mit dem Wegfall des Copyrights auch ein Großteil der Motivation zum Produzieren von "geistigen Eigentums" wegfällt.
 
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Die kleine Garagenband verdient doch auch erstmal nichts, bis sie bekannter wird. Im Gegenteil: Demotapes müssen auch erst im Studio aufgenommen werden, kostet Geld - wenn die irgendwann von einem Label bei einem Gig entdeckt werden und interessant klingen, dann ginge es erst für die Band bergauf.

Gegen Sony BMG und den anderen kann man sagen, was man will, aber die strecken im klassischen CD-Verkauf auch erstmal Etliches vor - PR, Druckkosten (die in hohen Auflagen sich dann eben doch bemerkbar machen), immer mit dem Risiko, dass die CD floppen könnte und ein guter Batzen an Geld weg. Auch wenn man wirklich mit den Ohren schlackert, welche "Qualität" so manche Titel haben oder wo die Franchise und die dicken Dollarzeichen mehr bedeuten, als dem Kunden - neben guten Verdienst - auch das geben, was einen gewissen "Anspruch" hat (wieder, das ist Geschmackssache ...). Dank dem Internet werden auf jeden Fall zumindest wieder die Nischengruppen bedient - im Gegensatz zum begrenzten CD-Regal im Elektromarkt, wo auch eher die verkaufsträchtigen Titel stehen, hat man da wirklich Auswahl.

CyoZ hat es ja gesagt. Die kleine Gruppe will Musik machen, wird bekannter und nimmt es vielleicht als völlig lachhaft hin, dass die tatsächlich irgendwann von nem Label angesprochen würden. Dann passiert es plötzlich doch, und man hat die Möglichkeit, von der Musik zu leben - dann überlegt man wohl schon zweimal. Auch wenn das ursprünglich nicht geplant war. Das nur am Beispiel von Musik. Bei Büchern usw. sieht es ja ähnlich aus.
 
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Welcher Privatanwender *braucht* Photoshop so dringend für *nichtgewerbliche Anwendung* dass er

Amazon:
Adobe Photoshop CS3 - deutsch 5.0 von 5 Sternen (1)
EUR 994,95

TAUSEND Euro dafür ausgibt? Also von welchen Größenordungen sprechen wir hier? Das sind doch Peanuts, davon merkt Adobe rein garnichts.

Und die *gewerbliche Nutzung* (Grafiker, Webdesigner, Media-Experten wth auch immer) soll natürlich weiterhin nur mit gekauften Versionen erlaubt sein.

Niemand redet davon 'alles Umsonst' anzubieten. Aber für den PRIVATEN Gebrauch sollte das möglich sein, einfach um Kreativität zu fördern. Wenn Photoshop das 'beste' Tool im Bereich Grafikbearbeitung ist - sind wir wahnsinnig es Millionen von Menschen vorzuenthalten die damit Kunstwerke erschaffen könnten? Wer davon leben will und später sein Geld mit Photoshop-Arbeit verdient, der soll auch Adobe die 1,000 € abgeben, kein Thema - aber die Privatperson die sich einfach als Laie in das Thema einfuchsen will oder just for fun Bilder kreiert? Klar kann man sagen "ja die brauchen ja auch nicht unbedingt Photoshop, die können ja ne Freeware Alternative nehmen" - na klar können die das, und viele tun es - aber es ist zum Schaden ALLER MENSCHEN wenn ihre Arbeiten dadurch nicht so qualitativ sind wie sie es mit 'dem besten Werkzeug' hätten sein können.

Und btw, FreeWare Anwendungen / OpenSource wird immer besser. Wikipedia hat bereits das Ende kostenpflichtiger Lexikondienste eingeleitet und selbst Printlexika lassen sich ausser an Liebhaber und Berufsgruppen (Speziallexika) die nicht ständig online sein können kaum noch verkaufen. Das wird sich auch nicht aufhalten lassen. OpenOffice wird in wenigen Jahern gleichwertig, wenn nicht besser sein als jedes kommerzielle PRodukt. Betriebssysteme und jegliche Anwendungssoftware wird nachziehen. Alles was für die "Breite Masse" gedacht ist wird es früher oder später kostenfrei geben und kommerzielle Produkte lassen sich, wenn überhaupt, nurnoch 'zwangsweise' über die Hardwarehersteller "als Bundle" verkaufen (nach dem Motto: Sie MÜSSEN Windows XYZ aber mit kaufen!!! / Ist schon vorinstalliert!!!"). Noch hat die Kommerzielle Software einen riesigen Vorteil: Gewöhnung bei der vorigen Anwendergeneration (sowohl im Privatbereich und im Business), sobald die weg ist ist der Ofen aus. Bis auf Spezialgebiete wo es keine FreeWare Alternativen gleicher Qualität gibt, dürfte der Kommerzielle Softwaresektor fast überall zusammenbrechen, von Grafikbearbeitung bis zu Editoren, OfficePaketen, Browsern, Betriebssystemen, Messengern, VoiP Software, Mail- und Organizern - keine Sau wird sich das noch kaufen, wenn es gleichwertiges oder besseres umsonst gibt (und es vor allem jeder WEISS dass es das gibt) - inklusive regelmäßige Updates und Bugfixes.

Softwareschmieden 'für die Masse' sind im kommenden Jahrzehnt mal sowas von tot, und es lohnt sich absolut nicht sie mit Gesetzen und Schutzrechten am leben zu erhalten. Spezialfirmen für Anwendungsnischen, die werden sich eine goldene Nase verdienen, aber für den ganzen Standardkram wird niemand mehr einen cent auf den Tisch legen.

Ah, und bevor ichs vergesse: Idealisten haben schon immer bessere Ergebnisse erzielt als Lohnarbeiter. Insofern sollten sich die 50 ausgebildeten Leute vielleicht überlegen was absolut aussergewöhnliches zu kreieren, mit dem sich noch Geld verdienen lässt. Ein 'Anrecht' auf "hey wir machen einfach ein neues Photoshop und kriegen dafür Geld" gibts nämlich nicht.
 
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Original geschrieben von Gomorrha
Die kleine Garagenband verdient doch auch erstmal nichts, bis sie bekannter wird. Im Gegenteil: Demotapes müssen auch erst im Studio aufgenommen werden, kostet Geld - wenn die irgendwann von einem Label bei einem Gig entdeckt werden und interessant klingen, dann ginge es erst für die Band bergauf.

Gegen Sony BMG und den anderen kann man sagen, was man will, aber die strecken im klassischen CD-Verkauf auch erstmal Etliches vor - PR, Druckkosten (die in hohen Auflagen sich dann eben doch bemerkbar machen), immer mit dem Risiko, dass die CD floppen könnte und ein guter Batzen an Geld weg. Auch wenn man wirklich mit den Ohren schlackert, welche "Qualität" so manche Titel haben oder wo die Franchise und die dicken Dollarzeichen mehr bedeuten, als dem Kunden - neben guten Verdienst - auch das geben, was einen gewissen "Anspruch" hat (wieder, das ist Geschmackssache ...). Dank dem Internet werden auf jeden Fall zumindest wieder die Nischengruppen bedient - im Gegensatz zum begrenzten CD-Regal im Elektromarkt, wo auch eher die verkaufsträchtigen Titel stehen, hat man da wirklich Auswahl.
CyoZ hat es ja gesagt. Die kleine Gruppe will Musik machen, wird bekannter und nimmt es vielleicht als völlig lachhaft hin, dass die tatsächlich irgendwann von nem Label angesprochen würden. Dann passiert es plötzlich doch, und man hat die Möglichkeit, von der Musik zu leben - dann überlegt man wohl schon zweimal. Auch wenn das ursprünglich nicht geplant war. Das nur am Beispiel von Musik. Bei Büchern usw. sieht es ja ähnlich aus.

Typische von der Medienwirtschaft gepredigte Theorie.

Es gibt Bands die noch in Fußgängerzonen, Bahnhofshallen, Volksfesten, Betriebs-/Privatparties spielen. Mit guter Musik hast Du in jeder Fußgängerzone deine 50-100 € in ein paar Stunden zusammen (nur vom Klimpergeld was Leute in deinen Gitarrenkasten schmeissen). Ein Abend in einer Bar auftreten bring locker 50€ pro Kopf, weit mehr wenn die Bar größer und die Mucke echt gut ist. Jede 'Band' KANN mit etwas Aufwand in weniger als 3 Monaten die Kohle mit Laienauftritten 'einspielen' die sie brauchen um sich ein professionelles DemoTape vom einem örtlichen Tontechniker mit eigenem Studio einspielen zu lassen. Wenn man nicht ganz so 'kommerziell' an die Sache rangeht und einfach das persönliche Gespräch sucht und ein wenig Überzeugungsarbeit leistet kostet sowas auch nur 'n Appel und 'n Ei. [Beispiel: Ich kenne den Ex-Keyboarder von Karat persönlich, der hat auch 'n eigenes Tonstudio und macht von Musikaufnahmen bis zu Werbespots alles mögliche - Ne simple Ansprache, kurze Vorführung und die Abmachung dass wir auf die CDs die wir selber verkaufen bei Bandauftritten hinten irgendwo draufdrucken "recorded @ xxxx studios" hat gereicht um das Studio mehrere Tage mit professioneller Anleitung für ne Kiste Bier und ein paar € zu bekommen - viele, gerade kleinere Studios werden von richtigen Musikliebhabern betrieben und die ziehen keiner Nachwuchsband tausende von € aus der Tasche für 'ne beschissene DemoCD.]
Fakt ist: Man muss es wollen. Man muss für den Erfolg arbeiten und auch bereit sein mal Wochenlang oder Monatelang die gesamten Erlöse von verkauften CDs zu sparen um irgendwo ne kleine Halle zu mieten. Man muss Leute ansprechen und Eigenwerbung machen, zur Lokalpresse latschen und kleinere Radiosender besuchen, bis irgendwann jemand größeres Aufmerksam wird und einen engagieren will. Aber noch wichtiger: man muss GUTE Musik machen um auf eigene Faust Karriere machen zu können.

Das witzige ist, dass genau die Musikindustrie die immer behauptet 'die Musik fördern zu wollen' der größte Feind von 'independent' Bands ist. Man macht alle Welt glauben "man BRAUCHT die Musikindustrie" und tut nebenher alles um das auch wahr werden zu lassen. Dumm wenn man in einer großen Halle auftreten will, und kurz vorher einen Vertrag mit Sony abgelehnt hat. Der Betreiber jeder größeren Halle hat nämlich ziemlich gute Verbindungen zu Sony und Sony kann es garnicht leiden wenn Bands die Verträge mit ihnen ablehnen zu lukrativen Auftritten kommen. Das kann man dem Betreiber der Halle natürlich auch stecken und der wird den Teufel tun seinen besten Kunden zu verärgern. Ergo bekommt die 'kleine Band' dort keinen Auftritt.

Sorry, aber das man nicht aus eigener Kraft erfolgreich sein kann, ist ein Mythos - von der Musikindustrie selbst erfunden und nach Kräften genährt. Es gibt mehr als genug unabhängige Musiker die 'davon leben können' - sie scheffeln nur keine 500 € Scheine mit der Schaufel sondern verdienen für normale Arbeit normales Geld.
 
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Die Labels machen ja "nur" die ganze Organisation. Das habe ich auch oben geschrieben.

Ansonsten geht wohl ein Großteil der Kosten für irgendetwas drauf, was der Künstler vielleicht gar nicht will. Eine millionenschwere Werbekampagne möchte der eventuell nicht und annehmbare CD-Preise für die Käufer (wobei ihm dann die Konzernbosse irgendwelchen Sachen vorhalten, die ich oben genannt habe - das Normalsterblicher kriegt man wohl kaum raus, was daran wahr ist).

Ich habe nie die MI verteidigt, sondern eben in der Vergangenheit auf Aufgaben wie das Abnehmen von ansonsten umfangreichen, etwa vom logistischen Aufwand, verwiesen. Vor dem Internet war das nämlich etwas schwieriger, da man NUR durch öffentliche Auftritte sich irgendwie bekannt machen konnte. Jetzt kann man Demo-Tapes ins Internet stellen, gleich kleinere lokale Gigs für alle ankündigen und sich später eventuell selbst vermarkten. Wie es ja auch einige bekanntere Gruppen wie die Nine Inch Nails und glaube Radiohead auch machen und keine Lust mehr hatten, ihre Verträge mit den Labeln zu verlängern.
 
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Oh, das sollte auch nicht als Angriff auf Dich gemeint sein, ich stimme dem sogar zu: das Internet ist DIE präsentationsfläche für unabhängige Bands schlechthin, das Zeitalter der Musikgiganten ist eins-fix-drei vorbei, sobald das nur genügend Leute realisieren. Was es zu bekämpfen gilt ist der verstrickte Businessklüngel von Lobbyisten und Monopolisten die ihre Marktmacht gegen den Markt ausnutzen. Sobald Bands realisieren dass nicht das "Management" der Arbeitgeber ist und die Band nach der Pfeife zu tanzen hat, sondern ANDERSRUM: Die Band sich einfach jemanden engagiert der einen guten Internetauftritt, Merchandiseshop (online), Veranstaltungskalender (online) und Ticketvorverkauf (online) und den Bürokram erledigt - dann können die auch von ihrer Kunst leben. Nicht wie Megastars die mal eben für einen Plattenvertrag soviel Kohle absahnen wie eine Kleinstadt Jahresbudget hat, aber wie normale Leute die eben Musik als Hauptberuf haben.

Netter Nebeneffekt: Gute Musik würde sich durchsetzen, belangloser Scheisskram verschwinden. Küblböck verhungern.
 
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Ist ein interessanter Ansatz die Sammelwut der Unternehmen auf und das downloadverhalten der Privatverbraucher gleichzusetzen, und im ergebnis komme ich auch darauf, dass beide Rechte -geistiges Eigentum auf der einen und Integrität persönlicher Daten auf der anderen- gleichermaßen schützenswert sind. Trotzdem sind es imho nicht miteinander vergleichbare materien.

Der hauptunterschied ist hier wohl, dass persönliche informationen über einen selbst kein Eigentum darstellt. Es sind daten mit denen jeder von uns versehen ist, aber man hat weder zeit noch arbeit in irgendeiner form in diese reininvestiert, es ist daher nur die beschreibung über einen selbst.
Hinter geistigem Eigentum, also z.B. Musik, Filme etc. steht dagegen eine Leistung, es hat hier jemand aktiv zeit, geld und arbeitkraft investiert um es zu schaffen. Dabei kann dahingestellt
bleiben ob wir von unserem subjektiven empfinden aus das geforderte entgelt für die leistung als angemessen empfinden oder nicht: Wer ein werk herstellt, bestimmt den preis den er dafür verlangen kann. Mit der selben argumentation lässt sich das argument es entstünde kein schaden, da nur kopiert wird, wiederlegen. Um es auf materielle sachen zu übertragen: Wenn ich etwas von Versace haben möchte was 10000€ kostet, bei dem gleichzeitig die reinen herstellungskosten (produktion, vertrieb, verkauf etc inbegriffen) nur 1000€ betragen, so hab ich nicht das recht vom hersteller die Sache für 1000€ zu verlangen, nur mit der begründung im entstünde kein schaden.

Zusammenfassend führt für mich kein weg vorbei das geistige eigentum auch weiterhin so zu schützen wie es jetzt gemacht wird (was nicht bedeutet, dass ich 500€ abmahnungen wegen einer mp3 gutheiße). Das recht frei über sein geistiges Eigentum zu verfügen darf niemandem, auch nicht wenn es die allgemeinheit für angebracht hält, verweigert werden und zu diesem recht gehört auch frei zu entscheiden ob und zu welchem preis ein Werk verkauft wird.
An dieser stelle kommt dafür wieder die gemeinsamkeit mit dem Recht auf Schutz der Integrität persönlichen Daten: Auch hier darf niemand gegen den willen eines anderen bestimmen, was mit seinen daten geschieht. Andererseits verhält es sich bei daten die man einmal freigegeben hat genauso wie mit dem urheberrecht: Was einmal freigegeben wurde, ist von dem Zeitpunkt an für alle frei verfügbar.
 

Devotika

Guest
Nein, falsch.

Das Urheberrecht schützt fälschlicherweise Kunst und Musik genauso stark wie Literatur und Wissenschaften. Da liegt der Knackpunkt. Der Staat hat durch einen unzulässigen Eingriff einen Markt geschaffen, wo man durch immaterielle (und kaum wohlstandsfördernde) Güter ein Schweinegeld machen kann. Alles nur aufgrund einer asymmetrischen Rechtslage.

Wenn ich dann auch noch sehe, wie Affen wie der Andreas Läsker sich auch noch im Fernsehen als große Player aufspielen, könnte ich mich übergeben.

Das ist ein riesengroßer, stinkender Sumpf, der endlich Trocken gelegt werden muss.

Man muss nur wenige Stellschrauben ändern, z.B. das Urheberrecht für Musikstücke schon nach einem Jahr auslaufen lassen. Weitere kreative Vorschläge sind erwünscht.
 
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(DAC)Syzygy du willst uns also echt erzählen, dass man programme wie photoshop per gesetzlichem zwang frei verfügbar für privatanwender machen sollte weil sonst kreativität verloren geht???

die leute die unbedingt photoshop brauchen um bildbearbeitung zu machen sind doch gerade keine kreativen köpfe, denn diese könnten sich auch auf zig anderlei arten kreativ betätigen, egal ob am pc oder ohne pc. wer unbedingt photoshop benutzen muß um was künstlicherisches zu tun und somit deinem anspruch auf freiheit von kunst zu genügen ist ein hochstapler und du fällt perfekt drauf rein.

zudem geht es dir ja nichtmal nur um die kunst an sich sondern um einige mögliche werkzeuge um kunst zu gestalten. was machst du wenn jemand meint es wäre kunst dein auto oder deine freundin zu verschandeln; es lebe die freiheit der anderen?

gerade kunst ist nämlich immer auslegungssache.

man kann ja gerne "raubkopieren" oder zumindest gesetzeslücken ausnutzen (beispielsweise DRM rechte legal umgehen), hab ich echt kein problem mit, ist ja nicht meins, aber wer sowas macht und sich dann hinstellt und als robin hood der onlinewelt ausgibt belügt jämmerlicherweise andere und sich selbst; man tut das doch nicht aus irgendwelchen idealen sondern schlichtweg weil man schlichtweg etwas das man aus diversen gründen nicht kaufen würde, in der regel weil einem das geld dafür zu schade ist oder aber man es gar nicht hat, kostenlos bekommt.

zum thema an sich: ich denke auch nicht das man diese beiden gebiete falsch setzen kann, jedoch denke ich dies nicht weil mir dazu ganz verschiedene unikurse einfallen wie anscheinend dem einen oder anderen hier sondern schlichtweg weil mein gehirn es nicht schafft dies gleichzusetzen, ob aus unvermögen oder weil es halt nicht geht sei mal dahingestellt :ugly:
 
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Original geschrieben von Devotika
Nein, falsch.

Das Urheberrecht schützt fälschlicherweise Kunst und Musik genauso stark wie Literatur und Wissenschaften. Da liegt der Knackpunkt. Der Staat hat durch einen unzulässigen Eingriff einen Markt geschaffen, wo man durch immaterielle (und kaum wohlstandsfördernde) Güter ein Schweinegeld machen kann. Alles nur aufgrund einer asymmetrischen Rechtslage.

Wenn ich dann auch noch sehe, wie Affen wie der Andreas Läsker sich auch noch im Fernsehen als große Player aufspielen, könnte ich mich übergeben.

Das ist ein riesengroßer, stinkender Sumpf, der endlich Trocken gelegt werden muss.

Man muss nur wenige Stellschrauben ändern, z.B. das Urheberrecht für Musikstücke schon nach einem Jahr auslaufen lassen. Weitere kreative Vorschläge sind erwünscht.

Unsinn, was macht Literatur schütztenswerter als Musik & Kunst? Oder andersrum gefragt, warum ist die 20ste fortsetzung eines seichten Liebesromans schützenswerter als das neuste gedudel von Tokio Hotel?
Im übrigen ist der "Sumpf" bei literatur noch viel gravierender: Während bei Musik und Filmen die einzelnen händler wenigstens noch im wettbewerb zueinanderstehen und damit die Preise drücken, herrscht bei der Literratur immernoch Buchpreisbindung die jeglichen wettbwerb zwischen den händlers sogut wie eliminiert.
 

Devotika

Guest
Das mag sein, aber über Literatur wollte ich hier garnicht diskutieren.
 
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dann hättest du den vergleich nicht ziehen sollen.
 

Devotika

Guest
Dann tu so, als wenn Literatur in dem Vergleich nicht vorkommt. Das wirst du ja wohl noch schaffen....
 
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sicher schaff ichs, aber damit nimmst du selbst deinen beitrag die basis, denn für den schutz von wissenschaft, also Erfindungen, Patente usw. gelten ganz andere grundsätze als fürs copyright wie es bei Musik und Film gilt.

€: Damit dein Beitrag nicht umsonst war könntest du wenigstens erklären was du mit "durch unzulässigen staatlichen eingriff geschaffener Markt" und "asymetrische Rechtslage" meinst.
 

Devotika

Guest
Ahja, stimmt, da habe ich etwas durcheinander bekommen.

Das UrhG an sich ist der unzulässige Eingriff, der die asymmetrische Rechtslage schaft. Es enthält zu umfangreiche Schutzrechte. Das ganze wirkt auf mich etwas willkürlich. Über das Patentrecht kann man sich streiten, aber es erfüllt den Zweck, den technologischen Fortschritt zu sichern.

Aber was soll das UrhG tun? Die Profite für die Musikindustrie sichern? Oder pseudokulturelle Erscheinungen erzeugen, die eigentlich kein Schwein haben will?

edit: Habe doch nichts durcheinander bekommen.

UrhG
§ 1 Allgemeines
Die Urheber von Werken der Literatur, Wissenschaft und Kunst genießen für ihre Werke Schutz nach Maßgabe dieses Gesetzes.
 
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ne durcheinandergebracht hast du nichts, zur wissenschaft gehören nur einfach mehr aspekte als Erfindungen die patentiert werden können, z.B. Dossiers, Aufsätze, Analysen, Skizzen etc. Patentschutz ist dann noch ne eigene Sache für sich die die idee dahinter, nicht das verfasste werk an sich schützt. Da der Übergang von wissenschaft zu Literatur oder Kunst damit sehr flüssig verläuft, wurden alle Begriffe in das Urheberrecht aufgenommen. Für das Patentrecht ist ein eigenes Gesetz
Ich kann aber nicht nachvollziehen inwiefern das Urheberrecht willkürlich sein soll, denn es behandelt gerade alle künstler doch pauschal gleich nach einem einfahcen prinzip: Wer etwas herstellt, entscheidet über dessen verwendung durch andere, also eigentlich eine übertragung der uns bekannten rechte über dingliches Eigentum auf geistiges Eigentum.

Weil du es auch angesprochen hast, der vergleich zum Patentrecht: Patente sichern nicht den technologischen fortschritt, sie bremsen ihn viel mehr, weil leute davon abgehalten werden die grundidee eines anderen aufzunehmen und sie um kleine, aber doch relevante, aspekte zu verfeinern.
Das hauptaufgabe des patentes ist es daher dem Wissenschaftler einen schutz für seine werke zu garantieren, so dass er bereit ist zeit, geld und arbeitskraft in diese zu investieren ohne befürchten zu müssen, dass sobald der prototyp steht jemand einfach seine idee nimmt und selber vermarktet.
Dasselbe lässt sich auf musik übertragen: Ein künstler braucht damit er arbeiten kann genauso wie der Wissenschaftler eine Garantie, dass seine Werke, in deren herstellung er genauso Zeit, Geld und Arbeitskraft investiert, nicht einfach so kopiert werden können.
 
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Original geschrieben von (DAC)Syzygy
Ich stelle mir immer wieder eine Frage:

Würde ich heute eine Maschine erfinden, die Materie 'kopieren' könnte, sprich: man legt ein Brot hinein, erstellt eine Kopie und diese ist bis ins Atom identisch mit dem Original - und kopiert dann diese Kopie immer weiter ohne dass dem originalen Besitzer jemals sein Brot abhanden kommt - bis man den Hunger der ganzen Welt stillen könnte, alle Menschen kostenfrei mit Medikamenten versorgen kann und jede erdenkliche Erfindung fast kostenfrei (nur der Traffic, Verzeihung: Transport und der Speicherplatz, Verzeihung: Lagerkapazität würden kosten verursachen, die jedoch vom Verbraucher freiwillig bezahlt würden) - Müsste man dann diese Maschine verbieten und Millionen von Menschen weiterhin leiden und sterben lassen - weil sonst die Brot- und Medikamentenhersterller ihre Produkte nicht mehr so verkaufen können wie vorher?

du vergleichts hier äpfel mit den berühmten birnen.
den welthunger kann man wohl schwerlich mit nem luxusartikel wie musik vergleichen.

Original geschrieben von (DAC)Syzygy

Und nein, der Schaden durch's 'Raubkopieren' ist definitiv weder nachgewiesen noch ansatzweise jemals 'gemessen' worden. Was die Industrie angibt sind haarsträubende Kalkulationen die jeder realistischen Grundlage entbehren.

man braucht nur ein wenig logisch über die sache nachdenken und man weiß das es der industrie schadet.
früher war man viel mehr drauf angewiesen bzw war die sache mit dem downloaden einfach noch nicht so bekannt so das man praktisch kaufen musste und es war auch selbstverständlich.

enn man die Dinger, sagen wir mal für pauschal 30 Cent pro Song, im Netz verkauft, würde das eventuell nicht den Absatz steigern?

ziemlich sicher nein.
es müssten ja weit mehr als doppelt so viele leute dann bezahlen, und das ist einfach nicht drin im moment.
ausserdem wäre es auch ne kleine frechheit songs für 30 cent anzubieten, dann müssten viele ja hinterherziehen und 30 cent sind imo einfach keine gerechte entlohnung für nen fetten song.


ich bin auch ganz klar der meinung das jeder das recht hat selber darüber zu entscheiden was mit seinem geistigen eigentum passiert.
wenn jemand etwas leistet ist es seine sache wie er sich diese leistung entlohnen lassen will, und da gibts auch nix dran zu rütteln.

euer geblubber von wegen nur weils kopiert ist hat ja niemand einen schaden ist kindisch.
geben und nehmen lautet hier einfach das prinzip.
 

Devotika

Guest
Original geschrieben von Greg

Ich kann aber nicht nachvollziehen inwiefern das Urheberrecht willkürlich sein soll, denn es behandelt gerade alle künstler doch pauschal gleich nach einem einfahcen prinzip: Wer etwas herstellt, entscheidet über dessen verwendung durch andere, also eigentlich eine übertragung der uns bekannten rechte über dingliches Eigentum auf geistiges Eigentum
Er behandelt alle Künstler gleich, aber nicht alle Menschen!

§ 64 Allgemeines
Das Urheberrecht erlischt siebzig Jahre nach dem Tode des Urhebers.

Was zum Henker hat das mit den ganz normalen Rechten über dingliches Eigentum zu tun? Das ist eine völlig überzogene Lizenz zur Ausbeutung per Monopolrechte. Und es ist willkürlich!
Warum wird das UrhG nicht auf Sprachen ausgedehnt? Und immer, wenn jemand diese Sprache spricht, muss er Gebühren zahlen.
Warum bekommt ein Kiosk nicht das Recht, für 100 Jahre der einzige Kiosk in einem Umkreis von 2 km zu bleiben? Er hatte eben zuerst die Idee dazu. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
Der Kiosk muss sich auch der Konkurrenz stellen, der etablierte Musiker schreibt sich irgendeinen Text zusammen, platziert ihn durch agressive Vermarktung in den Köpfen der Leute und greift die Kohle ab.

Original geschrieben von Greg

Weil du es auch angesprochen hast, der vergleich zum Patentrecht: Patente sichern nicht den technologischen fortschritt, sie bremsen ihn viel mehr, weil leute davon abgehalten werden die grundidee eines anderen aufzunehmen und sie um kleine, aber doch relevante, aspekte zu verfeinern.
Das hauptaufgabe des patentes ist es daher dem Wissenschaftler einen schutz für seine werke zu garantieren, so dass er bereit ist zeit, geld und arbeitskraft in diese zu investieren ohne befürchten zu müssen, dass sobald der prototyp steht jemand einfach seine idee nimmt und selber vermarktet.
Richtig, und ob Patente den technologischen Fortschritt bremsen, ist hochspekulativ. Das würde in einen anderen Thread gehören.
Original geschrieben von Greg

Dasselbe lässt sich auf musik übertragen: Ein künstler braucht damit er arbeiten kann genauso wie der Wissenschaftler eine Garantie, dass seine Werke, in deren herstellung er genauso Zeit, Geld und Arbeitskraft investiert, nicht einfach so kopiert werden können.
Ein Künstler braucht, damit er arbeiten kann, eine Ausbildung oder ein Studium, damit er sein Geld mit etwas produktivem verdienen kann.
Original geschrieben von synterius

ich bin auch ganz klar der meinung das jeder das recht hat selber darüber zu entscheiden was mit seinem geistigen eigentum passiert.
wenn jemand etwas leistet ist es seine sache wie er sich diese leistung entlohnen lassen will, und da gibts auch nix dran zu rütteln.
Von Gesetzen begünstigt zu werden ist keine Leistung.
 
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(DAC)Syzygy hat schon alles gut umrissen finde ich, so wie die musik und filmindustrie abgeht ist es halt nichtmehr normal.

ich glaube aber auch, wenn man zb. neue musik für 99 cent anbietet, und ältere lieder dann für 15, 20, 30 cent oder sowas, dann würden die Leute auch legal runterladen. Ich höre nicht viel musik, ab und an mal würd ich mir gern ein stück oder album anhören
und wenn ich ein altes album für 3-4 Euro laden kann, würde ich das auch machen. Vorrausgesetzt es ist dann auch MEINS, und ich kann mir das hinkopieren wo ich will, für MICH.
Mir kann keiner erzählen das man für ältere musik noch sooooviele kosten hat. Die dinger auf nen Server und den gescheit unterhalten, kostet fast nichts. Und für ne feier die bei mir stattfindet lade ich mir gerne mal ein paar lieder runter.
Einfach nur ein einfaches zahlsystem und gescheite preise, dann würde die musik und filmindustrie auch wieder mehr verdienen.
 
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