Gehaltsverzicht: Struck kanzelt Ackermann ab

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Original geschrieben von tic0r
mamamia, es hat einfach keinen Sinn mit sHaO und co. zu diskutieren. Solange ihre Vorstellungen von einem freien Markt nicht 100% umgesetzt sind werden sie jede Pleite auf dem Markt auf die Regulierung schieben.
Daß es keinerlei praktische Beweise dafür gibt daß ein völlig deregulierter Finanzmarkt funktionieren würde und er bereits _heutzutage_ deswegen an Stellen krankt interessiert aus oben genanntem Grund einfach nicht.
Es gibt aber weder wirklich ernsthafte Gruppierungen die dies Anstreben noch wird es wirklich irgendwann umgesetzt werden - dafür ist das Risiko, daß _alles_ den Bach runter geht, einfach zu groß. Darum bleibt nichts anderes als es zu ignorieren.
Es ist euch ja nichtmal möglich, gegen die Theorie des 'freien Marktes' (im Bezug auf die Funktion) zu argumentieren. Also hört man nur ein 'Jaja, geht ja eh nicht, die Regulierungen, die wir wollten haben es zwar verbockt, wir schieben es aber den anderen in die Schuhe und verlangen noch mehr Regulierungen."
Diese unglaubliche Ignoranz und der Versuch die Argumente der Gegenseite durch Polemik zu 'entkräften' spricht allerdings nicht unbedingt für euch.
 
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Original geschrieben von nR]Hitman

Es ist euch ja nichtmal möglich, gegen die Theorie des 'freien Marktes' (im Bezug auf die Funktion) zu argumentieren. Also hört man nur ein 'Jaja, geht ja eh nicht, die Regulierungen, die wir wollten haben es zwar verbockt, wir schieben es aber den anderen in die Schuhe und verlangen noch mehr Regulierungen."
Diese unglaubliche Ignoranz und der Versuch die Argumente der Gegenseite durch Polemik zu 'entkräften' spricht allerdings nicht unbedingt für euch.

Diese "Argumentation" eurerseits basiert leider vollkommen auf Spekulation:"Hätte es einen freien Markt wäre xyz nicht passiert."
"Einspruch! Spekulation!"
"Stattgegeben."
Wenn man auf eure spekulativen Argumente mit ebenso spekulativen Gegenargumenten eingeht heisst es immer:"Quatsch die Regulation ist schuld wenn der Markt WIRKLICH frei wäre wäre es garnicht bis zu punkt xyz gekommen wo dann ohne Regulation Mist gebaut wurde!!!"
Dagegen braucht und kann man nicht argumentieren, weil es schlicht und ergreifend eine Glaubenseinstellung ist und nichts mit realen Erfahrungswerten zu tun hat.
Dies wunderbare freie Markt Ideologie geht immer davon aus, dass es keine Monopole gibt, oder das sich keine Monopole bilden. Das ist aber schwachsinn, ohne Regulation hätte man bald in den allermeisten bereichen Monopole und Preisabsprachen, schon ist der Markt nicht mehr "frei" und der ganze Mist geht von vorne los, da kann man dann beim nächsten Marktversagen wieder toll sagen:"Ja aber eigentlich war der Markt ja nicht WIRKLICH frei daher ist die Regulation der Firmen unterinander schuld. Mit einem WIRKLICH freien Markt wäre das nie passiert."
Und wir drehen uns im Kreis...
Wenn man Spekulation als grundlage seiner Diskussion nimmt kann man sich natürlich toll hinstellen und so tun als hätten die anderen keine Argumente, wenn meine Grundaussage nicht beweisbar oder wiederlegbar ist kann ich allen möglichen Mist auf diesem Fundament aufbauen, dass macht das Ergebniss aber eben leider auch nicht mehr "wahr" als die reine Spekulation die ich als Fundament hernehme.
Dann auch noch den Leuten die sich an der Realität orientieren und nicht ein ideelles perfektes Weltbild unreflektiert auf die realität übertragen vorwerfen sie seien Ignorant ist schon der Gipfel der Unverschämtheit.

Ich argumentiere jetzt mal so wie ihr:
"Der perfekte Sozialismis wäre ideal alles würde perfekt funktionieren."
Ich bin auf gegenargumente gespannt...
 
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Falsch. Du verstehst die Argumentation nicht deine Argumente folgen schlicht nicht aus deinen Prämissen. Versuchs nochmals.
 
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back to topic:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,584916,00.html

Krisenbanker gönnen sich 70-Milliarden-Belohnung

Wo kann man pokern, alles verlieren und trotzdem kassieren? In der Bankenwelt. Wie der "Guardian" berichtet, zahlen Wall-Street-Firmen ihren erfolglosen Managern noch einmal 70 Milliarden an Gehältern und Sonderprämien - bevor sie in Washington um Hilfe betteln.

kann mir das jemand erklären? Nicht vom moralischen standpunkt her, sondern vom wirtschaftsrechtlichen: Auf was genau bezieht sich in den Arbeitsverträgen der Manager der Begriff "erfolgsorientierten Bonuszahlungen" wenn sie trotz absturz der eigenen aktien ausgezahlt werden?

Ich dachte eigentlich, das die Bonuszahlungen der Manager größtenteils aus aktienoptionen und vergleichbaren papieren des eigenen Instituts bestehen und dementsprechend nichts wert sein, wenn die Aktie des Unternehmens an der Börse abstürzt..
 
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Original geschrieben von nR]Hitman
Falsch. Du verstehst die Argumentation nicht deine Argumente folgen schlicht nicht aus deinen Prämissen. Versuchs nochmals.

Im gegensatz zu deinen ähm überhaupt nicht vorhanden argumenten... :rolleyes:
Wie gesagt: Diskutieren zwecklos.
 
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Original geschrieben von Outsider23


Im gegensatz zu deinen ähm überhaupt nicht vorhanden argumenten... :rolleyes:
Wie gesagt: Diskutieren zwecklos.
Unglaublich dumm. Wie ich schon mehrfach erwähnt habe, bin ich Vertreter der 'österreichischen Schule'. Wenn du also meine (in anderen Threads mehrfach vorgelegten) Argumentationen widerlegen willst, solltest du das auch angebracht tun und nicht so selten dämlich. Meine Konklusionen flogen allesamt logisch Die einzige Möglichkeit das abzustreiten besteht auf epistemologischer Basis. Sofern du das nicht kannst (was bei deiner Ignoranz total offensichtlich ist), hast du leider verloren.:8[:
 
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Naa, ich bezog mich auf deine argumente hier im thread, die leider nicht vorhanden sind, mir jetzt in anderen threads deine meinung zu diesem teilbereich dieses themas zusammenzureimen ist irgendwie auch nicht so angebracht, wiederspricht auch irgendwie dem sinn eines forums. Sonst kannst du dir nämlich die gegenargumente auch aus 892759372 anderen threads in denen ich gepostet habe raussuchen.
Bezieh dich doch bitte auf den konkreten fall und flüchte dich nicht immer auf irgendwelche allgemeinen "Ich vertrete xyz." positionen wo du dann doch nur irgendwelche anderen artikel und quellen verlinkst die mit dem konkreten thema nur peripher etwas zu tun haben, anstatt selber zu argumentieren. Sonst verlink ich in zukunft einfach auch nur quellen, die grundlegend anderer meinung sind als deine und dann haben wir ne richtig tolle diskussion hier...
 
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Original geschrieben von nR]Hitman

Natürlich sind Zentralbanken und fractional reserve banking alleinig an der Finanzkrise schuld.
Nein an der weltweiten (!) Finanzkrise ist die fehlende Regulierung von Finanzprodukten schuld. Ansonsten wären durch die Niedrigzinspolitik der FED nur ein paar US-Baufinanzierer hopps gegangen... und die Banken hätten solche Finanzprodukte gar nicht kaufen und damit spekulieren dürfen.
 

Jesus0815

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Zum Thema: Ackermanns Versuch Solidarität mit dem einfachen Bürger zu präsentieren in dem er auf ein paar Millionen verzichtet ist zwar löblich, aber die Grundintention viel zu leicht zu durchschauen. Der BILD-Leser jedenfalls wird sich wohl drüber freuen; ich nicht!

Und ich bin erschrocken welch ein blindes Grundvertrauen hier einige in die Wirtschaftskräfte haben. "Jeder darf alles machen".
Und Leute die bei dem Wort "Regulierung" gleich das Ende der freien Martkwirtschaft heraufbeschwören sind einfach nur dumm und zu indoktriniert um über den Tellerrand hinausblicken zu können.
 
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ich habe ja zum thema regulierung des freien marktes folgende vorstellung:

je weniger reguliert wird, desto schneller wächst _langfristig_ die wirtschaft, desto größer sind jedoch auch die "swings", und demensprechend größer auch die gefahr bei einem downswing richtig auf die fresse zu fliegen

je mehr reguliert wird, desto kleiner das wachstum und desto kleiner die swings. die wirtschaftskraft wächst also flacher aber in einem engeren kanal

die politik sollte also das gesunde mittelmaß finden, und ich denke in deutschland sind wir da (zumindest im bankenwesen) ziemlich nahe dran
 

Clawg

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Original geschrieben von Picasso
je mehr reguliert wird, desto kleiner das wachstum und desto kleiner die swings. die wirtschaftskraft wächst also flacher aber in einem engeren kanal
Zusammenbruch der Sowjetunion nennst du einen kleinen Swing?
Wenn was bei einer regulierten Wirtschaft zusammenbricht, dann alles, weil früher oder später die Regierung alles mit allem verkettet.
In einer deregulierten Wirtschaft trifft es hier und da ein paar Firmen / Banken, diejenigen mit voraussehender Finanzpolitik überleben aber und übernehmen die Marktanteile der Unvorsichtigen.

Original geschrieben von TE)Kain
Und Leute die bei dem Wort "Regulierung" gleich das Ende der freien Martkwirtschaft heraufbeschwören sind einfach nur dumm und zu indoktriniert um über den Tellerrand hinausblicken zu können.
Nein, diese Leute nehmen sich einfach die Definition des Wortes "frei" zu Herzen :D

Original geschrieben von ticOr
Solange ihre Vorstellungen von einem freien Markt nicht 100% umgesetzt sind werden sie jede Pleite auf dem Markt auf die Regulierung schieben.
Daß es keinerlei praktische Beweise dafür gibt daß ein völlig deregulierter Finanzmarkt funktionieren würde und er bereits _heutzutage_ deswegen an Stellen krankt interessiert aus oben genanntem Grund einfach nicht.
Was Beweise betrifft kann man sehr wohl bestimmte Krisen direkt auf bestimmte Aktionen des Staates zurückführen und im Umkehrschluss behaupten, dass es diese Krisen nicht gegeben hätte, wenn der Staat nicht eingegriffen hätte.

Es gibt aber weder wirklich ernsthafte Gruppierungen die dies Anstreben
Genau, denn jeder der es anstrebt, kann ja nicht wirklich ernsthaft sein, gell? :D

noch wird es wirklich irgendwann umgesetzt werden
Umgesetzt wird es dauernd, nur eben nur lokal, nicht global.
Global werden wir jetzt erst mal einige Zeit lang eure Idealvorstellung von Wirtschaft erleben dürfen.

- dafür ist das Risiko, daß _alles_ den Bach runter geht, einfach zu groß.
Das Lustige ist ja, dass jeder der bei einem solchen freien System mitmachen würde, es freiwillig tun würde, also auf eigenes Risiko.
 

Didier

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Original geschrieben von Greg
back to topic:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,584916,00.html

kann mir das jemand erklären? Nicht vom moralischen standpunkt her, sondern vom wirtschaftsrechtlichen: Auf was genau bezieht sich in den Arbeitsverträgen der Manager der Begriff "erfolgsorientierten Bonuszahlungen" wenn sie trotz absturz der eigenen aktien ausgezahlt werden?

Ich dachte eigentlich, das die Bonuszahlungen der Manager größtenteils aus aktienoptionen und vergleichbaren papieren des eigenen Instituts bestehen und dementsprechend nichts wert sein, wenn die Aktie des Unternehmens an der Börse abstürzt..

Der Artikel ist einfach nur schlecht recherchiert und polemisch.

Praktisch sind in Banken nur die Boni der zentralen Manager an den Aktienkurs gekoppelt, alle anderen an den Erfolg der individuellen Einheit. Die Gehälter der Manager (zentral gekoppelt) sind in aller Regel aber viel geringer, als die der besten Trader (vom individuellen Erfolg abhängig). Wenn also zum Beispiel der Commodities Trading Desk einer Bank im vergangenen Jahr sehr viel Geld verdient hat, bekommen die Jungs natürlich unverändert hohe Boni. Wirtschaftsrechtlich ist das völlig in Ordnung, da das so in den Verträgen steht. Moralisch kann man sich streiten, praktisch hat die Bank aber gar keine andere Wahl, da die Trader sonst sofort weggekauft werden. Gerade in einem negativen Geschäftsumfeld sind die Leute, die noch Geld für die Bank verdienen sehr begehrt.

Abgesehen davon, wird in dem Artikel nur allgemein von Geldhäusern gesprochen. Nun gibt es allerdings viele kleinere Geldhäuser (Hedge Funds), die frühzeitig auf ein Fallen des Marktes spekuliert haben und durchaus viel Geld verdient haben. Logischerweise bezahlen die hohe Boni.

Etwas überrascht bin ich zugegebenermaßen, dass bei Citigroup angeblich die Zahlungen insgesamt angestiegen sein sollen. Allerdings summiert der Spiegel dabei auch die Gehaltszahlungen aller Mitarbeiter, was ihn für mich jede Seriosität verlieren lässt.
 
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Original geschrieben von Clawg

Zusammenbruch der Sowjetunion nennst du einen kleinen Swing?
Wenn was bei einer regulierten Wirtschaft zusammenbricht, dann alles, weil früher oder später die Regierung alles mit allem verkettet.
In einer deregulierten Wirtschaft trifft es hier und da ein paar Firmen / Banken, diejenigen mit voraussehender Finanzpolitik überleben aber und übernehmen die Marktanteile der Unvorsichtigen.

zusammenbruch der sowjetunion war kein swing
die wirtschaft ist absolut stetig gewachsen, nur eben negativ, weil die regulierung zu stark war
 
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Original geschrieben von mamamia

Nichts ist hier unwidersprochen. Diese Darstellung ist verkürzt und irreführend.

Ihr Marktgläubigen sucht die Schuld der Finanzkrise allein bei der Zentralbank und der monopolisierten Geldpolitik. Sonst wäre ja eure schöne Weltanschauung im Eimer und das kann ja nicht sein. Richtig, die Niedrigzinspolitik von Alan Greenspan nach dem 11. September 2001 war _eine_ Ursache der Krise.
In der Folge des niedrigen Leitzinses der US-Notenbank haben Baufinanzierer in den USA Kredite auch an arme Leute vergeben, die beim folgenden Anstieg der Zinsen diese nicht mehr bedienen konnten. Soweit so gut. Dies wäre aber nur ein Problem der Baufinanzierer gewesen, die dann einfach pleite gegangen wären.

Das Problem hierbei ist aber, dass die US-Baufinanzierer diese Kredite in komplizierten Finanzprodukten an andere Banken weiterverkauft haben und sie von privaten Ratingagenturen viel zu gut bewerten lassen konnten. Ist doch klar, dass Ratingagenturen, die von einer Firma zur Bewertung engagiert werden, nicht objektiv bewerten, sondern so, dass der Auftraggeber zufrieden ist. Der nicht regulierte Markt für Finanzprodukte und die Rolle der privaten Ratingagenturen ist hierbei kritisch zu sehen. Der Funke von den Baufinanzierern ist deshalb ins weltweite Bankensystem übergesprungen, weil der Markt keine Regulierungen hat und diese aberwitzigen, nicht gedeckten Kredite immer weiterverkauft werden konnten.

In der Folge haben Banken diese Finanzprodukte (die faulen Kredite) gekauft, blieben auf den Dingern sitzen und die Banken liehen sich untereinander kein Geld mehr (Kreditklemme). Das war doch das eigendliche Problem. Die paar Baufinanzierer hätte man über die Klinge springen lassen können, aber Banken mit ihrer Kreditvergabe sind zu wichtig für die Volkswirtschaft. Gäbe es Zulassungsvorraussetzungen für neue Finanzprodukte, wäre der Funke von den Baufinanzierern ins Bankensystem höchstwahrscheinlich nicht übergesprungen und die weltweite Finanzkrise wäre eine Krise der Baufinanzierer in den USA geblieben.

@ Shao, Hitman: Seid ihr mit dieser Bestandsaufnahme seitens mamamia einverstanden oder redet er eurer Meinung nach Stuss? Falls Ihr ihm widerspricht, bitte ich Euch um ne klare Gegendarstellung. Würde mich interessieren, thx.
 
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Original geschrieben von ReF2


@ Shao, Hitman: Seid ihr mit dieser Bestandsaufnahme seitens mamamia einverstanden oder redet er eurer Meinung nach Stuss? Falls Ihr ihm widerspricht, bitte ich Euch um ne klare Gegendarstellung. Würde mich interessieren, thx.

In der Folge haben Banken diese Finanzprodukte (die faulen Kredite) gekauft, blieben auf den Dingern sitzen und die Banken liehen sich untereinander kein Geld mehr (Kreditklemme). Das war doch das eigendliche Problem. Die paar Baufinanzierer hätte man über die Klinge springen lassen können, aber Banken mit ihrer Kreditvergabe sind zu wichtig für die Volkswirtschaft. Gäbe es Zulassungsvorraussetzungen für neue Finanzprodukte, wäre der Funke von den Baufinanzierern ins Bankensystem höchstwahrscheinlich nicht übergesprungen und die weltweite Finanzkrise wäre eine Krise der Baufinanzierer in den USA geblieben.

Hier liegt sein Fehlschluss.
Diese Kredite wären auch unter staatlicher Aufsicht zugelassen worden. Die Staatsbanken hängen doch genauso in dem Schlamassel wie die privaten Banken.
Eine staatliche Regulieren hätte also genau garnichts gebracht - außer sinnlosem Overhead und wahrscheinlich noch viel mehr Inkompetenz.
 
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„Ich finde es ungeheuerlich, dass jemand so etwas sagt, der für das höchste Amt in einem Rechtsstaat kandidiert“, sagte Ackermann der Zeitung „Bild am Sonntag“. Er fügte hinzu: „Mir wird langsam Angst um dieses Land.“

mir auch
 
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Original geschrieben von MegaVolt




Hier liegt sein Fehlschluss.
Diese Kredite wären auch unter staatlicher Aufsicht zugelassen worden. Die Staatsbanken hängen doch genauso in dem Schlamassel wie die privaten Banken.
Eine staatliche Regulieren hätte also genau garnichts gebracht - außer sinnlosem Overhead und wahrscheinlich noch viel mehr Inkompetenz.


also so wie ich den Beitrag von mamamia verstanden habe liegt das Hauptproblem hier:

"Das Problem hierbei ist aber, dass die US-Baufinanzierer diese Kredite in komplizierten Finanzprodukten an andere Banken weiterverkauft haben und sie von privaten Ratingagenturen viel zu gut bewerten lassen konnten. Ist doch klar, dass Ratingagenturen, die von einer Firma zur Bewertung engagiert werden, nicht objektiv bewerten, sondern so, dass der Auftraggeber zufrieden ist."

sprich, wären diese Ratingagenturen staatlich reguliert worden, hätte es garnichtsoviele Faule Kredite gegeben.
 
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Der Witz ist ja, dass die Banken, die die "Baufinanzierer" finanziert haben und deren Kredite beliehen haben, quasi staatliche Banken sind (Fannie und Freddie). "Der Staat", obwohl diese Banken unter seinem Einfluss liegen, hat also gerade _nicht_ dafür gesorgt, dass beschissene Kredite nicht weiter beliehen werden, sondern das ganze eher noch forciert.. Und dass diese Mortgage backed Securities - die aus vielen verschiedenen, gebündelten Krediten bestanden - , die von Fannie und Freddie kamen, gute Ratings bekamen, ist klar - der Staat steht ja dahinter...
 
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Japp, da hatten ALLE die Dollarzeichen in den Augen. Wie ich schonmal gesagt habe hat diese Praxis sich auf eigene Schulden bzw. auf "nicht vorhandenes" Geld neues Geld zu leihen in den 90´zigern angefangen. Fociert von der damaligen britischen und amerikanischen Regierung.
Nennt es Bilanzierung tricks whatever, fakt ist das diese Methode das Geschäftsvolumen derart aufgebläht das wir es jetzt mit dem Problem zu tun haben das Banken im Prinzip mehrfach "pleite" sind. Overkill sozusagen.

Dazu kommt das viele Bänker überhaupt nicht mehr verstehen was sie da kaufen oder verkaufen. Also nicht mehr in der Lage sind die Risikien einzelner Fianzderivate zu beurteilen bzw. bewußt von den Emittenten Risikien verschleiert wurden.

Macht euch auf die nächste Krise gefaßt, es sieht so aus als wenn die Kreditkarten und Autokredite bald platzen (was nicht neu ist und von einigen Spezialisten schon befürchtet/vorhergesagt wurde), vom Volumen her ca nochmal die gleiche Summe wie bei der Immobilien Krise.
 
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Original geschrieben von Steelrat
Japp, da hatten ALLE die Dollarzeichen in den Augen. Wie ich schonmal gesagt habe hat diese Praxis sich auf eigene Schulden bzw. auf "nicht vorhandenes" Geld neues Geld zu leihen in den 90´zigern angefangen. Fociert von der damaligen britischen und amerikanischen Regierung.
Nennt es Bilanzierung tricks whatever, fakt ist das diese Methode das Geschäftsvolumen derart aufgebläht das wir es jetzt mit dem Problem zu tun haben das Banken im Prinzip mehrfach "pleite" sind. Overkill sozusagen.
Imho ist es kein Problem, Kredite zu bündeln und weiter zu verkaufen. Immerhin ist das das Grundprinzip der Diversifizierung...Risikobündelung. Afaik ist das Problem bei der derzeitigen Immobilienkrise einfach auch, dass die Häuser zu Beginn der Krise immer teurer und teurer wurden (Immobilienblase) und entsprechend auch Hypotheken, die (staatlich festgelegt) nur 60% oder 80% (kein Plan genau) des Haus-Gegenwertes annehmen dürfen, vergeben wurden. Als dann die Blase geplatzt ist, sind die overpriceten Häuser halt deutlich im Preis abgesackt. Es gibt natürlich einen Puffer für den Wertverfall...eben die restlichen 20% (angenommen, es dürfen 80% des Hauswertes beliehen werden). Sinkt der Preis aber stärker als 20% (was deutlich passiert ist! Imho 50% und mehr), gibt es eben keinen Gegenwert zur Hypothek mehr. Das heißt, dass - werden die Schulden durch die Hauseigner nicht beglichen - die Häuser nun nicht mehr für so viel verkauft werden können, um die Schulden zu begleichen. Somit fielen die Hypotheken aus und damit die daran gekoppelten MBS, die in den Bilanzen der ganzen Banken stehen. Diese versuchen die Dinger natürlich schnell loszuwerden, müssen sie abschreiben, Cash-Shortages blablubb...
 
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Solange hier in nem Rahmen diskutiert wird, der unter aller Kanone ist (à la "Deine Argumentation ist falsch. Du bist dum."), wird sich hier nie jemand hin verirren, der auch nur einen annähernd objektiven Standpunkt vertritt.
 
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Original geschrieben von BigBadWolf

Imho ist es kein Problem, Kredite zu bündeln und weiter zu verkaufen. Immerhin ist das das Grundprinzip der Diversifizierung...Risikobündelung. Afaik ist das Problem bei der derzeitigen Immobilienkrise einfach auch, dass die Häuser zu Beginn der Krise immer teurer und teurer wurden (Immobilienblase) und entsprechend auch Hypotheken, die (staatlich festgelegt) nur 60% oder 80% (kein Plan genau) des Haus-Gegenwertes annehmen dürfen, vergeben wurden. Als dann die Blase geplatzt ist, sind die overpriceten Häuser halt deutlich im Preis abgesackt. Es gibt natürlich einen Puffer für den Wertverfall...eben die restlichen 20% (angenommen, es dürfen 80% des Hauswertes beliehen werden). Sinkt der Preis aber stärker als 20% (was deutlich passiert ist! Imho 50% und mehr), gibt es eben keinen Gegenwert zur Hypothek mehr. Das heißt, dass - werden die Schulden durch die Hauseigner nicht beglichen - die Häuser nun nicht mehr für so viel verkauft werden können, um die Schulden zu begleichen. Somit fielen die Hypotheken aus und damit die daran gekoppelten MBS, die in den Bilanzen der ganzen Banken stehen. Diese versuchen die Dinger natürlich schnell loszuwerden, müssen sie abschreiben, Cash-Shortages blablubb...

Natürlich ist es kein Problem Kredite zu bündeln, das ganze hat aber den Schneeballeffekt. Bank A bündelt für 1m an Bank B die bündelt neu an Bank C, schon sind aus den ursprünglichen 1m, 2m geworden... wundersame Geldvermehrung oder nutz die Reiskornanlogie auf dem Schachbrett. (Natürlich sind nicht 2m "neu" enstanden aber Bank A und Bank B arbeiten halt mit ihren jeweiligen 1m)
Hier liegt das Problem, das Volumen hat sich aufgebläht ohne die entsprechenden Sicherheiten oder eigen Kapital, das war durch die imho geänderten Bilanzierungensmöglichkeiten aus den 90zigern möglich.
Und wie gesagt die Risikoabschätzung wird schwierig, teilweise unmöglich nicht nur bei so gebündelten Krediten sondern auch durch die vielen verschiedenen anderen Produkte. Ende vom Lied niemand hat mehr nen Durchblick.
 
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Hier liegt sein Fehlschluss.
Diese Kredite wären auch unter staatlicher Aufsicht zugelassen worden. Die Staatsbanken hängen doch genauso in dem Schlamassel wie die privaten Banken.
Eine staatliche Regulieren hätte also genau garnichts gebracht - außer sinnlosem Overhead und wahrscheinlich noch viel mehr Inkompetenz.

Aber diese Art staatlicher Regulierung gibt es atm doch nirgendwo, auch nicht bei staatlichen Banken, oder? Ich sehe das Argument hier also gar nicht. Einen Unterschied gibt es in dem Falle nicht zwischen staatlichen und privaten Banken.
Eine Regulierung hätte hier einfach ein Weiterverkaufen dieser faulen Kredite verhindert.
 

Didier

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So einfach ist das mit der Regulierung nicht.

Weiterverkaufen von guten Krediten schafft Werte. Der Wirtschaftsaufschwung der letzten 5 Jahre war ganz klar auch von den preiswerten Krediten getragen, diese kann es aber nur so preiswert geben solange sie handelbar bleiben.

Weiterverkauf von schlechten Krediten birgt natürlich Risiken. Die Frage ist nur, wer ist in der Lage diese zu unterscheiden? Mit viel Glück vielleicht der Verkäufer, vor dieser Krise war aber selbst das nicht mehr der Fall; der Käufer offensichtlich nicht, sonst würde er sie nicht kaufen. Wie soll der Staat es also sein?

Sicherlich hätte man jeglichen Handel mit Krediten verbieten können, dann wären wir aber heute nicht so reich wie wir es sind... trotz der Finanzkrise und nicht nur knapp...
 
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Original geschrieben von Steelrat
Natürlich ist es kein Problem Kredite zu bündeln, das ganze hat aber den Schneeballeffekt. Bank A bündelt für 1m an Bank B die bündelt neu an Bank C, schon sind aus den ursprünglichen 1m, 2m geworden... wundersame Geldvermehrung oder nutz die Reiskornanlogie auf dem Schachbrett. (Natürlich sind nicht 2m "neu" enstanden aber Bank A und Bank B arbeiten halt mit ihren jeweiligen 1m)
Hier liegt das Problem, das Volumen hat sich aufgebläht ohne die entsprechenden Sicherheiten oder eigen Kapital, das war durch die imho geänderten Bilanzierungensmöglichkeiten aus den 90zigern möglich.
Und wie gesagt die Risikoabschätzung wird schwierig, teilweise unmöglich nicht nur bei so gebündelten Krediten sondern auch durch die vielen verschiedenen anderen Produkte. Ende vom Lied niemand hat mehr nen Durchblick.
Ich weiß nicht so recht, was das mit Geldvermehrung (du meinst schon Geldschöpfung , oder?) zu tun hat. Natürlich ist das die Aufgabe von Banken und natürlich stehen z.T. keine Echt-Werte hinter diesem Geld. Aber das ist schon seit sehr langer Zeit so und auch eine gewollte Aufgabe von Banken. Imho muss nicht für jeden 10euro-Schein 10 Euro an Wert in Form von Gold o.ä. irgendwo liegen. Das ist bei dem heutigen Kapitalvolumen auch eher unrealistisch.

Womit du allerdings völlig Recht hast, ist die Kontrollfunktion der Banken, die durch die Bündelung und den Weiterverkauf von Securities aller Art unterlaufen wird. Die Bank hat ja durch den Weiterverkauf keinen Anreiz mehr, den Schuldner zu kontrollieren (eine weitere der Hauptaufgaben von Banken). Je häufiger die Kredite gebündelt, weiterverkauft, neugebündelt usw. werden, umso stärker ist dieses Problem natürlich. Zum Schluss liegen tatsächlich überall Kredite in den Bilanzen, aber keiner weiß mehr, woher die eigentlich kommen... (€: siehe Post von Didier)

Allerdings verstehe ich nicht so ganz, was das mit der Geldschöpfung von Banken zu tun hat. Ich würde mich aber freuen, wenn du einen Link dafür hast. Oder es mir erklären kannst. Auch von den Bilanzierungs-Änderungen habe ich noch nicht gehört...


@ticor: Imho setzt Megavolt hier an der falschen Stelle an. Es macht schon Sinn, wenn Kredite weiterverkauft werden (können), auch wenn sie relativ "schlecht" sind (wir sprechen hier im Übrigen über Ausfallwahrscheinlichkeiten im unteren einstelligen Prozentbereich). Grund: Diversifikation. Eine Regulierung dieser Möglichkeit würde zu einer unglaublichen Ineffizienz führen (€: siehe auch Post von Didier :ugly: ). Natürlich muss trotzdem sichergestellt bleiben, dass das Risiko der Kredite weiterhin klar bleibt. Und die Kontrollfunktion der Bank/des Hypothekenfinanzierers muss weiterhin sichergestellt bleiben. Wie ich oben schon schrieb, ist imho nur der Witz, dass der Staat ja gerade in diesem Bereich durch die Vormachtsstellung im Hypothekenfinanzierungsbereich die Möglichkeiten gehabt hätte, obigen Funktionen nachzugehen. Das wurde aber gerade _nicht_ gemacht. Stattdessen waren es - meiner Meinung nach - gerade die staatlich geförderten Hypothekenfinanzierer, die schlechte Kredite übernommen haben/übernehmen mussten und diese unter gutem Rating weiterverkauften, da sie - durch den Staat abgesichert - von den Ratingagenturen immer super Ratings bekamen. Ich mein - wo soll eine staatliche Regulierung denn einsetzen, wenn nicht da, wo sie eigentlich schon bestehen könnte/müsste.

Ob - und das ist jetzt wieder eine andere Frage - das bei Privatbanken besser gewesen wäre, sei dahingestellt. Das soll auch keine Argumentation gegen jegliche staatlichen Eingriffe sein. Staatliche Eingriffe an den richtigen Stellen sind einfach sinnvoll. Das verkennen die "Freier Markt"-Schreier aus Gründen, auf die ich hier nicht weiter eingehen will. Fakt ist aber, dass das Problem der Finanzkrise zu vielschichtig ist, um hier entweder den bösen Staat oder die bösen kapitalistischen Banker dafür verantwortlich zu machen. Regulierungsnotwendigkeiten daraus ableiten zu wollen ist ebenso kurzsichtig (und populistisch) wie dem Staat jegliche Eingriffsmöglichkeiten zu entsagen.
 
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Die Infos zu den Änderungen der Bilanzierung bzw. der Möglichkeit Kredite "zu verkaufen" aus den 90zigern stammt aus einem langen Spiegel Artikel der wiederum mit einem Artikel aus dem Manager-Magazin verlinkt war. Find ihn aber grad nicht.
Edit: Ich mein es waren diese beiden Artikel
Spiegel Artikel
und der hier
Manager Magazin
aber in dem ganzen Wirrwar bin ich mir nicht mehr sicher, kann auch sein das es nen Spiegel Artikel aus deren "History Serie" war

Was die Geldschöpfung angeht hast du mich missverstanden, ich kann mich da auch nicht perfekt ausdrücken da ich nur Maschbau studiert habe und nur 2 Semester VWL gehört habe ;).

Ich sehe das Problem darin, das Bank A 1m an Kredite vergibt, Bank A hat diese Kredite mit Eigenkapitel gedeckt, hieß vor den 90zigern Bank A konnte nur eine betimmte Summe X an Krediten vergeben gekoppelt an das Eigenkapital. Durch die Änderung in den 90zigern kann Bank A nun ihre Kredite weiterverkaufen damit bekommt sie ein sehr viel größeres Geschäftsvolumen als ihr Eigenkapital erlaubt.
Nun kauft Bank B diese Kredite, verkauft an Bank C etc und alle spielen das gleiche Spiel, das nen ich Schneeballeffekt und künstlich aufgeblähtes Volumen, so werden aus ursprünglich 1m Kredit der auch gedeckt war, Xm die nicht mehr gedeckt sind.

Oder anders gesagt, die Banken haben ein Tool gefunden auf Geld was sie eigentlich nicht mehr haben weiteres frisches Geld zu bekommen. Im Prinzip gehen die Banken mit anderen Banken damit Wetten ein und sagen das ihre Kredite nicht platzen und zurückgezahlt werden.
 
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Original geschrieben von Kuma

Nen Haus kaufen?

Und wenn man deine Logik und die von peter silie zusammen fasst dann sind also alle Leute an der Finanzkrise schuld, die ihr Geld nicht unterm Kopfkissen haben?

naja, die leute, die ihr geld subprime investiert haben sind natürlich mit schuld. da die ganzen fonds ziemlich stark zusammenhängen, trägt so ziemlich jeder anleger eine kleine mitschuld am desaster. du suchst einen produkt mit maximaler rendite bei xy sicherheit oder umgekehrt. du suchst das beste produkt, was es wirklich GENAU tut, weiß aber aber niemand. (mal abgekürzt. auf wunsch gerne eine genauere erläuterung.)
 

Jesus0815

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Original geschrieben von Clawg
Nein, diese Leute nehmen sich einfach die Definition des Wortes "frei" zu Herzen :D

Eben diese Freiheit die sich eine Minorität geleistet hat, schränkt jetzt die Freiheit der Majorität ein, lieber Clawg.
 

Jesus0815

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Ihm ist offensichtlich nicht bewusst das Politiker sich andernfalls von anderen Interessensgruppen bezahlen lassen müssten, und so ihr Amt ad absurdum führen würden.
 
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Original geschrieben von TE)Kain
Ihm ist offensichtlich nicht bewusst das Politiker sich andernfalls von anderen Interessensgruppen bezahlen lassen müssten, und so ihr Amt ad absurdum führen würden.

tjo
natürlich wärs schön wenns trotz gehalt nicht trotzdem so wäre ^^
 

shaoling

Guest
Original geschrieben von ReF2
@ Shao, Hitman: Seid ihr mit dieser Bestandsaufnahme seitens mamamia einverstanden oder redet er eurer Meinung nach Stuss? Falls Ihr ihm widerspricht, bitte ich Euch um ne klare Gegendarstellung. Würde mich interessieren, thx.
Nein, ich bin ganz und gar nicht einverstanden.

Ich weiß, dass einiges schon genannt wurde, werd jetzt aber nicht alle anderen Posts nochmal durchlesen, nur um Redundanz zu vermeiden.


Ich habe ein massives Problem mit mamias Hauptargument:
In der Folge haben Banken diese Finanzprodukte (die faulen Kredite) gekauft, blieben auf den Dingern sitzen und die Banken liehen sich untereinander kein Geld mehr (Kreditklemme). Das war doch das eigendliche Problem.
Warum?

Wodurch wird hier bitte bestimmt, was das "eigentliche" Problem ist?
Wenn der Staat durch irreale Geldpolitik eine Blase erzeugt, ist das ok, aber er soll dann auch dafür sorgen, dass sie an den "richtigen Orten" verbleibt?
Und wer soll diese Orte dann bestimmten, wieder der Staat?

Für mich ist das eher ein klassisches Beispiel des Ölflecktheorems: Ein staatlicher Eingriff zieht den anderen nach sich.
Würde der Staat perfekt(er als die Marktteilnehmer) arbeiten, könnte das vielleicht sogar funktionieren. Aber er arbeitet nicht perfekt. Er wird von Menschen gelenkt, die Fehler machen und staatliche Fehler kosten die Allgemeinheit mehr als private Fehler.
Darum sind derart machtvolle Instrumente eben nicht in die Hände des Staates zu legen.


Zu den Rating-Agenturen noch:
Ich sehe, ehrlich gesagt, nicht, wo dieses Argument sticht. Jedem ist klar oder sollte klar sein, von wem eine Rating-Agentur bezahlt wird und welche Interessen damit verbunden sind. Niemand ist gezwungen, diese Beurteilungen unhinterfragt zu verwenden.
Hier wird doch wieder die Illusion kreiert, als könne der Staat hier für irgendeine Objektivität sorgen, die aber gar nicht gegeben sein kann. Welche Bewertung der Realität sich als richtig erweist, kann höchstens die Zeit entscheiden. Und um Korruption zu verhindern, sind Vielfalt und Dezentralisierung eher die Mittel der Wahl als das ganze unter irgendeine staatliche Aufsicht zu stellen.

Hier wurde auch richtigerweise schon angesprochen, dass es sich gar nicht um reine Marktkräfte gehandelt hat, weil der Staat durch Gesetze und staatliche Einrichtungen (Hypothekenbanken) massiv eingemischt hat und das übrigens nicht ausversehen, sondern sehr bewusst.
Man wollte mit voller Absicht Menschen zu privatem Wohneigentum verhelfen, die es sich eigentlich nicht leisten konnten. Über die Konsequenzen wird man sich teilweise keine allzu großen Gedanken gemacht haben. Aber ohne diese staatlichen Anreize wäre die Blase niemals entstanden.
Dass sie dann aufgebläht wurde, weil natürlich alle Marktteilnehmer noch mehr Luft reinpusten, wenn sie merken, dass da hohe Renditen erzielt werden können, ist ganz natürlich und dem Markt nicht anzulasten.
Wenn ich mit staatlichem Gütesiegel schlechte Ware verkaufe, die weggeht wie warme Semmeln und sich über Weiterverkäufe bald überall findet und gewaltige Schäden anrichtet, dann ist der Fehler wohl auch, dass der Staat sich überhaupt eingemischt hat und nicht, dass er anschließend vergessen hat, die Verbreitung dieser Waren einzuschränken.


Kurz noch zum Geldsystem: Es ist prinzipiell nichts gegen Kredithandel oder auch fiat money einzuwenden. Wenn es für Liquidität erforderlich ist, sollte es jedem freistehen, ungedecktes Geld zu verwenden, allerdings mit dem Risiko, dass es irgendwann nur noch Klopapier oder Datenmüll ist.
Das Problem entsteht, wenn dieser Prozess zentralisiert vom Staat betrieben oder unterstützt wird, weil dadurch die Selbstheilungskräfte des Marktes von vornherein gelähmt werden.
Ich behaupte, dass auf einem flexiblen Markt eine Finanzblase ohne reellen Gegenwert keinen langen Bestand haben kann - nicht so lange, dass sie für die Gesamtwirtschaft bedrohlich wird.

Und diese Behauptung müsste man schlüssig widerlegen, um ein starkes Argument für staatliche Intervention zu haben - deren überragende Vorteile dann auch noch zu erörtern wären.

An diesem Punkt lauft auch Outsiders Kritik gegen die Wand: Wenn wir von einer ethischen Position ausgehen - und das sollten wir immer, wenn es sich um Zwangsmaßnahmen handelt -, dann ist ganz einfach im Zweifel für die Freiheit und gegen den Zwang zu entscheiden.
Es muss hinreichende Gründe dafür geben, dass ein staatlicher Eingriff erforderlich ist, nicht dafür, dass er unangebracht ist. Denn unangebracht ist a priori erstmal jede Zwangshandlung gegen einen anderen - wer diesen ethischen Grundkonsens bestreitet, sollte wiederum mit guten Gründen aufwarten.
Wenn das ganze Problem aber in höchstem Maße spekulativ ist, wundere ich mich doch, dass man das als Argument für staatliche Eingriffe verkauft. Warum soll der Staat bei einem derart komplexen Problem plötzlich die bessere Lösung sein?
Vernünftiger ist es doch wohl, den Dingen ihren freien Lauf zu lassen, wann immer wir nicht mit einiger Sicherheit sagen können, dass Zwangsanmaßung überhaupt etwas Gutes bewirkt.
 
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@Shao, du wirst grad fubar von der Realität eingeholt. Das festhalten an den Glauben der freien "zügellosen" Marktwirtschaft ohne Rahmen gebende internationale Regeln ist leider durch die Wirklichkeit wiederlegt.
Da spielt es keine Rolle mehr ob die US Regierung oder die Banken die Immobilien Blase gestartet oder verursacht und die Markteilnehmern nur aufgesprungen sind.
Die Wurzel des Unheils ist die Möglichkeit gewesen auf gegebene Kredite sich neue Kredite zu holen und damit die Kapitaldeckung zu umgehen. Sprich die Banken haben ihr Geschäftsvolumen über alle Maßen aufgebläht. Dies wurde den Banken auch erst durch die anglo/amerikanische Politik ermöglicht.

Ich denke die einzige Option wird sein wieder streng auf Kapitaldeckung mit Eigenkapital zu achten.
 

shaoling

Guest
Original geschrieben von Steelrat
Die Wurzel des Unheils ist die Möglichkeit gewesen auf gegebene Kredite sich neue Kredite zu holen und damit die Kapitaldeckung zu umgehen. Sprich die Banken haben ihr Geschäftsvolumen über alle Maßen aufgebläht. Dies wurde den Banken auch erst durch die anglo/amerikanische Politik ermöglicht.
Richtig, ohne Politik hätten sie so etwas nicht gekonnt.

Ich sehe das Pro-Staat-statt-Marktwirschaft-Argument nicht. :ugly:
 

voelkerballtier

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Original geschrieben von sHaO-LiNg
Richtig, ohne Politik hätten sie so etwas nicht gekonnt.
auf die gefahr hin mich jetzt durch dumme fragen lächerlich zu machen:
warum nicht?
 

shaoling

Guest
Ganz stark vereinfacht gesagt: Eine Bank kann soviel Geld ohne realen Wert ausgeben, wie sie will, aber nur der Staat kann die Menschen zwingen, dieses Geld anzunehmen.
 

voelkerballtier

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wie soll ich mir das vorstellen? der staat hat leute gezwungen, kredite aufzunehmen?
 

shaoling

Guest
Nö, aber du kannst dir ja mal überlegen, welche Anreize nötig sind, damit eine real völlig kreditunwürdige Person trotzdem einen Kredit erhält - und sich das für den Kreditgeber auch noch rechnet, wenigstens eine gewisse Zeit lang.
 
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