Original geschrieben von JustSkilled
Medizin ist eine Naturwissenschaft bzw. eine Verbindung dieser, sorry.
Das sind jetzt zwei verschiedene Dinge, die du da genannt hast. Ich möchte mal den ersten Teil kommentieren.
Wenn Medizin eine (Natur) Wissenschaft ist, dann aber in nur sehr speziellen Bereichen der medizinischen Forschung (deren Großteil ja wohl eher die Humanbiologen übernehmen, oder?). Die Arbeit eines normalen Arztes ist - ich hoffe, das siehst du ein - kein wissenschaftliches Arbeiten. [Ist ja nicht schlimm, siehe unten.]
In der Doktorarbeit muss man als Medizinstudent sicherlich (hoffentlich) wissenschaftlich Arbeiten, aber dennoch ersetzt das kein wissenschaftliches Studium und ist nichts gegen eine Doktorarbeit aus einer echten Naturwissenschaft.
Ich verstehe die Medizin daher als sowas wie die
Ingenieurwissenschaft der Humanbiologie.
Ingenieure kombinieren auch (nur) die Anwendungen der Naturwissenschaften, wenden also die nat.-wiss. Erkenntnisse an, arbeiten im Grunde aber nicht wissenschaftlich (machen also keine Grundlagenforschung).
Versteh mich nicht falsch, keine echte Wissenschaft zu sein schmälert den Bedeutung des Arztes nicht im Geringsten! Es ist einfach mal überhaupt nicht notwendig, als Arzt gleichzeitig Wissenschaftler zu sein. Auf Knopfdruck Diagnosen und Therapiemöglichkeiten zu liefern, fordert sicherlich einiges an Gehirnschmalz und chirurgische Eingriffe unendlich viel Geschick.
*edit: Der Stolperstein in deinem Zitat von Wiki ist das Wort "evidenzbasiert". Denn so fehlt der für die Wissenschaft so wichtige Teil der Theoriebildung.