Wir könnten ja 10 km/h als Tempolimit auf Autobahnen (oder überall) einführen. Würdest du sagen, dass das keinen Einfluss auf die Unfalltoten hätte? Man muss sich doch nur überlegen wie Unfälle so passieren können, dass unter Garantie ceteris paribus eine Senkung der maximalen Geschwindigkeit auf Autobahnen in irgendeinem Zeitraum die Zahl der Toten mindestens um eins reduzieren würde.
Interessanter ist aber die Frage wie häufig stark überhöhtes Tempo denn zu Unfällen führt. Wie entstehen denn die meisten Unfälle? Gibt es dazu eine Übersicht? Würde man z.B. durch ein Tempolimit die Zahl der Unfalltoten von 1000 auf 995 reduzieren wäre das ggf. irrelevant gegenüber der Freiheit.
wer für ein tempolimit plädiert und über die sicherheit kommt, der argumentiert effektiv für eine abschaffung des privatverkehrs. oder tempolimit von 10 km/h. denn sind 2,7 verkehrstote pro 100k einwohner pro jahr in norwegen etwa akzeptabler als die 4,1 in deutschland? wer garantiert dafür, dass die zahl sich richtung norwegen entwickelt, wenn das tempolimit 130 beträgt wie in norwegen und sich nicht richtung frankreich verschlimmert, wo das tempolimit ebenfalls 130 beträgt?
die prämisse, dass geringere geschwindigkeit automatisch zu weniger toten führt, teile ich ganz und gar nicht. das ist empirisch widerlegt, da braucht man sich nur im europäischen ausland umzuschauen, in denen sonst gleiche umstände herrschen.
Nichts. Das war nicht der Punkt.
ok. warum hast du landstraßen erwähnt? habe ich irgendwo für unbegrenzte höchstgeschwindigkeit innerorts/außerorts plädiert? macht es mich zu einem heuchler, wenn ich es nicht tue? kann ich nicht anerkennen, dass 500 km/h im verkehrsberuhigten bereich keine gute idee ist, auf der autobahn hingegen schon?
Kein Faktor erklärt dieses Phänomen "alleine", du Vogel. Diese Aussage ist so bescheuert, dass man sie fast nur als Trollerei auslegen könnte, wenn man dich nicht kennen würde. Endogenität bedeutet in diesem Fall, dass die Verkehrsregeln eben nicht unabhängig zu allen Faktoren sind. Jeder sinnvolle Vergleich kontrolliert Störvariablen wie diese. Hey, in der Stadt ist überall Tempolimit und dort gibt es kaum Verkehrstote, offensichtlich bringt Tempolimit doch etwas!
ok, dann nenne mehr faktoren, die erklären, warum der vergleich zwischen deutschland, irland, frankreich, finnland etc. unfair ist, weil deutschland in allen belangen einfach haushoch überlegen ist.
und wenn der zustand deutscher straßen und was auch immer du noch nennen wirst, so ausgezeichnet ist, wie sieht es dann mit einem vergleich zwischen z.b. niederlande und belgien aus? benachbarte kleine länder mit tempolimit wie du sie forderst, eines schlechter als deutschland im hinblick auf verkehrstote/100k einwohner, eines besser. erklärung?
Hier übrigens eine gute Geschichte des Tempolimits in Deutschland. Siehe da, bei einem 1:1 Vergleich innerhalb eines Landes gab es schon immer den erwarteten Effekt:
https://www.zeit.de/2022/13/tempolimit-autobahn-oelkrise-ukraine
bezahlschranke und tldr
https://www.zeit.de/2022/13/tempolimit-autobahn-oelkrise-ukraine
Island hat aber quasi keine Einwohner und Finnland ist nahezu exakt gleich mit Deutschland und von den Einwohnern her kleiner als Schweden, d.h. gewichtet haben diese Länder einen geringeren Durchschnitt. Also: Fahren bei Kälte eindeutig weniger gefährlich, erwiesen.
deswegen habe ich nie mit absoluten zahlen argumentiert, sondern mit einwohnern pro 100k pro jahr, du vogel.
ich sehe den punkt, dass ein dichter bevölkertes land und eine mehr befahrene autobahn zu mehr toten führt als eine leere. das macht den vergleich schwer. und dennoch steht deutschland relativ besser da als viele kleinere europäische länder mit tempolimit.
ich habe übrigens beim herumgooglen eine statistik auf statista gefunden, die verkehrstote pro 1000 km autobahnstrecke misst. diese randomness hat mich zum schmunzeln gebracht.