Erben eine Bürde?

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Mit höhere Erbschaftssteuer hätte der Staat aber auch mehr Geld für die Pflege aller Bürger. Auch für die Familien, wo gar kein Erbe dafür zur Verfügung steht.
 
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Nimms mir nicht übel, aber ich seh nicht richtig, was Pflege und Erben hier miteinander zu tun haben. Es gibt viele Erben, die niemals pflegen und umgekehrt viele Pflegende, die niemals erben. Da irgendeine Verbindung zu konstruieren, wäre absolut inadäquat.

Grundsätzlich finde ich, dass Angehörige weder Ausbildungskosten der Kinder noch Pflegekosten im Alter tragen sollten. Das scheint den Fall hier aber nicht zu treffen, denn wenn ich es jetzt richtig verstehe, hatte eure Mutter ja durchaus ein Haus, das sie hätte liquidieren können, um den Heimplatz zu zahlen. Ihr habt das letztlich vorgeschossen in der Erwartung, dann das Haus zu erben?
Ich verstehe, dass einen sowas persönlich trifft. Aber aus Sicht der Allgemeinheit muss ich schon sagen: Man kann sich ein Eigenheim leisten oder auch eine private Pflegeversicherung, die dann im Alter die Kosten abdeckt. Ersteres zu tun und letzteres zu lassen, dann aber von der Allgemeinheit zu verlangen, dass sie diese Entscheidung auf diese oder jene Art bezuschusst, ist imo nicht in Ordnung.
Dann muss man halt die Kosten für die gesetzliche Pflegeversicherung massiv erhöhen, damit sie die Pflege in jedem Fall abdeckt.
 
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Nimms mir nicht übel, aber ich seh nicht richtig, was Pflege und Erben hier miteinander zu tun haben. Es gibt viele Erben, die niemals pflegen und umgekehrt viele Pflegende, die niemals erben. Da irgendeine Verbindung zu konstruieren, wäre absolut inadäquat.

Grundsätzlich finde ich, dass Angehörige weder Ausbildungskosten der Kinder noch Pflegekosten im Alter tragen sollten. Das scheint den Fall hier aber nicht zu treffen, denn wenn ich es jetzt richtig verstehe, hatte eure Mutter ja durchaus ein Haus, das sie hätte liquidieren können, um den Heimplatz zu zahlen. Ihr habt das letztlich vorgeschossen in der Erwartung, dann das Haus zu erben?
Ich verstehe, dass einen sowas persönlich trifft. Aber aus Sicht der Allgemeinheit muss ich schon sagen: Man kann sich ein Eigenheim leisten oder auch eine private Pflegeversicherung, die dann im Alter die Kosten abdeckt. Ersteres zu tun und letzteres zu lassen, dann aber von der Allgemeinheit zu verlangen, dass sie diese Entscheidung auf diese oder jene Art bezuschusst, ist imo nicht in Ordnung.
Dann muss man halt die Kosten für die gesetzliche Pflegeversicherung massiv erhöhen, damit sie die Pflege in jedem Fall abdeckt.
Das Haus hätte die Pflege aber vielleicht nicht gedeckt. Ich hätte natürlich auch versucht für meine Mutter da zu sein, wenn das Haus nicht dagewesen wäre, aber ohne wäre sie ein Sozialfall geworden. Klar kann man sich eine egalitärere Gesellschaft wünschen, aber im Moment zahle ich nur für jeden Pups Steuern und werde dann allein gelassen. Ich kann verstehen, wenn Leute aus der Mittelschicht dann dem Staat den Rücken zukehren.

Natürlich kann man sagen das viele nichts erben und manche extrem viel, aber der Wunsch meiner Eltern war das wir das Haus kriegen. Man hätte auch einfach vor Renteneintritt das ganze mit Notar regeln können wie die Superreichen, die nichts zahlen. Ein Elternhaus ist nicht nur dessen Gegenwert.
 
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Fände durchaus OK, wenn Pflegeleistung mit höherem Freibetrag kompensiert wird.

Im konkreten Fall hätte das aber keinen Unterschied gemacht, wenn ich recht verstehe:
Im Fall der Erbe von Eltern gibt es ohnehin hohe Freibeträge, und beim Tod des Bruders würde die Pflege ja keine Rolle spielen.

Sehe jetzt insgesamt aber v.a. nicht, wieso das grundsätzlich gegen Erbschaftsteuer mit Freibeträgen sprechen sollte, oder habe ich da einen Denkfehler?

Die Krux ist doch, dass gerade hohe Erben (also wir reden über Millionen-Milliarden) oft wenig oder gar nicht belastet werden wegen der Ausnahmeregelungen etc.

Als Mittelschicht würdest du von der Besteuerung dieser Erbschaften profitieren, weil man dafür eben andere Steuern & Abgaben reduzieren könnte.
 
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CSU will die ohnehin schon übermäßig privilegierten Hauserben noch besser stellen:
 
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Wenn der Erbe oder die Beschenkte das Haus oder die Wohnung nicht innerhalb der nächsten zehn Jahre verkauft, sondern selbst einzieht oder vermietet, soll er oder sie dafür keine Erbschaft- oder Schenkungsteuer zahlen.

Rofl, nicht nur bei eigener Nutzung zum Wohnen, sondern sogar bei Vermietung. Sorry, genauer: selbst vermietet. Klar, diese Leistung muss unterstützt werden.

Möchte gerne von der Lohnsteuer befreit werden, weil ich mein Geld selbst ausgebe.
 

Celetuiw

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Reine Neiddebatte. Wenn ihr mal son schönen Kasten Betongold erbt seit ihr doch die ersten die Vater Staat keinen verfuselten Cent aus eurer Hosentasche abdrücken wollt. :p
 
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Reine Neiddebatte. Wenn ihr mal son schönen Kasten Betongold erbt seit ihr doch die ersten die Vater Staat keinen verfuselten Cent aus eurer Hosentasche abdrücken wollt. :p
Natürlich. Jeder, der nicht zu meiner Klasse gehört, ist der Klassenfeind. So einfach ist das.
 
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Reine Neiddebatte. Wenn ihr mal son schönen Kasten Betongold erbt seit ihr doch die ersten die Vater Staat keinen verfuselten Cent aus eurer Hosentasche abdrücken wollt. :p
Ich habe Verständnis für jeden, der möglichst wenig Steuern zahlen will.

Ich habe kein Verständnis dafür, dass eine Partei so offensichtlichen Quatsch fordert, der nur wenigen etwas bringt & das als letztlich "gut für den normalen Bürger" vermarktet.

Das ist manipuliativ und wird idealerweise vom Wähler abgestraft.
 

Gustavo

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Ich habe Verständnis für jeden, der möglichst wenig Steuern zahlen will.

Ich habe kein Verständnis dafür, dass eine Partei so offensichtlichen Quatsch fordert, der nur wenigen etwas bringt & das als letztlich "gut für den normalen Bürger" vermarktet.

Das ist manipuliativ und wird idealerweise vom Wähler abgestraft.

Na ja, ob es "gut für den normalen Bürger" ist sei mal dahingestellt, aber möglicherweise ist es schon gut für den durchschnittlichen CSU-Wähler ob der doch sehr hohen Immobilienpreise in Bayern. Aber das ist ja generell die Masche der CSU: Trittbrettfahrer auf Kosten der restlichen Bevölkerung. Warte schon sehnsüchtig auf den nächsten CSU-Verkehrsminister.
 

Celetuiw

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Das ist manipuliativ und wird idealerweise vom Wähler abgestraft.
Deswegen dann btw nicht Afd. Nur zur Klarstellung, mein o.g. Spruch ist reines Getrolle, ich bin eigtl. deiner Menung. Ich würd nur gerne darauf hinweisen, weils hier passt, dass die blaunen in Sachen Besteuerung von Reichen und Erbschaften eher so die FDP auf Crack sind. Ich finde das geht in der ganzen aufgeheizten Debatte um die Partei oft unter, dass sie eigentlich keine Partei "des kleinen Mannes" ist wenn man sich die Forderungen beguckt in Sachen Erben, Steuern, Sozialstaat.
 

Gustavo

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Ich mag ja wie gesagt die FAZ eigentlich gerne, aber bei dem Thema "wie kann man den durchschnittlichen FAZ-Leser (tendenziell eher Immobilienbesitzer) bevorzugen?" ist ihr tatsächlich nichts zu dumm. Hier wird moniert, die Erbschaftssteuer auf das Einfamilienhaus zwischen Eheleuten würde Wohnraum verknappen, weil die armen alten Witwen natürlich nicht die Erbschaftssteuer zahlen können/wollen, die für ein Haus von ihrem Ehemann anfällt. Immerhin ist der Artikel so ehrlich, die Freibeträge (€500.000 als Ehepartner generell und dann nochmal €256.000 "besonderer Versorgungsfreibetrag") zu erwähnen. Sonst kommt er allerdings gänzlich ohne Zahlen aus, denn sonst würde es wohl schwer werden um das Fakt herumzureden, dass
a. Die meisten Häuser, auch in Städten, überhaupt nicht genug wert sind als dass irgendeine Erbschaftssteuer anfällt
b. Häufig gehört das Haus den Eheleuten gemeinsam, d.h. die Frau erbt die Hälfte des Hauses und nicht das gesamte Haus (was, wie später im Artikel erwähnt, auch durch eine Schenkung, die jederzeit ohne jede Steuerlast erfolgen kann, erreicht werden kann)
c. Selbst bei einem großen Haus in einer begehrten Großstadt (rechnen wir mit eine Million Euro) das einem Partner alleine gehört würde ohne jegliche Ausnutzung de "besonderen Versorgungsfreibetrags" die Erbschaftssteuer auf 5,5% des Immobilienwertes taxiert, d.h. €55.000. In Anbetracht der Tatsache, dass es eher selten vorkommt, dass Menschen in einem Haus wohnen, das eine Million Euro wert ist, aber sonst kein nennenswertes Vermögen vorhanden ist, ist der Ehepartner extrem gut abgesichert
d. Gerade in Großstädten sind selbstgenutzte Einfamilienhäuser eine eher seltene Wohnform im Vergleich

Wer ernsthaft glaubt, alte Witwen würden in Deutschland nicht aus ihren zu großen Familienhäusern in Freising ausziehen, weil sie sich leider die Erbschaftssteuer nicht leisten wollen, muss schon "Redakteur im Ressort „Wert“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" sein. :rolleyes:
 
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Plus: Umgekehrte Hypothek. Man kommt auch ohne Vermögen ganz easy an viel mehr an 10% des Hauswertes in Cash. Sogar so, dass man es nie zurück zahlen muss.

Ergo ist die Sorge dann doch wieder nur die des nachgelagerten Erben - wie immer beim "poor widow bogey", der auch gerne gegen Bodenwertsteuer herausgekramt wird.
 
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