Erben eine Bürde?

Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
4.852
Reaktionen
1.169
Mal wieder Erbschaftssteuer: Heute sind Millionenerben von Mietshäusern in bester Innenstadtlage die Leidtragenden. Und kann bitte mal einer an die Mieter denken! :eek3:
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
5.615
Reaktionen
1.786
Mal wieder Erbschaftssteuer: Heute sind Millionenerben von Mietshäusern in bester Innenstadtlage die Leidtragenden. Und kann bitte mal einer an die Mieter denken! :eek3:

Lol. Ich habe mal kurz nachgerechnet, was die Immobilie (zur Hälfte) ungefähr wert sein muss, damit die Tochter alleine auf "über eine Million Erbschaftssteuer" kommt: 6,5 Millionen Euro. Ist schon eine Zumutung, darauf einen effektiven Steuersatz von 16% zahlen zu müssen. Insbesondere wenn man bedenkt, wie viel Leistung die Frau und ihre Tochter in das Haus gesteckt haben müssen, wenn es vor 12 Jahren nur 400.000 Erbschaftssteuer (für beide Haushälften) wert war. :rolleyes:
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.345
Reaktionen
1.344
Ort
Hamburg
Ich find übrigens diese Aussage, dass im Zweifel verkauft werden muss absolut zu kurz gedacht. Banken geben mit der Sicherheit einer Immobilie ohne Probleme ein Darlehen. Je nach Restschuld sollte sich die Belastung in Grenzen halten und man wohnt dann ohnehin mietfrei. Wenn die Wohnung vermietet ist, ist die Zinslast von der Steuer absetzbar.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
Mitglied seit
22.03.2004
Beiträge
5.615
Reaktionen
1.786
Ich find übrigens diese Aussage, dass im Zweifel verkauft werden muss absolut zu kurz gedacht. Banken geben mit der Sicherheit einer Immobilie ohne Probleme ein Darlehen. Je nach Restschuld sollte sich die Belastung in Grenzen halten und man wohnt dann ohnehin mietfrei. Wenn die Wohnung vermietet ist, ist die Zinslast von der Steuer absetzbar.

Die Geschichte ist auf alle Arten lächerlich, ergibt aber nicht mal rechnerisch Sinn: Die Tochter müsse "mindestens" zwei Wohnungen verkaufen. Gehen wir mal davon aus, dass ihre Mutter jetzt nicht gerade in der schäbigsten der Wohnungen wohnt, dann würde sie alleine mit dem Verkauf dieser Wohnung ihre Erbschaftssteuerlast sehr nah an die Gefilde bringen, die ihre Mutter zur Hälfte vor zehn Jahren tragen musste. Da die Mutter zu dem Zeitpunkt laut Artikel bereits 67 gewesen sein muss, kann man wohl davon ausgehen, dass das ohne große zusätzliche Einnahmen passiert sein dürfte, wenn sie dafür einen Kredit aufnimmt. Insofern kann ihre Tochter wohl genau dasselbe machen wie sie, ohne dass dadurch bereits irgendein Mieter zu Schaden käme. Der Artikel ist pure Propaganda.
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
4.852
Reaktionen
1.169
Mal von alledem abgesehen: Wenn es wirklich um die Mieter ginge, wäre die naheliegende politische Maßnahme den Mieterschutz bei Eigentümerwechsel zu stärken. Das würde dann auch nicht nur dem engeren Kreis derer nützen, wo dieser Wechsel durch Erbschaft zustande kommt. Das über Schonung für Erben zu erreichen ist imo schon im Ansatz abwegig. Ungefähr so, als würde man Käufer von Mietshäusern steuerlich begünstigen, um Mieter zu entlasten.
Je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr empört mich, dass so durchsichtige Propaganda auf Tagesschau.de verbreitet wird.
 
Zuletzt bearbeitet:

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.345
Reaktionen
1.344
Ort
Hamburg
Mal von alledem abgesehen: Wenn es wirklich um die Mieter ginge, wäre die naheliegende politische Maßnahme den Mieterschutz bei Eigentümerwechsel zu stärken.
Wäre imo nicht notwendig. Das Mietrecht in Deutschland ist in Teilen schon deutlich pro Mieter. Der Eigentümerwechsel ergibt sich ja nicht nur im Erbfall, sondern auch beim regulären Verkauf und da gibt es afaik schon eine 3 jährige Sperrfrist für Eigenbedarf.
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.531
Reaktionen
687
Verwegen wäre auch einfach nur bis zum Freibetrag zu schenken und zu hoffen, dass in zehn Jahren noch mal geht.
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
4.852
Reaktionen
1.169
Wäre imo nicht notwendig. Das Mietrecht in Deutschland ist in Teilen schon deutlich pro Mieter. Der Eigentümerwechsel ergibt sich ja nicht nur im Erbfall, sondern auch beim regulären Verkauf und da gibt es afaik schon eine 3 jährige Sperrfrist für Eigenbedarf.
Da ging es ja nicht um Eigenbedarfskündigungen, sondern um das "Raussanieren" von Mietern. Ist aber auch egal, weil ich (aus Mangel an Sachkenntnis) gar keine Position dazu habe, ob man da gesetzlich was machen sollte. Mein Punkt war: Wenn es einem um die "armen Mieter" geht, hilft man denen, indem man ihnen hilft, nicht indem man steinreichen Erben hilft.
 
Mitglied seit
16.08.2010
Beiträge
6.260
Reaktionen
1.129
Bei dem Wort "Wohneigentum" setzt bei manchen Deutschen einfach das Gehirn aus, das ist irgendwie ne heilige Kuh.
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.345
Reaktionen
1.344
Ort
Hamburg
Da ging es ja nicht um Eigenbedarfskündigungen, sondern um das "Raussanieren" von Mietern. Ist aber auch egal, weil ich (aus Mangel an Sachkenntnis) gar keine Position dazu habe, ob man da gesetzlich was machen sollte. Mein Punkt war: Wenn es einem um die "armen Mieter" geht, hilft man denen, indem man ihnen hilft, nicht indem man steinreichen Erben hilft.
Ah, dann hatte ich das anders verstanden und bei deinem Punkt gehe ich auch voll mit.
Dachte es ging dir jetzt explizit um das rauswerfen von Mietern durch Eigenbedarf, weil das oftmals als die größte "Gefahr" wahrgenommen wird.
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
4.852
Reaktionen
1.169
Eigenbedarfskündigungen finde ich relativ fair. Für die Mieter zwar oft blöd, aber wer ne Wohnung kauft, soll imo auch drin wohnen dürfen. Die Gerichte sind da afaik auch oft recht milde eingestellt.
Ein guter Freund von uns hat sich vor inzwischen drei Jahren ne Wohnung in Moabit gekauft und musste die Mieter rausklagen. Selbst da hat der Mieter aufgrund des angespannten Mietmarktes noch ne großzügige Mietverlängerung gewährt - und es geht hier um ein durchaus nicht unterprivilegiertes kinderlose Doppelverdienerpaar, er pikanterweise aktives CDU-Mitglied. :ugly:

Spricht mir aus der Seele der Artikel. Meiner Meinung nach ist das nicht mal zu scharf formumiert, wie der Autor schreibt, zu sagen die deutsche Verwaltung kapituliert schlicht vor den Aufgaben der Digitalisierung. Wird hier ja in der ganzen Absurdität ja noch mal schön gezeigt an Geckos Lieblingsthema Grundsteuerreform und spiegelt sich mir leider so im Arbeitsalltag.
Vielleicht sollte man sowas echt mit zivilem Ungehorsam verweigern. Kann eigentlich garnicht angehen, dass der Bürger der Verwaltung Daten recherchieren muss, die sie hat aber nicht sortiert kriegt.
Hatte vor Jahren mal den Fall, wo ne Behörde mir tatsächlich nen Brief geschrieben hat, dass ich doch bitte schön Nachweis xy einreichen möge, der bei einer anderen Abteilung derselben Behörde im selben Gebäude lag. :deliver:
 
Zuletzt bearbeitet:

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.345
Reaktionen
1.344
Ort
Hamburg
Eigenbedarfskündigungen finde ich relativ fair. Für die Mieter zwar oft blöd, aber wer ne Wohnung kauft, soll imo auch drin wohnen dürfen. Die Gerichte sind da afaik auch oft recht milde eingestellt.
Ja, aber bei Verkauf ist die aktuelle Situation bekannt und im Erbfall ist die "Dringlichkeit" nicht zwangsläufig gegeben. Die Sperrfrist reicht vollkommen und gibt Planungssicherheit für beide Parteien.
 
Mitglied seit
25.09.2014
Beiträge
4.852
Reaktionen
1.169
Die Sperrfrist gilt afaik nur bei Wohnraumumwandlung? In dem Fall gab es jedenfalls keine, sondern nur die gewöhnliche Kündigungsfrist von afair 6 Monaten. Es wurde aber fast ein Jahr gewährt. Dennoch waren die Mieter sich nicht zu schade ohne wesentlichen Grund die Kündigung anzufechten. Letztlich schlug das Gericht dann als Vergleich vor, dass selbst nach bereits fast zwei Jahren Rechtsstreit den Mietern nochmal eine Frist bis Jahresende eingeräumt werden sollte, bis sie raus sein müssen.
Das war unserem Freund bis dahin allerdings nicht unrecht, weil er aus seiner bis dahin recht teuren Wohnung zur neuen Lebensgefährtin gezogen war: seiner Anwältin in eben diesem Gerichtsverfahren - Baby ist auch schon unterwegs. :ugly: Das CDU-Pärchen hat sich zwischenzeitlich getrennt und wohl, wie ihr Anwalt durch die Blume mitteilte, tierisch über die Einrichtung gezofft.
Sometimes karma IS a bitch. :troll:
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.345
Reaktionen
1.344
Ort
Hamburg
Gilt in der Tat nur bei Umwandlung während der Mietzeit. Also in Zweifel doch die Klagewelle. :deliver:

€: noch was anderes:

Wundert mich ohnehin, das es erst so spät kommt. Die Einschränkung auf bestimmte Lebensmittel ist mMn sinnvoll, denn auch bei den bisherigen 7% gibt es durchaus fragwürdige Lebensmittel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitglied seit
19.09.2001
Beiträge
10.983
Reaktionen
2.105
Gilt in der Tat nur bei Umwandlung während der Mietzeit. Also in Zweifel doch die Klagewelle. :deliver:

€: noch was anderes:

Wundert mich ohnehin, das es erst so spät kommt. Die Einschränkung auf bestimmte Lebensmittel ist mMn sinnvoll, denn auch bei den bisherigen 7% gibt es durchaus fragwürdige Lebensmittel.
Tja, nur wie würde man das umsetzen, ohne dass die Preise gleichbleiben und die Differenz bei den Konzernen landet?
 

parats'

Tippspielmeister 2012, Tippspielmeister 2019
Mitglied seit
21.05.2003
Beiträge
19.345
Reaktionen
1.344
Ort
Hamburg
Gab es während Corona nicht schon eine Art Feldversuch bei der Absenkung auf 5% und kam am Ende nicht raus, dass die Reduktion fast komplett durchgereicht wurde? Ich habe gerade keine Zeit um das nochmal raus zu suchen, aber imo hatte es damals funktioniert.
 
Mitglied seit
05.01.2008
Beiträge
1.315
Reaktionen
148
Mal wieder Erbschaftssteuer: Heute sind Millionenerben von Mietshäusern in bester Innenstadtlage die Leidtragenden. Und kann bitte mal einer an die Mieter denken! :eek3:

Muss zugeben, solche Artikel triggern mich schon hart.
Da erben manche Leute ein Vermögen, welches ich mir auch als Gutverdiener kaum erarbeiten könnte, aber heulen über effektive Erbschaftssteuersätze zwischen 10-20%. Sollen lieber den Schicksal auf Knien danken.
Aber vielleicht vergleichen sie sich ja mit den Erbschaften >100.000.000€. Da liegt der Steuersatz bei ca. 1%.
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.531
Reaktionen
687
So rausgeteilt, lag flach die letzten Tage.


In der Zeit gab's auch einen Artikel, der es auch etwas komisch als Bürde verkauft. Aber sonst halt eher nur den Einzelfall beschreibt
 
Mitglied seit
15.09.2000
Beiträge
1.402
Reaktionen
259
Schweizer Lösung ist die beste. Erbschaftssteuer weg und dafür ne jährliche progressive Vermögenssteuer, oberhalb von nem Freibetrag.

Keine unnötig hohen Einmalbelastungen, sondern wird kontinuierlich abgezogen. Ist fairer, da es nicht drauf ankommt, wer wie in welcher Reihenfolge stirb und es kann auch nicht mit Schenkungen, Erbverzicht, etc. gegamed werden.
 
Mitglied seit
21.08.2010
Beiträge
7.583
Reaktionen
836
klingt auf jeden Fall interessant.

Aus der Sicht eines Menschen der leider schon zwei Mal erben musste kann ich sagen: Erben ist scheiße, stresst nur, macht Aufwand und schlechte Laune. Egal ob mit oder ohne Testament sind am Schluss immer alle beleidigt weil sie sich nicht ausreichend wahrgenommen fühlen, und ein Mensch den man im Idealfall liebte ist weg.
Also definitiv eine Last.

Erwähnenswert ist, dass auch die Menge des Vererbten sowie die Verteilung recht relevant ist. Die absolute Mehrheit der Erbschaften liegen in der Größenordnung "ein paar 10k", ein knappes Drittel bei 200-600k (Zahlen von 2015, Quelle Internet). Selbst wenn sich da in den letzten 7-8 Jahren einiges geändert hat, reden wir immer noch von einer kleinen Minderheit über der das Füllhorn der random glücklichen Preisentwicklung mit ein paar Mios ausgeschüttet wird.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
. Die absolute Mehrheit der Erbschaften liegen in der Größenordnung "ein paar 10k",
Wie kann das sein, wenn knapp 50% in eigenem Wohneigentum wohnen? Also meine Eltern haben in den frühen 2000ern ein bescheidenes Reihenhaus bei Bremen erworben und das ist mittlerweile auch deutlich mehr als ein paar 10k wert. Da will ich gar nicht wissen, was alle meine Schulfreunde, die in freistehenden Häusern in derselben Speckstadt großgeworden sind erben würden. Eigentlich jeder den ich kenne, bekommt mehrere 100k. Das Problem ist eher, dass die Leute zu lange leben, damit man als Erbe da noch was von hat. Bei der durchschnittlichen Lebenserwartung werde ich 65 sein. Da braucht mans dann auch nicht mehr. Der Trick ist also nicht von den Eltern zu erben, sondern von den Großeltern. Jede aus meiner Bubble der jetzt Wohneigentum erworben hat, hat dazu mehrere 100k aus dem Verkauf der Großelternhäuser benutzt oder wohnt eben zur Miete
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mitglied seit
05.03.2021
Beiträge
438
Reaktionen
207
Jede-achte-Erbschaft-bleibt-verm%C3%B6genslos.jpg
 
Mitglied seit
21.08.2010
Beiträge
7.583
Reaktionen
836
@HeatoR Da ist dann wohl ein gewisser Auswahlbias dabei. Erbschaften mit mehreren 100k sind nicht selten, aber auch nicht der Regelfall. Und am Ende müssen sie auch durch die Anzahl der Erben geteilt werden. Bei der Mehrzahl der Erben kommen am Ende, wie gesagt ein paar zehntausend Euro raus. 50% mit Wohneigentum halte ich jetzt ohne zu googeln für recht hoch gegriffen.
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.531
Reaktionen
687
Naja würden die so in der Grafik alle auftauchen? Wer nicht ganz von gestern ist schenkt das Elternhaus frühzeitig mit nießbrauch. Durch den nießbrauch geht der Wert noch mal ordentlich runter und 2x 400k ist schon ne Menge. Bei mehreren Kinder geht da einiges vorbei
 
Mitglied seit
17.08.2003
Beiträge
1.744
Reaktionen
423
Eigenbedarfskündigungen finde ich relativ fair. Für die Mieter zwar oft blöd, aber wer ne Wohnung kauft, soll imo auch drin wohnen dürfen. Die Gerichte sind da afaik auch oft recht milde eingestellt.
Man könnte genausogut sagen, wer in ne Wohnung einzihen möchte soll halt ne unvermietete kaufen oder bauen.
 
Mitglied seit
27.06.2014
Beiträge
3.508
Reaktionen
1.281
Ort
Hamburg
Grundsätzlich wäre ich für ein flexibleres Mietrecht, und weniger Eigenheimprivilegien. Aus dem Blickwinkel würde ich auch eher Eigenbedarf gleich stellen, aber dafür Kündigungen generell vereinfachen.

Der Nachteil könnte jedoch sein, dass es mehr Leerstand gäbe, weil bspw bei möglichem Eigenbedarf nicht mehr vermietet würde.
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.531
Reaktionen
687
Man könnte auch klarer definieren unter welchen Umständen kein Eigenbedarf anmeldbar ist und dann für Grenzfälle immer noch eine Einzelfall Prüfung erlauben. Zb Mieter über 80 oder Mietdauer > x Jahre.

Mir erschließt sich nicht warum der Mieter eines Objekts so viel mehr recht haben sollte als der Eigentümer.
 
Mitglied seit
17.08.2003
Beiträge
1.744
Reaktionen
423
Warum nicht, der lebt da immerhin und so ne Wohnung ist echt wichtig. Vermieter sind da meist in der besseren Lage. Und grad wenn man schon vermietet gekauft hat weiß man ja auch warauf man sich einlässt.
 

Benrath

Community-Forum
Mitglied seit
19.05.2003
Beiträge
19.531
Reaktionen
687
Und deswegen wirft dich keiner von heute auf morgen aus der wohnung. Anscheinend wollte man nicht so weit gehen, dass Mietverträgen quasi nur noch vom mietnehmer kündbar sind. Eventuell weil er nicht der Eigentümer ist.

Wenn kannst du das Argument für vieles andere aufmachen. Nahrungsmittel sind wichtig warum dafür zahlen?

Am Ende des Tages ist es mit dem bezahlen und beidseitigen kündigen wohl effizienter. Wenn dein Traum wahr würde, würde ich befürchten dass in Bestandsimmobilien nur noch minimal investiert wird, weil wozu denn.
Klar kannst du du wieder versuchen zu reglementieren oder staatlich bereitstellen. Klappt aber scheinbar auch nicht so gut.
 
Mitglied seit
15.09.2000
Beiträge
1.402
Reaktionen
259
Hm, ich krieg die zwei Statistiken grad voll nicht zusammen im Kopf. Heator hat schon Recht, ca. 50% der Deutschen wohnen in Eigentum. Ich habs grad gegoogelt und da stand 46%.

Das kann doch nicht sein, dass das alles verschenkt wird wie Benrath vorschlägt. Ist ja auch nicht nötig, die Freibeträge sind gross genug.

Umd wie ich das schreibe, habe ich dann doch eine Rückfrage zu der Statistik. Von was reden wir denn da? Die kommt ja ohne Legende daher. Ist das pro Erblasser oder pro Erbendem oder pro was? Wenn das natürlich für jedem einzelnen Erbvorgang ist, dann ist das natürlich hinfällig als Statistik, da sie nichts drüber aussagt wie viel ein Erbender insgesamt erhält, was wir ja eigentlich diskutieren.
 
Mitglied seit
05.03.2021
Beiträge
438
Reaktionen
207
Hm, ich krieg die zwei Statistiken grad voll nicht zusammen im Kopf. Heator hat schon Recht, ca. 50% der Deutschen wohnen in Eigentum. Ich habs grad gegoogelt und da stand 46%.

Und das Eigentum ist in wie vielen Fällen abbezahlt / nicht weiter belastet?
 
Mitglied seit
19.03.2002
Beiträge
2.539
Reaktionen
11
Also bin kein Freund von Erbschaftssteuer.

Hatte folgende Situation: Vater plötzlich gestorben 2010.

2014 Mutter nach Behandlungsfehler in 6 Monaten von Pflegestufe 1 auf 3 durchgeschossen und musste ins Heim. Mein Bruder und ich waren jeden Tag da. Ich habe Abends die Pflege übernommen und wir waren 2 Jahre fast jedes Wochenende unterwegs. Mein Bruder und ich haben im Elternhaus gewohnt und zusammen 2400€ Eigenanteil aufgebracht für den Heimplatz. Mit Zusatzkosten waren das bis Mutters Tod 2017 über 100k€ für uns beide.

Wir haben dann 50-50 das Elternhaus geerbt. War unter der Freigrenze für Kinder. 2018 ist mein Bruder gestorben. Sein Anteil an Immobilie und Altersvorsorge etc. musste ich dann nach Abzug von 25k€ versteuern. Finanzamt kam also und wollte fast 100k€ haben. Dazu habe ich noch die Beerdigungskosten gehabt etc. Also habe ich alles verkauft.

Abgesehen davon, was das emotional mit mir gemacht hat in den 4 Jahren möchte ich anmerken, dass Pflege in keinster Weise bei Diskussionen bzgl. Erbschaftssteuer erwähnt wird. Mein Bruder und ich haben finanziell und emotional unsere Mutter geschützt so gut es uns möglich war. Ohne Erbschaft hätte ich nicht zurückziehen und den Heimplatz finanzieren können. Das Haus wäre weg gewesen und das hätte meiner Mutter zusätzlich weh getan. Das hätte auch meinem Bruder und mir zusätzlich weh getan.

Natürlich ist das Haus mehr wert gewesen, als was ich an Steuern bezahlt habe, aber mit den Kosten der Pflege nichtmehr viel und es war immer unser Zuhause. Diese emotionale Komponente darf man nicht ausschließen.
 
Oben