Dir ist schon klar das Frankreich auf Atomenergie setzt und diese mitnichten "günstig" ist.
Zumindest wenn man mal alle Faktoren mit einbezieht die teilweise der Steuerzahler (also wir alle) trägt. Eigentlich sollte das fast unter Allgemeinbildung fallen. Hier der erste Random Google Link.
Das Märchen vom billigen Atomstrom - Wenn die Atomkraftwerke abgestellt werden, steigt der Strompreis und die Verbraucher werden stärker belastet. Das beha...
www.igmetall.de
Ich weiß, dass es besser wäre diesen Teilbeitrag zu ignorieren, aber ich schaffe es einfach nicht.
Der Artikel ist so UNGLAUBLICH dumm.
Da wird eine Zahl von 200 Milliarden an Förderung in den Raum geworfen für Kernkraft. Da sind z.B. auch Forschungsreaktoren etc. mit bei.
Für die Erneuerbaren sind wir da auch schon - EEG machts möglich. Nur wird das für die Erneuerbaren noch weiter gehen.
Von der Förderung abgesehen - um die realen Preise für den Strom zu ermitteln habe ich an anderer Stelle mal länglicher beschrieben was man wirklich tun müsste, daher hier nur die Kurzform:
1. Kohle + Gas: da müssten die realen Preise für die CO2 Folgen benannt und aufgeschlagen werden --> damit wären Kohle und Gas zum Verstromen oder Heizen recht schnell extrem teuer. Achja und die Ewigkeitskosten für die Kohlebergwerke nicht vergessen.
2. Kernkraftwerke: Hohe Baukosten für neue und deutlich sicherere KKW, Lagerkosten für Atommüll, Faktor für (Umsiedlung von Menschen + Reinigung der Umwelt nach einem GAU) multipliziert mit Eintrittswahrscheinlichkeit nahe 0 --> damit wäre Atomstrom deutlich teurer als jetzt (aber schätzungsweise mit 4 zusammen immer noch das günstigste hier aus der Liste)
3. Erneuerbare Energien: hier kommen die EEG Kosten, die zusätzliche Infrastruktur (wie Stromtrassen die benötigt werden aber auch große rotierende Massen im Netz als kurzfristiger Puffer bei großer spontaner Netzentnahme sowie spezielle Synchronmotoren als Phasenschieber um entsprechend Blindleistung regional bereit zu stellen) + die Kosten für Regelmäßige Blackouts (da Wind und Sonne die Stromversorgung nicht immer leisten können und keine Speicherkapazitäten vorhanden sind) --> Die Kosten für die europäische Wirtschaft bei Blackout wären enorm + was ist der Wert der Menschen die durch solche Blackouts sterben würden? So oder so hoffe ich mal, dass niemand so etwas ernsthaft in Betracht zieht
4. Erneuerbare Energien + Gaskraftwerke als Puffer: die gleichen Kosten wie bei 3 aber ohne die Blackouts - dafür kommen die Kosten für das CO2 vom Gas noch oben drauf + zusätzlich der Bau neuer Gaskraftwerke die im Hot-Standby Betrieb gehalten werden müssen dann --> das wird den Strompreis auch deutlich erhöhen
Zusammenfassend: real betrachtet wird es egal wie man es dreht und wendet deutlich teurer.
Achja: Deutschland geht natürlich gerade einen noch deutlich einfacheren Weg: Kohle abbauen und kein Gas aufbauen, Reg. Energien weiter ausbauen (aber viel zu wenig), Infrastruktur sehr halbherzig (auch wegen NIMBY an den Trassen + weil keiner die "Windkraftmonster" in Sichtreichweite will) und ansonsten Prinzip Hoffnung + Augen zu und durch. Oh und natürlich: wir werden bei Engpässen Strom teuer aus dem Ausland importieren. Also aus Westen Atomstrom und aus Osten Kohlestrom. Und wenn wir Überschuss haben verkaufen wir billig an die Benelux-Länder, die können dann die Gaskraftwerke drosseln und bekommen die Leistung quasi geschenkt. Ist schon von Vorteil wenn die RWE auch dort Kraftwerke hat...