Elon kauft Twitter

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Elon bestätigt halt was er gepostet hat, aber bestreitet, dass das eine klare Beschuldigung ist. Seh ich auch so, dadurch, er postet da halt Driss auf Twitter.
Ich nheme das mal vorab: Es geht nicht darum, ob Elon das für eine Beschuldigung hält. Es geht darum, dass Elon irgendnen random Typen beschuldigt hat, Teil einer false flag operation zu sein. Undzwar hier:
Darufhin haben Spinner, die Musk folgen, dem armen Typen das Leben schwer gemacht. Egal, was Elon (oder du) persönlich denkt, genug Leute haben das für eine beschuldigung gehalten und Elons Beschuldigung als Impuls zur real world Handlung genommen. Ja, dafür hat er viel Geld verdient. Und ja, dafür hat Musk eine hohe Strafe verdient. Und der Anwalt schließlich auch.
Hab das Transkript recht lange gelesen. leider nicht so viel verstanden. vor allem nicht genau was der Anwalt des Klägers von Elon eigentlich will
S. 8 - S. 10: Musk stellt sich dumm, er wisse gar nicht, was eigentlich gerade passiert
S. 12 - S. 19: PsyOps sind pöse, Musk bezeichnet Ereignisse nicht zum ersten Mal als PsyOp, Musk hat armen Niemand als Teil von PsyOp bezeichnet
S. 20 - S. 41: Musk hat nicht groß recherchiert, bevor er selbst haltlose Anschuldigungen formuliert oder Anschuldigungen anderer verbreitet hat
S. 31 - S. 41: Community Notes sind keine Ersatz für Recherche
S. 41 - S. 43: Musk hat seine falschen Anschuldigungen trotz Aufforderung nicht korrigiert
S. 43 - S. 45: Elons Smurf-Account auf twitter (ehrlich gesagt, kA was das soll)
S. 45 - S. 52: Elon hätte als CEO von Twitter durchaus die Ressourcen gehabt, Meldungen auf Wahrheitsgehalt zu prüfen, bevor er unschuldige random Niemande zu Unrecht anschwärzt
S. 55 - Ende: Elons unehrliche Einstellung zu Demokratie und Meinungsfreiheit; Twitters Geschäftsmodell ist Engagement, d.h. Musk macht mit seinen reißerischen Posts bzw. seiner persönlichen Verbreitung reißerischer Posts anderer Geld; Bullshit über den unschuldigen Niemand wurde geboostet, weil das Engagement bringt
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Don't get this.
Was ist daran lustig?
Sieht nach einem random Bild eines krass antisemitischen Accounts aus.

Das ist der Account, von dem Musk die Info hatte, die er dann ventiliert hat. Ein Klick auf den Account und du siehst, dass der Typ echt nur solchen Schmutz postet. Der Anwalt des Klägers fragt Musk auch lang und breit, ob er das mal gemacht hat, draufzuklicken um sich selbst zu vergewissern wie glaubwürdig der Account ist und Musk verneint natürlich.
 
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Die Frage ist aber doch warum haftet Musk und nicht der Account der das ursprünglich gepostet hat?

Oder all die Accounts die im Anschluss den Kläger direkt angegangen sind?

Haftet Musk weil er der reichste ist? Oder weil er die meisten Follower hat? Wie viele Follower darf man haben bevor man aufpassen muss was man schreibt? Steigt
 
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Die Frage ist aber doch warum haftet Musk und nicht der Account der das ursprünglich gepostet hat?

Oder all die Accounts die im Anschluss den Kläger direkt angegangen sind?

Haftet Musk weil er der reichste ist? Oder weil er die meisten Follower hat? Wie viele Follower darf man haben bevor man aufpassen muss was man schreibt? Steigt
Musk haftet, weil er
1. dummes Zeugs verbreitet
2. dummes Zeug selbst dazu beiträgt
3. die Plattform für die Verbreitung von dummen Zeug besitzt
4. über die Plattform von der Verbreitung von dummen Zeug profitiert

Alle anderen, auf die Punkt 1 und 2 zutreffen, gehen bei Punkt 3 und 4 leer aus.
Das unterscheidet Musk.
 

Benrath

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Die Frage ist aber doch warum haftet Musk und nicht der Account der das ursprünglich gepostet hat?

Oder all die Accounts die im Anschluss den Kläger direkt angegangen sind?

Haftet Musk weil er der reichste ist? Oder weil er die meisten Follower hat? Wie viele Follower darf man haben bevor man aufpassen muss was man schreibt? Steigt
Das ist halt auch weakes Argument. Von mir aus kann er den anderen auch verklagen, aber da wird wohl nix zu holen sein. Ein großer Teil des "Schadens" ensteht durch das retweeten durch Musk.
 

zimms

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Musk haftet, weil er
1. dummes Zeugs verbreitet
2. dummes Zeug selbst dazu beiträgt
3. die Plattform für die Verbreitung von dummen Zeug besitzt
4. über die Plattform von der Verbreitung von dummen Zeug profitiert

Alle anderen, auf die Punkt 1 und 2 zutreffen, gehen bei Punkt 3 und 4 leer aus.
Das unterscheidet Musk.
5. Wo kein Kläger, da kein Richter. Und der Kläger geht dorthin wo's die meiste Kohle gibt.
 
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5. Wo kein Kläger, da kein Richter. Und der Kläger geht dorthin wo's die meiste Kohle gibt.
Der hat auch auch den meisten Schaden angerichtet, ne?
Hätte Elon das nicht an die große Glocke gehängt, hätte das Internet keinen Dark Drachenlord bei dem unwichtigen random niemand aufgeführt
 

zimms

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Ich will Musk überhaupt nicht in Schutz nehmen. Wollte nur sagen, dass das vermutlich auch eine Rolle gespielt hat. Vor allem in Amerika scheint es doch sehr oft der Fall zu sein, dass es vor Gericht mehr um finanzielle Anliegen geht, als um rein rechtliche.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Ich will Musk überhaupt nicht in Schutz nehmen. Wollte nur sagen, dass das vermutlich auch eine Rolle gespielt hat. Vor allem in Amerika scheint es doch sehr oft der Fall zu sein, dass es vor Gericht mehr um finanzielle Anliegen geht, als um rein rechtliche.

Das ist aber ein gewolltes* Nebenprodukt des Systems, ohne das es nicht funktionieren würde. Europa reguliert (im Großen und Ganzen) strenger und pre hoc, Amerika reguliert laxer und bestraft dafür strenger post hoc. Nur dadurch, dass man hohe Strafen zugunsten des/der Geschädigten androht, die den Einzelnen incentivieren tatsächlich den relativ teuren Rechtsweg zu beschreiten, kann das System funktionieren. Will nicht sagen dass es gut ist aber wenn man es schon so machen will ergibt es auch nur so Sinn.




*also vorausgesetzt natürlich man will dass Regulierung überhaupt funktioniert; das Problem der USA ist ja u.A. dass eine Seite des politischen Spektrums das mehr und mehr überhaupt nicht mehr will
 

zimms

StarCraft 2
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Naja, irgendwann ergibt das für mich aber keinen Sinn mehr, wenn das Ganze zu einem Geschäftsmodel ausartet und man hauptberuflich Opfer ist. Umso nerviger, dass das ja auch bei uns in Europa schon immer mehr und mehr aufgegriffen wird. Finde ja auch hohe Strafen ok, wenn es dementsprechend Geschädigte gibt. Aber wenn es in einem Fall eher um "Geschädigte" geht, wirds teilweise schräg.

Ein kleines Beispiel: Eine Dame mit IT Background entdeckt eine potentiell gewinnbringende Chance und sucht sich den passenden Spast-Anwalt (bekannt durch seine Arbeit als Corona-Leugner). Konkret gings um Google Fonts. Fonts sind den meisten Usern ja relativ egal, macht(e) schon Sinn, dass es da welche gibt die standardmäßig verwendet werden und somit schon im Browser Cache sind und man es sich spart, für jede einzelne Website die man besucht, wieder extra Fonts runter zu laden. Leider wurde bei dieser gängigen Praxis (iirc >95% der Webseiten im dt.-sprachigem Raum) eine Anfrage an Google Server geschickt. Oh no, my IP. Die ist ja ein personenbezogenes Datum. Wurde in einem Fall von einem Münchner Gericht auch so bestätigt.
Also schnell mit einem Bot sämtliche Seiten abgrasen und an alle die Google Fonts verwenden eine Mahnung schicken, weil die Mandantin einen schwerwiegenden psychischen Schaden davongetragen hat, weil ihr ihre personenbezogenen Daten heilig sind. Die meisten überweisen wohl den dreistelligen Betrag, weil keiner Bock auf Gericht hat und man sich lieber so einigt.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Naja, irgendwann ergibt das für mich aber keinen Sinn mehr, wenn das Ganze zu einem Geschäftsmodel ausartet und man hauptberuflich Opfer ist. Umso nerviger, dass das ja auch bei uns in Europa schon immer mehr und mehr aufgegriffen wird. Finde ja auch hohe Strafen ok, wenn es dementsprechend Geschädigte gibt. Aber wenn es in einem Fall eher um "Geschädigte" geht, wirds teilweise schräg.

Ein kleines Beispiel: Eine Dame mit IT Background entdeckt eine potentiell gewinnbringende Chance und sucht sich den passenden Spast-Anwalt (bekannt durch seine Arbeit als Corona-Leugner). Konkret gings um Google Fonts. Fonts sind den meisten Usern ja relativ egal, macht(e) schon Sinn, dass es da welche gibt die standardmäßig verwendet werden und somit schon im Browser Cache sind und man es sich spart, für jede einzelne Website die man besucht, wieder extra Fonts runter zu laden. Leider wurde bei dieser gängigen Praxis (iirc >95% der Webseiten im dt.-sprachigem Raum) eine Anfrage an Google Server geschickt. Oh no, my IP. Die ist ja ein personenbezogenes Datum. Wurde in einem Fall von einem Münchner Gericht auch so bestätigt.
Also schnell mit einem Bot sämtliche Seiten abgrasen und an alle die Google Fonts verwenden eine Mahnung schicken, weil die Mandantin einen schwerwiegenden psychischen Schaden davongetragen hat, weil ihr ihre personenbezogenen Daten heilig sind. Die meisten überweisen wohl den dreistelligen Betrag, weil keiner Bock auf Gericht hat und man sich lieber so einigt.

Das hat jetzt aber nix mit dem amerikanischen System gemein, sondern ist eigentlich ein Paradebeispiel für das deutsche System: Du hast eine super detaillierte pre hoc Regulierung und die Strafen sind in der Höhe vernachlässigbar. Ohne dass man daraus in irgendeiner Weise ein Geschäft macht (ob das jetzt ein Anwalt ist, der 100 Fälle bearbeitet oder 100 Anwälte, die einen bearbeiten) würde das amerikanische System nicht funktionieren, in Deutschland wird sowas in aller Regel von staatlichen Stellen abgemahnt. Das überhaupt in Masse als Privatperson abzumahnen kommt mir rechtsmissbräuchlich und juristisch vermutlich unhaltbar vor, wenn damit Geld verdient wurde dann wohl eher weil Leute ohne passende Rechtsgrundlage lieber einfach gezahlt haben.
 
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