Es geht darum, dass die Argumentation unter diesen Voraussetzungen nicht haltbar ist: Entweder gehen wir davon aus, dass virtuelle Darstellung real verbotener Handlungen zu gefährlich sind oder nicht.
Wenn sie es wären, könnte man damit ein Verbot begründen. Wenn sie es aber nicht sind, kann man damit kein Verbot begründen.
Hier mit zweierlei Maß zu messen, entbehrt jeder Grundlage, und wenn wir mal ehrlich sind, dann ist der wahre Grund für so eine Politik nicht im Mindesten ein rationales Interesse am Schutz von irgend jemandem, sondern ein überkommenes Moralempfinden.
Ich bin übrigens auch der Ansicht, dass es empirisch keine Grundlage für solche Maßnahmen gibt.
Selbst wenn man eine gewisse Korrelation feststellt, wird diese eher schwach ausgeprägt sein, und keineswegs derart drastische Eingriffe in die Freiheit sovieler Menschen rechtfertigen.
Ich bezweifle einfach sehr stark, dass Nerds, die sich auf Rape-Comics und Maledom-Filmchen einen runterholen, auffallend zu sexueller Gewalt neigen...
Warum das jetzt bei Pädophilen anders sein sollte, weiß Gott.
Viele Menschen scheinen gerne zu vergessen, dass 99% der Pädophilen ein völlig unbemerktes und argloses Dasein führen, weil sie schlicht niemals mit dem Gesetz in Konflikt kommen.
Aber wenn es mal vorkommt, dann natürlich medienwirksam und es wird der Eindruck vermittelt, als sei jeder Pädophile eine tickende Zeitbombe.
Der Großteil des sexuellen Missbrauchs gegenüber Kindern und Jugendlichen wird überhaupt nicht von Pädophilen verübt, sondern von "normalen" Perverslingen, die drauf stehen, sexuelle Gewalt gegenüber anderen Menschen auszuüben. Da sind die Schwächsten eben eine beliebte Zielgruppe.